Stadionzeitung_2018_2019_9_SGE_Ansicht
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
48<br />
EINTRACHT FRANKFURT WALZT DURCH DIE BUNDESLIGA UND DIE EUROPA LEAGUE. TRAINER ADI HÜTTER<br />
HAT DER UNTER VORGÄNGER NIKO KOVAC ERWORBENEN STABILITÄT UND KAMPFKRAFT RAFFINESSE UND<br />
OFFENSIVGEIST BEIGEMISCHT. DER MISSRATENE START IST LÄNGST VERGESSEN.<br />
BESTNOTEN<br />
Mit den Torjägern<br />
Luka Jovic und<br />
Sebastien Haller<br />
sowie Mittelfeldstütze<br />
Makoto Hasebe<br />
stehen gleich drei<br />
Frankfurter nach<br />
Kicker-Noten unter<br />
den besten acht<br />
Feldspielern der<br />
Bundesliga.<br />
Juwel Jovic: Der<br />
20-Jährige spielt<br />
eine überragende<br />
Halbserie für die<br />
Eintracht.<br />
Es war ein Statement inklusive<br />
Ausrufezeichen im Dauerregen des Stadio<br />
Olimpico: Mit dem 2:1 bei Lazio Rom stellte<br />
die Frankfurter Eintracht eine historische<br />
Bestmarke auf, erstmals gewann ein deutsches<br />
Team sämtliche sechs Vorrundenspiele<br />
der Europa League. Eine positive Erkenntnis<br />
gab es als Dreingabe: Die Mannschaft triumphierte,<br />
obgleich Trainer Adi Hütter seine<br />
Formation auf einigen Positionen verändert<br />
hatte. Frederik Rönnow bewachte anstelle von<br />
Kevin Trapp das Tor, Ante Rebic spielte gar<br />
nicht, Luka Jovic erst ab der 79. Minute. Die<br />
Alternativen schlossen die Lücken. Vor allem<br />
Mijat Gacinovic. Er erzielte den Ausgleich<br />
und legte Sebastién Haller den Siegtreffer<br />
auf. „Heute haben wir Geschichte geschrieben“,<br />
sagte Sportdirektor Bruno Hübner,<br />
„wenn man sieht, wie die Mannschaft in<br />
einer neuen Zusammenstellung eine Reaktion<br />
gezeigt hat, das macht einfach Spaß.“<br />
In sieben Spielen war die Eintracht in der<br />
Bundesliga seit dem 30. September unbezwungen<br />
geblieben, sechs davon hatte sie<br />
gewonnen. Es folgten die Niederlagen gegen<br />
den VfL Wolfsburg und bei Hertha BSC. Mit<br />
dem Auftritt in Rom wuchtete die Eintracht<br />
die Leistungs- und Ergebnisdelle wieder aus.<br />
„Es ist einfach eine Super-Leistung. Das<br />
zeigt, wie wir den Wettbewerb von Anfang<br />
an wahrgenommen haben. Das wird nun<br />
immer in Verbindung mit Eintracht Frankfurt<br />
bleiben. Wir haben etwas Fantastisches<br />
geleistet“, sagte Hübner. An die 9000 Fans<br />
unterstützten die Mannschaft in Rom stimmgewaltig<br />
und freudvoll, bis auf eine kleine<br />
Gruppe, die mit den Laziali eine Privatfehde<br />
austrug. Was die Mannschaft anging, so<br />
schwamm nur ein kleiner Wermutstropfen im<br />
Frankfurter Freudenbecher: Makoto Hasebe<br />
musste den Rasen bereits in der ersten<br />
Spielhälfte verlassen, er hatte einen Stich im<br />
Oberschenkel verspürt. Wann der Japaner<br />
wieder mitwirken kann, war am Donnerstag<br />
offen. Da mit David Abraham ein Stützpfeiler<br />
der Abwehr verletzungsbedingt bereits fehlt,<br />
würde ein Ausfall Hasebes Trainer Hütter<br />
gewiss treffen.<br />
Dass Eintracht Frankfurt in der Europa<br />
League derart grandios aufspielen und in<br />
der Bundesliga nach 14 Etappen Rang<br />
fünf der Tabelle belegen würde, war zu<br />
Beginn der Spielzeit nicht zu erwarten.<br />
Mit Omar Mascarell, Marius Wolf, Lukas<br />
Hradecky und Kevin-Prince Boateng verließen<br />
Schwergewichte jene Formation, die mit einem<br />
3:1-Finalsieg gegen den FC Bayern München<br />
den DFB-Pokal in die Klubvitrine gestellt<br />
hatte. Auch der so erfolgreiche Trainer Niko<br />
Kovac kehrte „Mainhattan“ den Rücken. Und