EYECOM 01|2019
Die Eyewear-Community
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EYEGLASS HOLDERS<br />
Angekettet<br />
Wichtige und wertvolle Dinge bindet man fest.<br />
Einen Hund leint man an und ein Schiff vertäut man.<br />
Genauso wichtig ist es, die Verbindung zu einer<br />
Brille nicht zu verlieren, die man gerade nicht benutzt.<br />
Dafür sind Brillenketten ein überaus nützliches<br />
und stilvolles Accessoire – wenn es die richtigen sind.<br />
chon immer war es lästig, eine Fernbrille ständig gegen die<br />
Lesebrille zu tauschen; deshalb hat Benjamin Franklin vor<br />
etwa 250 Jahren das nach ihm benannte Bifokalglas erfunden.<br />
Aber Menschen, die keine Mehrstärkenbrille tragen, müssen sich<br />
etwas einfallen lassen, wenn sie ihre Lesebrille nicht brauchen: In die<br />
Haare schieben zum Beispiel. In die Jacken- oder Handtasche stecken.<br />
Im obersten Hemdknopf einhängen. Oder weg- und damit nicht selten<br />
verlegen. Da ist „in räumlicher Nähe zum üblichen Verwendungsort<br />
anketten“ keine schlechte Lösung. Die Brillenkette ist die Hundeleine<br />
der Brillenträger, denn sie bewahrt die Brille vor Schäden und vor dem<br />
„Weglaufen“. Was umso wichtiger ist, je wertvoller und unentbehrlicher<br />
eine Brille ist.<br />
Ein wenig haftet einer Brillenkette allerdings auch das Stigma der<br />
Armut an. Legionen von ältlichen Verkäuferinnen trugen und tragen<br />
daran ihre (Fertig-)Lesebrillen um den Hals und scheinen damit gleichzeitig<br />
sagen zu wollen: „Eine Gleitsichtbrille kann ich mir nicht leisten.“<br />
Mittlerweile sind „Eyeglass Holders“ aber sogar High Fashion und<br />
Luxus-Goodies auf den Laufstegen der Welt. So wie man Brillen ohne<br />
optische Korrektion trägt, hängt man Brillen auch gut sichtbar an stylishe<br />
Brillenketten.<br />
Einer der das schon lange weiß, ist Gernot Lindner aus Tirol. Deshalb<br />
entwarf er zusätzlich zu seinen sehr besonderen Brillen aus Sterlingsilber<br />
(siehe auch <strong>EYECOM</strong> 3.2017, Seiten 16-18) unter dem Namen „Eye<br />
Art“ mit Hilfe einer Goldschmiedin jetzt auch eine Kollektion ausgesuchter<br />
Brillenketten aus edlen Werkstoffen wie Leder und Silber. Natürlich<br />
nicht nur für seine eigenen Modelle, sondern auch für „Fremdfabrikate“<br />
und selbstverständlich nicht nur für Lese-, sondern auch für Sonnenbrillen<br />
und überhaupt jede Sehhilfe, die gerade nicht benötigt wird; gleichwohl<br />
aber sicher und griffbereit aufbewahrt werden soll. Gernot Lindners<br />
kunstvolle „Eyeglass Holders“ sind mehr Schmuckstück als Funktionsträger<br />
und auch ohne eingehängte Brille überaus dekorativ. Wer möchte,<br />
kann die edlen Stücke sogar in Gold oder Platin bestellen.<br />
Die Grundformen sind zum einen geometrisch: Kreis, Quadrat und<br />
Achteck. Andere erinnern mit ihrer Augensymbolik an historische Votivtafeln,<br />
mit denen Menschen sich früher beispielsweise für die Heilung von<br />
Augenkrankheiten oder der Rettung vor Erblindung bedankten. Oder an<br />
historische Darstellungen von Eulen, die im alten Ägypten vor tausenden<br />
von Jahren für die Fähigkeit verehrt wurden, mit ihren Augen auch in der<br />
Nacht sehen zu können.<br />
Jede Eye Art-Kette bringt zum Ausdruck, dass die daran hängende<br />
Brille etwas ganz Besonderes ist. Und ihr Besitzer ebenfalls.<br />
eye-art@t-online.de<br />
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<strong>EYECOM</strong> 01 | 2019