SOCIETY 356/2010
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WIRTSCHAFT ■ POLITIK ■ DIPLOMATIE ■ WISSENSCHAFT ■ KULTUR ■ LEUTE<br />
<strong>SOCIETY</strong><br />
P.B.B. GZ 03Z034905M, ERSCHEINUNGSORT, VERLAGSPOSTAMT 1140,2120, PREIS ¤ 4,–<br />
SEIT 1945 | 65. ERSCHEINUNGSJAHR | NR. <strong>356</strong>_WINTER <strong>2010</strong><br />
COVERSTORY<br />
LIU XIUMING<br />
LÄNDERSCHWERPUNKT<br />
CHINA<br />
65. ERSCHEINUNGSJAHR | NR. <strong>356</strong>_WINTER <strong>2010</strong> CHINA LIU XIUMING <strong>SOCIETY</strong><br />
04|10<br />
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Stil hat man. Oder nicht.<br />
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EDITORIAL<br />
Schritt für Schritt mit Engagement und Überzeugung<br />
Ach, das Erhabene<br />
Nur der Gezeichnete wird reden<br />
und das Vermischte bleibe stumm,<br />
es ist die Lehre nicht für jeden,<br />
doch keiner sei verworfen drum.<br />
***<br />
Themenschwerpunkt China<br />
Mit dieser Lyrik von Gottfried Benn möchte ich<br />
das vierte Magazin dieses Jahres beginnen und eine<br />
großartige Ausgabe über vierzig Jahre diplomatische<br />
Beziehungen zwischen China und Österreich<br />
in Kooperation mit der chinesischen Botschaft einleiten.<br />
Wir lernen über die Bedeutung Österreichs<br />
als Vorreiter Europas im Aufbau von politischen und<br />
wirtschaftlichen Kontakten mit China, was auch<br />
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer in seiner Grußbotschaft<br />
an <strong>SOCIETY</strong> hervorstreicht. Wie immer gibt es eine Vielzahl<br />
an von uns recherchierten Berichten und Kommentare zum<br />
Leitthema.<br />
Ach, das Erhab‘ne ohne Strenge,<br />
so tief umschleiernd, tief versöhnt,<br />
ganz unerfahrbar für die Menge,<br />
da es aus einer Wolke tönt.<br />
***<br />
Titelblattkünstlerin<br />
Liu Xiu Ming, mit mir schon seit mehr als zwanzig Jahren befreundet,<br />
bietet mit ihren Kunstwerken Einblick in die bilateralen<br />
Kulturprojekte. Als Schülerin Arik Brauers unterrichtet sie an<br />
der Universität in Peking ebenso wie in Wien. Ihre bewegten, duftigen<br />
Kunstwerke bezaubern durch ihre Dynamik und mit einer<br />
aus Tradition und Moderne entsprungenen Mischung.<br />
Nur wer ihm dient, ist auch verpflichtet,<br />
es selbst verpflichtet nicht zum Sein,<br />
nur wer sich führt, nur wer sich schichtet,<br />
tritt in das Joch der Höhe ein.<br />
***<br />
Eigenveranstaltungen<br />
Wieder blicken wir auf eine Reihe von bemerkenswerten Veranstaltungen<br />
zurück. Hervorzuheben ist das besonders erfolgreiche<br />
„Junior Diplomats Event“, wo wir die Jungdiplomaten erstmals<br />
in das Bank Austria Kunstforum zur Frida Kahlo Ausstellung<br />
mit darauffolgendem Empfang in den Tresor einluden. Mehr als<br />
300 Juniors folgten unserer Einladung mit Tombola, bei der wir<br />
u. a. einen iPad verlosten. Wieder einmal haben wir damit ein Vorreiterzeichen<br />
gesetzt. Juniors sind jene Diplomaten,<br />
die erst kürzlich in Wien akkreditiert<br />
sind, zum Unterschied von den Senior Diplomaten,<br />
die schon länger in Österreich arbeiten. Das<br />
Echo war enorm.<br />
Ebenso haben wir mit unserer Auftaktveranstaltung<br />
in Salzburg im Hotel Sheraton einen<br />
längst fälligen Schritt in Richtung der Eröffnung<br />
unseres Salzburgbüros gesetzt. Mit Lea Millesi<br />
konnten wir auch in den Vereinigten Staaten<br />
ein weiteres redaktionelles Standbein aufbauen.<br />
Nur wer es trägt, ist auch berufen,<br />
nur wer es fühlt, ist auch bestimmt –:<br />
da ist der Traum, da sind die Stufen<br />
und da die Gottheit, die es nimmt.<br />
Mit diesem Gedicht, quasi zwischen den Zeilen, wünsche ich<br />
Ihnen viel Freude beim Lesen unseres Magazins und beim Besuchen<br />
unserer Veranstaltungen, die wir weiterhin mit viel Engagement<br />
und Überzeugung durchführen werden.<br />
***<br />
<strong>SOCIETY</strong> innovativ<br />
Dass die Firma Apple unsere iPad-Applikation im iTunes<br />
Store seit kurzem kostenlos in ihre Liste der empfohlenen Magazine<br />
aufgenommen hat, ist ein großes Kompliment an unser anspruchsvolles<br />
Produkt, ebenso wie die Worte, die Bundespräsident<br />
Dr. Fischer unserer Tätigkeit widmet: „Ich danke bei dieser Gelegenheit<br />
<strong>SOCIETY</strong> für die Bemühungen, mit denen das Magazin<br />
seit vielen Jahren in engagierter Weise zum Brückenschlag zwischen<br />
Österreich und den in Wien ansässigen Botschaften und<br />
Vertretungen beiträgt.“<br />
In Dankbarkeit und im Sinne des beigefügten Gedichts von<br />
Gottfried Benn<br />
Herzlich Ihre<br />
Gerti Tauchhammer<br />
COVER: LIU XIUMING, BLAUER WALZER (DETAIL), ÖL AUF LEINWAND, 180 X 90 CM, 2009<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 5
INHALT<br />
WINTER | 2011<br />
■ <strong>SOCIETY</strong> EVENTS<br />
Junior Diplomats‘ Reception im BA Kunstforum ........ 34<br />
Salzburg-Präsentation von <strong>SOCIETY</strong> ........ 38<br />
IMPRESSUM<br />
■ CHINA<br />
Grußbotschaften ................ 10<br />
Länderporträt: Faszination China ................ 12<br />
Interview mit Botschafter SHI Mingde ................ 16<br />
Österreich: Interview mit Botschafter Martin Sajdik ................ 20<br />
Handelspartner China: WKO Oskar Andesner ................ 24<br />
Chinas Wirtschaft auf der Überholspur ................ 26<br />
Chinesische Sprachschule ................ 28<br />
Kommentar: Hermine Schreiberhuber ................ 30<br />
Chinesische Küche ................ 32<br />
■ DIPLOMATIE UND POLITIK<br />
Diplomatenkarussell ................ 42<br />
OSZE Gipfel in Astana ................ 49<br />
Wiener Opernball in Washington, DC ................ 51<br />
European Cultural Parliament ................ 52<br />
Fokus: Mazedonien-Österreich ................ 54<br />
Simon Inou: „Charta des Zusammenlebens“ ................ 56<br />
■ WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT<br />
Interview mit Gabriel Lansky ........ 68<br />
Herbert Pietschmann: Das Atomzeitalter ........ 72<br />
Georg Zanger über China ........ 74<br />
The Boss Is Watching You ........ 76<br />
Herbert-Batliner-Europapreis in Salzburg ........ 78<br />
■ LIFE UND STYLE<br />
Après Feiertage: Gesundheitszentrum Igls ........ 83<br />
Gesunde Zähne mit „Smile“ ........ 85<br />
Geheimtipp: Wiener Punschkrapfen ........ 86<br />
Cucina Austriaca in Rom ........ 88<br />
Stylingtipps von Ingrid Chladek ........ 89<br />
Designerin Tatjana Petrovic: Mode ist Individualität ........ 90<br />
Paul Prinz - Lederdesign vom Feinsten ........ 96<br />
■ KUNST UND KULTUR<br />
Nestroypreis ........ 102<br />
Porträt: Maria Bisso ........105<br />
Interview mit Produzent und Songwriter Peter Wolf ........ 107<br />
Coverstory: Liu Xiuming ........ 110<br />
Doris Maria Kofler ........ 114<br />
WIRTSCHAFT ■ POLITIK ■ DIPLOMATIE<br />
WISSENSCHAFT ■ KULTUR ■ LEUTE<br />
MEDIA EVENTS NETWORKING<br />
ERSCHEINUNGSWEISE: vierteljährlich<br />
PREIS: Jahresabonnement ¤ 16,--, zzgl. ¤ 7,-- Versand<br />
Einzelheft: ¤ 4,--<br />
BESTELLUNG: abo@society.at<br />
MEDIENINHABER, VERLEGER ZU 100%: Tauchhammer KG<br />
HERAUSGEBERIN UND CHEFREDAKTEURIN:<br />
Mag. Gertrud Tauchhammer<br />
LEITUNG REDAKTION:<br />
Mag. Stephan Hofstätter<br />
REDAKTIONELLE MITARBEIT:<br />
Eva Bavandi, Lilian Borek, Anthony Jacobson, Alexandra<br />
Ortíz, David Zalud<br />
AUTOREN DIESER AUSGABE:<br />
Mag. Ingrid Chladek, Prof. Gerhard Gutruf, Simon Inou,<br />
Gerhard von Lentner, Mag. Eva von Schilgen, Wolf von<br />
Schilgen, Dr. Susanne Scholl, Mag. Hermine Schreiberhuber,<br />
Mag. Tanja Tauchhammer, Dr. Monika Türk<br />
NEW YORK AUSLANDSKORRESPONDENZ: Lea Millesi<br />
ANZEIGENVERKAUF: G. Tauchhammer<br />
GESTALTUNG: Hermann Stöckl, www.hermannsgrafik.at<br />
REDAKTIONSADRESSE: Villa Flora, A-1140 Wien,<br />
Hüttelbergstraße 23A,<br />
TELEFON: 01-914 77 44-0, Fax: 01-914 77 44-8<br />
E-MAIL: mail@society.at<br />
www.society.at<br />
FOTOS: Katharina Schiffl, B.Sc., Ekaterina Prokofieffa,<br />
Heeresbild- und Filmstelle, 1070 Wien, Stiftgasse 2a,<br />
Tel.: 01/5200-37240; UNOV, CTBTO, UNIDO Wagramerstraße<br />
5, 1400 Wien<br />
DRUCK: Druckerei Berger, Wienerstraße 80, 3580 Horn,<br />
Tel.: 02982/4161-0 www.berger.at<br />
HERAUSGEBERIN: Kommerzialrat Honorarkonsulin<br />
Mag. Gertrud Tauchhammerin Kooperation mit der<br />
ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR AUSSEN-<br />
POLITIK UND DIE VEREINTEN NATIONEN (ÖGAVN)<br />
Seit 1945<br />
VORSTAND (SEIT DEZEMBER 2008)<br />
PRÄSIDENT:<br />
Altbundeskanzler NRAbg. Dr. Wolfgang Schüssel<br />
VIZEPRÄSIDENTEN:<br />
BM a.D. Bot. i.R. Dr. Peter Jankowitsch<br />
Bot. i.R. Dr. Gregor Woschnagg<br />
BM a.D. NRAbg. Herbert Scheibner<br />
NRAbg. Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen<br />
EHRENPRÄSIDENTEN:<br />
BM a.D. Dr. Willibald Pahr<br />
Bot. i.R. Dr. Wolfgang Schallenberg<br />
GENERALSEKRETÄR: Michael F. Pfeifer<br />
VERTRETER DER ZWEIGVEREINE:<br />
Ass.-Prof. DDr. Renate Kicker (Landessektion Steiermark)<br />
Gregor Waldhauser (AFA)<br />
WEITERE VORSTANDSMITGLIEDER:<br />
Bot. i.R. Dr. Alexander Christiani<br />
Bot. Dr. Johannes Kyrle (als Generalsekr. für ausw. Angel.)<br />
Bot. i.R. Dr. Eva Nowotny<br />
Bot. i.R. Dkfm. Dr. Karl Peterlik<br />
BM a.D. NRabg. Dr. Ursula Plassnik<br />
Gen Mag. Raimund Schittenhelm<br />
Mag. Liselotte Waldheim-Natural<br />
Dr. Axel Wüstenhagen<br />
<strong>SOCIETY</strong> IST OFFIZIELLER MEDIENPARTNER<br />
DER ÖGAVN<br />
BLATTLINIE: <strong>SOCIETY</strong> berichtet über Top-Ereignisse aus<br />
Wirtschaft, Politik, Diplomatie, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.<br />
<strong>SOCIETY</strong> informiert außerdem in Zusammenarbeit<br />
mit der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die<br />
Vereinten Nationen über Einrichtungen der Vereinten Nationen.<br />
Jede Ausgabe ist einem Fokusland gewidmet. Durch die Zusammenarbeit<br />
mit der jeweiligen Botschaft in Österreich trägt<br />
<strong>SOCIETY</strong> wesentlich zur Kommunikation zwischen Österreich<br />
und dem Fokusland bei und ist dadurch ein medialer Multiplikator<br />
der Spitzenklasse in Österreich und in der ganzen Welt.<br />
6 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
TOP TABLES OF VIENNA:<br />
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Zur Schwäbischen Jungfrau<br />
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Wiener Porzellan manufaktur<br />
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WIEN PRODUCTS ist ein Projekt der Wirtschaftskammer Wien,<br />
welches 1995, mit dem Ziel ausgewählte Wiener Konsumgüterhersteller in ihren Exportaktivitäten<br />
zu unterstützen, gegründet wurde. Die derzeit 50 WIEN PRODUCTS Betriebe<br />
stehen für höchste Produktqualität, exzellenten Service sowie das Bestreben den einzigartigen<br />
Flair und die Ästhetik Wiens in ihre Erzeugnisse einfließen zu lassen.<br />
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GASTAUTOREN<br />
WINTERAUSGABE<br />
Partner von <strong>SOCIETY</strong><br />
Qualität verbindet<br />
Zahlreiche prominente Gastautoren schreiben in der aktuellen Winterausgabe von <strong>SOCIETY</strong><br />
zu den unterschiedlichsten Themen aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Lifestyle.<br />
Herbert Pietschmann Hermine Schreiberhuber Simon Inou Gerhard Gutruf Susanne Scholl<br />
***<br />
Prof. HERBERT PIETSCHMANN ist<br />
Emeritus am Institut für theoretische Physik<br />
der Universität Wien und Buchautor. Er<br />
verbrachte viele Jahre als Forscher im Ausland.<br />
Seit fünf Jahren schreibt er für SO-<br />
CIETY über Themen der Wissenschaft,<br />
Philosophie und Gesellschaft. In dieser<br />
Ausgabe fragt er angesichts ungelöster Probleme:<br />
Kernenergie - Quo vadis?<br />
***<br />
Mag. HERMINE SCHREIBERHUBER<br />
war stellvertretende Ressortleiterin der<br />
Außenpolitik bei der APA. Für die <strong>SOCIETY</strong>-<br />
Länderschwerpunkte verfasst sie regelmäßig<br />
politische Analysen und Hintergrundberichte<br />
mit den Schwerpunkten<br />
Kaukasus, Zentralasien, Lateinamerika<br />
und EU. Dieses Mal erläutert sie den Aufstieg<br />
Chinas und berichtet vom 11. OSZE-<br />
Gipfel in Astana.<br />
***<br />
SIMON INOU stammt aus Kamerun, studierte<br />
Soziologie und ist Journalist (z. B. Radio<br />
Afrika International) mit dem Schwerpunkt<br />
interkultureller Medienarbeit. Er<br />
ist Mitbegründer von www.afrikanet.info<br />
und Projektleiter von M-Media. Für seine<br />
Arbeit hat er zahlreiche Auszeichnungen<br />
bekommen, u. a. vom Land Steiermark<br />
und der EU. Im <strong>SOCIETY</strong>-Kommentar<br />
macht er Vorschläge für eine Wiener<br />
„Charta des Zusammenlebens“.<br />
***<br />
GERHARD GUTRUF, Prof. MMag., ist Maler<br />
und Grafiker; für <strong>SOCIETY</strong> verfasst er<br />
von Zeit zu Zeit Artikel. In China waren bisher<br />
zwei große Gutruf-Museumsausstellungen<br />
zu sehen (Peking 2000, Ningbo<br />
2008). Er ist heuer als einziger Österreicher<br />
bei der 1. Internationalen Shanghai Watercolour<br />
Biennale vertreten. Sein Gastartikel<br />
in dieser Ausgabe behandelt die intensiven<br />
Kulturbeziehungen zwischen der<br />
Alpen- und der Volksrepublik.<br />
***<br />
Dr. SUSANNE SCHOLL ist weithin als<br />
ORF-Korrespondentin in Moskau bekannt,<br />
wo sie ab 2000 das ORF-Büro leitete. In<br />
zahlreichen Publikationen (u. a. „Russisches<br />
Tagebuch“ und „Töchter des Krieges“)<br />
beschäftigt sie sich mit dem Thema<br />
Russland. Die Trägerin des Österreichischen<br />
Ehrenkreuzes für Wissenschaft und<br />
Kunst beschäftigt sich in ihrer Kolumne<br />
mit den Herausforderungen für die Fußball-WM<br />
2018.<br />
***<br />
Mag. INGRID CHLADEK ist Gesellschafterin<br />
der Dresscode Company und Head von<br />
Dressforsuccess. Sie berät in Fragen Business-<br />
Outfit, Image, Stil und Styling. Ihr Wissen<br />
präsentiert sie anhand von Prominenten-Styling-Checks.<br />
In dieser Ausgabe verrät sie<br />
uns, wie man sich in der Ballsaison stilgerecht<br />
in Schale wirft.<br />
***<br />
Dr. GEORG ZANGER ist als Rechtsanwalt<br />
u. a. auf Wettbewerbs-, Urheber- und Medienrecht<br />
spezialisiert. In China hat er ein<br />
Netzwerk mit 25 Rechtsanwaltskanzleien<br />
geschlossen, um Investitionen nach Österreich<br />
zu bringen. In dieser China-Ausgabe<br />
widmet er sich den rechtlichen Herausforderungen,<br />
die bei Geschäften mit China<br />
zu beachten sind.<br />
***<br />
GERHARD VON LENTNER blickt für<br />
<strong>SOCIETY</strong> in die Sterne. Der mediale Berater,<br />
Kartenleger, Heiler und Buchautor beschäftigt<br />
sich intensiv mit Lebensberatung<br />
und verrät den <strong>SOCIETY</strong>-Lesern in jeder<br />
Ausgabe, wohin Österreich und die Welt<br />
steuern und was die Sterne in Beruf, Liebe,<br />
Finanzen und Gesundheit für jeden bereithalten.<br />
***<br />
WOLF und EVA VON SCHILGEN sind<br />
langjährige Stammschreiber für <strong>SOCIETY</strong>.<br />
Die Unternehmerin, Kulturmanagerin und<br />
Journalistin Eva von Schilgen ist das<br />
<strong>SOCIETY</strong>-Standbein in Salzburg und berichtet<br />
mit viel Elan über Kultur und Gesellschaft<br />
abseits der österreichischen<br />
Bundeshauptstadt. Der „lachende Satiriker“<br />
und Ehemann Wolf von Schilgen, gefeierter<br />
Buchautor, beschließt jede <strong>SOCIETY</strong>-<br />
Ausgabe mit seinen Satiren und zaubert ein<br />
Lächeln auf die Lippen der <strong>SOCIETY</strong>-Leser.<br />
Ingrid Chladek Georg Zanger Gerhard von Lentner Wolf und Eva von Schilgen<br />
8 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
LIFE UND STYLE<br />
REISE<br />
Megayacht „Le Boréal“<br />
Ponant Yachtkreuzfahrten<br />
Savoir-vivre auf hoher See<br />
Auf den neuen Megayachten „Le Boréal“ und ab 2011 „L’Austral“ oder dem Großsegler „Le Ponant“<br />
bietet Ponant Yachtkreuzfahrten höchsten Komfort, exzellenten Service und feinste Küche.<br />
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14. - 21. Juni 2011 28. Juni - 05. Juli 2011<br />
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Tel. +43 1 713 04 00 • Fax: +43 1 715 45 10<br />
A-1030 Wien, Landstraßer Hauptstraße 71/2/313<br />
E-mail: office@seereisen-center.at<br />
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Ges.m.b.H., HG Wien, FN87405m, ATU 15460203<br />
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www.seereisen-center.at<br />
Der Kreuzfahrtmarkt boomt, in den vergangenen<br />
Jahren wurden immer größere<br />
Schiffe für immer mehr Passagiere<br />
in Dienst gestellt. Mit dem Resultat,<br />
dass man sich auf manch großem Luxusdampfer<br />
bereits wie an überfüllten Stränden<br />
fühlt. Die entgegengesetzte Richtung<br />
hat die französische Reederei Ponant Yachtkreuzfahrten<br />
eingeschlagen.<br />
Auf fünf Yachten mit persönlicher Atmosphäre<br />
kann sich die Besatzung aufmerksam<br />
um jeden Gästewunsch kümmern:<br />
den beiden Superyachten der Extraklasse<br />
„Le Boréal“ und „L’Austral“ für 264 Passagiere,<br />
dem Dreimaster „Le Ponant“ für 64 Gäste<br />
sowie der Motoryacht „Le Levant“ mit 45<br />
Kabinen und dem Expeditionsschiff „Le<br />
Diamant“ für 226 Passagiere.<br />
Savoir-vivre ist das Leitmotiv an Bord der<br />
Schiffe, die eine mehrsprachige, europäische<br />
Atmosphäre mit französischem Touch<br />
bieten. Neben großzügig ausgestatteten Kabinen<br />
und Suiten erwartet die Reisenden<br />
ein persönlicher Premium-Lifestyle-Service,<br />
der sämtliche Wünsche schnell und<br />
diskret erfüllt. An Bord wird hervorragende<br />
französische Küche serviert.<br />
Das größte Plus aber sind die ausgefallenen<br />
Kreuzfahrten abseits der viel befahrenen<br />
Routen: Aufgrund der geringeren<br />
Schiffsgrößen können exklusive Reiseziele<br />
angefahren werden, die von Kreuzfahrtriesen<br />
aufgrund ihrer Größe ausgelassen werden<br />
müssen. Dies führt zu einmaligen Ausflugserlebnissen.<br />
Die „Le Boreál“ wurde vom europäischen<br />
Kreuzfahrtverband EUCRAS übrigens<br />
als bester Neubau <strong>2010</strong> ausgezeichnet.<br />
Großsegler „Le<br />
Ponant“
CHINA<br />
GRUSSBOTSCHAFT<br />
„Mit dieser Ausgabe werden<br />
die Leserinnen und Leser<br />
einen besseren Überblick über<br />
China und die guten Beziehungen<br />
beider Länder<br />
bekommen.“<br />
SHI MINGDE<br />
S.E. SHI Mingde<br />
Grußwort des chinesischen Botschafters<br />
Ich freue mich sehr, dass das Magazin<br />
„Society“ zum vierten Mal eine Ausgabe<br />
mit Schwerpunkt China präsentiert. Ein<br />
besonderer Anlass dafür ist das vierzigste<br />
Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen<br />
Beziehungen zwischen China und<br />
Österreich. Mit dieser Ausgabe werden die<br />
Leserinnen und Leser einen besseren Überblick<br />
über China und die guten Beziehungen<br />
beider Länder bekommen. Für diesen<br />
Beitrag möchte ich mich bei dem Magazin<br />
recht herzlich bedanken.<br />
Mit Freude stelle ich fest, dass sich in<br />
den vergangenen vierzig Jahren dank Bemühungen<br />
beider Seiten die Beziehungen<br />
beider Länder schnell und umfassend entwickelt<br />
und eine nie dagewesene Breite<br />
und Tiefe erfahren haben. China ist das<br />
größte Entwicklungsland auf der Welt.<br />
Österreich ist ein wichtiges Mitglied der<br />
Europäischen Union und spielt eine besondere<br />
Rolle in der Region. Eine gute<br />
und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen<br />
China und Österreich liegt nicht nur im<br />
Interesse beider Länder, sie leistet auch einen<br />
wichtigen Beitrag zur Entwicklung<br />
der Beziehungen zwischen China und der<br />
Europäischen Union.<br />
Im Jubiläumsjahr 2011 wird es eine Reihe<br />
vielfältiger, interessanter Veranstaltungen<br />
in China und in Österreich geben, die<br />
beide Länder vorstellen und vor allem die<br />
Menschen zum besseren Verständnis und<br />
Austausch bringen werden. Mit voller Zuversicht<br />
blicken wir auf die zukünftige<br />
Entwicklung der Beziehungen und vorteilhafte<br />
Zusammenarbeit beider Länder<br />
auf den politischen, wirtschaftlichen und<br />
kulturellen Gebieten. Gemeinsam wollen<br />
wir unsere Beziehungen mit neuem Inhalt<br />
und mehr Substanz gestalten und vorantreiben.<br />
SHI Mingde<br />
außerordentlicher und bevollmächtigter<br />
Botschafter der Volksrepublik China in<br />
Österreich<br />
10 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
CHINA<br />
GRUSSBOTSCHAFT<br />
„Ich gratuliere dem Magazin<br />
<strong>SOCIETY</strong> sehr herzlich<br />
zur vorliegenden Jubiläumsausgabe<br />
aus Anlass des 40-<br />
jährigen Bestehens der diplomatischen<br />
Beziehungen<br />
zwischen Österreich und der<br />
Volksrepublik China.“<br />
HEINZ FISCHER<br />
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />
Grußbotschaft<br />
Ich gratuliere dem Magazin <strong>SOCIETY</strong> sehr<br />
herzlich zur vorliegenden Jubiläumsausgabe<br />
aus Anlass des 40-jährigen Bestehens<br />
der diplomatischen Beziehungen<br />
zwischen Österreich und der Volksrepublik<br />
China.<br />
Es ist bekannt, dass ich in allen meinen<br />
bisherigen politischen Funktionen – als<br />
Parlamentarier, als Wissenschaftsminister,<br />
als Nationalratspräsident, und jetzt als<br />
österreichischer Bundespräsident – die<br />
Entwicklung in China immer mit großer<br />
Aufmerksamkeit verfolgt habe.<br />
So hatte ich bereits seit 1974 viele Male<br />
die Gelegenheit, das Land zu besuchen<br />
bzw. hochrangige Gäste aus der Volksrepublik<br />
China in Österreich zu begrüßen.<br />
Diese Besuche sind, wenn auch über große<br />
Entfernung hinweg, ein wichtiger Beweis<br />
unserer freundschaftlichen Beziehungen.<br />
Es ist sehr erfreulich, dass besonders die<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit in diesen<br />
vergangenen vier Jahrzehnten intensiviert<br />
wurde; unsere beiden Länder pflegen<br />
einen erfolgreichen ökonomischen Austausch.<br />
Davon konnte ich mich zuletzt bei<br />
meinem Staatsbesuch in der Volksrepublik<br />
China gemeinsam mit Mitgliedern<br />
der österreichischen Bundesregierung und<br />
einer großen Wirtschaftsdelegation im<br />
Jänner <strong>2010</strong> neuerlich überzeugen.<br />
Die Dynamik des Wirtschaftswachstums<br />
im „Reich der Mitte“ wird auf der<br />
ganzen Welt mit großem Interesse zur<br />
Kenntnis genommen, ebenso der Reichtum<br />
seiner Kunst und Kultur.<br />
Seit vielen Jahren besteht ein breites<br />
Interesse an einem wechselseitigen kulturellen<br />
Austausch. In diesem Sinn pflegen<br />
die Republik Österreich und die Volksrepublik<br />
China einen intensiven künstlerischen<br />
Dialog.<br />
Im politischen Verständigungsprozess<br />
der Gegenwart sind wir als internationale<br />
Staatengemeinschaft immer wieder Lernende,<br />
die versuchen müssen, einander<br />
auf friedliche Weise besser zu verstehen<br />
und miteinander verantwortlich umzugehen.<br />
Ich danke bei dieser Gelegenheit<br />
<strong>SOCIETY</strong> für die Bemühungen, mit denen<br />
das Magazin seit vielen Jahren in engagierter<br />
Weise zum Brückenschlag zwischen<br />
Österreich und den in Wien ansässigen<br />
Botschaften und Vertretungen<br />
beiträgt.<br />
Ich gratuliere herzlich zur gelungenen<br />
Nummer „40 Jahre österreichisch-chinesische<br />
Beziehungen“ und verbinde das mit<br />
meinen besten Wünschen für eine gute,<br />
friedliche, humane, gemeinsame Zukunft<br />
unserer beiden Länder!<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 11
CHINA<br />
LÄNDERPORTRÄT<br />
China ist Inspiration<br />
Das Land des roten Drachen vereint eine reiche Vielfalt an kulturellen Highlights, eine atemberaubende<br />
Landschaft und historische Bauwerke.<br />
Die Abwechslung der Fülle an Naturschönheit<br />
und die faszinierende Kultur<br />
zeichnen China aus. Gerne auch<br />
als „schlafender Riese“ bezeichnet, hat sich<br />
das Land zur beliebten Urlaubsdestination<br />
entwickelt. Es wird auch gerne als Land der<br />
Paläste und Pagoden bezeichnet. Im kaiserlichen<br />
China dominierten die Grundprinzipien<br />
der architektonischen Gestaltung<br />
auf der Kosmologie, die von Himmel und Erde<br />
bestimmt war. Das oberste Ziel galt hier<br />
dem Streben nach dem perfekten Einklang.<br />
Aber nicht nur auf geschichtlichem Terrain<br />
kann man auf eindrucksvolle Denkmäler<br />
verweisen, denn China ist wirtschaftlich<br />
längst auf der Überholspur angelangt.<br />
In den letzten zwanzig Jahren<br />
prosperierte die Wirtschaft des Landes<br />
enorm. Dadurch erreichte man eine Lebensqualitätsoptimierung<br />
für Millionen<br />
von Menschen, speziell im Bereich der Ostküste.<br />
China besitzt zwar hohe Vorkommen<br />
an fossilen Energieträgern, jedoch<br />
nicht genug Öl, um den eigenen Bedarf zu<br />
decken, und zählt weltweit zu den größten<br />
Importeuren von Rohöl.<br />
Was man erlebt haben muss<br />
Die Besteigung eines heiligen Berges<br />
blickt auf eine lange Tradition zurück.<br />
Diese Pilgerreisen zu den heiligen Bergen<br />
des Daoismus und Buddhismus sind relativ<br />
leicht zu organisieren. Die Wanderung<br />
zum Emeishan, der als einer der vier heiligen<br />
buddhistischen Berge gilt, ist ein Faszinosum<br />
der Naturgewalten. Bei klarem<br />
Blick reicht die atemberaubende Aussicht<br />
bis zu den verschneiten Spitzen des östlichen<br />
Himalaja. Eine gut strukturierte<br />
Reiseroute und idyllische Beherbergungs-<br />
12 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
FACTS IN BRIEF<br />
squelle<br />
möglichkeiten, in einem der vielen Tempelanlagen,<br />
lassen den Aufenthalt unvergesslich<br />
bleiben. Innerhalb von zwei bis<br />
drei Tagen kann man den Gipfel, der in<br />
3099 Meter Höhe liegt, erreichen. Ausgangspunkt<br />
für dieses einzigartige Erlebnis<br />
stellt das Baooguo-Kloster dar.<br />
Ein weiterer Höhepunkt ist das Laternenfest,<br />
das im Anschluss an das Neujahrsfest<br />
in ganz China zelebriert wird. Am<br />
15. Tag des 1. Mondmonats, errechnet nach<br />
dem traditionellen chinesischen Kalender,<br />
werden die kunstvollsten Laternen angefertigt<br />
und zur Schau gestellt. Die Motive<br />
reichen von prunkvollen Palästen, historischen<br />
Figuren bis wunderbaren Blüten.<br />
Ein Spektakel bildet das abendliche Anzünden<br />
der Laternen. Früher wurden die<br />
Laternen an der Hausmauer platziert. Heute<br />
werden die herausragendsten Stücke an<br />
exponierten Stellen in den Städten ausgestellt,<br />
wie der alten Stadtmauer in Xi`an.<br />
***<br />
Was man gesehen<br />
haben muss<br />
Die Große Mauer in der Umgebung Pekings<br />
zählt zu den „neuen sieben Weltwundern“.<br />
Ein Muss für jeden Reisenden,<br />
der dies gleich mit einem Ausflug zum kaiserlichen<br />
Sommerpalast in Chengde verbinden<br />
möchte. Die ersten Mauern wurden<br />
bereits vor mehr als 2000 Jahren von verschiedenen<br />
Fürstentümern erbaut. Vollendet<br />
wurde der Bau zwischen dem 14.<br />
und 17. Jahrhundert. Die Große Mauer (in<br />
China sagt man „Lange Mauer“) erstreckt<br />
■ LÄNDERNAME: Volkrepublik China<br />
■ FLÄCHE: 9.572.419 km 2<br />
■ KLIMA: Aufgrund der räumlichen<br />
Ausdehnung ist China von einer klimatischen<br />
Vielfalt und extremen<br />
Temperaturunterschieden geprägt:<br />
Im Nordosten des Landes herrscht<br />
Kontinentalklima, im Süden subtropisches<br />
und tropisches Klima. Die<br />
Sommermonsune dauern von Mai bis<br />
September an und bringen Regen<br />
vom Pazifik.<br />
■ LAGE: China liegt im Osten Asiens<br />
und erstreckt sich fast über ein Viertel<br />
des Kontinents. Es hat die längste<br />
Landesgrenze auf der Erde und<br />
grenzt an 14 Staaten: Mongolei, Russland,<br />
Nordkorea, Vietnam, Laos, Myanmar,<br />
Bhutan, Nepal, Indien, Pakistan,<br />
Afghanistan, Tadschikistan,<br />
Kirgistan, Kasachstan.<br />
■ HAUPTSTADT: Peking (17,6 Mio.<br />
Ew.)<br />
■ BEVÖLKERUNG: 91,6% Han-Chinesen,<br />
1,4% Zhuang, 0,8% Mandschu,<br />
0,8% Hui, 0,7% Miao, 4,3% Mongolen,<br />
Koreaner, Turkvölker, Tibeter<br />
■ SPRACHEN: Chinesisch, viele<br />
regionale Dialekte<br />
■ WÄHRUNG: Renminbi (Yuan),<br />
1 EUR = 10 RMB<br />
■ RELIGIONEN: 00 Mio. Buddhisten,<br />
30 Mio. Daoisten, 20 Mio. Muslime, 15<br />
Mio. Protestanten, 4 Mio. Katholiken<br />
■ NATIONALFEIERTAG: 1. Oktober,<br />
Staatsfeiertag<br />
■ STAATSFORM: Volksrepublik<br />
■ STAATSOBERHAUPT UND REGIE-<br />
RUNG: Staatspräsident Hu Jintao<br />
(seit 2003), Regierungschef Wen Jiabao<br />
(seit 2003)<br />
■ UNABHÄNGIGKEIT: Ausrufung der<br />
Volksrepublik durch Mao Zedong am<br />
1. Oktober 1949<br />
■ VERWALTUNG: 23 Provinzen, 5<br />
autonome Gebiete, 4 regierungsunmittelbare<br />
Städte, 2 Sonderverwaltungszonen<br />
■ MITGLIED IN INTERN. ORGANI-<br />
SATIONEN: WTO, APEC, UNO, SCO<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 13
Grenzenlos: Wandern auf der Mauer<br />
Kontrastreich: Hongkong ][ Kulturzeugnis:<br />
Terrakottaarmee von Xi‘an<br />
CHINA<br />
LÄNDERPORTRÄT<br />
BUCHTIPPS<br />
Shanghai<br />
Robert Zsolnay<br />
Michael Müller Verlag<br />
Globetrotter, Trendsetter, Geschäftsleute<br />
und Künstler strömen<br />
in die von Kontrasten geprägte<br />
Metropole, die <strong>2010</strong> die<br />
Weltausstellung ausrichtete. Im<br />
Morgendunst des Huangpu-Flusses üben sich Einheimische<br />
im Fächertanz, dahinter thronen die Kolonialbauten<br />
der Prachtstraße „Bund“, und gegenüber schimmern die<br />
Fassaden gewaltiger Hochhäuser.<br />
on tour<br />
China<br />
China<br />
Polyglott Verlag<br />
flipmap<br />
China<br />
Der Reiseführer mit innovativem<br />
Tourenkonzept bringt Sie zu den<br />
schönsten Reisezielen in China.<br />
Man entdeckt den Südwesten, Peking,<br />
Xi'an, Shanghai und Hong-<br />
NEU<br />
kong. Zum Einstieg bekommt man<br />
einen Überblick über die Reiseregion und stellt die<br />
schönsten Touren vor. Weitere Stichworte dieses Kapitels:<br />
Klima und Reisezeit, Anreise und Reisen in der Region,<br />
Sport und Aktivitäten sowie Unterkunft.<br />
China: Erkundungen im Reich<br />
der Mitte<br />
Francoise Hauser<br />
Trescher Verlag<br />
Dieser Reiseführer bietet kompetente<br />
Hilfe bei der Reisevorbereitung<br />
und vor Ort. Neben<br />
ausführlichen Informationen<br />
über Land und Leute sowie der Vorstellung aller interessanten<br />
Reiseziele und Regionen beinhaltet das Buch<br />
zahlreiche praktische Hinweise und Tipps sowohl für Individualtouristen<br />
als auch für organisierte Reisen.<br />
WUSSTEN SIE, DASS...<br />
■ …Shanghai auf eine jahrtausendelange Geschichte zurückblickt<br />
und es trotzdem kaum Gebäudekomplexe<br />
gibt, die älter als zwanzig Jahre sind? Man trumpft dafür<br />
mit mehr als 2.000 modernen Wolkenkratzern auf.<br />
■ …„Forbes“ Chinas Staatschef Hu Jintao als mächtigsten<br />
Mensch der Welt einstufte? US-Präsident Barack Obama<br />
fiel laut diesem Ranking auf Platz zwei zurück.<br />
CHINA IM INTERNET<br />
Lokalregierung Beijing<br />
www.beijing.gov.cn<br />
Presse<br />
www.china.org.cn<br />
Außenministerium<br />
www.fmprc.gov.cn<br />
Botschaft in Österreich<br />
www.chinaembassy.at<br />
Die 18-Millionen-Einwohner-<br />
Metropole Shanghai<br />
sich 6.000 km lang über Berge und Gipfel.<br />
Oftmals fälschlich als Grenzmarkierung<br />
bezeichnet, diente sie einzig und allein als<br />
Schutz vor den feindlichen Barbaren.<br />
„Die Verbotene Stadt“ ist die einzige historisch<br />
erhaltene kaiserliche Residenz<br />
Chinas. Die insgesamt 9000 Räumlichkeiten<br />
boten 24 Kaisern eine herrschaftliche<br />
Herberge. In den Zeremonienhallen wurden<br />
wichtige Festivitäten zelebriert und<br />
heute ist hier das größte Museum Chinas<br />
angesiedelt. Das politische und kulturelle<br />
Zentrum hingegen findet sich am Tianmen<br />
Platz. Der weitläufigste Platz der Welt<br />
kann eine Menschenmasse von einer Million<br />
Menschen fassen und liegt im Herzen<br />
Pekings.<br />
Wenn man einen Ausflug nach Osten<br />
nach Xi’an unternimmt, dann stößt man<br />
auf gigantische Grabanlagen des Qin Shihuangdi,<br />
die 1974 von Archäologen entdeckt<br />
wurden – die Terrakotta-Armee. 8000<br />
Kriegsfiguren, die in Schlachtformation<br />
in elf Korridore aufgegliedert sind. Die<br />
Herstellung der Figuren erfolgte in Fließbandfertigung<br />
aus verschiedenen Teilen<br />
und sie unterscheiden sich untereinander<br />
nur durch ihre individualisierten Gesichter.<br />
Komplettiert wurden die Tonkrieger<br />
durch bunte Bemalungen und hölzerne<br />
Kampfausrüstungen. Das Grab des Qin Shihuangdi<br />
selbst ist noch immer ungeöffnet.<br />
***<br />
Was man probiert<br />
haben muss<br />
Durch chinesische Auswanderer hat die<br />
kantonesische Küche weltweite Bekanntheit<br />
erlangt. Die chinesische Küche ist aber<br />
mindestens genauso vielfältig wie das Land<br />
selbst. Es gibt deshalb viele regionale lukullische<br />
Genüsse zu entdecken. Als Start in<br />
DIE CHINESISCHE SPRACHE<br />
Als bevölkerungsreichstes Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern<br />
avanciert Chinesisch zur global meistgesprochenen<br />
Sprache. Natürlich gibt es eine Mehrzahl an sprachlichen Abspaltungen<br />
wie den Süd-Fujian-Dialekt, Hakka und die<br />
Sprachen der Ureinwohner. Es hat sich jedoch eine einheitliche<br />
Sprache etabliert. Diese firmiert unter der Bezeichnung<br />
Putonghua, die früher als Mandarin bekannt war. Die gemeinsame<br />
Schrift blickt auf eine lange Historie zurück und<br />
gehört zur längsten Kulturtradition weltweit. Unter der linguistischen<br />
Dominanz wurde die chinesische Schrift von den<br />
ostasiatischen Kulturen (Korea und Japan) ebenfalls angenommen.<br />
Im chinesischen Raum nimmt die Schrift eine zentrale<br />
Rolle ein. Die Erlernung der Sprache und des Schriftsystems<br />
gestaltet sich diffizil und fordert viel persönliches<br />
Engagement. Die elementaren Grundzüge sind aufgrund des<br />
Wegfallens von Konjugationen und Deklinationen überschaubar.<br />
Die größte Hürde besteht wohl darin, die vier Töne<br />
beim Erlernen der Schriftzeichen und die Vielzahl von<br />
Sprichwörtern zu lernen.<br />
14 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
AUS DER GESCHICHTE<br />
FOTOS: CHINESISCHES FREMDENVERKEHRSAMT, PIXELIO, GEO REISEN<br />
Bergdorf im Südosten Chinas<br />
Die weltberühmte Terrakotta-Armee<br />
Eine kantonesische Spezialität:<br />
Frühlingsrollen<br />
BERÜHMTE PERSÖNLICHKEITEN<br />
■ Konfuzius (551 v. Chr.–479 v. Chr.): War ein chinesischer<br />
Philosoph zur Zeit der östlichen Zhou-Dynastie. Das<br />
zentrale Thema seiner Lehren war die menschliche Ordnung,<br />
die seiner Meinung nach durch die Achtung anderer<br />
Menschen erreichbar sei.<br />
■ Laotse (ca. 600 v. Chr.-500 v. Chr.): Philosoph, Begründer<br />
des Daoismus. Über Lao Zis Leben und Wirken<br />
sind nur legendenhafte Angaben überliefert.<br />
■ Du Fu (712 v. Chr.–770 v. Chr.): Ein berühmter Dichter in<br />
der Tang-Dynastie. Von seinen Gedichten, die er über die<br />
Natur und die Leiden des Menschen schrieb, sind heute<br />
1.400 erhalten geblieben.<br />
■ Sun Yatsen (1866–1925): Der Arzt wird gerne als Vater<br />
der Republik bezeichnet. Er leitete den Sturz der Monarchie<br />
und gründete die Guomindang (GMD), die nationale<br />
Volkspartei.<br />
■ Lu Xun (1881-1936): War ein berühmter Literat des 20.<br />
Jahrhunderts. Er hatte die Entwicklung des modernen<br />
chinesischen Romans ganz entscheidend geprägt.<br />
■ Guo Moruo (1892-1978): Ein berühmter Schriftsteller, Historiker,<br />
Literaturkritiker und Archäologe Chinas.<br />
■ Mao Zedong (1893-1976): Einer der einflussreichsten Politiker<br />
des 20. Jahrhunderts. Mitbegründer der KP Chinas<br />
und der 1. Vorsitzende der Volksrepublik China.<br />
■ Mei Lanfang (1894-1961): Der berühmteste Peking-<br />
Opern-Sänger des 20. Jahrhunderts in China.<br />
■ Jackie Chan (*1954): Schauspieler, Produzent, Regisseur<br />
und Stuntman. Hat in über 140 Filmen mitgespielt, berühmt<br />
für die Karatefilme der Jackie-Chan-Serie.<br />
Verbotene Stadt<br />
den Tag kann der morgendliche Pfannkuchen<br />
am Straßenrand genossen werden.<br />
Dann geht die kulinarische Reise weiter<br />
mit einer heißen Nudelsuppe am Imbiss, einem<br />
grünen Tee am Teestand mit lokalen<br />
Gerichten im Restaurant, der kaiserlichen<br />
Küche oder dem Besuch eines Spezialitätenrestaurants.<br />
Da eine Küche mit Backofen<br />
bis heute eine Rarität ist, werden gegrillte<br />
oder gebackene Speisen nur außer<br />
Haus konsumiert. Die berühmte Peking-Ente<br />
wird in einem speziellen Ofen unter großer<br />
Hitze gegart und das „Bettlerhuhn“ in<br />
einem Lehmmantel vor sich hin geschmort.<br />
Als Beilage kommt natürlich nur Reis in<br />
die Schüssel. Dass jeder Chinese täglich<br />
Reis isst, ist aber nur ein Klischee. Gerade im<br />
Norden wird verstärkt auf Weizenmehl gesetzt<br />
und hier sind Nudeln und Brotfladen<br />
am Speiseplan. Salat wird von den Chinesen<br />
nicht gegessen, jedoch werden alle anderen<br />
Gemüsesorten immer gekocht serviert. Die<br />
uns bekannten Sorten sind genauso anzutreffen<br />
wie reichliche Mengen an grünem<br />
Blattgemüse, Wasserkastanien, frischem<br />
Bambus, Taro und Lotoswurzeln.<br />
Grundsätzlich kann die chinesische Küche<br />
in die südliche Kanton-Küche, die südwestliche<br />
Küche, die östliche und nördliche<br />
Küche eingeteilt werden: Gemeinsam ist<br />
ihnen, dass alle Zutaten fein geschnitten<br />
und frisch zubereitet werden.<br />
2. Jt. v. Chr.: Für frühere Dynastien keine geschichtlichen Belege.<br />
Shang-Dynastie hinterlässt erste kulturelle Spuren.<br />
6. Jh. v. Chr.: Entstehung des Konfuzianismus und Daoismus.<br />
221 v. Chr.: Fürst Qin ruft sich zum ersten Kaiser Qin Shihuangdi<br />
aus.<br />
Ab 206 v. Chr.: Rebellen stürzen die Qin- und etablieren die<br />
Han-Dynastie.<br />
Ab 65 n. Chr.: Der Buddhismus hält über die Seidenstraße<br />
Einzug.<br />
618: Li-Klan ruft Tang-Dynastie aus. Ausweitung des Reichs<br />
– Verbindungen zum tibetischen Hof.<br />
Ab 960: Schwerpunkt Chinas verlagert sich südwärts nach<br />
Kaifeng als Hauptstadt der Song-Dynastie.<br />
1206: Dschingis wird Großkahn der Mongolen.<br />
1279-1368: Beginn des Eroberungsfeldzugs nach Westen und<br />
Süden. Dschingis Enkel Kublai herrscht erstmals als Nicht-<br />
Chinese über das Reich. Zur Hauptstadt wird Khanbaliq auserkoren.<br />
1368-1644: Nach Aufständen ersteigt ein Chinese den Thron<br />
und gründet die Ming-Dynastie. Dritter Kaiser Yongle ernennt<br />
Peking zur Hauptstadt.<br />
Ab 1644: Zerfall der Ming-Dynastie und Besetzung Pekings<br />
durch die Manschuren.<br />
Ab 1842: Europa versucht mit Gewalt den Handel zu China<br />
zu betreiben.<br />
1850: Taiping-Aufstand in Süd- und Mittelchina wird brutal<br />
niedergeschlagen.<br />
1898: Kaiser Guangxu versucht China zu modernisieren,<br />
scheitert aber daran. „Die Boxer“ bekämpfen das Vordringen<br />
der Ausländer und besetzen von Juni bis August 1900<br />
das Pekinger Gesandtenviertel. Alliierte Truppen sprengen<br />
Teile Pekings.<br />
1911: Im Süden bildet sich eine Oppositionsbewegung.<br />
1937: Japan erobert den chinesischen Küstenstreifen.<br />
1.10.1949: Mao ruft die Volksrepublik China aus.<br />
1958-1961: „Der große Sprung nach vorne“ sollte China wirtschaftlich<br />
an die Spitze bringen.<br />
1971: Eintritt in die UNO und Anerkennung seitens des Westens.<br />
1976: Mao stirbt.<br />
1997: Hongkong kehrt zu China zurück. Deng Xiaoping<br />
stirbt, ihm folgt Jiang Zemin nach.<br />
20.12.1999: Portugal gibt Macau zurück.<br />
2001: Beitritt Chinas zur WTO.<br />
2003: Hu Jintao wird Generalsekretär der KP, Staatspräsident<br />
und Vorsitzender des Militärs.<br />
2008: Olympische Spiele in Peking<br />
<strong>2010</strong>: Weltausstellung „Expo“ in Shanghai<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 15
CHINA<br />
BOTSCHAFTER<br />
Mag. Gerti Tauchhammer und S.E. Shi Mingde<br />
FOTOS: <strong>SOCIETY</strong>/SCHIFFL<br />
16 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
40 Jahre diplomatische Beziehungen<br />
Auftakt für das „China-Jahr“ 2011<br />
China und Österreich blicken auf vierzig erfolgreiche Jahre diplomatischer Beziehungen zurück.<br />
Im <strong>SOCIETY</strong>-Interview spricht der neue Botschafter Chinas, S.E. Shi Mingde, über die Vorreiterrolle<br />
Österreichs, die Pläne für eine ausgewogenere Wirtschaft und den kulturellen Austausch.<br />
Vierzig Jahre diplomatische Beziehungen<br />
China-Österreich: Wie entstanden die ersten<br />
Beziehungen?<br />
China und Österreich haben am 28.<br />
Mai 1971 diplomatische Beziehungen aufgenommen.<br />
Der damalige Außenminister,<br />
Dr. Rudolf Kirchschläger, hat im Jahr 1970,<br />
also zur Zeit des Kalten Krieges, dem österreichischen<br />
Parlament einen Bericht überreicht,<br />
mit der Absicht diplomatische Beziehungen<br />
mit China aufzunehmen. Dabei<br />
stieß man auf Widerstand, vor allem seitens<br />
der Amerikaner, da der Sitz Chinas im<br />
Sicherheitsrat noch nicht wieder hergestellt<br />
war.<br />
War Österreich, gemessen an anderen<br />
europäischen Ländern, ein Vorreiter?<br />
Im Vergleich zu Deutschland: Ja. Österreich<br />
war Deutschland um ein Jahr voraus,<br />
also für die Anerkennung Chinas. Außenminister<br />
Kirchschläger hat eine Politik der<br />
Neutralität und Unabhängigkeit verfolgt<br />
und sich klar von den Vorstellungen der<br />
Sowjetunion und Amerikas abgegrenzt.<br />
Es war sozusagen eine Pionierleistung<br />
Österreichs, deshalb schätzen wir es, dass<br />
dieses Land damals schon den Mut hatte,<br />
als ein westliches europäisches Land China<br />
diplomatisch anzuerkennen und damit<br />
die Grundlage für die Intensivierung unserer<br />
Beziehungen auf der Ebene der Politik,<br />
der Kultur und des Handels zu schaffen.<br />
Können Sie uns vielleicht einen Rückblick<br />
der vergangenen Jahre und einen Vorgeschmack<br />
auf das kommende Festjahr<br />
vermitteln?<br />
Wir blicken auf die vergangenen vierzig<br />
Jahre mit großer Zufriedenheit zurück.<br />
Die Beziehungen haben sich im<br />
Großen und Ganzen sehr schnell entwickelt<br />
und sind stabil. Daher freuen wir<br />
uns, fast jedes Jahr hohe politische Besuche<br />
empfangen zu dürfen. Soweit ich<br />
weiß, werden im Frühjahr der Vizekanzler,<br />
der Finanzminister und der Außenminister<br />
eine Reise nach China antreten.<br />
Am 25. Jänner werden wir im Rahmen<br />
des traditionellen chinesischen<br />
Neujahrskonzertes im Musikverein viele<br />
hohe Persönlichkeiten von der öffentlichen<br />
Seite Österreichs sowie wahrscheinlich<br />
die Vizeparlamentspräsidentin<br />
aus China in Empfang nehmen – der<br />
Auftakt für das „China-Jahr“. Ansonsten<br />
wird kommendes Jahr noch einiges geschehen,<br />
vor allem um den Jahrestag<br />
herum, dem 28. Mai. Beide Seiten sind<br />
dabei, Pläne auszuarbeiten und sich<br />
über gegenseitige Besuche auf hoher<br />
Ebene auszutauschen. Darüber hinaus<br />
wird am 1. Oktober zum Jahrestag der<br />
Gründung der Volksrepublik China ein<br />
zweitägiges Symposium im Wiener Konzerthaus<br />
stattfinden.<br />
Nennen Sie uns ein paar Höhepunkte<br />
„Auslandschinesen hier sind<br />
bereit, sich in die Gesellschaft<br />
zu integrieren und sie zu respektieren.“<br />
S.E. SHI MINGDE<br />
der Beziehung der letzten Jahre!<br />
2009 war unser Parlamentspräsident<br />
hier in Wien und hat sehr gute Gespräche<br />
geführt. Im Jänner <strong>2010</strong> hat Bundespräsident<br />
Fischer China einen offiziellen Besuch<br />
abgestattet, was die Beziehung zwischen<br />
China und Österreich auf allen<br />
Ebenen intensiviert hat. Nach einer Reihe<br />
von Übereinstimmungen wurde beispielsweise<br />
unmittelbar nach den Gesprächen<br />
der chinesische Handelsminister nach<br />
Österreich entsandt und in Folge wurden 17<br />
Handelsverträge im Ausmaß von 900 Millionen<br />
US-Dollar unterzeichnet. Das gibt einen<br />
enormen Auftrieb, gerade in der Zeit<br />
der Krise. Ebenso wurde ein Besuch vom Vizepremier,<br />
der für den Industriesektor zuständig<br />
ist, und dem Außenminister in die<br />
Wege geleitet. All das steht für die Stärke<br />
unserer Kooperation und deutet auf eine<br />
sehr gute Entwicklung der Handelsbeziehungen.<br />
Zwar haben wir 1971 diplomatische Beziehungen<br />
aufgenommen, dennoch lassen<br />
sich die ersten Handelsbeziehungen bis in<br />
die Jahre 1957/58 zurückverfolgen. Schon<br />
damals hat man beiderseitig Geschäftskontakte<br />
und Delegationen ausgetauscht. Im<br />
Jahr 1971 betrug das Handelsvolumen zwischen<br />
China und Österreich nur 29 Millionen<br />
Euro. Heute beläuft der Handel, laut<br />
österreichischer Statistik 2009, etwa bei 6, 8<br />
Milliarden Euro. Nach unserer Einschätzung<br />
4,8 Milliarden US-Dollar. Die Differenz<br />
ergibt sich daraus, dass Österreich die Einfuhr<br />
über Hongkong mit berechnet, da<br />
Hongkong ein eigenes Zollgebiet und Mitglied<br />
der WTO ist. Bemerkenswert ist es<br />
auch, dass der Handel zwischen China und<br />
Österreich um 42 Prozent in der ersten<br />
Hälfte des Jahres gestiegen ist, damit erwarten<br />
wir in diesem Jahr einen neuen Rekord.<br />
Seit 2003 ist China für Österreich der größte<br />
Handelspartner in Asien und nach den<br />
USA der zweitgrößte außerhalb Europas.<br />
Bei dem Tempo sind wir zuversichtlich, die<br />
Vereinigten Staaten zu überholen und Handelspartner<br />
Nummer Eins von Österreich zu<br />
werden. Dabei ist es unsere Absicht, die Bilanz<br />
ausgewogen zu halten.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 17
CHINA<br />
BOTSCHAFTER<br />
Gebäude der chinesischen Botschaft im<br />
3. Wiener Gemeindebezirk<br />
Welche Prioritäten hat China in Österreich<br />
in den Gebieten Wirtschaft und Politik?<br />
In den vergangenen dreißig Jahren<br />
konnte die chinesische Wirtschaft eine<br />
enorme Entwicklung verbuchen. Wir haben<br />
ein jährliches Wachstum von über<br />
neun Prozent. Eine große Leistung, die<br />
nicht zuletzt zur Verbesserung des Lebensstandards<br />
der Bevölkerung beigetragen<br />
hat. Dennoch haben wir einen hohen Preis<br />
dafür bezahlt. Etwa Schäden in Umwelt<br />
oder unausgewogene wirtschaftliche<br />
Strukturen waren die Folge, sowie eine<br />
ungleiche Einkommensentwicklung zwischen<br />
der Bevölkerung und den Regionen.<br />
Deshalb werden wir im kommenden Jahr<br />
den zwölften Fünf-Jahresplan erstellen,<br />
der auf eine ausgewogenere Wirtschaft<br />
abzielen soll – nach dem Motto „Qualität<br />
statt Quantität“. Auch erneuerbare Energien,<br />
Umwelt und Ökologie werden dabei<br />
wichtige Themen sein. Gerade in diesen<br />
Gebieten wollen wir künftig den Schwerpunkt<br />
unserer Zusammenarbeit setzen,<br />
da Österreich in den Bereichen Maschinenbau,<br />
Metallurgie, Energie und Umweltschutz<br />
über weltweit führende Technologien<br />
verfügt.<br />
Überhaupt verbinden Österreich und<br />
„Außenminister Kirchschläger<br />
hat eine Politik der Neutralität<br />
und Unabhängigkeit verfolgt.“<br />
S.E. SHI MINGDE<br />
BOTSCHAFTSGEBÄUDE<br />
IN WIEN DER VR CHINA<br />
Das heutige Botschaftsgebäude steht auf den ehemaligen<br />
Gründen der einst einflussreichen Familie Metternich.<br />
Nach dem Tod Metternichs nahm1897 ein österreichischer<br />
Bankier neben einigen Adelsfamilien das Anwesen in Besitz<br />
und ließ eine Residenz errichten. Im Jahre 1972, kurz<br />
nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen, erwarb<br />
schließlich die VR China das Gebäude und nennt es seither<br />
seine Adresse als zentrale Anlaufstelle für chinesisch-österreichische<br />
Beziehungen.<br />
China viele Gemeinsamkeiten. In Puncto<br />
Sicherheitsrat haben wir gerade dieses<br />
Jahr sehr eng zusammengearbeitet und intensive<br />
Konsultationen geführt sowohl<br />
über internationale als auch regionale Fragen.<br />
Dabei haben wir festgestellt, dass wir<br />
sehr viele gemeinsame bzw. ähnliche Positionen<br />
zu internationalen Fragen vertreten.<br />
Schließlich sind wir für friedliche<br />
Dialoge und sprechen uns gegen jegliche<br />
Art von Konflikten aus. Unsere bisherigen<br />
Bemühungen in der UNO brachten große<br />
Leistungen hervor. Ab nächstem Jahr wird<br />
Österreich zwar kein Nicht-ständiges Mitglied<br />
beim Sicherheitsrat sein, dennoch<br />
streben wir eine Intensivierung unserer<br />
Dialoge an.<br />
Würden Sie sagen, dass Österreich für<br />
China, obwohl Österreich ein so kleines<br />
Land ist, eine gewisse Bedeutung hat?<br />
Es hat nicht nur eine gewisse Bedeutung,<br />
Österreich genießt einen sehr guten<br />
Ruf in China. Von der Bevölkerungszahl<br />
her mag es vielleicht ein kleines Land sein,<br />
aber es ist ein Land einer großen Kultur,<br />
der Musik, der Ökologie und nicht zuletzt<br />
ist es ein wichtiges Mitglied der EU. Gerade<br />
nach dem Beitritt gewann Österreichs<br />
Politik und Wirtschaft mehr und mehr an<br />
Einfluss und Ansehen. Durch die geographische<br />
Lage und die traditionell gepflegten<br />
Beziehungen zu den Nachbarstaaten<br />
ergeben sich viele erweiterte Möglichkeiten<br />
für eine Zusammenarbeit. So haben<br />
beispielsweise etliche chinesische Unternehmen<br />
großes Interesse bekundet, Ihren<br />
Sitz nach Wien zu verlegen.<br />
18 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Auch der kulturelle Austausch ist sehr<br />
intensiv. China ist ein Land mit langer Geschichte<br />
und Kultur, daher können wir uns<br />
in einigen Gebieten sehr gut ergänzen.<br />
Hier wären die Salzburger Festspiele erwähnenswert,<br />
wofür schon Gespräche aufgenommen<br />
worden sind. Aber auch in den<br />
modernen Künsten sind wir in den letzten<br />
Jahrzehnten stark vorangeschritten und<br />
wollen hier ebenfalls einen Austausch mit<br />
Österreich forcieren.<br />
Wie viele Chinesen leben in Österreich<br />
und welche Rolle spielt die deutsche Sprache<br />
in China?<br />
Zu Zeit leben etwa 30. 000 Chinesen in<br />
Österreich. Rund zwei Drittel davon in<br />
Wien. Viele haben in den 80er Jahren hier<br />
studiert und inzwischen ist die zweite Generation<br />
herangewachsen. Mit dem Besuch<br />
von Bundespräsident Fischer an einer<br />
der hier zwei vertretenen chinesischen<br />
Schulen, vermittelte man, dass Österreich<br />
um die Förderung und Unterstützung der<br />
chinesischen Sprache und Kultur stets bemüht<br />
ist. Ein wichtiges Merkmal für die<br />
Auslandschinesen hier besteht darin, dass<br />
alle, ob jung, ob alt, bereit sind, sich in die<br />
Gesellschaft zu integrieren und sie zu respektieren,<br />
dabei aber gleichzeitig ihre eigene<br />
Identität bewahren. An der Zahl der<br />
in Österreich studierenden Chinesen, das<br />
sind an die 3000, erkennt man den zunehmenden<br />
Austausch. Auch die deutsche<br />
Sprache gewinnt mehr an Bedeutung.<br />
Grund dafür ist wohl auch das steigende<br />
Wachstum an Handelsbeziehungen zwischen<br />
China und den deutschsprachigen<br />
Ländern im Allgemeinen, was den Anspruch<br />
an einen vermehrten Gebrauch der<br />
deutschen Sprache erhöht.<br />
Schildern Sie Ihre persönlichen Eindrücke<br />
von Österreich. Wie erleben Sie das<br />
Land?<br />
Ich bin zwar erst seit wenigen Monaten<br />
hier, dennoch ist es mir nicht fremd. Im<br />
Laufe meiner Tätigkeit als Abteilungsleiter<br />
im Außenministerium in Europa, speziell<br />
für die deutschsprachigen Länder, habe<br />
ich u. a. viele Delegationen nach Österreich<br />
begleitet. Es war mir schon immer<br />
ein großer Wunsch, das Amt des Botschafters<br />
in Österreich einzunehmen und hier<br />
CURRICULUM VITAE<br />
Shi Mingde ist 1954 geboren, verheiratet und Vater eines<br />
Sohnes. Nach der Absolvierung seines Studiums in der<br />
DDR im Jahr 1975 war er bis 1981 an der chinesischen Botschaft<br />
beschäftigt. Daraufhin folgte ein fünf Jahre langer<br />
Aufenthalt in Peking als Angestellter im Servicebüro für<br />
Diplomaten. Zurück in der DDR verfolgte er von 1986 an<br />
seine Karriere als: 2. Sekretär der chinesischen Botschaft<br />
in der DDR (1986-1990), Vizereferatsleiter der Westeuropaabteilung<br />
des chinesischen Außenministeriums (1990-<br />
1993), Botschaftsrat der chinesischen Botschaft in Bonn<br />
(1993-1997), Botschaftsrat des Planungstabs, Vizeabteilungsleiter<br />
für Westeuropa des chinesischen Außenministeriums<br />
(1997-2002), Gesandter der chinesischen Botschaft<br />
in Berlin (2002-2006), Generaldirektor des zentralen<br />
Büros für auswärtige Angelegenheiten beim ZK der KP<br />
Chinas (2006-<strong>2010</strong>), Chinesischer Botschafter in Wien<br />
(seit August <strong>2010</strong>).<br />
ständig arbeiten zu dürfen. Bei einer Fülle<br />
an Antrittsbesuchen bei Vertretern aus allen<br />
Bereichen habe ich eine große Sympathie<br />
und Wertschätzung unserer bilateralen<br />
Beziehungen festgestellt. Es ist mir<br />
„Wir haben für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung einen hohen<br />
Preis bezahlt.“<br />
S.E. SHI MINGDE<br />
weiters eine besondere Ehre, bei der Überreichung<br />
meines Beglaubigungsschreibens<br />
bei Bundespräsident, Dr. Heinz Fischer,<br />
ein freundschaftliches und inhaltlich sehr<br />
wertvolles Gespräch über die Intensivierung<br />
unserer Beziehung geführt zu haben.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass ich in meiner<br />
Dienstzeit hier die Zusammenarbeit<br />
aufgrund der guten Voraussetzungen vorantreiben<br />
kann.<br />
Welche Rolle spielen die 17 Provinz- und<br />
Städtepartnerschaften zwischen China und<br />
Österreich?<br />
Die offiziellen Beziehungen werden ergänzt<br />
von den Städtepartnerschaften und<br />
basieren auf einer soliden Grundlage. Ich<br />
habe hier auch viele Delegationen, die aus<br />
den Provinzen kommen, betreut. Es gibt eine<br />
Reihe von Vereinbarungen über Personen,<br />
Kultur- und Handelsaustausch, die<br />
mit substanziellen Inhalten gefüllt sind.<br />
Diese Kontakte ermöglichen es den regionalen<br />
Politikern Österreichs, sich vor Ort,<br />
also in China, von den Fortschritten zu<br />
überzeugen. Ein persönliches Zusammentreffen<br />
erachte ich als äußerst sinnvoll<br />
und unentbehrlich, denn selbst durch das<br />
modernste Kommunikationsmittel kann<br />
es nicht ersetzt werden.<br />
Können Sie uns ein österreichisches Menü<br />
nach Ihrem Geschmack zusammenstellen?<br />
Kürbiskernsuppe, Tafelspitz mit Rösterdäpfel<br />
und Kren in Begleitung eines Rieslings.<br />
Zum Dessert ein Eis vom Tichy oder<br />
„Mohr im Hemd“.<br />
„<strong>SOCIETY</strong>“ IN CHINA<br />
Der ehemalige chinesische Botschafter Österreichs LU<br />
Yonghua, der in Wien unser Magazin <strong>SOCIETY</strong> kennen und<br />
schätzen gelernt hat, importierte die Idee der Zeitschrift,<br />
die sich dem interkulturellen Dialog widmet, nach Peking.<br />
Mag. Gerti Tauchammer freut sich, seit <strong>2010</strong> Vorbild für das<br />
chinesische Pendant von <strong>SOCIETY</strong> Magazin zu sein.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 19
CHINA<br />
INTERVIEW<br />
Vierzig Jahre diplomatische Beziehungen<br />
sind eine Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen.<br />
Wie sieht diese aus österreichischer Sicht<br />
aus? Welche außenpolitischen Erfolge gibt<br />
es zu verzeichnen?<br />
Ob sich die Politiker und Diplomaten<br />
Chinas und Österreichs damals, 1971, als<br />
die bilateralen diplomatischen Beziehungen<br />
aufgenommen wurden, auch nur entfernt<br />
vorstellen konnten, dass in vierzig<br />
Jahren Österreich einer der reichsten von<br />
27 EU-Mitgliedstaaten sein werde und China<br />
zur Nummer zwei der Weltwirtschaft<br />
und zur Handelsmacht Nummer eins aufsteigt,<br />
das wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln.<br />
Die Qualität der bilateralen Beziehungen<br />
und die Intensität der<br />
hochrangigen politischen Besuche zwischen<br />
Österreich und China sind heute so<br />
gut wie nie zuvor. Und dass sich diese<br />
jahrzehntelange Arbeit, trotz aller Höhen<br />
und Tiefen, heute in knallharten Fakten<br />
widerspiegelt (China ist heuer noch vor<br />
den USA der viertwichtigste Handelspartner<br />
Österreichs, Tendenz steigend), zeigt<br />
wohl am besten, dass Österreichs Außenpolitik<br />
hier viel richtig gemacht hat.<br />
Zu dieser Bilanz gehört auf der Erfolgsseite<br />
gewiss die Dichte an gegenseitigen<br />
hochrangigen Besuchen. Welchen Stellenwert<br />
hat Österreich aus Ihrer Sicht in China?<br />
Sicherlich, die politischen Besuche, allen<br />
voran der im Jänner <strong>2010</strong> stattgefundene,<br />
höchst erfolgreiche, Staatsbesuch von<br />
Bundespräsident Dr. Fischer schaffen den<br />
politischen Rahmen für die Beziehungen<br />
Österreichs Vertreter in Peking<br />
Knallharte Fakten<br />
Botschafter Dr. Martin Sajdik spricht im <strong>SOCIETY</strong>-Interview<br />
über die ausgezeichneten Beziehungen zu China, die<br />
Dynamik des Landes und das Leben in Peking.<br />
und sind gleichzeitig ein Gradmesser für<br />
deren Qualität. Und die ist erfreulich hoch.<br />
Chinesen sind bekanntlich pragmatische<br />
Menschen. Sie nehmen Österreich als das,<br />
was es ist: ein wirtschaftlich hochentwickeltes<br />
Land mit – trotz seiner geringen<br />
Größe – vielen spannenden Unternehmen,<br />
mit einem wunderbaren kulturellen Erbe<br />
und einer wunderbaren intakten Natur.<br />
Und einem immer manifesteren politischen<br />
Selbstbewusstsein.<br />
Wie viele Österreicher leben in China?<br />
Wie leben sie? Was arbeiten sie? Welche Hilfe<br />
oder Unterstützung benötigen die Österreicher?<br />
Österreicher registrieren sich bei Botschaften<br />
bekanntlich freiwillig, das sind<br />
rund 1.500 in ganz China, Hongkong<br />
mit eingeschlossen. Dazu kommen sicherlich<br />
Dutzende, vielleicht sogar Hunderte<br />
Österreicher, die sich kurzfristig in<br />
China aufhalten, etwa im Rahmen von<br />
Wirtschaftsprojekten oder Studenten,<br />
Kunstschaffende und Wissenschaftler.<br />
Geografischer Schwerpunkt ist der<br />
Raum Schanghai, wo auch die meisten<br />
österreichischen Unternehmen konzentriert<br />
sind. Arbeitsmäßiger Schwerpunkt<br />
sind die Zulieferer für die Sektoren Telekommunikation<br />
und Automotiv, bei den<br />
Dienstleistungen das Hotelgewerbe. Konsularischer<br />
Hilfe – außer den üblichen<br />
Tätigkeiten wie Passausstellung und -<br />
verlängerung – bedürfen unsere Landsleute<br />
selten. Im Wirtschaftsbereich<br />
unterstützen wir punktuell in Abstimmung<br />
mit den Außenhandelsstellen.<br />
Wie würden Sie die Dynamik, die in China<br />
herrscht, beschreiben?<br />
Auch wenn es klischeehaft klingt: Wolkenkratzer<br />
schießen wie die Pilze aus der<br />
Erde, nagelneue Autobahnen und Eisenbahnhochgeschwindigkeitsstrecken<br />
legen<br />
sich wie von Zauberhand in die Landschaft,<br />
die Großstädte ersticken im dichter und<br />
dichter werdenden Verkehr, die Menschen<br />
sind vom Fortschrittsglauben beseelt und<br />
wünschen einander wachsenden Reichtum.<br />
20 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
„Chinesen sind bekanntlich<br />
pragmatische Menschen. Sie<br />
nehmen Österreich als das,<br />
was es ist: ein wirtschaftlich<br />
hochentwickeltes Land…“<br />
BOTSCHAFTER MARTIN SAJDIK<br />
Was sind die größten Herausforderungen<br />
für einen Europäer in China? Welche<br />
Grundregeln muss man kennen, um nicht<br />
in Fettnäpfchen zu treten?<br />
Die größte Herausforderung in China<br />
ist wohl die Sprache, insbesondere die<br />
Schrift. Grundregeln? Wir Österreicher<br />
mit der uns eigenen Höflichkeit und unserem<br />
Humor umkurven elegant allfällige<br />
Fettnäpfchen. In diesem Sinn geben wir<br />
Österreicher aber auch selbstbewusst zu<br />
verstehen, dass auch Europäer ein Gesicht<br />
haben, das verloren gehen kann.<br />
Welche Chancen hat Österreich auf wissenschaftlichem<br />
bzw. technischem Gebiet,<br />
in China zu reüssieren?<br />
Das seit mehreren Jahren sehr erfolgreich<br />
agierende und vom österreichischen<br />
Wissenschaftsministerium aktiv unterstützte<br />
„Eurasia Pacific Uninet“ schuf in<br />
China ein beeindruckendes Netzwerk an<br />
Partnerschaften zwischen österreichischen<br />
und chinesischen Universitäten, das eine<br />
breite Palette an gemeinsamen wissenschaftlichen<br />
Aktivitäten, wie etwa in der<br />
Krebsforschung, umfasst. Auf technischem<br />
und technologischem Gebiet ist Österreich<br />
auch bereits seit mehreren Jahren aktiv,<br />
Schwerpunkt dafür ist, neben direkten Kooperationen<br />
auf Betriebsebene, der Industrieraum<br />
Schanghai.<br />
Welche Aktivitäten und Veranstaltungen<br />
gab es in jüngster Zeit an der Botschaft,<br />
z. B. Charity-Events?<br />
Charity-Aktivitäten sollen nach Ansicht<br />
meiner Gattin und mir nicht gesetzt werden,<br />
um sich selbst in Szene zu setzen. In<br />
China gibt es unzählige Menschen, welche<br />
der Hilfe anderer bedürfen, zuallererst natürlich<br />
Kinder. „SOS-Kinderdorf“ unterhält<br />
in China zehn ausgezeichnet geführte Kinderdörfer,<br />
diese unterstützten wir und die<br />
Außenhandelsstelle mit drei Veranstaltungen.<br />
2008 war es ein Galakonzert-Diner mit<br />
österreichischer Operettenmusik. Das im<br />
Februar <strong>2010</strong> vom Handelsdelegierten Dr.<br />
Oskar Andesner organisierte Charity-Schiwochenende<br />
mit Rennen war ein echter<br />
Hit und wird im kommenden Jahr wiederholt.<br />
Als Höhepunkt erwies sich dann –<br />
nicht nur von den Einnahmen her – eine<br />
Kunstauktion im vergangenen Mai, die<br />
meine Gattin, unterstützt vom Dorotheum,<br />
auf die Beine stellte. Insgesamt<br />
gingen aus diesen Events mehr als 100.000<br />
Euro an „SOS-Kinderdorf“.<br />
Österreich punktet bei chinesischen Touristen<br />
mit seinen Kulturgütern. Die Zahl der<br />
österreichischen Touristen in China hält<br />
sich in Grenzen. Woran liegt das?<br />
Die Nächtigungszahlen chinesischer<br />
Touristen entwickeln sich <strong>2010</strong> erfreulich.<br />
Dennoch, auch in Europa wird das „Buhlen“<br />
um das chinesische Klientel immer<br />
härter, wer es heute verabsäumt, ein für<br />
den chinesischen Markt entsprechend<br />
adaptiertes Angebot zu erstellen, wird es<br />
schwer haben. Die genauen Ziffern österreichischer<br />
Touristen in China kennen wir<br />
nicht, aber es stimmt, es kommen nicht<br />
allzu viele. Der Hauptgrund dafür liegt,<br />
nach meinem persönlichen Dafürhalten,<br />
Konzert der „5 + 1 Cellisten der Wiener Philharmoniker<br />
– Gerhard Kaufmann & Cello Ensemble“<br />
in der österreichischen Residenz<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 21
CHINA<br />
INTERVIEW<br />
Teilnahme am Diplomatic<br />
Football Championship<br />
in den großen Distanzen, zuerst die lange<br />
Anreise und dann die weiten, in China<br />
selbst zurückzulegenden Strecken. Im<br />
Sommer ist es dazu in China schwül und<br />
oft stickig heiß, im Winter im Norden<br />
und Zentralteil des Landes in etwa so kalt<br />
wie in Österreich. Bleiben als Reisezeiten<br />
Frühling und Herbst, also dann, wann die<br />
Österreicher in der Regel nicht urlauben.<br />
Wie gestaltet sich Ihr Alltag in Peking<br />
bzw. wie lebt es sich in dieser Stadt? Was gefällt<br />
Ihnen am meisten? Und was ist Ihre<br />
Lieblingsspeise?<br />
Wir leben hier zu Dritt, meine Gattin,<br />
unsere achtjährige Tochter Leonie und<br />
eben ich. Als anpassungsfähige Österreicher<br />
leben wir hier gut, leider trüben die<br />
starke Luftverschmutzung und der immer<br />
katastrophalere Formen annehmende Pekinger<br />
Verkehr die an sich riesige, täglich<br />
neu zu spürende Freude, in diesem faszinierenden<br />
Land in dieser faszinierenden<br />
Periode (Olympia 2008, EXPO <strong>2010</strong> etc.) zu<br />
leben. Die Küche Chinas ist so variantenreich,<br />
wie das Land groß ist. Wir lieben die<br />
Teigtaschen, Jiaozi, aber auch die Speisen<br />
aus Sinkiang, dem Westen Chinas, ähnelt<br />
doch die Küche der Uiguren jener der Kirgisen<br />
– meine Gattin ist Kirgisin.<br />
Für den sogenannten Alltag bleibt recht<br />
wenig Zeit. Nach Peking kommen logischerweise<br />
zahlreiche bedeutende Besucher<br />
aus Österreich. Es gibt auch ständig<br />
„Die Menschen sind vom Fortschrittsglauben<br />
beseelt und<br />
wünschen einander wachsenden<br />
Reichtum.“<br />
BOTSCHAFTER MARTIN SAJDIK<br />
CURRICULUM VITAE<br />
Botschafter Dr. Martin Sajdik ist am 14. Jänner 1949 geboren.<br />
Er maturierte am Theresianum in Wien, studierte<br />
Rechtswissenschaften an der Universität Wien und erhielt<br />
danach Stipendien für Auslandsstudien an der Moskauer<br />
Staatlichen Universität (Lomonosov) und der John Hopkins<br />
Universität Bologna. Nach dem Gerichtsjahr trat er 1975 in<br />
den auswärtigen Dienst ein. Er war an der UN-Vertretung<br />
in Genf und an der österreichischen Botschaft in Moskau<br />
tätig sowie in Wien Leiter der Abteilung für Immobilienmanagement,<br />
später Leiter der Abteilung EU-Erweiterung<br />
und ab 2003 Leiter der Wirtschafts- und Integrationspolitischen<br />
Sektion. Zwischenzeitig war er Leiter der Pressestelle<br />
der KSZE, Leiter der Creditanstalt-Bankverein-Repräsentanz<br />
in Moskau und von 1991 bis 1994 Geschäftsführer<br />
von Maculan International GmbH. Seit 2007 ist Martin Sajdik<br />
Botschafter Österreichs in der Volksrepublik China, der<br />
Mongolei und in Nordkorea mit Sitz in Peking.<br />
Veranstaltungen, an denen wir teilzunehmen<br />
haben. Dazu betreut die Botschaft<br />
von Peking aus auch die Mongolei und<br />
Nordkorea. Besonders zur Mongolei intensivierten<br />
sich die Beziehungen in letzter<br />
Zeit in erfreulicher Weise.<br />
Für unsere Interessen hätten wir gerne<br />
mehr Zeit. Wir setzen uns sehr mit der<br />
Kunst Chinas auseinander, meine Gattin<br />
malt selbst mit Freude und Hingabe chinesische<br />
Sujets. Außerdem praktiziert sie Tai<br />
Chi. Ich selbst lese viel und fröne auch in Peking<br />
meinem großen Hobby, dem Fußball.<br />
Ich besuche regelmäßig Matches des Pekinger<br />
Klubs Guo’an und spiele auch immer<br />
wieder selbst mit Freunden. Leonie spricht,<br />
wie nicht anders zu erwarten, am besten<br />
von uns drei Chinesisch und fühlt sich<br />
dementsprechend in Peking „pudelwohl“.<br />
SOS Kinderdorf Kunstauktion in<br />
der österreichischen Residenz<br />
22 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
EINFACH PRAKTISCH.<br />
EINFACH ZULASSEN.<br />
Mit Stil fortfahren: der neue Zulassungsschein<br />
im Scheckkartenformat made by OeSD.<br />
Sicher, praktisch und bequem: Seit 1. Jänner 2011 können<br />
Fahrzeugbesitzer in Österreich auf den neuen und besonders<br />
fälschungssicheren Scheckkartenzulassungsschein umsteigen.<br />
Österreich gehört damit zu den Vorreitern in der EU bei der<br />
elektronischen Kfz-Zulassung.<br />
smart solutions by OeSD<br />
www.scheckkartenzulassungsschein.at<br />
www.staatsdruckerei.at
CHINA<br />
WKO<br />
Besuch des chinesischen Botschafters<br />
Shi Mingde und Dr. Oskar Andesner in<br />
Linz bei LH Josef Pühringer.<br />
Entwicklungschance: Export<br />
Der dynamische<br />
Wirtschaftspartner China<br />
Im <strong>SOCIETY</strong> Interview spricht Dr. Oskar Andesner, Österreichischer Handelsdelegierter in<br />
China, darüber, wie er die zukünftige Entwicklung Chinas als globale Wirtschaftsmacht sieht.<br />
China ist der zweitwichtigste außereuropäische<br />
Handelspartner Österreichs (1.<br />
Stelle USA). In welchen Sparten kann Österreich<br />
mit seinen Exportprodukten punkten?<br />
Mit einem solch dynamischen Wirtschaftspartner<br />
wie China ändern sich Fakten<br />
schnell. Im August <strong>2010</strong> hat China die<br />
USA als wichtigsten Handelspartner in<br />
Übersee abgelöst. Diese Entwicklung war<br />
nur eine Frage der Zeit. Die österreichischchinesischen<br />
Handelsbeziehungen haben<br />
sich in den letzten Jahren weit dynamischer<br />
entwickelt als die bilateralen Beziehungen<br />
mit den USA. Zu verdanken haben<br />
wir den Erfolg unseren starken Maschinenund<br />
Anlagebauern, sowie Lieferanten aus<br />
dem Bereich Infrastruktur und Automotive.<br />
Wie wird sich der österreichische Außenhandel<br />
mit China schätzungsweise in den<br />
nächsten fünf Jahren entwickeln?<br />
Wir rechnen auf alle Fälle mit einem<br />
weiteren Anstieg. Vor allem bei den Exporten<br />
sehen wir große Entwicklungschancen.<br />
In den ersten drei Quartalen <strong>2010</strong><br />
konnten wir die schleppende Entwicklung<br />
im Krisenjahr 2009 bereits wieder wettmachen<br />
und sehen derzeit durchschnittliche<br />
Wachstumsraten von knapp fünfzig Prozent<br />
bei den österreichischen Exporten. Ich<br />
wäre nicht überrascht, wenn wir unsere<br />
Exporte bis 2015 nochmals verdoppeln<br />
können.<br />
24 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Sehen Sie trotz der Masse an chinesischen<br />
Exportgütern eine Chance, die Handelsbilanz<br />
mit China (doppelt so hohe Einfuhren<br />
aus China wie Ausfuhren nach<br />
China) zu verbessern oder gar auszugleichen?<br />
Unser Handelsbilanzdefizit mit China<br />
hat sich in den letzten Jahren bereits verbessert.<br />
Während es zwischenzeitlich<br />
bis zu fünfzig Prozent des bilateralen<br />
Außenhandelsvolumens betrug, liegt es<br />
derzeit nur noch bei knapp dreißig Prozent.<br />
Ein Ausgleich ist jedoch noch wenig<br />
realistisch. Auch wenn unsere Exporte<br />
weit schneller als die chinesischen<br />
Importe steigen, können wir das enorme<br />
Defizit auf absehbare Zeit nicht aufholen.<br />
Wir sind jedoch auf bestem Wege.<br />
Österreichische Firmen investieren in<br />
China. Können Sie einen kurzen Überblick<br />
geben?<br />
Es haben sich bereits über vierhundert<br />
österreichische Firmen mit über 640 Ansiedlungen<br />
in China niedergelassen. Die<br />
österreichischen Investitionen belaufen<br />
sich mittlerweile auf über eine Milliarde<br />
US-Dollar. Natürlich sind da auch die großen<br />
österreichischen Vorzeigeunternehmen<br />
wie Andritz und Swarovski vertreten.<br />
Der Großteil unserer Unternehmen<br />
sind jedoch, analog zur Wirtschaftsstruktur<br />
in Österreich, KMUs.<br />
China hat zahlenmäßig eine hohe Position<br />
bei den Exporten, beim BIP, immensen<br />
Handelsbilanzüberschuss etc. Dennoch ist<br />
das BIP pro Kopf relativ gering, der tertiäre<br />
Sektor eher klein, das soziale Konfliktpotenzial<br />
ein wichtiges Thema. Wie sehen Sie<br />
die zukünftige Entwicklung Chinas als globale<br />
Wirtschaftsmacht?<br />
CURRICULUM VITAE<br />
Dr. Oskar Andesner<br />
wurde am 24.August<br />
1953 geboren. Nach<br />
einem Doktoratsstudium<br />
an der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien folgte der Eintritt<br />
in die Wirtschaftskammer<br />
Österreich in Wien.<br />
Seine Ausbildung vervollständigte er mit einer Kadettenausbildung<br />
in der Außenwirtschaftsabteilung. Dr. Andesner<br />
fungierte als stellvertretender Handelsdelegierter<br />
im Iran, in China, Schweden und Jordanien. Daraufhin war<br />
er als Handelsdelegierter in Indonesien und in Thailand tätig.<br />
Im Jahr 2000 übernahm der Deutsch, Englisch, Französisch,<br />
Spanisch, Indonesisch und Schwedisch Sprechende<br />
die Leitung des Länderreferats Asien mit<br />
Betreuungsbereich Südostasien und Iran der WKO. Seit<br />
2007 bekleidet Dr. Andesner das Amt des Handelsdelegierten<br />
in China.<br />
Die soziale und wirtschaftliche Entwicklungsschere<br />
stellt natürlich ein großes<br />
Problem dar. Gleichzeitig garantiert<br />
diese mittelfristig weiterhin hohes Entwicklungspotenzial.<br />
Dabei geht es nicht<br />
nur um die infrastrukturelle Aufholjagd,<br />
„Im August <strong>2010</strong> hat China die<br />
USA als wichtigsten Handelspartner<br />
Österreichs in Übersee<br />
abgelöst.“<br />
OSKAR ANDESNER<br />
sondern vor allem auch um den Aufbau<br />
von Schlüsselindustrien, Modernisierung<br />
von Staatsbetrieben und den Ausbau des<br />
Dienstleistungssektors. Das verfügbare Einkommen<br />
steigt seit Jahren um ca. zehn<br />
Prozent pro Jahr und wird es auch die<br />
nächsten Jahre tun. Es wird jedoch noch eine<br />
ganze Weile dauern, bis auch in den<br />
ländlichen und zentralchinesischen Regionen<br />
eine ausreichende Kaufkraft generiert<br />
werden kann. Nur so kann China seine<br />
Binnenwirtschaft stärken und seinen<br />
Dienstleistungssektor ausreichend entwikkeln.<br />
Die nächsten Jahre werden auf alle<br />
Fälle spannend, und es bleibt abzuwarten,<br />
wie die chinesische Regierung mit<br />
den drohenden Wirtschaftsrisiken, wie Inflation,<br />
Überkapazitäten und Überhitzung<br />
des Immobiliensektors umgehen wird. Ich<br />
persönlich bin jedenfalls zuversichtlich.<br />
Welchen Stellenwert hat die chinesische<br />
Sprache im internationalen Business? Sollte<br />
Chinesisch in Österreich unterrichtet<br />
werden?<br />
Expats, die chinesisch sprechen, haben<br />
es auf alle Fälle leichter. Viele chinesische<br />
Entscheidungsträger sprechen kein oder<br />
nur wenig Englisch. Auch im privaten Umfeld<br />
stößt man ohne Chinesischkenntnisse<br />
schnell an seine Grenzen. Bei Verhandlungen<br />
ist ein Dolmetscher jedoch auch für<br />
Österreicher mit guten Sprachkenntnissen<br />
ein Muss, da dadurch Gesicht gewonnen<br />
wird. Ich beobachte bereits seit einigen<br />
Jahren, dass vor allem junge Manager<br />
teilweise in China studiert haben und Chinesischkenntnisse<br />
mitbringen. Hier liegt<br />
sicherlich die Zukunft und könnte durchaus<br />
bereits in den österreichischen Schulalltag<br />
aufgenommen werden.<br />
FOTO: LAND OÖ – KRAML<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 25
CHINA<br />
WIRTSCHAFT<br />
Wirtschaftswunder im Reich der Mitte<br />
Made in China<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> erlebte China einen so starken Wirtschaftsaufschwung, dass das Land zur zweitgrößten<br />
Wirtschaftsmacht der Welt aufgestiegen ist. Bis 2020 wird China sogar als Weltwirtschaftsführer<br />
vorhergesagt. Laut dem New Yorker Forbes Magazin ist seit heuer der chinesische<br />
Präsident Hu Jintao erstmals der mächtigste Mann der Welt. Doch wie wurde China so stark?<br />
China hat seit der Jahrtausendwende<br />
ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum<br />
von ca. zehn Prozent jährlich<br />
(Österreich im Vergleich dazu hat ca.<br />
zwei Prozent!). Vergleichbare Schwellenländer<br />
wie Brasilien mit etwa drei Prozent<br />
oder Indien mit sechs Prozent per anno liegen<br />
laut dem IWF weit nach China, dass<br />
seit Anfang <strong>2010</strong> auf Platz zwei der größten<br />
Volkswirtschaften liegt. Sogar in den<br />
Jahren der Finanzkrise 2008 und 2009<br />
konnte China die Zehn-Prozent-Marke<br />
halten.<br />
***<br />
Anfänge<br />
Chinas wirtschaftliche Erfolgsgeschichte<br />
begann mit Mao. Dieser führte, nach sowjetischem<br />
Vorbild, die Planwirtschaft ein. Sein<br />
Ziel war es, das Land so rasch wie möglich<br />
zu industrialisieren, um so das Wirtschaftswachstum<br />
zu steigern. Die verschiedenen<br />
Regionen Chinas sollten sich selbst erhalten,<br />
denn er erkannte recht bald, dass eine zentralistisch<br />
geführte Wirtschaft für China<br />
nicht zielführend sei. Sein Nachfolger Deng<br />
Xiao Ping führte Sonderwirtschaftszonen<br />
ein, also Regionen und einzelne Städte mit<br />
bestimmten wirtschaftlichen Sonderregelungen,<br />
die ausländische Investoren anlocken<br />
sollten. Deng Xiao Ping setzte die Kollektivlandwirtschaft<br />
schrittweise ab und<br />
gab den Bauern Eigentumsrechte an den<br />
von ihnen erwirtschafteten Gütern. Von<br />
nun an war es den Bauern möglich, den<br />
Überschuss, den sie von den planwirtschaftlichen<br />
Vorgaben übrig hatten, auf freien<br />
Märkten nach ihrem Belieben zu verkaufen.<br />
In den 1980er Jahren wurde dieses System<br />
auch für die industriellen Wirt-<br />
26 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
schaftszweige angewendet, was den Effekt<br />
eines kräftigen Wachstumsschubs hervorbrachte.<br />
1987 wurde ein Wirtschaftsplan<br />
mit drei Phasen aufgestellt. Bis zu den<br />
1990er Jahren sollte sich das BIP verdoppeln,<br />
als zweiter Schritt sollte es sich bis<br />
zum Jahr 2000 ein weiteres Mal verdoppeln<br />
und schließlich sollte bis 2050 erreicht<br />
werden, dass China den Status eines<br />
Schwellenlandes annimmt. Betrachtet man<br />
die Wirtschaftszahlen (siehe Factbox) ist<br />
China am besten Weg, die vorgegebenen<br />
Ziele zu erreichen. Um die wirtschaftliche<br />
Stabilität weiter zu sichern und auszubauen,<br />
wird die industrielle Entwicklung im<br />
Reich der Mitte auf das ganze Land ausgedehnt<br />
und beispielsweise in Infrastruktur<br />
investiert, wie neue Flughäfen oder den<br />
massiven Ausbau des Eisenbahnnetzes.<br />
***<br />
Ausfuhr<br />
Die Hauptausfuhrgüter Chinas sind<br />
Elektronikgüter sowie Textilien und Nahrungsmittel.<br />
Sie ergeben zusammen über<br />
fünfzig Prozent der Ausfuhren Chinas. Den<br />
Löwenanteil unter den elektronischen Exportprodukten<br />
stellen Erzeugnisse für die<br />
Nachrichtentechnik, Radio und Fernsehen<br />
sowie für Büromaschinen und EDV. China<br />
ist einer der Hauptlieferanten für Textilien<br />
und Kleidung. Diese Tatsache macht sich<br />
auch für den alltäglichen Textilerwerber<br />
bemerkbar, wenn er auf die Herstellungsetiketten<br />
seiner Kleidungsstücke sieht.<br />
Über siebzig Prozent der Bevölkerung<br />
Chinas leben am Land und arbeiten in der<br />
Agrarwirtschaft, was China gleichzeitig<br />
zum größten Getreide- und Reiserzeuger<br />
der Erde macht. Weiteres verfügt China<br />
über ein großes Vorkommen an Eisenerz<br />
und Kohle, welche die Rohstoffe für Chinas<br />
bedeutende Stahlindustrie bilden. Ein<br />
reichhaltiges Vorkommen von verschiedenen<br />
Mineralien, wie Bauxit (für Aluminium),<br />
Blei, Phosphate und Mangan, bilden<br />
die letzte Gruppe an Hauptexportgütern.<br />
Einen kleinen Anteil am Export Chinas<br />
stellt zudem noch die chemische Industrie<br />
dar. China ist im Begriff, eine petrochemische<br />
Industriesparte aufzubauen, da es<br />
über Erdölvorkommen verfügt. Aufgrund<br />
des hohen Verbrauchs müssen aber fünfzig<br />
Prozent des Bedarfs importiert werden.<br />
***<br />
Handelspartner<br />
Die wichtigsten Handelspartner Chinas<br />
sind die Vereinigten Staaten, Japan, Südkorea<br />
und Deutschland. Sie bilden zusammen<br />
über 34 Prozent des Exports und über<br />
36 Prozent des Imports in China. Im Jahr<br />
2008 führte die EU Güter im Wert von<br />
247,6 Milliarden Euro aus China ein und<br />
exportierte im Vergleich dazu Waren im<br />
Wert von 78,4 Milliarden Euro nach China.<br />
Ferner hat China den zweitgrößten Anteil<br />
an Direktinvestitionen weltweit, die nachhaltig<br />
die Stabilität der Wirtschaft Chinas<br />
sichern werden.<br />
***<br />
Österreich in China<br />
Österreich kann im diesjährigen Jahr<br />
ein Plus von 42,2 Prozent bei den Exporten<br />
nach China vorweisen. Ein weiterer Erfolg<br />
für Österreich war der moderne Pavillon<br />
auf der EXPO in Shanghai, der mit über 2,2<br />
Millionen Besuchern mehr Leute anziehen<br />
konnte als die meistbesuchte Sehenswürdigkeit<br />
Wiens, das Schloss Schönbrunn.<br />
Österreich konnte sich als<br />
High-Tech-Land präsentieren und hat mit<br />
China einen Hoffnungsmarkt. Vor allem<br />
im Bezug auf Umwelttechnologie hofft<br />
Österreich auf Aufträge, da China in den<br />
nächsten Jahren ca. fünfzig Milliarden Euro<br />
in Energieeinsparung und Umwelteffizienz<br />
investieren möchte. Österreich zählt<br />
im Bereich Energieeffizienz, Energie- und<br />
Umwelttechnik sowie Abwasseraufbereitung<br />
bereits zu den Weltmarktführern<br />
und könnte seine Stellung in diesem Sektor<br />
noch weiter ausbauen. Auch im Bereich<br />
Nahverkehr plant die chinesische MTR<br />
(Masstransit Railway Coporation Limited)<br />
massive Erweiterungen, die für österreichische<br />
Unternehmen von Interesse sein können.<br />
Bereits eine große Anzahl, teils führender,<br />
österreichischer Unternehmen hat<br />
bereits Tochterfirmen in China oder einen<br />
Sitz, wie zum Beispiel Schenker International<br />
AG, Bank Austria Creditanstalt, Raiffeisen<br />
Zentralbank Österreich AG, Swarovski<br />
Asia Ltd. oder die Andritz Hydro GmbH.<br />
***<br />
Mit Blick in die Zukunft<br />
Im aktuellen Fünfjahresplan (<strong>2010</strong>-2015)<br />
investiert China ca. 600 Milliarden US-Dollar<br />
in den weiteren Ausbau des Wirtschafts-,<br />
Rechts-, Bildungs- und Sozialsystems.<br />
Vor allem die ländlichen Regionen<br />
in West- und Zentralchina sollen ausgebaut<br />
und gestärkt werden, um dort ein<br />
nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erreichen.<br />
Investiert wird hier vor allem in<br />
neun „Schlüsselbranchen“: Neue Energien,<br />
neue Materialien, Informationstechnologie,<br />
Biologie und neue Medizin, Energieeinsparung<br />
und Umweltschutz, Raumfahrtindustrie,<br />
Schiffsbau, Fertigung<br />
hochwertiger Güter sowie High-Tech<br />
Dienstleistungen. An oberster Priorität für<br />
die chinesische Regierung steht hierbei<br />
die große Kluft zwischen Arm und Reich<br />
und die damit einhergehende soziale Instabilität<br />
des Landes zu schließen.<br />
WIRTSCHAFTSDATEN<br />
Bedeutende Wirtschaftssektoren: Elektronik, Textilien,<br />
Nahrungsmittel, Eisen und Stahl, chem. Erzeugnisse, Mineralien<br />
Währung: Renminbi Yuan (RMB)=10Jiao=100 Fen; 1 EUR =<br />
9,03 RMB<br />
BIP: 4.900 Mrd. US-Dollar (2009)<br />
BIP/Kopf: 3.280 US-Dollar (2008)<br />
Wirtschaftswachstum: 8 Prozent (<strong>2010</strong>)<br />
Arbeitslosigkeit: 4,3 Prozent<br />
Inflation: 3,4 Prozent (<strong>2010</strong>)<br />
Auslandverschuldung: 375 Mrd. US-Dollar (2008)<br />
Exporte: 1429 Mrd. US-Dollar<br />
Importe: 1133 Mrd. US-Dollar<br />
Wichtigste Exportmärkte: USA, Japan, Korea, Deutschland<br />
Wichtige Exportprodukte: Elektronik, Textilien, Elektrotechnik,<br />
chem. Erzeugnisse, Eisen und Stahl<br />
Wichtigste Importmärkte: Japan, Korea, USA, Deutschland<br />
Wichtige Importprodukte: Elektronik, Rohstoffe, chem.<br />
Erzeugnisse, Brennstoffe, Maschinen, Elektrotechnik, Messund<br />
Regeltechnik, Eisen und Stahl, KfZ-Teile<br />
Außenhandel von China mit Österreich<br />
Importe Österreichs aus China: 1,642 Mrd. Euro<br />
Bedeutendste Importprodukte: Maschinen, Textilien, Produkte<br />
aus der Leichtindustrie, Elektro- und Haushaltsgeräte,<br />
Nahrungs- und Genussmittel, Produkte aus der Tierhaltung<br />
Exporte Österreichs nach China: 4,566 Mrd. Euro<br />
Bedeutendste Exportprodukte: Maschinen und –teile,<br />
KfZ-Zubehör, Eisen-, Stahl- und Chemieprodukte<br />
Quellen:<br />
Fischer Weltalmanach <strong>2010</strong><br />
www.gtai.de<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 27
CHINA<br />
BILDUNG<br />
Sprache und Integration<br />
Bananenkinder ade!<br />
Jing Zhao bringt Kindern chinesischer Migranten Chinesisch<br />
bei. Im Interview erklärt sie, warum auch das Lernen<br />
der Muttersprache der Integration dient und weshalb die<br />
Chinesen in Österreich eine so unauffällige Gruppe sind.<br />
Von MICHAELA MAYER-DANIELS<br />
Mann 1997 die Chinesische<br />
Schule. Am Anfang hatten<br />
wir nur sechs Kinder, heute<br />
gut dreißig Klassen mit über<br />
700 Kindern.<br />
Was für Kinder sind das?<br />
Aus welchen sozialen Schichten<br />
kommen sie?<br />
Natürlich vor allem Kinder<br />
aus chinesischen Familien.<br />
Seit die chinesische<br />
Wirtschaft boomt, kommen<br />
aber auch Kinder ohne asiatischen<br />
Hintergrund zu uns. Aus den USA<br />
kennen wir das Phänomen, dass chinesische<br />
Eltern wollen, dass ihre Kinder möglichst<br />
schnell Englisch lernen und sonst<br />
nichts. Sie sind dann zwar ethnische Chinesen,<br />
kennen aber Sprache und Kultur<br />
fast nicht. Sie sind sozusagen außen gelb,<br />
innen aber weiß – wir sagen deshalb ironisch<br />
auch „Bananen-Kinder“. Unsere<br />
Schule arbeitet daran, dass es möglichst<br />
wenige davon gibt.<br />
Aber fällt es den Kindern dann nicht<br />
umso schwerer, sich in Österreich zu integrieren?<br />
Natürlich ist auch Deutsch sehr wichtig.<br />
Doch das lernen die Kinder automatisch<br />
in der Schule und mit Freunden.<br />
Und nebenbei lernen sie eben Chinesisch.<br />
Das ist kein Widerspruch, sondern<br />
ein Vorteil! Ich sehe oft, dass Kinder viel<br />
selbstsicherer sind und sich besser integrieren,<br />
wenn sie ihre eigene Muttersprache<br />
beherrschen und sich mit ihren<br />
Wurzeln identifizieren.<br />
Also trägt Ihre Schule zur Integration<br />
bei?<br />
In unserer Schule lernen die Kinder<br />
nicht nur Chinesisch, sondern auch singen,<br />
tanzen, Schach, oder verschiedene<br />
Sportarten. Wir bieten auch Deutschkurse<br />
für die Eltern an. Die Lehrer vermitteln<br />
nicht nur Sprache, sie weisen auch auf kulturelle<br />
Unterschiede hin und erklären, wie<br />
man sich in bestimmten Situationen am<br />
besten verhält.<br />
Selbst ausländerfeindliche Menschen<br />
haben selten etwas gegen Chinesen. Woran<br />
liegt das?<br />
Wir sind zahlenmäßig kleiner als andere<br />
Migrantengruppen und auch kaum in<br />
den Medien präsent. Das liegt daran, dass<br />
vielen einfach Zeit und Interesse fehlen,<br />
um sich in der Öffentlichkeit zu äußern.<br />
Sie wollen einfach ihre Arbeit gut machen,<br />
ihre Kinder erziehen und ihnen gute<br />
Bildung geben. Darin sehen sie ihren<br />
Beitrag zur Gesellschaft, nicht in politischem<br />
Engagement.<br />
Warum haben Sie diese<br />
Schule gegründet?<br />
Begonnen hat alles damit,<br />
dass ich wollte, dass mein<br />
Sohn Chinesisch lernt – möglichst<br />
mit anderen gemeinsam.<br />
Später haben mich andere<br />
Eltern angesprochen, die<br />
wussten, dass ich Sprachen<br />
studiert und unterrichtet hatte.<br />
Sie baten mich, Chinesischkurse<br />
zu organisieren. So<br />
gründete ich mit meinem<br />
Mag. Jing Zhao ist Leiterin des Bildungszentrums<br />
für chinesische Sprache in Wien. 1989 zog<br />
sie von China nach Österreich, wo sie 1997 die<br />
Einrichtung mit ihrem Mann eröffnete.<br />
Das Interview erschien ursprünglich in<br />
„Integration im Fokus“ 4/<strong>2010</strong> –<br />
www.integrationsfonds.at<br />
WEBTIPP<br />
www.chineseschool.at<br />
28 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
CHINA<br />
SALZBURG<br />
Salzburg verfügt über jahrelange Chinakompetenz<br />
Jumelage mit „Sa er ci Bao“<br />
Mit einem China-Zentrum an der Universität Salzburg, einem China-Büro zur Unterstützung<br />
heimischer Unternehmen bei der Anbahnung von Wirtschaftskontakten zu China<br />
und diversen Partnerschaften zu Städten und Provinzen in der Volksrepublik ist Salzburg<br />
eng mit dem „Zukunftsmarkt China“ verbunden.<br />
Schwesternstädte Salzburg und Shanghai: Bürgermeister<br />
Heinz Schaden und Volkskongress-Vorsitzender<br />
Liu Yungeng<br />
Salzburger Wirtschaftsdelegation in Shanghai: Im Bild v.li.: Dr. Wilfried<br />
Haslauer, Dr. Doris Fuschlberger, Mag. Agnes Steger, Jianzhen<br />
Reiter, Dr. Gabriele Ramsauer und Dr. Johannes Honsig-Erlenburg<br />
China Business Club: Im Bild v. li: Li Ou Vortragender,<br />
Georg Winkler, Prok. Commend, LH-Stv. Wilfried Haslauer,<br />
LH-Stv. a.D. Wolfgang Eisl, Xu Jinghua Botschafterin,<br />
Jianzhen Reiter (China Büro)<br />
FOTOS: FRANZ NEUMAYR, STADTGEMEINDE SALZBURG / KILLER, STANDORT AGENTUR SALZBURG GMBH<br />
KONTAKTDATEN<br />
Standort Agentur Salzburg GmbH<br />
Südtiroler Platz 11, A-5020 Salzburg<br />
Tel.: +43-(0)662-45 13 27 0<br />
Fax: +43-(0)662-45 13 27 11<br />
E-mail: office@salzburgagentur.at<br />
www.salzburgagentur.at<br />
Als Markt mit hohen Absatz- und<br />
Wachstumschancen ist China schon<br />
seit längerer Zeit in den Fokus der<br />
internationalen Wirtschaft gerückt. Die<br />
Volksrepublik China ist in den vergangenen<br />
Jahren durch die immer weiter fortschreitende<br />
Öffnung zum Westen ein<br />
interessanter und starker Wirtschaftsraum<br />
für Österreich geworden. Besonders Salzburg,<br />
oder „Sa er ci Bao“ wie die Mozartstadt<br />
auf Chinesisch heißt, hält seit den<br />
vergangenen zwei Jahrzehnten engste Beziehungen<br />
zum „Reich der Mitte“.<br />
***<br />
Langjährige Partnerschaften<br />
Bereits seit 2000 gibt es eine Jumelage<br />
zwischen Salzburg und der chinesischen<br />
Provinz Hainan, die eine enge touristische<br />
und wirtschaftliche Zusammenarbeit vorsieht.<br />
Mit der Provinz Heilongjiang existiert<br />
seit 2005 ein Freundschafts- und<br />
Partnerschaftsabkommen, seit <strong>2010</strong> eine<br />
intensive Kooperationsvereinbarung. Die<br />
Stadt Salzburg und Shanghai sind seit dem<br />
Jahr 2009 offiziell Partnerstädte.<br />
Salzburg war auch wiederholt Gastgeber<br />
für hochrangige Politiker aus China,<br />
unter ihnen die Ministerpräsidenten Li<br />
Peng im Jahr 1994 und Jiang Zemin 1999,<br />
der Vorsitzende des ständigen Ausschusses<br />
des Nationalen Volkskongresses, Wu Bangguo<br />
im Vorjahr, und Vize-Ministerpräsident<br />
Dejiang Zhang sowie Außenminister<br />
Yang Jiechi heuer im Sommer. Mit September<br />
dieses Jahres wurde eine vertiefende<br />
Kooperationsvereinbarung zwischen dem<br />
Land Salzburg und der Provinz Heilongjiang<br />
unterzeichnet. Der zwischen Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Dr. Wilfried Haslauer<br />
und Vice-Governor Du Jiahao unterzeichnete<br />
Kontrakt bezieht sich auf die<br />
Schwerpunkte Wintertourismus, Wintersporteinrichtungen,<br />
Energieeffizienz und<br />
nachhaltiger Umgang mit den natürlichen<br />
Ressourcen wie Holz sowie betriebliche<br />
Forschung und Entwicklung.<br />
***<br />
Salzburger Delegationen in Shanghai<br />
Die Beziehungen zwischen der Volksrepublik<br />
China und dem Land Salzburg haben<br />
sich in den vergangenen 15 Jahren<br />
sehr gut entwickelt und weiter vertieft. Bereits<br />
seit ca. acht Jahren werden in regelmäßigen<br />
Abständen hochrangige Delegationen<br />
nach China entsandt. Vor diesem<br />
Hintergrund sind auch die jüngsten Salzburger<br />
Wirtschaftsdelegationsreisen nach<br />
Shanghai zu sehen.<br />
Im Juli dieses Jahres haben Bürgermeister<br />
Dr. Heinz Schaden und Oberbürgermeister<br />
Han Zheng in Shanghai ein Memorandum<br />
unterzeichnet, welches den offiziellen Partnerstatus<br />
der beiden Städte bestätigt. Auf<br />
dem Programm der Salzburger Delegation<br />
standen Gespräche mit den Vertretern der<br />
Stadtregierung in Shanghai, mit Wirtschafts-<br />
und Umweltbehörden, Treffen mit<br />
Firmen, der Kultur- und Tourismusverwaltung,<br />
sowie Besuche von Universitäten.<br />
Im Oktober stattete eine fast 60-köpfige<br />
Salzburger Wirtschaftsdelegation, unter der<br />
Führung von Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Dr. Wilfried Haslauer, der EXPO in<br />
Shanghai einen Besuch ab. Das Engagement<br />
der Salzburg Delegation in China<br />
ging jedoch weit über die EXPO hinaus. Mit<br />
Besuchen bei Regierungsmitgliedern der<br />
Stadt Shanghai, einem Termin mit hochrangigen<br />
Vertretern der Millionenmetropole,<br />
Meetings mit potentiellen chinesischen Zulieferfirmen<br />
sowie einem Salzburg Empfang<br />
im Opernhaus von Shanghai, dem<br />
„Grand Theater“, schaffte es Salzburg einen<br />
bleibenden Eindruck zu hinterlassen.<br />
***<br />
China-Büro unterstützt Salzburger Unternehmen<br />
2002 wurde in der Standort Agentur<br />
Salzburg, der Standortmarketing- und Betriebsansiedlungsgesellschaft<br />
von Stadt und<br />
Land Salzburg, ein China-Büro eingerichtet,<br />
das Firmen bei der Anbahnung von Wirtschaftskontakten<br />
zu China unterstützt. Des<br />
Weiteren ist im Land Salzburg LH-Stv. a.D.<br />
Wolfgang Eisl als Chinabeauftragter für die<br />
Intensivierung der bilateralen Beziehungen<br />
zuständig. Derzeit sind etwa fünfzig<br />
Salzburger Unternehmen geschäftlich in<br />
China aktiv. Sony und Porsche besitzen in<br />
Shanghai eigene Niederlassungen. Die Firma<br />
Alpine Mayreder hat den Österreich-Pavillon<br />
auf dem Gelände der Expo in Shanghai<br />
errichtet. Zudem verfügt Salzburg seit<br />
1999 an der Universität Salzburg über ein eigenes<br />
China-Zentrum und unterstreicht dadurch<br />
auch im Bildungsbereich seine China-Kompetenz.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 29
CHINA<br />
KOMMENTAR<br />
Am Reich der Mitte führt wirtschaftlich und politisch kein Weg vorbei<br />
Chinas rasanter Aufstieg zum<br />
Global Player<br />
An der Volksrepublik China führt kein Weg vorbei. Der Terminus „emerging market“ wird<br />
der aufstrebendem Wirtschaftsmacht in Asien eigentlich schon längst nicht mehr gerecht. Das<br />
Reich der Mitte ist zu einem Land der Superlative geworden. Von HERMINE SCHREIBERHUBER<br />
Es hat die größte Bevölkerung der Erde<br />
und ist im Begriff, zur zweitgrößten<br />
Volkswirtschaft weltweit zu werden.<br />
Mit der ökonomischen Stärke hat China<br />
zunehmend politisches Selbstbewusstsein<br />
entwickelt.<br />
Von Amerikanern und Europäern<br />
gleichermaßen umworben, ist sich China<br />
seiner Anziehungskraft durchaus bewusst.<br />
Kaum ein anderes Land hat eine derart rasante<br />
wirtschaftliche Entwicklung durchlaufen.<br />
Nur Indien und Brasilien könnte<br />
man, gemessen an Bevölkerungsstärke und<br />
Wirtschaftswachstum, noch in einem<br />
Atemzug mit China nennen. Die so genannten<br />
BRIC-Staaten haben im globalen<br />
Dorf die Karten neu gemischt.<br />
Die Volksrepublik China hat die Wirtschaftskrise<br />
unerwartet gut gemeistert.<br />
Die Wachstumsraten sind zwar nicht mehr<br />
im zweistelligen Bereich, doch für das<br />
30 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
nächste Jahrzehnt wird jährlich ein Wirtschaftswachstum<br />
von sieben oder acht Prozent<br />
prognostiziert. Ein Hoffnungsmarkt<br />
für potenzielle Investoren – auch für Österreich.<br />
***<br />
Bedarf an Rohstoffen und Nahrung<br />
Mit dem Aufstieg zu einer führenden<br />
Wirtschaftsnation geht ein enormer Bedarf<br />
Chinas nach Ressourcen einher. Die<br />
Schwellenländer haben die Nachfrage angekurbelt.<br />
Der „China-Faktor“ ist auf den<br />
Rohstoffmarkten stets präsent. Rund um<br />
den Globus investiert das Riesenreich Milliarden<br />
in Unternehmen, um seinen Bedarf<br />
zu decken: 2009 betrug die Rekordsumme<br />
an chinesischen Investitionen zur Sicherung<br />
von Bodenschätzen weltweit 32 Mrd.<br />
US-Dollar. An Kapital mangelt es bei den<br />
Einkaufstouren nicht: Peking verfügt mit<br />
rund 2,45 Bio. US-Dollar über die weltgrößten<br />
Devisenreserven.<br />
Es geht aber nicht nur um Öl und Gas,<br />
sondern auch um Metalle wie Eisenerz,<br />
Kupfer und Aluminium. Und um die Suche<br />
nach Nahrungsmitteln, die China vor allem<br />
nach Lateinamerika und Afrika treibt.<br />
Experten erwarten einen wachsenden<br />
Metallbedarf Chinas in den kommenden<br />
Jahrzehnten. Schon jetzt verbraucht das<br />
Reich der Mitte zwei Mal mehr Stahl als Europa,<br />
die USA und Japan zusammen.<br />
Die internationalen Bergbaukonzerne<br />
beginnen angesichts des chinesischen<br />
Energiehungers zu bremsen. So verhinderten<br />
die drei brasilianischen Großkonzerne<br />
– bei Rio Tinto ist China bereits der größte<br />
Anteilseigner – weitere Beteiligungen<br />
Chinas. In Brasilien hat Peking übrigens einen<br />
guten Kunden für seine Nuklear- und<br />
Rüstungstechnik gefunden. Mit gewisser<br />
Sorge wird auch betrachtet, wie sich China<br />
auf dem afrikanischen Kontinent ausbreitet.<br />
Der Handel Chinas mit Afrika hat sich<br />
seit dem Jahr 2000 auf fast 80 Mrd. Euro<br />
verzehnfacht. China holt sich Öl und Rohstoffe<br />
und liefert dafür Konsumgüter.<br />
***<br />
Europa definiert strategische Partner<br />
Wo steht Europa in diesem globalen<br />
Wirtschaftsgeflecht? Beim 8. ASEM-Gipfel,<br />
dem Treffen zwischen 27 EU- und 16 asiatischen<br />
Staaten, im Oktober hatten die Europäer<br />
keinen leichten Stand. Ihnen gegenüber<br />
standen China, Indien und Japan,<br />
mit deren Wirtschaftswachstum sie nicht<br />
konkurrieren können. Man schätzt einander<br />
als Handelspartner und Investoren,<br />
doch die unverbindlichen ASEM-Erklärungen<br />
haben aber kaum je etwas bewirkt.<br />
Globales wirtschaftliches Handeln wurde<br />
diesmal als Ziel festgeschrieben.<br />
CURRICULUM VITAE<br />
Mag. Hermine Schreiberhuber absolvierte Studien an<br />
den Universitäten Wien und Paris (Dolmetsch, Publizistik,<br />
Kunstgeschichte, Politologie). Danach war sie als Übersetzerin,<br />
Dolmetscherin, Reiseleiterin sowie freie Journalistin<br />
tätig und arbeitete an den österreichischen Vertretungsbehörden<br />
in Spanien und Frankreich. Sie war<br />
stellvertretende Ressortleiterin der Außenpolitik bei der<br />
Austria Presse Agentur (APA). Ferner verfasst sie Reportagen<br />
für Wochenzeitungen wie „Die Furche“ und wirkt<br />
an politischen Reisebüchern mit.<br />
Beim EU-Gipfel einen Monat zuvor bildete<br />
der Umgang mit den aufstrebenden<br />
Mächten China, Indien und Brasilien als<br />
„strategischen Partnern“ allerdings ein<br />
wichtiges Thema. Bei einem weiteren Gipfeltreffen,<br />
dem der Südostasiatischen Staatengemeinschaft<br />
ASEAN, wurde offenkundig,<br />
dass China mit seinem<br />
selbstbewussten Auftreten mittlerweile<br />
auch die Mitglieder im eigenen Umfeld beunruhigt.<br />
Die USA und Russland wurden<br />
vom Gastgeber Vietnam mit eingeladen,<br />
um eine Art Gegengewicht zu China zu<br />
schaffen, so die diplomatische Formulierung.<br />
Das heißeste Eisen im globalen Umgang<br />
mit China ist und bleibt freilich der<br />
Disput um die chinesische Wechselkurspolitik.<br />
China hält seine Währung um seiner<br />
Exportwirtschaft willen künstlich niedrig.<br />
Seit Jahren pochen die USA vergeblich auf<br />
eine Aufwertung des Yuan. Bei den Europäern,<br />
konkret in den Euro-Ländern, steht<br />
aber auch der niedrige Dollar-Wechselkurs<br />
in der Kritik.<br />
***<br />
Hoffungsmarkt für Österreich<br />
Österreich sieht in China, wie viele seiner<br />
EU-Partner, einen ausgesprochenen<br />
Hoffnungsmarkt. Bundespräsident Heinz<br />
Fischer stattete China Anfang des Jahres einen<br />
Staatsbesuch ab, begleitet von einer<br />
starken Wirtschaftsdelegation. Bei seiner<br />
Staatsvisite in Malaysia im November betonte<br />
Fischer das starke Engagement Österreichs<br />
in Asien, vor allem in China, Japan<br />
und Indien. Auf diesen riesigen Märkten<br />
sehen österreichische Firmen in Sektoren<br />
wie Infrastruktur-, Spitals- und Umwelttechnik<br />
Chancen.<br />
In China nützen österreichische Unternehmen<br />
die – noch – kostengünstigen<br />
Standorte, zugleich werden hierzulande<br />
Produktionen geschlossen. Andererseits<br />
gewinnt China als Absatzmarkt an Bedeutung;<br />
es nimmt Rang 12 ein. Die Fremdenverkehrsbranche<br />
erwartet einen Anstieg<br />
chinesischer Touristen. Bei der Expo <strong>2010</strong><br />
in Shanghai bemühte sich Österreich, die<br />
Alpenrepublik nicht nur als Musikland,<br />
sondern auch als innovativen, technologiefreudigen<br />
Staat zu präsentieren. Nicht zu<br />
vergessen: Seit Jahren haben österreichische<br />
Universitäten und Forschungsinstitute<br />
mit China ein dichtes Kooperationsnetz<br />
aufgebaut.<br />
***<br />
Warten auf politische Reformen<br />
Chinas ökonomischer Marathon gepaart<br />
mit einer wirtschaftlichen Öffnung<br />
war bisher nicht von einer politischen Liberalisierung<br />
begleitet. Eine demokratische<br />
Mitsprache der Bürger wird in der sozialistischen<br />
Volksrepublik noch auf sich warten<br />
lassen. Jüngste Beispiele zeigten dies<br />
deutlich, vor allem die harte Reaktion Pekings<br />
auf die Verleihung des Friedens-Nobelpreises<br />
an den inhaftierten Bürgerrechtler<br />
Liu Xiaobo.<br />
Die Diskussion um den unwillkommenen<br />
Nobelpreisträger und der Ruf nach politischen<br />
Reformen gingen der Herbstsitzung<br />
der höchsten Parteigremien voraus.<br />
Diese hatten nicht nur über den neuen<br />
Fünf-Jahres-Plan zu befinden, sondern<br />
auch die Weichen für einen Generationswechsel<br />
an der Staats- und Parteispitze zu<br />
stellen. Als voraussichtlicher Nachfolger<br />
von Hu Jintao gilt Xi Jinping, der 2012 mit<br />
der „fünften Führungsgeneration“ das Ruder<br />
übernehmen soll. Xis Vater schuf in<br />
den 90er Jahren die ersten Sonderwirtschaftszonen<br />
Chinas.<br />
Nichts geht ohne China, weder wirtschaftlich<br />
noch politisch. Der Präsident<br />
der Supermacht USA, Barack Obama, hat<br />
zum Ausdruck gebracht, dass die Lösung<br />
der großen globalen Probleme auch der<br />
Mitwirkung der Wirtschaftsmacht China<br />
bedarf. Ob es um die Bewältigung der<br />
Wirtschaftskrise geht, um den Klimaschutz<br />
oder um die unberechenbaren<br />
Atomstaaten Iran und Nordkorea – von<br />
der Volksrepublik wird erwartet, dass sie<br />
auf der Weltbühne auch Verantwortung<br />
als Großmacht wahrnimmt.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 31
CHINA<br />
KULINARIK<br />
Chi le ma? (Haben Sie schon gegessen?)<br />
Mehr als nur Acht Schätze<br />
Der westlichen Welt wird ein Großteil der chinesischen Küchen- und Speisenvielfalt vorenthalten.<br />
Es existieren weitaus mehr kulinarische Köstlichkeiten als die uns bekannten Speisen aus<br />
dem China-Restaurant, welche oftmals an die nationale Küche angepasst sind.<br />
Hast du auch Hund gegessen; als du in<br />
China warst?“ Eine Frage, die vielen<br />
Chinareisenden gestellt wird, wenn<br />
sie wieder in ihre westliche Heimat zurückkehren.<br />
Es ist zum Teil sicherlich wahr,<br />
dass Hunde oder Katzen in vereinzelten Regionen<br />
als Spezialität gelten – in anderen<br />
Regionen wiederum gar nicht auf der Speisekarte<br />
zu finden sind. China ist ein großes,<br />
ja ein fast unüberschaubares Land<br />
und so auch die chinesische Küche.<br />
***<br />
Chinesische Vielfalt<br />
Geographisch spaltet sich die chinesische<br />
Küche in vier facettenreiche Küchenarten:<br />
Die südliche Kanton-Küche, die südwestliche,<br />
die östliche und die nördliche<br />
Küche. Die Zutaten und Zubereitung variieren<br />
je nach Region. In den Küstenregionen<br />
liegt der Fokus auf Meeresfrüchten, in<br />
zentraler gelegenen Regionen konzentriert<br />
man sich auf traditionelle Fleischsorten<br />
wie Schwein, Huhn und Rind. Im Norden<br />
des Landes wird auch mit Hammel und<br />
Lammfleisch gekocht. Da der Reisanbau in<br />
Nordchina nur schwer möglich ist, sind getreidehaltige<br />
Produkte und Nudelgerichte<br />
sehr beliebt. Eine weitere Spezialität des<br />
Nordens ist die Pekingente, welche auch in<br />
westlichen Ländern bekannt ist und gern<br />
gespeist wird.<br />
Es gibt in China außerdem acht große<br />
Regionalküchen, nämlich die Küchen von<br />
von Sichuan, Hunan, Kanton, Shandong, Jiangsu,<br />
Anhui, Fujian und Zhejiang.<br />
***<br />
Chinesische Ausgeglichenheit<br />
Die fünf Elemente sind in der chinesischen<br />
Kultur von enormer Wichtigkeit, so<br />
auch in der chinesischen Küche: Das Element<br />
Holz entspricht der Geschmacksrichtung<br />
sauer, Feuer steht für bitter, die Erde<br />
ist süß, Metall scharf und Wasser salzig.<br />
Diese Unterteilung steht indirekt auch mit<br />
dem Yin- und Yang-Prinzip in Verbindung,<br />
da es sowohl Yin-Speisen, wie etwa Meeresfrüchte<br />
und gedämpfte Gerichte, als auch<br />
Yang-Speisen, wie Fleisch und Gebratenes,<br />
gibt und man bei der Einnahme der Mahlzeiten<br />
darauf achten sollte, dass die Speisen<br />
im Gleichgewicht von Yin und Yang<br />
eingenommen werden.<br />
***<br />
Die Entstehung des Woks<br />
Der Mangel an Brennholz führte zur<br />
Entwicklung einer Essenszubereitungstechnik,<br />
die den maximalen Nutzen aus so<br />
wenig wie möglich verwendetem Brennmaterial<br />
herausholte. So schneidet man<br />
beispielsweise alle Zutaten in kleine Stücke<br />
und gart sie unter Zugabe von ein wenig<br />
Öl, Wasser und ständigem Rühren im<br />
Wok.<br />
Der Wok selbst entwickelte sich aus<br />
dreifüßigen Kochgefäßen, die direkt in<br />
das Feuer gestellt wurden. Die charakteristische<br />
Rundung des Wok verteilt die Hitze<br />
gleichmäßig und spart somit Brennstoff.<br />
Durch das schnelle Garen bei großer<br />
Hitze bleiben zudem Eigengeschmack und<br />
Nährstoffe erhalten. In diesem Sinne:<br />
„Qingmànyòng!“ (Guten Appetit!).<br />
FOTO: PIXELIO.DE
CHINA<br />
KULTUR<br />
Kommentar von Gerhard Gutruf<br />
China und Österreich<br />
Die Kulturbeziehungen zwischen der Volks- und der Alpenrepublik<br />
sind intensiv und freundschaftlich. Seit etwa zehn<br />
Jahren findet ein reger Künstleraustausch statt und die Zusammenarbeit<br />
wurde vertieft.<br />
Gutruf-Ausstellung „Kleine<br />
Variationen nach großen<br />
Meistern“ im Ningbo Museum<br />
of Art, 2008<br />
Im März <strong>2010</strong> wurde die erste Aquarell-<br />
Biennale in Shanghai eröffnet. Im Vorwort<br />
des fulminanten Katalogs der<br />
Shanghai Zhujiajiao International Watercolour<br />
Biennial Exhibition liest man genau<br />
das, was weltweit und zu Recht anlässlich<br />
von Ausstellungen gerne gesagt und geschrieben<br />
wird: diese Kunst-Präsentation<br />
öffnet die Pforten zur Kommunikation,<br />
zur gegenseitigen Wahrnehmung. Seit China<br />
das Tor zur Welt öffnete – nach dem<br />
Schrecken und den Zerstörungen der Kulturrevolution<br />
und seit dem Beginn der Politik-Reform<br />
– boomt im Reich der Mitte<br />
die Wirtschaft. Mit den Olympischen Spielen<br />
in Peking zeigte China der staunenden<br />
Welt, wozu dieser Staat von der Größe eines<br />
Kontinents imstande ist. Die Besinnung<br />
auf die eigene Jahrtausende alte Kulturtradition<br />
wurde zur bewussten Quelle<br />
eines neuen chinesischen Selbstverständnisses.<br />
***<br />
Zarte Anfänge…<br />
Österreich hat seit November 2001 ein<br />
bilaterales Kulturabkommen mit China.<br />
Vor dieser Zeit war die Präsenz österreichischer<br />
Künstlerinnen und Künstler in China<br />
ÜBER DEN AUTOR<br />
Gerhard Gutruf, geb. 1944, studierte von 1962 bis 1970<br />
an der Ak.d.b.K. Wien. Er ist Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker.<br />
Teilnahmen an den Biennalen von Ibiza,<br />
Florenz, New Delhi, Kairo, Shanghai. Einzelausstellungen<br />
u. a. in Rom, Wien, Essen, Ascona, Kairo, Bratislava, Mexiko-City,<br />
Guadalajara, Pretoria, Lissabon, Coimbra, Peking,<br />
Istanbul, Madrid, Kiew, Ningbo und Delft.<br />
www.gutruf.at<br />
eher selten und sporadisch: so gab es 1985<br />
eine Albertina-Ausstellung von Meisterzeichnungen,<br />
1998 Hrdlicka-Ausstellungen<br />
in Chengdu und Peking sowie eine Weiler-<br />
Retrospektive in Peking. Es folgte auf Einladung<br />
des Doyens der chinesischen Maler<br />
Liu Xun meine große Ausstellung im International<br />
Art Palace, die von Kulturminister<br />
Pan eröffnet wurde: „The exhibition of<br />
Austrian painter Gutruf at the Beijing<br />
International Yi Yuan Museum (June 5th –<br />
30th) has unexpectedly fascinated Chinese<br />
painters and audience“ (Beijing Daily 14.<br />
Juni 2000).<br />
Seither ist viel geschehen: die Vereinbarung<br />
zur Zusammenarbeit in allen Kulturbereichen<br />
ist wirksam, es gibt regen Experten-<br />
und Künstleraustausch und vermehrt<br />
privat vermittelte Veranstaltungen. Die<br />
Wiener Philharmoniker und kleinere Ensembles<br />
konzertieren jährlich in China.<br />
Prof. Jin Ling z. B. organisiert seit über<br />
zehn Jahren Konzerte und Ausstellungen<br />
in ihrer Heimat. Hans Hollein kuratierte<br />
wichtige Architektur- und Design-Ausstellungen<br />
in Shanghai und Peking. Im September/Oktober<br />
2008 wurde die Gutruf-<br />
Ausstellung „Kleine Variationen nach<br />
großen Meistern“ mit über 130 Arbeiten<br />
im Ningbo Museum of Art – einem der imposantesten<br />
neuen Kunstmuseen Chinas –<br />
präsentiert. Heute soll ein einziges Österreichisches<br />
Kulturforum den offiziellen<br />
Kulturaustausch zwischen der Alpen- und<br />
der Volksrepublik mit einem unverantwortlich<br />
niedrigen Jahresbudget koordinieren.<br />
***<br />
Chinesische Investitionen im<br />
In- und Ausland<br />
In China hat man den Stellenwert von<br />
Kunst und Kultur erkannt – enorme Investitionen<br />
für den Ausbau der Infrastruktur<br />
sind bereits geflossen und weiter vorgesehen:<br />
so wird etwa für Peking eine Mega-City<br />
of Music geplant; in Chongqing wird an<br />
einer Oper von gigantischen Ausmaßen gebaut.<br />
In zahlreichen Städten des Landes<br />
wurden oder werden repräsentative Museen<br />
errichtet, so z. B. in Xi’an; in Peking<br />
wird demnächst das neue Nationalmuseum<br />
für zeitgenössische Malerei fertig.<br />
Die Volksrepublik China hat überdies ein<br />
ehrgeiziges Auslands-Kulturprogramm. Es<br />
sollen insgesamt an die tausend Konfuzius-<br />
Institute weltweit zur Vermittlung chinesischer<br />
Kultur und Sprache installiert werden;<br />
2006 wurde eines in Wien eröffnet.<br />
Ein weiteres China-Kulturzentrum in Wien<br />
soll im nächsten Jahr fertig gestellt sein.<br />
In Österreich konnte chinesische Kunst<br />
u.a. im Künstlerhaus Wien, im Mateschitz-<br />
Hangar 7 in Salzburg und zuletzt in der<br />
Sammlung Essl bewundert werden; die<br />
Konzerte anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes<br />
im Musikverein sind schon Tradition.<br />
Zahlreiche kleinere Präsentationen<br />
und Veranstaltungen zeigen, wie selbstverständlich<br />
heute die Auseinandersetzung<br />
mit anderen Kulturkreisen bereits geworden<br />
ist. Schaut und hört man genauer<br />
hin, offenbaren sich vorerst fremd scheinende<br />
Werke: fasziniert entdecken wir<br />
dann im Wesen der chinesischen Kunst eine<br />
sehnsuchtsvolle Suche nach universeller<br />
Harmonie – und bemerken, wie ähnlich<br />
unsere Sehnsüchte und Utopien im<br />
Grunde sind.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 33
DIPLOMATIE<br />
<strong>SOCIETY</strong> EIGENEVENT<br />
Tombola-Hauptpreis für die Junior<br />
Diplomats: ein Apple iPad.<br />
Fürs Foto posierte Botschaftsrat<br />
William Calvo (Costa Rica)<br />
Start-up für neue Veranstaltungsreihe<br />
Junior Diplomats‘ Reception<br />
<strong>SOCIETY</strong> lud die Junior Diplomats zu einem exklusiven Get-together im Tresor des Bank Austria<br />
Kunstforums mit anschließender Führung durch die grandiose Frida-Kahlo-Ausstellung ein.<br />
Eine immense Schar von „Junior Diplomats“,<br />
von neu in Wien akkreditierten<br />
Diplomaten, kam der Einladung von<br />
<strong>SOCIETY</strong>-Herausgeberin Gerti Tauchhammer<br />
in das Bank Austria Kunstforum nach<br />
und ließ sich die Gelegenheit für exklusive<br />
Führungen durch die Frida-Kahlo-Ausstellung<br />
und die gleichzeitige Möglichkeit,<br />
mit Kollegen aus anderen Ländern in Kontakt<br />
zu treten, nicht entgehen.<br />
Das Feedback für die Veranstaltung war<br />
überwältigend: Die Kombination von<br />
Kunst und Kontakteknüpfen in dieser geballten<br />
Konzentration ist für neue Diplomaten<br />
nicht alltäglich. Mehr als dreihundert<br />
Gäste aus über fünfzig Ländern<br />
wurden bei diesem Start-up für die neue<br />
<strong>SOCIETY</strong>-Veranstaltungsreihe „Junior Diplomats“<br />
zusammengeführt, bei der sich<br />
die neu in Wien ansässigen Diplomaten in<br />
gemütlicher Atomsphäre kennenlernen<br />
können. Weitere Veranstaltungen für die<br />
Junior Diplomats sind geplant und werden<br />
das Konzept nahtlos fortsetzen.<br />
***<br />
Tombola mit wertvollen Preisen<br />
Neben dem künstlerischen Highlight<br />
der Frida-Kahlo-Ausstellung wurden für<br />
die Gäste aus aller Welt als zusätzliches<br />
„Zuckerl“ bei einer Tombola wertvolle Preise<br />
verlost. Die Gewinnerin, Mag. Elisabeth<br />
Kamper, durfte sich über ein nagelneues<br />
iPad freuen, mit dem sie auch gleich das<br />
<strong>SOCIETY</strong>-Magazin als Applikation kostenlos<br />
abonnieren kann. Die weiteren Gewinner<br />
waren: Asim Penava (Bosnien und<br />
Herzegowina) – ein iPod MP3-Player, Simon<br />
Weinstein – ein Wochenende im Hotel<br />
Sacher, Tatiana Kupalova (Russische Föderation)<br />
und Mordechai Ish-Shalom<br />
(Israel).<br />
Für das leibliche Wohl sorgte das Catering<br />
des China-Restaurant „Sichuan“ bei<br />
der UNO-City von Frau Chunah Urban-<br />
Chao mit exquisiten Köstlichkeiten der<br />
südwestchinesischen Küche.<br />
INFO<br />
Mehr Fotos auf www.society.at und auf Facebook<br />
„Society-Magazin“. Filmbericht auf Youtube unter<br />
„Tauchhammer im Gespräch“.<br />
34 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />
Mhd. Nasser Alarwy (Jemen) · Robert Vincent Andrews<br />
(USA) · Salim Baddoura (Libanon) · Erlan Begezhanov (Kasachstan)<br />
· Frank Bernhard (Deutschland) · Carlos Bocanegra<br />
(Kolumbien) · Benjamin Boddy (Großbritannien) · Sabri<br />
Chaabani (Tunesien) · Lusine Davtyan (Armenien) · Thi<br />
Huong Doan (Vietnam) · Ernie Enriquez (Philippinen) · Tamar<br />
Giorgobiani (Georgien) · Bakhodir Irgashev (Usbekistan)<br />
· Veikko Kala (Estland) · Ivana Karanusic (Kroatien) ·<br />
Tatiana Kupalova (Russische Föderation) · Steve Lambert<br />
(Kanada) · Sandor Csaba Mazak (Ungarn) · Spiros Miltiades<br />
(Zypern) · Filip Nelkovski (Mazedonien) · Jacqueline Okoth<br />
(Kenia) · Wendy Olivero (Dom. Rep.) · Dinesh Patnaik (Indien)<br />
· Asim Penava (Bosnien und Herzegowina) · Radoslaw<br />
Poltorak (Polen) · Oberst i. G. Christine Poussineau<br />
(Frankreich) · Katja Reichhard (Deutschland) · Alma Shehu<br />
(Albanien) · Silja Skjelnes (Norwegen) · Obstlt. Viorel Tudor<br />
(Rumänien)<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 35
DIPLOMATIE<br />
<strong>SOCIETY</strong> EIGENEVENT<br />
ORF-Seitenblicke<br />
berichteten vom Event<br />
36 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
WIRTSCHAFT<br />
DIVERSITÄT<br />
WDLS-EU 2011<br />
Europaweites Netzwerk für<br />
Diversität<br />
Nach dem großen Erfolg des ersten World Diversity Leadership Summits Europe (WDLS-EU)<br />
in Wien im März <strong>2010</strong> findet zum zweiten Mal der Diversity Summit in Wien am 24. und 25.<br />
März 2011 statt.<br />
Veranstalterin Beatrice Achaleke (Mitte)<br />
Der zweitägige Gipfel<br />
steht unter dem Titel<br />
„Benchmarking European<br />
and Global Diversity<br />
in and for Leadership“.<br />
Auch dieses Mal wird<br />
WDLS-EU in den Räumlichkeiten<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Wien veranstaltet.<br />
WDLS-EU ist die Europäische<br />
Variante des WDLS<br />
Gipfels, der seit 2005 erfolgreich<br />
in den USA stattfindet.<br />
WDLS-EU ist ein<br />
hochrangiges europäisches<br />
und globales Forum, das<br />
über zweihundert internationale Diversity<br />
und Inclusion Experten, Entscheidungsträger,<br />
EU-Beamte, CEOs, HR Manager, CSR<br />
Manager und Vertreter der Zivilgesellschaft<br />
zusammenführt, damit Erfahrungen<br />
bzw. „best practice cases“ sowie auch<br />
„worst practice cases“ und Innovationen<br />
im Bereich der Vielfalt und Inklusion ausgetauscht<br />
werden.<br />
WDLS-EU soll erstmals ein europaweites<br />
Netzwerk schaffen, sodass Entscheidungsträger<br />
aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />
zusammenarbeiten und sich austauschen<br />
können.<br />
Zum ersten Mal wird der Gipfel im Jahr<br />
2011 von einem nationalen, zweitägigen<br />
Pre-Summit fokussierend auf Bildung und<br />
Logistik, wovon Wien als Drehscheibe gilt,<br />
am 22. und 23. März 2011, begleitet werden.<br />
Die Zukunft braucht Diversität. Der<br />
Bildungs-presummit steht unter dem Titel<br />
„Facing Diversity and Inclusion challenges<br />
in Education and Training in<br />
the 21. Century – Comparative<br />
experiences from Austria,<br />
Europe and the USA“. Bildungsexperten<br />
und Stakeholder<br />
werden sich mit den Herausforderungen<br />
und<br />
Chancen von „Diversity und<br />
Inclusion“ auf nationaler, regionaler<br />
und globaler Ebene<br />
auseinander setzen.<br />
***<br />
Logistik und Diversität<br />
Der Logistik-presummit<br />
am 23. März unter dem Titel<br />
„WDLS-EU 2011 Global Transporters’<br />
Diversity Summit – Leveraging<br />
comparative advantages of Diversity and<br />
Inclusion in new market acquisition and<br />
customer retention for global transporters”<br />
fokussiert auf die Herausforderungen,<br />
Chancen, und Trends von Diversity im<br />
Logistikbereich als Wettbewerbsvorteil und<br />
Standortfaktor. Vorhergesehen ist unter<br />
den internationalen Beiträgen die Keynote-<br />
Rede vom Diversity- und Mergerexperten<br />
Christian Baldia in den Schwerpunktbereichen<br />
von „Vertrauensbildung, Kostenfaktor,<br />
Netzwerken und Akquisition neuer<br />
Märkte und Belegschaften“.<br />
Veranstalterin und Konferenzmanagerin<br />
des WDLS-EU Gipfels ist Frau Beatrice<br />
Achaleke. Die Pionierfrau Achaleke ist Präsidentin<br />
des Black European Women‘s<br />
Councils und wurde am 3. November <strong>2010</strong><br />
vom preisgekrönten „Black Women in Europe<br />
Blog“ zur drittmächtigsten schwarzen<br />
Frau in Europa gekürt.<br />
INFO<br />
Für weitere Informationen über WDLS-EU 2011 besuchen<br />
Sie die WDLS-EU Homepage: www.wdls.eu<br />
Oder schreiben Sie uns: diversitysummit@wdls.eu<br />
Mobil: +43-(0)699-119 69 115<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 37
WIRTSCHAFT<br />
<strong>SOCIETY</strong>-PRÄSENTATION<br />
Gerti Tauchhammer, Helma<br />
Schröcker, Eva Maria von Schilgen<br />
präsentieren <strong>SOCIETY</strong> in Salzburg<br />
<strong>SOCIETY</strong> in Salzburg<br />
Die Mozartstadt im Gesellschaftsreigen<br />
<strong>SOCIETY</strong> ist ab sofort mit einem eigenen Team stärker in Salzburg vertreten. Die Präsentation<br />
des Magazins fand im Hotel Sheraton statt, zu dem hochkarätige Vertreter aus Salzburg<br />
geladen waren.<br />
KR Mag. Gertrud Tauchhammer, Herausgeberin<br />
und Chefredakteurin von<br />
<strong>SOCIETY</strong>, Mag. art. Eva Maria von<br />
Schilgen, Redaktion Salzburg, und Helma<br />
Schröcker, Marketing Salzburg, baten am<br />
26. November hochkarätige Vertreter der<br />
Salzburger Wirtschaft, Kunst, Kultur und<br />
Wissenschaft sowie der Politik zur Präsentation<br />
des Magazins <strong>SOCIETY</strong> in das Hotel<br />
Sheraton.<br />
<strong>SOCIETY</strong> plant jetzt auch in Salzburg<br />
stärker vertreten zu sein, zum Teil angeregt<br />
durch das überaus positive Echo auf<br />
die bisherigen Salzburger Beiträge.<br />
<strong>SOCIETY</strong> besteht in seiner heutigen<br />
Form seit 1992. Ein spezieller Service liegt<br />
pro Ausgabe im jeweiligen Länderschwerpunkt.<br />
Hier informiert <strong>SOCIETY</strong> umfassend<br />
und aktuell über den gewählten Welt-Ausschnitt.<br />
Die Herausgeberin plädiert für Qualitätsjournalismus<br />
mit emotionellem IQ:<br />
„Unterhaltung mit Herz, Hirn und Seele –<br />
welche die Sinnsuche nicht aufgegeben<br />
hat.“ <strong>SOCIETY</strong> erscheint viermal jährlich.<br />
***<br />
Salzburger High-<strong>SOCIETY</strong>…<br />
Unter den ersten Gratulanten zu finden<br />
war die begeisterte <strong>SOCIETY</strong>-Leserin sowie<br />
Chefredakteurin der Salzburger Publikationen<br />
„Highlights“ und „Salon“, Dr. Angelica<br />
Pral-Haidbauer. Public Relation Vertreter<br />
waren Mag. Anja Sindermann von Pleon<br />
Publico, Uwe Brandl von der Salzburger<br />
Internet-Plattform City-Guide und Peter<br />
Krakowizer vom Salzburg Wikipedia. Die<br />
COCO Communication Company Werbeagentur<br />
war vertreten mit GF Maria Würzburger<br />
und Roland Aigner. Aus München<br />
kam Iris Dobbelstein, Executive Producer<br />
der story house production Gmbh.<br />
Das diplomatische Corps war vertreten<br />
unter anderen mit dem Generalsekretär<br />
Honorarkonsul Dr. Winding, dem Botschafter<br />
des Souveränen Malteser Ritterordens<br />
in Rumänien, Franz Alfred Graf von Hartig,<br />
dem chilenischen Konsul Dr. Hans Günther<br />
und dem serbischen Generalkonsul<br />
Zoran Jeremic.<br />
***<br />
…aus Politik und Wirtschaft…<br />
Die Politik stellte sich ein mit der Abgeordneten<br />
zum Salzburger Landtag Dr. Brigitta<br />
Pallauf, die ihren Fünfziger feierte.<br />
Weitere offizielle Vertreter waren Herbert<br />
38 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Nina Pall (Mode Pia Antonia),<br />
Helma Schröcker, Gerti Tauchhammer,<br />
Verena Troyer (Juwelier Karner)<br />
Roland Aigner mit Maria Würzburger<br />
(beide GF COCO Werbeagentur)<br />
Kristina Mees (Sheraton Salzburg Hotel<br />
& Hotel Goldener Hirsch)<br />
Dr. Roman und Andrea<br />
Moser (Rechtsanwalt)<br />
Matthias und Marianne Lesch<br />
(Lesch Institut Mondsee)<br />
Franz Alfred Graf von<br />
Hartig (Souveräner<br />
Malteser Ritterorden)<br />
Mag. Angelica Pral-<br />
Haidbauer (Redakteurin<br />
Salon), Mag. Klaudia<br />
Gründl de Keijzer (lawine<br />
torrèn), Andrea Kriechhammer<br />
(WOW)<br />
HK Dr. Karl Winding<br />
mit Dr. Irene Schulte<br />
(GF Salzburger<br />
Industriellenverband)<br />
FOTOS: ANDREAS KOLARIK<br />
Isabella Bogner-Bader (Performance-Künstlerin),<br />
Mag. Anna<br />
Burgstaller (Pleon Publico)<br />
Dr. Brigitta Pallauf (Abg. Salzburger<br />
Landtag)<br />
Dr. Kurt Oberholzer (WK<br />
Salzburg), Mag. Herbert<br />
Brugger (Managing<br />
Direktor der Tourismus<br />
Salzburg)<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 39
WIRTSCHAFT<br />
<strong>SOCIETY</strong>-PRÄSENTATION<br />
Brugger, Managing Direktor der Tourismus<br />
Salzburg GmbH, und Dr. Christian Möller,<br />
Leiter der Abteilung für Handelspolitik<br />
und Außenhandel der Wirtschaftskammer<br />
Salzburg.<br />
Aus der Banken- und Versicherungsbranche<br />
wurden gesichtet u. a. Dr. Erwin<br />
Seeauer von der Oberbank, Anneliese Pomberger<br />
vom Raiffeisenverband Salzburg,<br />
die AWD Direktion mit Erich Burtscher.<br />
Aus der Wirtschaft kam Dr. Irene Schulte,<br />
Geschäftsführerin des Salzburger Industriellenverbandes,<br />
KR Anton Bucek, Prokurist<br />
Unimog Verkaufsleitung Österreich<br />
Mercedes Benz, Copiz & Partner, international<br />
business development, Dr. Ewald<br />
Schneider von den internationalen Kunsttransporten<br />
Hasenkamp, Erich Stuhl von<br />
Stuhl-Industry, Kurt Oberholzer von der<br />
Wirtschaftskammer Salzburg, Isabella<br />
Schlager und Sigrid Felbersohn vom Altstadt<br />
Marketing, Mag. Margit Hofer von ISG<br />
Personalmanagent.<br />
Aus dem Immobiliensektor kamen CEO<br />
Roswitha Prommegger PURE PRO ESTATE,<br />
Engel & Völkers waren vertreten durch<br />
Walter Trentinaglia, UNSER HAUS mit<br />
Klaus Zecha, Markus Mayr, Sales Manager<br />
Corporate Accounts & Travel Industrie NH<br />
– Hotels Central & Eastern Europe.<br />
***<br />
…Wellness, Life-Style und Kunst…<br />
Als Vertreter der Wellness und der<br />
Schönheit gesichtet: Dr. Ludger Meyer von<br />
VILLA BELLA aus München, der in Salzburg<br />
eine Dependance soeben eröffnete, die<br />
Sprecherin der Salzburger Zahnärzte Dr.<br />
Sabine Lexer-Koitz, der Lebensberater Richard<br />
Lesch.<br />
Den Life-Style vertraten Andrea Kriechhammer<br />
von WOW world of woman, Pia<br />
Antonia-Mode und die Juweliere Karner<br />
mit Verena Troyer.<br />
Last but not least Vertreter der Kunst mit<br />
der Performance-Künstlerin Isabella Bogner-Bader,<br />
die von Probenarbeiten der am<br />
Abend stattfindenden Charity-Gala zugunsten<br />
der Salzburger Kinderseelenhilfe aus<br />
dem nahegelegenen Kongress-Haus kam,<br />
Dr. Renate Bienert von Re*creation, die alljährlich<br />
das Fest zur Festspieleröffnung<br />
plant und durchführt, die Pressesprecherin<br />
der Salzburger Festspiele Mag. Ulla Kalchmair<br />
und Mag. Karin Zehetner, Mag. Juliane<br />
Stahlknecht, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Salzburger Landestheater<br />
sowie ihre Kollegin von der Universität<br />
Mozarteum Dr. Ulrike Godler.<br />
***<br />
Networking und Danksagung<br />
Beim anschließenden Networking wurden<br />
unter den vielen Gästen noch gesehen:<br />
Rechtsanwalt Dr. Roman Moser und Heidelinde<br />
Schiechtl von „Rettet Salzburg“.<br />
Für das musikalische Programm sorgte<br />
der Komponist, Musiker und Schauspieler<br />
Hartmuth Scheyhing.<br />
„Give-aways“ stellte liebenswürdigerweise<br />
Nägele & Strubell zur Verfügung. Für die fotografische<br />
Dokumentation sorgte Austria-<br />
Presse-Foto Andreas Kolarik. Für das leibliche<br />
Wohl der Anwesenden war die Küche des<br />
Sheraton verantwortlich.<br />
http://www.salzburg-cityguide.at/partyzone<br />
http://www.salzburg-cityguide.at/node/1648<br />
Interessierte Gäste bei<br />
der Präsentation<br />
Dr. med Ludger Meyer (FA f.<br />
Chirurgie und plastische Chirurgie<br />
VILLA BELLA) mit Iris Dobbelstein<br />
(Storyhouse Productions)<br />
Erich Burtscher (Direktion AWD),<br />
Roswitha Prommegger (CEO PURE<br />
pro estate), Helma Schröcker<br />
FOTOS: ANDREAS KOLARIK<br />
Give-away von Nägele & Strubell<br />
Eva Maria von Schilgen, Dr. Ewald<br />
Schneider<br />
Regierungsrätin Monika Steinitz, Dr.<br />
Brigitta Pallauf und Dr. Ulrike Godler<br />
(Universität Mozarteum)<br />
Eva Maria von<br />
Schilgen, Dr. Erwin<br />
Seeauer, Dr.<br />
Irene Schulte G.<br />
iR Robert Ertl<br />
Baron von Schilgen, Mag. Roland<br />
Hans Ertl (General i.R.)<br />
40 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Kongress in München<br />
Immobilien in Griechenland<br />
WIRTSCHAFT<br />
EVENT<br />
Bereits zum 4. Kongress mit dem Thema „Immobilien in Griechenland“ lud Athina Theofanidou<br />
von der „Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer Athen“ ein.<br />
Zusammen mit den Mitgliedsfirmen<br />
FOS-Estate (Athen), Sorbas-Immobilien<br />
(Hamm) und deren österreichischen<br />
Partner, UnserHaus Real Estate GmbH, sowie<br />
durch die Unterstützung des griechischen<br />
Generalkonsulats in München, konnte<br />
ein weites Spektrum an fachlichem<br />
Hintergrundwissen über den Erwerb von<br />
Immobilien in Griechenland vermittelt<br />
werden. Kompetente Referenten vom griechischen<br />
Generalkonsulat, griechische<br />
Rechtsanwälte, Architekten und Bauingenieure<br />
konnten einer großen Anzahl geladener<br />
Gäste und Interessenten im Sofitel Hotel<br />
München Einblick in die Wertschöpfungskette<br />
zum Immobilienerwerb<br />
in Griechenland bis hin zu einer Vielzahl<br />
an Investitionsmöglichkeiten in Griechenland<br />
geben.<br />
An dem großen Interesse und der positiven<br />
Resonanz zeigte sich, dass sich durch<br />
die derzeitige Unsicherheit an den Geldmärkten<br />
die Investition in Stabilität und<br />
greifbare Werte einer Liegenschaft wieder<br />
großer Nachfrage erfreut. Damit nimmt<br />
die „Qualitätsimmobilie mit Zukunft“ erneut<br />
den Stellenwert einer weltweit anerkannten<br />
Währung ein. Mit Angebotsbeispielen<br />
zu traumhaften Liegenschaften<br />
aus der wohl größten Angebotspräsentation<br />
im Internet im deutschsprachigen<br />
Raum, wurden die Kongressteilnehmer zu<br />
persönlichen Fachgesprächen und „Networking“<br />
verabschiedet.<br />
Klaus D. Zecha, Athina Theofanidou, Evangelos Grozakis, Daphne<br />
Vitsikounaki, RA Stavros Valsamidis, Athanassios Spyrou<br />
Ein kabarettistisch, romantischer und besinnlicher Adventsabend<br />
Der ganz normale<br />
Weihnachtswahnsinn<br />
Ulrike Beimpold und Corinna Fuhrmann boten in der Propstei Aflenz die Möglichkeit, sich einen<br />
Abend lang von Musik und Literatur wärmen zu lassen und neue Kraft zu tanken.<br />
Im Rahmen des „Weihnachtszaubers“<br />
erzählte Ulrike Beimpold in der wundervollen<br />
Propstei Aflenz vom Schilaufen,<br />
von Lebkuchenbäckerein, müden Weihnachtsmännern<br />
und klingenden Weihnachtskarten.<br />
Sie sang über heitere Feiertage<br />
und träumte von besinnlichen<br />
Stunden. Dichter wie Christian Morgenstern<br />
und Rainer Maria Rilke, Trude Marzik<br />
und Loriot kamen „zu Wort“. Am Klavier<br />
hörte man Corinna Fuhrmann, die<br />
engelsgleich Vivaldi, Mozart, Cesar Franck<br />
und Weihnachtslieder aus aller Welt interpretierte.Die<br />
Gäste wurden von Ulrike<br />
Beimpold durch die Abgründe des Weihnachtswahnsinns<br />
geführt – da blieb kein Auge<br />
trocken. Sie zeigte aber auch die romantischen<br />
und besinnlichen Momente der<br />
Weihnachtszeit. Und warum wir alle<br />
Weihnachten lieben: Es ist und bleibt eben<br />
v.l.n.r.: Ulrike Beimpold (Burgschauspielerin, Kabarettistin, Autorin) ,<br />
Gerti Tauchhammer, Marcus Paar (Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Propstei Aflenz GmbH), Rainald Brezovsky, Rolf Thaler<br />
die schönste Zeit im Jahr. Das Knistern im<br />
Kamin, die hellen Kinderaugen, die<br />
schneebehangenen Tannen, die große<br />
Freude, die Mitmenschlichkeit – und dass<br />
in jedem von uns ein Engel wohnt. Ein unvergesslicher,<br />
fröhlicher und stimmungsvoller<br />
Weihnachtsabend, der den üblichen<br />
Weihnachtsstress vergessen ließ.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 41
DIPLOMATIE<br />
AKKREDITIERUNGEN<br />
DIPLOMATENKARUSSELL<br />
Die neu akkreditierten Botschafter bei Bundespräsident Dr. Heinz Fischer in der Hofburg.<br />
VOLKSREPUBLIK<br />
CHINA<br />
S.E. SHI MINGDE<br />
Geboren im Jahr 1954.<br />
Verheiratet, ein Sohn.<br />
DÄNEMARK<br />
H.E. TORBEN<br />
BRYLLE<br />
Born on 7 July 1948<br />
in Copenhagen,<br />
Denmark.<br />
ITALIEN<br />
H.E. EUGENIO<br />
D’AURIA<br />
Born on 5 August<br />
1948 in Lauria (PZ),<br />
Italy. Married, two<br />
daughters.<br />
Ausbildung<br />
■ 1972-1975: Studium in der DDR<br />
Berufliche Laufbahn<br />
■ 1976-1981: Mitarbeiter der chinesischen<br />
Botschaft in der DDR<br />
■ 1981-1986: Mitarbeiter im Servicebüro<br />
für Diplomaten in Peking<br />
■ 1986-1990: 2. Sekretär der chinesischen<br />
Botschaft in der DDR<br />
■ 1990-1993: Vizereferatsleiter der Westeuropaabteilung<br />
des chinesischen<br />
Außenministeriums<br />
■ 1993-1997: Botschaftsrat der chinesischen<br />
Botschaft in Bonn<br />
■ 1997-2002: Botschaftsrat des Planungstabs,<br />
Vizeabteilungsleiter für<br />
Westeuropa des chinesischen Außenministeriums<br />
■ 2002-2006: Gesandter der chinesischen<br />
Botschaft in Berlin<br />
■ 2006-<strong>2010</strong>: Generaldirektor des zentralen<br />
Büros für auswärtige Angelegenheiten<br />
beim ZK der KP Chinas<br />
■ Seit August <strong>2010</strong>: Chinesischer Botschafter<br />
in Wien<br />
Education<br />
■ 1977: MA, Political Science, University<br />
of Copenhagen<br />
Professional Career<br />
■ 1987-1989: Private Secretary to the Secretary<br />
of State for Foreign Affairs<br />
■ 1989-1991: Deputy Head of Department,<br />
Danish Ministry of Foreign Affairs<br />
■ 1991-1994: Head of Department, Danish<br />
Ministry of Foreign Affairs (Africa)<br />
■ 1994-1996: Head of Cabinet Offices of<br />
the Minister for Foreign Affairs and<br />
the Minister of Development Cooperation<br />
■ 1996-1997: Head of Department<br />
(Middle East, North Africa and Latin<br />
America)<br />
■ 1997-2001: Ambassador; Under-Secretary<br />
for Multilateral Affairs, Danish<br />
Ministry of Foreign Affairs<br />
■ 2001-2007: Ambassador Extraordinary<br />
and Plenipotentiary to the Republic<br />
of South Africa; Accredited to Swaziland,<br />
Lesotho, Namibia, Madagascar,<br />
Botswana<br />
■ March 2007: Ambassador to the Arab<br />
Republic of Egypt and the Republic of<br />
Sudan<br />
■ Oct 2008-August <strong>2010</strong>: European<br />
Union Special Representative for the<br />
EU Peacekeeping Operation in Chad<br />
and the Central African Republic, EU-<br />
FOR Tchad/RCA<br />
Education<br />
■ 1972: Master in Economics, Università<br />
degli Studi “Federico II”, Naples<br />
■ Higher Institute for Entrepreneurs and<br />
Managers of Palermo: Post-graduate<br />
training course<br />
■ 1972 –1973: Italian Society for International<br />
Organisations: Preparatory Course<br />
for Diplomatic Career<br />
Professional Career<br />
■ 1981-1984: First Secretary, Cairo<br />
■ 1984-1987: Deputy Head of Mission,<br />
Dakar<br />
■ 1987-1992: General Directorate for Development<br />
Co-operation; Head of the<br />
Office at the State Undersecretary for<br />
Middle East and Asia, Rome<br />
■ 1992-1997: First Counsellor – Italian Permanent<br />
Delegation at the OECD, Paris<br />
■ 1997-1999: First Counsellor; Head of<br />
Chancery – Political Affairs, Bonn<br />
■ 1999-2000: First Counsellor; Head of<br />
Chancery – Political Affairs, Berlin<br />
■ 2000-2005: General Directorate for<br />
Mediterranean and Middle Eastern<br />
Countries; Head of Maghreb Desk; Minister<br />
Plenipotentiary; National Coordinator<br />
for the Barcelona Process and<br />
Euro-Mediterranean Dialogue; Multilateral<br />
Affairs and Special Programs<br />
for Iraq, Libya and Palestinian Territories,<br />
Rome<br />
■ 2005-<strong>2010</strong>: Ambassador of Italy to the<br />
Kingdom of Saudi Arabia, Riyadh<br />
FOTOS: DRAGAN TATIC/HBF<br />
42 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
SEPTEMBER BIS DEZEMBER <strong>2010</strong><br />
JAPAN<br />
H.E. SHIGEO<br />
IWATANI<br />
JEMEN<br />
H.E. ABDULHAKIM<br />
A. AL-ERYANI<br />
KOLUMBIEN<br />
H.E. FREDDY<br />
PADILLA DE LEÓN<br />
Born on 8 September<br />
1950. Married, two<br />
children.<br />
Married, two children.<br />
Born on 10 October<br />
1948 in Montería, Colombia.<br />
Married.<br />
Education<br />
■ 1973: Graduated from Hitotsubashi<br />
University, Faculty of Law<br />
Professional Career<br />
■ 1993: Counsellor, Embassy of Japan in<br />
Germany<br />
■ 1996: Minister, Embassy of Japan in<br />
the People’s Republic of China<br />
■ 1998: Director, Policy Division, Immigration<br />
Bureau, Ministry of Justice<br />
■ 1999: Director-General, Sendai Regional<br />
Immigration Bureau, Ministry of<br />
Justice<br />
■ 2001: Deputy Director-General, Consular<br />
and Migration Affairs Department<br />
■ 2002: Director, Abandoned Chemical<br />
Weapons Office, Cabinet Office<br />
■ 2004: Minister, Embassy of Japan in<br />
Germany<br />
■ 2005: Consul-General of Japan at Honolulu<br />
■ 2007: Ambassador Extraordinary and<br />
Plenipotentiary to Kenya<br />
Education<br />
■ 1984: Bachelor degree in economics,<br />
George Mason University in Virginia,<br />
USA<br />
Professional Career<br />
■ Director of the Minister’s Cabinet; Deputy<br />
Chief of Mission in Washington;<br />
senior member of the Minister’s Cabinet;<br />
Head of Specialized International<br />
Organizations Directorate; Head of Monitoring<br />
and Evaluation Directorate;<br />
Head of the consular section in the<br />
embassy of Yemen in Damascus, Syria.<br />
■ Head of the programs section in the<br />
Supreme National Committee for Human<br />
Rights of Yemen<br />
■ Member of the Permanent Sub Committee<br />
for Human Rights.<br />
■ Member of the Technical Committee<br />
for human rights.<br />
■ Ad – joint Economic Advisor for the<br />
Agricultural Development Project and<br />
later, as a Co – director of the same<br />
project.<br />
Education<br />
■ 1969: Graduated José María Córdova<br />
Military Cadet School<br />
■ Graduate of the Defense Intelligence<br />
Analysis Center as Strategic Intelligence<br />
expert, Washington, DC<br />
■ Bachelor’s Degree in Industrial Engineering<br />
and Master’s Degree in Political<br />
Studies, Pontificial Javeriana University<br />
■ Master’s Degree in Security and National<br />
Defense from the Superior War<br />
School<br />
Professional Career<br />
■ 1999: Geopolitics and Military Geography<br />
Academic Professor at the Chilean<br />
Army’s War Academy, Chile<br />
■ 2001-2002: Commander of the 5th division<br />
■ 2002: Head of Army Operations<br />
■ 2002-2003: Army Inspector General<br />
■ 2003-<strong>2010</strong>: Joint Chief of Staff of the<br />
Colombian Military Forces<br />
■ 2006-<strong>2010</strong>: Commanding General of<br />
the Military Forces<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 43
DIPLOMATIE<br />
AKKREDITIERUNGEN<br />
DIPLOMATENKARUSSELL<br />
Die neu akkreditierten Botschafter bei Bundespräsident Dr. Heinz Fischer in der Hofburg.<br />
LAOS<br />
MALAYSIA<br />
MAZEDONIEN<br />
H.E. KHAMKHEU-<br />
ANG BOUNTEUM<br />
Born on 10 March 1957<br />
in the Province of<br />
Champassak, Laos.<br />
Married, two children.<br />
H.E. DATO’<br />
MUHAMMAD<br />
SHAHRUL IKRAM<br />
BIN YAAKOB<br />
Born on 21 May 1961 in<br />
Bentong, Pahang. Married,<br />
four sons.<br />
H.E. GJORGJI<br />
FILIPOV<br />
Born on 26 October<br />
1956 in Kavadarci, Macedonia.<br />
Married,<br />
three children.<br />
Education<br />
■ 1985: Bachelor of Arts in Hungarian<br />
Linguistics and Literature, Jozsef Attila<br />
University of Sciences, Szeged,<br />
Hungary<br />
■ 1995: Certificate of International Crisis<br />
Management Course, Institute of<br />
Diplomacy and Foreign Relations,<br />
Malaysia<br />
■ 1999-2000: Master of Arts in Foreign<br />
Affairs and Trade, Monash University,<br />
Australia<br />
■ 2008: Higher Diploma of Politics and<br />
Public Administration, National Academy<br />
of Politics and Public Administration,<br />
Vientiane, Laos<br />
Professional Career<br />
■ 1989-1991: Executive Officer in the<br />
Department of Press and the Ministerial<br />
Cabinet<br />
■ 1991-1994: Third secretary in the Lao<br />
Embassy, Canberra, Australia<br />
■ 1994: Executive Officer in the Department<br />
of Treaties and Laws<br />
■ 1996: Deputy Director of Bilateral<br />
Treaty Division<br />
■ 1997-1998: Director of Bilateral Treaty<br />
Division<br />
■ 2000-2003: Director of Bilateral Treaty<br />
Division<br />
■ 2003-2006: Deputy Director General<br />
of Department of Treaties and Law<br />
■ since 2006: Director General of Department<br />
of Treaties and Law<br />
Education<br />
■ Bachelor of Science in Ecology, University<br />
of Malaya, Kuala Lumpur, Malaysia<br />
■ 1987: Diploma in Public Administration<br />
■ 2009: Advanced Management Programme,<br />
Harvard Business School<br />
Professional Career<br />
■ 1991: Posted to the Embassy of Malaysia<br />
in Beijing, People’s Republic of<br />
China as Second Secretary.<br />
■ 1994: Posted to the Embassy of Malaysia<br />
in Washington, DC as First Secretary<br />
(Economics)<br />
■ 1998: Assigned as Senior Assistant Secretary<br />
in the American Affairs Division<br />
■ 1999: Appointed as Principal Assistant<br />
Secretary in the American Affairs<br />
Division.<br />
■ 2002: Assigned to the Embassy of Malaysia<br />
in Vienna<br />
■ 2005: Undersecretary for Multilateral<br />
Political Division<br />
■ 2007-<strong>2010</strong>: Ambassador of Malaysia to<br />
the state of Qatar<br />
Education<br />
■ 1981: Diploma Mechanical Engineer,<br />
Sts. Cyril and Metodius University in<br />
Skopje<br />
■ 1985: Master of Mechanical Engineering<br />
Sciences, Sts. Cyril and Metodius<br />
University in Skopje<br />
■ 1998: Doctor of Technical Sciences,<br />
Sts. Cyril and Metodius University in<br />
Skopje<br />
Professional Career<br />
■ 1999: Chairman of the Board of Directors<br />
in Intellectual Property Agency<br />
■ 2000: Lecturer of the World Intellectual<br />
Property Organization in various<br />
member countries<br />
■ 2000-2001: Consultant of Luxembourg’s<br />
Government for Projects in<br />
Macedonia, Luxembourg/Skopje<br />
■ 2000-2001: Chief-In-Editor of the Magazine<br />
“Intellectual Property Law and<br />
Management”, Skopje<br />
■ 2001-2005: President of the Union of<br />
Inventors and Authors of Technical<br />
Improvements of Macedonia, Skopje<br />
■ 2002-2004: Member of the Executive<br />
Committee of the International Federation<br />
of Inventors Associations,<br />
Geneva<br />
■ 2004: Professor of “Industrial Property<br />
Management” and of “Management<br />
in ITC”, Sts. Cyril and Metodious<br />
University in Skopje<br />
■ 2005-<strong>2010</strong>: Ambassador in Berlin<br />
FOTOS: DRAGAN TATIC/HBF<br />
44 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
SEPTEMBER BIS DEZEMBER <strong>2010</strong><br />
MOLDAU<br />
SCHWEIZ<br />
BRUNEI<br />
H.E. VALERIU<br />
CHIVERI<br />
Born on 26 December<br />
1963 in Floresti, Republic<br />
of Moldova. Married,<br />
two children.<br />
S.E. URS BREITER<br />
Geboren 1953 in Winterthur/ZH.<br />
S.E. MOHAMMAD<br />
YUSOF BIN ABU<br />
BAKAR<br />
(residiert in Berlin)<br />
Education<br />
■ 1985-1990: Technical University,<br />
Chisinau, Republic of Moldova (Civil<br />
Engineer)<br />
■ 1993-1995: National School for Political<br />
and Administrative Studies,<br />
Bucharest, Romania (International Relations)<br />
■ 1996: George Marshall Centre for Security<br />
Studies, Germany (European<br />
Security)<br />
■ 1997-1999: Moldovan State University<br />
(Modern languages – English)<br />
Professional Career<br />
■ 1995-1998: Second secretary, Commonwealth<br />
of Independent States Department,<br />
MFA<br />
■ 1998-1999: First secretary/counselor/<br />
head of division, International Security<br />
Department, MFA<br />
■ 1999-2000: Political officer, OSCE Mission<br />
to Georgia<br />
■ 2000-2001: Deputy Head, International<br />
Security Department, MFA<br />
■ 2001-2005: Counselor, Embassy of the<br />
Republic of Moldova to Austria/ Permanent<br />
Delegation of the Republic<br />
of Moldova to the OSCE<br />
■ 2005-2006: Political officer, OSCE Centre<br />
in Tashkent, Uzbekistan<br />
■ 2006-2009: Political officer, OSCE Centre<br />
in Almaty/Astana, Kazakhstan<br />
■ 2009-<strong>2010</strong>: Project Co-ordinator, OSCE<br />
Centre in Ashgabat, Turkmenistan<br />
Ausbildung<br />
■ 1980: Doktorat der Rechte, Universität<br />
Zürich<br />
Berufliche Laufbahn<br />
■ 1983: Stagiaire in Bern und Moskau<br />
■ 1985: Diplomatischer Mitarbeiter des<br />
Finanz- und Wirtschaftsdiensts des<br />
EDA<br />
■ 1989: Botschaftssekretär, Madrid<br />
■ 1990: Botschaftsrat, Madrid<br />
■ 1993: Erster Mitarbeiter des Missionschefs,<br />
Ankara<br />
■ 1996: Erster Mitarbeiter, Ständige Vertretung<br />
bei den Int. Org. in Wien<br />
■ 2000-2002: Stellvertreter des Chefs der<br />
Sparte für die Zusammenarbeit mit<br />
Osteuropa und der GUS bei der Direktion<br />
für Entwicklung und Zusammenarbeit.<br />
■ 2002-2006: Botschafter in Bosnien und<br />
Herzegowina<br />
■ 2006-<strong>2010</strong>: Botschafter in den Vereinigten<br />
Mexikanischen Staaten und Belize<br />
■ Seit September <strong>2010</strong>: Schweizerischer<br />
Botschafter in Österreich<br />
BANGLADESCH<br />
S.E. MOSUD<br />
MANNAN<br />
(residiert in Berlin)<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 45
DIPLOMATIE<br />
UN WIEN<br />
Die neu akkreditierten Botschafter überreichten ihre Beglaubigungen an<br />
Generaldirektor Yury Fedotov im Hauptsitz der UNOV/UNODC in<br />
Wien.<br />
United Nations Office At Vienna –<br />
United Nations Office On Drugs and Crime<br />
UKRAINE: S.E. IHOR PROKOPCHUK<br />
MALAYSIA: S.E. DATO’ MUHAMMAD SHAHRUL IKRAM BIN YAAKOB<br />
INFORMATION<br />
Nyron Sequeira, Protocol Assistant<br />
Tel. +43-(0)1- 26060 – 4499<br />
Fax +43-(0)1- 26060 – 5929<br />
E-Mail: Nyron.Sequeira@unvienna.org<br />
KOLUMBIEN: S.E. FREDDY PADILLA DE LEÓN<br />
NAMIBIA: S.E. RAPHAEL NAKARE DINYANDO<br />
SPANIEN: I.E. CARMEN BUJAN FREIRE<br />
LETTLAND: S.E. GINT APALS<br />
IRLAND: S.E. JAMES BRENNAN<br />
LITAUEN: S.E. GIEDRIUS PUODZIUNA<br />
UNGARN: S.E. BALÁZS CSUDAY<br />
UN – UNITED NATIONS/<br />
VEREINTE NATIONEN<br />
Am 26.6.1945 wurde in San Francisco die Charta der Vereinten<br />
Nationen beschlossen. Sie trat am 24.10.1945 in Kraft.<br />
Mitglieder sind alle Staaten der Welt mit Ausnahme der<br />
Demokratischen Arabischen Republik Sahara (DARS), der<br />
Republik China (Taiwan) und Vatikanstaat.<br />
Die Grundsätze und Ziele der UN sind: Wahrung des<br />
Weltfriedens, internationale Sicherheit, Achtung der Menschenrechte,<br />
internationale Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem,<br />
kulturellem, sozialem und humanitärem<br />
Gebiet, Umweltschutz.<br />
Diese Ziele sollen gemäß den Grundsätzen des allgemeinen<br />
Gewaltverbots und der Verpflichtung zur friedlichen<br />
Beilegung von Streitigkeiten verwirklicht werden.<br />
Die Ausnahme davon bilden vom Sicherheitsrat beschlossene<br />
legitime Zwangsmaßnahmen.<br />
Die Hauptorgane der UN sind die Generalversammlung,<br />
der Sicherheitsrat, die UN-Friedenstruppen und das Sekretariat.<br />
Die UNOV – das Büro der Vereinten Nationen in Wien –<br />
ist eine von vier Hauptsitzen der UN auf der Welt und besteht<br />
seit 26 Jahren. Folgende Organisationen sind u. a. in<br />
Wien untergebracht: UNODC (Drogen- und Verbrechensbekämpfung),<br />
IAEO (Internationale Atomenergie-Organisation),<br />
UNIDO (Industrielle Entwicklung), CTBTO (Comprehensive<br />
Test Ban Treaty Organisation).<br />
46 | <strong>SOCIETY</strong> 4 10
DIPLOMATIE<br />
UNIDO<br />
Die neu akkreditierten Botschafter überreichten ihre Beglaubigungen an<br />
den Generaldirektor der UNIDO, Kandeh K. Yumkella. Die Überreichungen<br />
fanden im Hauptsitz der UNIDO in Wien statt.<br />
United Nations Industrial Development Organization<br />
INFORMATION<br />
Cristina Stricker, Information Officer<br />
Tel: +43-(0)1-26026-3034<br />
Fax: +43-(0)1-26026-6881<br />
E-Mail: c.stricker@unido.org<br />
JEMEN: S.E. ABDULHAKIM ABDURRAHMAN YAHYA AL-ERYANI<br />
SPANIEN: I.E. CARMEN BUJÁN FREIRE<br />
UNIDO<br />
KOLUMBIEN: S.E. FEDDY PADILLA DE LEÓN<br />
LITAUEN: S.E. GIEDRIUS PUODZIUNAS<br />
Die United Nations Industrial Development Organization<br />
(Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung)<br />
ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen<br />
mit dem Ziel, die industrielle Entwicklung in Entwikklungsländern<br />
und Reformstaaten nachhaltig zu fördern. Zu<br />
ihrer Tätigkeit zählen Industrial Governance und Statistik, Investitions-<br />
und Technologieförderung, Förderung von Handel<br />
und Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklung der Privatwirtschaft<br />
und Agro-Industrien, nachhaltige Energiewirtschaft<br />
und Klimawandel, das Montreal-Protokoll und Umweltmanagement.<br />
UNGARN: S.E. BALÁZS CSUDAY<br />
IRLAND: S.E. JAMES BRENNAN<br />
Die UNIDO, mit Hauptsitz in der UNO-City in Wien, wurde<br />
1966 als Programm der Vereinten Nationen gegründet und<br />
ist seit 1985 eine selbstständige Sonderorganisation der VN.<br />
Derzeitiger Generaldirektor (seit 2005) ist Kandeh K. Yumkella<br />
(Sierra Leone). Die UNIDO hat 173 Mitgliedsstaaten, in 53 Ländern<br />
Büros und beschäftigt etwa 650 Mitarbeiter. Darüber<br />
hinaus arbeiten über 2100 Experten international bei UNIDO-<br />
Projekten. Das geschätzte Gesamtvolumen aller Tätigkeiten<br />
für <strong>2010</strong>/11 beträgt etwa 385 Millionen Euro (UNIDO ist die einzige<br />
UN-Organisation, die in Euro budgetiert).<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 47
DIPLOMATIE<br />
CTBTO<br />
Die neu akkreditierten Botschafter überreichten ihre Beglaubigungen an<br />
den Generalsekretär der CTBTO, Botschafter Tibor Tóth. Die Überreichungen<br />
fanden im Hauptsitz der CTBTO in Wien statt.<br />
Comprehensive Test Ban Treaty Organisation<br />
INFORMATION<br />
Annika Thunborg, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit<br />
Tel. +43-(0)1-26030-6375<br />
Fax +43-(0)1-26030-5823<br />
www.ctbto.org<br />
E-Mail: annika.thunborg@ctbto.org<br />
KOLUMBIEN: S.E. FREDDY PADILLA DE LEÓN<br />
LITAUEN: S.E. GIEDRIUS PUODZIUNAS<br />
CTBTO<br />
Die CTBTO PrepCom ist die Vorbereitende Kommission für<br />
die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot<br />
von Nuklearversuchen.<br />
Die CTBTO PrepCom wurde am 19.11.1996 gegründet und<br />
ist mit allen notwendigen Vorbereitungen für die Umsetzung<br />
des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen<br />
befasst. Alle Staaten, die diesen Vertrag unterzeichnen,<br />
sind automatisch Mitglieder der Kommission.<br />
Ziel des Vertrages ist die Nichtverbreitung von Kernwaffen<br />
sowie die atomare Abrüstung. Mit dem Verbot von Nuklearversuchen<br />
soll die Weiterentwicklung von Atomwaffen<br />
gebremst werden.<br />
Seit 24.9.1996 wurde der Vertrag von 182 Staaten unterzeichnet,<br />
davon haben ihn mittlerweile 153 ratifiziert. Aktuellster<br />
Vertragsunterzeichner ist Trinidad und Tobago. Die<br />
aktuellste Ratifizierung erfolgte durch die Zentralafrikanische<br />
Republik. Der Vertrag tritt erst dann in Kraft, sobald er<br />
von allen 44 im zweiten Anhang des Vertrages (Annex 2)<br />
aufgezählten Staaten unterzeichnet und ratifiziert worden<br />
ist. Das sind jene Staaten, die zum Zeitpunkt der Vertragsverhandlungen<br />
bereits über friedliche oder militärische<br />
Nukleartechnologie verfügt haben. 41 Annex-2-Staaten haben<br />
den Vertrag unterzeichnet, davon haben ihn 35 auch ratifiziert.<br />
Derzeit fehlen noch die Unterzeichnungen von Indien,<br />
Pakistan und Nordkorea, sowie die Ratifizierungen von<br />
Ägypten, dem Iran, USA, China, Indonesien und Israel.<br />
Österreich zählt ebenfalls zu den Annex-2-Staaten und<br />
hat den Vertrag am 24.9.1996 unterzeichnet und am 13.3.1998<br />
ratifiziert. Das Atominstitut der Österreichischen Universitäten<br />
betreibt in Wien einen Forschungsreaktor.<br />
UNGARN: S.E. BALÁZS CSUDAY<br />
MADAGASKAR: S.E. RAJEMISON RADOTOMAHARO<br />
SPANIEN: I.E. CARMEN BUJÁN FREIRE<br />
48 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Zwei Tage lang stand Kasachstans Hauptstadt Astana Anfang Dezember im Zentrum des<br />
eurasischen Geschehens. Es war ein schwieriges Unterfangen, dieses erste Gipfeltreffen der<br />
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) seit elf Jahren.<br />
Von HERMINE SCHREIBERHUBER<br />
DIPLOMATIE<br />
OSZE<br />
Kasachstan versammelte beim OSZE-Gipfel in Astana die Welt<br />
Schwieriges Ringen um eurasische<br />
Sicherheit und Stabilität<br />
Die kasachische Präsidentschaft, die<br />
2011 als erstes asiatisches, muslimisches<br />
und postsowjetisches Land die<br />
Geschicke der mit 56 Mitgliedern weltweit<br />
größten Sicherheitsorganisation lenkte,<br />
warf ihr ganzes Gewicht in die Waagschale.<br />
„The Spirit of Astana“ – gemäß<br />
dem omnipräsenten Leitspruch der Großveranstaltung<br />
sollte dem Helsinki-Prozess<br />
neues Leben eingehaucht werden.<br />
Für ein substanzielles Schlussdokument<br />
reichte der politische Wille einiger Mitgliedsstaaten<br />
letztlich nicht aus. Doch einmal<br />
mehr wurde in Astana klar, dass die<br />
OSZE mit ihrem Stabilisierungs- und Demokratisierungsinstrumentarium<br />
durch<br />
nichts zu ersetzen ist. Kirgistan und Afghanistan<br />
haben die OSZE auf den Prüfstand<br />
gestellt, erklärte UNO-Generalsekretär Ban<br />
Ki-moon vor dem Forum. Von vielen Rednern<br />
erntete das Gastland ausdrückliches<br />
Lob für sein Krisenmanagement im benachbarten<br />
Kirgistan. EU-Präsident Herman<br />
Van Rompuy charakterisierte die OS-<br />
ZE als „Symbol für Kontinuität und<br />
Veränderung zugleich“.<br />
Spitzenpolitiker von Rang und Namen<br />
waren in die junge Metropole gekommen,<br />
um ein Zeichen gegenseitigen Vertrauens<br />
zu setzen. Sie alle bekannten sich zu den<br />
Werten der OSZE, auch wenn dies nicht<br />
mittelbar in einem akkordierten Aktionsplan<br />
Niederschlag fand: der russische Präsident<br />
Dmitri Medwedew, US-Außenministerin<br />
Hillary Clinton, die deutsche<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Ministerpräsidenten<br />
Frankreichs, Francois Fillon,<br />
und Griechenlands, Georgios Papandreou,<br />
der türkische Staatspräsident<br />
Abdullah Gül, um nur einige zu nennen.<br />
***<br />
Engagement in aktuellen und<br />
schwelenden Konflikten<br />
Gastgeber Nursultan Nasarbajew bot<br />
sein Land als „Katalysator für die eurasische<br />
Sicherheit“ an. In den Botschaften der<br />
Der kasachische Staatspräsident Nursultan Nasarbajew<br />
und Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />
Gipfel-Gäste spiegelten sich die Wunschlisten<br />
der einzelnen Akteure wider. Aus der<br />
Sicht der Europäischen Union haben Prävention<br />
und Lösung aktueller Krisen – siehe<br />
Kirgistan und Afghanistan – sowie „eingefrorener“<br />
Konflikte – wie Transnistrien,<br />
Nagorny-Karabach und Georgien – oberste<br />
Priorität. Clinton und Merkel sprachen die<br />
festgefahrene Situation im Georgien-Konflikt<br />
mit Russland im Gegensatz zum<br />
Kreml-Chef deutlich an. Zu einer Annäherung<br />
der Standpunkte kam es in Astana bedauerlicherweise<br />
nicht.<br />
Die Anwesenheit des afghanischen<br />
Staatschefs Hamid Karzais war ein sichtbares<br />
Signal für den Einsatz Kasachstans im<br />
Land am Hindukusch. Die Chefin des State<br />
Department unterstrich ebenfalls das<br />
fortgesetzte US-Engagement für Afghanistan.<br />
Karzais Botschaft: Regionale Kooperation<br />
sei unabdingbar für die Stabilisierung<br />
seines Landes. Frankreichs Premier<br />
betonte, der Umsturz in Kirgistan habe<br />
die Notwendigkeit einer besseren Reaktionsfähigkeit<br />
der OSZE aufgezeigt. Die<br />
kirgisische Präsidentin Rosa Otunbayeva<br />
versprach die Wiederherstellung des interethnischen<br />
Dialogs.<br />
***<br />
Krönender Abschluss des Vorsitzes<br />
Der Astana-Gipfel bildete den krönenden<br />
Abschluss der kasachischen OSZE-Präsidentschaft.<br />
Das Vorsitzland versammelte<br />
über 5000 Gäste in seiner zwölf Jahre jungen,<br />
supermodernen Hauptstadt, darunter<br />
etwa 1000 ausländische Journalisten und<br />
500 Vertreter von Nicht-Regierungsorganisationen,<br />
die im Vorfeld tagten. Den Gipfel-Gästen<br />
blieb nicht viel Zeit zum Sightseeing.<br />
Einen Eindruck vom „Abu Dhabi in<br />
der Steppe“ bekamen sie allemal. Astana<br />
zeigte sich im winterlichen Glitzerkleid.<br />
Bunte Weihnachtbäume und Leuchtsterne<br />
schmückten die Straßen, OSZE-Transparente<br />
flatterten im Steppenwind.<br />
Das Ende des OSZE-Vorsitzes bedeutet<br />
für Kasachstan keineswegs einen Rückzug<br />
aus dem internationalen Engagement.<br />
2011 hat das führende zentralasiatische<br />
Land den Vorsitz in der Islamischen Konferenz-Organisation<br />
(OIC) inne. Nasarbajew<br />
geht es darum, „dem religiösen Fundamentalismus<br />
als politischer Ideologie entgegenzuwirken,<br />
ohne den Islam als Religion<br />
zu dämonisieren“. Kasachstan sieht<br />
sich in der Rolle eines Mittlers zwischen<br />
Kulturen, Religionen und Ethnien. In der<br />
ehemaligen GUS-Republik leben mindestens<br />
130 Volksgruppen.<br />
***<br />
Litauen am OSZE-Ruder<br />
Litauen übernimmt mit 1. Jänner das<br />
OSZE-Ruder. Die EU-Staaten werden gut<br />
daran tun, das kleine baltische Land nach<br />
Kräften in der schwierigen Vorsitzführung<br />
zu unterstützen. Dies sagte auch Bundespräsident<br />
Heinz Fischer zu, der Österreich<br />
auf dem Gipfel in Astana vertrat und seinen<br />
Aufenthalt in Astana mit einer bilateralen<br />
Visite beschloss.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 49
DIPLOMATIE<br />
INTERNATIONAL<br />
NATIONALFEIERTAGE<br />
der Botschaften mit Amtssitz in Wien. Von Jänner bis März<br />
1.<br />
1.<br />
1.<br />
26.<br />
26.<br />
JÄNNER<br />
Kuba Jahrestag der Revolution: Unter<br />
der Führung von Fidel und Raúl<br />
Castro, Camilo Cienfuegos und dem<br />
Argentinier Ernesto „Che“ Guevara<br />
befreite die kubanische Revolution<br />
1959 das Volk von der langjährigen<br />
Diktatur Fulgencio Batistas. Seit 1961<br />
ist Kuba ein sozialistisches Land.<br />
Slowakei Unabhängigkeitstag: Seit<br />
1993 ist die Slowakei unabhängig.<br />
Sudan Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung<br />
(1956)<br />
Australien „Australia Day“: Jahrestag<br />
der offiziellen Annektierung Ostaustraliens<br />
und Tasmaniens für die<br />
britische Krone durch Captain Arthur<br />
Phillip am 26. Jänner 1788 in<br />
Sydney.<br />
Indien Tag der Republik (1950)<br />
4.<br />
11.<br />
11.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
24.<br />
25.<br />
27.<br />
FEBRUAR<br />
Sri Lanka Unabhängigkeitstag<br />
Iran Jahrestag der Staatsgründung:<br />
1979 beendete die iranische islamische<br />
Revolution die autoritäre Herrschaft<br />
des Schah Reza Pahlewi und<br />
formte mit dem Hoffnungsträger<br />
Ayatollah Khomeini einen islamischen<br />
Staat.<br />
Japan Tag der Staatsgründung<br />
Serbien Nationalfeiertag (Inkrafttreten<br />
der ersten Verfassung 1835)<br />
Litauen Jahrestag der Staatsgründung:<br />
Nach Beendigung der Besetzung<br />
durch Russland, Polen und<br />
Deutschland und dem Ende des Ersten<br />
Weltkrieges wurde die litauische<br />
Republik gegründet.<br />
Kosovo Unabhängigkeitstag (17. Februar<br />
2008)<br />
Estland Jahrestag der Staatsgründung<br />
(1918)<br />
Kuwait Jahrestag des Amtsantritts<br />
des Emirs Abdullah Salem Al-Sabah<br />
Dominikanische Republik Unabhängigkeitstag<br />
(1844 Trennung von<br />
Haiti)<br />
1.<br />
3.<br />
17.<br />
20.<br />
21.<br />
23.<br />
25.<br />
MÄRZ<br />
Bosnien & Herzegowina Unabhängigkeitstag<br />
(29. Februar 1992)<br />
Bulgarien Friede von San Stefano<br />
(1878)<br />
Irland St. Patrick’s Day: Der irische<br />
Nationalheilige war der erste katholische<br />
Missionar in Irland.<br />
Tunesien Unabhängigkeitstag: 1956<br />
gewährte Frankreich die Unabhängigkeit<br />
Tunesiens.<br />
Namibia Unabhängigkeitstag: Seit<br />
1990 ist Namibia, nach mehr als<br />
100-jähriger Fremdbestimmung, ein<br />
unabhängiger demokratischer Staat.<br />
Pakistan Nationalfeiertag (Verkündigung<br />
der Verfassung 1956)<br />
Griechenland Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung<br />
(1821): Seit<br />
1453 war Griechenland Teil des Osmanischen<br />
Reiches. Nach Volksaufständen<br />
wurde Griechenland 1821 zu<br />
einem selbstständigen Staat erklärt.<br />
KONFERENZEN DER VEREINTEN NATIONEN IN WIEN<br />
Jänner bis März 2011<br />
JÄNNER<br />
12.-13.1 UNCITRAL: Colloquium on Microfinance<br />
17.-21.1. UNODC: Open-ended Intergovernmental Expert Group on Cybercrime<br />
27.1. OOSA: Committee on the Peaceful Uses of Outer Space: Briefing to Permanent Missions on the<br />
48 th session of the Scientific and Technical Subcommittee (p.m.)<br />
31.1-4.2. INBC: International Narcotics Control Board, 100 th session*<br />
FEBRUAR<br />
2.2. INBC: Presentation of the Annual Report to Governments (a.m.)<br />
7.-18.2. OOSA: Committee on the Peaceful Uses of Outer Space: Scientific and Technical Subcommittee,<br />
48 th session<br />
7.2-4.3. CTBTO: Working Group B, 36 th session*<br />
MÄRZ<br />
7.-11.3. IAEA: Board of Governors<br />
10.3. OOSA: Committee on the Peaceful Uses of Outer Space: Briefing to Permanent Missions on the<br />
50th session of the Legal Subcommittee (p.m.)<br />
14.-25.3. UNODC: Commission on Narcotic Drugs, 54 th session (tent.)<br />
28.3-8.4. OOSA: Committee on the Peaceful Uses of Outer Space: Legal Subcommittee, 50 th session<br />
* unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Quelle: http://www.unvienna.org/documents/calend284.pdf<br />
50 | <strong>SOCIETY</strong>4_10
DIPLOMATIE<br />
BERICHT<br />
Wiener Opernball in Washington:<br />
Charlton Heston und Ehefrau, Dr.<br />
Monika Türk, Wiener Vizebürgermeister<br />
Dr. Bernhard Görg, Botschafter<br />
Dr. Helmut Türk.<br />
Nostalgische Erinnerungen<br />
Wiener Opernbälle<br />
in Washington<br />
In Österreich steht die Ballsaison vor der Tür und dabei werden<br />
für uns Erinnerungen an die beiden Bälle wach, die wir<br />
in Washington organisiert haben. Von MONIKA TÜRK<br />
Der erste Wiener Opernball in<br />
Washington fand am 14. März 1997<br />
statt. Er stand unter dem Ehrenschutz<br />
von Präsident Bill Clinton und First Lady<br />
Hillary, sowie von Bundespräsident Dr.<br />
Thomas Klestil. Dieses Ereignis mit mehr<br />
als 1300 Teilnehmern bedurfte umfangreicher<br />
Vorbereitungen. Zunächst wurde ein<br />
Damenkomitee zusammengestellt. Die Vorsitzenden,<br />
die auch die Koordination übernahmen,<br />
waren zwei prominente Damen<br />
der Washingtoner Gesellschaft und ich. Damit<br />
die Ballkarte steuerlich absetzbar war,<br />
wurde die „Austrian-American Alliance for<br />
the Children“ gegründet, deren Erträge<br />
den SOS Children´s Villages USA zugutekommen<br />
sollten.<br />
***<br />
Walzer-Euphorie im Weißen Haus<br />
Zur Vorbereitung auf das große Fest<br />
wurden vom Tanzlehrerehepaar Herbert<br />
und Carol Traxler an der Botschaft Walzertanzstunden<br />
angeboten. Wir dachten, dass<br />
sich hierfür etwa 100 Personen anmelden<br />
würden, es waren dann aber zwischen 600<br />
und 700.<br />
Wir kontaktierten auch Capricia Marshall<br />
(derzeit Protokollchefin im State Department),<br />
damals persönliche Assistentin<br />
von Hillary Clinton, die auch für Chelsea<br />
Clinton zuständig war, und luden diese ein,<br />
Tanzunterricht an der Botschaft zu nehmen.<br />
Capricia Marshall meinte, Chelsea<br />
habe so viele Termine außer Haus und<br />
möchte deshalb keine weiteren annehmen.<br />
Wir boten daher an, mit den Tanzlehrern<br />
ins Weiße Haus zu kommen. An fünf Abenden<br />
fanden wir uns sodann im Weißen<br />
Haus ein, wo Walzerstunden für Chelsea<br />
und einige ihrer Mitschüler sowie junge<br />
Gruppenfoto<br />
im Weißen<br />
Haus nach<br />
Tanzunterricht<br />
Mitarbeiter des Präsidenten gegeben wurden.<br />
Hin und wieder kamen der Präsident<br />
und seine Frau vorbei, um sich von den<br />
Fortschritten ihrer Tochter zu überzeugen.<br />
***<br />
Amerikanische Begeisterung für Wiener<br />
Opernball<br />
Der Ball selbst fand im National Building<br />
Museum statt, einem großartigen<br />
Rahmen für diese für Washington außerordentliche<br />
Veranstaltung. Nach dem Einzug<br />
der Ehrengäste – an der Spitze Wiens Bürgermeister<br />
Dr. Michael Häupl und seine<br />
Frau sowie die damalige Staatssekretärin<br />
im Außenministerium Dr. Benita Ferrero-<br />
Waldner – folgten Eröffnungspolonaise<br />
und Walzer des Jungdamen- und Jungherrenkomitees.<br />
Im Verlauf des Abends erfreuten<br />
Darbietungen des Wiener Staatsopernballetts<br />
die Ballbesucher.<br />
Die weitere Ballnacht wurde eifrig getanzt<br />
und in höchst angeregter Stimmung<br />
verbracht. Vor allem die amerikanischen<br />
Gäste waren begeistert, sie hatten eine solche<br />
Art von Ball noch nie erlebt. Die Anwesenheit<br />
von Chelsea Clinton weckte das besondere<br />
Interesse der Journalisten.<br />
Darüber hinaus nahm eine große Anzahl<br />
prominenter Persönlichkeiten an der Veranstaltung<br />
teil, darunter mehrere Höchstrichter,<br />
Senatoren und Gouverneure, etwa<br />
dreißig Kongressabgeordnete, ein<br />
Dutzend Stellvertretende Gouverneure,<br />
hochrangige Mitarbeiter des Weißen Hauses<br />
und des State Department sowie der bekannte<br />
Schauspieler Fred Duval.<br />
Der zweite Wiener Opernball in Washington<br />
fand am 25. September 1998 statt,<br />
diesmal im Washington Hilton Hotel. Dieser<br />
war ebenfalls ein großes Ereignis für<br />
die amerikanische Bundeshauptstadt, an<br />
dem von offizieller österreichischer Seite<br />
der Wiener Vizebürgermeister Dr. Bernhard<br />
Görg und seine Frau teilnahmen. Unter<br />
den Ehrengästen befand sich auch<br />
Charlton Heston. So mancher Dame tat es<br />
leid, ihn nicht in seinen jüngeren Jahren<br />
kennen gelernt zu haben. Der Ablauf des<br />
Balls war ähnlich wie im Jahr zuvor und<br />
der Ertrag ging wiederum an die „SOS<br />
Children´s Villages USA“. Es war allerdings<br />
schon ein gewisser Gewöhnungseffekt<br />
eingetreten und der Ball stellte nicht<br />
mehr die gleiche Sensation dar wie beim<br />
ersten Mal.<br />
Bei unseren Besuchen in Washington<br />
werden wir noch immer auf diese beiden<br />
wunderschönen Wiener Opernbälle angesprochen,<br />
die die Aufmerksamkeit der<br />
amerikanischen Öffentlichkeit in besonderem<br />
Maße auf Österreich lenkten. Sie sind<br />
leider einmalige Ereignisse geblieben.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 51
DIPLOMATIE<br />
INTERVIEW<br />
Strengthening the Role of Culture and Art<br />
The Importance of Being<br />
Cultural<br />
We have to recognize the fact that culture is the core of our society” – the Swedish diplomat,<br />
Karl-Erik Norrman, accentuates the need for cultural awareness especially in Europe.<br />
<strong>SOCIETY</strong> met the Secretary-General of the European Cultural Parliament for an interview.<br />
By DONATA ALBERTI<br />
Last July I attended a weeklong seminar<br />
at the ICD in Berlin, entitled “Arts as<br />
Cultural Diplomacy: A Forum for Young<br />
Leaders”. One of the speakers was Ambassador<br />
Karl-Erik Norrman, a great diplomat<br />
from Sweden with a charismatic personality.<br />
After a distinguished diplomatic<br />
career in the Swedish Foreign Ministry including<br />
posts in Moscow, Peking, Geneva,<br />
Rome, as Swedish Commissioner General<br />
in Expo 92, Seville, and as Head of the Cultural<br />
Department, Foreign Ministry, Karl-<br />
Erik Norrman is now Secretary-General of<br />
the European Cultural Parliament (ECP)<br />
based in Berlin.<br />
I somehow got involved in one of his<br />
projects and on the occasion of the 9th session<br />
of the European Cultural Parliament,<br />
which took place in Athens in September,<br />
I had the opportunity to discover something<br />
more about the ECP. The European<br />
Cultural Parliament was founded in the<br />
premises of the Council of Europe, Strasbourg,<br />
in 2001 and today offers a forum for<br />
regular debate on crucial issues between<br />
cultural personalities from all European<br />
countries. Its objective was, and is, to<br />
strengthen the role of cultural and artistic<br />
ideas and initiatives in Europe.<br />
“Culture and arts should be<br />
the core of the European future<br />
society.”<br />
KARL-ERIK NORRMAN<br />
How did you come up with the European<br />
Cultural Parliament?<br />
The reason was a feeling based on some<br />
experience of European Capitals of Culture<br />
and European cooperation that culture is<br />
missing, or was missing at least, in the European<br />
cooperation. And at the same time<br />
that Europe somehow was missing in culture,<br />
as well. So it was a crosscutting issue.<br />
In that direction I came across with a<br />
statement made by the famous violinist,<br />
conductor and tireless contributor to religious,<br />
social, and environmental organisations<br />
throughout the world, Yehudi<br />
Menuhin, who said that artists need a Parliament.<br />
He did not probably mean exactly<br />
this, but we took this statement. The<br />
next step was the creation of a Parliament<br />
for European artists and cultural lectors.<br />
We wanted to contribute in our own way<br />
by bringing balance to the European debate,<br />
which mainly focused on political,<br />
technocratic and economic discussions.<br />
We wanted to add concern to the cultural<br />
aspect.<br />
What is the philosophy that lies at the<br />
heart of the ECP?<br />
Culture and arts should be the core of<br />
the European future society. Discussions<br />
about European values are very important<br />
and ethic and aesthetic values should be<br />
given more room in the European debate.<br />
So we offer a forum, a sort of platform, an<br />
agora for such discussions, for aesthetic<br />
and ethic values from a European point of<br />
FOTOS: ECP<br />
52 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
view. But the agenda is to discuss Europe.<br />
What were your dreams as a twentyyear-old<br />
student and how are they different<br />
from the ones of today?<br />
Oh, you are speaking about last century!<br />
Very long ago… Anyway, I think my<br />
dream as a student was to work internationally.<br />
As a young student, probably<br />
like many young students of my generation,<br />
I wanted to save the world. But I<br />
have limited this ambition in the last ten<br />
years to save Europe. It still takes some<br />
saving works here.<br />
How does the Parliament operate?<br />
First of all we had a call recruitment of<br />
members. At first in 2001 we had forty<br />
members, and since then it has been growing.<br />
Now there are 160 members from 43<br />
different countries and they are invited<br />
once a year to an annual session. The ECP<br />
met for the first time in 2002 in Bruges, in<br />
the following years they met in Graz,<br />
Genoa, Lisbon, Turku, Sibiu, Liverpool,<br />
Gothenburg and this year in Athens. On<br />
top of this, if we have financial resources,<br />
we also try to make a think-tank between<br />
the sessions, as preparatory work for the<br />
following year. So this is an additional aspect.<br />
When we meet once a year, we meet<br />
in a European city for three working days<br />
more or less. We always work in a tight cooperation<br />
with the city that hosts us. This<br />
cooperation ranks from the organizational<br />
aspects to the definition of the theme of<br />
the year and we want our host city to be<br />
happy with the theme.<br />
Do you really think that the ECP can be<br />
a trigger for new impulses?<br />
Well I hope they are. Every member of<br />
the ECP is to be considered as an Ambassador<br />
for the European culture, as an Ambassador<br />
for values and for the mission itself<br />
of the ECP. When they go back home<br />
they report, inform, and hopefully also inspire<br />
others. I heard about some interest in<br />
ECP at the Hellenic Parliament<br />
creating a similar forum in Latin America,<br />
but this is a second hand rumour. Then of<br />
course, we are not in the formal sense of<br />
the word a “lobby” towards the European<br />
Commission, but of course we always forward<br />
our resolutions, our decisions and<br />
hope that they somehow will inspire others.<br />
What are the biggest challenges for the<br />
ECP today and what is your personal outlook?<br />
I think that the biggest challenge for<br />
the ECP each year is to have enough financing<br />
to continue what we are doing. But we<br />
have succeeded for 9 years and I think we<br />
are getting better now, so for instance for<br />
the next year we have already four candidates<br />
to host us and this shows an improvement.<br />
My personal hope is of course that<br />
we should be better known in the media<br />
and, thanks to our think tank and our sessions,<br />
we should be able to say that our<br />
work has lead to a new policy in the European<br />
Commission and thus in the European<br />
politics. This has happened only once<br />
until now. Hopefully a resolution taken<br />
here can somehow save people whose<br />
rights for a cultural freedom of expression<br />
have been threatened.<br />
Solemn reading of the ECP Athens<br />
declaration at the famous Pnyx<br />
What can you tell us about the “Youth<br />
ECP”?<br />
The idea of the Y-ECP was presented on<br />
the occasion of the 8th ECP session in<br />
Gothenburg in December 2009 and it has<br />
been further discussed and developed by<br />
an informal advisory group. In July <strong>2010</strong> I<br />
held a speech at the Institute for Cultural<br />
Diplomacy (ICD), in Berlin, and presented<br />
the new project to some 30 “young leaders”<br />
with a cultural orientation and some<br />
of them followed us here in Athens. We believe<br />
the “cultural actors of tomorrow”<br />
should play a crucial part in the development<br />
and shaping of Europe’s future. The<br />
Y-ECP should provide a platform for young<br />
cultural personalities who want to foster<br />
new ideas, new projects, new networks<br />
and other initiatives by promoting cultural<br />
interaction within Europe. It should encourage<br />
open artistic exchange through<br />
conferences, workshops, seminars, think<br />
tanks and sound cooperation projects between<br />
individual artists and managers.<br />
Can you briefly give us some highlights<br />
about the issues that are of utmost concern<br />
for the ECP today?<br />
I think we have to try to address a really<br />
important issue. I have a vision that culture<br />
should be as strong as environment<br />
and sustainable development, and it<br />
should be a kind of super goal in politics.<br />
That was what happened in the early 90’s,<br />
when people said environment and sustainable<br />
development are more crucial issues<br />
compared to other financial, economic,<br />
social and political goals. We have to<br />
recognize the fact that culture is the core<br />
of our society. Then it should also be recognized<br />
as superior to others, for a kind of<br />
sustainable culture. It should be considered<br />
as a value per se and also a value,<br />
which is very important for the European<br />
society. And, in my view, also a great European<br />
comparative advantage in comparison<br />
to other big countries and continents.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 53
DIPLOMATIE<br />
MAZEDONIEN<br />
EU-tauglich?<br />
Brücke der Freundschaft<br />
Der Botschafter von Mazedonien, Univ. Prof. Dr. Gjorgji Filipov, im <strong>SOCIETY</strong>-Gespräch<br />
über sein Leben in Österreich, die mazedonisch-österreichischen Beziehungen und Mazedoniens<br />
Weg in die EU.<br />
Exzellenz, können Sie uns schildern, wie<br />
es Ihnen hier in Österreich geht, wie es Ihnen<br />
(und der Familie) gefällt und was Ihnen<br />
nicht gefällt?<br />
Obwohl wir hier noch nicht so lange<br />
sind, kann ich mit Sicherheit sagen, dass<br />
ich sehr zufrieden mit meinem Leben und<br />
der Arbeit in Österreich bin. Österreich ist<br />
ein politisch, wirtschaftlich und kulturell<br />
wichtiges Land. Es ist für mich eine Herausforderung,<br />
Botschafter hier zu sein.<br />
Das kulturelle Leben ist ausgezeichnet,<br />
fast wie nirgendwo. Was mir weniger in<br />
Wien und in der Republik Österreich gefällt,<br />
sind der dichte Straßenverkehr und<br />
ein bisschen längere Verfahren für die Erledigung<br />
der alltäglichen Bedürfnisse.<br />
Wie sind die Beziehungen zwischen den<br />
beiden Ländern?<br />
Die beiden Länder sind traditionell gute<br />
Partner. Die bilateralen Beziehungen<br />
sind ausgezeichnet. Unsere wirtschaftlichen<br />
Beziehungen entwickeln sich dynamisch.<br />
Österreich ist der größte Investor in<br />
Mazedonien. Der wirtschaftliche Austausch<br />
könnte größer sein und an dieser Aufgabe<br />
arbeite ich sehr viel. In Österreich leben<br />
16.000 mazedonische Bürger, sie bilden eine<br />
Brücke der Freundschaft zwischen unseren<br />
Völkern. Ich freue mich, dass viele mazedonische<br />
Studenten an österreichischen<br />
Universitäten studieren und ausgezeichnete<br />
Ergebnisse zeigen. Die letzten Besuche<br />
des Bundespräsidenten Heinz Fischer und<br />
des Außenministers, Michael Spindelegger,<br />
in Mazedonien, das Treffen zwischen<br />
dem mazedonischen Präsidenten Ivanov<br />
und Fischer, sowie zwischen dem Bundeskanzler<br />
Faymann und dem Ministerpräsidenten<br />
Gruevski, sind Beweis für die Unterstützung,<br />
die die Republik Österreich der<br />
Republik Mazedonien gibt.<br />
Geben Sie uns bitte einen kurzen Überblick<br />
über die Politik Ihres Landes.<br />
Mazedonien ist ein souveräner, selbständiger,<br />
bürgerlich-demokratischer<br />
Staat mit einer bürgerlichen Verfassung,<br />
der zufolge alle Bürger, unabhängig von<br />
ihrer ethnischen Zugehörigkeit, gleiche<br />
Rechte und Freiheiten genießen. Das aktuelle<br />
Ziel unserer Außenpolitik ist die<br />
Mitgliedschaft in der Europäischen<br />
Union. Dabei sind eine ausgewogene Regionalpolitik,<br />
sowie freundschaftliche<br />
und vertrauensvolle Beziehungen zu unseren<br />
Nachbarländern unverzichtbare<br />
und stabilitätswahrende Elemente.<br />
Mazedonien unterhält mit Griechenland<br />
insgesamt gute Beziehungen. Ausnahme –<br />
Athen möchte nicht, dass Ihr Land sich Mazedonien<br />
nennt. Was ist der aktuelle Stand<br />
der Dinge?<br />
Die Verhandlungen zwischen Mazedonien<br />
und Griechenland sind unter der<br />
Schirmherrschaft der Vereinten Nationen.<br />
Wir hoffen, dass dieser Streit endlich beendet<br />
wird. Die Lösung muss für beide Länder<br />
akzeptable sein. Die internationale Gemeinschaft<br />
muss dabei die Würde und die Identität<br />
des Volkes in Mazedonien respektieren.<br />
Wo aber steht Mazedonien heute und<br />
was kann das Land in die EU einbringen?<br />
Unsere Regierung hat eine klare Agenda<br />
für den Beitritt zur Europäischen Union.<br />
Auf der Basis der nationalen Strategie für<br />
den mazedonischen Beitrag zur Europäischen<br />
Integration, setzt unsere Regierung<br />
das Annäherungsverfahren fort. Die übergreifenden<br />
Reformen im Justiz-, Polizeiund<br />
Verwaltungsbereich, zur Korruptionsbekämpfung,<br />
aber auch in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht zur Schaffung stabiler makroökonomischer<br />
Rahmenbedingungen, sind,<br />
trotz der wirtschaftlichen Krise, in vollem<br />
Gange. Mazedonien ist fest entschlossen,<br />
am Bau eines gemeinsamen Europas mitzuwirken:<br />
Die Demokratie ist in den Köpfen<br />
der Menschen fest verankert.<br />
Welche besonderen Reformen in der Wirtschaft<br />
und welche Kampagne von Auslandsinvestitionen<br />
werden durchgeführt?<br />
Seit 2007 wurde die Einheitssteuer eingeführt.<br />
Damit zählt die Republik Mazedonien<br />
zu den Ländern mit den niedrigsten<br />
Steuersätzen. Zum Beispiel gibt es in Mazedonien<br />
die niedrigste einheitliche Gewinnund<br />
Einkommensteuer von nur zehn Prozent.<br />
Gleichzeitig ist die Steuer auf reinvestierten<br />
Gewinn null Prozent. Die Regierung<br />
der Republik Mazedonien hat ein<br />
Projekt, genannt „Regulatorische Guillotine“,<br />
das eine Reduktion der bürokratischen<br />
Prozeduren in allen Tätigkeitsbereichen<br />
der juristischen Personen ist,<br />
durchgeführt. Dieses Projekt ist ein starkes<br />
Instrument im Kampf gegen die Korruption<br />
geworden.<br />
Welche Perspektiven haben Mazedonien<br />
und die anderen Länder des Westlichen Balkans<br />
für den EU-Beitritt?<br />
Mazedonien hat sich als funktionierende<br />
Demokratie in der Region Südosteuropas<br />
etabliert, es ist ein Beispiel von Stabilität<br />
und ethnischer Toleranz. Mazedonien<br />
bringt in die EU: Kultur, Natur und Stabilität<br />
an ihrer südlichen Grenze. Der Weg<br />
nach Europa ist unser Weg und niemand<br />
außer uns kann ihn durchlaufen, das ist<br />
uns bewusst. In Bezug auf die anderen<br />
westbalkanischen Länder darf man nicht<br />
vergessen, dass der Balkan ein Teil Europas<br />
ist und dass, wie der mazedonische Außenminister<br />
Milososki sagt: „Die Einigung Europas<br />
ohne den Balkan als integraler Teil<br />
der europäischen Konstruktion, ist einfach<br />
nicht möglich.“<br />
54 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
DIPLOMATIE<br />
MAZEDONIEN<br />
Interkulturelle Zusammenarbeit Mazedonien-Österreich<br />
Der mazedonische Kulturbeitrag<br />
<strong>SOCIETY</strong> lud die Kulturministerin Mazedoniens, Elizabeta Kanceska Milevska, zum<br />
Interview anlässlich ihres Wienbesuchs, bei dem das österreichisch-mazedonische Kulturabkommen<br />
unterzeichnet wurde.<br />
Interview in der<br />
Villa Flora<br />
Sprechen wir über das Kulturabkommen,<br />
das jüngst zwischen Österreich und<br />
Mazedonien unterzeichnet wurde. Was ist<br />
das Ziel dieses Abkommens?<br />
Außenminister Michael Spindelegger<br />
und ich haben ein kulturelles Abkommen<br />
zwischen der Republik Mazedonien und<br />
der Republik Österreich unterzeichnet. Es<br />
ist das erste in dieser Art und wir freuen<br />
uns, dadurch unsere Zusammenarbeit im<br />
Bereich der Bildung und Kultur intensivieren<br />
zu können. Darüber hinaus stehen Themen<br />
wie der Schutz des Weltkulturerbes,<br />
die Malerei, die Musik sowie Szenenaufführungen<br />
im Fokus. Wir werden nun die<br />
Möglichkeit haben, verschiedene Projekte<br />
aus diesen Bereichen zu implementieren.<br />
Die Republik Mazedonien ist reich an<br />
kulturellem Erbe. Wir haben sehr viele<br />
Künstler im Bereich der bildenden Künste,<br />
Theater und Musik, die auch weltweit Auszeichnungen<br />
erhalten haben. Ich bin als<br />
Kulturministerin sehr stolz darauf, was unser<br />
Land an kulturellem und landschaftlichem<br />
Reichtum zu bieten hat. So schöpfen<br />
wir beispielsweise aus unseren zahlreichen<br />
archäologischen Fundstätten, Kirchen, Klöstern,<br />
Fresken, handgefertigten Ikonostasen,<br />
aber auch aus den Naturschönheiten,<br />
wie den Seen und Bergen.<br />
Gibt es konkrete Kooperationen zwischen<br />
Mazedonien und Österreich auf kultureller<br />
Ebene?<br />
Bisher wurden viele Projekte aufgrund<br />
von Einladungen diverser kultureller Institutionen<br />
oder einzelner Künstler realisiert.<br />
Letztes Jahr, zum Beispiel, gab es eine<br />
Ausstellung, die von zeitgenössischen,<br />
mazedonischen Malern unter anderem<br />
hier in Wien ausgerichtet wurde. Weiters<br />
fand eine Aufführung des mazedonischen<br />
Balletts und der Oper im Rahmen einer<br />
Veranstaltung auf dem Michaelerplatz<br />
statt – eine Zusammenarbeit mit der Stadt<br />
Wien. Zu Gast dabei war die Konzertpianistin<br />
und Kulturbotschafterin Elena Misirkova.<br />
Sie lebt und arbeitet in Wien und genießt<br />
weltweiten Ruhm.<br />
Darüber hinaus arbeitet man eng mit<br />
der österreichischen Botschaft in Skopje<br />
zusammen und organisiert verschiedene<br />
Festivals mit der mazedonischen Oper und<br />
dem Ballett.<br />
Wie sieht die Orientierung Richtung Mitgliedschaft<br />
bei der EU aus?<br />
Eine der Prioritäten der Republik Mazedonien<br />
ist die Annäherung an die Europäische<br />
Union. Diesbezüglich hat gerade<br />
der kulturelle Bereich eine wesentliche<br />
Bedeutung. Das Ministerium arbeitet intensiv<br />
in diese Richtung und fördert<br />
internationale Projekte, die auch den<br />
kulturellen Reichtum unseres Landes repräsentieren<br />
sollen. So hoffe ich, dass wir<br />
gerade jetzt in Zukunft die Möglichkeit<br />
eines verstärkten Kulturaustausches haben<br />
werden und an dem gegenseitigen<br />
Verständnis der kulturellen Vielfalt<br />
innerhalb der EU beitragen können.<br />
Wie sehen Sie die Rolle Österreichs als<br />
Partner Ihrer Bestrebungen bei der EU beizutreten<br />
und welche Kriterien sind dafür<br />
maßgeblich?<br />
Erst kürzlich habe ich dem Bundesaußenminister<br />
meine Dankbarkeit ausgedrückt.<br />
Diese gilt vor allem seiner Unterstützung<br />
bei der Zusammenführung von<br />
Süd-Osteuropa. Wir schätzen die Bemühungen<br />
seitens Österreichs sehr, uns bei<br />
der Annäherung an die EU beizustehen.<br />
Nun warten wir auf den Fortschrittsbericht,<br />
um die Verhandlungen aufnehmen<br />
zu können. Es gibt konkrete Schritte seitens<br />
der Republik Österreich, als größter<br />
ausländischer Investor Mazedoniens, unser<br />
Land in wirtschaftlicher und kultureller<br />
Hinsicht zu fördern, da das Interesse an<br />
der Entwicklung des westlichen Balkans<br />
sehr groß ist. Wie Sie sehen, pflegen wir eine<br />
sehr intensive Beziehung zu Österreich,<br />
nicht zuletzt zu Außenminister Spindelegger<br />
und Bundeskanzler Faymann.<br />
Welche Empfehlung würden Sie einem<br />
Österreicher in Mazedonien aussprechen?<br />
Auf jeden Fall die mazedonische Küche,<br />
wie beispielsweise die Ohrider Forelle – eine<br />
sehr traditionelle Speise. Dann Skopje<br />
und die wunderschöne antike Stadt Ohrid<br />
mit wertvollem Kulturgut und historischen<br />
Denkmälern.<br />
Minister Elizabeta Kanceska Milevska<br />
und Michael Spindelegger unterzeichneten<br />
ein Kulturabkommen<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 55
POLITIK<br />
KOMMENTAR<br />
Charta des Zusammenlebens<br />
Vier Vorschläge an die neue<br />
Wiener Regierung<br />
Die Wiener rot-grüne Regierung will erstmals eine „Charta des Zusammenlebens“ formulieren<br />
die das Zusammenleben von Ansässigen und Zugewanderten regelt. Hier ein Vorschlag,<br />
was in dieser Charta festgehalten werden sollte. Von SIMON INOU<br />
3) Mehrsprachigkeit und Ganztagschulen:<br />
Wir sollten uns von der Illusion befreien,<br />
dass „Migrantenkinder“ das Schulproblem<br />
Wiens sind. Mangelnde<br />
Chancengleichheit und mehrwertige Förderungen<br />
für alle Kinder und Jugendlichen<br />
nach ihren jeweiligen Bedürfnissen<br />
sind das Bildungsproblem in Wien. Die<br />
Ausbildung der LehrerInnen soll mehrsprachig<br />
gestaltet werden.<br />
Am 25. November wurde in Wien die erste<br />
Rot-Grüne Regierung eines österreichischen<br />
Bundeslandes angelobt. In<br />
dem rot-grünen Regierungsabkommen<br />
„Gemeinsame Wege für Wien“ wird auf<br />
Seite 38 auf das Thema Diversität und Integration<br />
eingegangen. Ein wichtiger Bestandteil<br />
dieses Kapitels ist die Formulierung<br />
einer „Wiener Charta des<br />
Zusammenlebens“. Diese Charta, die es<br />
zum Beispiel in Bologna (Italien) schon<br />
gibt, soll Spielregeln für ein gutes Zusammenleben<br />
zwischen ansässigen Wienern<br />
und neu Zugewanderten festlegen.<br />
Diese Charta existiert noch nicht und wird<br />
demnächst ausgearbeitet. Hier unsere Vorschläge<br />
an Rot-Grün, damit das Zusammenleben<br />
in Wien funktioniert:<br />
1) Bekämpfung von Rassismen und Fremdenfeindlichkeit<br />
als oberste Priorität: Im<br />
Wien des 21. Jahrhunderts gibt es noch Orte<br />
zu denen man, aufgrund der Hautfarbe,<br />
des Aussehens, keinen Zugang bekommt.<br />
Orte, an denen bestimmte Menschen nicht<br />
essen, nicht tanzen, nicht wohnen dürfen.<br />
Das widerspricht der so gern proklamierten<br />
Weltoffenheit Wiens. Antirassistische<br />
NGOs und Initiativen zeigen es jedes Jahr<br />
in verschiedenen Berichten: Rassismus ist<br />
Alltag.<br />
2) Migranten sollen sichtbar gemacht<br />
werden: Sie putzen, arbeiten an unsichtbaren<br />
Stellen vieler Firmen (Keller, Küche,<br />
Bau). Oft sind sie dafür zuständig, dass,<br />
wenn wir morgens in unser Büro kommen,<br />
alles glänzt. Unter Ihnen sind viele höher<br />
Gebildete. Realitäten wie diese sollten zur<br />
Vergangenheit gehören. Für Wien ist die<br />
Zeit reif, Farbe zu bekennen. Nicht nur im<br />
öffentlichen Dienst sollten Menschen mit<br />
Migrationshintergrund an sichtbaren Stellen<br />
beschäftigt werden. Auch in allen verbreiteten<br />
Werbemitteln der Stadt: Zeitungsinserate,<br />
Plakate, TV-Werbespots<br />
sollten Migranten verstärkt sichtbar werden.<br />
4) Wien braucht eine Vertretung für alle<br />
MigrantInnen der Stadt: Am 12. Dezember<br />
2008 teilten die IntegrationssprecherInnen<br />
der Wiener Parteien SPÖ, ÖVP und<br />
Grüne via Presseaussendung mit, dass sie<br />
mit der Einstellung der Förderung für das<br />
Vernetzungsbüro der Wiener Integrationskonferenz<br />
(WIK) durch die Magistratsabteilung<br />
17 einverstanden waren. Die Wiener<br />
Integrationskonferenz (WIK) war ein Dachverband<br />
aller Migrantenvereine in Wien<br />
und diente als Plattform zwischen Politik,<br />
Verwaltung und Communities. Nach den<br />
Wahlen am 25. Oktober 2008 gestaltete<br />
sich die Kommunikation unter den Mitgliedervereinen<br />
schwer. Dies führte dazu,<br />
dass mehrere Vereinsmitglieder sich von<br />
WIK abgewendet haben. MigrantInnen in<br />
Wien sind ohne Vertretung und brauchen<br />
eine.<br />
ÜBER DEN AUTOR<br />
Simon Inou stammt aus Kamerun, studierte Soziologie<br />
und ist Journalist (Radio Afrika International), Mitbegründer<br />
von www.afrikanet.info und Projektleiter von M-Media.<br />
Er hat für seine journalistische Arbeit zahlreiche Auszeichnungen<br />
bekommen, u. a. vom Land Steiermark und<br />
der EU.<br />
M-Media ist der „Verein zur Förderung interkultureller<br />
Medienarbeit“ und gestaltet u. a. wöchentlich eine Seite<br />
in der Tageszeitung „Die Presse“.<br />
Kontakt: www.m-media.or.at<br />
56 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
POLITIK<br />
KOMMENTAR<br />
Bericht aus Moskau<br />
Wikileaks und die Fussball-WM<br />
Die Wikileaks-Enthüllungen sind auch für Russland unangenehm – doch viel mehr Kopfzerbrechen<br />
dürfte dem Land die Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaft 2018 bereiten.<br />
Denn noch nichts ist dafür wirklich bereit. Von SUSANNE SCHOLL<br />
GRAFIK: GERD ALTMANN/PIXELIO.DE<br />
Nein, man war natürlich nicht amused,<br />
als man plötzlich schwarz auf weiß<br />
hatte, was man allerdings ohnehin<br />
schon wusste: Dass die amerikanischen<br />
Diplomaten überzeugt waren, der Plutonium-Mord<br />
an dem ehemaligen Geheimdienstagenten<br />
Litvinenko in London sei<br />
von oberster Stelle in Moskau bestellt worden;<br />
dass das amerikanische diplomatische<br />
Personal in Moskau Russland für die<br />
Weltmacht der Korruption hält. Wirklich<br />
neu sind diese Erkenntnisse tatsächlich<br />
nicht – trotz aller Beteuerungen der Wikileaks-Betreiber.<br />
***<br />
Wo ist das Leck?<br />
Man war in Moskau wie gesagt nicht erfreut<br />
darüber, aber auch nicht über die Maßen<br />
empört. Stattdessen machte sich Häme,<br />
Schadenfreude und die immer schon<br />
sehr beliebte Suche nach den eigentlichen<br />
Schuldigen breit. Die Duma, das Unterhaus<br />
des russischen Parlaments, verbreitete das<br />
Gerücht, es sei ganz klar, dass nur der amerikanische<br />
Geheimdienst CIA hinter den<br />
peinlichen Online-Enthüllungen stecken<br />
könne. Andere Stellen in Russland setzen<br />
sich ernsthaft mit der These auseinander,<br />
die Verbreiter amerikanischer diplomatischer<br />
Depeschen könnten eigentlich nur<br />
„die Chinesen“ sein.<br />
***<br />
Strahlender Sieger?<br />
Mit einem Wort, man fand Schuldige<br />
und sah sich selbst als Opfer – eine Rolle, die<br />
Russland traditionell gerne einnimmt. Man<br />
ist entweder das Opfer – oder der strahlende<br />
Sieger. Der man in Sachen Fußballweltmeisterschaft<br />
entgegen allen Erwartungen<br />
wurde. Der Jubel um das zweite sportliche<br />
Großereignis, das innerhalb von vier Jahren<br />
in Russland stattfinden soll wird allerdings<br />
von Experten sogleich heftig gedämpft.<br />
Noch ist nicht einmal Sotschi tatsächlich<br />
für die Winterspiele 2014 gerüstet – und<br />
jetzt will man bis 2018 13 höchstmoderne<br />
Stadien in ganz Russland errichten. Manch<br />
einem in Moskau stehen da schon jetzt die<br />
Haare vor Schreck zu Berge.<br />
Zumal, wenn man sich jene Stadien anschaut,<br />
die schon stehen. Veraltet, völlig<br />
unzureichend ausgestattet und natürlich<br />
in keiner Weise jenen Sicherheitsvorgaben<br />
entsprechend, die man bei einem<br />
internationalen Großereignis wie der Fußballweltmeisterschaft<br />
voraussetzt. Ja, Russland<br />
wünscht das mit den Spielen und der<br />
WM einhergehende Prestige für sich. Aber<br />
die Voraussetzungen sind durchaus nicht<br />
vorhanden. Ein Kollege merkte denn auch<br />
etwas resigniert an, offenbar sei die vollkommene<br />
Voraussetzungslosigkeit zum<br />
entscheidenden Kriterium bei der Vergabe<br />
ÜBER DIE AUTORIN<br />
Dr. Susanne Scholl ist am 19.9.1949 in<br />
Wien geboren. Sie studierte Slawistik,<br />
war ab den 1970er Jahren bei „Le<br />
Monde“, Radio Österreich International<br />
und in der Austria Presseagentur<br />
(APA) tätig. Ab 1985 arbeitete sie für<br />
den ORF: Als Redakteurin der Osteuroparedaktion, Korrespondentin<br />
in Bonn und Leiterin des ORF-Europajournals,<br />
und ab 2000 als Leiterin des ORF-Büros in Moskau. Zahlreiche<br />
Publikation (u. a. „Russisches Tagebuch“ u. „Töchter<br />
des Krieges“) sowie Auszeichnungen (u. a. Österr. Ehrenkreuz<br />
f. Wissenschaft und Kunst 2003, Journalist des<br />
Jahres 2009).<br />
solcher internationaler sportlicher Großereignisse<br />
geworden.<br />
***<br />
Kriterium für die Vergabe<br />
Interessant wäre die Frage, ob die Entscheidungsträger<br />
der FIFA ein bisschen bei<br />
Wikileaks geschmökert haben, bevor sie<br />
Russland die Weltmeisterschaft 2018 zugestanden.<br />
Vermutlich nicht. Und bei aller<br />
Zurückhaltung gegenüber dem freizügigen<br />
Internetportal mit der erdrückenden<br />
Menge an politischen Dokumenten muss<br />
man eines sagen: Wo auch immer, aber die<br />
Herren über den internationalen Fußball –<br />
und übrigens auch jene des Internationalen<br />
Olympischen Komitees – hätten doch<br />
gut daran getan, sich etwas genauer darüber<br />
zu informieren, wie es in jenen Ländern<br />
zugeht, denen sie so freizügig ihre<br />
Großereignisse anvertrauen.<br />
Auf der virtuellen Ebene ist Russland ja<br />
bestens gerüstet – im Internet sieht man<br />
glückliche Kinder und wunderschöne fertige<br />
Sportstätten. In der Realität könnte es<br />
aber ziemlich schwierig werden mit der<br />
tatsächlichen Fertigstellung. Und das<br />
könnte Moskau in den kommenden acht<br />
Jahren mehr Kopfzerbrechen bescheren<br />
als alle Wikileaks-Enthüllungen zusammengenommen.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 57
DIPLOMATIE<br />
WELCOME TO AUSTRIA<br />
The Board of “Welcome To Austria”<br />
with Dr. Michael Spindelegger<br />
Lectures and Events<br />
Highlights of “Welcome<br />
To Austria”<br />
With a variety of cross-cultural events and interesting lectures, “Welcome To Austria” follows<br />
its aim of promoting the awareness and understanding of Austria's rich cultural heritage.<br />
<strong>SOCIETY</strong> Magazine presents the highlights<br />
of the autumn season of “Welcome<br />
To Austria”.<br />
***<br />
General Assembly Meeting with<br />
Michael Spindelegger<br />
At the 13th General Assembly Meeting<br />
of “Welcome To Austria” Federal Minister<br />
for Foreign Affairs and President of “WA”,<br />
Dr. Michael Spindelegger, gave a cheering<br />
speech in which he highlighted the importance<br />
of the Association in helping to<br />
make Vienna and Austria a home for people<br />
from all over the world. “WA” adds to<br />
the overall aim of making Vienna an international<br />
meeting place and hub for<br />
global expertise. Dr. Spindelegger congratulated<br />
to the very good job of “WA“ so<br />
that diplomats – when they eventually<br />
Dr. Michael Spindelegger<br />
leave Vienna – have a positive image of Austria<br />
and its people.<br />
After the General Assembly Meeting,<br />
which took place in the famous Marmorsaal<br />
of the Foreign Ministry, a reception<br />
was held during which members of WA<br />
had the chance to converse with BM Dr.<br />
Spindelegger.<br />
***<br />
L’Ambassade de France<br />
Mme Chantal Coural gave an extraordinary<br />
lecture in French on the history and<br />
architecture of the French Embassy building.<br />
She has published a book entitled<br />
“L'Ambassade de France”, Edition du Patrimoine,<br />
about this particular building in<br />
the centre of Vienna. It is a unique case of<br />
a building in Vienna especially constructed<br />
as an Embassy from the beginning.<br />
58 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Mme Coural knowledgeably talked about<br />
the particulars of the art nouveau architecture<br />
and interiors of the Embassy. Afterwards,<br />
a reception was held by Mme<br />
Valentine Carré, wife of the French Ambassador.<br />
***<br />
Neue Galerie N.Y.C.<br />
Under the patronage of H.E. Mrs. Donna<br />
Eacho, wife of the US-Ambassador, Dr.<br />
Christian Witt-Doerring presented a slide<br />
lecture with two screens on the “Neue Galerie”<br />
in New York City at the Club Room of<br />
“WA”. He is the curator of the museum created<br />
by Ronald Lauder on the Fifth Avenue<br />
The Board of “Welcome To Austria”<br />
Dr. Erhard Busek<br />
in New York, which contains so many outstanding<br />
Austrian paintings, furniture and<br />
works of art that it has become a wonderful<br />
and strong link between the United<br />
States and Austria.<br />
***<br />
Lecture by Erhard Busek<br />
Former Vice Chancellor Erhard Busek, a<br />
brilliant speaker, always very much in demand,<br />
gave a lecture on issues about Central<br />
Europe and problems and achievements<br />
of the Danube Region. He has been<br />
chairman since 1995 of the well-known<br />
“Institute for the Danube Region and Central<br />
Europe” IDM.<br />
Mrs. Donna Eacho,<br />
Gabrielle Schallenberg<br />
INFORMATION<br />
WA “Welcome to Austria” was founded<br />
in 1997 by Dr. Benita Ferrero-<br />
Waldner, who was then State Secretary<br />
for Foreign Affairs, with the<br />
overriding objective of introducing<br />
foreign diplomats and international<br />
civil servants assigned to Vienna and<br />
their spouses to the Austrian way of<br />
life. The aims of WA are to promote the awareness and understanding<br />
of Austria’s rich heritage of culture and history<br />
past and present. WA would welcome newly accredited diplomats<br />
and their spouses to join the club.<br />
***<br />
WA invites you to join:<br />
■ You will meet many interesting Austrians in a relaxed<br />
atmosphere and make new friends.<br />
■ You will be offered a wide choice of excellent programmes<br />
and learn a great deal about your host country.<br />
■ You will be invited to private homes and through WA<br />
events you will enjoy many things which you would not<br />
have access to outside our Association.<br />
***<br />
THE BOARD OF “WELCOME TO AUSTRIA”<br />
Dr. Benita Ferrero-Waldner – Founding President<br />
Foreign Minister Dr. Michael Spindelegger – President<br />
Gabrielle Schallenberg – First Vice President - History, Art<br />
Dr. Monika Türk – Second Vice President<br />
Mag. Stephan Hofstätter – Treasurer<br />
Mag. Gertrud Tauchhammer – Public Relations,<br />
“Schriftführerin”<br />
Dr. Elisabeth Wolff – Music<br />
Dr. Heide Almoslechner – German<br />
Anne Thun-Hohenstein – History, Art<br />
Dr. Stefanie Winkelbauer – Applied Arts, Cuisine<br />
Mag. Adelaida Calligaris – Liaison Officer<br />
***<br />
OFFICE HOURS<br />
Mo-Tue-Wed: 2 p.m.–5 p.m.<br />
Thurs-Fri: 9 p.m.–12 p.m.<br />
Gabriela Znidaric, Secretary<br />
Hofburg, Stallburg, Reitschulgasse 2, 1010 Vienna<br />
Phone: +43-(0)1-535 88 36, Fax: +43-(0)1-535 88 37<br />
E-mail: office@welcome-to-austria.org<br />
www.welcome-to-austria.org<br />
r. Christian Witt-Doerring<br />
Mme Chantal Coural, Gabrielle<br />
Schallenberg, Mme Valentine Carré<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 59
DIPLOMATIE<br />
ÖGAVN<br />
Im Aufwind<br />
ÖGAVN-Jahresrückblick<br />
Mit fast 300 Veranstaltungen blickt die Österreichische Gesellschaft für Außenpolitik und die<br />
Vereinten Nationen (ÖGAVN) sowie deren unabhängige Jugendorganisation (Akademisches Forum<br />
für Außenpolitik) auf das aktivste Jahr seit 1945 zurück.<br />
Bei den Großveranstaltungen im Parlament,<br />
der Hofburg und anderen Räumlichkeiten<br />
waren neben dem UNO-Generalsekretär<br />
Ban Ki-moon mit rund 1000<br />
Besuchern die Außenminister der Slowakei,<br />
Sloweniens, Brasiliens und Ungarns<br />
zu Gast ebenso wie der stv. Premierminister<br />
von Serbien, Bozidar Djelic oder Friedensnobelpreisträgerin<br />
Shirin Ebadi.<br />
***<br />
Außenpolitik in der Stallburg<br />
Der neue Clubraum der ÖGAVN, der am<br />
25. Jänner <strong>2010</strong> von Außenminister Dr. Spindelegger<br />
und dem Präsidenten der ÖGAVN<br />
Altbundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel<br />
eröffnet wurde (<strong>SOCIETY</strong> berichtete darüber),<br />
wurde nicht nur zu einem Meeting<br />
Point für einen offenen außenpolitischen<br />
Dialog sondern zur Austragungsstätte von<br />
fast 100 Veranstaltungen im heurigen Jahr.<br />
Ein besonderes Highlight ist hierbei der<br />
„Internationale Club“ der ÖGAVN, immer<br />
Mittwoch um 12:00 Uhr mit Gästen aus Politik,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft aus<br />
Österreich und aller Welt. Am 6. Oktober<br />
<strong>2010</strong> konnten die Mitglieder der ÖGAVN einen<br />
besonderen Gast begrüßen. Dr. Igor<br />
Yurgens, Direktor des Institute for Contemporary<br />
Development in Moskau und einer<br />
der engsten Berater des Präsidenten der<br />
Russischen Föderation, Dmitry Medvedev,<br />
sprach zum Thema „Russia-Nato Relations:<br />
Problems and Perspectives“.<br />
***<br />
Aktive Jugend<br />
Seitens des Akademischen Forum für<br />
Außenpolitik (AFA) in Wien, finden jeden<br />
Montagabend für 25 ausgewählte Studierende<br />
die Einheiten des außeruniversitären<br />
Praxislehrgangs – Global Advancement Programme<br />
(GAP) – statt. Jeden Dienstag haben<br />
die Mitglieder des AFA die Gelegenheit<br />
Außenminister Dzurinda<br />
spricht im Palais Pallavicini<br />
zur Diskussion politischer, wirtschaftlicher<br />
und gesellschaftlicher Themen im Rahmen<br />
der „AFA-WIEN-Clubabende“. Mittwochabend<br />
ist der Clubraum in der Stallburg<br />
für den AFA-Debattierclub reserviert,<br />
in dessen Rahmen Rhetorik und Argumentationstechnik<br />
trainiert werden kann.<br />
Die Stallburg ist darüber hinaus auch<br />
für die Veranstaltungen des Vereins „Welcome<br />
to Austria“ und ausgewählter Partner<br />
der ÖGAVN geöffnet.<br />
***<br />
40 Jahre Außenpolitische Gespräche auf<br />
Schloss Hernstein<br />
Die „Jubiläumsgespräche“ fanden von<br />
22. bis 23. Oktober <strong>2010</strong> statt und waren<br />
dem Thema „Staat und Souveränität in der<br />
heutigen Zeit“ gewidmet. Spitzenbeamten<br />
des Außenministeriums wie der Leiter der<br />
politischen Abteilung Bot. Dr. Stefan Lehne<br />
sowie der Leiter der Völkerrechtsabteilung<br />
Bot. Dr. Helmut Tichy und andere Experten<br />
beleuchteten insbesondere neue Entwikklungen<br />
im Völkerrecht sowie das Verhältnis<br />
von staatlicher Souveränität und Europäischer<br />
Union. Die Gespräche <strong>2010</strong><br />
wurden von den langjährigen österreichischen<br />
Spitzendiplomaten Bot. Dr. Alexander<br />
Christiani, Dr. Gregor Woschnagg und<br />
Dr. Eva Nowotny inhaltlich betreut.<br />
***<br />
Jour-Fixe-Mittagessen im Hotel de France<br />
Auch die schon vor vielen Jahren eingeführten<br />
Jour-Fixe-Mittagessen im Hotel de<br />
France konnten <strong>2010</strong> erfolgreich weitergeführt<br />
werden und bieten insbesondere die<br />
Gelegenheit, mit Mitgliedern der Österreichischen<br />
Bundesregierung zu diskutieren.<br />
Gastredner im heurigen Jahr waren<br />
Frauenministerin Heinisch-Hosek, Justizministerin<br />
Bandion-Ortner sowie Wissenschaftsministerin<br />
Karl.<br />
Botschafter Schweisgut<br />
(2.v.l) mit Vorstandsmitgliedern<br />
der ÖGAVN in<br />
der Stallburg<br />
Botschafter Lehne, Christiani<br />
und Josef Braml in<br />
Hernstein<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Alle Personen, die am internationalen<br />
Geschehen interessiert sind<br />
und zur Stärkung der Vereinten<br />
Nationen beitragen wollen, können<br />
ordentliche Mitglieder der<br />
Seit 1945<br />
Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten<br />
Nationen (ÖGAVN) werden. Daneben sind Unternehmen<br />
und andere Institutionen eingeladen, als unterstützende<br />
Mitglieder beizutreten. Wenn Sie Interesse an einer<br />
Mitgliedschaft haben, wenden Sie sich bitte an:<br />
ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR AUSSENPOLITIK<br />
UND DIE VEREINTEN NATIONEN (ÖGAVN)<br />
Hofburg/Stallburg, Reitschulgasse 2/2. OG, A-1010 Wien<br />
Tel.: +43-(0)1-535 46 27<br />
E-Mail: office@oegavn.org, www.oegavn.org<br />
MAGAZIN <strong>SOCIETY</strong><br />
Mag. Gertrud Tauchhammer hat mit dem Magazin SOCIE-<br />
TY als offizielles Organ schon seit 1995 fungiert und übt<br />
seitdem mit verschiedensten Aktivitäten den Brückenschlag<br />
zwischen Österreich und den Vereinten Nationen<br />
aus. Auf Vorschlag von Altbundeskanzler Dr. Wolfgang<br />
Schüssel wird die Kooperation zwischen dem Magazin SO-<br />
CIETY und der ÖGAVN fortgesetzt. <strong>SOCIETY</strong> ist zu hundert<br />
Prozent im Eigentum der Tauchhammer KG/Mag. Gertrud<br />
Tauchhammer.<br />
60 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10<br />
Der serbische Vizepremiere<br />
zu Gast in der Hofburg
DIPLOMATIE<br />
EVENTS<br />
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />
DER DIPLOMATIE Von Oktober bis Dezember <strong>2010</strong><br />
BELGIEN:<br />
KÖNIGSTAG<br />
Am Tag des Heiligen<br />
Leopold, dem Namenstag<br />
von König Leopold I.<br />
von Belgien, lud Botschafter<br />
Frank Recker<br />
zum Empfang in die Residenz.<br />
S.E. Sergej Netschajew (Russ. Föd.),<br />
S.E. Alejandro Diaz (Mexiko)<br />
S.E. Ali Chaouch<br />
TUNESIEN: „TAG DES 7. NOVEMBER 1987“<br />
Zum 23. Jahrestag des „Tages des 7. November 1987“ lud der tunesische<br />
Botschafter Ali Chaouch zu einem Musikabend mit anschließendem<br />
Empfang in das Palais Auersperg.<br />
Die Receiving Line<br />
Alt und Jung beim Konzert<br />
S.E. Milovan Bozinovic<br />
(Serbien), S.E. Vili Minarolli<br />
(Albanien)<br />
(v. l.) Botschafter Gianfranco Varvesi mit-<br />
Gattin und das Botschafterehepaar<br />
ITALIEN: NEUER BOTSCHAFTER<br />
Anlässlich seiner Ankunft in Wien luden der neue Botschafter Italiens in<br />
Österreich, S.E. Eugenio d'Auria und Gattin Maria Rosaria Vricella d'Auria,<br />
zu einem Empfang im Palais Metternich, der Botschaft von Italien. Botschafter<br />
d'Auria ist Nachfolger von Massimo Spinetti und war vor seiner<br />
Entsendung nach Österreich italienischer Botschafter in Riad.<br />
Dr. Elena Kirtcheva (Vienna<br />
Economic Forum), S.E. Sergej<br />
Netschaew (Russ. Föderation)<br />
62 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10<br />
Gaetano Manzo (ENIT)
Dr. Georg Zanger und Staatssekretär<br />
Andreas Schieder<br />
CHINA:<br />
NATIONALFEIERTAG<br />
Der chinesische Nationalfeiertag wurde traditionell<br />
mit einem großen Empfang im Hotel<br />
Savoyen in Wien gefeiert. Gleichzeitig<br />
wurde dem neuen Botschafter S.E. Shi Mingde<br />
ein herzliches Willkommen bereitet.<br />
Die Receiving Line<br />
S.E. Ikram Bin Yaakob (Malaysia), Shi<br />
Mingde, Dr. Melitta Schubert (BMEiA)<br />
Mao Zedong als Kunstwerk<br />
INNSBRUCK: TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT<br />
Honorarkonsul Dr. Ernst Wunderbaldinger und der deutsche Botschafter<br />
Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein luden anlässlich des<br />
Tages der Deutschen Einheit zu einem Empfang im Landhaussaal<br />
in Innsbruck. Sie begrüßten zahlreiche Gäste aus der Diplomatie<br />
und Wirtschaft sowie in Österreich ansässige deutsche Bürger.<br />
Dr. Ernst Wunderbaldinger, S.E. Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein, Bürgermeisterin Mag.<br />
Christine Oppitz-Plörer, ÖVP-Klubobmann Josef Geisler<br />
S.E. Paata Gaprindashvili, Dr.<br />
Bruno Baumgartner mit dem<br />
„Orden des Goldenen Vlieses“<br />
Die Receiving Line<br />
GEORGIEN: ORDENSVERLEIHUNG<br />
Dem ehemaligen Zwettler Gymnasialprofessor Dr. Bruno Baumgartner<br />
wurde durch Botschafter Paata Gaprindashvili feierlich<br />
der „Orden des Goldenen Vlieses“ für seine Verdienste um die Erforschung<br />
der georgischen Kulturdenkmäler auf dem Gebiet der<br />
Türkei verliehen. Baumgartner erforscht seit mehr als zwanzig<br />
Jahren georgische Baudenkmäler in Ostanatolien und schrieb<br />
zum Thema eine Dissertation an der Wiener Universität. Seine<br />
zahlreichen Arbeiten werden derzeit ins Georgische übersetzt. Der<br />
Orden des Goldenen Vlieses wird an Ausländer verliehen, die sich<br />
um Georgien verdient gemacht haben, zu den Trägern zählen u.<br />
a. auch der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder<br />
und der türkische Ministerpräsident Recep Erdogan.<br />
Dr. Andreas Hopf<br />
(Central Danube)<br />
Botschafter mit<br />
Gattin<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 63
DIPLOMATIE<br />
EVENTS<br />
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />
DER DIPLOMATIE Von Oktober bis Dezember <strong>2010</strong><br />
Orientalische Bauchtanzeinlage<br />
Botschafter Omar Zniber<br />
trug sich ins Goldene Buch<br />
der Stadt Graz ein.<br />
S.E. Omar Zniber im Steirerjanker<br />
GRAZ: STYRIA MEETS MOROKKO<br />
Botschafter Omar Zniber und Konsul Michael Ksela luden zur Veranstaltung „Styria meets<br />
Morokko“. Mehr als 150 Gäste u. a. Veronica Kaup-Hasler, Peter Pakesch, Friedrich Kleinhapl<br />
sowie Wirtschaftsgrößen wie Helmut List, Angelika Kresch, Edith Hornig, Rudolf Roth und<br />
viele andere mehr erlebten die kulturelle, wirtschaftliche, kulinarische und musikalische<br />
Vielfalt eines Landes, das viele Berührungspunkte mit der Steiermark hat. Besonderer Höhepunkt<br />
und ein Zeichen der Verbundenheit zwischen der Steiermark und Marokko: Konsul<br />
Ksela überreichte an Botschafter Omar Zniber einen echten Steirerjanker – und sieh<br />
da, er passte wie angegossen.<br />
OSZE: FÜHRUNG DURCH DIE ALBERTINA<br />
Botschafter Gianfranco Varvesi,<br />
Ständiger Vertreter Italiens bei<br />
der OSZE in Wien, lud alle OSZE-<br />
Botschafter sowie den OSZE-Generalsekretär<br />
Marc Perrin de Brichambaut<br />
zu einer Führung<br />
durch die Michelangelo-Ausstellung<br />
in der Albertina ein.<br />
Marc Perrin de Brichambaut,<br />
Gianfranco Varvesi<br />
Die Receiving Line, Ishaya El-Khoury mit Gattin<br />
William Eacho III mit Gattin und Mme<br />
Carré<br />
LIBANON:<br />
NATIONALFEIERTAG<br />
Anlässlich des libanesischen Nationalfeiertages<br />
lud der Botschafter<br />
von Libanon und ständige<br />
Vertreter der Vereinten<br />
Nationen Ishaya El-Khoury und<br />
seine Gattin zu einem Empfang<br />
in die Villa Reinheimer in Wien-<br />
Währing.<br />
64 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein, HK Helmut<br />
Gerlich, Alfons Schneider, Gabi Burgstaller<br />
TBSL-Obmann Ing. R. Backhausen, KR Alfons<br />
Schneider, TBSL-Obmann Stv. Ing. W. Sima<br />
DEUTSCHLAND:<br />
VERABSCHIEDUNG DES HONORARKONSULS<br />
Mitte Oktober wurde in Anwesenheit des deutschen Botschafters<br />
Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein, der Landeshauptfrau Mag.<br />
Gabi Burgstaller, diverser Ehrengäste und des Consularischen<br />
Corps Honorarkonsul Alfons Schneider endgültig verabschiedet<br />
und der neue Honorarkonsul Dr. Helmut Gerlich, Vorstandssprecher<br />
des Bankhauses Spängler Salzburg, im festlichen Rahmen<br />
begrüßt. Der neue Doyen, Dr. Norman Dick, dankte KR Alfons<br />
Schneider für seine Tätigkeit als Konsul und Doyen und<br />
überreichte im Namen des Consularischen Corps einen gravierten<br />
Freundschaftsbecher aus mundgeblasenem Kristallglas.<br />
Botschafter Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein, LHF Mag.<br />
Gabi Burgstaller, Konsul Dr. Helmut Gerlich, Dr. Maria Gerlich,<br />
Michaela Schneider, KR Alfons Schneider<br />
DISKUSSION: EUROPA IM DIENSTE DER BÜRGER<br />
Mit Unterstützung<br />
der luxemburgischen<br />
Abgeordnetenkammer<br />
und in Kooperation<br />
mit der Europäischen<br />
Akademie der<br />
Wissenschaften und<br />
Künste lud die österreichische<br />
Botschaft<br />
in Luxemburg in die<br />
historischen Kulisse<br />
der Abtei Neumünster<br />
in Luxemburg-<br />
Botschafterin Christine Stix-<br />
Stadt zu einer zweisprachigen<br />
Podiums-<br />
Hackl begrüßt Jacques Santer<br />
veranstaltung unter<br />
Vorsitz von Sir Julien Priestley, dem langjährigen Generalsekretär<br />
des Europäischen Parlaments, zum Thema „Die Wiederentdekkung<br />
des Menschen in unserer Gesellschaft“. Als Schlussredner<br />
konnte der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek,<br />
gewonnen werden, der in seinen Ausführungen die Bemühungen<br />
des Europäischen Parlaments zum Dienst am Bürger (in der Folge<br />
des Vertrags von Lissabon) in den Mittelpunkt stellte. Im Publikum<br />
konnte Botschafterin Christine Stix-Hackl u. a. den ehemaligen<br />
Kommissionspräsidenten und Premierminister Jacques<br />
Santer sowie Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg und Hofmarschall<br />
Pierre Mores begrüßen.<br />
Dr. Vesna Borozan, Dr. Elena<br />
Kirtcheva, beide ehemals<br />
Botschafterinnen in Wien<br />
Die Receiving Line<br />
VAE: NATIONALFEIERTAG<br />
Botschafter M.H. Omran,<br />
ständige Vertreter der<br />
Arabischen Emirate bei<br />
der UNO & UNIDO und H.<br />
Al Kaabi, ständiger Vertreter<br />
bei der IAEA &<br />
CTBTO luden anlässlich<br />
des 39. Nationalfeiertages<br />
der Vereinigten Arabischen<br />
Emirate zu einem<br />
Empfang im Hotel Hilton.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 65
DIPLOMATIE<br />
EVENTS<br />
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />
DER DIPLOMATIE Von Oktober bis Dezember <strong>2010</strong><br />
Johannes Hahn beim informellen<br />
Gespräch mit StudentInnen.<br />
DIPLOMATISCHE AKADEMIE:<br />
NEUES STUDIENJAHR<br />
Zum Beginn des neuen Studienjahres der Diplomatischen<br />
Akademie Wien hielt EU-Kommissar<br />
Johannes Hahn die Eröffnungsrede.<br />
FOTOS: DA/WEINGARTNER<br />
DA-Direktor Hans Winkler mit<br />
Johannes Hahn<br />
SAMBIA: NATIONALFEIERTAG<br />
Honorarkonsul Heinz Messinger lud zum Nationalfeiertagsempfang<br />
der Republik Sambia in die Räumlichkeiten des Honorarkonsulats<br />
ein.<br />
Hercules do Nascimento Cruz (Kap Verde), Heinz Messinger, Dr. Helmut Freudenschuss (BMEiA)<br />
Die Receiving Line<br />
S.E. Ba Than Nguyen (Vietnam),<br />
S.E. Dinkar Khullar (Indien)<br />
THAILAND: GEBURTSTAG<br />
König Bhumibol Adulyadej<br />
von Thailand feiert dieses<br />
Jahr seinen 83. Geburtstag.<br />
Zu seinen Ehren gab Botschafterin<br />
Nongnuth Phetcharatana<br />
einen festlichen<br />
Empfang im Naturhistorischen<br />
Museum in Wien.<br />
66 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
JAPAN: GEBURTSTAG<br />
Aus Anlass des Geburtstages<br />
Kaisers Akihito baten<br />
Botschafter Shigeo Iwatani<br />
und dessen Frau Yuko<br />
Iwatani zum Empfang in<br />
die Börsensäle.<br />
S.E. SHI Mingde (China), S.E.<br />
Shigeo Iwatani (Japan)<br />
Die Receiving Line<br />
Dr. Josef Höchtl, Dr. Alexander<br />
Wrabetz (ORF-GD)<br />
OMAN: NATIONALFEIERTAG<br />
Zur Feier des 40.<br />
Jahrestages des<br />
Sultanates Oman<br />
lud Botschafter<br />
Dr. Badr M. Al-<br />
Hinai zu einem<br />
Empfang in das<br />
Grand Hotel am<br />
Kärntnerring.<br />
Florian Uhlig mit dem deutschen<br />
Botschafter<br />
DEUTSCHLAND: JAHRESAUSKLANG<br />
Auf Einladung des deutschen Botschafters, Hans Henning Blomeyer-Bartenstein,<br />
gab der deutsche Pianist Florian Uhlig in der<br />
Deutschen Botschaft vor einem ausgesuchten Publikum ein Klavier-Konzert<br />
mit Werken von Robert Schumann, Ludwig van Beethoven<br />
und Frédéric Chopin. Uhlig, laut Musical Opinion einer der<br />
individuellsten und phantasievollsten jungen Pianisten unserer<br />
Zeit, trug unter anderem als österreichische Erstaufführung zwei<br />
neu entdeckte Kompositionen von Robert Schumann vor: „Romanze<br />
f-moll“ und „Presto possibile f-moll“.<br />
Die Receiving Line<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 67
WIRTSCHAFT<br />
RECHT<br />
LGP Legal Solutions<br />
Mit innovativer Anwaltsallianz<br />
erfolgreich aus der Krise<br />
Der Rechtsanwalt und Gründer der internationalen Anwaltsallianz „LGP Legal Solutions“<br />
Gabriel Lansky im Gespräch mit <strong>SOCIETY</strong> über seine Erfahrungen mit herkömmlichen<br />
Anwaltsnetzwerken und über die Notwendigkeit, Kooperationen den individuellen lokalen<br />
Marktgegebenheiten anzupassen.<br />
Sie sind mit Ihrer Kanzlei seit Jahrzehnten<br />
international aktiv. Nach welchen Modellen<br />
werden denn Ihrer Erfahrung nach<br />
Anwaltskanzleien international aktiv?<br />
Im Wesentlichen sind drei Modelle beobachtbar,<br />
nach denen Anwaltskanzleien<br />
international vorzugehen versuchen: Große<br />
internationale Kanzleien versuchen den<br />
Schein zu erwecken, ein „One-Stop-Shop-<br />
Modell“ würde existieren und funktionieren.<br />
Der Klient sieht die Marke und hofft<br />
auf Inhalt. Er bekommt lediglich die Marke.<br />
Qualitätssichernd und realistisch könnte<br />
ein derartiges Modell bloß auf der Basis<br />
eines mehr oder weniger gemeinsamen<br />
Rechtssystems funktionieren, also in der<br />
EU-27, maximal noch in Staaten, welche<br />
sich bereits konkret auf dem Weg in die<br />
Union befinden. Nur in diesen Ländern<br />
kann es eine gemeinsame Kanzlei geben,<br />
bei der die Qualitätssicherung auf der<br />
„LGP Legal Solutions basiert<br />
auf unserer konkreten Erfahrung,<br />
dass es unmöglich ist,<br />
strategisch dieselbe ‚Melodie‘<br />
auf den riesigen Märkten<br />
Russlands oder Chinas und<br />
gleichzeitig auf den kleineren<br />
netzwerkorientierten Märkten<br />
des Balkans ‚abzuspielen‘.“<br />
GABRIEL LANSKY<br />
Grundlage gemeinsamen Rechts ohne Risiko<br />
für Kunden oder Kanzlei eine gemeinsame<br />
„Brand“ rechtfertigt. Aber selbst in diesem<br />
gemeinsamen Markt ist es schwierig,<br />
für solch ein Konzept die Besten zu finden,<br />
weil diese bereits die Marktführer in ihren<br />
lokalen Ökonomien sind und meist nicht<br />
auf uns gewartet haben. Denn: Die lokal erfolgreichsten<br />
Kanzleien sind in diesen<br />
Märkten oft schon seit Generationen fest<br />
etabliert und würden sich daher niemals<br />
einer ausländischen Marke unterwerfen.<br />
Die internationalen „Law Firms“, die versuchen,<br />
weltweite Präsenz unter einer Marke<br />
und daher einer Qualität zu verkaufen,<br />
suggerieren daher dem Markt etwas, was<br />
es in der Praxis nicht gibt.<br />
Das zweite Modell, nämlich das „Best-<br />
Friends-Prinzip“ wird von allen kleineren<br />
Kanzleien angewandt, die international<br />
tätig sind. Eine One-Stop-Shop-Lösung ist<br />
damit nicht einmal annähernd zu erreichen.<br />
Der Klient genießt durch dieses Modell<br />
lediglich den Vorzug einer Weiter-<br />
68 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
empfehlung durch seine lokale Hauskanzlei.<br />
Allerdings birgt dieses Modell auch Risiken:<br />
Ein schlechtes Referral gefährdet<br />
nicht nur das Mandat vor Ort, sondern potenziell<br />
auch die gewachsene Klientenbeziehung<br />
im eigenen Land. Daher ist außerordentliche<br />
Sorgfalt bei der Auswahl der<br />
Best Friends geboten.<br />
Wie funktioniert das von Ihnen in den<br />
letzten Jahren entwickelte Konzept von<br />
„LGP Legal Solutions“?<br />
LGP Legal Solutions ist unser Modell zur<br />
Lösung dieses Dilemmas und stellt einen<br />
dritten Weg dar. Es basiert auf unserer konkreten<br />
Erfahrung, dass es unmöglich ist,<br />
strategisch dieselbe „Melodie“ auf den riesigen<br />
Märkten Russlands oder Chinas und<br />
gleichzeitig auf den kleineren netzwerkorientierten<br />
Märkten des Balkans „abzuspielen“.<br />
Die Schwierigkeit bei der Positionierung<br />
als international agierender<br />
Berater liegt darin, dass man für verschiedene<br />
geographische Regionen lokal diversifizierte<br />
Business-Modelle finden muss.<br />
Länder wie z. B. Russland oder China erfordern<br />
differenzierte, sogar auf die jeweilige<br />
Region des Landes angepasste anwaltliche<br />
Betreuung. Denn: Moskau ist nicht gleich<br />
Jekaterinburg oder Irkutsk. Deshalb legen<br />
wir den Fokus auf maßgeschneiderte Lösungen<br />
für den jeweiligen Markt – die besten<br />
„Legal Solutions“ eben. Das setzt eine<br />
ausgezeichnete Kenntnis des Zielmarkts<br />
und der Partner ebenso wie die entsprechenden<br />
Personalressourcen im eigenen<br />
Unternehmen voraus. Wir verfolgen aus<br />
Überzeugung einen regionalen, thematischen<br />
und projektbezogenen Ansatz.<br />
CURRICULUM VITAE<br />
Dr. Gabriel Lansky ist Anwalt und Senior Partner bei Lansky,<br />
Ganzger & Partner, einer internationalen Anwaltskanzlei<br />
mit Sitz in Wien und mit Repräsentanzen in Baku<br />
(Aserbaidschan) und Bratislava (Slowakei) sowie zahlreichen<br />
Partnerkanzleien in Südosteuropa und Zentralosteuropa.<br />
Gabriel Lansky ist eingetragener Anwalt in Bratislava,<br />
Budapest und Brüssel, wo er für die Interessen seiner<br />
Mandanten vor der Europäischen Union auftritt. Er ist<br />
Vortragender an der Universität Wien und Autor einer Vielzahl<br />
von Artikeln und Publikationen in den Bereichen Europäisches<br />
Recht, Harmonisierung des Rechts der verschiedenen<br />
EU-Mitgliedstaaten, Übernahme des aquis<br />
communautaire, Strafrecht und Medienrecht.<br />
Dieses Konzept bedeutet im Detail: Wir<br />
haben je nach Größe des Zielmarkts unterschiedlich<br />
viele und profilierte „Best-<br />
Friends-Kanzleien“ und kombinieren dieses<br />
Standardmodell mit der Anwesenheit<br />
von Juristen aus den jeweiligen Ländern<br />
bei uns an den Standorten Wien und Bratislava.<br />
Sie sind dafür zuständig, dass wir<br />
die geeigneten „Best Friends“ aussuchen,<br />
die optimale Joint-Venture-Struktur für<br />
das jeweilige Projekt finden und mit der lokalen<br />
Kanzlei gemeinsam das Projekt abwickeln<br />
sowie die nötige Qualitätssicherung<br />
gewährleisten.<br />
Was ist das Besondere an EWIV LGP Legal<br />
Solutions?<br />
LGP Legal Solutions ist auch ein Europäischer<br />
Wirtschaftsverein (eine juristische<br />
Person des EU-Rechts, „EWIV“ genannt),<br />
eine Allianz, die derzeit Serbien,<br />
Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Slowenien,<br />
Kosovo, Montenegro und Mazedonien<br />
abdeckt. Diese Länder sind hochinteressante,<br />
relativ autarke kleinere<br />
Ökonomien mit stark etablierten regionalen<br />
„Anwaltskaisern“. Wir testen mit<br />
unserem Verein unser Modell! Dass gerade<br />
wir das erste Netzwerk von Topkanzleien<br />
aus jedem Staat des früheren Jugoslawien<br />
unter einem Dach vereinen,<br />
erfüllt mich mit Freude und Stolz.<br />
Die EWIV stellt eine flexible und unbürokratische<br />
Rechtsform dar, welche<br />
die Unabhängigkeit jedes EWIV-Mitglieds<br />
wahrt. Damit haben wir eine Plattform,<br />
über die wir nicht nur Klienten betreuen,<br />
sondern auch Rechtsfragen gemeinsam<br />
analysieren. Und wir erreichen damit,<br />
dass die vorhandenen gemeinsamen<br />
Rechtsstrukturen gestärkt werden. Das<br />
erleichtert auch den Binnenhandel der<br />
Staaten, was wir durch Awards und Kongresse<br />
fördern. Wir verfolgen also einen<br />
an die Mandantenbedürfnisse angepassten<br />
pragmatischen „Can-Do-Ansatz“,<br />
was uns eine gewisse Schlagkraft verleiht,<br />
wenn es darum geht, für Klienten<br />
über nationale Grenzen hinweg Projekte<br />
voranzutreiben.<br />
Politisch ist die EWIV für mich ein Instrument,<br />
das beispielsweise auch in der<br />
Frage der Menschenrechte auf dem Balkan<br />
wichtige Akzente setzen soll. Der Hohe<br />
Repräsentant von Bosnien-Herzegowina,<br />
der ehemalige österreichische<br />
Botschafter, Valentin Inzko, hat bei unserer<br />
konstituierenden Sitzung diese Einschätzung<br />
bestätigt. Wenn man so will,<br />
ist die EWIV in einem Europa mit zunehmenden<br />
nationalistischen Tendenzen<br />
ein Projekt des Friedens und der Gemeinsamkeit.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 69
WIRTSCHAFT<br />
ARABISCHER RAUM<br />
Austro-Syrian relations<br />
Economic Focus<br />
Syria is an important focal country in economic activities<br />
for Austrian businesses, says H.E. Bassam Sabbagh, Syrian<br />
Ambassador in Austria.<br />
In an interview with Sharaka Magazine<br />
(issue 2/<strong>2010</strong>, p. 25) of the Austro-Arab<br />
Chamber of Commerce, H.E. Bassam Sabbagh,<br />
the Syrian Ambassador, stated: „At<br />
the turn of the millenium Syria adopted a<br />
number of measures and laws that aim at<br />
encouraging investment in the country.<br />
Legislations were passed to improve the investment<br />
environment, liberalize trade and<br />
tax and fiscal reform. The results of these reforms<br />
reflected in the high rates of growth<br />
and employment, domestic and foreign investment,<br />
in addition to the significant expansion<br />
in the industrial, financial and<br />
banking sectors, and the expanding role of<br />
the private sector in the development<br />
process. The visit of President Bashar al-Assad<br />
to Austria opened broad prospects for<br />
increasing the volume of trade exchange between<br />
the two countries, whether through<br />
agreements that were signed during the visit<br />
that were for the promotion and mutual<br />
protection of investments, or the decision of<br />
the Oesterreichische Kontrollbank AG<br />
(OeKB) that announced the start of its operation<br />
in Syria. This provides a financial<br />
guarantee for the businessmen of both<br />
countries and supports their projects. I can<br />
say that Syria is an important focal country<br />
in economic activities...“<br />
Symposium über die Jugend in Tunesien<br />
Jugend ist Zukunft<br />
Im „Internationalen Jahr der Jugend“ veranstaltete Tunesien<br />
ein Symposium über die Herausforderungen für die Jugend.<br />
Das 22. Internationale Symposium des<br />
RCD (Rassemblement constitutionnel<br />
démocratique) vom 2. bis 3. November<br />
<strong>2010</strong> in Gammarth war dem Thema “Jugend<br />
und gegenwärtige Herausforderungen”<br />
gewidmet. Das Symposium war Teil<br />
der nationalen Feierlichkeiten Tunesiens<br />
anlässlich des 23. Jahrestages des Wechsels<br />
vom 7. November. Präsident Ben Ali hatte<br />
in seiner Eröffnungsrede auf das „Internationale<br />
Jahr der Jugend“ der Vereinten Nationen<br />
vom August <strong>2010</strong> bis August 2011<br />
hingewiesen und die Bedeutung dieses<br />
weltumspannenden Themas in den Mittelpunkt<br />
gerückt.<br />
Die Tagungsteilnehmer stimmten den<br />
Worten des Präsidenten zu, dass die Schaffung<br />
einer sichereren, stabileren, gerechteren<br />
und entwickelteren Welt ohne Konflikte,<br />
Extremismus und ohne die<br />
unterschiedlichen Ausprägungen des Fanatismus<br />
und Terrorismus davon abhängt,<br />
wie sehr auf die Jugend Acht gegeben wird,<br />
auf deren Erziehung in universalen Werten<br />
und Idealen und davon, sie so gut wie<br />
möglich zu bilden.<br />
Der Schlussbericht des Symposiums<br />
unterstreicht die zivile Verantwortung für<br />
die Jugend, die alle Staaten, Gesellschaften<br />
und internationale Organisationen tragen.<br />
Es ist deren Rolle, das Bewusstsein über die<br />
Wichtigkeit der Jugend zu festigen, die Bestrebungen<br />
die Jugend zu fördern zu<br />
unterstützen, der Jugend Gehör zu schenken<br />
und ihre Sorgen und Hoffnungen<br />
ernst zu nehmen, sowie der Jugend einen<br />
weiten Horizont an Möglichkeiten zu eröffnen<br />
und sie darauf vorzubereiten, mit Herausforderungen<br />
und schwierigen Situationen<br />
fertig zu werden.<br />
FOTOS: S.E. BASSAM SABBAGH © HBF<br />
70 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
He knows there’s a well out there.<br />
So do we.<br />
www.omv.com<br />
Why are nine out of ten appraisal wells drilled by OMV Exploration<br />
& Production GmbH successful? Just as the camel finds water<br />
where others see only sand, we find oil where others can't. OMV,<br />
the leading energy Group in the European growth belt, announces<br />
two new gas-condensate discoveries in the OMV operated Nawara<br />
production concession in Southern Tunisia. This is OMV's ninth<br />
successive well to encounter hydrocarbons in a row in this highly<br />
promising area.<br />
Move & More.
WISSENSCHAFT<br />
KOLUMNE<br />
Kolumne von HERBERT PIETSCHMANN<br />
Kernenergie – Quo Vadis?<br />
Der enorme Widerstand gegen den Transport radioaktiver Abfälle von Atomkraftwerken<br />
in Deutschland wirft die Frage nach der Ursache für die „Angst“ vor der Kernenergie<br />
auf. Wird der ewige Zwiespalt zwischen Verunsicherung und regelrechter Euphorie<br />
jemals ein Ende finden?<br />
Angesichts der außergewöhnlich heftigen Opposition<br />
gegen den Transport radioaktiver<br />
Abfälle von Kernkraftwerken in Deutschland<br />
mag ein Rückblick auf die Geschichte der<br />
Kernenergie geboten erscheinen.<br />
Es war ein diabolisches Zusammentreffen,<br />
dass gerade am Beginn des furchtbaren Weltkrieges<br />
Otto Hahn in Berlin die Möglichkeit einer<br />
Kettenreaktion durch Spaltung von Urankernen<br />
entdeckte. Zwar hat Deutschland nie an einer<br />
Uranbombe gearbeitet, deutsche Physiker versuchten<br />
einen Kernreaktor zu bauen, aber die<br />
Furcht emigrierter Kollegen vor einer Atombombe<br />
in Hitlers Händen war verständlich.<br />
Also kam es dazu, dass der Pazifist Albert Einstein<br />
am 2. August 1939 einen Brief an Präsident Roosevelt<br />
unterzeichnete, in dem er ihn aufforderte, ein Projekt zum Bau<br />
einer Atombombe (das so genannte Manhattan-Projekt) in<br />
den USA zu finanzieren. Unter der Leitung von Enrico Fermi<br />
wurde zunächst ein Reaktor gebaut, der 1941 in Chicago erstmalig<br />
eine Kettenreaktion im Uran verwirklichte. Als dann in<br />
der Wüste von Nevada die erste Atombombe gezündet wurde,<br />
soll Robert Oppenheimer, der Leiter des Projekts, gesagt haben:<br />
„Wir haben die Arbeit des Teufels getan!“<br />
***<br />
So tritt das nukleare Zeitalter<br />
über die Schwelle<br />
Am 6. August 1945 gab es 500 Meter über Hiroshima einen<br />
Urknall, der 130.000 Menschen in den Tod riss. Eine Uranbombe<br />
war zur Explosion gebracht worden und<br />
drei Tage später folgte in Nagasaki eine Plutoniumbombe.<br />
In einem japanischen Bildband über die<br />
schrecklichen Ereignisse heißt es lapidar: „So<br />
tritt das nukleare Zeitalter über die Schwelle.“<br />
Wie sehr die Geburt der Kernenergie aus dem<br />
Geist der Zerstörung (unbewusst) nachwirkte, hat<br />
die französische Zeitschrift „Le Monde“ nach<br />
der Ablehnung der Kernenergie in Österreich<br />
durch die Volksabstimmung im November 1978<br />
zum Ausdruck gebracht: „Einer Energie, die unter<br />
dem Zeichen des Todes geboren wurde, gelingt<br />
es nicht, glauben zu machen, sie könne das<br />
Symbol des Lebens sein.“<br />
Da half es auch nicht, dass Präsident Eisenhower<br />
am 8. Dezember 1953 vor der Vollversammlung<br />
der Vereinten Nationen seine historische<br />
Rede „Atoms for Peace“ gehalten hatte.<br />
Herbert Pietschmann ist Emeritus der<br />
Fakultät für Physik der Universität<br />
Wien und Buch-Autor (Neuerscheinung:<br />
Die Atomisierung der Gesellschaft.<br />
Ibera Verlag Wien 2009).<br />
Zwar führte sie schließlich zur Gründung der<br />
IAEO in Wien im Juli 1957, aber die Zweifel<br />
konnten nicht ausgeräumt werden. Der Nobelpreisträger<br />
Konrad Lorenz schrieb im November<br />
1976 – ohne auf Argumente überhaupt einzugehen:<br />
„Ich gestehe, ohne mich dessen zu schämen:<br />
Ich habe einfach Angst – und nicht nur um<br />
mich und die Meinen.“<br />
Der Zeit der Verunsicherung und des Kampfes<br />
für und wider die Kernenergie ging eine Periode<br />
der Euphorie voraus, die heute kaum mehr verständlich<br />
ist. Es gab um 1960 allen Ernstes Pläne,<br />
in Hinkunft im Bauwesen statt Dynamit Atomsprengköpfe<br />
einzusetzen. So wollte man etwa<br />
den Panama-Kanal mit einer einzigen Schleuse<br />
(wegen des unterschiedlichen Pegels von Atlantik und Pazifik)<br />
durchsprengen. Ja, man wollte eine steigungsfreie Autobahn<br />
durch das Gebirge sprengen, vom Osten bis an die Westküste<br />
Amerikas. Und in Alaska sollte ein eisfreier Hafen aus dem Festland<br />
gesprengt werden. Ähnliche Pläne hatte die UdSSR, die<br />
die großen Flüsse in ihrer Richtung ablenken wollte.<br />
***<br />
Atomkraft? Nein Danke<br />
Solch überzogene Hoffnungen konnten sich nicht durchsetzen<br />
und so war spätestens die Studenten-Revolution von<br />
1968 dazu berufen, Einhalt zu gebieten. Freilich führte dies zu<br />
einem Kampf zweier Lager, die beide sehr schnell ins Extrem<br />
rutschten. „Atomkraft? Nein Danke“ trugen die einen auf Ansteck-Knöpfen<br />
mit der lachenden Sonne; „Steinzeit? Nein Danke“<br />
konterten die anderen.<br />
Die beiden Reaktor-Unfälle in Harrisburg,<br />
Pennsylvania am 28. März 1979 und in Tschernobyl<br />
am 26. April 1986 trugen zur Verhärtung<br />
der Fronten bei. Eine Versöhnung beider Lager<br />
scheint leider schon deshalb ausgeschlossen,<br />
weil in der Euphorie der 60er Jahre eine unverzeihliche<br />
Unterlassung geschehen ist: Man begann,<br />
Reaktoren zu bauen, ohne sich um das Problem<br />
der Abfälle zu kümmern! Das wäre so, wie<br />
wenn ein Flugzeugbauer sich bei der Konstruktion<br />
nur um Start und Reiseflug, nicht aber um<br />
die Landung kümmerte, denn herunter kommen<br />
muss es ja ohnehin irgendwie!<br />
Bis heute gibt es keine ausreichende Forschung<br />
zum Problem der langlebigen Abfälle, obwohl<br />
ernst zu nehmende Vorschläge zur Umwandlung<br />
in kurzlebige Isotope (eine so<br />
genannte Transmutation) existieren!<br />
72 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Globalisierung im Eheleben<br />
Scheidung ohne Grenzen<br />
Die globalisierte Welt führt zu zahlreichen grenzüberschreitenden Lebensgemeinschaften.<br />
Stellt bereits das Leben in transkulturellen Beziehungen die Partner regelmäßig vor ungewöhnliche<br />
Herausforderungen, so birgt auch ihre Trennung besondere Probleme in sich.<br />
Von JULIA ABERMANN<br />
WIRTSCHAFT<br />
RECHT<br />
KONTAKT<br />
Dr. Julia Abermann<br />
Rechtsanwaltsanwärterin<br />
(in Karenzierung)<br />
Lansky, Ganzger & Partner<br />
Rechtsanwälte GmbH<br />
1010 Wien, Rotenturmstraße 29<br />
Tel. +43-(0)1-533 33 30-0<br />
www.lansky.at<br />
Ein erster Einblick in entscheidende Fragen<br />
bei Scheidungen binationaler<br />
Ehen soll einige Problemfelder sichtbar<br />
machen.<br />
In welchen Ländern können sich Ehepartner<br />
aus verschiedenen Herkunftsländern<br />
scheiden lassen? Was passiert, wenn<br />
keiner der Partner aus Österreich kommt<br />
oder einer der beiden schon nicht mehr in<br />
Österreich lebt? Welches Recht kommt betreffend<br />
die Scheidung zur Anwendung?<br />
Hat die Scheidung einen Einfluss auf den<br />
Aufenthaltsstatus?<br />
***<br />
„Forum Shopping“<br />
Vor einem österreichischen Gericht<br />
kann man sich gewöhnlich um eine Scheidung<br />
erfolgreich bemühen, wenn beide<br />
Ehegatten unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit<br />
ihren gewöhnlichen Aufenthalt<br />
in Österreich haben oder zuletzt hatten<br />
und einer der beiden Ehepartner noch<br />
hier lebt. Weiters, wenn einer der beiden<br />
seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Österreich<br />
hat und gemeinsam ein Antrag gestellt<br />
wird, bzw. der Beklagte seinen gewöhnlichen<br />
Aufenthalt in Österreich hat.<br />
Auch kann hierzulande geschieden werden,<br />
wenn der Kläger österreichischer<br />
Staatsbürger ist und sich zumindest sechs<br />
Monate unmittelbar vor der Antragstellung/Klage<br />
in Österreich aufgehalten hat<br />
bzw. ohne Österreicher zu sein zumindest<br />
ein Jahr unmittelbar vor der Antragstellung/Klage<br />
hier gelebt hat. So sieht es die<br />
in allen Mitgliedstaaten der Europäischen<br />
Union (mit Ausnahme von Dänemark) geltende<br />
EU-EheVO 1347/2000 vor. Sie findet<br />
auf EU-Bürger sowie auf Drittstaatsangehörige<br />
ohne Unterschied unmittelbar Anwendung.<br />
Aufgrund dieser Verordnung kommen<br />
im Ergebnis in vielen Fällen unterschiedliche<br />
EU-Vertragsstaaten zur Durchführung<br />
einer Scheidung in Frage. Da mit der Zuständigkeit<br />
eines Landes auch häufig das<br />
anzuwendende Recht determiniert wird,<br />
führt diese Rechtslage zum sog „forum<br />
shopping“, d. h. das Land, das für den Kläger<br />
das günstigste Ergebnis bringt, wird anvisiert.<br />
***<br />
Recht ist nicht gleich Recht<br />
Dass eine Scheidung vor einem österreichischen<br />
Gericht verhandelt wird, heißt<br />
noch lange nicht, dass auch österreichisches<br />
Recht zur Anwendung kommt.<br />
Grundsätzlich wird die Frage, welches<br />
Recht bei einer Scheidung anzuwenden ist,<br />
nach dem gemeinsamen Personalstatut<br />
(das Recht des Staates, dem eine Person angehört)<br />
der Betroffenen ermittelt. Haben<br />
beide Partner dieselbe ausländische Staatsbürgerschaft,<br />
kommt das Recht ihres Herkunftsstaates<br />
zur Anwendung. So kann es<br />
beispielsweise dazu kommen, dass eine<br />
Ehe von zwei japanischen Staatsbürgern<br />
nach japanischem Recht geschieden wird,<br />
selbst wenn die Scheidung von einem<br />
österreichischen Gericht ausgesprochen<br />
wird. Dies gilt auch, wenn die Partner in<br />
der Vergangenheit die Staatsbürgerschaft<br />
desselben Staates hatten.<br />
Haben die Partner Staatsbürgerschaften<br />
verschiedener Länder, kommt das Recht<br />
des Landes zur Anwendung, in dem sie ihren<br />
letzten gemeinsamen Aufenthalt hatten.<br />
Leben beispielsweise ein Chinese und<br />
eine Deutsche zusammen in Österreich, ist<br />
für die Scheidung österreichisches Recht<br />
maßgeblich. Dies gilt auch für den Fall,<br />
dass ein Österreicher und eine Chilenin zusammen<br />
in Österreich leben.<br />
***<br />
Scheidung auf Österreichisch<br />
Kann nun vor österreichischen Gerichten<br />
nach österreichischem Recht geschieden<br />
werden, stehen bekanntlich zwei Möglichkeiten<br />
zur Verfügung: die<br />
einvernehmliche und die streitige Scheidung.<br />
Gut beraten ist der, der vorab rechtliche,<br />
finanzielle und sonstige Auswirkungen<br />
einer Scheidung konkret bedenkt.<br />
Überlegungen sollten jedenfalls Obsorge<br />
für die gemeinsamen Kinder, Kindesunterhalt,<br />
Ehegattenunterhalt und die Aufteilung<br />
des ehelichen Vermögens bzw. der allenfalls<br />
vorhandenen Schulden betreffen.<br />
Wird eine einvernehmliche Scheidung<br />
angestrebt, muss ohnedies Einigung über<br />
all diese Punkte vorliegen.<br />
***<br />
Scheidung und Aufenthaltsstatus<br />
Auch nach der Scheidung ist Vorsicht<br />
geboten. Drittstaatsangehörige müssen eine<br />
Scheidung der für Niederlassung und<br />
Aufenthalt zuständigen Behörde unmittelbar<br />
bekannt geben. Geschieht das nicht,<br />
bedeutet das vielfach das Aus für den Aufenthaltstitel.<br />
Um im konkreten Einzelfall die beste<br />
Lösung zu finden und böse Überraschungen<br />
zu vermeiden, ist eine genaue Prüfung<br />
und Vorbereitung insbesondere im binationalen<br />
Kontext unerlässlich. Von einer<br />
Scheidung ohne Grenzen darf derzeit nur<br />
geträumt werden.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 73
RECHT<br />
KOLUMNE<br />
40 Jahre diplomatische Beziehungen zu China<br />
Austrian-Chinese Business<br />
Association<br />
Kann Österreich eine zentrale Rolle in den europäischen Wirtschaftsbeziehungen zu China<br />
übernehmen? Österreich wäre ein idealer Standort für die Zentrale einer europäischen<br />
Handelskammer für Fragen chinesischer Investoren. Von GEORG ZANGER<br />
Das Jahr 2011 steht im Zeichen des 40-jährigen Jubiläums der<br />
diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und der<br />
VR China. Im Rahmen einer Vielzahl von Veranstaltungen<br />
findet am 26.01.2011 ein Wirtschaftssymposium statt, das vom<br />
Österreichischen Institut für China- und Südostasienforschung<br />
gemeinsam mit der neu gegründeten „Austrian-Chinese Business<br />
Association“ (ACBA) veranstaltet wird. Nach der Eröffnung durch<br />
die Vize-Volkskongressvorsitzende Uyunqimg werden Prof. Dr.<br />
Helmut Sohmen, ein Mitglied des Wirtschaftsausschusses des<br />
Volkskongresses, und Prof. Yan Xiabao aus Shanghai sprechen.<br />
Die „Austrian-Chinese Business Association“ hat sich zur<br />
Aufgabe gemacht, Investoren aus der VR China nach Europa zu<br />
bringen, um die europäische Wirtschaft zu stärken. Als Präsident<br />
der „Austrian-Chinese Business Association“ werde ich auf<br />
dem Symposium zum Thema „Chinesische Investitionen in<br />
Österreich und Europa“ sprechen.<br />
***<br />
Juristische Besonderheiten<br />
Wenn österreichische Unternehmen in die VR China investieren<br />
und am rasanten Aufstieg Chinas als Wirtschaftsmacht<br />
teilhaben wollen, müssen sie sich auf die juristischen Besonderheiten<br />
des Landes einstellen. Das gilt aber umgekehrt<br />
auch für chinesische Unternehmen, die bestrebt sind, in Europa<br />
Fuß zu fassen. Während Großunternehmen, die in der Regel<br />
staatlich gelenkt werden, schon jahrelang am westlichen<br />
Markt agieren und Erfahrungen mit gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
haben, sind Mittelbetriebe darin größtenteils unerfahren<br />
und deshalb auch uns gegenüber skeptisch und misstrauisch.<br />
Die in den letzten Jahren in China in Kraft getretenen Wirtschaftsgesetze,<br />
insbesondere das Kartell-, Lauterkeits-, Patentund<br />
Markenrecht sind beispielhaft und unseren Gesetzen<br />
durchaus vergleichbar. Sie wurden nicht zuletzt unter dem Einfluss<br />
deutscher Professoren verfasst.<br />
Dennoch müssen wir die Mentalität der chinesischen Unternehmer<br />
berücksichtigen, die insbesondere durch die bisher vorherrschende<br />
Anwendung von sogenannten „Strategemen“ geprägt<br />
war. Ebenso befürchten aber Unternehmer aus dem<br />
asiatischen Reich, bei der Niederlassung in Europa und der Beteiligung<br />
an hier gelegenen Unternehmen generell auf Schwie-<br />
74 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
igkeiten zu stoßen, die sie im Vorhinein<br />
nicht erkennen und bedenken können.<br />
Die Chinesen haben z. B. seit Juli <strong>2010</strong><br />
ein neues Produkthaftungsgesetz und<br />
damit einen weiteren Schritt in Richtung<br />
Verbraucherschutz gesetzt. Auch<br />
wenn – so wie bei uns – vom Gesetzgeber<br />
drei Kategorien der Fehlerhaftigkeit definiert<br />
werden, wie fehlerhaftes Design,<br />
Produktionsfehler und unzureichende<br />
Information zur Funktionsweise des Produktes,<br />
kann von einem funktionierenden<br />
Konsumentenschutz, so wie wir ihn<br />
kennen, noch nicht gesprochen werden.<br />
Chinesische Investoren befürchten daher rechtliche Nachteile,<br />
weil ihnen noch die nötige Erfahrung fehlt.<br />
***<br />
Vorurteile bekämpfen<br />
Die Bemühungen, die in den letzten vier Jahren zur Anlockung<br />
von chinesischen Investoren entfaltet wurden, haben<br />
aber vor allem mit den enormen Vorurteilen zu kämpfen, die<br />
bei unseren Unternehmen vorherrschen. Wenn an die Kooperation<br />
mit chinesischen Unternehmen gedacht wird, herrscht<br />
nach wie vor die Meinung vor, dass Chinesen nur an fremdes<br />
„Know-how“ gelangen wollen, und deren Interesse an echten Investitionen<br />
vorgetäuscht sei. Dabei ist es auch unserem Wirtschaftsleben<br />
nicht fremd, Informationen über Mitbewerber<br />
(teils auch illegal) einzuholen.<br />
Die „Austrian-Chinese Business Association“ hat sich zur<br />
zentralen Aufgabe gesetzt, Vorurteile abzubauen. Sie begleitet<br />
chinesische Unternehmen beratend und führt sie durch das<br />
Dickicht unserer Gesetze und Handelsbräuche. In verschiedenen<br />
Vorträgen in der VR China ist es bereits gelungen, chinesischen<br />
Mittelunternehmen den europäischen Business-Standort<br />
näher zu bringen. Dies stellt einen wichtigen Schritt dar,<br />
zur Schaffung einer Brücke, die es ermöglicht, chinesische<br />
Unternehmen dazu zu bewegen, in Europa zu investieren und<br />
sich hier niederzulassen.<br />
***<br />
CURRICULUM VITAE<br />
DR. GEORG ZANGER, M.B.L.-HSG ist seit 1975 selbständiger<br />
Rechtsanwalt in Wien mit besonderem Schwerpunkt auf<br />
kreativen Lösungen für Wirtschaftsunternehmen. Seine<br />
Spezialgebiete umfassen Wettbewerbs-, Telekommunikations-,<br />
Urheber- und Medienrecht. Zuletzt hat er im Bemühen,<br />
chinesische Unternehmen zu Investitionen in Österreich<br />
zu bewegen, ein Netzwerk mit 25 Rechtsanwaltskanzleien<br />
in den wichtigsten Industriestädten Ostchinas geschlossen.<br />
Er ist Autor verschiedenster Fachbücher und Fachartikel.<br />
KONTAKT<br />
Rechtsanwaltskanzlei „Zanger bewegt“<br />
Dr. Georg Zanger<br />
Neuer Markt 1, A-1010 Wien<br />
Tel.: +43-(0)1-512 02 13, Fax: +43-(0)1-513 48 07<br />
office@zanger-bewegt.at • www.zanger-bewegt.at<br />
Streitbeilegung auf Chinesisch<br />
Bei der Gestaltung von Verträgen ist<br />
nicht nur auf den Vertragsinhalt selbst,<br />
sondern insbesondere auch auf die<br />
Streitbeilegung Bedacht zu nehmen. Die<br />
Chinesen vertrauen ihrer eigenen Gerichtsbarkeit<br />
nicht unbegrenzt. Der<br />
Großteil der Rechtsstreitigkeiten wurde<br />
deshalb bisher gesellschaftlich, d. h. unter<br />
Ausschaltung ordentlicher Gerichte<br />
und oft von Schiedsstellen gelöst. Es<br />
empfiehlt sich daher grundsätzlich, von<br />
vorne herein Schiedsklauseln zu vereinbaren.<br />
Die Schiedsvereinbarung sollte<br />
jedenfalls von vorn herein vertraglich<br />
vereinbart werden, da die Vereinbarung<br />
von „ad hoc Schiedsgerichten“ in China<br />
unzulässig ist. Die Möglichkeit der Vereinbarung<br />
von Schiedsgerichten außerhalb<br />
Chinas ist eingeschränkt. Das ist<br />
kein Grund zur Beunruhigung. Die modernen<br />
chinesischen Schiedsgerichte, wie<br />
zum Beispiel jenes in Shanghai, bevorzugen<br />
in keiner Weise chinesische Unternehmen<br />
gegenüber ihren ausländischen<br />
Vertragspartnern. Die Verfolgung von<br />
Rechtsverstößen, Plagiaten, Falsifikationen<br />
und sonstigen Patent-, Marken- und<br />
Urheberrechtsverletzungen hat bereits<br />
einen ähnlichen hohen Standard wie in<br />
Europa erreicht. Bei Rechtsverletzungen<br />
stehen sowohl zivil- als auch strafrechtliche<br />
Behelfe zur Verfügung.<br />
China hat schon bisher große Investitionen<br />
in Europa vorgenommen. Insgesamt<br />
haben sich Chinas Investitionen in Europa seit 2000 verfünffacht.<br />
Es ist durchaus attraktiv und empfehlenswert, die<br />
Bereitschaft chinesischer Unternehmer, im Ausland zu investieren,<br />
ernst zu nehmen und davon zu profitieren. Europäische<br />
Länder gelten als immer attraktivere Standorte für Chinas<br />
ausländische Direktinvestitionen. So ist das in Shanghai ansässige<br />
Unternehmen „Bright Food“ durch die Übernahme von<br />
United Biscuits, dem britischen Biscuit-Hersteller, in Erscheinung<br />
getreten. Der Kauf eines 7,1%igen Anteils am französischen<br />
Ferienclub Mediterrane durch das Shanghai Industrie<br />
Konglomerat Fosun International ist ebenso bemerkenswert.<br />
Der Durst auf Großübernahmen in Europa von chinesischen<br />
Unternehmen wird wahrscheinlich nicht so schnell gelöscht<br />
sein. Es gibt anhaltende Spekulationen darüber, dass angeschlagene<br />
europäische Banken die nächsten Investitionsziele<br />
für chinesische Unternehmen sein könnten.<br />
***<br />
Zentrale Handelskammer<br />
Aus dieser Warte wäre eine der wichtigsten Forderungen,<br />
zentrale Beratungsstellen für Investitionen durch chinesische<br />
Unternehmen in Europa zu errichten. Am besten eignen sich<br />
dafür Organisationen, ähnlich der „American Chamber of<br />
Commerce“.<br />
Bisher hat die Chinesische Volksrepublik lokale Handelsfragen<br />
an der jeweiligen Chinesischen Botschaft festgemacht. Davon<br />
scheint sie jetzt abgehen zu wollen.<br />
Es wäre eine Herausforderung für Österreich,<br />
eine zentrale Bedeutung in diesen<br />
neuen Überlegungen zu spielen, und die<br />
richtige Antwort auf den sich offenbar<br />
entwickelnden Handelskrieg zwischen<br />
den USA und der VR China im Zuge der<br />
Einhebung von Strafzöllen auf chinesische<br />
Importprodukte zu geben. Österreich<br />
wäre ein idealer Standort für die Zentrale<br />
einer solchen Handelskammer, sodass<br />
von hier Zweigniederlassungen in allen<br />
europäischen Staaten errichtet werden<br />
können.<br />
Es muss und darf nicht zugewartet<br />
werden, bis die Chinesen als Retter in der<br />
Not, wie in Griechenland, erscheinen. Die<br />
Kooperationsbereitschaft in guten Zeiten<br />
würde Europa insbesondere auch im Verhältnis<br />
zu den USA schon stärken, bevor<br />
einzelne Staaten krisengeschüttelt sind.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 75
WIRTSCHAFT<br />
RECHT<br />
Ein Partyfoto, Urlaubsgrüße aus dem<br />
Krankenstand und dergleichen im<br />
Internet können fatale Folgen haben.<br />
Schon manch einer hat aufgrund eines Fotos,<br />
welches ihn in illuminiertem Zustand<br />
zeigt, seinen Job verloren bzw. vermutlich<br />
einen Job erst gar nicht bekommen.<br />
Es kommt immer wieder vor, dass Arbeitgeber<br />
ihre Arbeitnehmer ausforschen.<br />
Diese Überwachung kann durch eine Kontrolle<br />
des E-Mail-Verkehrs, der Telefonate,<br />
durch eine Videoinstallation, Internetrecherche<br />
und der gleichen erfolgen.<br />
***<br />
Welche Fragen sind zulässig?<br />
Welche Ausforschungs- bzw. Befragungsmöglichkeiten<br />
stehen einem Arbeitgeber<br />
bezüglich seines Arbeitnehmers oder<br />
Bewerbers rechtlich überhaupt zu?<br />
Grundsätzlich gilt, dass ein Arbeitgeber<br />
einem Bewerber nur solche Fragen stellen<br />
darf, die für die Klärung der Eignung<br />
für den Job erforderlich sind. Was konkret<br />
erlaubt ist, regelt leider kein Gesetz. Aus<br />
Lehrmeinungen und den wenigen einschlägigen<br />
Gerichtsentscheidungen lässt sich<br />
aber folgendes ableiten: Es darf etwa ein Lagerarbeiter<br />
gefragt werden, ob er ein Rückenleiden<br />
hat, nicht aber ob er schon in<br />
psychischer Behandlung war. Auch muss eine<br />
allfällig durchgeführte gesundheitliche<br />
oder sonstige Untersuchung zur Eignungsabklärung<br />
erforderlich oder gesetzlich gefordert<br />
sein: Eine Blutuntersuchung bzw.<br />
ein HIV-Test ist in etwa bei einem Chirurgen<br />
absolut zulässig, wenn nicht sogar gefordert,<br />
nicht jedoch bei einer Sekretärin.<br />
Fragen nach religiöser oder politischer<br />
Anschauung sind nur bei so genannten<br />
„Tendenzbetrieben“ (Kirche, politische Partei<br />
oder auch Zeitungen) zulässig. Auch solche<br />
nach Vorstrafen sind nur in Ausnahmefällen<br />
gestattet (z. B. Bankkassier).<br />
Fragen betreffend den Intimbereich sind<br />
generell unzulässig.<br />
***<br />
Social Media im Internet<br />
Dass Problem der social Internetplattformen<br />
ist, dass derjenige, der seine Daten<br />
selbst in Internetforen postet, diese der Allgemeinheit<br />
zugänglich gemacht hat und<br />
es sich so nicht um geheime Daten handelt.<br />
Hierbei wird natürlich zu unterscheiden<br />
sein, ob die Daten nur einer eingeschränkten<br />
Gruppe („Freunde“) zugänglich<br />
gemacht wurden, oder ob jedermann darauf<br />
zurückgreifen kann. Jedenfalls wird<br />
ein (auch unzulässiges) Recherchieren des<br />
Arbeitgebers im Internet in der Praxis diesem<br />
wohl nicht nachzuweisen sein.<br />
Konkrete Aussagen der Rechtsprechung<br />
zur Ausforschung eines Arbeitnehmers<br />
Überwachung am Arbeitsplatz<br />
The Boss Is<br />
Watching You!<br />
Immer mehr Arbeitgeber beschaffen sich mit Hilfe des Internets<br />
Zusatzinformationen über Ihre Arbeitnehmer oder Bewerber.<br />
Welche Ausforschungsmöglichkeiten stehen dem<br />
Arbeitgeber zu und was übersteigt seine Befugnisse?<br />
durch dessen Arbeitgeber im Internet fehlen.<br />
Man wird hier aber auf die Judikatur<br />
zu ähnlichen Problembereichen zurükkgreifen<br />
können. Grundsätzlich sind die<br />
Interessen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
gegeneinander abzuwägen.<br />
***<br />
Kontrolle nur mit Zustimmung<br />
Für einen Arbeitgeber empfiehlt es sich,<br />
sowohl die Internetnutzung als auch das<br />
private Telefonieren bereits im Dienstvertrag<br />
oder der Betriebsvereinbarung festzulegen.<br />
Meist werden diverse Internetseiten<br />
gesperrt und nur die für den Job benötigten<br />
Internetseiten zugänglich gemacht. In<br />
Deutschland untersagen 44 Prozent der<br />
Arbeitgeber ihren Mitarbeitern social media,<br />
in England mehr als sechzig Prozent.<br />
Will der Arbeitgeber seine Mitarbeiter<br />
kontrollieren, ist dazu die Zustimmung des<br />
Betriebsratseinzuholen. In Betrieben ohne<br />
Betriebsrat ist die Zustimmung jedes so<br />
überwachten Arbeitnehmers erforderlich.<br />
Interessant zu wissen ist auch, dass das<br />
Datenschutzgesetz ausdrücklich normiert,<br />
dass Personen deren persönliche Daten<br />
verarbeitet werden, hierüber informiert<br />
werden müssen. Wenn mindestens drei<br />
Arbeitnehmer von der Kontrollmaßnahme<br />
betroffen sind, kann der Betriebsrat<br />
selbst die Klage auf Feststellung der Unzulässigkeit<br />
der durchgeführten Überwachungsmaßnahme<br />
beim Arbeits- und Sozialgericht<br />
einbringen. Ansprüche wegen<br />
Verletzung des Datenschutzgesetzes muss<br />
allerdings der einzelne Arbeitnehmer vor<br />
dem Zivilgericht geltend machen, hier hat<br />
der Betriebsrat keine Klagsbefugnis.<br />
Von Mag. Katharina Braun, Rechtsanwältin<br />
und Autorin, und Mag. Kristina Silberbauer,<br />
Rechtsanwältin, spezialisiert auf Arbeits- und Sozialrecht.<br />
INFO<br />
Mag. Kristina Silberbauer<br />
Rechtsanwältin / attorney-at-law<br />
SILBERBAUER Rechtsanwaltskanzlei<br />
Schreyvogelgasse 3<br />
A-1010 Wien<br />
Tel: +43-(0)1-409 79 78-0<br />
Fax: +43-(0)1-409 79 78-77<br />
office@silberbauer.co.at<br />
www.silberbauer.co.at<br />
76 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
WIRTSCHAFT<br />
SALZBURG<br />
Salzburg – Österreichs Hauptstadt der Herzen<br />
Society Goes West<br />
Salzburg floriert: Neben ihrem Status als Kulturmetropole<br />
hat sich die Stadt zur Wirtschaftsdrehscheibe Mitteleuropas<br />
gemausert. Von EVA VON SCHILGEN<br />
Ja, es gibt sie noch, die Zeitzeugen, die<br />
den Aufstieg Salzburgs vom verschlafenen<br />
Provinzstädtchen zur wirtschaftsdynamischen<br />
Stadt erlebt haben. Wolf von<br />
Schilgen, der 93jährig jung gebliebene Mit-<br />
Autor von <strong>SOCIETY</strong>, besuchte 1929 die<br />
Stadt das erste Mal und sah noch den legendären<br />
Alexander Moissi in der Rolle des<br />
Jedermann. 1934 erlebte von Schilgen Salzburg<br />
als den kulturellen Gegenpol zu den<br />
Bayreuther Festspielen, aber auch die wirtschaftliche<br />
Not der Bevölkerung. Er sah<br />
den Wiederaufbau nach dem Krieg, das<br />
Wirtschaftwunder der Fünfzigerjahre und,<br />
nach dem Beitritt Österreichs zu EU, Salzburgs<br />
rasante Entwicklung zu einer der aktivsten<br />
Wirtschaftsregionen Europas.<br />
***<br />
Symbiose von Kultur und Wirtschaft<br />
Zweifellos haben die Festspiele diese Entwicklung<br />
ins Rollen gebracht und bis heute<br />
geht ein besonderer Theater-Zauber von<br />
hier aus. Neben den Sommer-Festspielen<br />
findet man zahlreiche kleinere Festivals<br />
wie die Mozartwoche, die Oster- und<br />
Pfingstfestspiele, Aspekte Salzburg, die Biennale,<br />
die Dialoge, den Jazz-Herbst, Gustav<br />
Kuhns „Delirium“ oder bedeutende Kultureinrichtungen<br />
wie die Internationale Stiftung<br />
Mozarteum, das Weltklasseorchester<br />
Camerata, das Mozarteumorchester, das<br />
Landestheater und viele mehr. Dass die<br />
Symbiose Kultur und Wirtschaft höchst<br />
einträglich ist, wissen auch Salzburgs große<br />
Sponsoren zu schätzen, wie Nestle, Audi,<br />
Uniqa, Credit Suisse oder Siemens.<br />
So wichtig die Kultur oder die einmalige<br />
geografische Lage auch ist, dass Salzburg<br />
zur wirtschaftlichen Drehscheibe Europas<br />
wurde, verdankt es den Visionen<br />
fähiger Politiker und Wirtschaftsexperten.<br />
So ist es gelungen, Stadt und Land Salzburg<br />
zum Sitz zahlreicher Unternehmenszentralen<br />
nationaler und multinationaler<br />
Konzerne zu machen darunter Porsche,<br />
Red Bull, Mercedes, Miele, Alutech, Senoplast,<br />
Sony und viele mehr. Die jährlich<br />
stattfindenden 37 Fach- und Besuchermessen<br />
locken fast 600.000 Besucher an und<br />
machen die Stadt zu dem beliebtesten<br />
Fachmessenstandort.<br />
Ganz oben auf der Beliebtheitsskala<br />
steht Salzburg bei Kongressteilnehmern,<br />
die das internationale Ambiente, die exzellente<br />
Hotelerie und die kulturellen Veranstaltungen<br />
nach getaner Arbeit schätzen.<br />
Seit der Gründung der Privaten Medizinischen<br />
Universität Paracelsus PMU ist das<br />
Ansehen der Universitätsstadt als Forschungs-<br />
und Ausbildungsplatz weiter gestiegen,<br />
ebenso durch die zahlreichen<br />
Fachhochschulen und Fortbildungseinrichtungen.<br />
Auch die Universität Mozarteum<br />
genießt internationalen Ruf.<br />
***<br />
Moderne Stadt<br />
Salzburg besitzt zudem Österreichs<br />
dichtestes Datenhighway Netzwerk, ist Sitz<br />
eines der größten Technologiezentren der<br />
Republik und westösterreichisches Zentrum<br />
für Finanzdienstleistungen und verfügt<br />
über eine internationale Anbindung<br />
an das überregionale Straßen-, Schienenund<br />
Flugnetz. So bietet Salzburgs kleiner,<br />
aber effizienter, Flughafen tägliche Flugverbindungen<br />
zu den Großstädten Europas.<br />
Last but not least floriert auch Salzburgs<br />
Designer-und Modeszene. Ob es sich<br />
um konventionelle oder moderne Tracht<br />
handelt, ob Haute Couture oder Pret a<br />
Porter – die Szene ist bunt und interessant.<br />
Salzburgs Nobeljuweliere können durchaus<br />
mit ihren Kollegen in der Züricher<br />
Bahnhofstrasse oder New Yorks 5th Avenue<br />
konkurrieren. In Sachen Gesundheit, Wellness<br />
und Schönheit kann die Stadt ebenfalls<br />
punkten, so haben sich in den letzten<br />
Jahren hier zahlreiche Kliniken etabliert.<br />
Und die Klugen, die Schönen und Reichen<br />
kommen nach Salzburg und viele<br />
wollen hier für immer bleiben. Schlösser,<br />
Villen, elegante Wohnungen, Landsitze,<br />
Bauernhöfe – die Auftragsbücher der hiesigen<br />
Immobilienbranche sind reich gefüllt<br />
mit Schätzen.<br />
Doch trotz des unglaublichen Wandels<br />
dieser Stadt im letzten Jahrhundert ist ihr<br />
jener Zauber erhalten geblieben, der sie zu<br />
Österreichs Hauptstadt der Herzen macht.<br />
Denn schon Hugo von Hofmannsthal, einer<br />
der Gründerväter der Salzburger Festspiele<br />
zitierte 1919: „Das Salzburger Land<br />
ist das Herz vom Herzen Europas. Das mittlere<br />
Europa hat keinen schöneren Raum –<br />
und gerade hier musste Mozart geboren<br />
werden.“<br />
WEBLINKS<br />
www.salzburgagentur.at<br />
www.salzburg-airport.com<br />
www.salzburg.info<br />
www.salzburgcongress.at<br />
www.engelvoelkers.com/at/salzburg<br />
www.pure-proestate.com<br />
www.villa-bella.org<br />
www.schoenheit-medizin.at<br />
www.emco-klinik.at<br />
www.ifm.ac<br />
FOTO: TOURISMUS SALZBURG<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 77
WIRTSCHAFT<br />
SALZBURG<br />
Ex-Vizekanzler Erhard Busek, Prinzessin<br />
Laurentien von Oranien-Nassau,<br />
Landeshauptfrau Gabi Burgstaller<br />
Preisverleihung <strong>2010</strong><br />
Small is beautiful*<br />
Jedes zweite Jahr wird der „Herbert-Batliner-Europapreis für Verdienste um den Kleinstaat“<br />
verliehen, mit dem eine hervorragende Persönlichkeit oder Institution geehrt wird, die sich<br />
um den Kleinstaat und seine Anerkennung in politischer, wissenschaftlicher, kultureller oder<br />
wirtschaftlicher Weise verdient gemacht hat. Von EVA VON SCHILGEN<br />
Salzburg kann sich glücklich schätzen,<br />
einen Mäzen der besonderen Art gefunden<br />
zu haben, den Fürstlichen<br />
Kommerzienrat und Rechtsanwalt aus<br />
Liechtenstein DDr. Herbert Batliner. Aber<br />
nicht wahllos wie Fortuna schütten er und<br />
seine Frau Rita ihr Füllhorn aus. Es sind gezielte<br />
Förderungen für Projekte, bei denen<br />
kunst- und kulturhistorische Notwendigkeiten<br />
im Vordergrund stehen. Unter anderen<br />
verdankt die Internationale Stiftung<br />
Mozarteum seiner Stiftung Propter Homines<br />
das letzte authentische Portrait Mozarts,<br />
eine Silberstiftzeichnung der Dresdner<br />
Pastellmalerin Doris Stock aus dem<br />
Jahr 1789, ebenso die neue Konzertorgel im<br />
Großen Saal des Mozarteums. Es war seine<br />
Initiative als Gründungsmitglied der Salzburg<br />
Association, dass diese einen Mozart-<br />
Autographen-Fond zur Anschaffung von<br />
Mozarthandschriften ins Leben rief. Ebenso<br />
setzt er sich für die Johann-Michael<br />
Haydn Gesellschaft ein, für das Salzburger<br />
Literaturarchiv, den Aufbau der Wilfried-<br />
Haslauer Bibliothek, für das Institut für<br />
Spielforschung und Spielpädagogik. Batliner<br />
ist einer der größten Sponsoren der<br />
Universität, die Renovierung des Faistauer<br />
Foyers im kleinen Festspielhaus Haus für<br />
Mozart ist mit seiner Hilfe erst möglich gewesen.<br />
Zur Sanierung der Fassade des Domes<br />
trug er ebenfalls maßgeblich bei, oder<br />
– ganz aktuell – zur Restaurierung der<br />
Außenorgel im Toscaninihof, die das erste<br />
Mal zu den Pfingstfestspielen 2012 wieder<br />
erklingen soll.<br />
***<br />
Kontinent der Kleinstaaten<br />
Auch politisch vertritt Herbert Batliner<br />
die Devise „SMALL IS BEAUTIFUL“. Seine Vision<br />
ist ein Europa der Regionen, in dem<br />
kleine Staaten besonders gefördert werden<br />
sollen. 1997 gründete er in Salzburg<br />
das Herbert-Batliner-Europainstitut, das<br />
sich der Erforschung der europäischen Politik,<br />
Geschichte und Kunst widmet, wissenschaftliche<br />
Fachtagungen organsiert,<br />
bislang mehr als fünfzig Publikationen<br />
veröffentlicht hat und die einzige Depositarbibliothek<br />
der Vereinten Nationen in<br />
Österreich ist. Mit dem Europäischen Forum<br />
Alpbach finden jährlich Seminare<br />
und Symposien zu europarelevanten Themen<br />
statt. Im Jahr <strong>2010</strong> beschäftigte sich<br />
das Institut mit „Sprache(n) als europäisches<br />
Kulturgut“. Ein Symposium wird u. a.<br />
die europäische Agenda zur Mehrsprachigkeit<br />
sowie die Charta der Regional- und<br />
Minderheitensprachen des Europarates erörtern.<br />
Auch wird auf die Schwierigkeiten<br />
78 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10<br />
*Zitat Leopold Kohr, 1909-1994, Salzburger Nationalökonom, Jurist, und Philosoph
FOTOS: MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON FRANZ NEUMAYR, HERBERT-BATLINER-EUROPAINSTITUT<br />
HERBERT-BATLINER-<br />
EUROPAINSTITUT<br />
Forschungsinstitut für Europäische Politik, Geschichte<br />
und Kultur<br />
Depositar-Bibliothek der Vereinten Nationen<br />
Depositar-Bibliothek des Europarates<br />
Dr. Claudia Schmidt-Hahn<br />
Schlossallee 9, Schloss Urstein, A-5412 Puch/Salzburg<br />
Tel. +43-(0)6245-90 6 01<br />
E-Mail: batliner@europainstitut.at<br />
www.europainstitut.co.at.<br />
Holländische Prinzessin Laurentien<br />
von Oranien-Nassau<br />
und ihr Gemahl Constantijn<br />
Landeshauptfrau Gabi Burgstaller<br />
und Herbert Batliner<br />
Herbert Batliner und Frau Rita,<br />
Franz Welser-Möst<br />
Generalmusikdirektor Staatsoper Wien Franz<br />
Welser-Möst und Prinzessin Laurentien<br />
der Regulierung des mehrsprachigen Gemeinschaftsrechtes<br />
hingewiesen und der<br />
Frage nachgegangen, ob Englisch als europäische<br />
Einheitssprache vertretbar ist.<br />
***<br />
Auszeichnung für Verdienste um den<br />
Kleinstaat<br />
Zu der jährlich zu Beginn der Festspiele<br />
stattfindenden Festakademie in Salzburg<br />
werden hochrangige Persönlichkeiten, darunter<br />
amtierende Staatspräsidenten und<br />
Regierungschefs, für Festvorträge eingeladen.<br />
Jedes zweite Jahr wird der „Herbert-<br />
Batliner-Europapreis für Verdienste um den<br />
Kleinstaat“ verliehen, mit dem eine hervorragende<br />
Persönlichkeit oder Institution geehrt<br />
werden soll, die sich um den Kleinstaat<br />
und seine Anerkennung in<br />
politischer, wissenschaftlicher, kultureller<br />
oder wirtschaftlicher Weise verdient gemacht<br />
hat. Bisherige Preisträge waren<br />
Lennart Meri, der Staatspräsident von Estland,<br />
Jordi Pujol, Präsident der spanischen<br />
Provinz Katalonien, Carl Baudenbacher,<br />
Präsident des EFTA Gerichtshofes, Vaira Vike-Freiberga,<br />
Staatspräsidentin von Lettland<br />
und 2008 Jean-Claude Juncker, der Premierminister<br />
von Luxemburg.<br />
In diesem Jahr wurde der mit 30.000 Euro<br />
dotierte Preis der 1954 gegründeten European<br />
Cultural Foundation in Amsterdam<br />
verliehen. Die ECF setzt sich für die<br />
soziale, kulturelle und kulturpolitische<br />
Entwicklung in Europa und deren Nachbarstaaten<br />
ein und unterstützt finanziell<br />
grenzüberschreitende Projekte. Das Preisgeld<br />
wird dieses Jahr speziell für die Jugendprojekte<br />
verwendet.<br />
Die Ehrenpräsidentin, die holländische<br />
Prinzessin Laurentien von Oranien-Nassau,<br />
war zur Übernahme mit ihrem Gemahl<br />
Constantijn, dem jüngsten Sohn von<br />
Königin Beatrix, angereist. Begrüßt wurden<br />
sie durch Landeshauptfrau Gabi Burgstaller<br />
und Landeshauptmann Stellvertreter<br />
Wilfried Haslauer sowie durch den<br />
Präsidenten des Herbert-Batliner Europainstitutes,<br />
dem österreichischen Ex-Vizekanzler<br />
Erhard Busek. Festredner war der neue<br />
Generalmusikdirektor der Staatsoper Wien<br />
Franz Welser-Möst.<br />
***<br />
Glücksfall: Herbert Batliner<br />
Aber wer ist Herbert Batliner, von dem<br />
Salzburgs Erzbischof sagt: „Ein Mann als<br />
Glücksfall“. Geboren wird er 1928 in Liechtenstein,<br />
sein Vater ist Fürstlicher Kommerzienrat<br />
und vierzig Jahre alleiniger Direktor<br />
der Liechtensteinischen Staatsbank.<br />
Seine Mutter ist Österreicherin. Er studiert<br />
an den juristischen Fakultäten in Innsbruck,<br />
Bern und Lyon, und promoviert in<br />
Innsbruck. Nach Praktika in Österreich<br />
und in Liechtenstein gründet er 1954 eine<br />
eigene Kanzlei in Vaduz. 1956 heiratet er,<br />
das Ehepaar hat vier Kinder. Bedeutende<br />
Verdienste erwirbt er sich um Stiftungen<br />
in Liechtenstein. Zahlreich sind seine Auszeichnungen,<br />
u. a. erhielt er den Königlich<br />
Belgischen Leopoldsorden, das Komturkreuz<br />
des Päpstlichen Silvesterordens mit<br />
Stern, das Komturkreuz des Fürstlich<br />
Liechtensteinischen Verdienstordens, das<br />
Großkreuz des Fürstlich Liechtensteinischen<br />
Verdienstordens, das Große Silberne<br />
Verdienstkreuz um die Republik Österreich,<br />
das Goldene Ehrenzeichen des Landes<br />
Salzburg. 1994 erfolgt die Ernennung<br />
zum Rat der Päpstlichen Akademie der<br />
Sozialwissenschaften und 1998 die Ernennung<br />
zum „Gentiluomo di Sua Santità“<br />
durch Seine Heiligkeit Papst Johannes Paul<br />
II. 2001 erhält er das Großkreuz des Päpstlichen<br />
Gregoriusorden durch Seine Heiligkeit<br />
Papst Johannes Paul II.<br />
Ein interessantes Detail: Unter den zahlreichen<br />
Auszeichnungen befindet sich auch<br />
die „Goldene Pfadfinderlilie“. Und so mag<br />
es sein, dass DDr. Herbert Batliner vor allem<br />
nach dem wichtigsten Satz des 1941 verstorbenen<br />
Gründers der Pfadfinderbewegung<br />
Robert Baden-Powell handelt: „Versucht,<br />
die Welt ein bisschen besser zurückzulassen,<br />
als ihr sie vorgefunden habt.“<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 79
WIRTSCHAFT<br />
EVENTS<br />
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />
DER WIRTSCHAFT September bis Dezember <strong>2010</strong><br />
VERLEIHUNG: BAURAT H.C.<br />
Honorarkonsul von Kap Verde Dipl. Ing. Wolfgang Meixner darf<br />
sich über die Verleihung des Berufstitels Baurat h.c. durch den<br />
Bundespräsidenten sowie die Überreichung durch BM Dr. Reinhold<br />
Mitterlehner freuen.<br />
Die Cäsaren <strong>2010</strong><br />
PREISVERLEIHUNG: CÄSAR IMMOBILIENPREISE <strong>2010</strong><br />
Das Rennen um den Immobilienpreis Cäsar <strong>2010</strong> ist abgeschlossen<br />
und die diesjährigen Preisträger stehen fest. Im Rahmen eines exklusiven<br />
Galaabends im Wiener Palais Ferstel wurden die SiegerInnen<br />
<strong>2010</strong> prämiert. In sieben Kategorien vergab epmedia in Kooperation<br />
mit dem Fachverband der Immobilientreuhänder und der<br />
WKO die Preise. Dr. Winfried Kallinger, Gründervater des Berufsstandes<br />
der österreichischen Bauträger, wurde mit einem Cäsar für<br />
sein Lebenswerk geehrt.<br />
(Mitte) BM Dr. Reinhold Mitterlehner<br />
und Baurat h.c. HK Dipl.<br />
Ing. Wolfgang Meixner<br />
KICK-OFF-EVENT:<br />
MYCENTROPE<br />
In der Schiffsstation City am Wiener Schwedenplatz<br />
wurde die Internet-Plattform mycentrope.com „für<br />
grenzenlose Freizeiterlebnisse“ vorgestellt. Konsumenten<br />
erhalten darauf Freizeit-, Shopping- und Kulturtipps<br />
für die Vier-Länder-Region in Tschechien, Slowakei,<br />
Ungarn und Österreich – und das in allen vier<br />
Sprachen. Mycentrope.com ist ein Projekt von Central<br />
Danube Region/echonet communication gemeinsam<br />
mit ComPress und Medien- und PR-Partnern aus allen<br />
vier Ländern. Mit an Bord sind die Wien Holding, die<br />
Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien und die Uniqa Versicherung.<br />
Beim Kick-off-Event mit dabei waren Noch-Planungsstadtrat<br />
Rudi Schicker, Bürgermeister Zsolt Borkai<br />
aus Györ, Kreisvorsitzender Pavol Freso aus Bratislava,<br />
Mojmir Jerabek aus Brünn (Abt. Internationale<br />
Beziehungen), KR Peter Hanke (GF Wien Holding), Vorstandsdirektor<br />
Reinhard Karl (Raiffeisenlandesbank),<br />
Andreas Hopf (GF Central Danube) und Roland Vidmar<br />
(GF echonet).<br />
Die Region Centrope ist eine der wirtschafts- und<br />
kulturstärksten Regionen Europas und besteht im<br />
Kern aus dem mährischen Raum, dem Umland von<br />
Bratislava, dem westlichen Teil Ungarns sowie aus Ostösterreich<br />
und umfasst rund sieben Millionen Einwohner.<br />
MyCentrope ist ein weiterer Schritt im Abbau<br />
von Grenzen und ein Musterprojekt für gelebte Nachbarschaft.<br />
Die Centrope-Gründer Andreas<br />
Hopf (Central Danube)<br />
und Roland Vidmar<br />
(echonet)<br />
(v.l.n.r.) Dir. Mojmír Jerábek, Stadt Brünn; GF<br />
Krisztina Kardos, Tourinform Györ; Dir. Reinhard<br />
Karl, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien; GF Andreas<br />
Hopf, myCentrope; GF Roland Vidmar (echonet);<br />
Dir. Peter Hanke, Wien Holding; Stadtrat Rudi<br />
Schicker, Wien; Kreisvorsitzender Pavol FRESO;<br />
Bratislava und stv. Landeshauptmann Ivo Nesrovnal,<br />
Bratislava.<br />
FOTOS: CÄSAR, MC-MEDIENCLUB, DONAU-UNIVERSITÄT KREMS/REISCHER, ECHO/SCHEDL<br />
80 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Die PreisträgerInnen im Bereich<br />
Wissenschaft <strong>2010</strong><br />
DISKUSSION: FILM UND WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />
MedienClub-Initiatorin Martina Cejka lud beim Clubabend unter<br />
der Patronanz von WKW und Filminstitut Medienexperten zur Podiumsdiskussion<br />
ins 4-Sterne Rainers Hotel in Wien. Das Thema<br />
„Was vom Film übrig blieb – Wie Wirtschaftlichkeit den Filminhalt<br />
und somit die Kreativität<br />
beeinflusst“ zog rund hundert<br />
Gäste an, wobei sich das<br />
Publikum ganz nach dem<br />
Clubmotto „Executives meet<br />
Talents“ bunt gemischt aus<br />
Medienprofis, engagierten<br />
Studenten und Freiberuflern<br />
zusammensetzte.<br />
NÖ: WISSENSCHAFTSPREISE <strong>2010</strong><br />
In der Donau-Universität Krems wurden die Wissenschaftspreise<br />
<strong>2010</strong> des Landes Niederösterreich durch Landeshauptmannstellvertreter<br />
Wolfgang Sobotka im Rahmen eines Festaktes überreicht.<br />
Ausgezeichnet wurden neun WissenschaftlerInnen und ErwachsenenbildnerInnen<br />
für Lebenswerke und herausragende wissenschaftliche<br />
Projekte. Der Rektor der Donau-Universität Krems, Jürgen<br />
Willer, hob bei der Feier den Stellenwert von Wissenstransfer<br />
und Kompetenzaneignung als Kapital der Zukunft hervor.<br />
Burkhard Ernst, Elisabeth<br />
Scharang, Gerald Ganzger Würdigungspreis <strong>2010</strong><br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 81
LIFE UND STYLE<br />
ERHOLUNG<br />
Lounge mit offenem Kamin<br />
Wohlfühlen in der Salzburger Bergwelt<br />
Eine Oase für<br />
Körper und Geist<br />
Mächtig und sanft anmutend zugleich sind die Berge, an die<br />
sich das Alpina Wellness- und Sporthotel schmiegt. Traditionsbewusst<br />
und modern, sportlich und erholsam, familienfreundlich<br />
und romantisch – bunt und abwechslungsreich<br />
sind die Facetten dieses beeindruckenden Hauses.<br />
Die traumhafte Aussicht auf die Bergwelt<br />
sowie ein umfassendes Wellnessund<br />
Gesundheitsprogramm – von Pilates<br />
über Qigong, Aerobic, Rückenschule,<br />
Nordic Walking, bis zum individuellen Fitnessprogramm<br />
– wecken hier neue Lebensgeister.<br />
Im Winter, wie im Sommer werden<br />
die Gäste von der, direkt vor der Haustür<br />
gelegenen Gondel auf den Gernkogel gebracht.<br />
In der kalten Jahreszeit bietet das<br />
Hotel Alpina den perfekten Ausgangspunkt<br />
in die Salzburger Sportwelt Ski amadé<br />
mit 860 gepflegten Pistenkilometern,<br />
270 Liften und Gondelbahnen. Und sobald<br />
der Schnee geschmolzen ist – ein Paradies<br />
für Wanderer, die individuell oder mit einem<br />
Wanderführer die wunderbare Gegend<br />
erkunden wollen.<br />
***<br />
Streicheleinheiten für Körper und Geist<br />
Neue Energie für den Alltag tanken:<br />
Im Alpina Wellness- und Sporthotel bietet<br />
das einzigartige ASIAN beauty & spa Streicheleinheiten<br />
für Körper und Seele. Wer<br />
kann zum Beispiel einem tropischen Monsunbad,<br />
der Asia Perlmuschel, der japanischen<br />
Trilogie, dem Bad der Sinne oder einer<br />
wohltuenden Geschichts- und<br />
Körperbehandlung mit der hochwertigen<br />
japanischen Pflegeserie Kenzoki widerstehen?<br />
Ein Hauch von Exotik mitten in den<br />
Salzburger Bergen. Bei einer klassischen<br />
oder Thai-Massage verwöhnen die sanften<br />
Hände der Therapeuten den Körper und<br />
lassen den Geist schweben. Neu ist die<br />
„Hot Chocolate“-Massage!<br />
Ein Besuch im Vitalgarten mit beeindruckender<br />
Saunalandschaft, mit neuem<br />
Soledampfbad, Infrarotkabine, Stubensauna<br />
und Relaxzone mit Panoramablick, im<br />
Lagunenhallenbad mit atemberaubender<br />
Aussicht und gepflegter Panorama-Liegewiese<br />
ist das sprichwörtliche i-Tüpfelchen<br />
des Wohlfühl-Programms.<br />
***<br />
Liebe geht durch den Magen...<br />
Einer der guten Gründe, warum man<br />
sich ins „Alpina“ verlieben kann, ist sicherlich<br />
das kulinarische Angebot. Schon das<br />
Frühstücks-Schlemmer-Buffet erfreut die<br />
Augen (und den Magen) und lässt mit Überraschungen<br />
wie der Bio-Ecke oder einem eigenen<br />
Eierkoch keine Wünsche offen. Im<br />
Sommer verwöhnen leichte Snacks und Salate<br />
zu Mittag und am Nachmittag das Kuchenbuffet<br />
mit Kaffee, Tee und Kakao. Die<br />
Krönung des Tages bildet am Abend das 5-<br />
Gänge-Genießermenü im Panorama-Restaurant<br />
mit Variationen der österreichischen<br />
und internationalen Vollwert- und Naturküche,<br />
wöchentlichen Themenbuffets, Grillabenden<br />
und Schauküche.<br />
KONTAKT<br />
ALPINA Wellness- & Sporthotel<br />
Familie Schwarz<br />
Alpendorf 8, A-5600 St. Johann<br />
Tel.: +43-(0)6412-8282, Fax: +43-(0)6412-8144<br />
E-Mail: info@sporthotel-alpina.com<br />
www.sporthotel-alpina.com<br />
FOTOS: FOTO OCZLON<br />
82 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
LIFE UND STYLE<br />
GESUNDHEIT<br />
Eine gute Gesundheit – mehr Lebensqualität<br />
Festtage für den Körper im<br />
Parkhotel Igls<br />
Festlichkeiten und Feiertage – wer genießt da nicht das Essen und Trinken mit den Liebsten<br />
und Freunden nach Herzenslust? Diese Lust hat aber ihren Preis und die Hingabe verkraftet<br />
der Körper leichter, wenn man ihm nach den kalorienreichen Tagen ein Entschlackungsprogramm<br />
basierend auf der Modernen Mayr-Medizin gönnt.<br />
***<br />
Well-Feeling - Den Körper wieder in<br />
Form bringen<br />
Nach Feiertagsstress, Festen, Ballsaison,<br />
Karnevalszeit und seiner Überdosis an falscher<br />
Ernährung braucht der Körper wieder<br />
Zeit, um sich zu erholen. Die einzigartige<br />
Atmosphäre der Tiroler Bergwelt ist<br />
ideal dafür. Im Parkhotel Igls findet der<br />
Gast Zeit nur für sich, der Körper kann regenerieren,<br />
ohne auf Annehmlichkeiten zu<br />
verzichten. Die „Moderne Mayr-Cuisine“<br />
ist viel mehr als Milch und Semmel – sie<br />
überrascht mit Speisen auf hohem kulinarischem<br />
Niveau. Modifiziertes Fasten heißt<br />
nicht hungern, sondern bewusstes Verzichten<br />
– auf ein Zuviel oder nur auf dem<br />
Gaumen Genussvolles, letztlich aber für<br />
den Körper Schädigendes. Die Küche verwöhnt<br />
den Gast mit hochwertigen, natürlichen<br />
Produkten, ausgesuchten Kräutern<br />
und einer schonenden Zubereitung der<br />
Gerichte.<br />
So erhalten die Gäste köstliche Gerichte<br />
mit allen Vitalstoffen, die der Körper benötigt.<br />
Die Devise des Parkhotels lautet: Kulinarische<br />
Vernunft führt zu mehr<br />
Lebensfreude und Wohlbefinden. Durch<br />
die richtige Ernährung verliert der Körper<br />
schadhafte Schlacken, die dem Körper<br />
Energie entziehen und häufig die Ursache<br />
für Allergien und Krankheiten sind. Mit<br />
den Schlacken verliert der Körper auch<br />
überflüssige Kilos. Sie schmelzen wie von<br />
selbst. Massagen und Saunabesuche sind<br />
eine angenehme Ergänzung zur Optimierung<br />
der Figur, zur Verjüngung der Haut<br />
und zur Aktivierung des körpereigenen<br />
Energieprogramms.<br />
***<br />
Parkhotel Igls – ganz neu!<br />
Nach der Vollendung des Umbaus und<br />
den umfangreichen Erweiterungen verfügt<br />
das traditionsreiche Haus über eine sehr<br />
großzügige medizinische Abteilung, ein<br />
Hallenbad mit wunderbarem Ausblick in<br />
den weitläufigen Park und einen Panorama-Fitnessraum.<br />
Es bietet ein umfassendes<br />
Programm, das von leichten medizinischen<br />
Anwendungen bis zur intensiven Therapie<br />
reicht. Sportbegeisterten bietet die eindrucksvolle<br />
alpine Landschaft rund um<br />
Igls zu jeder Jahreszeit ein großzügiges<br />
Angebot. Pisten und Loipen oder Nordic-<br />
Walking Strecken, Tennisplätze, Reitarena,<br />
Wanderwege und drei Golfplätze liegen<br />
in nächster Nähe. Zum Angebot des Hauses<br />
zählt ein individuelles TheMedGolf®-Training,<br />
das aus medizinischer wie sportlicher<br />
Hinsicht zum richtigen Schwung verhilft.<br />
Das Parkhotel Igls – Gesundheit im Zentrum,<br />
ist ein Haus der gehobenen 4-Sterne<br />
Kategorie mit 50 Zimmern und Suiten von<br />
schlichter Eleganz, umgeben von der beeindruckenden<br />
Tiroler Bergwelt. Ein Haus<br />
mit einer hundertjährigen Tradition, einer<br />
Symbiose aus medizinischer Kompetenz,<br />
genussvoller Cuisine und stimmungsvoller<br />
Atmosphäre. Der richtige Ort, um Festtage<br />
für den Körper zu genießen.<br />
KONTAKT<br />
Parkhotel Igls<br />
Gesundheit im Zentrum<br />
Iglerstraße 51, A-6080 Innsbruck-Igls<br />
Tel. +43-(0)512-377 305<br />
E-Mail: info@parkhotel-igls.at<br />
www.parkhotel-igls.at<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 83
LIFE UND STYLE<br />
FRISUREN<br />
Stets auf der Suche nach den neuesten Trends<br />
Hair Champion<br />
Welner<br />
Der Salon Welner, bereits 1967 gegründet, setzt trotz Tradition<br />
auf Moderne. Ein junges Team, stilvolles Interieur und<br />
unkomplizierte Terminhandhabung garantieren ein Wohlfühlerlebnis<br />
mit Chic.<br />
***<br />
Besondere Services<br />
Als tägliches Erfolgserlebnis<br />
empfindet Rafaela Welner<br />
es, Menschen zu verändern<br />
und ihnen dadurch ein Lächeln<br />
ins Gesicht zu zaubern.<br />
Bei typgerechter Beratung<br />
werden Schnitt und Farbe individuell<br />
abgestimmt.<br />
Auf Interkulturalität wird<br />
besonderer Wert gelegt, was sich in der<br />
Mehrsprachigkeit des Teams ausdrückt:<br />
Deutsch, Englisch, Französisch, Rumänisch,<br />
Türkisch, Albanisch, Serbisch und Kroatisch<br />
stellen keine Sprachbarrieren dar.<br />
Ein besonderer Pluspunkt ist der unkomplizierte<br />
Ablauf: Eine Terminvereinbarung<br />
ist im Salon Welner im Damenbereich<br />
nicht erforderlich. Das Team arbeitet<br />
flexibel den ganzen Tag und freut sich, seine<br />
Kunden verschönern zu dürfen. Als zusätzliches<br />
Angebot wurde außerdem eine eigene<br />
Produktlinie für Pflege und Styling geschaffen.<br />
Gönnen Sie sich also einen Friseurbesuch<br />
in der Döblinger Hauptstraße!<br />
KONTAKT<br />
Fortschritt ist für Rafaela<br />
Welner ein Eckpfeiler ihrer<br />
Philosophie: Ständig<br />
bemüht, neue Trends zu kreieren,<br />
will sie sowohl national<br />
als auch international wettbewerbsfähig<br />
bleiben. Es überrascht<br />
daher wenig, dass der<br />
Salon mehrfach Preise gewonnen<br />
hat. Neben Europameisterin<br />
ist Rafaela Welner auch<br />
siebenfache Grand-Prix-Siegerin.<br />
Aber nicht nur auf Preise darf die Unternehmerin<br />
stolz sein, auch bei diversen Bühnenshows<br />
unter anderem in Rio de Janeiro,<br />
Buenos Aires oder Moskau stellte sie ihr<br />
Können unter Beweis. Welners Erfolgsrezept,<br />
das sie gern an junge Kollegen weitergibt,<br />
ist beständige, harte Arbeit. Sie selbst<br />
steht täglich zehn Stunden im Salon und<br />
nützt das Wochenende, um Vorbereitungen<br />
für Fotoshootings und Shows zu treffen.<br />
RAFAELA WELNER<br />
Döblinger Hauptstraße 4, A-1190 Wien<br />
www.welner.at<br />
Telefon Damen: +43-(0)1-369 53 00<br />
Telefon Herren & Kinder: +43-(0)1-369 53 01<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Freitag<br />
8:30 – 18:00 Uhr<br />
Samstag<br />
8:00 – 14:30 Uhr<br />
Keine Terminvereinbarung erforderlich.<br />
Sie sind jederzeit willkommen!<br />
84 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Beste Vorsorge und neueste Technik in der Dentalklinik Sievering<br />
Gesunde Zähne mit „Smile“<br />
LIFE UND STYLE<br />
GESUNDHEIT<br />
Die seit 1994 bestehende Dentalklinik Sievering ist eine der führenden Institutionen für<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Österreichs.<br />
Unter der Leitung von Prim. Dr. Ernst<br />
Weinmann behandelt ein 20-köpfiges<br />
Spezialisten-Team seine Kunden<br />
mittels modernster Methoden der Zahnmedizin<br />
und zeitgemäßen Ansätzen einer<br />
schonenden Zahnkosmetik. Patienten aller<br />
Generationen und Nationalitäten vertrauen<br />
hier den Experten für ein strahlendes und<br />
gesundes Lächeln.<br />
***<br />
Höchste Qualitätsstandards<br />
Die seit 1994 erfolgreich bestehende<br />
Privatklinik betreut heute rund 10.000 Patienten<br />
und ist eine der drei einzigen privaten<br />
Zahn-Ordinationen in Wien, die im<br />
Gegensatz zu herkömmlichen Ordinationen<br />
erhöhte Auflagen hinsichtlich des<br />
Qualitäts-Managements erfüllt. Serviceorientierung<br />
und Kundenzufriedenheit<br />
sind die Leitgedanken des Mitarbeiter-<br />
Teams, das den Patienten täglich zwischen<br />
8:30 Uhr und 19:30 Uhr zur Verfügung<br />
steht. Die professionelle Organisation und<br />
exaktes Zeitmanagement gewährleisten<br />
zudem äußerst geringe Wartezeiten unter<br />
zwanzig Minuten. Das breite Behandlungsspektrum<br />
der Klinik umfasst dabei ästhetische<br />
Zahnheilkunde, Implantologie, Laserbehandlungen,<br />
Parodontologie und<br />
Prophylaxe. „Unsere hausinterne Ausbildungsstätte<br />
und mehrfach ausgezeichnete<br />
Mitarbeiter garantieren, dass jeder Behandlungsschritt<br />
auf höchstem Niveau ausgeführt<br />
wird – das ist für uns selbstverständlich!“,<br />
so Dr. Weinmann im<br />
<strong>SOCIETY</strong>-Interview.<br />
***<br />
Internationale Ausrichtung und individuelle<br />
Betreuung<br />
Das kompetente Team der Klinik im 19.<br />
Bezirk deckt nicht nur alle Bereiche moderner<br />
Zahnmedizin ab, mittlerweile setzen<br />
auch viele bekannte nationale und<br />
internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft,<br />
Kultur und Diplomatie ihr Vertrauen<br />
in die erfolgreiche Privatklinik. Die Klinik<br />
konzentriert sich bei der Beratung<br />
jeweils auf die individuellen Bedürfnisse<br />
ihrer Patienten und bietet internationalen<br />
Kunden auch einen weiteren Service der<br />
mehrsprachigen Betreuung an. Englisch,<br />
Französisch, Arabisch, Russisch, Spanisch<br />
Das Team der Dentalklinik<br />
oder Kroatisch ist für die speziell geschulten<br />
Mitarbeiter kein Problem. Neben dem<br />
Fokus auf Beratung und Fachkenntnis stehen<br />
somit auch die individuellen Bedürfnisse<br />
eines jeden Patienten im Vordergrund,<br />
denn die Dentalklinik Sievering<br />
legt besonderes Augenmerk auf kundenspezifische<br />
und einfühlsame Betreuung.<br />
***<br />
Gepflegte Zähne um nur 1 Euro pro Tag<br />
Strahlend weiße, gesunde Zähne sind<br />
wahrscheinlich der mit Abstand schönste<br />
Schmuck – nicht nur privat, sondern auch<br />
beruflich. Der Grundgedanke des „Smile“-<br />
Programmes ist, durch regelmäßige Kontroll-<br />
und Vorsorgeuntersuchungen sowie<br />
professionelle Pflege unangenehme Überraschungen<br />
erst gar nicht aufkommen zu<br />
lassen. „Smile“ ist das private Vorsorgeprogramm<br />
der Dentalklinik Sievering für<br />
gesunde und schöne Zähne. Als „Smile“-<br />
Member bezahlen Kunden einen Jahresbeitrag<br />
von umgerechnet nur einen Euro<br />
pro Tag. Damit haben sie Anspruch auf<br />
fünfzig Prozent Preisreduktion bei Zahnbehandlungen<br />
sowie viele Inklusiv-Leistungen.<br />
„Ein schönes Gebiss hat seinen Preis<br />
und aufwändige Zahnbehandlungen werden<br />
oft auf die lange Bank geschoben – oft<br />
aber so lange, bis kostspielige Eingriffe<br />
notwendig werden. Deshalb möchten wir<br />
unseren Kunden mit dem Smile-Programm<br />
Privatbehandlung zum halben Preis bieten!“,<br />
erklärt Dr. Weinmann.<br />
DENTALKLINIK SIEVERING<br />
Sieveringerstraße 17<br />
1190 Wien<br />
Tel. +43-(0)-320 97 97<br />
www.dentalklinik.at<br />
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kgd shjksgd hjkgjhkgjk<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 85
LIFE UND STYLE<br />
KULINARIK<br />
Der Original Wiener Punschkrapfen<br />
Rosa, süß und traditionell<br />
aus Wien<br />
Sie sind handgemacht, schmecken köstlich und werden im<br />
Holzkistchen direkt versendet: Die Original Wiener Punschkrapfen<br />
genießen mittlerweile Kultstatus.<br />
Wien, die süße Welthauptstadt der<br />
Torten, Kuchen und Mehlspeisen verwöhnt<br />
seit Jahrhunderten alle Genießer<br />
mit Köstlichkeiten seiner Konditorkunst.<br />
Sachertorte, Apfelstrudel und<br />
Gugelhupf sind in aller Munde. Doch es<br />
gibt noch einen sündig süßen Geheimtipp<br />
dieser Backtradition: den Original Wiener<br />
Punschkrapfen. Wer ihn einmal gekostet<br />
hat, verliebt sich sofort in diese leckere Spezialität<br />
aus lockerem Teig, köstlicher Marmelade,<br />
einem Hauch Rum und Cointreau<br />
und der dünnen rosa Punschglasur.<br />
***<br />
Von der Tradition zum Kult<br />
Der Original Wiener Punschkrapfen ist<br />
heute auf dem besten Weg zu einem Wiener<br />
Erfolgsprodukt zu werden. Hinter ihm<br />
und seinem gut gehüteten Geheimrezept<br />
steht die Geschäftsfrau und Netzwerkerin<br />
Brigitte Bergbauer-Sauer. „Als Punschkrapfen-Fan<br />
habe ich mich gefragt, warum es<br />
diese typische Wiener Mehlspeise nicht<br />
online zu bestellen gibt“, so die 49-Jährige.<br />
Einmal diese Marktlücke entdeckt, wurden<br />
von einer Konditormeisterin Rezepte entwickelt,<br />
Geschmacksvarianten von einem<br />
Marktforschungsinstitut getestet, der „Original<br />
Wiener Punschkrapfen“ als Patent geschützt<br />
und die sehr hübsche Homepage<br />
www.wienerpunschkrapfen.com entwickelt.<br />
Unzählige Fans vom besten Koch<br />
Deutschlands bis zu den BesucherInnen<br />
der Pink Ribbon Gala in Wien verleihen<br />
diesem typischen Wiener Traditionsprodukt<br />
schon heute Kultstatus.<br />
***<br />
Stück für Stück von Hand gemacht<br />
Warum gerade vor Weihnachten oder Fasching<br />
der Original Wiener Punschkrapfen<br />
in aller Munde ist, liegt für seine Erfinderin<br />
Brigitte Bergbauer-Sauer auf der Hand: „Jeder<br />
unserer 4x4x4 cm großen Original Wiener<br />
Punschkrapfen mit dem typischen Schoko-WP<br />
auf der Oberfläche ist ein<br />
Dessert-Kunsthandwerk, das mit viel Liebe<br />
von Hand gemacht wird, aus ausschließlich<br />
natürlichen Zutaten, ohne Konservierungsmittel<br />
und künstliche Farbstoffe. Und deshalb“,<br />
so die sympathische Geschäftsfrau,<br />
„schmecken sie auch so gut!“<br />
***<br />
Vier, sechs oder darf's ein bisschen<br />
mehr sein?<br />
Gemeinsam mit dem attraktiven Holzkistchen,<br />
das von einer Salzburger Tischlerei<br />
stammt, ist dieser süße Botschafter<br />
Wiens ein einzigartiges Geschenk, das im<br />
Online-Versand innerhalb weniger Tage direkt<br />
ins Haus geliefert wird. Wobei die Original<br />
Wiener Punschkrapfen im 4er oder<br />
6er Kistchen bestellt werden können, mit<br />
oder ohne Alkohol. Übrigens: für Firmenfeiern<br />
und Events gibt es die Punschkrapfen<br />
auch in größeren Mengen ohne Kistchen.<br />
KONTAKT<br />
Brigitte Bergbauer-Sauer<br />
ORIGINAL WIENER PUNSCHKRAPFEN<br />
Hofzeile 3, A-1190 Wien<br />
Tel: +43-(0)1-274 00 32<br />
Fax: +43-(0)1-274 00 32 15<br />
Mobil: +43-(0)676-55 666 77<br />
E-mail: original@wienerpunschkrapfen.com<br />
www.wienerpunschkrapfen.com<br />
www.wienerpunschkrapfen.com<br />
86 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Piaristenkeller<br />
Historisches K.u.K. Restaurant mit Kaiser Franz Joseph Hut und Wein Museum<br />
© Kunstsammlung Kaiser Franz Joseph Privatstiftung/© Copyright by Art collection Emperor Franz Joseph Private Foundation<br />
Das K.u.K. Restaurant des Piaristenkellers bietet bei Kerzenlichtatmosphäre und Zithermusik neben saisonalen<br />
Gerichten der Wiener Küche der Donaumonarchiezeit auch historische Spezialitäten der Kaiserlichen Hofküche.<br />
Als krönenden Höhepunkt des Abends haben Gastgeber die Möglichkeit -vor oder nach dem Dessert - ihre Gäste<br />
auf ein Gläschen im 300 jährigen Weinkeller einzuladen und eine unterhaltsame Führung in das Kaiser Franz<br />
Joseph Hutmuseum zu buchen.(Konzerte und Führung in die Basilika des Klosters auf Anfrage. Tel: 406 01 93).<br />
300 years old historic restaurant located in the most beautiful cloister cellar in Vienna.... even mozart dined here.<br />
Whether the occasion is a good meal in the Music Area or large parties up to 300 guests in the vast vault - the charm<br />
of this monastery cellar largely lies in its enduring romanticism, of the type that can only grow over the centuries.<br />
Hat Museum<br />
Wine Museum<br />
K.u.K<br />
.<br />
Ha tmus eum<br />
K.u.K<br />
. Win emu seum<br />
The attraction of the restaurant is a visit to the two Imperial museums the „Imperial and Royal Wine Treasure Vault“<br />
and the „Emperor Franz Joseph Hat Museum“ located in the impresive 300 years old wine cellar of the Restaurant<br />
for wine tastings and photoshootings. During the guided tour of the Hat and Wine museums visitors can also try on<br />
the treasures from the hat collection and even taste wine or a glass of sparkling - a treat for the palate, heart and soul!<br />
Charming atmosphere with hand-kissing and Viennese tales, in a "clubbing” of a bygone era – a chivalrous Cercle<br />
like in the good old days of Vienna – then as now an ideal opportunity for the germination of new ideas and contacts.<br />
www.piaristenkeller.com Tel.: +43/1/406 01 93 A-1080 Vienna, Piaristengasse 45
LIFE UND STYLE<br />
EVENTS<br />
Eine Woche lang, vom 15. bis 23. Oktober,<br />
konnten sich die Römer von der<br />
„cucina austriaca“, also der österreichischen<br />
Küche, im Hotel St. Regis an der<br />
nahe liegenden Piazza Repubblica im Zentrum<br />
der ewigen Stadt überzeugen. Die<br />
Veranstaltung, organisiert in Kooperation<br />
mit den Wiener Hotels Imperial und Bristol<br />
war ein Riesenerfolg.<br />
***<br />
Fabelhaftes Buffet aus Österreichs Küche<br />
Zur Eröffnungsfeier am 15. Oktober lud<br />
Österreichs Botschafter in Rom und Initiator<br />
der „Österreichischen Gastronomischen<br />
Woche“, Christian Berlakovits, allerlei<br />
Prominenz aus Politik, Wirtschaft und<br />
Kultur. Bei gediegenem Ambiente präsentierte<br />
das römische Nobelhotel ein ausgedehntes<br />
Buffet mit österreichischen Delikatessen<br />
und edlen Tropfen vom Weingut<br />
Kirnbauer aus dem Burgenland.<br />
Unter der Küchenführung von Marion<br />
Weichselbaum und Wolfgang Pohancenik<br />
vom Hotel Bristol wurde raffinierte Wiener<br />
Haute Cuisine serviert. Dabei kam der<br />
Feinspitz-Genießer ebenso zum Zuge, wie<br />
der klassische Liebhaber des Wiener<br />
Österreichische Gastronomische Woche in Rom<br />
Cucina Austriaca!<br />
Wiener Walzer, Österreichische Küche und Kultur in Rom:<br />
Genau fünfzig Jahre hat es gedauert, bis nach Federico Fellinis<br />
weltberühmtem Schwarzweißfilm „La Dolce Vita“ das<br />
süße Leben in Form von Österreichs feinster und edelster<br />
Küche nach Rom zurückkehrte.<br />
Schnitzels. Neidlos anerkennen musste der<br />
Römer auch, dass Österreichs Patisserie,<br />
angefangen vom kleinen verführerischen<br />
Sorbet bis zur kaiserlichen „Imperial“ Torte,<br />
mit der italienischen Süßspeisenkunst<br />
durchaus mithalten kann.<br />
***<br />
Wien-Ball<br />
Am folgenden Tag fand dann der Wien-<br />
Ball im historischen Palazzo Venezia, der<br />
früheren Österreichischen Botschaft beim<br />
Hl. Stuhl, statt. Die Veranstaltung unter<br />
der Patronanz der Stadt Wien, der Österreichischen<br />
Botschaft und der Stadt Rom begeisterte<br />
die italienischen und österreichischen<br />
Gäste, darunter viele Prominente<br />
aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Unter<br />
den illustren Gästen konnte Botschafter<br />
Berlakovits auch den Enkel des letzten italienischen<br />
Königs Umberto II., Prinz Emanuel<br />
Philibert von Savoyen, begrüßen. Die<br />
Einnahmen kamen einem Wohltätigkeitsprojekt<br />
sowie einem Restaurierungsprojekt<br />
im Palazzo Venezia zugute.<br />
FOTOS: SCAGNOLI<br />
88 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
LIFE UND STYLE<br />
STYLING<br />
FOTOS: PIXELIO.DE, GILBERT BRANDL<br />
Dresscode für festliche Anlässe<br />
It’s Party Time<br />
In der kalten Jahreszeit gibt es jede Menge festlicher Anlässe:<br />
stilvolle Feiern, geselliges Punsch-Trinken, Cocktails und Partys,<br />
Bälle und vieles mehr. Mehr als genug Gelegenheiten, um<br />
sich „in Schale“ zu werfen. Von INGRID CHLADEK<br />
Doch was zieht man nun bei Feiern an?<br />
Wie wirkt man elegant und stilvoll?<br />
Wie vermeidet man, „overdressed“ zu<br />
erscheinen? Auf manchen Einladungen<br />
findet sich ein Kleidungsvermerk, der einen<br />
Hinweis auf den Dresscode des Abends<br />
gibt. Dieser ist unbedingt einzuhalten.<br />
Fehlt dieser Vermerk, so tut man gut daran,<br />
beim Gastgeber nachzufragen, um hier<br />
einen Fauxpas zu vermeiden. Als Faustregel<br />
gilt: Je offizieller der Termin, desto festlicher<br />
– und damit dunkler – sollte die Kleidung<br />
sein. Mit der Wahl der richtigen<br />
Kleidung zeigt man soziale Kompetenz<br />
und auch Respekt vor dem Anlass – und<br />
nicht zuletzt vor dem Gastgeber.<br />
***<br />
Dunkler Anzug<br />
Enthält eine Einladung den Vermerk<br />
„Dunkler Anzug“, handelt es sich um eine<br />
Veranstaltung mit feierlichem Charakter.<br />
Hier gilt: Weniger ist mehr! Elegante, nicht<br />
zu auffällige Garderobe wie „das kleine<br />
Schwarze“, ein festlicher Hosenanzug oder<br />
ein schickes Kostüm in dunklen Farben wie<br />
TIPPS<br />
• Je offizieller der Anlass, desto kleiner sollte Ihre Tasche<br />
sein!<br />
• Greifen Sie zu klassischen Stücken und edlen Materialien!<br />
• Je dunkler die Farbe der Kleidung, desto festlicher<br />
und stilvoller wirken Sie!<br />
• Tragen Sie zeitlosen, echten Schmuck – damit unterstreichen<br />
Sie Ihre Persönlichkeit!<br />
• Verzichten Sie auf Glitzereffekte im Gesicht, Goldpuder<br />
etc. beim Make-up und auf Accessoires wie Engelsflügel<br />
usw.<br />
• Überlegen Sie bei der Wahl Ihrer Kleidung, wie Sie<br />
wahrgenommen werden wollen – ein Foto ist schnell<br />
geschossen und landet schnell im Internet.<br />
Weinrot, Dunkelgrün, Dunkelviolett, Anthrazit<br />
oder Schwarz sind die optimale<br />
Wahl. Hochhackige Schuhe, glänzende<br />
Strümpfe und edler Schmuck komplettieren<br />
das Outfit. Herren greifen zum dunklen Anzug,<br />
weißen Hemd und natürlich schwarzen<br />
Schuhen. Eine Krawatte ist dabei ein Muss!<br />
***<br />
Festliche Abendgarderobe für<br />
das Bankett<br />
Enthält die Einladung zu einer offiziellen<br />
Feier, einem Festbankett oder einem<br />
Abendempfang für die Herren den Hinweis<br />
„Black Tie/Cravate Noir/Smoking“, so gibt<br />
das bereits die Kleidung für die Herren der<br />
Schöpfung vor. Damen sollten ein festliches<br />
Abendkleid oder einen edlen Hosenanzug<br />
wählen. Hier ist ein wenig Opulenz<br />
durchaus erlaubt. Greifen Sie ruhig zu auffallenden,<br />
glänzenden Materialien wie Seide<br />
und zeigen Sie Schultern und Dekolletee!<br />
Bei diesen Anlässen können Sie auch offene<br />
Schuhe ohne Strümpfe tragen. Ein Abend-<br />
Make-up, jedoch ohne allzu viel Glitzer-Effekte<br />
im Gesicht, erhöht Ihre Wirkung.<br />
***<br />
Ihr Auftritt bitte!<br />
Sind Sie zu einem Staatsempfang, einem<br />
Ball oder einer anderen hochoffiziellen<br />
Veranstaltung geladen, die möglicherweise<br />
den Hinweis „White Tie/Cravate<br />
Blanche/Frack/Cut/Abendkleid“ enthält,<br />
heißt es eine „große, lange Abendrobe aus<br />
edlen Materialen mit etwas Glanz und<br />
Glitter sowie echten Schmuck“ anzulegen.<br />
Hier sind auch kräftigere Farben erlaubt,<br />
jedoch sollte auf „auffällige Muster“ verzichtet<br />
werden. Farben, die zu Ihrem Typ<br />
passen, erhöhen Ihre Wirkung!<br />
Da die Abendrobe bei diesen Anlässen<br />
schulterfrei sein sollte, kann eine Stola, ein<br />
Tuch oder eine Jacke darüber getragen<br />
werden. Absolutes Muss für diese Anlässe<br />
sind hohe Schuhe und kleine Abendhandtaschen.<br />
Achten Sie bei der Wahl aller Kleidungsstücke<br />
für besondere Anlässe darauf,<br />
dass Sie sich darin wohl fühlen. Das ist der<br />
Garant dafür, dass sie sicher und überlegen<br />
auftreten!<br />
Herren greifen hier zu Frack und Mascherl.<br />
Das ist auch eine gute Gelegenheit,<br />
um Lackschuhe zu tragen.<br />
Findet das gesellschaftliche Ereignis im<br />
Freien statt, so sollte die Kleidung funktionell<br />
und den Temperaturen angepasst sein.<br />
Was nützt das schönste Haute Couture<br />
Outfit, wenn man danach tagelang das<br />
Bett hüten muss…<br />
KONTAKT<br />
Mag. Ingrid Chladek<br />
Dressforsuccess<br />
Heiligenstädterstraße 115/1<br />
A-1190 Wien<br />
Tel. +43(0)664-122 70 46<br />
ingrid.chladek@dressforsuccess.at<br />
www.dressforsuccess.at<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 89
LIFE UND STYLE<br />
DESIGN<br />
Tarra Colle steht für einzigartiges Design<br />
Mode ist<br />
Individualität<br />
Der Wunsch nach Unikaten abseits der modischen Massenware<br />
wächst immer mehr. Die Designerin Tatjana Petrovic<br />
spricht in einem inspirierenden Interview mit <strong>SOCIETY</strong> über<br />
Passion, Persönlichkeit und Psychotherapie.<br />
Mode ist ein sehr persönliches Statement.<br />
Welche Zeichen wollen Sie mit Ihrer<br />
Marke setzen?<br />
Für mich spielt die Individualität eine<br />
große und zentrale Rolle. Jeder Mensch ist<br />
anders und hat andere Ansprüche. Für<br />
mich ist es sehr inspirierend, Mode an die<br />
Menschen anzupassen und nicht umgekehrt.<br />
Ich arbeite gerne mit und für Menschen,<br />
die ihre Besonderheit und Individualität<br />
zu schätzen wissen und nicht<br />
unbedingt Trends blind verfolgen.<br />
Sie werben mit dem Slogan „hand made“.<br />
Welche Bedeutung hat dies für Ihre<br />
Produktion?<br />
Wenn man so arbeitet wie ich, ist es<br />
die einzige Option. Jeder Kunde ist individuell<br />
und braucht eine andere Farbe,<br />
Form und Stoff. Dies kann ich in der<br />
Handarbeit perfekt umsetzen, um den<br />
Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden.<br />
Neben der Psychotherapie widmen Sie<br />
sich Ihrer Mode-Passion. Wie kam es zu dieser<br />
Kombination?<br />
Menschen haben mich immer fasziniert.<br />
Ihr Inneres und auch ihr Äußeres.<br />
Schon Shakespeare sagte in „Romeo und<br />
Julia“, dass es erfreulich ist, wenn in einem<br />
schönen Äußeren ein schönes Inneres zu<br />
90 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
finden ist. Das Wechselspiel dieser beiden<br />
Komponenten hat mich schon immer<br />
interessiert. Ich habe die Menschen in meiner<br />
Praxis beobachtet und stellte fest, dass<br />
sich innere Veränderungen auch immer in<br />
Äußerlichkeiten manifestieren. Mit mehr<br />
Selbstsicherheit und Zufriedenheit veränderte<br />
sich auch etwas in ihrem Auftreten.<br />
Jeder Mensch kommuniziert nonverbal alleine<br />
durch sein Erscheinungsbild.<br />
Wie sehr beeinflussen sich diese beiden<br />
Komponenten?<br />
Durch meine Coaching-Tätigkeit öffneten<br />
sich plötzlich viele neue Dimensionen<br />
wie Dresscodes und branchenspezifische<br />
Erwartungen. Für mich ist Mode immer<br />
Teil der Persönlichkeit. Wenn man einen<br />
Teil verändert, ändert sich das Andere<br />
automatisch mit. Hier eine perfekte Balance<br />
zu finden zwischen dem Inneren und<br />
Äußeren ist sehr wichtig.<br />
Wir würden Sie Ihre Kreationen beschreiben?<br />
Meine Kreationen sind so vielfältig wie<br />
die Menschen, die sie tragen. Manchmal<br />
sind sie klassisch, konventionell aber doch<br />
sehr individuell. Die Details der Stoffkombinationen,<br />
Farbe oder Form verleihen das gewisse<br />
Etwas. Wie oft haben Sie zwei Menschen<br />
gesehen, die völlig ident sind – die<br />
gleich aussehen, gleich denken und gleich<br />
fühlen? Nie! Ich mache Modelle für Menschen,<br />
die genau das betonen wollen, was<br />
sie selbst verkörpern. Ich finde es sehr bedauernswert,<br />
dass man versucht, unbedingt<br />
so zu sein wie ein anderer, weil das gerade<br />
modern oder angesagt ist. Wenn man das<br />
tut, dann kann man nicht frei sein und sich<br />
frei fühlen. Man versucht immer wieder, ein<br />
Anderer zu sein und verleugnet sich selbst<br />
dadurch.<br />
Gibt es typische Elemente, Formen und<br />
Farben, die Sie immer wieder aufgreifen?<br />
Ich habe keine typischen Elemente, da<br />
ich als Designerin keinen bestimmten Stil<br />
verfolge. Ich bin eine Chamäleon und eine<br />
Designerin, die sich immer wieder neu definiert,<br />
und zwar mit jedem neuen Kunden.<br />
Meine Inspirationen sind immer die<br />
Menschen selbst. Ich lerne sie kennen, ich<br />
beobachte sie und dann kommen Modelle,<br />
Farben, Formen von selbst ins Spiel.<br />
Welche Ziele steckt man sich als Designerin?<br />
Als ein komplexer Mensch – Psychotherapeutin,<br />
Coach und Designerin – ist es<br />
mein Ziel, für meine Kunden da zu sein,<br />
wenn sie sich etwas Einzigartiges wünschen.<br />
Ich will jedem helfen, das besondere,<br />
das in einem steckt, zum Vorschein zu<br />
bringen. Ein Ziel als Designerin wäre es, eine<br />
Modenschau zu realisieren. Aber nicht<br />
mit Models, sondern mit meinen Kunden,<br />
die so unterschiedlich sind, wie man es<br />
nur sein kann. Dünn und mollig, groß und<br />
klein, sportlich und elegant, extravagant<br />
und klassisch. Eine bunte, wunderbare<br />
Vielfalt, wie das Leben selbst.<br />
Tatjana Petrovic<br />
CURRICULUM VITAE<br />
Tatjana Petrovic ist am 27. März 1963 in Jugoslawien<br />
(heute Bosnien und Herzegowina) geboren. Sie war als<br />
beste Schülerin ihrer Schule von der Matura befreit. Sie<br />
studierte Jus, Physische Chemie und Psychologie. 1992 ist<br />
sie als Kriegsflüchtling (sie ist orthodox, ihr Mann römischkatholisch)<br />
nach Österreich gekommen. Heute arbeitet sie<br />
als Coach, Psychotherapeutin und Designerin in Graz,<br />
Wien und am Waldschacher See.<br />
KONTAKT<br />
Schwerpunkte von Tatjana Petrovic<br />
Coaching:<br />
Selbstsicherheitstraining, Kommunikation, Präsentation<br />
Psychotherapie:<br />
Selbstwert, Sucht, Persönlichkeitsentwicklung, Beziehungsproblematik<br />
Design:<br />
Typ- und situationsgerechtes Styling<br />
www.kreativ-hypno-coach.com<br />
www.psycho-vital.com<br />
www.tarracolle.at<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 91
LIFE UND STYLE<br />
DESIGN<br />
Exklusive Kollektion<br />
Qualität und Design „hand made“<br />
Tarra Colle vereint hohe Qualität der Materialien, ausgezeichnete Handwerkskunst<br />
und außergewöhnliches Design zu einzigartigen Modeprodukten, die aus der Masse<br />
der Stangenware herausstechen.<br />
92 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Tarra Colle ist individuelle<br />
Mode, die sich vom Träger<br />
inspirieren lässt.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 93
LIFE UND STYLE<br />
DESIGN<br />
Tarra Colle verwendet<br />
nur die beste Qualität<br />
der Materialien, um<br />
ein einzigartiges<br />
Produkt zu erzeugen.<br />
94 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
Tarra Colle ist<br />
klassisch, konventionell<br />
und individuell<br />
zugleich.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 95
LIFE UND STYLE<br />
DESIGN<br />
Der kreative PRINZ<br />
Lederdesign vom<br />
Feinsten<br />
Der 1958 im Waldviertler Jaidhof geborene Lederkünstler<br />
Paul Prinz konnte in seiner bisherigen Karriere schon erstaunliche<br />
Höhenflüge – aber auch dramatische Abstürze –<br />
verzeichnen. Von GERHARD GUTRUF<br />
Nach seiner Ausbildung zum Kürschner<br />
und einigen Gesellenjahren in Wien<br />
geht Paul Prinz für zwei Jahre nach Luzern.<br />
Zurückgekehrt, legt er 1985 die Meisterprüfung<br />
ab und betreibt bald danach<br />
eine eigene Werkstatt. Seine bunten, avantgardistischen<br />
Kreationen fallen schnell<br />
auf: erste Präsentationen folgen, führende<br />
Pelzhäuser bestellen Modelle. 1989 zeigt er<br />
eine Kollektion, die ausschließlich aus Leder<br />
gefertigt ist, das pop-artig und intarsienähnlich<br />
verarbeitet wird. Diese Linie<br />
wird ebenso wie die hervorragende handwerkliche<br />
Qualität zu seinem Markenzeichen<br />
und ein enormer Erfolg.<br />
***<br />
Zwischen New York und<br />
einem Bauernhof<br />
Der damalige Amerikakorrespondent<br />
des Style-Magazins, Helmut Koller, lädt<br />
ihn zu einem Fotoshooting nach New York<br />
ein; die Reportage wird in einem Zehn-Seiten-Bericht<br />
des Style-Magazins veröffentlicht.<br />
Auf Anregung von Bundesinnungsmeister<br />
Hans Parzer wird eine Modeschau<br />
im Hotel Intercontinental in Wien organisiert.<br />
Weitere USA-Reisen und Präsentationen<br />
folgen. Neue, leichtere Modelle mit voluminösen<br />
Mantel-Saum-Weiten bis zu<br />
fünf Meter erregen die Kauflust namhafter<br />
Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik,<br />
Sport und Kunst.<br />
Paul Prinz eröffnet 1991 ein Geschäft<br />
im Hotel Marriot, Wien, gleichzeitig<br />
schließt er einen Exklusiv-Vertrag mit einer<br />
in New York ansässigen Modeagentur<br />
ab. Der Triumph wird zum Desaster: die<br />
Wirtschaftskrise in den USA treibt viele<br />
amerikanische Unternehmer in den Ruin.<br />
Auch seinen Agenten. Prinz betraut daraufhin<br />
einen Wiener Manager mit seinen Geschäftsagenden<br />
– mit fatalen Folgen. Der<br />
bis dato so erfolgreiche Designer verliert alles,<br />
wird delogiert und verlässt für einige<br />
Jahre Österreich. Aber er gibt nicht auf: ab<br />
1996 produziert er auf einem Bauernhof<br />
im Waldviertel wieder neue Modelle. Er<br />
versucht, in Kooperation mit dem Leinenhersteller<br />
Natura Linea heimische, natürliche<br />
Produkte herzustellen. Es entsteht eine<br />
Kollektion aus Leinen kombiniert mit vegetativ<br />
gegerbtem Leder; sie wird auf der<br />
Messe in Düsseldorf vorgestellt.<br />
Nebenbei arbeitet er an Leder-Bildern<br />
und an einer weiteren Kollektion, die in<br />
Zusammenarbeit mit der Stadt Wien im<br />
Österreichischen Generalkonsulat in Los<br />
Angeles im Rahmen einer Modeschau präsentiert<br />
wird. Die Laudatio hält Ruth<br />
McCartney, den rockigen Sound liefert<br />
Supermax. Paul Prinz wird eingeladen, die<br />
Ausstattung des Box-Weltmeisters George<br />
Foreman zu gestalten.<br />
***<br />
Zurück an die Spitze<br />
Ein finanziell wenig erfolgreiches<br />
Zwischenspiel mit einem Atelier in Krems<br />
veranlasst ihn 2008 nach Berlin zu übersiedeln.<br />
Aber auch die Kooperation mit dem<br />
bekannten deutschen Leder-Ausstatter Daniel<br />
Rodan entwickelt sich nicht optimal;<br />
er ist enttäuscht, fühlt sich ausgenützt<br />
und betrogen. <strong>2010</strong> kehrt er nach Wien zurück;<br />
unbeirrt von den letzten Tiefschlägen<br />
kreiert er eine neue Linie. Seine Modelle<br />
gestaltet er jetzt direkt an der<br />
Schneiderpuppe, seine Experimentierfreude<br />
kennt kaum Grenzen. Mit seinen Arbeiten<br />
– vor allem mit seiner neuen Kollektion<br />
– meldet sich Paul Prinz<br />
unübersehbar zurück an die Spitze der aktuellen<br />
internationalen Qualitäts-Modetrends.<br />
www.paulprinzleder.at<br />
96 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
LEINER<br />
MOMENTE<br />
ZUM WOHLFÜHLEN.<br />
Die Leiner Wohn-<br />
Stylistin ist Ihr persönlicher<br />
Ansprechpartner und findet<br />
gemeinsam mit Ihnen auch<br />
Ihren persönlichen Wohntraum.<br />
Einfach anmelden unter<br />
0810/200 310 oder auf<br />
www.leiner.at/<br />
wohnstylistin.
LIFE UND STYLE<br />
EVENTS<br />
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />
DER GESELLSCHAFT Oktober bis Dezember <strong>2010</strong><br />
Senator Walter Gerbautz, Susanne Reichard,<br />
Christian Koidl, Pfarrer Walter Pfeifer, S.E. Eugenio<br />
Maria Curia und Botschaftsangehörige<br />
ÖAG: BAUMPFLANZUNG<br />
Im Rahmen der 200-Jahresfeiern<br />
der Gründung der Republik<br />
Argentinien hat die Österreich-Argentinische<br />
Gesellschaft<br />
ÖAG das Projekt „Argentina-Straße<br />
<strong>2010</strong>“ initiiert, um<br />
der Argentinierstraße in Wien<br />
einen stärkeren Bezug zu dem<br />
südamerikanischen Land zu geben.<br />
Ein weiterer Baustein der<br />
Belebung der Straße durch argentinische<br />
Akzente war die<br />
Baumpflanzung und Baumsegnung<br />
Anfang Oktober. Mit dabei war die Bezirksvorsteherin von<br />
Wieden, Susanne Reichard, der Botschafter S.E. Eugenio Maria Curia,<br />
Christian Koidl und Walter Gerbautz, ÖGA, sowie Walter Pfeifer<br />
von der Pfarre St. Elisabeth.<br />
Preisträger Dr. Yaroslav Hrytsak<br />
IDM: ANTON-GINDELY-PREIS<br />
Das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) verleiht<br />
den diesjährigen Anton-Gindely-Preis für Geschichte und Kultur<br />
Mittel-, Südost- und Osteuropas, der vom Bundesministerium für<br />
Wissenschaft und Forschung mit 7.200 Euro dotiert ist, an den<br />
ukrainischen Historiker Prof. Dr. Yaroslav Hrytsak. Die Verleihung<br />
fand in der Akademie der Wissenschaften statt. Der Preisträger<br />
hielt einen Vortrag zum in der Ukraine heftig diskutierten Thema<br />
der Geschichtspolitik.<br />
FOTOS: IDM, BJOERN STEINMETZ, GERT STEINTHALER, DOS_LNS<br />
Karina Sarkissova<br />
Florian Stermann (ORFG), Ing. Mag. Stephan Kerstof<br />
(kleine herzen), Dr. Anna Galkina, Halyna Bernard<br />
(ORFG), DI Pascale Vayer (kleine herzen), Herbert Stepic<br />
ORFG: MUSIK DER HERZEN<br />
Die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft (ORFG) und der Verein<br />
„kleine herzen“ luden zur Präsentation des Buches und der CD „Musik<br />
der Herzen“ zugunsten von Waisenkindern in Russland und der<br />
Ukraine. Im Laufe der Veranstaltung wurde ein Sonderexemplar des Buches<br />
„Musik der Herzen“ mit freundlicher Unterstützung des Dorotheums<br />
versteigert. Im Wiener Palais Kaiserhaus mit dabei waren der russische<br />
Botschafter Sergej Netschajew, BMEiA-Protokollchefin Melitta<br />
Schubert und Raiffeisenbank International Vorstandsvorsitzender Herbert<br />
Stepic. Anschließend begeisterten die Primaballerina Karina Sarkissova<br />
und die Violinistin Tomoko Mayeda mit einem kleinen Programm.<br />
DI Pascale Vayer, Halyna<br />
Bernard (ORFG), Dr. Anna<br />
Galkina (kleine herzen)<br />
98 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
HANOI:<br />
VIENNA CHARITY BALL<br />
Der von der österreichischen<br />
Botschaft in Hanoi veranstaltete<br />
Ball entpuppte sich nicht nur<br />
als glanzvolle Zelebration österreichisch-vietnamesischer<br />
Freundschaft, sondern zugleich<br />
als eindrucksvoller Beweis des<br />
kulturübergreifenden Miteinanders.<br />
Zudem bot sich für den<br />
austro-vietnamesischen Designer<br />
La Hong das erste Mal die<br />
Möglichkeit, seine Kreationen<br />
in seinem Heimatland zu präsentieren.<br />
Die Kleider wurden<br />
vor 500 Gästen von österreichischen<br />
und vietnamesischen<br />
Missen präsentiert. Der Erlös<br />
der Veranstaltung kam dem<br />
Projekt „Dorf der Freundschaft“,<br />
einem Projekt zur Hilfe<br />
für an Spätfolgen des Vietnamkriegs<br />
Leidende zugute.<br />
Ein glücklicher La Hong inmitten<br />
seiner Models<br />
Dr. Georg Heindl, Senator h.c. Prof. Walter Nettig,<br />
Marcela Cerno und Designer La Hong<br />
Baron Aliotti Visdomini, Maria<br />
d’Auria, S.E. Eugenio d‘Auria<br />
Maria Rosaria Vricella<br />
d’Auria, Mag. Patrizia Fusco<br />
BOTSCHAFT VON ITA-<br />
LIEN: NEUE VHERNIER<br />
JUWELEN-KOLLEKTION<br />
Die italienische Schmuckhersteller<br />
Vhernier präsentierte<br />
seine neueste Kollektion exklusiv<br />
in der italienischen Botschaft.<br />
Botschafter Eugenio<br />
d’Auria, Gattin Maria Rosaria<br />
Vricella d’Auria und Baron<br />
Emanuele Aliotti Visdomini, Vizepräsident von Vhernier, freuten<br />
sich über reges Publikumsinteresse in den ehrwürdigen Räumlichkeiten<br />
des Palais Metternich. Anschließend an die Präsentation wurde<br />
zum Buffet-Empfang gebeten.<br />
SALZBURG: LATE NIGHT SHOPPING<br />
Anfang November war es so<br />
weit: Das Fashion & Beauty Festival<br />
in Salzburg eröffnete.<br />
Zu diesem Anlass ließ sich<br />
das Designer Outlet in Salzburg<br />
etwas Besonderes einfallen<br />
und lud zum Late<br />
Night Shopping ein. Bis 23<br />
Uhr konnten renommierte<br />
Marken um bis zu achtzig<br />
Prozent billiger gekauft werden. Fashion-Show, Styling-Hotspots,<br />
Cosmopolitan-Covershooting für Besucher, Gewinnspiel und vieles<br />
mehr lockte zahlreiche Besucher an. Prominenz aus der Modewelt,<br />
wie etwa das männliche Starmodel Markus Schenkenberg oder Top-<br />
Model Iris Strubegger, konnte ebenfalls bewundert werden..<br />
Moderator Christian Clerici, T-Shirt Künstler Adam<br />
Saaks, Model Dji Dieng, Outlet Manager Mag. Thomas<br />
Andreas Reichenauer, Hopf StarmodelMarcus Schenkenberg, Botschafter mit<br />
Dr.<br />
(Central Topmodel Danube) Iris Strubegger, Starvisagist Boris Gattin Entrup<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 99
LIFE UND STYLE<br />
EVENTS<br />
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />
DER GESELLSCHAFT Oktober bis Dezember <strong>2010</strong><br />
BERND PLANK: NACHT DER ENGEL<br />
Ein besonderer Programmpunkt für alle Fashion-<br />
Fans bei der „Nacht der Engel“ Ende November im<br />
Hotel Le Meridien war die Präsentation der Engel-<br />
Shirt Kollektion, entworfen und umgesetzt von<br />
dem Jungdesigner Bernd Plank. Weiß und Gold – die<br />
Farben der Engel – sind auch die Farben der Kollektion.<br />
Im Gegensatz zu Industrieware, die oft auf<br />
kleine Details verzichtet, bestechen Bernd Planks Designs<br />
mit extravaganten Schnitten und Formen.<br />
Geradlinig und doch himmlisch anders. Somit gibt<br />
es eine klare Message der Shirts: mit kleinen Effekten<br />
kann man viel erreichen – nicht nur in der Mode,<br />
sondern auch im Leben, wo man mit kleinen<br />
Spenden Menschen helfen kann. Der Reinerlös der<br />
Shirts kommt „Menschen für Menschen“ zugute.<br />
EBREICHSDORF: POLO-EM<br />
Über 5000 begeisterte Besucher<br />
wohnten der Polo-Europameisterschaft<br />
im Schlosspark<br />
Ebreichsdorf bei, bei der sich<br />
Frankreich vor Spanien den Titel<br />
sichern konnte. Zehn Nationen<br />
kämpften um den Sieg, unter anderen<br />
auch Österreich, das dank<br />
des Sieges gegen Ungarn an<br />
neunter Stelle landete.<br />
Unter den Preisträgern: Claudia Stöckl, Barbara Iris Tschulena und Sabine Turnwald<br />
„FLAIR DE PARFUM“: GALANACHT DER DÜFTE<br />
„Vulcano“ lautete das Credo der Galanacht der Düfte „Flair de Parfum“.<br />
Diesem Motto folgten zahlreiche illustre Gäste aus Wirtschaft,<br />
Kultur und Politik, die sich von einem deliziösen Dinner<br />
von Do&Co im Platinum Vienna verwöhnen ließen. Das duftige<br />
Unterhaltungsprogramm – Showband, Danceperformance, Duftcasino<br />
– war eine Hommage an die Sinnlichkeit der Düfte, umrahmt<br />
von namhaften Gästen wie Edith Leyrer, Dr. Andreas Salcher,<br />
Christa Mayrhofer-Dukor, Peter Machac, Monika Strauch, Karina<br />
Sarkissova-Rudroff, Tony Rei und Jazz Gitti.<br />
Die Sieger der Polo EM<br />
<strong>2010</strong>: Frankreich<br />
FOTOS: POLOEM.COM, WWW.DIE8.COM, WESCO TAUBERT<br />
100 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
KULTUR<br />
KULINARIK<br />
Verleihung des<br />
Goldenen Verdienstzeichens<br />
der Stadt Wien<br />
Dominique Meyer,<br />
Franz Welser-<br />
Möst, Aki Nuridini<br />
Auszeichnung der<br />
WKW für Verdienste<br />
um den<br />
Wiener Tourismus<br />
Aki Nuredini – Gastgeber der Opernstars<br />
Der Ort, an dem die<br />
Sonne aufgeht<br />
Die gemütliche Trattoria „Il Sole“ in einer schmalen Seitengasse<br />
in Wien erfreut sich großer Beliebtheit und auch Prominenz.<br />
Das liegt natürlich nicht nur an der Nähe zur<br />
Staatsoper sondern auch am guten Essen, nicht zuletzt aber<br />
am Gastgeber selbst.<br />
Dr. Albert Rohan<br />
Roberto Alagna, Anna Netrebko, Aki Nuredini<br />
BUCHPRÄSENTATION<br />
Ausgezeichnetes Wien<br />
in 50 Porträts<br />
Verfasser: Werner Urbanek<br />
Fotograf: Lukas Beck<br />
ISBN: 978-3-8000-7489-1<br />
Das „Il Sole“ ist ein absoluter Geheimtipp<br />
für Liebhaber der italienischen Küche.<br />
Mit einer sagenhaften Herzlichkeit und<br />
Gastfreundschaft wird man dort vom Wiener<br />
Gastronom Aki Nuredini empfangen.<br />
Besonders beliebt ist die Trattoria im Herzen<br />
Wiens bei den Prominenten. Es ist keine Seltenheit,<br />
dass Stars wie Anna Netrebko oder<br />
Placido Domingo im „Sole“ anzutreffen sind.<br />
„Auch ein Sänger und eine Sängerin;<br />
ein Direktor und ein Dirigent wollen einfach<br />
mal die Ruhe genießen und mit gutem<br />
Essen verwöhnt werden“, weiß der für<br />
seine Verdienste um den Wiener Tourismus<br />
und die Kultur in Wien ausgezeichnete<br />
Szenegastronom und Opernfreund.<br />
„Alle drei Wotane waren da in Wien. Die<br />
Staatsoper ist eigentlich der einzige Ort<br />
der Welt, wo das möglich ist. Und ‚Il Sole‘<br />
ist das einzige Restaurant, wo sie sich alle<br />
treffen.“, schwärmt Dominique Meyer, Direktor<br />
der Wiener Staatsoper in dem Buch<br />
„Ausgezeichnetes Wien in 50 Porträts“.<br />
Aki Nuredini war schon früh damit beschäftigt,<br />
ehrgeizig an seiner Karriere zu<br />
arbeiten und somit seinem Vater nachzueifern,<br />
der ebenfalls Gastronom war. Als elfjähriger<br />
Junge verkaufte Aki Nuredini Kastanien<br />
an einer Straßenecke in Belgrad.<br />
Da er aber kein Verkäufer sondern Unternehmer<br />
ist, hatte er im Jahr darauf bereits<br />
zwei Leute, die an anderen Straßenecken<br />
für ihn Kastanien verkauften. Mittlerweile<br />
betreibt Aki Nuredini das „Il Sole“, das sich<br />
immer größerer, weltweiter Beliebtheit erfreut,<br />
seit mehr als 25 Jahren.<br />
Preise und Auszeichnungen sind Ausdruck öffentlicher Anerkennung,<br />
gesellschaftlicher Wertschätzung und symbolischer<br />
Danksagung. Die Stadt Wien verleiht seit dem 19.<br />
Jahrhundert den Titel „Bürger und Ehrenbürger der Stadt<br />
Wien“ und seit 1967 Ehrenzeichen in verschiedenen Ausführungen.<br />
„Ausgezeichnetes Wien“ präsentiert fünfzig<br />
Persönlichkeiten, die in den vergangenen zehn Jahren eine<br />
Auszeichnung erhalten haben, darunter Christiane Hörbiger,<br />
Gert Voss, Michael Haneke, Ute Bock, Marianne<br />
Mendt, Marlene Streeruwitz und viele mehr. Die Texte basieren<br />
auf den gesprochenen Laudationes und Dankesworten.<br />
Die großformatigen Fotos wurden exklusiv von Lukas<br />
Beck für den opulenten Bildband angefertigt. Zusätzliche<br />
Informationen, wie eine Liste aller Ausgezeichneten aus<br />
dem Kulturbereich seit 2001, eine Übersicht über die Ehrenzeichen<br />
der Stadt und des Landes Wien sowie die „Tragevorschriften<br />
von Ehrenzeichen“ runden das Buch ab.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 101
KUNST UND KULTUR<br />
SCHAUSPIEL<br />
Vom Theater zum Film<br />
Nestroy Meets Markovics<br />
„Theater? Is das nicht eine freye Kunst? – O ja, so frey, daß sie nicht besteh'n kann, wenn<br />
sich Niemand drum annimmt.“* Von EVA VON SCHILGEN<br />
Karl Markovics und Stefan Ruzowitzky<br />
mit dem Oscar<br />
Josef Meinrad, Otto Schenk, Fritz Muliar,<br />
Susi Nicoletti, Kurt Sowinetz, Helmut<br />
Lohner, Willi Resetarits, Elfriede Ott,<br />
Helmut Qualtinger, H.C. Artmann, Elizabeth<br />
T. Spira, das sind nur einige jener Künstler,<br />
die das Kulturleben Wiens entscheidend beeinflussten<br />
und daher mit dem Johann Nestroy<br />
Ring ausgezeichnet wurden, den die<br />
Stadt Wien erstmals 1976 anlässlich des<br />
175. Geburtstages Nestroys verlieh. Die einige<br />
Jahre zuvor gegründete Internationale<br />
Nestroy-Gesellschaft initiierte diese Auszeichnung<br />
für Personen, die sich, Zitat:<br />
„…durch außerordentliche und ungewöhnliche<br />
Leistungen Verdienste um die Stadt<br />
Wien in der Pflege der satirisch-kritischen<br />
Darstellung des Wesens dieser Stadt, sowie<br />
ihrer Bevölkerung im Sinne Nestroys erworben<br />
und diese Kritik auf höchstem geistigen<br />
Niveau ausgedrückt haben.“ Anliegen der<br />
Gesellschaft ist es, das Andenken an den<br />
wohl „wienerischsten“ aller Dichter durch<br />
wissenschaftliche Forschung, Tagungen und<br />
Seminare sowie durch die Herausgabe von<br />
Fachzeitschriften und Büchern zu pflegen.<br />
1999, ein Jahr vor Nestroys 200. Geburtstag,<br />
ersetzte die Stadt Wien diese Ehrung durch<br />
den Nestroy Theaterpreis.<br />
***<br />
Der Ischler Nestroy-Ring<br />
Was des einen Leid‘, ist des anderen<br />
Freud‘, die Gesellschaft fand in der Stadt<br />
Bad Ischl, in der Nestroy einige seiner letzten<br />
Lebensjahre verbrachte, einen mehr als<br />
kooperativen Partner. Und so wird seit 2005<br />
ein „Ischler“ Johann-Nestroy-Ring verliehen.<br />
Entworfen und gefertigt wird er vom Kreativgoldschmied<br />
Gerold Schodterer, der<br />
nicht nur durch seinen phantasievollen<br />
Unikatschmuck bekannt ist, sondern auch<br />
durch seine Skulpturen mit philosophischem<br />
Hintergrund in Verbindung mit Lyrik.<br />
Unter der Prämisse der fünf Kriterien<br />
für die Verleihung der Auszeichnung wie:<br />
Pflege von Nestroys Erbe, höchste künstlerische<br />
Ebene, Zeitkritik, Satire und Phantasie,<br />
stimmt er den Ring auf den jeweiligen<br />
Preisträger ab. Nach Erwin Steinhauer, Karlheinz<br />
Hackl und Peter Turrini macht Karl<br />
Markovics <strong>2010</strong> das gar nicht „liederliche“<br />
Kleeblatt (Lumpazivagabundus) voll.<br />
***<br />
Nestroy – ein Allrounder<br />
Johann Nestroy gilt als der bedeutendste<br />
Lustspieldichter Österreichs. Er prägte das<br />
Wiener Theaterleben des Biedermeiers bis<br />
lange nach der Revolution von 1848. Seine<br />
Komödien voll urwüchsiger Komik, Witz<br />
und Ironie sind allesamt zu Klassikern der<br />
Weltliteratur geworden und zählen ob ihrer<br />
Aktualität auch heute noch zu den<br />
meistgespielten Theaterstücken im<br />
deutschsprachigen Raum. Nestroy wird in<br />
Wien 1801 in eine gutbürgerliche Familie<br />
geboren, der Vater ist Hof- und Gerichtsadvokat.<br />
Er studiert zunächst Jura, beginnt eine<br />
Karriere als Opernsänger dann als<br />
Schauspieler, spielt in Amsterdam, Brünn,<br />
Graz, Preßburg und Lemberg und versucht<br />
sich als Bühnenschriftsteller. Sein erstes<br />
Stück, „Die Verbannung aus dem Zauberreiche<br />
oder Dreißig Jahre aus dem Leben eines<br />
Lumpen“, wird 1826 in Graz uraufgeführt.<br />
1831 erhält er ein Engagement an das „Theater<br />
an der Wien“. Bald zählt er zu den beliebtesten<br />
Volksschauspielern und feiert<br />
Erfolge mit und in seinen Stücken wie<br />
„Der böse Geist Lumpazivagabundus“ oder<br />
„Der Talisman“, „Einen Jux will er sich<br />
machen“, oder „Zu ebener Erde und erster<br />
Stock“. In einer Zeit, in der in Wien die Politik<br />
allgegenwärtig und die Zensur alltäglich<br />
ist, erfreuen sich besonders seine Couplets,<br />
Gesangstücke, die die Handlung des<br />
Stückes unterbrechen, großer Beliebtheit.<br />
Aufgeschrieben wurden nur wenige Strophen,<br />
die weiteren, je nach politischer Lage,<br />
jeden Abend improvisiert – eine Tradition,<br />
die sich bis heute erhalten hat.<br />
Verleihung des Nestroy-Ringes<br />
<strong>2010</strong>: Prof. Dr. Heinrich Kraus,<br />
Stefanie Taussig, Karl Markovics,<br />
Hannes Heide<br />
102 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10<br />
*„Verwickelte Geschichte!“, I. Akt, 9. Scene (Historisch-kritische Ausgabe [HKA-Nestroy],<br />
Stücke 29, S. 122, Z. 2 ff.), Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy (1801-1862)
FOTOS: THOMAS RAMSTORFER/ORF, CHRISTOPH LENZENWEGER, „MEIN NESTROY“-HERBERT NEUBAUER/THEATER IN DER JOSEFSTADT<br />
Karl Markovics als Nestroy im<br />
Theater in der Josefstadt<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 103
KUNST UND KULTUR<br />
SCHAUSPIEL<br />
Szenenfoto aus „Die Fälscher“<br />
Akademie des Österreichischen Films. Karl<br />
Markovics zählt wie der Produzent Josef<br />
Aichholzer, die Regisseure Stefan Ruzowitzky<br />
und Barbara Gräftner, der Kameramann<br />
Martin Gschlacht, die Kostümbildnerin<br />
Barbara Hutter, die Schauspielerin<br />
Nina Proll oder der Autor Nikolaus Leyter<br />
zu den 39 Gründungsmitgliedern und ist<br />
im Vereinsvorstand vertreten. Die Zahl der<br />
Mitglieder, unter ihnen die Elite der hiesigen<br />
Filmszene, ist indessen auf mehr als 95<br />
angewachsen. Der Verein hat zum Ziel,<br />
den österreichischen Film als wesentlichen<br />
Bestandteil der österreichischen und europäischen<br />
Kultur zu fördern, eine Plattform<br />
von Filmschaffenden zu etablieren<br />
und die Kooperation mit internationalen<br />
Partnerinstitutionen aufzubauen.<br />
Ein öffentlichkeitswirksamer Auftritt<br />
ist die Vergabe des Österreichischen Filmpreises,<br />
der das erste Mal im Jänner 2011<br />
verliehen wird. Vergeben werden unter anderen<br />
Preise für „Bester Spielfilm“, „Bester<br />
Dokumentarfilm“, „Beste Kamera“, „Bester<br />
Schauspieler/in“, „Bestes Drehbuch“ anlässlich<br />
einer großen Gala, unter der<br />
künstlerischer Leitung von Oscarpreisträger<br />
Stefan Ruzowitzky. Die dafür benötigen<br />
Mittel sollen durch die öffentlich Hand,<br />
Mitgliedsbeiträge, Sponsoren und Förderer<br />
erwirtschaftet werden, denn auch die Filmkunst<br />
– frei nach Nestroy – „nicht besteh'n<br />
kann, wenn sich Niemand drum annimmt.“<br />
Karl Markovics als Salomon Sorowitsch<br />
in „Die Fälscher“<br />
***<br />
Karl Markovics erhält Nestroy-Ring<br />
Sowohl auf der Bühne als auch im Film<br />
war Karl Markovics in Nestroys Stücken zu<br />
sehen. In Peter Turrinis „Mein Nestroy“, das<br />
2006 im „Theater in der Josefstadt“ in Wien<br />
uraufgeführt wurde, verkörperte er Nestroy<br />
selbst. Dem Salzkammergut und Bad<br />
Ischl ist Karl Markovics durch seine Darstellung<br />
des „Stockinger“ in der gleichnamigen<br />
Fernsehserie verbunden. Der 1963 in Wien<br />
geborene Künstler zählt heute zu den bedeutendsten<br />
Schauspielern – und das, obwohl<br />
ihn die Professoren des Wiener Max<br />
Reinhardt Seminars als jungen Mann bei<br />
der Aufnahmeprüfung durchfallen ließen.<br />
So sieht Markovics die Ehrung durch den<br />
Nestroy-Ring als Bestätigung seiner Lebenshaltung.<br />
Zitat: „Ich sehe den Nestroy-Ring<br />
als Anerkennung meiner Bestrebungen,<br />
immer weiter zugehen, woanders hinzukommen<br />
als beim vorigen Mal“. Beeindruckend<br />
und unvergesslich sind seine Rollen<br />
in den Filmen „Indien“, „Hinterholz 8“,<br />
„Late Show“, „Geboren in Absurdistan“,<br />
„Komm, süßer Tod“, „Franz Fuchs – Ein Patriot“<br />
oder „Die Gustloff“. Als beliebtester<br />
Schauspieler wurde er 2007 und 2008 mit<br />
dem Romy-Fernsehpreis ausgezeichnet. Seinen<br />
größten internationalen Erfolg feierte<br />
er in Stefan Ruzowitzkys Film „Die Fälscher“,<br />
der bei der 80. Oscar-Verleihung als<br />
bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet<br />
wurde. Für diese Rolle wurde ihm von<br />
der Semana Internacional de Cine de Valladolid<br />
der Titel „Bester Schauspieler“ und<br />
von der Diagonale 2008 der Große Diagonale-Schauspielpreis<br />
für herausragende Leistungen<br />
verliehen.<br />
***<br />
Der österreichische Film<br />
Diese internationale Anerkennung eines<br />
österreichischen Filmes führte in der<br />
Folge im März 2009 zur Gründung der<br />
INFORMATIONEN & KONTAKT<br />
INTERNATIONALE NESTROY-GESELLSCHAFT<br />
Min.-Rat Dipl.-Ing. Karl Zimmel (Geschäftsführer)<br />
Gentzgasse 10/3/2, A 1180 Wien<br />
Tel. +43-(0)1-470 70 67<br />
Mobil: +43-(0)664-160 62 14<br />
E-mail: nestroy.gesellschaft@vienna.at<br />
www.nestroy.at/gesellschaft<br />
SCHODTERER – DIALOG WIRD GESTALT<br />
Gerold Schodterer – Atelier für fantasievolle Schmuckunikate<br />
E-mail: office@schodterer.at<br />
www.schodterer.at<br />
AKADEMIE DES ÖSTERREICHISCHEN FILMS<br />
Marlene Ropac, Geschäftsführung<br />
Spittelberggasse 3/Loft 1, A 1070 Wien<br />
Tel: +43-(0)1-890 20 33<br />
Fax: +43(0)1-890 20 33-15<br />
E-mail: office@oesterreichische-filmakademie.at<br />
www.oesterreichische-filmakademie.at<br />
TOURISMUSVERBAND BAD ISCHL<br />
www.badischl.at<br />
FOTOS: JÜRGEN OLCZYK<br />
104 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
KUNST UND KULTUR<br />
PORTRÄT<br />
Ein neues Talent in der Welt der Oper<br />
Argentinisches Feuer<br />
Es ist immer spannend, die Geburt eines neuen Stars zu verfolgen.<br />
In diesem Fall handelt es sich um die spanisch-argentinische<br />
Sopranistin Maria Bisso, die 2002 am Teatro Colón<br />
in Buenos Aires debütierte.<br />
Die spanisch-argentinische Sopranistin<br />
Maria Bisso wurde kürzlich im Rahmen<br />
eines vom <strong>SOCIETY</strong>-Magazin organisierten<br />
Botschafter-Empfangs im Hotel<br />
Imperial in Wien dem interessierten Publikum<br />
und den Medien von der renommierten<br />
Künstleragentur Hollaender-Calix, die<br />
neben der regelmäßigen Betreuung internationaler<br />
Opernstars insbesondere auch<br />
für die Entdeckung und Förderung neuer<br />
Talente bekannt ist, vorgestellt.<br />
Die junge aufstrebende Künstlerin wurde<br />
in Buenos Aires geboren und erhielt ihre<br />
Ausbildung am dortigen „Instituto<br />
Superior de Arte del Teatro Colón“ sowie<br />
am „Conservatorio Nacional de Musica“.<br />
Gesang studierte sie bei Douglas Hines in<br />
Argentinien und bei Ruthilde Boesch in<br />
Wien. Darüber hinaus wurde sie von Edita<br />
Gruberova stimmtechnisch betreut.<br />
Maria Bisso debütierte im Jahr 2002<br />
am Teatro Colón in Buenos Aires als Solistin<br />
in der Johannes-Passion von Bach. Sie<br />
ist Preisträgerin des Internationalen Maria-<br />
Callas-Wettbewerbs in São Paulo (Brasilien)<br />
und sang Opernrollen in Argentinien<br />
und Österreich, wie etwa Mozarts Pamina<br />
und Zerlina, Puccinis Lauretta und Musetta,<br />
Verdis Gilda und Pergolesis Serpina.<br />
2008 nahm sie Mahlers 4. Symphonie<br />
und ausgewählte Lieder von Richard<br />
Strauss mit dem Sofia Philharmonic Orchestra<br />
auf. Im Oktober desselben Jahres<br />
debütierte Bisso im Wiener Musikverein<br />
zusammen mit Mezzosopranistin Bernarda<br />
Fink und dem Bach Consort Wien unter<br />
der Leitung von Rubén Dubrovsky. 2009<br />
war Maria Bisso unter anderem mit Mahlers<br />
4. Symphonie im Rahmen der International<br />
at Round Top-Festspiele in Houston,<br />
Texas, USA, unter der Leitung von Christoph<br />
Campestrini zu hören.<br />
Weiteres hat sie – ebenfalls im Jahr<br />
2009 – im Großen Sendesaal des ORF Wien<br />
einen äußerst erfolgreichen Konzertabend<br />
rund um das argentinische Lied gegeben.<br />
Zuletzt wurde Maria Bisso vom argentinischen<br />
Startenor José Cura eingeladen, unter<br />
dessen Leitung sie in der Musikakademie<br />
Budapest die h-Moll Messe von J.S.<br />
Bach zugunsten der Stiftung Salva Vita<br />
gesungen hat.<br />
KONTAKT<br />
KUENSTLERAGENTUR HOLLAENDER-CALIX<br />
International Artists Agency<br />
A - 1190 Wien, Grinzinger Allee 46<br />
Tel.: +43-(0)1-320 53 17, Fax: +43-(0)1-328 90 70<br />
E-Mail: office.hollaender-calix@chello.at<br />
www.hollaender-calix.at<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 105
KUNST UND KULTUR<br />
PROJEKT<br />
Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit.<br />
Independent Project Group<br />
Der Verein Independent Project Group wurde ins Leben gerufen, um junge in Österreich<br />
lebende Künstler zu fördern und zu unterstützen. Ein Gespräch mit Vereinspräsident<br />
Anthony Jacobson.<br />
Die „Independent Project Group“<br />
ist ein Verein zur Unterstützung<br />
und Förderung in Österreich lebender<br />
Künstler. Der Verein wurde<br />
von sechs jungen Kunstschaffenden<br />
ins Leben gerufen und versteht sich<br />
als Gegenpart zu staatlichen Fördereinrichtungen,<br />
die nach Meinung der<br />
Gründer immer dieselben Leute und<br />
Projekte fördern, was zur Folge hat,<br />
dass junge aufstrebende Künstler oftmals<br />
auf der Strecke bleiben und somit<br />
der Nachwuchs an österreichischen<br />
Künstlern ins Stocken kommt<br />
und sich ein eventueller Durchbruch<br />
für jene als noch schwieriger erweist.<br />
Die Independent Project Group fördert<br />
Künstler auf drei Ebenen: der<br />
Verein dient als Netzwerk, das die<br />
Künstler untereinander verbindet,<br />
unterstützt mittels finanzieller Förderung<br />
und fungiert als Präsentationsplattform.<br />
Wie ist das Projekt Independent<br />
Project Group entstanden?<br />
Ich habe mir lange Gedanken gemacht,<br />
wie man es Kunstschaffenden<br />
leichter machen kann, in Österreich<br />
Erfolg zu haben und an die großen Künstler<br />
der Vergangenheit anzuschließen, ohne<br />
das Land zu verlassen. Warum sollte ich anderswo<br />
hingehen, damit ich Erfolg habe,<br />
wieso nicht hier? Man sieht immer dieselben<br />
Gesichter auf Plakaten und im Fernsehen<br />
und man hat oft das Gefühl, dass<br />
überhaupt kein Augenmerk auf die brodelnde<br />
Underground-Szene in Österreich<br />
gelegt wird, die nur so von begabten und<br />
kreativen Leuten strotzt. Stattdessen versucht<br />
man neue Künstler im Fernsehen zu<br />
züchten. I.P.G. soll eine Plattform sein, unter<br />
der sich diese Szene vereinigen kann,<br />
um etwas Neues und auch in Zukunft<br />
nachhaltige Kultur aus Österreich zu schaffen.<br />
Was bringt es den Künstlern konkret,<br />
Mitglied bei I.P.G. zu sein?<br />
Es soll sich eine Bewegung bzw. eine<br />
Einheit bilden, die sich aus Kunstschaffenden<br />
rekrutiert und eine Eigendynamik<br />
entwickelt, sodass unsere Mitglieder es<br />
mehr oder weniger selbst in der Hand haben<br />
etwas zu schaffen und zu verändern.<br />
I.P.G. bietet dafür ein Netzwerk an, welches<br />
KONTAKT<br />
Independent Project Group – Verein zur Künstlerförderung<br />
und Künstlerunterstützung<br />
Friedlgasse 7/4, 1190 Wien<br />
Mobil: +43-(0)680-23 888 32<br />
E-Mail: office@independentpg.org<br />
www.independentpg.org<br />
sich aus den Mitgliedern zusammensetzt<br />
und es erleichtern soll, gemeinsam<br />
Projekte zu verwirklichen. Durch<br />
Veranstaltungen soll es den Künstlern<br />
vereinfacht werden, ihre Werke zu<br />
zeigen oder auszustellen. Weiteres soll<br />
durch finanzielle Unterstützung auch<br />
von der wirtschaftlichen Seite her eine<br />
Hilfe geboten werden.<br />
Wie finanziert sich der Verein?<br />
Wir sind eine Non-Profit Organisation<br />
und unser Kapital kommt<br />
rein den Künstlern und ihren Projekten<br />
zu Gute. Mitglieder müssen<br />
einen jährlichen Beitrag zahlen, der<br />
als Solidaritätsbeitrag zu verstehen<br />
ist. I.P.G. ist auf Spenden und Sponsoren<br />
angewiesen, die der jungen<br />
Kunstszene unter die Arme greifen<br />
wollen. Da wir in Österreich lebende<br />
Künstler fördern wollen, verstehen<br />
wir uns auch als Brückenbauer zwischen<br />
verschiedenen Kulturen, da<br />
viele junge Leute nach Österreich<br />
kommen, um künstlerisch tätig zu<br />
sein. So sind wir auch auf Fördergelder<br />
österreichischer und internationaler<br />
Institutionen, wie beispielsweise<br />
die EU, angewiesen. Es ist<br />
jedoch schwer, Förderungen zu erhalten,<br />
da viele Einrichtungen nur einzelne Projekte<br />
fördern und nicht Organisationen,<br />
die selbst fördern wollen.<br />
Was erhoffen Sie sich für die Zukunft?<br />
Einerseits ein Erwachen und Erkennen<br />
des Potenzials der in Österreich tätigen<br />
„neuen“ Künstler und andererseits eine Offenheit<br />
gegenüber neuen Strömungen.<br />
Dies funktioniert aber nur, wenn beide Seiten,<br />
also Entscheidungsträger und Künstler<br />
gemeinsam arbeiten und offen für Vorschläge<br />
und Neuerungen sind. Auch<br />
Österreich soll im Vergleich zu ähnlich großen<br />
Staaten, wie etwa Holland oder Dänemark,<br />
eine populäre und florierende<br />
Kunstszene erhalten. Städte wie Wien, Linz<br />
oder Graz sollen international in einem<br />
Atemzug mit Stockholm, Amsterdam oder<br />
Barcelona genannt werden, wenn es um<br />
neue Trends geht.<br />
FOTO: STEFANIE HOFMANN<br />
106 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
KUNST UND KULTUR<br />
PORTRÄT<br />
Österreichs erfolgreicher Populärmusiker<br />
Peter, der Wolf<br />
Jeder kennt Songs wie „We Built This City“ von Jefferson Starship oder den Soundtrack des<br />
Kultfilms „Top Gun“. Peter Wolf war maßgeblich an den Erfolgen dieser Musik beteiligt,<br />
indem er sie schrieb oder produzierte. Von LEA MILLESI<br />
„Ohne echt zu leben, kann<br />
man keine Geschichten erzählen...“<br />
PETER WOLF<br />
Peter Wolf ist ein mehrfach für den<br />
Grammy nominierter österreichischer<br />
Komponist und Musikproduzent, der<br />
seit den 1970 er Jahren in den USA lebt. In<br />
seiner erfolgreichen Karriere produzierte<br />
Peter Wolf acht Nummer-1-Hits und komponierte<br />
das Lied „ Heute in Jerusalem“,<br />
Österreichs Beitrag zum Eurovision Song<br />
Contest 1979. Er komponierte unter anderem<br />
die Titelmusik zur TV Serie Kommissar<br />
Rex.<br />
Im Jahre 2002 wurde Peter Wolf das<br />
Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft<br />
und Kultur verliehen. Er ist mit<br />
mehr als 230 Millionen verkauften Tonträgern<br />
mit Abstand Österreichs erfolgreichster<br />
Musiker der populären Musik. Er komponierte<br />
und produzierte auch den „ Rotkreuz-Song“,<br />
für welchen er zahlreiche<br />
internationale Interpreten wie z. B. Zucchero,<br />
Vanessa Paradis, A-HA und Annie<br />
Lennox gewinnen konnte.<br />
Wie lange sind Sie schon in der Musikbranche<br />
tätig?<br />
Seit 1968 professionell. Ich spiele seit<br />
meiner frühesten Kindheit Klavier und habe<br />
insgesamt zehn Jahre klassisches Klavier<br />
am Konservatorium der Stadt Wien studiert.<br />
Sie sind ein international erfolgreicher<br />
Musikkomponist und Produzent. Wovon<br />
lassen Sie sich inspirieren?<br />
Vom Leben und von den Frauen. Ohne<br />
echt zu leben, kann man keine Geschichten<br />
erzählen und sowohl das Komponieren<br />
als auch jeder Bühnenauftritt sind nichts<br />
anderes als Geschichtenerzählen.<br />
Was waren die wichtigsten Stationen Ihrer<br />
Karriere?<br />
Im Alter von 16 Jahren wurde ich von<br />
Fatty George (weltbekannter österreichischer<br />
Jazzmusiker) in dessen Band geholt,<br />
1975 wanderte ich in die USA aus,<br />
wo ich vorerst in Atlanta/Georgia in einer<br />
Jazz Band spielte. Aber mich zog es<br />
immer gen Westen, also ging ich nach<br />
Los Angeles, wo ich von 1976 bis 1980<br />
Keyboarder bei Frank Zappa war. In den<br />
Jahren 1980 bis 1984 war ich Studiomusiker<br />
und seit 1984 bin ich Komponist,<br />
Produzent und Arrangeur.<br />
Eine Anekdote aus Ihrer Laufbahn?<br />
Es gab ein Stück von Frank Zappa namens<br />
The Black Page – es war ursprünglich<br />
als Aufnahmetest für Schlagzeuger gedacht<br />
und galt als sehr schwer spielbar.<br />
Einmal fragten wir Frank Zappa, ob er das<br />
Stück spielen könne. Er meinte, natürlich<br />
nicht, aber er sei auch da, um sich um alles<br />
zu kümmern und das Geld zu verdienen.<br />
Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
In jeder Beziehung Vollgas zu geben. Erfolg<br />
kommt nicht von alleine und auch<br />
wenn man erfolgreich ist, darf man sich<br />
nicht ausruhen sondern muss stetig daran<br />
arbeiten, um es noch besser zu machen. Es<br />
gibt immer neue Ziele, die es zuverfolgen<br />
und erreichen gilt, und man darf nie aufhören<br />
diese zu verfolgen.<br />
AUSZUG AUS PETER WOLFS<br />
DISKOGRAPHIE<br />
Als Keyboarder wirkte er bei Frank Zappas Album „Sheik<br />
Yerbouti“ mit.<br />
Für die Commodores arbeitete er als Co-Produzent und<br />
Aranggeur.<br />
Für Jefferson Starship schrieb er den Nummer-eins-Hit<br />
„We Built This City“.<br />
Für Cliff Richard war er Produzent bei EMI-Records.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 107
KUNST UND KULTUR<br />
EVENTS<br />
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />
DER KULTUR Oktober bis Dezember <strong>2010</strong><br />
SCHNEIDERS: STOLA FÜR JESSYE NORMAN<br />
Der 15. Salzburger Jazzherbst präsentierte einige der wichtigsten<br />
Jazz- und Klassik-Diven live on Stage. Zahlreiche internationale<br />
und nationale Jazz-Stars bespielten die schönsten Spielorte in Salzburg.<br />
Als Co-Sponsor dieses Festivals ist es für Schneiders Salzburg<br />
eine bereits mehrjährige Tradition, einzelne Jazz-Stars einzukleiden.<br />
Und anlässlich des diesjährigen Festivals überreichten Alfons<br />
und Michaela Schneider zwei wunderschöne Pelzstolas an Jane<br />
Monheit und Jessye Norman, der Grande-Dame in der Klassik und<br />
im Jazz. Im Rahmen eines privaten Dinners, in Anwesenheit von<br />
Jessye Norman, ihrer hochkarätigen Jazz-Band und der Präsidentin<br />
der Salzburger Festspiele, Dr. Helga Rabl-Stadler und Freunden,<br />
nahm Norman das Geschenk erfreut entgegen.<br />
Alfons Schneiders und Jessye Norman<br />
Andrea Jonasson als „weiße Frau“<br />
Hubert Winter, Dr. Katharina Blaas-Pratscher, Dr. Joachim<br />
Rössl, Sylvia Weber, Sonja Gangl, Wolfgang Bauer<br />
PREISVERLEIHUNG: OSCART <strong>2010</strong><br />
Jährlich vergibt das Wiener Landesgremium des Kunsthandels den<br />
OscART, einen Ehrenpreis für besondere Verdienste um die Kunst,<br />
ihre Vermittlung und Vermarktung. Die Preisverleihung fand im<br />
Semperdepot statt. Wolfgang Bauer erhielt den OscART <strong>2010</strong> im<br />
Bereich „Klassischer Kunsthandel“, der OscART <strong>2010</strong> in der Kategorie<br />
„Zeitgenössische Galerien“ ging an Hubert Winter. Der<br />
OscART <strong>2010</strong> für besondere Leistungen im Bereich Kunst im öffentlichen<br />
Raum wurde „Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich“<br />
verliehen. Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth (Sammlung<br />
Würth in Künzelsau) wurde für sein Lebenswerk als Sammler<br />
mit dem OscART <strong>2010</strong> ausgezeichnet.<br />
STIFTUNG CRESPO: PROGRAMM „START!“<br />
Im Rahmen des von der deutschen CRESPO-Stiftung geförderten<br />
Programms „START“ haben Schüler in den letzten Jahren vor der<br />
Matura die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten. Neben einem<br />
Computer mit Internet-Anschluss, monatlichem Geld für Bildungszwecke<br />
(u.a. für Bücher, Theater, Sprachkurse) ist im START-<br />
Programm auch ein verpflichtendes künstlerisches Projekt vorgesehen.<br />
Das Kunstprojekt des vergangenen Schuljahres trug<br />
den Namen „Sagen, Mythen, Legenden – eine Reise durch Wien in<br />
acht Kurzfilmen“ und wurde in diesem Jahr fertig gestellt. Die<br />
wunderbare Schauspielerin Andrea Jonasson geistert als „weiße<br />
Frau“ – eine Legende – durch die Wiener Hofburg. Das Filmprojekt<br />
genoss die Unterstützung vieler Menschen und Institutionen,<br />
auch André Heller hat sich für den Filmbeitrag „Multikulturelles<br />
Wien“ als Interview-Partner zur Verfügung gestellt.<br />
FOTOS: FLORIAN WIESER / WIRTSCHAFTSKAMMER WIEN / DER KUNSTHANDEL , GREGOR HARTL, CRESPO, STEFFI LIN, KOSCHKA HETZER-MOLDEN, GABRIELA KOTSCHATZKY-ELIAS<br />
108 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10<br />
André Heller mit den Stipendiaten<br />
beim Interviewtermin
GASTSPIEL: LES MUSICIENS<br />
Das Orchester Les Musiciens du Louvre – Grenoble, Frankreich,<br />
unter der Leitung von Dirigent Marc Minkowski, wurde nach ihrem<br />
letztem Abend an der Wiener Oper von S.E. Philippe Carré,<br />
Botschafter der Republik Frankreich in Österreich, zu einem Empfang<br />
in die Französische Residenz geladen. Im Zuge ihres Gastspiels<br />
in Wien gaben sie Rameaus „Une symphonie imaginaire“<br />
im Konzerthaus zum Besten, und in der Wiener Staatsoper an<br />
mehreren Abenden Händels „Alcina“. Das von Marc Minkowski<br />
1982 gegründete Orchester versteht sich als Antwort auf ein Revival<br />
der alten Musik in Frankreich, die auf Originalinstrumenten<br />
gespielt wird. Aufnahmen sind auch auf Tonträger erhältlich.<br />
Adrian Hollaender, Anja<br />
Harteros, Marc Minkowski,<br />
Botschafter Philippe Carré,<br />
und Veronica Cangemi<br />
Live-Ausschnitten aus dem Musical<br />
„Veronika beschließt zu sterben“<br />
im Rahmen des Festaktes.<br />
TABAKFABRIK: TAG DER OFFENEN TÜR<br />
Anlässlich ihres Geburtstags lud die Linzer Tabakfabrik, die vor 75<br />
Jahren vom Visionär Peter Behrens erbaut wurde, zum Tag der offenen<br />
Tür. Geboten wurde ein buntes Rahmenprogramm mit zahlreichen<br />
kulturellen und kulinarischen Highlights. Das Programm<br />
gliederte sich in zwei Teile: Am Vormittag gab es einen VIP-Festakt<br />
mit rund 250 geladenen Gästen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik<br />
und Kultur. Im Anschluss genossen die Gäste eine kulinarische<br />
Zeitreise durch 75 Jahre Spezialitäten aus den Tabakanbaugebieten:<br />
Es wurden original Behrens-Cocktails geschlürft und<br />
viele ließen sich auch die Gelegenheit einer Zigarrendegustation<br />
nicht entgehen.<br />
CHARITYDINNER: TAG DER KINDERRECHTE<br />
Zum „Tag der Kinderrechte“ luden Martina Fasslabend und Toni<br />
Faber zu einem großen Charitydinner inklusive Auktion ins Palais<br />
Liechtenstein. Den Besuchern des Galaevents wurde ein<br />
hochkarätig besetztes Musikprogramm – u. a. Natalia Ushakova,<br />
José Cura, Mara Mastalir und Daniel Serafin – geboten. Die vom<br />
Dorotheum unterstützte Auktion von edlem Schmuck und<br />
prunkvollen Antiquitäten geleitete die zahlreich erschienenen<br />
Freunde, Unterstützer und Weggefährten des Vereines durch den<br />
Abend, der mit dem Auftritt des „The Longfield Gospel Choir“ seinen<br />
fulminanten Abschluss fand. Mit dabei waren u. a.: Georg Alexander<br />
Hatala, Atil Kutoglu, Andrea Kdolsky, Nhut La Hong, Edith<br />
Leyrer, Sissy Mayerhoffer, Marianne Mendt, Sandra Pires, Thomas<br />
Schäfer-Elmayer, Harald Serafin, Eva Wegrostek u.v.m.<br />
Toni Faber, Philipp Ita,<br />
Andrea Kdolsky<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 109
KUNST UND KULTUR<br />
COVERSTORY<br />
110 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10 „Begegnung“, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm, 2008
Chinesische Tradition mit österreichischen Einflüssen –<br />
die Malerei von Liu Xiuming<br />
Alles in Bewegung<br />
Den Brückenschlag der Kulturen hat sich die Malerin Liu Xiuming auf die Fahnen geheftet.<br />
Ausgebildet in traditionell chinesischer Malerei entwickelte sie ihren Stil in Österreich weiter.<br />
Von Mag. TANJA TAUCHHAMMER<br />
Die Chinesin studierte bei Größen wie<br />
Maria Lassnig und Arik Brauer, deren<br />
Einfluss auf ihre Malerei nicht von<br />
der Hand zu weisen ist. Vor allem die<br />
Kunst der Ölmalerei sowie verschiedene<br />
Techniken konnte Liu von ihren österreichischen<br />
Lehrern mitnehmen. Inzwischen<br />
pendelt die Künstlerin zwischen China<br />
und Europa und lehrt an der Tsinghua Universität,<br />
Kunstakademie of Arts and Design<br />
in Beijing.<br />
***<br />
East meets West<br />
In ihren Arbeiten vereinen sich östliche<br />
und westliche Elemente zu einem einzigartigen<br />
künstlerischen Ausdruck. Lius Werk<br />
ist von einer starken Symbolik geprägt. Die<br />
Malerin greift auf traditionelle, chinesische<br />
Motive zurück wie zum Beispiel in ihrer<br />
Serie über Wolken, welche einen großen<br />
Teil ihres Schaffens ausmachen. Sie<br />
bezieht sich dabei auf deren asiatische Bedeutung<br />
für Glück, Frieden sowie den<br />
Westen. Auch Landschaften sind oft in<br />
Lius Bildern zu finden, wobei sie sich sowohl<br />
von der traditionell chinesischen<br />
Darstellung als auch von der westlichen inspirieren<br />
lässt. Weitere oftmals verwendete<br />
Elemente sind der Fisch, welcher für<br />
Reichtum, Überfluss und Wohlstand steht<br />
und Säulen. Sie können sowohl als Sinnbild<br />
für Macht als auch als Verbindung von<br />
Himmel und Erde gedeutet werden.<br />
***<br />
Die Kunst der Bewegung<br />
In ihrer Auswahl der Farben ähnelt Lius<br />
Kunst stark den Malern des deutschen Expressionismus.<br />
Ihre Wolken erstrahlen in<br />
Blau und Rot, manchmal wirken sie sogar<br />
bedrohlich. Eine sehr emotional aufgeladene<br />
Landschaft entsteht vor dem Auge des<br />
Betrachters. Es wird klar, dass es nicht um<br />
eine realistische Darstellung geht, was die<br />
Künstlerin auch betont: „Mir geht es nicht<br />
um eine detaillierte Wiedergabe der Natur,<br />
wie es in der traditionell chinesischen Malerei<br />
üblich ist“, so die Künstlerin. Viel-<br />
„Suchende Braut“, Öl auf Pappe, 50 x 70 cm, 2009<br />
„Das beschützte ICH“, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm, 2009<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 111
KUNST UND KULTUR<br />
COVERSTORY<br />
mehr sucht sie Stimmungen in ihren Werken<br />
zu vermitteln. Dabei sind ihre Bilder<br />
niemals statisch, es sind sehr bewegte<br />
Landschaften, Räume und Personen, die<br />
sie auf die Leinwand bannt. Es ist dies „eine<br />
Reflektion auf unsere Zeit, in der sich<br />
alles in Bewegung befindet“, so Liu.<br />
***<br />
Der Mensch im Mittelpunkt<br />
Waren in Lius früheren Arbeiten vor allem<br />
Landschaften oder die Darstellung<br />
von Räumen im Vordergrund, so setzt sie<br />
in ihren neueren Arbeiten den Mensch im<br />
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Es sind<br />
Porträts von Freunden und Bekannten, in<br />
Pastellfarben gehalten. Anders als in der<br />
Porträtmalerei üblich, sind die Augen der<br />
Personen nicht zu erkennen oder geschlossen.<br />
Somit vermitteln ihre Werke einen<br />
sehr verträumten, flüchtigen Eindruck,<br />
der sich erst bei näherer Betrachtung erschließt.<br />
Es ist dies der Auftakt einer Reihe,<br />
die sich dem Menschen widmen soll, so die<br />
Künstlerin. Es ist ein östlicher Blick auf unsere<br />
westliche Welt, von einer Reisenden<br />
zwischen den Welten.<br />
KONTAKT<br />
Atelier: Elisabethallee 61-63/Top 2, 1130 Wien<br />
E-mail: liu_xiuming@hotmail.com<br />
www.liuxiuming.com<br />
BIOGRAPHIE<br />
1957: Geboren in Hebei China<br />
1977-82: Studium der Malerei an der Pädagogischen Universität<br />
Hebei<br />
1982-86: Illustratorin bei China Youth Press in Beijing<br />
1987-89: Studium an der Hochschule für Angewandte<br />
Kunst in Wien bei Prof. Maria Lassnig, Meisterklasse<br />
für Gestaltungslehre-experimentelles Gestalten<br />
1989-93: Studium an der Akademie für Bildende Künste<br />
in Wien bei Prof. Arik Brauer, Meisterklasse für<br />
Malerei. Abschluss mit dem Diplom<br />
1994: Seitdem freischaffende Künstlerin in Wien.<br />
- Studienreisen durch verschiedene Europäische<br />
Länder, Studium der historischen und modernen<br />
Kunst, Malerei. Ausstellungen in Österreich,<br />
Schweiz, Italien, Deutschland, Lichtenstein, Slowenien,<br />
New York und Beijing. Vergleichende<br />
Studien: westliche Ölmalerei/chinesische Malerei<br />
2003: Lektorin an der Tsinghua Universität, Kunstakademie<br />
of Arts and Design, Beijing. Gastprofessor<br />
an der Pädag. Universität Kunstakademie Hebei,<br />
Mitglied des Vorstandes Chinese Cultural Promotion<br />
Society Aufenthalt in China, Präsident des<br />
China – Austria Art Promotion Club.<br />
2004: Soloausstellung im National Art Museum of China<br />
Beijing<br />
2005: Teilnahme an der 2. int. Biennale Bejing. Aufenthalt<br />
in China. Ausstellungsvorbereitung: Beijing<br />
und Shanghai. Gruppenausstellung: Hustopece<br />
(CZ)<br />
2006: Soloausstellung im Today Art Museum Beijing.<br />
Berufung zum Vice-Director Chin. Art Institute.<br />
Teilnahme an der int. Künstlertreffen, Symposium:<br />
Landscape in Hangzhou.<br />
2007: Soloausstellung im Shanghai Art Museum und<br />
Hutchison Harbour Ring (SH). Gruppenausstellung:<br />
nationale und int. Beteiligung von Künstlern<br />
aus der Provinz Hebei<br />
2008: Teilnahme an der 3. int. Biennale Beijing,Olympia2008.<br />
Gruppenausstellung: „Mit eigenen Augen“<br />
in Wien. Gruppenausstellung: „New Art<br />
New China“ in Liu Gallery, New York. Gruppenausstellung:<br />
in RSV Gallery Southampton USA<br />
2009: Soloausstellung im MOYA Museum in Wien. Teilnahme<br />
int. Ausstellung im Hangzhou History Museum,<br />
China. Vorlesungen auf Einladung des Chinesischen<br />
Nationalen Kunstmuseums sowie der<br />
Capital Normal University in Beijing. Gruppenausstellung:<br />
Eli Klein Fine Art Gallery New York und<br />
Miami USA<br />
<strong>2010</strong>: Teilnahme an der “China Women's Art <strong>2010</strong>” im<br />
China Women and Children's Museum Beijing.<br />
China int. Gallery Exposition <strong>2010</strong> Beijing. Gruppenausstellung:<br />
„Zagreb - Wien - Moskau – Bejing“<br />
Kunstraum - Ringstrassen Galerien Wien<br />
112 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10<br />
„Pursuit II“, Öl auf Leinwand, 120 x 120 cm, 2007
„Der Widerstand“, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm, 2009<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 113
KUNST UND KULTUR<br />
PORTRÄT<br />
„Ich bin dazu geboren, die zu sein, die ich bin“<br />
Kunst als<br />
Lebensmission<br />
Doris Maria Kofler erschafft mit ihrem Herzen beeindruckende<br />
Werke als Orte der Kraft, als Nahrung für die Seele, als<br />
Botschaften und als Freunde für den Alltag.<br />
Doris Maria Kofler<br />
Zu ihren Arbeiten zählen unter anderem<br />
Engelsskulpturen in den Materialien<br />
Holz, Metall, Silber und Glas. Ihre Liebe<br />
zu Italien und besonders zu Venedig führte<br />
sie zum wunderbaren Material Glas, und<br />
zu ihrer neuesten Skulpturenserie „Venetian<br />
Angels“, welche sie in der weltberühmten<br />
Glasmanufaktur Dr. Berengo, in Murano,<br />
Venedig anfertigt. Gemeinsam mit<br />
denselben Meistern, mit denen auch schon<br />
unter anderem die Künstler Andy Warhol<br />
und Kiki Kogelnik, gearbeitet haben.<br />
***<br />
Weltweite Begeisterung<br />
Ihre Skulpturen erfreuen und begeistern<br />
inzwischen viele Menschen weltweit,<br />
darunter auch zahlreiche prominente Persönlichkeiten<br />
wie Boris Becker, Heinrich<br />
Harrer, den Dalai Lama, Mohamed Al-Fayed,<br />
Jane Goodall, den Helden von 9/11,<br />
John A. Jonas, die olympischen Spiele von<br />
Salt Lake City, Elvis Presleys Graceland<br />
u.v.m.<br />
***<br />
Botschaft des Friedens<br />
Sie erklärt, ihre Kunstform sei ihr ganz<br />
persönlicher Ausdruck, der sich an der bedingungsfreien<br />
Liebe, die sie als Grundsubstanz<br />
des Friedens betrachtet, orientiert.<br />
Deshalb lässt die Künstlerin ihre<br />
Engelskulpturen durch ihr Kunstprojekt<br />
„Friedensengel auf Reisen“ seit mehr als<br />
zehn Jahren um die Welt reisen, um so die<br />
Botschaft des Friedens zu den Menschen<br />
zu tragen. Sie besucht Menschen und<br />
Schauplätze, die durch große Ereignisse<br />
besonders geprägt wurden, zu diesen zählen<br />
New York, Salt Lake City, Afrika, der<br />
Großglockner, London, Venedig, Spanien,<br />
Asien u.v.m.<br />
Doris Maria Kofler ist gebürtige Kärntnerin<br />
und lebt in Wien. Mehr über ihre Arbeiten<br />
und Projekte:<br />
www.dorismariakofler.com<br />
E-mail: office@dorismariakofler.com<br />
114 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
LIFE UND STYLE<br />
GESELLSCHAFT<br />
Helping Hands Family<br />
Eine Farm für Waisenkinder<br />
Ein Hilferuf aus Uganda ließ eine Wiener Kinderkrankenschwester eine private Hilfsinitiative<br />
gründen. Jetzt soll eine Farm für Waisenkinder aufgebaut werden.<br />
In einem Papierkorb lag die Hilfe für Familie<br />
Nambi in Uganda. Durch AIDS<br />
hatten die fünf Kinder ihre Eltern verloren.<br />
Christine, damals 16 Jahre alt, kümmerte<br />
sich um die vier jüngeren Geschwister.<br />
Alle mussten die Schule abbrechen<br />
und gerieten in große Not. Aber die Kinder<br />
beteten und Christine Nambi fand bald<br />
darauf in einem Papierkorb in Kampala eine<br />
Katalogseite mit meinem Namen und<br />
meiner Adresse. Da wir den gleichen Vornamen<br />
tragen, fasste sie Mut, einen Brief<br />
zu schreiben und mich um Hilfe zu bitten.<br />
Als ich den Brief bekam, war ich tief berührt<br />
und beschloss zu helfen. Ich besuchte<br />
die Kinder und konnte anschließend mit<br />
der Hilfe von Freunden alle fünf wieder in<br />
die Schule schicken und für sie sorgen.<br />
***<br />
Mercy Orphanage Home –<br />
Unser Waisenhaus<br />
Dieser kleine Anfang war der Beginn einer<br />
großen Vision: die Helping Hands Family.<br />
Mittlerweile unterstützen wir neben<br />
vielen einzelnen Bedürftigen ein Waisenhaus<br />
mit derzeit sechzig Kindern und die<br />
angeschlossene Grundschule.<br />
Bei einem Besuch in Uganda hatte ich<br />
zwei junge Uganderinnen kennengelernt,<br />
die sich mit einem großen Herzen um<br />
dutzende Waisenkinder kümmerten.<br />
Aber das Waisenhaus war in größter Armut.<br />
Die Kinder schliefen am Boden und<br />
bekamen nur einmal am Tag Maisbrei zu<br />
essen. Und in der Schule gab es weder<br />
Schulbänke, noch Hefte oder Bleistifte,<br />
nur eine mit schwarzer Farbe an die Wand<br />
gemalte Tafel...<br />
Doch hatten die Kinder fröhliche Gesichter<br />
und leuchtende Augen, und es war<br />
uns ein Herzensanliegen für sie zu sorgen.<br />
Seither unterstützen wir das Mercy Orphanage<br />
Home mit großer Freude und konnten<br />
schon viel bewirken.<br />
***<br />
Farm zur Selbstversorgung<br />
Die Lebensmittelversorgung für die hungrigen<br />
Kindermäuler kostet viel Geld. Wenn<br />
wir eine Farm zur Selbstversorgung aufbauen,<br />
können wir mit den freiwerdenden Mitteln<br />
verbesserten Unterricht und bessere<br />
medizinische Versorgung finanzieren.<br />
Uganda ist sehr fruchtbar und Farmland<br />
ist bereits vorhanden. Bald schon werden die<br />
Kinder selbst angebautes Obst und Gemüse,<br />
sowie Kartoffeln und Mais essen. Die größeren<br />
Schulkinder möchten alle mithelfen<br />
und freuen sich schon sehr darauf.<br />
Für den Aufbau der Landwirtschaft benötigen<br />
wir noch 13.000 EUR. Ich bitten Sie<br />
dafür herzlich um Ihre Mithilfe!<br />
Christine Fenböck bei ihren<br />
Schützlingen in Uganda<br />
HELPING HANDS FAMILY<br />
Christine Fenböck<br />
Tel.: +43-(0)1-99 717 02<br />
SpendenKonto Nr. 009 1000 5839<br />
BAWAG-PSK, BLZ 14000<br />
www.helpinghandsfamily.org<br />
CD & DVD VORSTELLUNGEN<br />
Empfehlungen der Redaktion<br />
WHITE – WEIHNACHTSLIEDER 2<br />
Otto Lechner/Klaus Trabitsch, Hoanzl<br />
Aus „wahrer Liebe“ zu den alten, traditionellen<br />
Weihnachtsliedern haben Otto Lechner, Klaus<br />
Trabitsch & die Betlehem All Stars diese ihrer<br />
Texte entkleidet , neu arrangiert, als Instrumentalversion<br />
wiedergeboren und musikstilmäßig<br />
in ein neues, globales Gewand gekleidet.<br />
A SINGLE MAN<br />
Regie: Tom Ford - Mit Colin Firth, Julianne<br />
Moore, Nicholas Hoult<br />
Mit Gefühl und Witz schildert „A Single Man“ einen<br />
ereignisreichen Tag im Leben des Universitätsprofessors<br />
George (Colin Firth), der am Morgen<br />
des 30. November 1962 beschließt, sich<br />
noch am Ende des Tages sein Leben zu nehmen.<br />
SEASONS OF MY SOUL<br />
Rumer, Atlantic<br />
Was wie ein verlorener Klassiker von Dionne<br />
Warwick, Karen Carpenter oder Dusty Springfield<br />
klingt, ist in Realität das delikate Debütalbum<br />
einer cool sinnlichen, 31-jährigen Londoner<br />
Sängerin. So unfassbar schön, dass auch Feinschmecker<br />
damit ihre Freude haben dürften.<br />
ROCK SYMPHONIES<br />
David Garrett, DECCA<br />
Rock meets Symphonieorchester: Mit diesem<br />
Prinzip überschreibt der Geigenvirtuose David<br />
Garrett sein neues Album „Rock Symphonies“.<br />
Das Prager Orchester vereint sich mit einer<br />
Rockband, um eine Mischung aus Stromevergreens<br />
in neue Arrangements zu kleiden.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 115
LIFE UND STYLE<br />
SERVICE<br />
VERANSTALTUNGSTIPPS<br />
Winter 2011<br />
ANDRÉ RIEU<br />
André Rieu, der niederländische Geiger und<br />
Orchesterleiter, hat bislang weltweit mehr<br />
als dreißig Millionen Alben verkauft. Gemeinsam<br />
mit seinem 50-köpfigen Johann-<br />
Strauss-Orchester tritt er auf seinen Tourneen<br />
in fünf Kontinenten auf. Am 24.<br />
Februar besucht er Österreich und macht im<br />
Messezentrum Salzburg Station.<br />
PAUL FLORA<br />
Sein Lieblingswerkzeug war die Tuschfeder,<br />
sein Wappentier der Rabe, ihn interessierte<br />
vor allem das Widersprüchliche, das Skurrile,<br />
das Vergehende. Das Karikaturmuseum<br />
Krems widmet Paul Flora eine umfassende<br />
Ausstellung, die einen Einblick in seine Bildthemen,<br />
seine technische Meisterschaft und<br />
dem ihm eigenen Witz gibt.<br />
RICHARD STRAUSS<br />
Vor hundert Jahren, am 26. Jänner 1911,<br />
wurde der „Rosenkavalier“ erstmals aufgeführt.<br />
Die Österreichische Nationalbibliothek<br />
widmet dieser wohl populärsten Strauss-<br />
Oper eine eigene Ausstellung. Highlight ist<br />
die Originalpartitur der Oper, die sich seit<br />
1924 im Besitz der ÖNB befindet.<br />
KONZERTE<br />
ALTENBERG TRIO<br />
11. Jänner<br />
Musikverein Wien<br />
www.musikverein.at<br />
MOZARTWOCHE 2011<br />
21. bis 30. Jänner<br />
Mozarteum Salzburg<br />
www.mozarteum.at<br />
DAVID HASSELHOFF LIVE<br />
4. Februar<br />
Stadthalle Wien<br />
www.stadthalle.com<br />
ANDREA BERG<br />
12. Februar<br />
Stadthalle Wien<br />
www.stadthalle.com<br />
ANDRÉ RIEU<br />
24. Februar<br />
Messezentrum Salzburg<br />
www.messezentrum-salzburg.at<br />
THRILLER – LIVE!<br />
25. Februar<br />
Stadthalle Wien<br />
www.stadthalle.com<br />
KATY PERRY<br />
27. Februar<br />
Stadthalle Wien<br />
www.stadthalle.com<br />
JAMES BLUNT<br />
16. März<br />
Stadthalle Wien<br />
www.stadthalle.com<br />
BÜHNE<br />
APASSIONATA<br />
19. Februar<br />
Stadthalle Wien<br />
www.stadthalle.com<br />
ABBA THE SHOW<br />
1. Februar<br />
Stadthalle Wien<br />
www.stadthalle.com<br />
PHANTOM DER OPER 2011<br />
12. Jänner<br />
Stadthalle Wien<br />
www.stadthalle.com<br />
MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER<br />
14. Jänner<br />
Landestheater Innsbruck<br />
www.landestheater.at<br />
ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK<br />
18. bis 21. Jänner<br />
Raimund Theater<br />
www.musicalvienna.at<br />
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE<br />
31. Jänner<br />
Salzburger Landestheater<br />
www.theater.co.at<br />
PETER TURRINI<br />
15. Februar<br />
Stadttheater Klagenfurt<br />
www.stadttheater-klagenfurt.at<br />
TI AMO<br />
15. bis 19. Februar<br />
Metropol<br />
www.wiener-metropol.at<br />
LASST KREISKY UND SEIN TEAM ARBEITEN!<br />
15. Februar<br />
Palais Novak<br />
www.palaisnovak.at<br />
EVITA<br />
8. bis 12. März<br />
Festspielhaus Bregenz<br />
www.festspielhausbregenz.at<br />
ALFRED DORFER – BIS JETZT<br />
14. bis 17. März<br />
Orpheum Donaustadt<br />
www.orpheum.at<br />
EIN SELTSAMES PAAR<br />
15. März<br />
Gloria Theater<br />
www.gloriatheater.at<br />
ROLAND DÜRINGER – ICH EINLEBEN<br />
16. März<br />
Kürnberghalle Leonding<br />
www.leonding.at<br />
AMERIKA<br />
31. März<br />
Stadttheater Klagenfurt<br />
www.stadttheater-klagenfurt.at<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
PAUL FLORA<br />
Bis 6. März<br />
Karikaturmuseum Krems<br />
www.karikaturmuesum.at<br />
SCHÖNES KLOSTERNEUBURG<br />
Bis 30. Jänner<br />
Essl Museum<br />
www.essl.museum<br />
CEZANNE – PICASSO – GIACOMETTI<br />
Bis 2. Februar<br />
Leopold Museum<br />
www.leopoldmuseum.org<br />
PICASSO<br />
Bis 16. Jänner<br />
Albertina<br />
www.albertina.at<br />
GLANZ DES HAUSES HABSBURG<br />
Bis 1. April<br />
Kunsthistorisches Museum<br />
www.khm.at<br />
SUSAN HEFA<br />
Bis 13. März<br />
Sigmund Freud Museum<br />
www.freud-museum.at<br />
DIE ERNST JANDL SHOW<br />
Bis 13. Februar<br />
Wien Museum Karlsplatz<br />
www.wienmuseum.at<br />
POWER UP – FEMALE POPART<br />
Bis 20. Februar<br />
Kunsthalle Wien<br />
www.KUNSThalle.at<br />
RICHARD STRAUSS – 100 JAHRE ROSENKAVALIER<br />
Bis 6. März<br />
Österreichische Nationalbibliothek<br />
www.onb.ac.at<br />
FOTOS: G. RAMAEKERS, NACHLASSVERTRETUNG PAUL FLORA GALERIE SEYWALD UND GALERIE FLORA, <strong>2010</strong>, ÖNB<br />
116 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
LIFE UND STYLE<br />
SERVICE<br />
EX LIBRIS<br />
Empfehlungen der Redaktion<br />
DAS KREN KOCHBUCH<br />
Hans Peter Fink<br />
Pichler Verlag<br />
Bereits Cato der Ältere befasste sich in seinen<br />
Abhandlungen zum Ackerbau mit Kren und<br />
bevor es in den Küchen Mitteleuropas den Pfeffer<br />
gab, würzten die Hausfrauen mit Kren. Meisterkoch<br />
Hans Peter Fink demonstriert, dass die<br />
würzige Schärfe des Krens nicht nur das Herz zu<br />
erwärmen vermag und allzu üppige Fettränder<br />
der Brettljause neutralisiert, sondern auch am<br />
anspruchsvolleren Gaumen alle Stücke spielt:<br />
von klassischen Beilagen wie Apfelkren und<br />
Semmelkren über köstliche Hauptgerichte, Vorspeisen,<br />
Saucen und Salate bis zu pikanten<br />
Snacks und ungewöhnlichen Dessert-Ideen.<br />
DIE INTERNETFALLE<br />
Thomas R. Köhler<br />
Frankfurter Allgem. Buch<br />
Im Internet bin ich anonym, ich kann tun und<br />
lassen was ich will. Diese Aussage illustriert eine<br />
gängige Vorstellung, die sich in den Köpfen<br />
der Nutzer festgesetzt hat, wenn es um die Frage<br />
des „digitalen Ichs“ im Onlinezeitalter geht.<br />
30 Millionen Menschen nutzen allein in Deutschland<br />
soziale Netzwerke im Internet. Aber kaum<br />
jemand kennt die Hintergründe und Zusammenhänge<br />
der Web 2.0-Welt, jenseits<br />
wiederkehrender Pressemeldungen über Datenklau,<br />
Cyberstalking, Identitätsdiebstahl und<br />
Online-Mobbing. „Die Internetfalle“ liefert einen<br />
Blick hinter die Kulissen der Webwelt.<br />
GEHIRNTRAINING<br />
Duden<br />
Bibliographisches Institut Mannheim<br />
Dieser Band versammelt spannende Denksportaufgaben<br />
unterschiedlichster Art und verschiedenster<br />
Schwierigkeitsstufen, um in unterhaltsamer<br />
Weise die sprachliche, logische und<br />
praktische Intelligenz zu trainieren und das Gehirn<br />
in Bestform zu halten. Das Buch versteht<br />
sich als „Zehnkampftraining“ auf dem Gebiet<br />
des Denksports und fördert die Leistungsfähigkeit<br />
des Gehirns. Vor allem aber soll es Spaß<br />
machen, die kniffligen Aufgaben zu lösen. Der<br />
handliche Band eignet sich nicht nur als Rätsellektüre<br />
für das heimische Sofa sondern sorgt<br />
auch für Kurzweile in Bus und Bahn.<br />
MADEIRA<br />
Oliver Breda<br />
Michael Müller Verlag<br />
Mitten im Atlantik präsentiert der Profi-Wanderführer<br />
Oliver Breda 35 Touren für jeden Geschmack<br />
und jede sportliche Ambition. Madeira<br />
hat auf kleinstem Raum Fantastisches zu<br />
bieten: markante felsige Küsten; dichten, märchenhaften<br />
Lorbeerwald; zahlreiche Wasserfälle<br />
und eine zerklüftete Hochgebirgsregion,<br />
die es mit anderen Gebirgen dieser Welt durchaus<br />
aufnehmen kann. Interessante Wege wurden<br />
neu angelegt, uralte Pfade hat man restauriert,<br />
und auf den inseltypischen Levadas<br />
erreichen Wanderer Gebiete, die Nur-Urlauber<br />
niemals zu Gesicht bekommen würden.<br />
TOLLE ZEITEN & GROSSE JÄGER<br />
BAND II<br />
Klaus Neuberger<br />
Krals Verlag<br />
Die Jagd und das Waidwerk waren und sind Bestandteil<br />
der Kultur, speziell in Österreich. Die im<br />
Buch Genannten und Beschriebenen waren und<br />
sind allesamt Träger des Feuers und der Jagdtradition<br />
und nicht die Bewahrer der Asche. Allen<br />
Porträtierten war und ist eine stete Unermüdlichkeit<br />
für die Jagd gemein. Einige der<br />
Protagonisten zählen, der Vergleich sei hier<br />
gestattet, zur internationalen „Champions-League“<br />
der Jagd. Abgerundet ist das Buch durch<br />
spritzige Anekdoten über Jagdhunde und jagdliche<br />
Textilien, sowie über Bienen- und Wespenstiche<br />
auf der Jagd.<br />
AUSTRIAN STYLE<br />
Irmi Soravia<br />
Brandstätter Verlag<br />
Soravia und Harald Eisenberger haben einen<br />
Streifzug durch Österreichs stilsicherste Refugien<br />
unternommen – vom Stadtpalais über die Seevilla<br />
bis hin zum Zweitwohnsitz in den Alpen. Die<br />
schönsten privaten Wohnräume präsentieren sie<br />
in diesem opulenten Buch: Nicht sterile Architektur<br />
und Schöner-Wohnen-Ambiente, sondern<br />
Oasen der Ruhe und Harmonie, des Wohlbefindens<br />
und Beheimatetseins, geschmackvolle<br />
und behagliche Interieurs, in denen sich Kunst<br />
und beste Handwerkskunst zu faszinierenden<br />
Wohnlandschaften fügen. Eine inspirierende<br />
Reise durch Österreichs exlusivste Wohnungen,<br />
Villen und Schlösser, die zum Träumen einlädt.<br />
ENDLICH ALLE ERFOLGS-<br />
GEHEIMNISSE<br />
Helmut A. Gansterer<br />
Eco Win<br />
In seinem Opus Magnum verdichtet der Autor<br />
die Erfahrung aus 10 Weltreisen, 20 Jahren als<br />
Chefredakteur und 30 Jahren als Herausgeber<br />
des Wirtschaftsmagazins trend . Er bietet eine<br />
neue Erfolgs-Systematik. Sie hilft Frauen und<br />
Männern, Grünschnäbeln und Silberpanthern<br />
auf dem Weg nach oben. Die zwölf elementaren<br />
Weisheiten und die vielen wichtigen Tipps<br />
können von Allen sofort umgesetzt werden. Die<br />
maßgeblichen Eigenschaften der Erfolgreichen<br />
sind nicht unverrückbares Schicksal, sondern erlernbares<br />
Geschick. Eine abgestimmte Mischung<br />
aus erheblicher Lebenserfahrung und Witz.<br />
AZOREN<br />
Michael Bussmann<br />
Michael Müller Verlag<br />
Die Inseln zum Entdecken mitten im Atlantik!<br />
Vulkanische Aktivitäten und eine exotische Vegetation<br />
schufen eine faszinierende Landschaft.<br />
Heiße Thermalquellen, Kraterseen, in denen<br />
man baden kann, ausgedehnte Strände und urwüchsige<br />
Landschaften bieten dem Urlauber<br />
vielfältige Möglichkeiten. Ein Flug auf die Azoren<br />
ist eine Zeitreise, denn durch die isolierte Lage<br />
haben sich dort noch viele uralte Traditionen<br />
erhalten, die auf dem Kontinent schon lange<br />
ausgestorben sind. Von der Hauptinsel Sao Miguel<br />
bis zur touristisch nahezu unberührten<br />
kleinen Insek Corvo finden sich jede Menge<br />
Tipps zur individuellen Urlaubsgestaltung.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 117
DIPLOMATIE<br />
EVENT<br />
EIN CASANOVA IN WIEN<br />
Amerikanisches Charisma trifft Wiener Eleganz<br />
Zu Ehren des Wien-Besuches von US-Schauspieler John Malkovich luden der amerikanische<br />
Botschafter William Eacho III und seine Gattin zu einem Holiday Open House in die amerikanische<br />
Botschafter-Residenz. Hollywood-Star John Malkovich wird im Jänner im Wiener<br />
Ronacher in der Kammeroper in „The Giacomo Variations“ von Michael Sturminger spielen.<br />
Botschafterehepaar Eacho<br />
und John Malkovich<br />
Dr. Karin Czerny, John Malkovich,<br />
Mag. Waltraud Lenzhofer<br />
Botschafterehepaar Eacho<br />
mit Vizebürgermeisterin<br />
Maria Vassilakou<br />
Ingried Muttone,<br />
Peter Weck<br />
Mag. Botschafter Waltraud Hans<br />
Lenzhofer Winkler in mit Begleitung Gatte<br />
Schauspielerin<br />
Sunnyi Melles<br />
Gerry Kessler und Alfons<br />
Haider mit Begleitung<br />
118 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
LIFE UND STYLE<br />
ASTRO<br />
Beziehungen aus astrologischer Sicht<br />
Österreich und China<br />
Vierzig Jahre diplomatische Beziehung zwischen China und Österreich sind ein Anlass, das<br />
Verhältnis beider Staaten auch vom astrologischen Gesichtspunkt her zu betrachten: Für beide<br />
Länder ist die Begegnung ein bedeutsames Merkmal. Von MARIA PALLER<br />
Im Länderhoroskop von Österreich<br />
(12.11.1918/15:57 Uhr, Wien) ist die Betonung<br />
zu Beziehungen zu anderen Ländern<br />
als hervorstechende Grundanlage angezeigt.<br />
Österreich wächst und blüht<br />
durch die Entwicklung von wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Partnerschaften.<br />
Auch im Länderhoroskop der Volksrepublik<br />
China (1.10.1949/15:15 Uhr, Peking)<br />
fließt die Energie in die Begegnung, welche<br />
internationale Beziehungen und den<br />
Austausch mit anderen Ländern hervorhebt.<br />
Der Vergleich beider Länder aus<br />
astrologischer Sicht zeigt vor allem die<br />
Energien zweier freundschaftlich verbundener<br />
Staaten mit fruchtbaren Begegnungen,<br />
die auf Stabilität, Beharrlichkeit und<br />
gegenseitiger Wertschätzung aufgebaut<br />
sind.<br />
***<br />
Verstärkte Kommunikation<br />
Seit Beginn der offiziellen Beziehung<br />
(Gründungshoroskop 28.5.1971) zwischen<br />
China und Österreich zeichnet sich diese<br />
durch die Verbundenheit in freundschaftlichen<br />
und kulturellen Belangen aus. Das<br />
starke Interesse an Unterhaltung, Kunst<br />
und Kultur war jeher eine Gemeinsamkeit.<br />
Traditionelle Veranstaltungen wie z. B. die<br />
Chinesischen Akrobatentruppen, die sich<br />
in Österreich größter Beliebtheit erfreuen,<br />
während die Wiener Philharmoniker und<br />
Wiener Sängerknaben von der chinesischen<br />
Bevölkerung seit vielen Jahren bewundert<br />
werden.<br />
Die Planetenkonstellationen für das<br />
Jahr 2011 versprechen ein merklich verstärktes<br />
Streben nach Kommunikationsbereitschaft<br />
und wirtschaftlicher Erweiterung.<br />
Österreich und China liefern sich<br />
Denkanstöße zur Erneuerung in Handel<br />
und Wirtschaft, welche zur gegenseitigen<br />
Horizonterweiterung beitragen werden.<br />
Wie im Länderhoroskop von China als<br />
auch im gemeinsamen Gründungshoroskop<br />
China/Österreich sind Innovation und<br />
Kreativität als Schwerpunkte angezeigt.<br />
Der Eintritt von Uranus ins Tierkreiszeichen<br />
Widder (ab März 2011), als auch förderliche<br />
Jupiter- und Uranustransite zum<br />
Gründungshoroskop beider Länder, werden<br />
Themen wie Bildung, Tourismus, Umwelt<br />
und Technologien mit nachhaltiger<br />
positiver Wirkung für beide Länder verstärken.<br />
***<br />
Beziehungen Allgemein<br />
Astrologie ist ein faszinierender Ratgeber<br />
in Beziehungen, sowohl im privaten als<br />
auch im geschäftlichen Bereich. Aus dem<br />
Horoskop erfahren wir, wie wir uns in Beziehungen<br />
verhalten, was uns zusammenführt<br />
und verbindet. Es zeigt uns die<br />
Schwerpunkte und die Sinnhaftigkeit der<br />
Gemeinsamkeiten, als auch zukünftige<br />
Entwicklungen auf.<br />
KONTAKT<br />
E-mail: maria.paller@astro-power.at<br />
www.astro-power.at<br />
Maria Paller<br />
Dipl. Astrologin<br />
Leiterin Familienaufstellung<br />
A-2443 Loretto,<br />
Rosengasse 14<br />
Tel.: +43-(0)664-153 53 25<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 119
HOROSKOP<br />
JÄNNER – FEBRUAR – MÄRZ 2011<br />
Winter 2011<br />
Was uns die<br />
Sterne sagen<br />
Ihr persönliches Winterhoroskop<br />
von Gerhard von<br />
Lentner.<br />
Weltprognose für 2011<br />
Neues tut sich auf in den USA: Donald<br />
John Trump will Präsident der USA werden.<br />
Die Chancen für den 6. November<br />
2012 stehen sehr gut für ihn. Donald<br />
Trump wurde am 14. Juni 1946 im Zeichen<br />
des Zwillings geboren. Das zeigt für ihn in<br />
den kommenden Jahren einen schrittweisen<br />
Aufschwung. Als Wirtschaftsmagnat<br />
weiß er die Geschicke der Vereinigten<br />
Staaten zu lenken. Die Großen des Landes,<br />
die die USA verlassen haben, wollen wieder<br />
zurück ins Land und mitmischen.<br />
Trump blieb seinem Land und seinen<br />
Grundsätzen treu. Das ist sein Erfolg.<br />
Obamas Leuchten scheint sich zu verdunkeln.<br />
Die USA sind für seine sozialen<br />
Vorhaben noch nicht so weit. Dennoch<br />
wird er sich als US-Präsident weiter behaupten<br />
können. Die Ideen sind gut, aber<br />
es sind nicht alle zu verwirklichen. Die<br />
Kriege sind zu kostspielig. Es wird ein<br />
weiteres Umdenken bei der Gewinnung<br />
von sauberer Energie geben. Die Börse bekommt<br />
dies positiv zu spüren.<br />
Russland versucht weiter an Aufschwung<br />
zu gewinnen. Die Entwicklung<br />
in der Wirtschaft ist zu langsam. Die Industrie<br />
ist zu veraltet. Die Altkommunisten<br />
versuchen wieder das Land in ihre<br />
Hände zu bekommen. Die Fehler früherer<br />
Machthaber der UdSSR lassen ein rasches<br />
Wachstum nicht zu.<br />
Die Arabischen Emirate machen Solarenergie<br />
und grüne Energie zum Kern ihrer<br />
Strategie.<br />
China ist auf dem richtigen Weg, wenn<br />
die grüne Energie gefördert wird. In ihrem<br />
Ausbau liegt die Zukunft. Eine sauberere<br />
WIDDER - ARIES<br />
21. 03. – 19. 04.<br />
Planet: Mars und Pluto<br />
Element: Feuer<br />
Feiern Sie nicht zu lange, sonst versäumen Sie wichtige Termine.<br />
Jänner gibt Ihnen das Tempo für das gesamte Jahr vor. Sie werden<br />
ab Februar den Jupitereinfluss enorm spüren. Eigentlich dürfte Ihnen<br />
nichts misslingen. Wenn Sie die Gunst der Zeit von Februar bis<br />
Juli nutzen, werden Sie für die nächsten Jahre ausgesorgt haben.<br />
Beruf: Wer sich gut vorbereitet hat, wird belohnt in diesem Jahr.<br />
Der versprochene Neustart kann beginnen. Liebe: Mehr Vertrauen<br />
in diesem Jahr zu Ihrem Partner, wird Sie ihr/ihm gegenüber<br />
sympathischer machen. Sie sollten Zeit für Streicheleinheiten<br />
einplanen. Finanzen: Vorsicht: Trotz der enormen finanziellen Verbesserung<br />
dürfen Sie nicht gleich alles auf eine Karte setzen.<br />
Gesundheit: Versuchen Sie nicht in alte Essgewohnheiten durch<br />
beruflichen Stress zurückzufallen. Gymnastik tut Ihnen gut.<br />
ZWILLINGE – GEMINI<br />
21. 05. – 21. 06.<br />
Planet: Merkur<br />
Element: Luft<br />
Vielseitig, kontaktfreudig und neugierig – so sind die Zwillinge. Sie<br />
gehen mit offenen Augen durchs Leben. Jedoch bleibt nicht viel<br />
Zeit, um in die Tiefe zu gehen. Für sie ist auch der neueste<br />
Klatsch eine Information – charmant, heiter und redegewandt halten<br />
sie ihr Umfeld auf dem Laufenden. Das bringt viele Neider.<br />
Beruf: Viele werden über Ihre Tatkraft verwundert sein. Sie geben<br />
heuer alles. Werden Sie aber nicht oberflächlich. Das wäre ein Stolperstein.<br />
Liebe: Ihr Partner wird es nicht leicht haben mit Ihnen.<br />
Sie sollten sich trotz vieler Arbeit mehr Zeit für die Liebe geben.<br />
Finanzen: Die Finanzkriese der letzten Jahre war eher eine Herausforderung<br />
als eine Depression. 2011 ist weiter profitabel.<br />
Gesundheit: Geben Sie Ihrer Gesundheit Raum und Zeit. Tägliches<br />
Laufen hält Sie weiterhin in Schwung.<br />
LÖWE – LEO<br />
23. 07. – 23. 08<br />
Planet: Sonne<br />
Element: Feuer<br />
Löwegeborene haben ein goldenes Herz und geben gern und großzügig,<br />
solange man ihnen die angemessene Dankbarkeit zeigt.<br />
Dank ihres ausgeprägten Selbstbewusstseins und ihrer angeborenen<br />
Führungsqualitäten stehen sie oft im Mittelpunkt – gleichzeitig<br />
wissen sie auch, wie man feiert und für gute Unterhaltung sorgt!<br />
Beruf: Neue berufliche Herausforderungen warten bis in den Sommer<br />
2011 auf Sie. Der Herbst bringt Umbrüche mit sich. Liebe: Sie geben<br />
gerne, aber Sie möchten auch erhalten. Vielleicht sollten Sie einmal<br />
auf das Nehmen verzichten. Finanzen: Sie haben in diesem Jahr<br />
das richtige Gespür für neue Investitionen. Sie werden Gewinner in<br />
diesem Jahr sein. Gesundheit: Vergessen Sie bei all dem Stress, den<br />
Sie haben werden, Ihre Gesundheit nicht. Vitamin C, Magnesium und<br />
Zink stärken Ihr Herz und verbessern den Kreislauf!<br />
STIER – TAURUS<br />
21. 04. – 20. 05.<br />
Planet: Venus<br />
Element: Erde<br />
Der Stiergeborene ist zu Jahresanfang nicht sehr erfolgsverwöhnt. Es<br />
gibt noch viele Hürden zu bewältigen. Der Trend zeigt jedoch aufwärts<br />
und kündigt ein sonniges und erfolgreiches Jahr an. Jedes gelöste<br />
Problem stärkt Ihren Charakter. Trotz vielen Leids wird Ihnen<br />
sehr viel Liebe von Freunden und dem Partner entgegengebracht!<br />
Beruf: Sie dürfen in den drei Monaten keinen gewagten beruflichen<br />
Umbruch wagen. Erst ab Sommer wird es besser.<br />
Liebe: Trotz widriger Umstände hält Ihr Partner zu Ihnen und Ihre<br />
gemeinsame Liebe vertieft sich.<br />
Finanzen: Nicht alle Reserven in den kommenden Monat aufbrauchen!<br />
Keine Panik: Ab dem Mai verbessert sich Ihre Situation wieder.<br />
Gesundheit: Sie sollten rechtzeitig dafür sorgen, dass die Akkus auch<br />
wieder aufgeladen werden. Genießen Sie mehr die Natur.<br />
KREBS – CANCER<br />
22. 06. – 22. 07.<br />
Planet: Mond<br />
Element: Wasser<br />
Sie erhalten 2011 wohlwollendes Lob. Das ist nicht selbstverständlich,<br />
und es ehrt Sie. Legen Sie nicht alles auf eine Waagschale. <strong>2010</strong><br />
hat Sie viel Mühe gekostet, und auch dieses Jahr wird für Sie kein<br />
einfaches sein. Wer so sensibel ist, kann Kritik nur schwer verkraften<br />
– nehmen Sie nicht alles zu persönlich.<br />
Beruf: Ihre Fürsorge wird endlich in diesem Jahr belohnt werden.<br />
Bedenken Sie aber, dass man weiterhin Großes von Ihnen erwartet.<br />
Liebe: Sie genießen die Liebe eines besonderen Menschen. Trotzdem<br />
misstrauen Sie ihm. Versuchen Sie das zu ändern. Finanzen:<br />
Vorsicht ist weiterhin angesagt. Nur kleine finanzielle Möglichkeiten<br />
verschaffen ihnen einen gesicherten Lebensweg. Gesundheit:<br />
Meiden Sie in den kommenden Monaten allzu viel Alkohol. Das<br />
verwirrt ihre Sinne und Gefühle. Es besteht Verletzungsgefahr.<br />
JUNGFRAU – VIRGO<br />
24. 08. – 23. 09.<br />
Planet: Merkur<br />
Element: Erde<br />
Die Jungfrauen sind die Ökonomen unter den Tierkreiszeichen. Sie<br />
überprüfen eine Sache genau, statt blind darauf zu vertrauen. Für<br />
dieses Jahr ist die grüne Energie angesagt. Die Spürnase der Jungfrau<br />
wird in diesem Jahr auf das richtige Pferd setzen. Es geht auch<br />
in diesem Jahr darum, die Spreu vom Weizen zu trennen.<br />
Beruf: Sie sind sehr praktisch veranlagt und können sich auch an<br />
den kleinen Dingen des Alltags freuen. Liebe: Zeigen Sie sich auch<br />
einmal von der romantischen Seite. Der Partner wartet nur auf ein<br />
Zeichen von Ihnen. Finanzen: Sie bekommen in diesem Jahr<br />
nicht immer das, was Sie wollen. Geben heißt in diesem Jahr für<br />
Sie die Devise. Gesundheit: Grundsätzlich liegt ein sehr gutes Jahr<br />
für die Gesundheit vor Ihnen. Aber die kleinen Wehwehchen haben<br />
es dennoch in sich.<br />
120 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10
WAAGE – LIBRA<br />
23. 09. – 23. 10.<br />
Planet: Venus<br />
Element: Luft<br />
Die schöngeistigen Waagen sehnen sich in diesem Jahr nach einem<br />
Gegenüber, das die eigene Persönlichkeit widerspiegelt und ergänzt.<br />
Sie sind ganz auf Harmonie und Ausgleich ausgerichtet und darum<br />
besonders liebenswürdig und diplomatisch. Sie sind Vermittler, können<br />
jedoch für sich selbst nicht so leicht Entscheidungen treffen.<br />
Beruf: Dieses Jahr darf nicht mehr gezaudert werden. Eine wichtige<br />
Entscheidung wird Ihr Leben gänzlich ändern.<br />
Liebe: Die wahre Liebe kommt immer dann, wenn man diese nicht<br />
mehr erwartet. Das Jahr 2011 scheint Sie zu beflügeln.<br />
Finanzen: Ihr Höhenflug in der Liebe heißt aber nicht gleich ein Höhenflug<br />
in den Finanzen. Bleiben Sie am Boden der Realität.<br />
Gesundheit: Wald, Wiese und das Meer bringen Sie auf eine revolutionierende<br />
Idee, die goldrichtig für die Menschen ist.<br />
SCHÜTZE – SAGITTARIUS<br />
23. 11. – 21. 12.<br />
Planet: Jupiter<br />
Element: Feuer<br />
Man wird Sie für einen Sprücheklopfer halten. Bei den gut aufgelegten<br />
Schützen geht es um Wachstum in jeder Hinsicht –durch<br />
Sport, Bildung oder Weisheit und Güte. Sie werden in diesem Jahr<br />
viele Ihrer vergangen Pläne in die Realität umsetzen können. Viele<br />
werden nicht glauben können, was Sie so alles leisten.<br />
Beruf: Ihre langgehegten Ziele werden nun Wirklichkeit. Stein um<br />
Stein bauen Sie Neues auf. Man wird Sie um Ihren Erfolg beneiden…<br />
Liebe: Treu und liebevoll wird nun immer jemand an Ihrer<br />
Seite sein. Sie bemerken es oft gar nicht. Zeigen Sie, dass Sie jene<br />
Person auch mögen. Finanzen: Banker würden Ihr Gespür für<br />
soziale Zusammenhänge brauchen. Dann würde es der gesamten<br />
Wirtschaft wieder besser gehen. Gesundheit: Vergessen Sie Ihre<br />
Gesundheit nicht. Sie finden etwas Neues gegen Schmerzen.<br />
WASSERMANN - AQUARIUS<br />
20. 01. – 18. 02.<br />
Planet: Saturn & Uranus<br />
Element: Luft<br />
Typisch für dieses Jahr wird sein, dass scheinbar alles gelingt. Doch<br />
es wird Einschnitte geben. Wenn Sie bedacht weiter Ihre Zukunft<br />
planen, werden Sie bereits ab Februar 2011 ein neues Zuhause haben.<br />
Jemand wird Sie dabei unterstützen. Bereiten sie sich für den<br />
Sommer 2011 gut vor. Jemand wird sich in Ihr Leben einschleichen.<br />
Beruf: Sie sind in diesem Jahr 2011 risikobereit. Nicht von Ihrem eigentlichen<br />
Weg abweichen. Der Weg ist das Ziel! Liebe: Jemand<br />
versucht Sie zu umgarnen. Das wird ihr/ihm gelingen. Die Zeit für<br />
feste Bindungen ist aber noch nicht reif. Finanzen: Keine Sorge für<br />
dieses Jahr 2011. Solange Sie Ihre irdischen Ziele verfolgen, werden<br />
Sie mehr Sicherheit fühlen. Konservatives Sparen ist das Wort des<br />
Jahres. Gesundheit: Sie sind zeitweise zu leichtfertig mit Ihrer Gesundheit.<br />
Vermeiden Sie zu würzige Speisen.<br />
SKORPION – SCORPIUS<br />
24. 10. – 22. 11.<br />
Planet: Mars<br />
Element: Wasser<br />
Friss oder stirb ist das Motto für leidenschaftliche Skorpione. Sie wachsen<br />
am besten an Krisen und haben keine Angst davor, sich durch<br />
Provokation unbeliebt zu machen. Kompromisslos und mit psychologisch<br />
begabt gehen sie den Dingen auf den Grund und durchschauen<br />
andere sofort. Skorpione gelten deshalb oft als unbequem.<br />
Beruf: Schreiten Sie weiter voran und Sie werden merken, dass Sie<br />
Recht bekommen. Das Land braucht Sie. Man will Sie in der Politik<br />
haben. Liebe: Sie dürfen in diesem Jahr 2011 nicht Ihre Liebe<br />
aufs Spiel setzen. Glück im Spiel ist nicht gleichzusetzen mit Glück<br />
in der Liebe. Finanzen: Ihre Risikobereitschaft wird Ihnen einen<br />
großen Gewinn in diesem Jahr bescheren. Aber denken Sie dabei<br />
auch an schlechtere Zeiten… Gesundheit: Gönnen Sie sich mehr<br />
Zeit zum Schlafen. Ihr Körper wird es Ihnen danken.<br />
STEINBOCK – CAPRICORNUS<br />
22. 12. – 19. 01.<br />
Planet: Saturn<br />
Element: Erde<br />
Ihre Beharrlichkeit der letzten Jahre macht sich bezahlt. Sie werden<br />
den größten Erfolg des Jahres schon am Anfang verbuchen können.<br />
Man erkennt Ihr Talent, Ihren Fleiß und Ihre Zuverlässigkeit. Das Motto<br />
für dieses Jahr: Ausdauer und Selbstvertrauen. Die Plagen der<br />
letzten Jahre haben ein Ende!<br />
Beruf: Geben Sie Selbstzweifeln keine Chance. Jetzt gibt es die<br />
Möglichkeit, weiter an Ihrem Erfolg zu bauen. Ein Neubeginn bringt<br />
weitere Ideen für das gesamte Jahr 2011. Liebe: Jemand wird in<br />
diesem Jahr Ihr Leben positiv beeinflussen. Eine neue Liebe und<br />
ein neues Tier begleiten Ihren zukünftigen Weg. Finanzen: Sie<br />
werden in diesem Jahr Ihren Besitz vermehren können. Ein feines<br />
Gespür bringt den profitablen Ertrag für die Zukunft. Gesundheit:<br />
Bleiben Sie Ihren Grundsätzen treu. Kein Alkohol, keine Zigaretten.<br />
FISCHE - PISCES<br />
19. 02. - 20. 03.<br />
Planet: Neptun<br />
Element: Wasser<br />
Das neue Jahr beginnt turbulent. Zur Jahresmitte haben Sie es<br />
dann aber geschafft! Sie können durchstarten. Weil sie alles gut<br />
vorbereitet haben, wird es ein Kinderspiel. Die Ausdauer macht<br />
sich bezahlt. Bereiten Sie sich auf ein Jahr des Durchbruchs vor.<br />
Vorsicht ist aber geboten. Sie sollten Ihre Zukunft absichern.<br />
Beruf: Ihre besten Monate im Beruf werden im Sommer sein. Jetzt<br />
können Sie sich mit Gewissheit durchsetzen.<br />
Liebe: Geben Sie der Liebe die nötige Zeit. Das Jahr ist voller Überraschungen<br />
für Sie. Viele neue Romanzen.<br />
Finanzen: Ihr Einkommen bekommt einen Schub nach oben. Geben<br />
Sie aber nicht mehr aus, als Sie wirklich bereit haben.<br />
Gesundheit:Die Venus bestrahlt Sie gut. Das heißt: Sie werden Ihre<br />
Gesundheit durch Gymnastik steigern können.<br />
Umwelt ist das enthusiastische Ziel. Auch<br />
in Südamerika und in Afrika gibt es ein<br />
Umdenken, was die Energie betrifft. Viele<br />
Ressourcen sind noch nicht ausgeschöpft<br />
und können der Menschheit große Vorteile<br />
bringen.<br />
Der US-Dollar bekommt im Frühjahr<br />
wieder einen leichten Aufschwung. Bis<br />
zum Sommer 2011 wird es dem Euro noch<br />
gut gehen, im Herbst kommt er allerdings<br />
ins Schwanken.<br />
***<br />
Prognose für Österreich<br />
Jänner bis März<br />
Österreichs Wirtschaft entwickelt sich<br />
2011 überraschenderweise gut, vor allem<br />
Exportmärkte werden die treibende Kraft<br />
dahinter sein. Gleichzeitig wird auch die Arbeitslosenzahl<br />
nicht in dem Ausmaß steigen,<br />
wie es von vielen vorhergesagt wurde.<br />
Gedrückt werden diese positiven Trends<br />
aber durch steigende Rohstoffpreise.<br />
Auch politisch wird es heiß hergehen:<br />
Die mangelnde Konfliktfähigkeit beider<br />
Koalitionsparteien wird im Jahr 2011 erhebliche<br />
Turbulenzen mit sich bringen.<br />
Wenn sich zwei streiten, freut sich der<br />
Dritte, so wird man die Situation für Strache<br />
beschreiben. Ein Stimmenzuwachs<br />
der FPÖ ist unausweichlich. Rot wird bei<br />
Verhandlungen mit Grün die Machtkarte<br />
ausspielen. Die Grünen werden sich bei<br />
vielem unterordnen (müssen), wie bei den<br />
Steuererhöhungen, dann und wann werden<br />
sie sich aber behaupten können.<br />
BUCHTIPP<br />
Gerhard von Lentner<br />
Die Sibylle Wahrsage Karten<br />
Verlag Silberschnur<br />
Fast vergessen war dieses wunderschöne<br />
Kartenspiel aus der zweiten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts, das in einem<br />
Museum schlummerte und eine Bildsprache aufweist,<br />
die in ihrer Klarheit Ihresgleichen sucht. Der Verlag Silberschnur<br />
legte einen Original-Reprint dieser historischen Rarität<br />
auf, versehen mit einem Begleitbuch von Gerhard von Lentner<br />
zum raschen und sinnvollen Erlernen des Kartenlegens.<br />
KONTAKT<br />
Gerhard von Lentner lebt als freier Autor, medialer Berater<br />
für Unternehmer, Kartenleger und Heiler in Wien, wo er auch<br />
eine Praxis für Lebensberatung betreibt. Er beschäftigt sich<br />
seit über zwanzig Jahren intensiv mit der Kunst des Kartenlegens,<br />
hält Vorträge zum Thema sowie Kartomantie-Kurse.<br />
Gerhard von Lentner<br />
Laurenzerberg 3/Top 15, A-1010 Wien<br />
Mobil: +43-(0)699-12 01 40 77<br />
E-Mail: buch@spiritual.at<br />
www.spiritual.at | www.karten-legen.be<br />
<strong>SOCIETY</strong> 4_10 | 121
SCHLUSSWORT<br />
SATIRE<br />
Kolumne von WOLF VON SCHILGEN<br />
Die Opernpremiere<br />
Manche Besucher von Kunstveranstaltungen interessieren sich weniger für das „Bild“<br />
als vielmehr für den „Rahmen". Gekürzte Fassung aus „Liebe, Triebe und Gefühle“ von Wolf von Schilgen<br />
Liebe Marietta!<br />
Wie du weißt,<br />
liebe ich die<br />
Musik über alles.<br />
So danke ich dir<br />
für die Festspielkarte<br />
zur Premiere<br />
der Zauberflöte.<br />
Der Tag in<br />
Salzburg war ein<br />
wunderbares Musikerlebnis.<br />
Gleich nach meiner Ankunft war ich<br />
shoppen. In allen Auslagen findest Du<br />
Mozart sehr künstlerisch und einfallsreich.<br />
Nur auf dem Plakat in dem Dameunterwäschegeschäft<br />
schaut er ein<br />
bisserl verkniffen drein, wo er doch angeblich<br />
kein Kostverächter gewesen sein<br />
soll. Auf dem Gemüsemarkt habe ich<br />
Mozart als Salzstreuer und seine Schwester<br />
Nannerl als Pfefferstreuer gekauft,<br />
einen Schirm mit aufgedruckten Noten<br />
und für Dich eine Packung Mozartkugeln.<br />
Man muss ja die örtlichen Spezialitäten<br />
kaufen. Anschließend war ich in<br />
dem Kaffeehaus, wo schon der Mozart<br />
war, sagte der Kellner. War das ein Kommen<br />
und Gehen! So viele Nationalitäten<br />
und Sprachen. Du kannst Dir glatt eine<br />
Weltreise ersparen! Zwei Stunden bin ich<br />
dort gesessen, bei einer Tasse Kaffee.<br />
***<br />
...die Zauberflöte und Schuhe…<br />
Der Abend war berauschend für<br />
mich. Gott sei Dank hat mir das schwarze<br />
Kleid mit den venezianischen Spitzen,<br />
die hatte ich mir damals in Verona<br />
bei der Aida gekauft, gerade noch gepasst.<br />
Aber stell Dir vor, ich hatte passende<br />
Schuhe vergessen! Auf dem Weg zum<br />
Festspielhaus hatte ein Schuhgeschäft<br />
noch offen. Ich habe mir gleich drei Paare<br />
gekauft. Gelbe mit hellblauen Tupfen,<br />
ein paar hellgrüne und ein paar rote, die<br />
mit schwarzen Bändchen zu schließen<br />
sind. Leider passten alle nicht wirklich<br />
zu meinem Kleid.<br />
Weil ich wegen des Schuheinkaufes<br />
ein bisserl zu spät gekommen bin, hatte<br />
ich während der Couverture Zeit für ein<br />
WOLF VON SCHILGEN<br />
DER LACHENDE SATIRIKER<br />
Neuerscheinung von Wolf von Schilgen:<br />
„Liebe, Triebe und Gefühle“<br />
CURRICULUM VITAE<br />
WOLF VON SCHILGEN studierte unter Burgschauspieler Hanns<br />
Obonya Schauspiel und Regie. Er war Vizepräsident des<br />
Steiermärkischen Schriftsteller- und Journalistenverbandes,<br />
später Vizepräsident der Liga der Vereinten Nationen, Chef<br />
des Mundus-Weltpressedienstes und Chef des Staatspolitischen<br />
Informationsdienstes (STAD) sowie Herausgeber und<br />
Chefredakteur verschiedener Zeitungen und Zeitschriften.<br />
Neben zahlreichen Romanen wurde er mit seiner Buchreihe<br />
„Der lachende Satiriker“ berühmt. Kürzlich erschienen ist die<br />
2. Auflage seiner Autobiografie „Als Deutscher geboren“.<br />
Plauscherl mit den Garderobieren und<br />
gleich aus „Insiderkreisen“ erfahren, wer<br />
zu der Premiere gekommen ist. In der<br />
Pause bin ich aus dem Schauen gar nicht<br />
heraus gekommen. Besonders schön waren<br />
die Toiletten. Rot ist ganz eindeutig<br />
die Modefarbe in diesem Jahr. Und erst<br />
der Schmuck! Da hat es gar keine Bühnenscheinwerfer<br />
mehr gebraucht, so gefunkelt<br />
hat alles. Und die viele Prominenz!<br />
Und Photographen in jeder Menge!<br />
Mein Gott war das ein Gerangel, als der<br />
Star aus der Serie „Wie sag’ ich’s meinem<br />
Mann“ mit ihrem neuen Lover auftauchte.<br />
Der arme Kerl war ganz verschüchtert.<br />
Kein Wunder, ist er doch zwanzig Jahre<br />
jünger als sie. Geliftet ist sie auch, das<br />
hab ich durch den Operngucker gesehen.<br />
Die blonde Ansagerin aus dem Fernsehen<br />
hätte ich fast nicht erkannt. Was so<br />
ein bisserl Schminke alles ausmacht. Also<br />
ich war sozusagen auf Tuchfühlung<br />
mit den Stars.<br />
Die Pause war viel zu kurz. Auch danach<br />
waren die Sänger in Höchstform.<br />
Mir war nur ein bisserl schlecht von den<br />
Lachsbrötchen und dem Prosecco vom<br />
Pausenbuffet und weil ich doch den ganzen<br />
Tag so gut wie nichts gegessen hatte.<br />
Trotzdem hat der Dirigent einen großen<br />
Eindruck auf mich gemacht. So ein fescher<br />
Kerl mit seinen Lockerln. Aber erzähl<br />
das nicht meinen Mann, wo der<br />
doch so eifersüchtig wie der Orthello ist.<br />
Natürlich lächerlich. Wo stand der mit<br />
seinem Stöckchen und wo war ich.<br />
***<br />
…ein wahrhaftiges Kulturerlebnis…<br />
Und jetzt halte Dich fest: Beim Weggehen<br />
war doch tatsächlich das Fernsehen<br />
da und machte Interviews mit den Promis.<br />
Da hab ich mich gleich dazugestellt.<br />
Heute hat mich schon unsere Nachbarin<br />
im Hausflur darauf angesprochen. Bei<br />
diesem Kunstgenuss habe ich mich entschlossen<br />
mir nächstes Jahr Festspielkarten<br />
zu besorgen, denn dann werden wir<br />
zusammen shoppen. Das lohnt sich in<br />
Salzburg und ich kann dann mit Dir<br />
zusammen meiner Opernleidenschaft<br />
frönen!<br />
122 | <strong>SOCIETY</strong> 4_10<br />
TEL.: +43-(0)6247-8586, E-MAIL: VONSCHILGEN@A1.NET,<br />
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