11.02.2019 Aufrufe

PBDW 3:2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nein.<br />

Und nochmals Nein.<br />

ABLEHNEN ODER ABWIMMELN wird um<br />

einiges leichter mit diesen 21 Ideen von Soziologin Christine Carter:<br />

gestehen Sie dem anderen das Recht<br />

zu, kurz enttäuscht zu sein. Aber machen<br />

Sie sich klar, dass Sie für die Gefühle<br />

des anderen nicht verantwortlich<br />

und nicht dazu da sind, fremde Bedürfnisse<br />

zu befriedigen.“<br />

Eventuell können Sie eine Alternative<br />

anbieten: einen Kollegen vorschlagen,<br />

einen späteren Zeitpunkt oder andere<br />

– für Sie selbst angenehme – Bedingungen.<br />

Bedrängt man Sie aber weiter,<br />

wiederholen Sie Ihr Nein. Hat der andere<br />

es immer noch nicht verstanden,<br />

sagen Sie, wie Sie dieses Verhalten finden,<br />

und beenden Sie das Gespräch.<br />

SCHRITT 3<br />

Stehen Sie hinter<br />

Ihrer Entscheidung<br />

Versuchen Sie, sich nach Ihrer Absage<br />

auf die positiven Effekte Ihrer<br />

Entscheidung zu konzentrieren, sagt<br />

Christine Carter, und nicht auf<br />

Schuldgefühle oder Bedauern. Und<br />

sagen Sie auf keinen Fall doch noch<br />

(halbherzig) zu, weil Sie Ihr Nein<br />

für den anderen unangenehm finden.<br />

Als positive Effekte können Sie zum<br />

Beispiel nennen: Sie sind ausgeruhter,<br />

haben sich Zeit für etwas Schöneres<br />

oder Wichtigeres freigeschaufelt, sind<br />

für sich selbst eingetreten.<br />

„Das perfekte Nein, das, mit dem Sie<br />

für immer von allen Anfragen erlöst<br />

werden, gibt es nicht“, sagt Marloes<br />

Abrahamse. „Schließlich geht es darum,<br />

dass Sie sich Ihrer kurz­ und<br />

langfristigen Bedürfnisse bewusst sind.<br />

Wenn Sie zugleich auch das Interesse<br />

des anderen im Blick haben, gehört<br />

manchmal auch Verhandeln dazu –<br />

Hauptsache, Sie kriegen es hin, Ihre<br />

eigenen Interessen gut zu wahren.“ //<br />

1. Vage, aber effektiv: „Vielen Dank für die Einladung, aber das<br />

werde ich nicht schaffen.“<br />

2. Es ist nicht persönlich: „Vielen Dank für Ihre anfrage, aber zurzeit<br />

nehme ich neben Projekt X überhaupt nichts an.“<br />

3. Versuchen Sie es später noch einmal: „Ich würde gern, aber bis<br />

august stehe ich nicht zur Verfügung. Dann können Sie mich gern noch<br />

einmal fragen.“<br />

4. Soll ich … fragen? „Ich kann das nicht für Sie tun, aber ich kann<br />

fragen, ob … vielleicht Zeit hat.“<br />

5. Versuchen Sie es weiter: „an diesem Termin kann ich nicht, aber ich<br />

möchte dich wirklich gern sehen. Gibt es noch andere Möglichkeiten?“<br />

6. Versuchen Sie es spontan: „Diesen Monat passt es nicht in meinen<br />

Kalender, aber ich würde es wirklich gern einmal machen. Rufst du mich<br />

an, kurz bevor du noch einmal hingehst?“<br />

7. Dankbarkeit: „Ich danke Ihnen sehr für Ihre nette anfrage, aber momentan<br />

kann ich Ihnen leider nicht helfen!“<br />

8. Denken Sie auch mal an Ihren Partner (wenn die Kinder sich mit<br />

Bitten vor allem an Sie wenden): „Sollen wir fragen, ob Papa/Mama das<br />

machen kann?“<br />

9. Fünf-Minuten-Einsatz: „Ich kann nicht kommen, aber ich kann dir<br />

dabei helfen, es bekannt zu machen, indem ich es auf meine Website<br />

stelle/eine Rundmail schreibe.“<br />

10. Einfach Nein: „Danke schön, aber das muss wohl ohne mich gehen.“<br />

(Belassen Sie es bei diesem Satz!)<br />

11. Elegant: „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mich fragen, aber ich bin<br />

schon anderweitig verpflichtet.“<br />

12. Tut mir leid: „Ich wünschte, ich könnte, aber es geht einfach nicht.“<br />

13. Jemand anderes hat es beschlossen: „Ich habe meinem Coach/<br />

Partner/Therapeuten versprochen, keine neuen Projekte anzunehmen.<br />

Ich bin dabei, mich um eine bessere Balance im Leben zu bemühen.“<br />

14. Meine Familie ist der Grund: „Vielen Dank für die Einladung, aber<br />

dann spielt mein Sohn Fußball, und ich verpasse nie ein Spiel.“<br />

15. Ich kenne jemand anderen: „Ich habe jetzt einfach keine Zeit, aber<br />

ich kann jemanden empfehlen.“<br />

16. Ich habe schon etwas vor: „Ich weiß es zu schätzen, dass du an<br />

mich denkst, aber an dem Tag habe ich schon etwas anderes vor.“<br />

17. Grenzen setzen: „Ich sage dir, was ich tun könnte“ – und Ihren Einsatz<br />

so beschränken, dass Sie sich selbst dabei noch wohlfühlen.<br />

18. Kein Nein, aber auch kein Ja: „Ich denke darüber nach und melde<br />

mich später noch mal.“<br />

19. Nichts sagen: Nicht alle Bitten erfordern eine antwort. Es fühlt sich<br />

unhöflich an, Bitten zu ignorieren, aber manchmal ist es für alle das Beste.<br />

20. Erzählen Sie von all Ihren Belastungen: „Die Kinder sind krank,<br />

diese Woche muss auch das Badezimmer noch umgebaut werden, und<br />

die Deadline für Projekt X steht an.“<br />

21. Mir steht es bis hier: „Ich muss mich jetzt wirklich einmal um<br />

mich kümmern.“ Machen Sie deutlich, dass es nicht persönlich gemeint<br />

ist, aber dass Sie nicht machen können, worum derjenige Sie bittet.<br />

Quelle: Christine Carter, greatergood.berkeley.edu<br />

Text: Dagmar van der Neut // Illustrationen: Veronica Grech, Getty Images<br />

114 PSYCHOLOGIE BRINGT DICH WEITER MaI/JuNI <strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!