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PBDW 3:2018

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3 GRÜNDE,<br />

DIESES BUCH<br />

ZU LESEN<br />

DAS BUCH BETRACHTET DAS THEMA<br />

GANZHEITLICH. Ein Paar existiert nicht nur<br />

aus sich heraus. Für seine Beziehung spielen<br />

soziale Kontakte genauso eine Rolle<br />

wie ideologische Konventionen. Paarberaterin<br />

Stephanie Katerle widmet sich diesen<br />

Einflüssen und analysiert Untreue umfassend.<br />

Ihre Leitthese in Sachen Monogamie:<br />

„Menschen haben eine gewisse<br />

Neigung dazu, an Gewohnheiten festzuhalten.<br />

Sie hängen an Bekanntem, auch<br />

wenn es uns heute nichts mehr nutzt.“<br />

ES HAT KLUGE BEOBACHTUNGEN. Katerle<br />

will zeigen, warum Untreue nicht zur Trennung<br />

führen muss. Dazu macht sie eine<br />

Menge hilfreicher Beobachtungen, etwa:<br />

„Untreue muss nicht zur Trennung führen,<br />

wenn die Beteiligten verstehen, dass sie<br />

als Paar das Problem der Untreue nicht lösen,<br />

sondern nur verstehen können.“<br />

KATERLE BIETET EINE LÖSUNG. Und die<br />

heißt nicht, Untreue zum Beziehungs modell<br />

zu machen, sondern „aufgeklärte Monogamie“.<br />

Katerle animiert zu einem veränderten<br />

Verständnis von Partnerschaft. Dazu<br />

muss uns klar werden, dass wir noch immer<br />

weitgehend nach den Regeln des beginnenden<br />

Bürgertums lieben. Das kann nur<br />

kollidieren mit unserer modernen Welt. Der<br />

Weg zu „aufgeklärter Monogamie“: ehrlich<br />

Themen auf den Tisch bringen und die Beziehung<br />

auf Schwachstellen untersuchen. //<br />

Stephanie Katerle, Seitensprünge, Klett-Cotta, 18 Euro<br />

Blick in ein Expertenleben<br />

Kurz vor seinem 70. Geburtstag blickt der<br />

dänische Familientherapeut Jesper Juul auf<br />

sein Leben zurück – das er seit gut fünf Jahren<br />

nur noch eingeschränkt führen<br />

kann. Eine Autoimmunkrankheit<br />

zwingt ihn in den<br />

Rollstuhl. Gespannt folgt man<br />

Juul durch sein Leben: die<br />

Kindheit mit einer besitzergreifenden<br />

Mutter und einem<br />

Vater, der kaum mit seinem<br />

Sohn spricht, die Zeit auf See,<br />

das Lehrerstudium in Aarhus,<br />

der erste Arbeitsplatz in einer Einrichtung für<br />

verhaltensauffällige Jugendliche, später seine<br />

Arbeit im Bosnienkrieg. Bei all dem behält Juul<br />

immer seinen Expertenblick: Als er schließlich<br />

im Krankenhaus landet, muss er feststellen, dass<br />

sich dort Muster, die er aus Eltern-Kind-Beziehungen<br />

kennt, wiederfinden lassen – und das<br />

Personal mit ihm umgeht wie Mütter mit ihren<br />

Kindern: „Es ist doch nur zu deinem Besten.“ //<br />

Jesper Juul, Das Kind in mir ist immer da, Beltz, 16,95 Euro<br />

Folge deinen Talenten!<br />

Viele Menschen wissen nicht, wo ihre Stärken,<br />

Begabungen und Talente liegen“,<br />

schreibt Psychologieprofessor Aljoscha Neubauer<br />

– und gibt damit keinen subjektiven Eindruck<br />

wieder, sondern das Ergebnis zahlreicher<br />

wissenschaftlicher Studien. Mit seinem Buch<br />

will er Berufseinsteigern, aber auch Wechselwilligen<br />

oder dazu Gezwungenen<br />

helfen, eine Tätigkeit<br />

zu finden, die sie glücklich<br />

macht, eben weil sie im Einklang<br />

mit den persönlichen<br />

Eignungen und Neigungen<br />

steht. Neubauer zeigt, wie<br />

man seinen Begabungen, seiner<br />

Persönlichkeit und seinen<br />

Interessen besser auf die Spur kommt – erste<br />

Anhaltspunkte geben kurze Psychotests in dem<br />

Buch – und was am Ende am meisten zählt:<br />

nach Neubauers Erkenntnissen die Begabungen<br />

fast mehr als der Charakter. //<br />

Aljoscha Neubauer, Mach, was du kannst, DVA, 20 Euro<br />

PSYCHOLOGIE BRINGT DICH WEITER MAI/JUNI <strong>2018</strong> 53

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