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3 GRÜNDE,<br />
DIESES BUCH<br />
ZU LESEN<br />
DAS BUCH BETRACHTET DAS THEMA<br />
GANZHEITLICH. Ein Paar existiert nicht nur<br />
aus sich heraus. Für seine Beziehung spielen<br />
soziale Kontakte genauso eine Rolle<br />
wie ideologische Konventionen. Paarberaterin<br />
Stephanie Katerle widmet sich diesen<br />
Einflüssen und analysiert Untreue umfassend.<br />
Ihre Leitthese in Sachen Monogamie:<br />
„Menschen haben eine gewisse<br />
Neigung dazu, an Gewohnheiten festzuhalten.<br />
Sie hängen an Bekanntem, auch<br />
wenn es uns heute nichts mehr nutzt.“<br />
ES HAT KLUGE BEOBACHTUNGEN. Katerle<br />
will zeigen, warum Untreue nicht zur Trennung<br />
führen muss. Dazu macht sie eine<br />
Menge hilfreicher Beobachtungen, etwa:<br />
„Untreue muss nicht zur Trennung führen,<br />
wenn die Beteiligten verstehen, dass sie<br />
als Paar das Problem der Untreue nicht lösen,<br />
sondern nur verstehen können.“<br />
KATERLE BIETET EINE LÖSUNG. Und die<br />
heißt nicht, Untreue zum Beziehungs modell<br />
zu machen, sondern „aufgeklärte Monogamie“.<br />
Katerle animiert zu einem veränderten<br />
Verständnis von Partnerschaft. Dazu<br />
muss uns klar werden, dass wir noch immer<br />
weitgehend nach den Regeln des beginnenden<br />
Bürgertums lieben. Das kann nur<br />
kollidieren mit unserer modernen Welt. Der<br />
Weg zu „aufgeklärter Monogamie“: ehrlich<br />
Themen auf den Tisch bringen und die Beziehung<br />
auf Schwachstellen untersuchen. //<br />
Stephanie Katerle, Seitensprünge, Klett-Cotta, 18 Euro<br />
Blick in ein Expertenleben<br />
Kurz vor seinem 70. Geburtstag blickt der<br />
dänische Familientherapeut Jesper Juul auf<br />
sein Leben zurück – das er seit gut fünf Jahren<br />
nur noch eingeschränkt führen<br />
kann. Eine Autoimmunkrankheit<br />
zwingt ihn in den<br />
Rollstuhl. Gespannt folgt man<br />
Juul durch sein Leben: die<br />
Kindheit mit einer besitzergreifenden<br />
Mutter und einem<br />
Vater, der kaum mit seinem<br />
Sohn spricht, die Zeit auf See,<br />
das Lehrerstudium in Aarhus,<br />
der erste Arbeitsplatz in einer Einrichtung für<br />
verhaltensauffällige Jugendliche, später seine<br />
Arbeit im Bosnienkrieg. Bei all dem behält Juul<br />
immer seinen Expertenblick: Als er schließlich<br />
im Krankenhaus landet, muss er feststellen, dass<br />
sich dort Muster, die er aus Eltern-Kind-Beziehungen<br />
kennt, wiederfinden lassen – und das<br />
Personal mit ihm umgeht wie Mütter mit ihren<br />
Kindern: „Es ist doch nur zu deinem Besten.“ //<br />
Jesper Juul, Das Kind in mir ist immer da, Beltz, 16,95 Euro<br />
Folge deinen Talenten!<br />
Viele Menschen wissen nicht, wo ihre Stärken,<br />
Begabungen und Talente liegen“,<br />
schreibt Psychologieprofessor Aljoscha Neubauer<br />
– und gibt damit keinen subjektiven Eindruck<br />
wieder, sondern das Ergebnis zahlreicher<br />
wissenschaftlicher Studien. Mit seinem Buch<br />
will er Berufseinsteigern, aber auch Wechselwilligen<br />
oder dazu Gezwungenen<br />
helfen, eine Tätigkeit<br />
zu finden, die sie glücklich<br />
macht, eben weil sie im Einklang<br />
mit den persönlichen<br />
Eignungen und Neigungen<br />
steht. Neubauer zeigt, wie<br />
man seinen Begabungen, seiner<br />
Persönlichkeit und seinen<br />
Interessen besser auf die Spur kommt – erste<br />
Anhaltspunkte geben kurze Psychotests in dem<br />
Buch – und was am Ende am meisten zählt:<br />
nach Neubauers Erkenntnissen die Begabungen<br />
fast mehr als der Charakter. //<br />
Aljoscha Neubauer, Mach, was du kannst, DVA, 20 Euro<br />
PSYCHOLOGIE BRINGT DICH WEITER MAI/JUNI <strong>2018</strong> 53