GLASWELT Sonderheft Montagepraxis 2013
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Gütesicherung<br />
<strong>Montagepraxis</strong><br />
RAL-Zertifizierung für Montagebetriebe<br />
Der Weg zum RAL-Gütezeichen<br />
_<br />
Nichts<br />
Fenster und Türen können ihre Leistungsmerkmale nur dann voll entfalten, wenn die Montage<br />
auch wirklich sach- und fachgerecht erfolgt. Dies soll das RAL-Gütezeichen „Montage“<br />
gewährleisten. Wie sich Betriebe hierfür qualifizieren können, umreißt der folgende Beitrag.<br />
macht den guten ersten Eindruck<br />
eines Bauelements so schnell<br />
zunichte, wie Pfusch beim Einbau. Darum endet<br />
die Verantwortung, die die Hersteller für ihr Produkt<br />
übernehmen, erst mit der korrekten Montage<br />
beim Kunden. Hier will das RAL-Gütezeichen<br />
„Montage“ der Gütegemeinschaft Fenster<br />
und Haustüren, Frankfurt, ansetzen, mit dem eine<br />
fachgerechte Montage dokumentiert werden<br />
soll. DIe Grundvoraussetzung für die Erteilung<br />
des Montage-Gütezeichens setzt dabei die Verwendung<br />
von gütegesicherten<br />
Produkten voraus.<br />
Die Gütesicherung von Fenstern,<br />
Haustüren, Fassaden und Wintergärten<br />
beruht auf den Güte-<br />
und Prüfbestimmungen des<br />
RAL-GZ 695. Dabei wird – nachdem<br />
die geforderten Prüfungen<br />
erfolgreich durchlaufen sind –<br />
das RAL-Gütezeichen an Betriebe<br />
für die Bereiche „Fertigung“<br />
und „Montage“ vergeben.<br />
Das Gütezeichen „Montage“<br />
muss von jedem Hersteller<br />
gütegesicherter Produkte erworben<br />
werden, unabhängig<br />
davon, ob er selbst montiert, montieren lässt<br />
(Nachunternehmer) oder im B-2-B-Bereich mit<br />
Handelspartnern arbeitet. Es kann dann für eigene<br />
Montageleistungen verwendet werden. Zusätzlich<br />
können Nachunternehmen und Montagebetriebe<br />
in die Nutzung des Gütezeichens eingebunden<br />
werden. Die Qualifizierung, die Erstprüfung<br />
in Form der Baustellenabnahme und<br />
die regelmäßige Fremdüberwachung erfolgen<br />
dabei durch den Gütezeichen-Inhaber.<br />
Selbstverständlich können die Nachunternehmer<br />
auch an Lehrgängen der Gütegemeinschaft teilnehmen,<br />
die Erstprüfung und Fremdüberwachung<br />
bleibt jedoch Aufgabe des Gütezeichen-Inhabers.<br />
Für große Handels- und Montagebetriebe gibt<br />
es die Möglichkeit, ein eigenes Montagegütezeichen<br />
zu erhalten. Dafür müssen diese Betriebe<br />
Mitglied der Frankfurter Gütegemeinschaft<br />
Fenster und Haustüren sein. Die Ausbildung erfolgt<br />
bei der Gütegemeinschaft, Erstprüfung und<br />
Fremdüberwachung erfolgen durch das ift Rosenheim<br />
im Auftrag der Gütegemeinschaft.<br />
Anforderungen an den Betrieb<br />
Für den Erwerb des Gütezeichens „Montage“ ist<br />
die Ausbildung eines Montageverantwortlichen<br />
des Mitgliedsbetriebes durch Teilnahme am Seminar<br />
„Grundlagen des RAL-gütegesicherten<br />
Fenster- und Fassadenanschlusses“<br />
notwendig.<br />
Außerdem müssen insgesamt<br />
fünf Anschlussdetails jeweils mit<br />
oberem, seitlichem und unterem<br />
Anschluss und je zwei Details<br />
von Kopplungen in Reihe und<br />
über Eck erstellt werden.<br />
Damit stellt der Teilnehmer seine<br />
Kenntnisse zu den Zusammenhängen<br />
der Element-Montage<br />
im Hinblick auf die Bauphysik<br />
unter Beweis. Grundlage hierfür<br />
ist der „Leitfaden zur Planung<br />
und Ausführung der Montage<br />
von Fenstern und Haustüren“.<br />
In diesem Leitfaden sind neben den allgemeinen<br />
Anforderungen und den Aufgaben der Planung<br />
die wichtigsten bauphysikalischen Grundsätze<br />
ausführlich beschrieben – vom Brand-, Feuchte-<br />
und Wärmeschutz über relevante Aspekte<br />
der Energie-Einsparverordnung (EnEV) und damit<br />
einhergehender Normen bis hin zur Schalldämmung.<br />
Umfassend behandelt werden darüber<br />
hinaus die Themen Abdichtung, Befestigung<br />
und Lastabtragung. Mit vielen Praxisbeispielen<br />
dokumentiert das Werk die anerkannten Regeln<br />
der Technik in puncto Montage und dient damit<br />
als Grundlage für den Monteur, den Planer und<br />
letztlich den Sachverständigen.<br />
Die erarbeiteten Montage-Regeldetails werden<br />
bei der Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren<br />
eingereicht und anschließend durch das ift<br />
Rosenheim als Beauftragtem der Gütegemeinschaft<br />
überprüft. Alle Montageverantwortlichen<br />
haben innerbetriebliche Schulungen der eigenen<br />
Monteure durchzuführen.<br />
Im Falle der Einbindung von Nachunternehmen<br />
in die Nutzung des Gütezeichens „Montage“ kann<br />
die Prüfung der Baustelle und der Montagedetails<br />
durch den Montageverantwortlichen des Herstellungsbetriebes<br />
erfolgen. Aufrechterhalten wird das<br />
Gütezeichen „Montage“ durch ständige Eigen- und<br />
Fremdüberwachungen.<br />
Schwierigkeiten bei der fachgerechten Ausführung<br />
der Montage auf der Baustelle können<br />
dort auftreten, wo viele Gewerke zusammentreffen.<br />
Deshalb muss jede Montage mit Weitblick<br />
geplant und ausgeführt werden, insbesondere<br />
auch hinsichtlich der Bauphysik. So werden etwa<br />
feuchte Wände oft auf die neuen Fenster zurückgeführt.<br />
Ursachen hierfür sind jedoch häufig eine mangelhafte<br />
Abdichtung des Hauses zum Erdreich<br />
oder konstruktive Wärmebrücken von schlecht<br />
gedämmter Gebäudeecken. Mit dem Gütezeichen<br />
„Montage“ können Betriebe die fachgerechte<br />
Montage dokumentieren. —<br />
www.window.de/ral.html<br />
RAL-Gütezeichen<br />
Betriebe mit einem RAL-Gütezeichen<br />
„Montage“ dokumentieren ihre<br />
Montageplanung und belegen:<br />
■■die Verwendung von gütegesicherten<br />
Produkten<br />
■■den Einsatz von geschultem<br />
Montagepersonal<br />
■■die fachgerechte Umsetzung der<br />
Montagedetails auf Grundlage des<br />
Leitfadens zur Montage<br />
Die Qualitätssicherung erfolgt dabei durch:<br />
■■Eigenüberwachung (Stichprobenkontrollen)<br />
■■Fremdüberwachung (regelmäßig)<br />
■■Übergabeprotokoll/Übergabe an Bauherren<br />
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