GLASWELT Sonderheft Montagepraxis 2013
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Vor der Montage<br />
Tipps und Tricks<br />
Kleiner MontageHelfer<br />
Qualitätssicherung bei<br />
der Fenstermontage<br />
Reiner Kemner von der iBAT Instituts-Gesellschaft für Betriebs- und Arbeitstechnik des<br />
Tischlerhandwerks mbH hat zusammen mit den Experten von Hanno und SFS intec wichtige<br />
Tipps und Voraussetzungen für die Montage zusammengetragen. Dabei geht es um die<br />
Standardisierungsmöglichkeiten, wichtige Voraussetzungen für die Befestigung und<br />
Abdichtung und auch um die Montage selbst und zum Abschluss die Abnahme.<br />
_<br />
Die<br />
gewünschte Qualität einer Fenstermontage ergibt sich aus<br />
dem Zusammenspiel vieler einzelner Arbeitsschritte, Komponenten,<br />
beteiligter Gewerke und Personen:<br />
■■Verpackung und Auslieferung<br />
■■Baustelleneinrichtung, Bauleitung, Bauablauf<br />
■■im Altbau: Demontage und Entsorgung<br />
■■Toleranzen und Ausführungsqualität vorhergehender Gewerke<br />
■■Ausführung der Baustellenmontage: Lastabtrag, Befestigung, Wärmedämmung<br />
und Abdichtung<br />
■■Abnahme, Übergabe, Einweisung der zukünftigen Nutzer<br />
■■Nutzung, Wartung und Instandhaltung<br />
■■Ermittlung der Kundenzufriedenheit und daraus abzuleitende Verbesserungsmaßnahmen.<br />
Die Qualitätssicherung ist dabei die Aufgabe aller am Montageprozess Beteiligten<br />
und sollte keinesfalls einem nachträglich kontrollierenden Sachverständigen<br />
überlassen werden. Der Monteur muss die einschlägigen<br />
Normen und Richtlinien, die ein Sachverständiger bei der Überprüfung<br />
der Mangelfreiheit zu Rate ziehen würde, kennen und anwenden. Die anerkannten<br />
Regeln der Technik für die Fenstermontage sind unter anderem<br />
beschrieben in:<br />
■■DIN ■■IVD ■■Technisches ■■Leitfaden 18355 VOB/C Tischlerarbeiten<br />
Merkblätter (www.abdichten.de)<br />
Merkblatt Verputzen von Fensteranschlussfolien<br />
(www.gips.de)<br />
zur Montage (www.window.de)<br />
■■Richtlinie Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz, Wärmedämm-<br />
Verbundsystem und Trockenbau (u. a. www.gff-bi.com > Shop > freier<br />
Zugang für Nicht-Mitglieder)<br />
Standardisierung macht die Montage einfacher<br />
Die CE-Kennzeichnung sieht für die Herstellung von Fenstern und Außentüren<br />
umfangreiche Produktprüfungen und ein System der werkseigenen<br />
Produktionskontrolle (WPK) vor. Überträgt man das System der WPK auf die<br />
Baustellenmontage, so sind folgende Aspekte zu regeln:<br />
■■Verantwortungs-, Zuständigkeits- und Aufgabenbereiche sowie<br />
die Mindestqualifikationen der Mitarbeiter festlegen und auf deren<br />
Einhaltung achten<br />
■■Bauteile, Materialien und Systeme anhand von typischen Anschlussdetails,<br />
einschließlich der Befestigungsmittel und aufeinander<br />
abgestimmter Dichtsysteme definieren und beschreiben<br />
■■Verfahren der Baustellenmontage mittels Arbeits- und Prüfanweisungen<br />
für die qualitätsrelevanten Arbeitsschritte beschreiben<br />
■■Überwachung der Mess- und Prüfmittel sowie der notwendigen<br />
Maschinen und Betriebsmittel (auch im Hinblick auf Anforderungen der<br />
Arbeitssicherheit und Unfallverhütung auf der Baustelle)<br />
Die Standardisierung von Materialien und Arbeitsabläufen hat folgende<br />
Vorteile:<br />
■■Es können „Standard“-Angebotstexte formuliert werden; Abweichungen<br />
vom „Standard“ sind automatisch „Besondere Leistungen“ und werden<br />
bspw. im Stundenlohn abgerechnet<br />
Auszug aus DIN 18202,<br />
Tabelle 1<br />
Grenzabweichungen bei Nennmaßen<br />
bis 1 m bis 3 m 3 bis 6 m<br />
Öffnungen für Fenster und Türen +/- 10 mm +/- 12 mm +/- 16 mm<br />
Öffnungen wie oben, jedoch mit oberflächenfertigen +/- 8 mm +/- 10 mm +/- 12 mm<br />
laibungen<br />
Durch Ausnutzen der Grenzabweichungen der Tab. 1 dürfen die Grenzwerte für Winkelabweichungen<br />
der Tabelle 2 nicht überschritten werden. Messungen sind mit etwa 10 cm Abstand von den<br />
Ecken vorzunehmen.<br />
Mindestfugenbreite und maximal mögliche<br />
Fugenbreite; Quelle: Kleiner Montagehelfer<br />
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