25.02.2019 Aufrufe

GLASWELT Sonderheft Montagepraxis 2013

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vor der Montage<br />

Tipps und Tricks<br />

Kleiner MontageHelfer<br />

Qualitätssicherung bei<br />

der Fenstermontage<br />

Reiner Kemner von der iBAT Instituts-Gesellschaft für Betriebs- und Arbeitstechnik des<br />

Tischlerhandwerks mbH hat zusammen mit den Experten von Hanno und SFS intec wichtige<br />

Tipps und Voraussetzungen für die Montage zusammengetragen. Dabei geht es um die<br />

Standardisierungsmöglichkeiten, wichtige Voraussetzungen für die Befestigung und<br />

Abdichtung und auch um die Montage selbst und zum Abschluss die Abnahme.<br />

_<br />

Die<br />

gewünschte Qualität einer Fenstermontage ergibt sich aus<br />

dem Zusammenspiel vieler einzelner Arbeitsschritte, Komponenten,<br />

beteiligter Gewerke und Personen:<br />

■■Verpackung und Auslieferung<br />

■■Baustelleneinrichtung, Bauleitung, Bauablauf<br />

■■im Altbau: Demontage und Entsorgung<br />

■■Toleranzen und Ausführungsqualität vorhergehender Gewerke<br />

■■Ausführung der Baustellenmontage: Lastabtrag, Befestigung, Wärmedämmung<br />

und Abdichtung<br />

■■Abnahme, Übergabe, Einweisung der zukünftigen Nutzer<br />

■■Nutzung, Wartung und Instandhaltung<br />

■■Ermittlung der Kundenzufriedenheit und daraus abzuleitende Verbesserungsmaßnahmen.<br />

Die Qualitätssicherung ist dabei die Aufgabe aller am Montageprozess Beteiligten<br />

und sollte keinesfalls einem nachträglich kontrollierenden Sachverständigen<br />

überlassen werden. Der Monteur muss die einschlägigen<br />

Normen und Richtlinien, die ein Sachverständiger bei der Überprüfung<br />

der Mangelfreiheit zu Rate ziehen würde, kennen und anwenden. Die anerkannten<br />

Regeln der Technik für die Fenstermontage sind unter anderem<br />

beschrieben in:<br />

■■DIN ■■IVD ■■Technisches ■■Leitfaden 18355 VOB/C Tischlerarbeiten<br />

Merkblätter (www.abdichten.de)<br />

Merkblatt Verputzen von Fensteranschlussfolien<br />

(www.gips.de)<br />

zur Montage (www.window.de)<br />

■■Richtlinie Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz, Wärmedämm-<br />

Verbundsystem und Trockenbau (u. a. www.gff-bi.com > Shop > freier<br />

Zugang für Nicht-Mitglieder)<br />

Standardisierung macht die Montage einfacher<br />

Die CE-Kennzeichnung sieht für die Herstellung von Fenstern und Außentüren<br />

umfangreiche Produktprüfungen und ein System der werkseigenen<br />

Produktionskontrolle (WPK) vor. Überträgt man das System der WPK auf die<br />

Baustellenmontage, so sind folgende Aspekte zu regeln:<br />

■■Verantwortungs-, Zuständigkeits- und Aufgabenbereiche sowie<br />

die Mindestqualifikationen der Mitarbeiter festlegen und auf deren<br />

Einhaltung achten<br />

■■Bauteile, Materialien und Systeme anhand von typischen Anschlussdetails,<br />

einschließlich der Befestigungsmittel und aufeinander<br />

abgestimmter Dichtsysteme definieren und beschreiben<br />

■■Verfahren der Baustellenmontage mittels Arbeits- und Prüfanweisungen<br />

für die qualitätsrelevanten Arbeitsschritte beschreiben<br />

■■Überwachung der Mess- und Prüfmittel sowie der notwendigen<br />

Maschinen und Betriebsmittel (auch im Hinblick auf Anforderungen der<br />

Arbeitssicherheit und Unfallverhütung auf der Baustelle)<br />

Die Standardisierung von Materialien und Arbeitsabläufen hat folgende<br />

Vorteile:<br />

■■Es können „Standard“-Angebotstexte formuliert werden; Abweichungen<br />

vom „Standard“ sind automatisch „Besondere Leistungen“ und werden<br />

bspw. im Stundenlohn abgerechnet<br />

Auszug aus DIN 18202,<br />

Tabelle 1<br />

Grenzabweichungen bei Nennmaßen<br />

bis 1 m bis 3 m 3 bis 6 m<br />

Öffnungen für Fenster und Türen +/- 10 mm +/- 12 mm +/- 16 mm<br />

Öffnungen wie oben, jedoch mit oberflächenfertigen +/- 8 mm +/- 10 mm +/- 12 mm<br />

laibungen<br />

Durch Ausnutzen der Grenzabweichungen der Tab. 1 dürfen die Grenzwerte für Winkelabweichungen<br />

der Tabelle 2 nicht überschritten werden. Messungen sind mit etwa 10 cm Abstand von den<br />

Ecken vorzunehmen.<br />

Mindestfugenbreite und maximal mögliche<br />

Fugenbreite; Quelle: Kleiner Montagehelfer<br />

18 glaswelt | <strong>Sonderheft</strong> <strong>Montagepraxis</strong> | www.glaswelt.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!