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März 2019 - coolibri Dortmund

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MUSIK V ON HIER<br />

Reisezusich selbst:MaraMinjoli<br />

Foto:Eric Engels<br />

BellchildEP<br />

DiedreiMusiker aus Mülheima.d.Ruhr und<br />

Köln haben sich akustisch-synthtetischen<br />

Sounds verschrieben.Klingtinteressant?<br />

Istes! VierSong-Goldstücke starkist diese<br />

EP .Hat mansie in knapp25Miunten<br />

durchgehört, will manmehr. Sofort!Einflüsse<br />

wieBjörk oder Radioheadsindnicht zu<br />

leugnen, allerdingsholen Bellchilddie Sounds dieser Koryphäenelegant<br />

undfastnonchalantindie zeitgenössischeMusik. EinpaarElektro-<br />

Beatshier, einbisschenwohldosierter Gesang da:schöner geht es fast<br />

garnicht.DassalledreiBandmitgliederihre Instrumentebeherrschen<br />

undganzgenau wissen, wassie tun, istgegeben. PerfekterOrt zumHören:<br />

Im Auto,kurzvor Sonnenaufgang,wennman denFrühlingschon<br />

am Horizont sehenkann. VÖ:22.2.<br />

Im Flow<br />

Melodien,die sich insGehör schmeicheln, Texte, dieauch aufden fünften<br />

BlicknochNeues bergenund eine Stimme,die einenalles andere vergessenlässt<br />

–Sängerin Mara Minjolizieht musikalisch alle Register. Nach<br />

Stationen in Essenund Amsterdamist die gebürtigeBochumerin wieder<br />

zurückinihrer Heimatstadtund hatmit Tossia Corman gesprochen.<br />

„Where Rivers Flow“heißt deineaktuelleSingle. An welchenOrt denkst du<br />

dabei?<br />

In demSonggehtesumeinen Ort, an denman zurückkehrtund Frieden<br />

findet, alsoeinen allumfassendenFrieden –mit undinsichselbst. So stell<br />

ichmir dasGefühlnachdem Lebenvor.2017bin ichdas ersteMal mitmeinemVater<br />

undmeinerSchwester in Kamerungewesen. Dort haben wir<br />

auch direkt einVideo zu demSonggedreht.Das hatfür mich perfektgepasst,<br />

da es beider Reiseauch darumging, zu meinen Wurzelnzufinden.<br />

Es war in gewisserWeise eine Reisezumir selbst,und damitvielleicht<br />

auch einTeilstück aufdem Wegzumeinempersönlichen Frieden.<br />

Wasist deineInspiration?<br />

Ichstehtotal aufbrasilianischeMusik undauch dieKultur. Eine brasilianische<br />

Sängerin,die ichimletzten Jahr sehr viel gehörthabe, istLuedjiLuna.Und<br />

ichhabejaJazz-Gesangstudiert.Dagibteseinige Musiker, die<br />

mich schon seit sehr langer Zeit begleiten, wieCarmen McRaeoderCharles<br />

Mingus.Außerdembin ichein sehr spirituellerMensch. Ichlassmichgern<br />

auch vonÜbersinnlicheminspirieren.Ich singeseit15JahrenbeimGospelprojekt-Ruhr,das<br />

hatmichsicherlich auch geprägt.Und Stevie Wonder, natürlich!<br />

WievielRuhrpott stecktindeinerMusik?<br />

Oh,das finde ichschwierig zu sagen. Ichmag es sehr,wennesauch maletwasrauherund<br />

dreckigklingt.Vielleichtist dasmeinemRuhrpott-Background<br />

geschuldet.<br />

Wieerlebst du dieMusik-und KulturszeneimRuhrgebiet?<br />

Ichhabedas Gefühl,dasssichhiermomentansehrvieltut.Seitein paar<br />

Jahren gibtesdas Institut für Popmusik hier,und dasbringt vielejunge<br />

Musiker her. Früher sind vielenachihrem Studium in diegroßenStädtewie<br />

Berlin undKöln gegangen. Aber mittlerweile bleibenimmer mehr Musiker<br />

im Pott undstarten kleine Reihen undFestivals.Ich selbst organisieremit<br />

noch sechsanderen Sängerinnen dasPENG-Festival, einFestival fürFrauen<br />

im Jazz,was einmal jährlichimMaschinenhaus in Essenstattfindet.<br />

metromara.com/peng-festival.de<br />

42<br />

Rhythmussportgruppe„Fairplay“<br />

DieGroove-Hoffnung desRheinlands läuftzu<br />

Hochform auf. MitvielElanund ordentlich<br />

Dampfknalltdie achtköpfige Supergroup ihr<br />

Debütalbum in denEther.Die Songssindteilweiseeigenskomponiert,<br />

hier unddabedient<br />

mansichanschon vorhandenemMaterial.<br />

DasssichhierhinterTrikotsund durchdachtemSport-Konzept<br />

aber keine Coverbandverbirgt, wirdsofortbeimersten<br />

Tonklar. Alle Arrangements passen wieder Ball insTor.Die vier Bläser liefernEnergie,die<br />

Rhythmusgruppe stehtdem in nichts nach. Dassdie<br />

Boys auch leisekönnen,stellen sieinder natürlich nichtfehlenden Ballade<br />

zurSchau.Auch Gäste holtsichdie Mannschaft in denKader,unter anderemdas<br />

Kölner Soul-GewächsHeen. VÖ:15.2.<br />

To TheRatsAnd Wolves „Cheap Love“<br />

Diesechs Jungsaus Essenmorphenharte<br />

Rock-Klänge mitelkektronischenSounds.<br />

Sehr zeitgenössisch will mandie Musikverstandenwissen,<br />

undteilweise funktioniert<br />

dieser Ansatz sehr gut. DerOpener(undTitelgeber)<br />

„Cheap Love“knalltordentlich rein,<br />

beim zweitenStück„Therapy“ wähntman<br />

kurz Justin Bieber in denBoxen.Nichtsdestsotrotz ziehtsichein roterFadendurch<br />

diePlatte, undallerspätestens beim sechsten Song „LookWhat<br />

YouMadeUsDo“ (Lieblingsstück!)merkt man: derist solide gesponnen.<br />

HarteGitarrenriffs,rollendeDrums,ordentlicher Gesang –alles gut.<br />

VÖ:22.2. /ArisingEmpire<br />

Forsonics„Timeline“#<br />

Ach, Jazz... es istsowunderbar,diese unglaublichvielseitige<br />

Musikimmer wieder in<br />

neuenFacettenerleben zu können. Auf„Timeline“,dem<br />

aktuellen Albumdes Quartetts<br />

Forsonics, wird daseinmalmehrsichtbar:<br />

Trompete /Flügelhorn,Gitarre,Piano/Orgel<br />

undDrums –aus dieser rechtklassichenBesetzungholen<br />

dievierMusiker dasSchönsteheraus.Schon daserste<br />

Stück„Sunrise Over TheFjell“ verzaubertmit Harmonien, dieeinen tatsächlich<br />

dieSonne aufgehen sehenlassen. Das Kunsstück, denoft zu unrechtals<br />

„kompliziert“verschrieenenJazz elegantund gekonntversöhnlich<br />

–und dasist hier maximalpositiv gemeint–klingenzulassen, gelingt<br />

mitBravour. VÖ:2.11.18 /JazzSick Records

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