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Leseprobe CONNEXI SCHMERZ Ausgabe 1-2019

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SPEED UPDATE<br />

gen), die zu einer Fazilitierung der Fortleitung<br />

und Empfindung nozizeptiver Reize führt. Da es in<br />

vielen Studien Hinweise auf eine veränderte Nozizeption<br />

auch bei nozizeptiven Schmerzen gab, hat<br />

die IASP den Terminus „noziplastischer Schmerz“<br />

als eine neue Kategorie von Schmerzen eingeführt.<br />

Hierunter werden Schmerzen verstanden, die<br />

durch eine veränderte Nozizeption bedingt sind,<br />

ohne dass es Hinweise für eine Erkrankung oder<br />

Schädigung des somatosensorischen Systems gibt.<br />

Neuropathische Schmerzen werden somit klar<br />

von noziplastischen und nozizeptiven Schmerzen<br />

unterschieden. Die Unterscheidung ist wichtig, da<br />

neuropathische Schmerzen sich in der Therapie<br />

unterscheiden.<br />

Neuropathische Schmerzen −<br />

drei Cluster<br />

Neuropathische Schmerzen weisen oft eine<br />

brennende, schneidende oder elektrisierende Charakteristik<br />

auf. Typisch sind darüber hinaus Sensibilitätsstörungen<br />

(Hypästhesie, Hyperästhesie,<br />

Dysästhesie, Hypalgesie, Hyperalgesie, Allodynie),<br />

PD Dr. med. Janne Gierthmühlen<br />

Janne.Gierthmuehlen@uksh.de<br />

Die Diagnostik individueller pathophysiologischer Mechanismen<br />

könnte eine individualisierte personalisierte Therapie dieser<br />

Mechanismen ermöglichen.<br />

CONFERENCES<br />

die sich in verschiedenen Qualitäten (thermisch,<br />

mechanisch) äußern können. Die verschiedenen<br />

Symptome können individuell auch bei gleicher<br />

Ätiologie unterschiedlich vorhanden und ausgeprägt<br />

sein, sie sind Spiegel der zugrundeliegenden<br />

Pathomechanismen, die bei dem jeweiligen<br />

Pa tienten eine Rolle spielen [1, 2, 3].<br />

In einer großen europaweiten Studie hat sich<br />

gezeigt, dass Patienten mit neuropathischen<br />

Schmerzen durch drei große Cluster (thermische<br />

Hyperalgesie, sensorischer Verlust, mechanische<br />

Hyperalgesie) charakterisiert werden können [4,5].<br />

Die Diagnostik dieser individuellen pathophysiologischen<br />

Mechanismen durch Untersuchung der individuellen<br />

somatosensorischen Perzeption könnte<br />

zukünftig eine individualisierte personalisierte Therapie<br />

eben dieser Mechanismen ermöglichen.<br />

Die unterschiedlichen Pathomechanismen, die<br />

bei den verschiedenen Patienten eine Rolle spielen,<br />

könnten somit auch erklären, warum viele klinische<br />

Studien mit Medikamenten, die vielversprechend<br />

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