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Leseprobe CONNEXI SCHMERZ Ausgabe 1-2019

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ken sie in ihrer Alltagsaktivität oft stark ein. Bereits<br />

im Grundschulalter wird etwa bei jedem 75. Kind<br />

die Diagnose Migräne gestellt, die die betroffenen<br />

Kinder häufig ein Leben lang begleitet und negativ<br />

beeinträchtigt. Die Diagnostik und Versorgung von<br />

Kindern mit Migräne ist noch nicht hinreichend<br />

auf die spezifischen Belange dieser Zielgruppe<br />

zugeschnitten, heißt es in der Projektbeschreibung<br />

eines weiteren vom Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

(G-BA) geförderten und von der Deutschen<br />

Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft begleiteten<br />

Forschungsprojektes, das die Relevanz des Themas<br />

unterstreicht: MOMO (Entwicklungsbezogene,<br />

multimodale, interdisziplinäre Frühintervention im<br />

Rahmen eines strukturierten Therapiekonzeptes für<br />

Kinder mit Migräne – „Modules on migraine onset“<br />

früher Child*M*FIRST) ist ein neues Versorgungskonzept<br />

für Kinder mit Migräne. Diese multimodale,<br />

interdisziplinäre Frühintervention hat das Ziel, die<br />

Lebensqualität und Langzeitprognose für diese Kinder<br />

zu verbessern. Hierzu tragen als Kern elemente<br />

eine standardisierte Migränediagnostik durch den<br />

Kinder- und Jugendarzt sowie eine multimodale<br />

interdisziplinäre Frühtherapie (FIRST) bei. Den<br />

Kinder- und Jugendärzten werden zur Diagnostik<br />

spezifische Instrumente zur Verfügung gestellt, mit<br />

denen sie sowohl die migränecharakteristischen<br />

Symptome als auch die psychologischen und sozialen<br />

Faktoren besser erfassen können. Kinder, bei<br />

denen Migräne diagnostiziert wurde, erhalten die<br />

Frühtherapie in einem Sozialpädiatrischen Zentrum<br />

(SPZ). Die Frühtherapie beinhaltet eine umfassende<br />

Diagnostik und Abgrenzung zu Kopfschmerzen, die<br />

andere Ursachen haben (z. B. Infektionen, Hirntumore).<br />

Es findet eine medizinische Therapie und<br />

eine kinderneurologische Beratung statt, die auch<br />

die Eltern einschließt. Zudem erhalten die Kinder<br />

physiotherapeutische Behandlungen. Darüber hinaus<br />

werden Untersuchungen durchgeführt, um<br />

psychische Belastungen zu bestimmen und diese<br />

zu behandeln. Im SPZ arbeiten Kinderärzte, Kinderneurologen,<br />

Psychologen und Physiotherapeuten<br />

eng zusammen.<br />

Die Effektivität des neuen Versorgungskonzeptes<br />

wird im Vergleich zur Regelversorgung untersucht.<br />

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca.<br />

2,7 Millionen Euro gefördert.<br />

Im Erfolgsfall steht ein spezifisches, strukturiertes<br />

Versorgungskonzept zur Behandlung von Kindern<br />

mit Migräne zur Verfügung, welches in die<br />

bestehende Versorgungslandschaft übertragen<br />

werden kann (https://innovationsfonds.g-ba.de/<br />

projekte).<br />

Cannabis in der Schmerztherapie<br />

Seit der Änderung des Betäubungsmittelgesetzes<br />

im März 2017 stehen Patienten (auch Kindern<br />

und Jugendlichen) mit schwerwiegenden<br />

Erkrankungen nun auch cannabisbasierte Arzneimittel<br />

zur Schmerzlinderung zur Verfügung. Die<br />

Gesetzes änderung hebt die bisherige Barriere bei<br />

der Kostenerstattung von cannabishaltigen Rezeptur-<br />

und Fertigarzneimitteln auf. Dies gilt sowohl<br />

für Fertigarzneimittel außerhalb der zugelassenen<br />

CONFERENCES<br />

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