Leseprobe CONNEXI SCHMERZ Ausgabe 1-2019
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GANZHEITLICHE <strong>SCHMERZ</strong>THERAPIE<br />
Signifikant höhere Wirkeffekte in allen drei Bereichen (Schmerz, Funktion, Lebensqualität) unter<br />
24-Stunden-Hydromorphon als unter konventionellen Hydromorphon-Retardpräparaten 1<br />
(%)<br />
50<br />
40<br />
*<br />
49,5<br />
(%)<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
68,3<br />
77,7<br />
54,9<br />
58,3<br />
63,4<br />
*<br />
76,7<br />
30<br />
20<br />
10<br />
32,9<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
*p=0,023<br />
≥50 % Verbesserung in allen drei Bereichen:<br />
Schmerz, Funktion und Lebensqualität<br />
Hydromorphon sonstige (n=82)<br />
24-Std-Hydromorphon (n=103)<br />
0<br />
Schmerzlinderung<br />
≥50 %<br />
*p=0,037<br />
Funktionsverbesserung<br />
≥50 %<br />
Hydromorphon sonstige (n=82)<br />
24-Std-Hydromorphon (n=103)<br />
Lebensqualitätsverbesserung<br />
≥50 %<br />
Fazit<br />
• Signifikant höhere Schmerzlinderung, Funktionsverbesserung und vor allem Lebensqualitätsverbesserung unter Hydromorphon im<br />
Vergleich zu Morphin und Oxycodon 1<br />
• Signifikant weniger unerwünschte Arzneimittelwirkungen und vorzeitige Behandlungsabbrüche unter Hydromorphon als unter<br />
Morphin und Oxycodon 1<br />
• Überlegene analgetische Wirkung von 24-Stunden-Hydromorphon im Vergleich zu konventionellen Hydromorphon-Retardpräparaten 1<br />
1<br />
Überall MA, Müller-Schwefe GHH, Horlemann J. Schmerzmedizin 2018; <strong>Ausgabe</strong> 5: 64–73<br />
Abbildung 1: 24-Stunden- und 12-Stunden-Hydromorphon-Retardpräparate im Vergleich.<br />
EDUCATION<br />
zielbereiche Schmerzintensität, Funktionalität und<br />
Lebensqualitätseinschränkung beurteilt. Im Ergebnis<br />
zeigte sich, dass es erhebliche Unterschiede in<br />
der Tolerabilität der Medikamente gibt. So wurde<br />
in der Hy dromorphon-Gruppe (34,6 %) die Therapie<br />
deutlich seltener abgebrochen als unter Morphin<br />
(75,7 %) und Oxycodon (48,7 %), wobei Patienten<br />
mit zusätzlichen Risikofaktoren häufiger abbrachen<br />
als ohne diese. Bei einem vergleichbaren Profil an<br />
Begleitmedikation und Komorbidität hatte ein Hydromorphon-Patient<br />
ein fünfmal geringeres Risiko,<br />
die Therapie vorzeitig abzubrechen als ein Patient<br />
unter Morphin.<br />
Häufigster Grund der Therapieabbrüche unter<br />
Oxycodon und Morphin waren Nebenwirkungen.<br />
„Offenbar gibt es Wirkstoffe wie Hydromorphon,<br />
die besser verträglich sind als Morphin, weil sie<br />
einfach eine andere Pharmakologie haben“,<br />
schlussfolgert Überall.<br />
Eine klinisch relevante Beschwerdereduktion<br />
bzgl. der Schmerzintensität, der Funktionalität und<br />
bei den Einschränkungen der Lebensqualität (inkl.<br />
psychischer Beschwerden wegen starker Nebenwirkungen)<br />
erreichten 42 % der Patienten in der<br />
Hydromorphon-, 21,6 % der Oxycodon- und 20 %<br />
der Morphingruppe.<br />
Bei den gut 50 % der Patienten, die ein lang<br />
wirksames 24-Stunden-Hydromorphon erhalten<br />
hatten, wurde das Ansprechen hinsichtlich des<br />
primären Endpunktes und der Teilzielbereiche signifikant<br />
häufiger erreicht als unter den anderen<br />
Hydromorphon-Präparaten.<br />
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