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Leseprobe CONNEXI SCHMERZ Ausgabe 1-2019

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Studien aus den USA und Kanada außerdem zeigen,<br />

können insbesondere die Einspareffekte bei Komedikationen<br />

wie NSAR, Opioiden, Antidepressiva<br />

oder Antiemetika [1] und geringere Nebenwirkungen<br />

unter einer Cannabis-Therapie zur Senkung der<br />

Therapiekosten führen [2].<br />

Medizinisches Cannabis ist eine effektive<br />

Therapie option und kann bei ausgewählten<br />

Indika tionen bestehende<br />

Therapiekonzepte sinnvoll ergänzen.<br />

Überzeugende Fallbeispiele<br />

in der Schmerztherapie ein und bestätigte die positive<br />

Beantwortung der eingangs gestellten Frage.<br />

Die Ergebnisse aus umfangreichen klinischen<br />

Erfahrungen und bisher vorliegenden Studien z. B.<br />

aus den USA, Kanada und Israel sowie Beobachtungen<br />

in der Praxis zeigen, dass die Therapie mit<br />

Cannabis-Präparaten ein großes Potenzial hat. Diese<br />

Chance sollte auch in Deutschland genutzt werden,<br />

betonte Frau Dr. Hain-Heise. Ihre erfreulichste Erfahrung<br />

aus der klinischen Praxis ist, dass die Patienten<br />

neben einer deutlichen Schmerzreduktion vor allem<br />

von einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens<br />

berichten. Cannabis wird in der Regel sehr<br />

gut vertragen und zeige meist nur anfänglich leichte<br />

UAW. Viele können wieder ihren Beruf ausüben oder<br />

abends entspannt ins Bett gehen, womit die Hauptziele<br />

der Schmerztherapie erreicht wären. Wie die<br />

Das individuelle Cannabis-Therapiemanagement<br />

erfordert Wissen und einige Erfahrung, denn das<br />

Wirkspektrum von medizinischem Cannabis ist<br />

groß, es hat nicht bei jedem Patienten die gleichen<br />

Effekte, bei manchen auch gar keine (was genetisch<br />

bedingt sein könnte). Je nach Bedarf wird eine<br />

Sorte mit höherem THC- oder CBD-Gehalt benötigt<br />

oder eine Applikation mehrerer Sorten, die richtige<br />

Tag-/Nacht-Dosierung muss gefunden, THC- und<br />

CBD-Wirkungen müssen ausbalanciert werden. In<br />

der Regel probiert man je nach Erkrankung individuell<br />

aus und beobachtet die Wirkung, so Frau<br />

Dr. Hain-Heise.<br />

Die häufige Sorge von Ärzten und Patienten ist<br />

die Entwicklung eines Suchtpotenzials. Konsumenten<br />

von medizinischem Cannabis unterscheiden<br />

sich jedoch von Freizeitkonsumenten in mehreren<br />

Punkten, die die Entwicklung einer Abhängigkeit<br />

und einer Cannabis Use Disorder beeinflussen. Dazu<br />

gehören die Stärke des Produkts und die Absicht,<br />

mit der Cannabis verwendet wird: Kranke möchten<br />

ihre Symptome lindern, während Freizeitkonsumenten<br />

eher nach psychoaktiven Effekten suchen.<br />

EDUCATION<br />

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