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mein/4 März 2019

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Mit den Kulturfritzen<br />

Kultur im Kiez entdecken<br />

Folge 2: Akazienkiez<br />

Im 13. Jahrhundert stand hier die Wiege des Dorfes Schöneberg, 800 Jahre später ist die Gegend<br />

rund um die Akazienstraße ein belebtes Berliner Stadtquartier mit zahlreichen kleinen Läden, Cafés<br />

und Restaurants, in dem es auch kulturell einiges zu entdecken gibt.<br />

Text & Fotos: Marc Lippuner<br />

Im 13. Jahrhundert stand hier die Wiege des Dorfes<br />

Schöneberg, 800 Jahre später ist die Gegend rund<br />

um die Akazienstraße ein belebtes Berliner Stadtquartier<br />

mit zahlreichen kleinen Läden, Cafés und<br />

Restaurants, in dem es auch kulturell einiges zu entdecken<br />

gibt.Text & Fotos: Marc LippunerDer Akazienkiez<br />

verdankt seinen Namen der ihn von Norden<br />

nach Süden durchquerenden Akazienstraße, die<br />

ihrerseits 1840, im Jahr ihrer Benennung, an einem<br />

Akazienwäldchen vorbeiführte. Dieses musste ein halbes<br />

Jahrhundert später der Apostel-Paulus-Kirche<br />

weichen, die zweifelsohne das imposanteste Bauwerk<br />

des Viertels ist.<br />

Das im historisierenden Stil der märkischen Backsteingotik<br />

errichtete Gebäude entstand nach Entwürfen<br />

des Königlichen Baurats Franz Heinrich Schwechten,<br />

der zeitgleich in Charlottenburg die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche<br />

schuf. Am 29. Dezember vor<br />

125 Jahren wurde das Gotteshaus in Anwesenheit<br />

des Deutschen Kaiserpaars feierlich eingeweiht; sein<br />

85 Meter hoher Turm ist der fünfthöchste Kirchturm<br />

Berlins. Dagegen fallen die anderen Kirchenbauten im<br />

Kiez verhältnismäßig bescheiden aus, wenngleich sie<br />

mindestens ebenso von architekturhistorischem Interesse<br />

sind. Allen voran das zwischen 1958 und 1962<br />

entstandene Bauensemble aus evangelischer Paul-<br />

Gerhardt-Kirche, Ge<strong>mein</strong>dezentrum und katholischer<br />

St. Norbert-Kirche am südwestlichen Zipfel<br />

des Akazienkiezes. Die Architekten Hermann Fehling,<br />

Daniel Gogel und Peter Pfankuch schufen aus<br />

unregelmäßig übereinander geschichteten Stahl- und<br />

Sichtbetonelementen einen beeindruckend schroffen<br />

Kontrast zur direkt daneben liegenden rosaverputzten<br />

Dorfkirche aus friderizianischer Zeit.<br />

Das barocke Gotteshaus ist das letzte Zeugnis der<br />

dörflichen Struktur Alt-Schönebergs, dessen historischer<br />

Siedlungskern entlang der Hauptstraße zwischen<br />

der heutigen Dominicus- und Akazienstraße<br />

lag. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts entstand an der<br />

nordöstlichen Ortsgrenze ein weiteres, Neu-Schöneberg<br />

genanntes Dorf. Es erstreckte sich bis zum heutigen<br />

Heinrich-Kleist-Park, dessen Gelände zu dieser<br />

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