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mein/4 März 2019

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Über Oldtimer und Klassiker<br />

Denke ich an <strong>mein</strong>e Kindheit, fallen mir zahlreiche<br />

Autos ein. Ich erinnere mich an eine Zeit, als Autos<br />

noch Autos waren. Bewundernswerte Technik, die<br />

mich und <strong>mein</strong>e Geschwister an die tollsten Orte<br />

dieser Welt brachte. Ich erinnere mich an den ersten<br />

VW 1600 Variant <strong>mein</strong>er Eltern, eine zugeschnittene<br />

Matratze im Kofferraum über dem Motor sorgte für<br />

Behaglichkeit. Nie wieder habe ich so gut geschlafen<br />

wie über dem wummernden Boxermotor des VW 1600<br />

Variant. Anschnallpflicht? Was war das?<br />

Aber jenes Gefühl von Freiheit habe ich nie wieder<br />

empfunden.<br />

So traf es sich gut, dieses Interview führen zu können,<br />

weckte es doch viele Erinnerungen. Aber Vorsicht, bevor<br />

ihr nach dem Lesen loslauft und in eurer Erinnerung<br />

schwelgt – es könnte sein, dass ihr infiziert seid …<br />

Zu Besuch im Oldtimerparadies – ein Interview mit Hans Land, dem Geschäftsführer von<br />

Classic-Car-Centrum Berlin<br />

Herr Land, sie sehen glücklich aus …!?<br />

Das bin ich auch. Herr Beeth, stellen Sie sich vor: Ich<br />

darf jeden Tag das tun, wovon ich immer als Junge geträumt<br />

habe: AUTO BAUEN – und es bereitet mir täglich<br />

viel Freude, zusammen mit den Menschen, die mich<br />

begleiten, <strong>mein</strong>er Leidenschaft für klassische Automobile<br />

nachzugehen – und das tue ich ganz intensiv!<br />

Ich bin stolz auf <strong>mein</strong> Mitarbeiterteam und arbeite gern<br />

mit ihnen zusammen. Wir arbeiten auf Augenhöhe mit<br />

gegenseitigem Respekt. Ebenso begegnen mir in <strong>mein</strong>er<br />

Passion ständig interessante Menschen, die ähnlich<br />

oder anders, aber besonders sind und wir alle teilen eine<br />

Leidenschaft – Klassische Automobile, Kulturgut auf Rädern,<br />

und falls Sie <strong>mein</strong> Lächeln <strong>mein</strong>en, dass wiederum<br />

macht <strong>mein</strong>e Familie …<br />

Sie sind Bauingenieur und Projektentwickler.<br />

Wie kommt man auf die Idee, Oldtimer zu<br />

restaurieren und damit zu handeln?<br />

Seit <strong>mein</strong>er frühen Jugend beschäftige ich mich mit Themen<br />

der Mobilität. Angefangen habe ich<br />

zu <strong>mein</strong>er Schulzeit mit Reparaturen<br />

von Fahrrädern; ich bin sogar auf<br />

die Versteigerungen nach Amsterdam<br />

gefahren, wo sämtliche Fahrräder, die aus den<br />

Grachten gezogen worden waren, versteigert wurden –<br />

für Kleingeld – und <strong>mein</strong>e Idee war, das Image des alten<br />

guten Hollandfahrrades preiswert nach Deutschland zu<br />

bringen. Hierzu hatte ich diverse Schüler motiviert, mitzumachen,<br />

aber auch um <strong>mein</strong> miserables Taschengeld<br />

aufzubessern. Mein Vater war sehr geizig und ehrgeizig<br />

und das spornte mich extrem an.<br />

Aus Fahrrädern wurden irgendwann Motorräder, die ich<br />

teilweise umsonst bekam, weil sie defekt waren. Oder<br />

ich habe sie vom Schrott für wenig Geld bekommen<br />

und wieder aufgebaut, um sie dann zu verkaufen. Schöne<br />

Exemplare habe ich häufig selber behalten (Kreidler<br />

Florett aus den 60er). Irgendwann kamen dann Freunde<br />

und Bekannte, die <strong>mein</strong>en Rat als Schrauber benötigten;<br />

so kam ich zu ersten richtigen Auftragsarbeiten<br />

und es wurden immer, immer mehr. Zu den Oldtimern<br />

kam ich nicht, weil es <strong>mein</strong> Plan war, sondern eher aus<br />

der Not heraus. Im Laufe der Jahre wuchs <strong>mein</strong>e eigene<br />

Fahrzeugsammlung heran; da ich zu dieser Zeit berufsbedingt<br />

viel auf Reisen war, musste ich das Schicksal<br />

<strong>mein</strong>er eigenen Klassiker in puncto Wartung und Pflege<br />

in fremde Hände geben. Leider nur mit bedingtem<br />

Erfolg. Es stellte sich heraus, dass Service<br />

ein echtes Vertrauensthema ist. Entweder<br />

wurde die Arbeit nur mangelhaft ausgeführt<br />

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