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Über Oldtimer und Klassiker<br />
Denke ich an <strong>mein</strong>e Kindheit, fallen mir zahlreiche<br />
Autos ein. Ich erinnere mich an eine Zeit, als Autos<br />
noch Autos waren. Bewundernswerte Technik, die<br />
mich und <strong>mein</strong>e Geschwister an die tollsten Orte<br />
dieser Welt brachte. Ich erinnere mich an den ersten<br />
VW 1600 Variant <strong>mein</strong>er Eltern, eine zugeschnittene<br />
Matratze im Kofferraum über dem Motor sorgte für<br />
Behaglichkeit. Nie wieder habe ich so gut geschlafen<br />
wie über dem wummernden Boxermotor des VW 1600<br />
Variant. Anschnallpflicht? Was war das?<br />
Aber jenes Gefühl von Freiheit habe ich nie wieder<br />
empfunden.<br />
So traf es sich gut, dieses Interview führen zu können,<br />
weckte es doch viele Erinnerungen. Aber Vorsicht, bevor<br />
ihr nach dem Lesen loslauft und in eurer Erinnerung<br />
schwelgt – es könnte sein, dass ihr infiziert seid …<br />
Zu Besuch im Oldtimerparadies – ein Interview mit Hans Land, dem Geschäftsführer von<br />
Classic-Car-Centrum Berlin<br />
Herr Land, sie sehen glücklich aus …!?<br />
Das bin ich auch. Herr Beeth, stellen Sie sich vor: Ich<br />
darf jeden Tag das tun, wovon ich immer als Junge geträumt<br />
habe: AUTO BAUEN – und es bereitet mir täglich<br />
viel Freude, zusammen mit den Menschen, die mich<br />
begleiten, <strong>mein</strong>er Leidenschaft für klassische Automobile<br />
nachzugehen – und das tue ich ganz intensiv!<br />
Ich bin stolz auf <strong>mein</strong> Mitarbeiterteam und arbeite gern<br />
mit ihnen zusammen. Wir arbeiten auf Augenhöhe mit<br />
gegenseitigem Respekt. Ebenso begegnen mir in <strong>mein</strong>er<br />
Passion ständig interessante Menschen, die ähnlich<br />
oder anders, aber besonders sind und wir alle teilen eine<br />
Leidenschaft – Klassische Automobile, Kulturgut auf Rädern,<br />
und falls Sie <strong>mein</strong> Lächeln <strong>mein</strong>en, dass wiederum<br />
macht <strong>mein</strong>e Familie …<br />
Sie sind Bauingenieur und Projektentwickler.<br />
Wie kommt man auf die Idee, Oldtimer zu<br />
restaurieren und damit zu handeln?<br />
Seit <strong>mein</strong>er frühen Jugend beschäftige ich mich mit Themen<br />
der Mobilität. Angefangen habe ich<br />
zu <strong>mein</strong>er Schulzeit mit Reparaturen<br />
von Fahrrädern; ich bin sogar auf<br />
die Versteigerungen nach Amsterdam<br />
gefahren, wo sämtliche Fahrräder, die aus den<br />
Grachten gezogen worden waren, versteigert wurden –<br />
für Kleingeld – und <strong>mein</strong>e Idee war, das Image des alten<br />
guten Hollandfahrrades preiswert nach Deutschland zu<br />
bringen. Hierzu hatte ich diverse Schüler motiviert, mitzumachen,<br />
aber auch um <strong>mein</strong> miserables Taschengeld<br />
aufzubessern. Mein Vater war sehr geizig und ehrgeizig<br />
und das spornte mich extrem an.<br />
Aus Fahrrädern wurden irgendwann Motorräder, die ich<br />
teilweise umsonst bekam, weil sie defekt waren. Oder<br />
ich habe sie vom Schrott für wenig Geld bekommen<br />
und wieder aufgebaut, um sie dann zu verkaufen. Schöne<br />
Exemplare habe ich häufig selber behalten (Kreidler<br />
Florett aus den 60er). Irgendwann kamen dann Freunde<br />
und Bekannte, die <strong>mein</strong>en Rat als Schrauber benötigten;<br />
so kam ich zu ersten richtigen Auftragsarbeiten<br />
und es wurden immer, immer mehr. Zu den Oldtimern<br />
kam ich nicht, weil es <strong>mein</strong> Plan war, sondern eher aus<br />
der Not heraus. Im Laufe der Jahre wuchs <strong>mein</strong>e eigene<br />
Fahrzeugsammlung heran; da ich zu dieser Zeit berufsbedingt<br />
viel auf Reisen war, musste ich das Schicksal<br />
<strong>mein</strong>er eigenen Klassiker in puncto Wartung und Pflege<br />
in fremde Hände geben. Leider nur mit bedingtem<br />
Erfolg. Es stellte sich heraus, dass Service<br />
ein echtes Vertrauensthema ist. Entweder<br />
wurde die Arbeit nur mangelhaft ausgeführt<br />
<strong>mein</strong>/4<br />
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