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glanzvoll Frühjahr 2019

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40 <strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />

<strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />

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KLEINE FRÜCHTE MIT GROSSER WIRKUNG<br />

Einige Nahrungsmittel schützen vor Erkrankung und fördern die Bildung neuer Gehirnzellen<br />

Es ist eine der erstaunlichsten neueren Erkenntnisse der<br />

Wissenschaft, dass sich auch im Gehirn von Erwachsenen<br />

noch neue Nervenzellen bilden können. „Diese Neubildung,<br />

Neurogenese genannt, ist allerdings eine strenge<br />

Ausnahme“, erläutert der Hirnforscher Professor Dr. Gerd<br />

Kempermann vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative<br />

Erkrankungen in Dresden. „Sie findet im Hippocampus<br />

statt. Das ist die Hirnstruktur, die zentral an Lern- und<br />

Gedächtnisprozessen und damit an vielen höheren geistigen<br />

Leistungen beteiligt ist.“<br />

DAS GEHIRN BRAUCHT BEWEGUNG:<br />

Umsonst sind neue Nervenzellen im Gehirn nicht zu haben.<br />

Nur regelmäßige körperliche und geistige Aktivitäten<br />

regen die Neubildung von Gehirnzellen an. Und immer<br />

mehr Studien weisen nach, dass auch die Ernährung eine<br />

entscheidende Rolle spielt. Professor Dr. Brant Cortright<br />

vom Institute of Integral Studies, einer privaten Universität<br />

in San Francisco, hat alle verfügbaren Forschungsergebnisse<br />

ausgewertet und die Hitliste der vier wirksamsten<br />

Lebensmittel für ein gesundes und leistungsfähiges<br />

Gehirn erstellt. Es sind Omega-3-Fettsäuren, Heidelbeeren,<br />

das gelbe Curcumin aus der Kurkuma-Pflanze und<br />

grüner Tee.„Diese Nahrungsmittel schützen das Gehirn am<br />

besten vor Stress, Depression und Alzheimer und fördern<br />

nachweislich die Bildung neuer Gehirnzellen“, berichtet<br />

Cortright.<br />

DIE KRAFT DER HEIDELBEEREN:<br />

„Der positive Nutzen von Heidelbeeren für die Gehirngesundheit<br />

kann gar nicht überbewertet werden, weil<br />

sie in vielerlei Hinsicht positiv auf die Neurogenese wirken<br />

und vor geistigem Verfall schützen“, sagt der Experte.<br />

Forscher der Tufts-Universität in Boston, USA, hatten in<br />

Studien mit Ratten gezeigt, dass Heidelbeeren die Neurogenese<br />

signifikant steigern. Die Früchte bewirken wie<br />

körperliche Aktivität und anspruchsvolle geistige Tätigkeit,<br />

dass die Nervenzellen im Gehirn sich besser miteinander<br />

verbinden. Und es bilden sich neue Gehirnzellen vor allem<br />

im Hippocampus. Diese Umformung des Gehirns wird als<br />

Plastizität bezeichnet.<br />

Aus den verschiedenen Studien geht hervor, dass Heidelbeeren<br />

das Gehirn vor kognitiven Leistungseinbußen, Entzündungen,<br />

Schädigung durch freie Radikale (Oxidation),<br />

Strahlung und Glykation sowie einer einer Verzuckerung<br />

des Gewebes, wirksam schützen. „Im Normalfall bräuchte<br />

man gegen jede dieser Beeinträchtigungen jeweils eine<br />

eigene Substanz, doch Heidelbeeren bieten einen umfassenden<br />

Schutz“, erläutert Cortright. Rechnet man die<br />

Menge, die sich in Tierversuchen als vorteilhaft erwiesen<br />

hat, hoch, reichen beim Menschen 100 Gramm täglich,<br />

um eine optimale Wirkung zu erzielen.<br />

Heidelbeeren stecken voller Polyphenole. Das sind Stoffe<br />

in Pflanzen, die positiv auf die menschliche Gesundheit<br />

wirken. Die Neurogenese wird besonders durch den<br />

Pflanzenfarbstoff Anthocyan stimuliert, der den Beeren<br />

ihre dunkelblaue Farbe verleiht. Das Anthocyan kann die<br />

Blut-Hirn-Schranke passieren, die normalerweise verhindert,<br />

dass schädliche Substanzen mit dem Blut ins Gehirn<br />

gelangen. Der Farbstoff ist nicht nur in Heidelbeeren, sondern<br />

auch in schwarzen Johannisbeeren und Brombeeren<br />

enthalten, die deshalb ebenfalls als gesund gelten. Eine<br />

Studie der Universität Helsinki hat allerdings gezeigt, dass<br />

auch Preiselbeeren, Himbeeren und die in Skandinavien<br />

heimischen Moltebeeren die Hirngesundheit schützen und<br />

stärken. Beispielsweise wirken sie gegen freie Radikale.<br />

IN BESSERES GEDÄCHTNIS:<br />

„Heidelbeeren können geistige Leistungseinbußen bei<br />

Mensch und Tier sogar wieder ausgleichen“, erläutert<br />

Brant Cortright. Bei Mäusen mit Alzheimer verbesserte sich<br />

die Gedächtnisleistung, wenn sie Heidelbeeren zu fressen<br />

bekamen. Die Forscher der Tufts-Universität schreiben in<br />

ihrer Studie: „Unsere Daten zeigen zum ersten Mal, dass<br />

es möglich ist, die genetisch bedingte Anfälligkeit für die<br />

Alzheimer-Krankheit durch eine Ernährung mit Heidelbeeren<br />

zu überwinden.“ Nach dem Verzehr von Heidelbeeren<br />

lassen sich im Gehirn vermehrt Stoffe nachweisen, die die<br />

Gehirnzellen schützen, sogenannte neuroprotektive Substanzen.<br />

In einer Studie am Brigham and Women’s Hospital<br />

in Boston mit Frauen ab 70 Jahren stellte sich heraus,<br />

dass der Verzehr größerer Mengen von Heidelbeeren und<br />

Erdbeeren den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit im<br />

Alter deutlich verlangsamt.<br />

Aus der Übersicht von Cortright geht hervor, dass Heidelbeeren<br />

ein Absterben der Gehirnzellen durch Reiz -<br />

über flutung verhindern können. Dieser frühe Zelltod

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