glanzvoll Frühjahr 2019
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<strong>glanzvoll</strong> ZEITGEIST<br />
<strong>glanzvoll</strong> ZEITGEIST<br />
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VON BIENEN AM DOM UND ZUCCHINI AM RATHAUS<br />
Wie eine Stadt näher an die Natur rücken kann – am Beispiel Triers<br />
Immer mehr Deutsche leben in Städten und möchten dennoch<br />
nicht auf Natur verzichten. Urban wohnen und grün<br />
denken ist kein Gegensatz mehr und geht über einen Sonntagsspaziergang<br />
im Park weit hinaus. Gärtnern zwischen<br />
Häuserzeilen ist normal, und so mancher Hipster befreit<br />
mit seinem stylischen Gartenhaus den Schrebergarten von<br />
seinem Spießer-Image. Gartenzwerg-Idylle war einmal.<br />
Junge Familien möchten auf die Vorzüge einer Stadt nicht<br />
verzichten und ihren Kindern trotzdem zeigen, wie aus einer<br />
Blüte ein Apfel wird. Ältere Menschen brauchen einen<br />
Treffpunkt im Schatten der Platanen. Grün ist nicht nur<br />
hübsch anzusehen, es kann den Städten trotz Klimawandels<br />
helfen, unerträglich zu überhitzen. Pflanzenanbau in<br />
den Metropolen (Urban Farming) soll für Nahrung sorgen.<br />
Das haben viele Menschen begriffen und möchten dabei<br />
sein. Coole Modewörter begleiten kleine und große Initiativen<br />
zu einem anderen, umweltbewussten urbanen Lebensstil.<br />
Und die Tiere? Sie arrangieren sich mit den Menschen,<br />
ihrer Lautstärke, ihrem Verkehr, ihrem Müll und<br />
verlieren die Scheu vor ihnen.<br />
Aber was tut sich in der mit mehr als 110 000 Einwohnern<br />
größten Stadt in der Region? Wir wollten wissen, wie „grün“<br />
Trier ist. Auch wenn es immer noch mehr sein könnte, gibt<br />
es so viele Aktionen, dass wir sie lange nicht alle erwähnen<br />
können. In den kleineren Gemeinden in Eifel, Mosel und<br />
Hunsrück tut sich auch einiges, aber es geht darum, wie<br />
sich eine größere Stadt mit viel Beton und Asphalt auf die<br />
Natur zubewegen kann.<br />
IST TRIER EINE GRÜNE STADT?<br />
Es kommt auf den Standort an: Ein Spaziergänger im Weißhauswald<br />
oder im Palastgarten empfindet Trier als grün.<br />
Ein Fußgänger an der vierspurigen Zurmaiener Straße oder<br />
in der Karl-Marx-Straße weniger. Wer die Stadt allerdings<br />
insgesamt mit ihren teils auf den umliegenden wald- und<br />
wiesenreichen Höhen gelegenen 19 Ortsbezirken als grün<br />
empfindet, liegt nicht falsch: Sie wird zu 58,9 Prozent von<br />
Wald und Landwirtschaftsfläche bedeckt (vergleiche Grafik<br />
Seite 74). Damit schneidet Trier im Vergleich mit den übrigen<br />
drei rheinland-pfälzischen Städten mit über 100 000 Einwohnern<br />
gut ab. Koblenz bringt es auf 53,7 Prozent, Mainz auf<br />
44,8 Prozent, und Ludwigshafen bildet mit 31 Prozent das<br />
Schlusslicht (Quelle: Statistisches Landesamt, 2017).<br />
Bei dem Ranking „Das sind die grünsten Städte Deutschlands“<br />
rangiert Trier auf dem 18. Platz (79 Prozent Grünfläche).<br />
Erstellt wurde diese Grün-Parade unter den 79<br />
deutschen Großstädten 2016 von der Berliner Morgenpost.<br />
Koblenz liegt auf Platz 32 (72,8 Prozent), Mainz auf<br />
Platz 57 (63,7 Prozent) und Ludwigshafen mit 34,8 Prozent<br />
auf dem 79. Platz. Sieger ist Siegen mit 85,8 Prozent. Für<br />
diese interaktive Karte hat die Morgenpost Satellitenbilder<br />
ausgewertet.<br />
Mehr unter:<br />
interaktiv.morgenpost.de/gruenste-staedte-deutschlands/<br />
NÄHER AN DIE NATUR<br />
Mein Park, dein Park, unser Park: Die öffentlichen Grünflächen<br />
einer Stadt werden als Allgemeingut empfunden, und