ADAC Motorwelt April 2019

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Die zu hohen Stickoxidwerte in diversen
Städten im Norden zwingen die
Politik zum Handeln. Während Hamburg
bereits 2018 in zwei Straßen Durchfahrtsbeschränkungen
für Dieselfahrzeuge anordnete,
wollen die Verantwortlichen in
Kiel dies verhindern – mit Maßnahmen,
die zum Teil sehr kurios anmuten.
Der Luftreinhalteplan der Stadt sieht
eine aus Hamburg bekannte Umleitung
von Lkw vor. Zusätzlich sollen ein Tempolimit
und ein spezieller Fahrbahnbelag
den Ausstoß der Stickoxide verringern.
An Realsatire grenzt hingegen die Idee,
Dieselfahrzeugen nur noch das Fahren
auf der linken Spur zu erlauben, da diese
weiter von der Messstation entfernt sei –
ein Vorschlag, der bei Deutscher Umwelthilfe,
in der Wirtschaft und beim ADAC
für Kopfschütteln sorgte. Denn all dies
macht die Luft nicht sauberer, die Probleme
werden nur verlagert.
Doch es gibt noch eine weitere Maßnahme,
die ungewöhnlich erscheint:
Ein Stickoxid- und Feinstaubsauger verspricht,
am Straßenrand die Luft zu verbessern
– zumindest an der Messstation.
Das äußerlich an einen Imbisswagen erinnernde
Gerät soll innen saubere Luft
zubereiten. Der Stadtluftreiniger der Firma
Purevento verspricht vollmundig
einen spürbaren Beitrag zur Luftverbesserung
auf dem Theodor-Heuss-Ring.
„Wir werden Kiel helfen können“, so Geschäftsführer
Robert Krüger.
Zumindest ein bisschen, denn bis
zu 40.000 Kubikmeter Luft pro Stunde
könnten im Jahresmittel um 80 Prozent
des Feinstaubs und Stickoxids gereinigt
Kieler Stickoxid- und
Feinstaubsauger
Um die massive Luftverschmutzung am Theodor-
Heuss-Ring zu reduzieren, testet die Landeshauptstadt
eine Art Staubsauger an der Straße
Pilotprojekt: Absauganlage für bessere Luft am viel befahrenen Theodor-Heuss-Ring in Kiel
Zehn Prozent lokale Luftverbesserung soll der Stickoxid- und Feinstaubsauger erreichen
56 ADAC motorwelt 4/2019