ADAC Motorwelt April 2019

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An der Raststätte
Münsterland-Ost
herrscht immer großer
Andrang – besonders
beim monatlichen
Fernfahrerstammtisch
Gemeinsam gegen den Rausch
Beim Fernfahrerstammtisch im Münsterland treffen sich regelmäßig Lkw-Fahrer
mit der Polizei. Dabei geht es auch um Themen wie Alkohol am Steuer
Martina Habeck ist früh dran. Noch
lässt sich kein Gast sehen, doch die
Polizeioberkommissarin hängt schon
mal Hinweisplakate auf. In einer halben
Stunde beginnt in der Autobahnraststätte
Münsterland-Ost an der A1 der Fernfahrerstammtisch.
Heute geht es um
Alkohol, ein ganz sensibles Thema in der
Branche. „Wir machen das hier ohne
erhobenen Zeigefinger“, sagt Habeck. „Es
ist ein konstruktives Miteinander, ohne
Kontrolldruck für die Lkw-Fahrer.“
Seit dem Jahr 2000 gibt es den Stammtisch
in Münster schon, er hat sich etabliert
und herumgesprochen. Lkw-Fahrer
und Polizei reden hier gemeinsam über
Themen, die beiden Seiten am Herzen
liegen und die die Sicherheit auf Deutschlands
Autobahnen erhöhen sollen. Die
Raststättenbetreiber stellen der Polizei
extra einen Raum zur Verfügung.
An diesem Mittwochabend sind gut
20 Teilnehmer da. „Viele davon kommen
56 ADAC motorwelt 4/2019
regelmäßig vorbei“, betont Habeck. Und
viele Fahrer, die sonst quer durch die
Bundesrepublik fahren, machen bewusst
zu diesem monatlichen Termin im Münsterland
Halt. „Ich war von Anfang an dabei“,
erzählt ein stämmiger Mann und ergänzt,
dass er rund 100-mal um die
Welt gefahren sei. Was er jetzt macht?
„Ich bin in Rente, Mann, in Rente!“ Aber
Martina Habeck, Polizeioberkommissarin
„Einige Fahrer haben
morgens noch Restalkohol
vom Vorabend im Blut“
so richtig im Ruhestand ist er letztlich
doch noch nicht. In einem Fuhrpark
macht er seit 13 Jahren Verkehrssicherheitsberatung:
„Da gebe ich mein Wissen
weiter.“
Während ehemalige Fahrer ebenso
den Fernfahrerstammtisch besuchen wie
solche, die immer noch Tag für Tag auf
den Autobahnen „Kilometer fressen“,
nutzt eine Lkw-Fahrschule den Termin,
um dem Brummi-Nachwuchs Einblicke
in die Praxis zu vermitteln. Hier erhalten
die Schüler interessante Informationen
aus erster Hand. Es lohnt sich also, konzentriert
zuzuhören.
Neben Martina Habeck ist auch Stefanie
Mirbach, ebenfalls Polizeioberkommissarin,
dabei. Sie hat zwei Alkoholbrillen,
„Rauschbrillen“ genannt, mitgebracht.
Der Blick durch die Gläser simuliert
das eingeschränkte Sehvermögen
nach dem Konsum von Alkohol – einmal
bei etwa 0,8 Promille Blutalkoholwert,