RegioBusiness Nr. 201 - 04.2019
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14 Transport− und Logistik<br />
April <strong>201</strong>9 I Jahrgang 18 I <strong>Nr</strong>. <strong>201</strong><br />
Anatomie des Transportsektors<br />
Boom des Güterverkehrs: Nutzfahrzeugbestand wird mittelfristig auf 3,5 Millionen Fahrzeuge wachsen.<br />
Der Energiekonzern Shell<br />
hat eine Studie herausgegeben,<br />
die sich mit der Zukunft<br />
des Transportsektors befasst.<br />
Die Prognose: elektrische<br />
Antriebe bei leichten Nutzfahrzeugen<br />
und Bussen sowie Gas (LNG)<br />
bei schweren Fernverkehr-Lkw<br />
werden an Bedeutung gewinnen.<br />
Je höher ihr Anteil, desto geringer<br />
die Emissionen. Lkw und Busse<br />
werden keinen ausreichenden Beitrag<br />
zu den aktuellen Energieund<br />
Umweltzielen der Bundesregierung<br />
leisten.<br />
Das ist das Ergebnis der Shell<br />
Nutzfahrzeug-Studie, die Shell in<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut<br />
für Verkehrsforschung im Deutschen<br />
Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR) unter dem Titel<br />
„Diesel und alternative Antriebe –<br />
womit fahren Lkw und Bus morgen?<br />
Fakten, Trends und Perspektiven<br />
bis 2040“ erarbeitet und in<br />
Berlin vorgestellt hat. Dabei wurden<br />
erstmals auch Kraftomnibusse<br />
berücksichtigt.<br />
Die jeweiligen Entwicklungen werden<br />
anhand zweier Szenarien beschrieben.<br />
Im Trendszenario wird<br />
Der Crafter.<br />
Genau die Arbeitskraft,<br />
die Sie brauchen.<br />
die jüngste Vergangenheit fortgeschrieben.<br />
Dagegen geht das Alternativszenario<br />
von ambitionierteren<br />
Rahmenbedingungen und größerem<br />
technischen Fortschritt<br />
aus.<br />
Aktuell liegt der Umsatz der deutschen<br />
Logistikwirtschaft mit ihren<br />
2,7 Millionen Beschäftigten bei<br />
über 200 Milliarden Euro pro<br />
Jahr. Die Experten erwarten, dass<br />
der Güterverkehr weiter internationalisiert<br />
und über immer größere<br />
Transportweiten erfolgt. Die<br />
Bedeutung von traditionellen Massengütern<br />
(Baustoffe, Kohle, Mineralölprodukte)<br />
nimmt ab und die<br />
von hochwertigen Gütern wie Maschinen<br />
und Fahrzeugen sowie<br />
von Kurier- und Expressgut zu.<br />
„Dabei wird die Menge der transportierten<br />
Güter (Güterverkehrsaufkommen)<br />
von heute 4,1 auf<br />
4,8 Milliarden Tonnen im Jahr<br />
2040 wachsen. Daran hat der Lkw<br />
dann einen Anteil von 3,9 Milliarden<br />
Tonnen. Die Güterverkehrsleistung<br />
wird sich bis 2040 auf<br />
962 Milliarden Tonnenkilometer<br />
verdoppeln“, heißt es in der Studie.<br />
Bis zum 30.06.<strong>201</strong>9 die Inzahlungnahmeprämie<br />
1 sichern.<br />
Mit bester Stadttauglichkeit, größter Antriebsvielfalt und modernsten<br />
Fahrerassistenzsystemen rechnet sich der Crafter<br />
für Sie im Arbeitsalltag. Und mit der attraktiven Inzahlungnahmeprämie<br />
1 für Gewerbetreibende auch unterm Strich.<br />
Mtl. Leasingrate für Gewerbetreibende: 269,– €*<br />
Gilt für den Crafter 35 Kasten HD mit 2,0-l-TDI-Motor mit<br />
103 kW (Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 8,0,<br />
außerorts 6,9, kombiniert 7,3. CO 2-Emissionen in g/km:<br />
kombiniert 191). Alle Werte zzgl. Mehrwertsteuer.<br />
Standard: Auf der Langstrecke ist Diesel als Kraftstoff heute noch alternativlos.<br />
Der Gesamtbestand an Nutzfahrzeugen<br />
hat sich in Deutschland<br />
seit 1990 von etwa 1,5 auf knapp<br />
3 Millionen erhöht. Dabei hatten<br />
leichte Nutzfahrzeuge die größte<br />
Dynamik. Ihr Bestand hat sich in<br />
dem Zeitraum mehr als verdreifacht.<br />
Bei den Antrieben dominiert<br />
die Dieseltechnik mit mehr<br />
als 95 Prozent. Bei schweren Lkw<br />
sind es sogar 99 Prozent.<br />
Erdgas als mögliche<br />
Alternative<br />
Fotos: NPG-Archiv<br />
Zu einer relevanten Antriebs- und<br />
Kraftstoffalternative für Nutzfahrzeuge<br />
haben sich in letzter Zeit<br />
Erdgasantriebe entwickelt. Schon<br />
länger werden modifizierte Ottomotoren<br />
für leichte Nutzfahrzeuge<br />
und Lkw in Kombination mit komprimiertem<br />
Erdgas (CNG) angeboten.<br />
Im Gefolge des globalen Erdgasbooms<br />
hat es bei den Erdgasantrieben<br />
jedoch wichtige Innovationen<br />
gegeben; dazu gehört insbesondere<br />
die Verwendung von verflüssigtem<br />
Erdgas (LNG). In<br />
Deutschland muss eine LNG-Infrastruktur<br />
erst noch aufgebaut werden.<br />
Die größten Potenziale für Elektromobilität<br />
werden bei Pkw-ähnlichen<br />
leichten Nutzfahrzeugen sowie<br />
Fahrzeugen mit urbanen Fahrprofilen<br />
– wie Kleintransportern,<br />
Nahverkehrs-Lkw aber auch bei<br />
Stadtbussen – gesehen. Bei schweren<br />
Nutzfahrzeugen mit hohen<br />
Fahrleistungen gibt es aktuell<br />
keine kommerziellen Ansätze,<br />
diese zu elektrifizieren“, sagt Dr.<br />
Jörg Adolf, Chefvolkswirt der Shell<br />
in Deutschland.<br />
Über alle Nutzfahrzeugklassen<br />
legt die Zahl der jährlichen Neuzulassungen<br />
auf 344 000 bis 2040<br />
zu. Der Nutzfahrzeugbestand in<br />
Deutschland wächst um über 20<br />
Prozent von 2,9 auf nahezu 3,5<br />
Millionen Fahrzeuge. Im Szenario<br />
kommt es in praktisch allen Fahrzeugklassen<br />
zu einem deutlich veränderten<br />
Antriebsmix: rund ein<br />
Drittel der leichten Nutzfahrzeuge<br />
fahren hier elektrisch, 45 Prozent<br />
der schweren Lkw mit LNG sowie<br />
ein Drittel der Busse ebenfalls<br />
elektrisch.<br />
Die Fahrzeugfahrleistungen steigen<br />
für Lkw um 39 Prozent oder<br />
von gut 83 Milliarden auf knapp<br />
116 Milliarden Fahrzeugkilometer.<br />
Das höchste Fahrleistungswachstum<br />
weisen Fernverkehrs-<br />
Lkw auf, darunter immer mehr gebietsfremde<br />
Lkw sowie die immer<br />
zahlreicheren leichten Nutzfahrzeuge.<br />
Der Energiebedarf aller Nutzfahrzeuge<br />
sinkt kontinuierlich bis<br />
2040 um 13 Prozent oder auf 682<br />
Peta-Joule – trotz steigender Fahrleistungen.<br />
Schwere Lkw verbrauchen<br />
mit Abstand den meisten<br />
Kraftstoff – ihr Anteil am Energiebedarf<br />
aller Nutzfahrzeuge legt<br />
von 79 Prozent auf rund 85 Prozent<br />
im Jahr 2040 zu.<br />
Gesamtausstoß sinkt<br />
perspektivisch nicht<br />
Maßnahmen zur Reduktion des<br />
Energiebedarfs von Nutzfahrzeugen<br />
stehen vor einem Dilemma:<br />
Fahrzeugsegmente, in denen neue<br />
energiesparende Antriebstechniken<br />
eingeführt werden könnten,<br />
absolvieren nur geringe Fahrleistungen<br />
bei geringen Durchschnittsverbräuchen.<br />
Im Straßengüterfernverkehr<br />
mit hohen und<br />
wachsenden Fahrzeugfahrleistungen<br />
erfüllen alternative Antriebe<br />
die Anwenderanforderungen auf<br />
absehbare Zeit (noch) nicht.<br />
Lkw und Busse verursachen heute<br />
etwa 5,6 Prozent der verbrennungsbedingten<br />
CO 2<br />
-Emissionen<br />
in Deutschland. Die nationalen<br />
Energie- und Klimaziele sehen<br />
von 1990 bis 2040 eine Reduktion<br />
der direkten Treibhausgasemissionen<br />
um 70 Prozent vor.<br />
Tatsächlich werden die 1990er<br />
CO 2<br />
-Emissionswerte im Szenario<br />
2040 noch deutlich überschritten.<br />
Unterm Strich werden die<br />
CO 2<br />
-Emissionen von Lkw und Bussen<br />
2040 etwa genauso hoch sein<br />
wie die Pkw-Emissionen. pm<br />
www.shell.com<br />
Prognose: E-Antriebe sind bis 2040 in rund einem Drittel aller kleinen Nutzfahrzeuge denkbar.<br />
Leasing-Sonderzahlung: 0,– €<br />
Jährliche Fahrleistung:<br />
Vertragslaufzeit:<br />
10.000 km<br />
48 Monate<br />
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Einzelabnehmer (ohne Sonderabnehmer), zzgl.<br />
Überführungskosten und MwSt. Bonität vorausgesetzt.<br />
1<br />
Inzahlungnahmeprämie für Ihr altes Fahrzeug bis 7,49 t bei<br />
Erwerb (Kauf, Leasing, Finanzierung) eines neuen Crafter.<br />
Ausgenommen sind die Konzernmarken<br />
der Volkswagen AG: Audi, Bentley,<br />
Bugatti, Ducati, Lamborghini, MAN ab<br />
7,5 t zGG, Porsche, Scania, Seat, Škoda.<br />
Stand 07.<strong>201</strong>8. Abbildung zeigt Sonderausstattung<br />
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