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Glaube und Zweifel - SIFAT Heft 1/2019 - Leseprobe

Thema: Glaube und Zweifel - Der Zweifel kam mit den Menschen auf die Erde. Sie konnten sich mit blindem Glauben nicht abfinden, wurden mit der Vertreibung aus dem Paradies bestraft, damit kam die Geschichte der Menschheit in Gang. Zweifel war immer wieder der Motor, einengende Vorstellungen zu überwinden und neue Entwicklungen einzuleiten. Nicht nur Giordano Bruno bezahlte dafür mit dem Verlust des Lebens. In allen Hochreligionen und auch dem Buddhismus kam es im Namen Gottes zu Intoleranz, Missbrauch und Vernichtung von ihnen anvertrauten Menschen oder Andersgläubigen. Aus gutem Grund nehmen Menschen religiöse Vorstellungen nicht mehr ernst und wenden sich von ihnen ab. Zweifel ist Bestandteil wohl jeder individuellen spirituellen Entwicklung. In allen Religionen gibt es Menschen, die sich diesem gestellt, ihn veröffentlicht und nicht geleugnet haben und auch ihren Weg zu ihrem tieferen Glauben zurückgefundenen haben.

Thema: Glaube und Zweifel -
Der Zweifel kam mit den Menschen auf die Erde. Sie konnten sich mit blindem Glauben nicht abfinden, wurden mit der Vertreibung aus dem Paradies bestraft, damit kam die Geschichte der Menschheit in Gang. Zweifel war immer wieder der Motor, einengende Vorstellungen zu überwinden und neue Entwicklungen einzuleiten. Nicht nur Giordano Bruno bezahlte dafür mit dem Verlust des Lebens. In allen Hochreligionen und auch dem Buddhismus kam es im Namen Gottes zu Intoleranz, Missbrauch und Vernichtung von ihnen anvertrauten Menschen oder Andersgläubigen. Aus gutem Grund nehmen Menschen religiöse Vorstellungen nicht mehr ernst und wenden sich von ihnen ab. Zweifel ist Bestandteil wohl jeder individuellen spirituellen Entwicklung. In allen Religionen gibt es Menschen, die sich diesem gestellt, ihn veröffentlicht und nicht geleugnet haben und auch ihren Weg zu ihrem tieferen Glauben zurückgefundenen haben.

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Zeitschrift für Universalen Sufismus<br />

Ernst Barlach (1870 - 1938)<br />

Fries der Lauschenden – der Gläubige (1934), Eichenholz<br />

47. Jg.<br />

<strong>Heft</strong> 1<br />

April <strong>2019</strong> <strong>Glaube</strong> <strong>und</strong> <strong>Zweifel</strong>


<strong>SIFAT</strong> 1 / 2016<br />

<strong>SIFAT</strong> Impressum 1 / <strong>2019</strong><br />

Sufismus<br />

ist eine uralte Weisheit <strong>und</strong> zugleich eine Methode der geistigen Schulung,<br />

die Menschen befähigen soll, diese Weisheit in ihrem täglichen Leben zu<br />

verwirklichen.<br />

Wer dem Universalen Sufismus<br />

folgen will, wie ihn Hazrat Inayat Khan <strong>und</strong> seine Nachfolger gelehrt haben<br />

<strong>und</strong> lehren, ist nicht auf bestimmte Dogmen, Rituale oder spirituelle Techniken<br />

festgelegt.<br />

Der Universale Sufismus baut eine Brücke über die Unterschiede <strong>und</strong> Grenzen<br />

hinweg, die die Menschen <strong>und</strong> Religionen voneinander trennen. Er ermöglicht<br />

Menschen auch, ihre eigene Religion besser zu verstehen <strong>und</strong> zu leben, weshalb<br />

jeder diesen Weg gehen kann, unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit.<br />

Hazrat Inayat Khan<br />

wurde am 5. Juli 1882 in der indischen Stadt Baroda<br />

geboren. Seine hoch angesehene Familie war durchdrungen<br />

vom Geist mystischer Religiosität <strong>und</strong> von der<br />

Liebe zur klassischen indischen Musik. Inayat Khan war<br />

von Kind auf in Kontakt mit den geistigen Traditionen<br />

des Islam wie des Hinduismus, in einer Atmosphäre<br />

fre<strong>und</strong>licher Toleranz über alle konfessionellen Grenzen<br />

hinweg. Im Jahre 1910 bekam er von seinem spirituellen<br />

Lehrer, Abu Hashim Madani, der der Sufi-Tradition der<br />

Chishtis angehörte, den Auftrag, den Sufismus in den Westen zu bringen. Hier<br />

wurde er der Begründer <strong>und</strong> das geistige Oberhaupt (Pir-o-Murshid) der Sufi-<br />

Bewegung <strong>und</strong> ihrer esoterischen Schule, des Inayati-Ordens, <strong>und</strong> er schuf den<br />

Universellen Gottesdienst. Längere Zeit lebte er in Suresnes bei Paris, von wo er<br />

oft zu Reisen in die ganze westliche Welt aufbrach. Seine Vorträge füllen die 13<br />

Bände seiner „Sufi Message“. Er starb am 5. Februar 1927 in New Delhi.<br />

Hazrat Inayat Khans Lehre <strong>und</strong> die seiner Nachfolger ist geprägt von einer<br />

umfassenden Toleranz, einer Verehrung <strong>und</strong> Liebe zu allen Propheten <strong>und</strong> Heiligen<br />

der Menschheit <strong>und</strong> einem Verständnis gegenüber der Vielfalt der religiösen<br />

Traditionen <strong>und</strong> Lebenserscheinungen.<br />

2


<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Glaube</strong> <strong>und</strong> <strong>Zweifel</strong><br />

Ueli Ott im Gespräch mit Ernst Barlach über die Figur<br />

„Der Gläubige“ aus dem „Fries der Lauschenden“ 4<br />

Vorwort der Redaktion 5<br />

Søren Kierkegaard: Fragment 5<br />

Mata Amritanandamayi: <strong>Glaube</strong>, Selbstvertrauen <strong>und</strong> Vernunft 7<br />

Sukadev Bretz: Spirituelle <strong>Zweifel</strong> überwinden 10<br />

Pema Chödrön: Wenn alles über uns zusammenbricht 14<br />

Lynn J. Kelly: <strong>Zweifel</strong> als Hindernis auf dem Weg 18<br />

Martin Buber: Von Gott reden 20<br />

Martin Buber: Der Zweifler <strong>und</strong> andere Erzählungen 22<br />

Daniel Kummer: Zwischen Zeit <strong>und</strong> Ewigkeit 23<br />

Dorothee Sölle: Der Wunsch, ganz zu sein 27<br />

Martin Haasler: <strong>Glaube</strong> ist etwas, das du tun willst 30<br />

Friedemann Magaard: Was bedeutet <strong>Glaube</strong>n eigentlich? 32<br />

Yunus Emre: Gedichte<br />

Großscheich Mohammed al-Tajjeb:<br />

Gott erkennen, aber mit dem Verstand 38<br />

Burkhardt Reinartz: Persischer Poet F. Attar –<br />

Weder Ketzer bin ich noch Muslim 40<br />

Khalil Gibran: Weisheit 45<br />

Hazrat Inayat Khan: Der <strong>Glaube</strong> <strong>und</strong> seine Entfaltung 47<br />

Hazrat Inayat Khan: Gespräche über den <strong>Glaube</strong>n 50<br />

Texte aus den Heiligen Schriften der Weltreligionen 51<br />

Blick aus dem Fenster: Rosenmontag in Düsseldorf 54<br />

Claudia van Laak: House of One in Berlin –<br />

Drei Religionen, zwei Küchen, ein Haus 55<br />

Amaité Willand: Sufizentrum Tübingen in Rangendingen 57<br />

Sultan Walad: Selbst wenn du alles, was du hast, verlierst 59<br />

Neuerscheinungen Bücher 60<br />

Impressum | Adressen <strong>und</strong> Informationsquellen 61<br />

Projekte 62<br />

3


Ueli Ott im Gespräch mit Ernst Barlach<br />

<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Ueli Ott im Gespräch mit Ernst Barlach über die Figur<br />

„Der Gläubige“ aus dem „Fries der Lauschenden“<br />

Der Gläubige schaut überrascht nach oben, als ob er sagen würde: „Mich meinst<br />

du? Höre ich recht, du rufst mich?“ Sein Gesicht drückt freudiges Erstaunen<br />

aus. Alles an ihm beginnt sich zu öffnen. Er ist die einzige Gestalt im Fries, die<br />

den Kopf wendet <strong>und</strong> mit weit offenen Augen emporblickt.<br />

Er hört<br />

Er staunt<br />

Er strahlt<br />

Er antwortet.<br />

Und seine Hände: wie durch eine Röhre zwängen sich die eng anliegenden<br />

Arme nach oben, wie durch das Dunkel dem Licht entgegen. Die Hände öffnen<br />

sich wie eine Blume, sie lassen alles fallen <strong>und</strong> entfalten sich<br />

zum Lob<br />

zum Dank<br />

zur Anbetung.<br />

Wird er den Mantel im nächsten Augenblick von sich werfen <strong>und</strong> mit der Tänzerin<br />

neben sich in eine neue Welt hineintanzen? Was sieht er?<br />

„Licht; Glanz, ein W<strong>und</strong>er sehe ich“, höre ich den Gläubigen sagen. „Durch<br />

Nebelschleier <strong>und</strong> Dunkelheiten bricht plötzlich die Sonne. Ich spiegle dieses<br />

Licht. Ich höre seinen Klang, es strömt durch mich hindurch. Ernst Barlach,<br />

der mich aus Holz schnitzte, sagte es so:“ Ich habe keinen Gott, aber Gott hat<br />

mich:“ Darüber staune ich ein Leben lang.<br />

Ich habe des Schnitzers Fantasie <strong>und</strong> sein Grübeln geerbt. Auch sein Lachen<br />

<strong>und</strong> seine Gabe, Klänge von drüben zu hören, sind in mir. Das vertreibt mir<br />

die Angst. Ich kam ja ein Jahr nach Hitlers Machtergreifung zur Welt. Der<br />

Todesatem wehte uns schon damals ins Gesicht. Wir neun stehen im Gegenwind<br />

unserer Zeit zwischen Himmel <strong>und</strong> Erde <strong>und</strong> horchen sehnsüchtig auf ein<br />

neues, anderes Lied.“<br />

<strong>Glaube</strong>, welcher Art er auch sei, ist Wohltat, Glück <strong>und</strong> Gnade.<br />

aus „Wie die Träumenden – Fries der Lauschenden“ Ueli Ott im Gespräch mit Ernst Barlach<br />

Ernst Barlach in seinem Brief an Johannes Schwartzkopff, den damaligen Pfarrer<br />

am Dom zu Güstrow: Alles verlieren, nichts sein, nichts haben, <strong>und</strong> doch wissen,<br />

dass Gott Gott ist, darauf käme es an.<br />

Ueli Ott, geb. 1933, Theologe mit Schwerpunkt „Kirche <strong>und</strong> Kunst“, war Gemeindepfarrer <strong>und</strong><br />

viele Jahre Leiter des Kirchlichen Tagungszentrums Leuenberg<br />

4


<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Vorwort der Redaktion | Søren Kierkegaard: Fragment<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

Der <strong>Zweifel</strong> kam mit den Menschen auf die Erde. Sie konnten sich mit blindem<br />

<strong>Glaube</strong>n nicht abfinden, wurden mit der Vertreibung aus dem Paradies<br />

bestraft, damit kam die Geschichte der Menschheit in Gang. <strong>Zweifel</strong> war<br />

immer wieder der Motor, einengende Vorstellungen zu überwinden <strong>und</strong> neue<br />

Entwicklungen einzuleiten. Nicht nur Giordano Bruno bezahlte dafür mit dem<br />

Verlust des Lebens. In allen Hochreligionen <strong>und</strong> auch dem Buddhismus kam es<br />

im Namen Gottes zu Intoleranz, Missbrauch <strong>und</strong> Vernichtung von ihnen anvertrauten<br />

Menschen oder Andersgläubigen. Aus gutem Gr<strong>und</strong> nehmen Menschen<br />

religiöse Vorstellungen nicht mehr ernst <strong>und</strong> wenden sich von ihnen ab. <strong>Zweifel</strong><br />

ist Bestandteil wohl jeder individuellen spirituellen Entwicklung. In allen Religionen<br />

gibt es Menschen, die sich diesem gestellt, ihn veröffentlicht <strong>und</strong> nicht<br />

geleugnet haben <strong>und</strong> auch ihren Weg zu ihrem tieferen <strong>Glaube</strong>n zurückgef<strong>und</strong>enen<br />

haben. Wir haben hier einige Texte zu diesem Thema zusammengestellt.<br />

Eingeleitet wird unsere Auswahl von einem kurzen Text des dänischen Philosophen<br />

<strong>und</strong> Theologen Sören Kierkegaard, der in aller Eindringlichkeit zu diesem<br />

Thema hinführt.<br />

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.<br />

Das Redaktionsteam<br />

Hans-Peter Baum, Detlev Qalbi Marzke, Claudia Nüssen, Michael Nüssen,<br />

Regina Armaiti Winkler-Reber<br />

Søren Kierkegaard<br />

Fragment<br />

Kierkegaard war ein Mensch, der sich selber zur Frage wurde. Daraus erwuchs<br />

zum einen die Problematisierung der eigenen Existenz, zum anderen aber auch<br />

die Frage nach dem Existieren des Einzelnen in der Masse. Kierkegaard suchte die<br />

Antwort im religiösen Kontext des Christentums.<br />

5


Søren Kierkegaard: Fragment <strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

In dem folgenden, gleichnisartigen Text beschreibt Kierkegaard seine allgemeine<br />

Existenzerfahrung.<br />

Man steckt den Finger in die Erde, um zu riechen, in welchem Land man<br />

„ ist, ich steckte den Finger ins Dasein – es riecht nach nichts. Wo bin<br />

ich? Was heißt denn das: die Welt? Was bedeutet dies Wort? Wer hat mich in<br />

das Ganze hinein betrogen, <strong>und</strong> lässt mich nun dastehen? Wer bin ich? Wie bin<br />

ich in die Welt hineingekommen; warum hat man mich nicht vorher gefragt,<br />

warum hat man mich nicht erst bekannt gemacht mit Sitten <strong>und</strong> Gewohnheiten,<br />

sondern mich hineingestellt in Reih <strong>und</strong> Glied als wäre ich gekauft<br />

von einem Menschenhändler? Wie bin ich Teilhaber geworden in dem großen<br />

Unternehmen, das man die Wirklichkeit nennt? Warum soll ich Teilhaber sein?<br />

Ist das nicht Sache freien Entschlusses? Und falls ich genötigt sein soll es zu<br />

sein, wer ist denn da der verantwortliche Leiter – ich habe eine Bemerkung zu<br />

machen –? Gibt es keinen verantwortlichen Leiter? An wen soll ich mich wenden<br />

mit meiner Klage? Das Dasein ist ja eine Diskussion, darf ich bitten, meine<br />

Betrachtung mit zur Verhandlung zu stellen? Wenn man das Dasein nehmen<br />

soll wie es ist, wäre es dann nicht das Beste, man erführe wie es ist? ... Will da<br />

niemand antworten? Ist dies denn nicht von äußerster Wichtigkeit für sämtliche<br />

Herren Teilnehmer?“<br />

Ein weiterer Gedanke Kierkegaards:<br />

„Es kommt darauf an, dass einer es wagt, ganz er selbst zu sein, ein einzelner<br />

Mensch, dieser bestimmte einzelne Mensch zu sein; allein vor Gott, allein in<br />

dieser ungeheuren Anstrengung <strong>und</strong> mit dieser ungeheuren Verantwortung.“<br />

Zit. nach: Tilman Schröder, „Ich bin wie ein Spion Gottes“ – Eine Einführung in das Leben<br />

<strong>und</strong> Denken Søren Kierkegaards, Vortrag am 9. Mai 2001<br />

Søren Kierkegaard, geboren 5. Mai 1813 lebte <strong>und</strong> arbeitete<br />

in Kopenhagen als Philosoph, Essayist, Theologe <strong>und</strong> religiöser<br />

Schriftsteller. Er starb am 11. November 1855.<br />

Er gilt als Wegbereiter der Existenzphilosophie.<br />

6


<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Mata Amritanandamayi: <strong>Glaube</strong>, Selbstvertrauen <strong>und</strong> Vernunft<br />

Mata Amritanandamayi (Amma)<br />

<strong>Glaube</strong>, Selbstvertrauen <strong>und</strong> Vernunft<br />

Vollkommener <strong>Glaube</strong> <strong>und</strong> Befreiung sind eins; das heißt, wer vollkommenen<br />

<strong>Glaube</strong>n hat, ist ein Befreiter. Er weiß: Gott allein ist, alles andere hat<br />

keine Beständigkeit. Wer diesen vollkommenen <strong>Glaube</strong>n besitzt, erfährt, dass<br />

alles, was existiert, vom höchsten Bewusstsein durchdrungen wird. Derjenige,<br />

der das behauptet, ohne diese Erfahrung gemacht zu haben, sagt das nur, weil<br />

er es von jemand gehört hat, den er respektiert. Bei ihm werden Worte <strong>und</strong><br />

Taten nicht übereinstimmen. Er mag laut verkünden, dass Gott allein existiere<br />

<strong>und</strong> dass man Ihm unbegrenztes Vertrauen entgegenbringen müsse; doch wenn<br />

man näher hinschaut, bemerkt man, dass er an alles Mögliche andere ebenfalls<br />

glaubt <strong>und</strong> dass er sich auf vieles andere ebenfalls verlässt. Das kann man nicht<br />

vollkommenen <strong>Glaube</strong>n nennen, ja, genaugenommen ist es überhaupt kein<br />

<strong>Glaube</strong>. Wahrer <strong>Glaube</strong> richtet sich nur auf eines – auf die eine Wirklichkeit.<br />

So gesehen hat nur eine selbstverwirklichte Seele wahren <strong>Glaube</strong>n.<br />

An was glauben wir, auf was vertrauen wir nicht alles? Wir vertrauen unserem<br />

Körper, unserem Ehepartner, unseren Kindern, unseren Eltern, ja sogar unserem<br />

Auto <strong>und</strong> unserem Haus. Wir glauben, dass der Körper lange lebt <strong>und</strong> dass<br />

alle diese Personen <strong>und</strong> Objekte uns gehören. Dieser <strong>Glaube</strong> ist so unbeständig<br />

wie das, an was wir glauben. Hierin spiegelt sich die Unbeständigkeit unseres<br />

Gemüts. Ein aus der Spiritualität lebender Mensch glaubt nur an eines; sein<br />

Gemüt ist nur auf die eine Wirklichkeit ausgerichtet. Nur ein solcher <strong>Glaube</strong><br />

ist hilfreich. Der <strong>Glaube</strong> harmonisiert eure Persönlichkeit <strong>und</strong> hilft euch, alles<br />

als das Eine zu sehen. Der <strong>Zweifel</strong> dagegen spaltet <strong>und</strong> lenkt euren Blick auf die<br />

Vielfalt.<br />

Selbstvertrauen<br />

Unter euch sind Gläubige, Skeptiker <strong>und</strong> Neugierige. Das ist nichts Besonderes;<br />

diese Unterschiede gehören zum Wesen der Welt. Schließlich kann nicht<br />

jedermann gläubig sein. Doch selbst wenn jeder zum Gläubigen würde, wären<br />

die Ansichten <strong>und</strong> Vorstellungen der einzelnen doch verschieden. Man kann das<br />

mit einem Baum vergleichen: Auch nicht zwei seiner Blätter gleichen einander.<br />

Wirklichkeit ist Unendlichkeit – unermesslich sind ihre Manifestationen. Aber<br />

was macht es schon aus, ob ihr Gläubige, Ungläubige oder Zweifler seid? Auch<br />

als Ungläubige könnt ihr ein glückliches, erfülltes Leben führen, wenn ihr nur<br />

an euch selber glaubt, wenn ihr euch selbst vertraut. Es ist unnötig, an einen<br />

7


Mata Amritanandamayi: <strong>Glaube</strong>, Selbstvertrauen <strong>und</strong> Vernunft <strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Gott zu glauben, der droben im Himmel thront: es genügt, an sich selbst zu<br />

glauben. Wem dieses Selbstvertrauen, dieses Vertrauen in das eigene Selbst mangelt,<br />

der wird nicht erfolgreich sein, auch nicht auf irgendeinem Gebiet. Was<br />

ist überhaupt Selbstvertrauen? Nichts anderes als mentale Ausgeglichenheit, als<br />

Lebensmut <strong>und</strong> als die Fähigkeit, das Gemüt in Zucht zu nehmen <strong>und</strong> so die<br />

Probleme des Lebens anzugehen. Diesen Problemen kann man nicht ausweichen<br />

– sie sind unvermeidbar. Wie sollte man aber mit ihnen fertig werden,<br />

wenn einem der <strong>Glaube</strong> an sich selbst fehlt?<br />

S kepsis<br />

Unter einem Skeptiker ist jemand zu verstehen, der ständig Bedenken <strong>und</strong><br />

<strong>Zweifel</strong> äußert <strong>und</strong> alles in Frage stellt. Das bedeutet, dass er auch an seinem<br />

eigenen Selbst zweifelt, an seinem ureigenen Sein. Ein solcher Mensch hat keinen<br />

<strong>Glaube</strong>n, kein Vertrauen in sich selbst. Er wird überall nur disputieren <strong>und</strong><br />

argumentieren <strong>und</strong> damit die <strong>Zweifel</strong> sowohl in seinem Gemüt als auch in den<br />

Gemütern anderer Menschen verstärken. Im Regelfall wird er zum Lebensversager.<br />

Ein solcher Mensch kann nicht schöpferisch tätig sein, er kann nur zerstören.<br />

Oder vermag er, der sein Gemüt nicht zu beherrschen weiß, zum Wohltäter<br />

der Gesellschaftwerden? Der <strong>Glaube</strong>, das Vertrauen in sich selber, gilt als die<br />

wichtigste Voraussetzung für ein glückliches Leben.<br />

Zuviel Denken, Urteilen, Vernünfteln – das ist die Krankheit unserer Zeit.<br />

Die Leute meinen, der Intellekt sei das Wichtigste, doch das ist falsch. Sie haben<br />

keinen <strong>Glaube</strong>n, aber sie kritisieren an allem herum <strong>und</strong> protestieren unablässig<br />

gegen irgendetwas. Sie schulen ihre Köpfe – <strong>und</strong> dabei trocknen ihre Herzen<br />

aus. Alle Wissenschaften haben ihren Ursprung im suchenden, zweifelnden Verstand.<br />

Aber die moderne Wissenschaft weist deutlich zerstörerische Tendenzen<br />

auf; sie zersetzt, anstatt zusammenzufügen. Dabei sollten wir die Wissenschaft<br />

dazu benutzen, die Menschheit zu einen, das heißt, den Menschen <strong>und</strong> sein<br />

Gemüt zu einer Einheit zu machen!<br />

Die Bedeutung der Vernunft<br />

Der Intellekt wird gebraucht. Er soll uns bei der Entwicklung <strong>und</strong> Vertiefung<br />

des <strong>Glaube</strong>ns, der Liebe, der Barmherzigkeit sowie anderer Ideale helfen.<br />

Es kommt auf die Ausgeglichenheit an: Zuviel <strong>Glaube</strong> ohne Vernunft <strong>und</strong><br />

zuviel Vernunft ohne <strong>Glaube</strong> – beides ist gefährlich.<br />

Nehmen wir an, ein Devotee (geistiger Schüler) ist von echtem <strong>Glaube</strong>n an<br />

Gott erfüllt. Dieser <strong>Glaube</strong> steht nicht allein; er ist begleitet von einem auf Vernunft<br />

beruhenden Gefühl für die Flüchtigkeit alles irdischen Geschehens. Der<br />

8


<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Mata Amritanandamayi: <strong>Glaube</strong>, Selbstvertrauen <strong>und</strong> Vernunft<br />

Devotee hängt nicht mehr an der Welt, weil er weiß: sie hat keinen Bestand. Er<br />

misst den Geschehnissen keinerlei Bedeutung zu; er begehrt weder zu erwerben<br />

noch zu besitzen; er strebt nicht nach Ruhm <strong>und</strong> Ansehen. Lächelnd nimmt<br />

er beides entgegen: das Gute <strong>und</strong> das Schlechte. Er weiß, dass beides in der<br />

Natur des Lebens liegt <strong>und</strong> dass man es nicht vermeiden kann. All das muss<br />

begriffen werden, <strong>und</strong> dazu braucht man den Intellekt. Es handelt sich dabei<br />

um einen subtilen Intellekt; der Devotee benutzt ihn, um zu unterscheiden<br />

zwischen dem, was vonnöten ist, <strong>und</strong> dem, was er nicht braucht. Die Vernunft<br />

hat also eine dienende Funktion. Sie hilft dem Devotee, die Vergänglichkeit der<br />

weltlichen Objekte <strong>und</strong> die Unwandelbarkeit des eigenen Selbst zu erkennen.<br />

Darüber hinaus bedient er sich der Vernunft, um seinen <strong>Glaube</strong>n zu festigen<br />

<strong>und</strong> zu stärken.<br />

Gläubige <strong>und</strong> Ungläubige<br />

Aus dem <strong>Glaube</strong>n an Gott erwächst jene seelische Stärke, die wir brauchen,<br />

um die Probleme zu bewältigen, mit denen wir konfrontiert werden. Der<br />

<strong>Glaube</strong> an Gott gibt uns Sicherheit, weil wir uns beschützt fühlen. Wer an Gott<br />

glaubt <strong>und</strong> sein Leben danach ausrichtet, der hat Religion. Ein solcher Mensch<br />

wird sich auch an moralische Gr<strong>und</strong>sätze halten. Ein moralisch einwandfreies<br />

Leben ist für den unerlässlich, der den geistigen Weg gehen will. Dann muss er<br />

weitere positive Eigenschaften entwickeln wie Erbarmen, Liebe, Geduld <strong>und</strong><br />

Gelassenheit. Ein Ungläubiger wird ständig von <strong>Zweifel</strong>n geplagt; er steht Liebe<br />

<strong>und</strong> Harmonie skeptisch gegenüber; was er sieht, will er zergliedern <strong>und</strong> untersuchen;<br />

alles betrachtet er mit dem Auge des Intellekts; er findet niemals zum<br />

Frieden <strong>und</strong> bleibt stets rastlos; er stellt alles in Frage; die F<strong>und</strong>amente seines<br />

Lebens sind nicht tragfähig.<br />

Aber: wenn ein Mensch, der an der Existenz Gottes zweifelt, über Eigenschaften<br />

wie Liebe, Erbarmen, Geduld <strong>und</strong> Gelassenheit verfügt, zieht er daraus<br />

den gleichen Nutzen wie der Gläubige. Der ‚Ungläubige‘, der sein Leben nach<br />

edlen Prinzipien ausrichtet, ist dem ‚Gläubigen‘ ebenbürtig. Das trifft allerdings<br />

nur dann zu, wenn diese Eigenschaften im Menschen verwurzelt sind, wenn sie<br />

nicht lediglich dazu dienen, nach außen ein gutes Bild abzugeben. Man kann<br />

oft erleben, dass solche ‚Ungläubigen‘ über das Gute sprechen, ohne dass sie ihre<br />

Worte in die Tat umsetzen.<br />

Wenn jemand sich darauf beschränkt, nur äußerlich einem hohen Prinzip<br />

nachzustreben, ist die Gefahr groß, dass er in Zeiten der Schwäche sein Ideal<br />

preisgibt. Das kann einem wahren Gläubigen nicht wi-derfahren. Was ihm<br />

auch zustößt – er nimmt es an, weiß er doch: es kommt von Gott. Auch in<br />

9


Sukadev Bretz: Spirituelle <strong>Zweifel</strong> überwinden <strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

der schlimmsten Krise bleibt er ruhig <strong>und</strong> gelassen. Er wird die Prinzipien, auf<br />

denen sein <strong>Glaube</strong> gründet, niemals aufgeben – eher wird er sterben.<br />

Jedermann fürchtet sich vor dem Tod. Nur ein wahrhaft religiöser Mensch ist<br />

frei von dieser Furcht. Er lebt für die Liebe <strong>und</strong> die Wahrheit. Dagegen kann<br />

sich derjenige, der kein Höchstes anerkennt, nicht von dieser Furcht befreien.<br />

Darüber hinaus fürchtet er, dass die Gläubigen am Ende vielleicht doch siegreich<br />

bleiben. Diese Angst macht ihn zum Schwächling. Häufig bekämpft ein<br />

solcher Mensch diejenigen, die gläubig sind, <strong>und</strong> versucht zu beweisen, dass<br />

Gott nicht existiert.<br />

Übrigens: Je stärker der Mensch Gott bekämpft, umso näher kommt er Ihm;<br />

denn auch negative Gedanken wirken sich, wenn sie Gott gelten, letztlich positiv<br />

aus.<br />

Aus: Gespräche mit Amma, Ansata-Verlag, Interlaken 1993<br />

Mata Amritanandamayi, geboren als SudhamaniIdamannel am<br />

27. September1953 in Parayakadavu, Kerala ist eine indische geistliche<br />

Führerin mit weltweiter Anhängerschaft. Von ihren Anhängern<br />

wird sie Amma bzw. Ammachi (Malayalam/Tamil „Mutter“)<br />

genannt <strong>und</strong> als Avatar-Guru verehrt.<br />

Sukadev Bretz<br />

10<br />

Spirituelle <strong>Zweifel</strong> überwinden (Vortrag 2016)<br />

D<br />

as Gute am <strong>Zweifel</strong><br />

Patanjali erwähnt im Yoga Sutra verschiedene Hindernisse auf dem spirituellen<br />

Weg. Und zu den Hindernissen gehört u. a. <strong>Zweifel</strong>. Dann ist natürlich die<br />

Frage, welche <strong>Zweifel</strong> gibt es, <strong>und</strong> welche <strong>Zweifel</strong> gilt es zu überwinden.<br />

Zunächst einmal muss man sagen, nicht jeder <strong>Zweifel</strong> ist schlecht. Im Gegenteil,<br />

<strong>Zweifel</strong> hat auch sein Gutes. Und bevor Du Dich ganz einstellst auf etwas,<br />

<strong>und</strong> bevor Du Dich ganz für etwas engagierst, ist es gut, dass Du auch erst


<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Sukadev Bretz: Spirituelle <strong>Zweifel</strong> überwinden<br />

einmal <strong>Zweifel</strong> hast. Wie gesagt wird: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet.“<br />

Und das gilt nicht nur für die Partnerschaft, sondern auch auf dem spirituellen<br />

Gebiet. Es gibt Scheinheilige, es gibt Menschheitsverführer.<br />

Es ist wichtig, meine ich, einen spirituellen Weg zu gehen. Aber es ist auch<br />

wichtig, zu gucken, ob der Weg, den Du gehst, ein guter ist. Wenn Du einem<br />

bestimmten Menschen, einem Guru, einem bestimmten Lehrer folgen willst,<br />

musst Du erst einmal schauen, ist das ein authentischer Guru. Ist das jemand,<br />

der sich auf Schriften bezieht. Ist das, was er sagt, in Übereinstimmung mit<br />

den großen spirituellen Schriften der Menschheit, nicht nur einer spirituellen<br />

Tradition, von vielen Traditionen. Ist es jemand, der in Harmonie ist mit anderen<br />

spirituellen Lehrern, oder einer, der über alle spirituellen Lehrer schimpft,<br />

außer sich selbst. Dann ist meistens irgendetwas nicht so gut. Also, Spiritualität<br />

heißt auch Mitgefühl für andere. Dieser Art von <strong>Zweifel</strong> ist wichtig – auch die<br />

Überlegung: Lebt der Mensch das, was er predigt? Je höher der Anspruch ist,<br />

desto genauer müsste man hinschauen. Natürlich, wenn jemand demütig ist<br />

<strong>und</strong> sagt, ich habe noch einige Fehler, ich bin noch nicht vollkommen. Wenn<br />

anschließend heraus kommt, er hat tatsächlich noch Fehler, dann ist das ja okay.<br />

Er hat es ja zugegeben. Miss die Menschen mit dem Anspruch, den sie an sich<br />

selbst auch stellen. Wenn jemand behauptet, er sei Gottverwirklicht, an den<br />

muss man höchste Anforderungen stellen. Also, das ist der eine Aspekt.<br />

Zweiter <strong>Zweifel</strong> ist natürlich auch – <strong>und</strong> das ist ein guter <strong>Zweifel</strong> – der <strong>Zweifel</strong>:<br />

Verstehe ich das richtig, was er sagt? Ist das, was er sagt, etwas, was auf mich<br />

zutrifft? Nicht alles, was Meister sagen, ist für jeden gedacht. Manchmal sagen<br />

Meister, was für einen Schüler ist. Und Meister sagen manchmal auch Sachen,<br />

die eher aus ihrem beschränkten Wissen stammen.<br />

Z. B. Swami Sivananda, der Meister, zu dem ich ganz große Verehrung habe<br />

<strong>und</strong> von dem ich mich geführt fühle, war ein Arzt. Wenn er über medizinische<br />

Dinge schrieb, dann hat er eben geschrieben aus dem medizinischen Wissen<br />

Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Zwischen 1900 <strong>und</strong> 1910 hat er studiert, er war<br />

ein Arzt in Malaysia <strong>und</strong> so war sein Wissen hervorragendes medizinisches Wissen<br />

zu Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Manches, was er medizinisch gesagt hat,<br />

ist heute überholt.<br />

Genauso auch: Swami Sivananda spricht manchmal auch über gesellschaftliche<br />

Fragen. Zu seiner Zeit war er dort sehr progressiv. Er hatte sehr liberale <strong>und</strong><br />

sehr progressive Ansichten. Er war sehr stark gegen Kastentrennung. Er war sehr<br />

dafür, dass Männer <strong>und</strong> Frauen Yoga üben. Er war sehr dafür, dass alle Menschen<br />

eine Bildung haben. Es gibt aber auch manche Aussagen, von denen man<br />

heute sagen würde, es gibt heute gute Gründe, es anders zu sehen. In diesem<br />

11


Sukadev Bretz: Spirituelle <strong>Zweifel</strong> überwinden <strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Sinne muss man auch manchmal gute, ges<strong>und</strong>e <strong>Zweifel</strong> haben. Ist das, was der<br />

betreffende Meister sagt, etwas, was wirklich aus seiner spirituellen Erfahrung<br />

stammt, oder ist es etwas, was aus dem konkreten Kontext stammt, in den er<br />

hinein geboren wurde. Diese Art von <strong>Zweifel</strong> ist ein guter <strong>Zweifel</strong>.<br />

<strong>Zweifel</strong> bezüglich sich selbst<br />

Es gibt auch einen guten <strong>Zweifel</strong> in Bezug auf Dich selbst. Du kannst überlegen,<br />

sind die Praktiken, die ich mache, gut? Mache ich ausreichend Praktiken,<br />

mache ich zu viele Praktiken? Wie gehe ich mit mir selbst um? Wie gehe ich mit<br />

anderen um? Ist das gut <strong>und</strong> richtig? Das also sind gute <strong>Zweifel</strong>.<br />

Eigentlich ist ja Thema des Vortrages „spirituelle <strong>Zweifel</strong> überwinden“. Jetzt<br />

habe ich Dir mehr gesagt, warum ist es gut, spirituelle <strong>Zweifel</strong> zu haben. Aber<br />

das will ich vorwegschicken. Natürlich, der zweite Schritt wäre, nachdem Du<br />

erst einmal die Gr<strong>und</strong>zweifel zugelassen hast, <strong>und</strong> mit diesem Gr<strong>und</strong>zweifel<br />

auch immer wieder umgehst, gilt es auch, spirituelle <strong>Zweifel</strong> zu überwinden.<br />

Die verschiedenen Arten von <strong>Zweifel</strong><br />

Es gibt verschiedene <strong>Zweifel</strong>, die Aspiranten haben können. Der erste<br />

<strong>Zweifel</strong>: Gibt es überhaupt Gott, eine höhere Wirklichkeit? Zweiter <strong>Zweifel</strong>: Ist<br />

diese Wirklichkeit von Relevanz <strong>und</strong> erfahrbar? Dritte Art von <strong>Zweifel</strong>: Kann<br />

ich sie überhaupt erfahren? Vierte Art von <strong>Zweifel</strong>: Der Weg, den ich gewählt<br />

habe, ist das ein guter Weg? Der Meister, der mich lehrt, ist das der richtige<br />

Meister? Und fünfter <strong>Zweifel</strong>: Gehe ich den Weg gut? Das sind manchmal gute<br />

<strong>Zweifel</strong>, aber man sollte auch nicht bei <strong>Zweifel</strong>n stehenbleiben.<br />

Es ist gut, einmal tief nachzudenken: Gibt es die höhere Wirklichkeit? Und<br />

dann kannst Du sagen, ja, es gibt sie. Warum gibt es sie? Vielleicht hast Du sie<br />

einmal erfahren in der Meditation. Vielleicht hast Du Bücher gelesen, in denen<br />

die Menschen darüber gesprochen haben, dass sie die höhere Wirklichkeit<br />

erfahren haben. Lesen von Biografien über selbstverwirklichte Heilige, dann zu<br />

lesen, wieviel Liebe sie ausstrahlen, wieviel Gutes sie bewirkt haben, wie sie das<br />

Leben von vielen Menschen beeinflusst haben: Das hilft Dir sehr viel, spirituelle<br />

<strong>Zweifel</strong> zu überwinden. Deshalb ist ein Weg, spirituelle <strong>Zweifel</strong> zu überwinden,<br />

spirituelle Bücher zu lesen, Heiligen-Geschichten zu lesen. Dann kannst Du<br />

Dir sagen, ja, die höchste Wirklichkeit gibt es.<br />

Ist die höchste Wirklichkeit zu erfahren, ist ja die zweite Frage. Und auch<br />

diese zweite Frage kannst Du positiv beantworten. Du kannst sagen, ja es gibt<br />

sie, sie ist von Relevanz, Menschen haben sie erfahren. Und die, die sie erfahren<br />

haben, haben die höchste Wirklichkeit. Wer Gott erfahren hat, dessen Leben ist<br />

ein w<strong>und</strong>erbares geworden.<br />

Kann ich es erfahren? Das ist die dritte Art von <strong>Zweifel</strong>. Auch hier sind die<br />

12


<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Sukadev Bretz: Spirituelle <strong>Zweifel</strong> überwinden<br />

Schriften <strong>und</strong> die Aussagen von Meistern eindeutig. Ja, Du kannst es erfahren.<br />

So wie Jesus gesagt hat, sei vollkommen, wie Euer Vater im Himmel vollkommen<br />

ist. Seid vollkommen. Ist der Jünger vollkommen, ist er wie ein Meister.<br />

Die Vedanta-Schriften sagen: tat tvamasi, das bist Du. Erfahre das. Alle großen<br />

Meister aller großen Traditionen, die die Selbstverwirklichung erreicht haben,<br />

haben immer gesagt, ich bin nichts Außergewöhnliches. Ich bin der Gleiche, so<br />

wie Du auch. Ich bin nichts anderes als Du. Du kannst es auch verwirklichen.<br />

Was ich verwirklicht habe, kannst Du auch verwirklichen.<br />

Der nächste <strong>Zweifel</strong>: Der Weg, den ich gewählt habe, der Meister, den ich<br />

gewählt habe, ist das der richtige? Das kannst Du Dir auch nochmal bewusst<br />

machen, Du kannst auch sagen, ich habe ihn ja nicht wirklich gewählt. Ich bin<br />

ausgewählt worden. Ich habe den Weg überprüft. Ist es ein ethischer Weg, ist<br />

es ein guter Weg? Es gibt Schriften, der Meister / die Meisterin hat vieles Gutes<br />

bewirkt <strong>und</strong> getan. Es scheint ein authentischer Weg zu sein. Menschen der<br />

Traditionen wachsen. Und Du kannst auch sagen, ich muss mich ja jetzt nicht<br />

für den Rest meines Lebens verpflichten. Aber für das nächste Jahr, die nächsten<br />

zwei Jahre, werde ich diesen Weg gehen.<br />

Gehe ich den Weg richtig? Das ist in der Tat öfters mal eine Frage. Im <strong>Zweifel</strong>sfall<br />

kannst Du jemanden fragen, der etwas mehr weiß als Du, der schon<br />

länger auf dem Weg ist, jemand aus der gleichen Tradition. Du kannst auch<br />

zurückschauen: Wie hast Du Dich in den letzten zwölf Monaten entwickelt?<br />

Oft, wenn Du Dir die letzten vier Wochen anschaust, sieht es wie Stagnation<br />

aus. Wenn Du aber die letzten zwölf Monate zurückschaust, wirst Du feststellen,<br />

ja, es hat sich einiges getan. Wenn Du siehst, es hat sich in den letzten zwölf<br />

Monaten einiges getan, dann kannst Du davon ausgehen, gut, dann wird sich<br />

auch in den letzten Wochen etwas getan haben.<br />

Und eventuell kannst Du ja auch sagen, ich könnte mich ja auch etwas mehr<br />

bemühen. Und ich will mich etwas mehr bemühen <strong>und</strong> Folgendes will ich noch<br />

machen. Dann schreibe es auf <strong>und</strong> setzte es um. Ein gewisser <strong>Zweifel</strong> ist gut,<br />

aber verzehre Dich nicht in <strong>Zweifel</strong>. Und Du musst nicht jedem Angebot Deines<br />

Geistes, wieder <strong>Zweifel</strong>n nachzugehen, folgen. Manchmal kannst Du auch<br />

einfach sagen: „Danke, lieber Geist, dass Du mir diese <strong>Zweifel</strong> gibst. Und ich<br />

gehe den Weg mit Freude, Gelassenheit, Vertrauen <strong>und</strong> Hingabe weiter.“<br />

Das waren ein paar Gedanken zum Thema „<strong>Zweifel</strong>“. Mehr Informationen zu<br />

<strong>Zweifel</strong> <strong>und</strong> den Umgang mit spirituellen <strong>Zweifel</strong>n auch auf unseren Internetseiten<br />

sowie auch in meinem Buch „Der Yogaweg des Patanjali von Menschen<br />

von heute“. www.yogy-vidya.de.<br />

Sukadev Volker Bretz, geb. 1963, Meditations- <strong>und</strong> Yogalehrer, Buchautor,<br />

Gründer <strong>und</strong> spiritueller Leiter des Yoga-Zentrums Yoga Vidya.<br />

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Pema Chödrön: Wenn alles über uns zusammenbricht <strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Pema Chödrön<br />

Wenn alles über uns zusammenbricht<br />

Wenn alles über uns zusammenbricht <strong>und</strong> wir am Abgr<strong>und</strong> stehen, dann<br />

ist es der Prüfstein für jeden von uns, auf dieser Kippe stehen zu bleiben<br />

<strong>und</strong> nichts zu verfestigen. Der spirituelle Weg führt nicht in den Himmel. Es<br />

geht nicht darum, an einen Ort zu kommen, an dem endlich alles vollkommen<br />

ist. Tatsächlich ist es genau dieses Denken, das uns im Elend gefangen hält. Der<br />

<strong>Glaube</strong>, dass sich dauerhafter Genuss finden ließe <strong>und</strong> dass Schmerz vermeidbar<br />

wäre, wird im Buddhismus Samsara genannt, ein endloser Teufelskreis, der uns<br />

großes Leiden beschert. Die erste Edle Wahrheit des Buddha besagt, dass Leiden<br />

für uns Menschen so lange unvermeidlich ist, wie wir glauben, die Dinge<br />

seien dauerhaft, sie würden sich nicht auflösen <strong>und</strong> wir könnten uns in unserem<br />

Hunger nach Sicherheit auf sie verlassen. Von diesem Standpunkt aus gibt es<br />

nur eine einzige Möglichkeit für uns zu erkennen, was tatsächlich los ist: wenn<br />

uns der Teppich unter den Füßen weggezogen wird <strong>und</strong> wir keinen Haltegriff<br />

finden. Diese Situationen können wir entweder nutzen, um wach zu werden<br />

oder um uns einzuschläfern. Genau in diesen Augenblicken der Bodenlosigkeit<br />

findet sich der Same der Fürsorge für diejenigen, die unsere Fürsorge brauchen<br />

<strong>und</strong> der Same der Entdeckung unserer Vollkommenheit.<br />

Das Leben ist ein guter Lehrer <strong>und</strong> ein guter Fre<strong>und</strong>. Wenn wir nur realisieren<br />

würden, dass die Dinge sich in einem ständigen Übergang befinden.<br />

Nichts ergibt sich <strong>und</strong> bleibt so, wie wir es gern hätten. Der Zwischenzustand<br />

ist eine ideale Situation, eine Situation, in der wir nicht feststecken <strong>und</strong> die es<br />

uns erlaubt, unser Herz <strong>und</strong> unseren Geist grenzenlos zu öffnen. Die Ungewissheit<br />

ist ein sehr zarter, gewaltfreier <strong>und</strong> offener Zustand.<br />

In diesem wackeligen Zwischenzustand zu bleiben – mit einem gebrochenen<br />

Herzen zu leben, mit Schmetterlingen im Bauch, mit dem Gefühl von<br />

Hoffnungslosigkeit oder dem Wunsch nach Revanche – ist der Pfad wahren<br />

Erwachens. Bei der Unsicherheit zu bleiben, den Bogen rauszukriegen, wie man<br />

sich inmitten des Chaos entspannt, zu lernen, nicht in Panik zu verfallen –<br />

das macht den spirituellen Pfad aus. Zu lernen, uns selbst zu erwischen, uns<br />

zärtlich <strong>und</strong> mitfühlend selbst zu erwischen, das ist der Pfad des spirituellen<br />

Kriegers. Wir erwischen uns millionenfach dabei, dass wir uns wieder einmal<br />

in Bedauern, Bitterkeit, selbstgerechter Entrüstung verhärten – ob wir wollen<br />

oder nicht. Wir fieren immer wieder fest, selbst in Gefühlen der Erleichterung<br />

oder Inspiration.<br />

14


<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Pema Chödrön: Wenn alles über uns zusammenbricht<br />

Wir können an die tägliche Aggression in der Welt denken, in New York, Berlin,<br />

Taiwan, Beirut, Kuwait, Somalia, Irak, überall. Auf der ganzen Welt schlägt<br />

ständig jemand nach dem Feind, <strong>und</strong> der Schmerz eskaliert endlos. Jeden Tag<br />

können wir darüber nachdenken <strong>und</strong> uns fragen: „Trage ich zur Aggression in<br />

der Welt bei?“ Jeden Tag, sobald uns etwas auf die Nerven geht <strong>und</strong> uns verzweifeln<br />

lässt, können wir uns fragen: „Übe ich Gewaltlosigkeit oder führe ich<br />

Krieg?“<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

Wie können wir das Leben dazu benutzen, weiser zu werden, statt noch<br />

blockierter? Was ist auf der persönlichen, der individuellen Ebene die Quelle<br />

der Weisheit?<br />

Wie ich die Lehren verstanden habe, hat die Antwort auf diese Fragen damit<br />

zu tun, alles, was uns begegnet, in unseren Weg zu integrieren. Alles hat ganz<br />

natürlich einen Gr<strong>und</strong>, einen Weg <strong>und</strong> eine Frucht oder ein Ergebnis. Mit<br />

anderen Worten, alles hat einen Anfang, eine Mitte <strong>und</strong> ein Ende. Es heißt aber<br />

auch, dass der Weg selbst sowohl der Gr<strong>und</strong> als auch die Frucht ist. Darum liest<br />

man manchmal: „Der Weg ist das Ziel.“<br />

Dieser Weg hat ein sehr eindeutiges Merkmal: Er ist nicht vorgefertigt. Er<br />

existiert nicht schon irgendwo. Der Weg, von dem wir sprechen, ist die Entwicklung<br />

unserer Erfahrung von Augenblick zu Augenblick, die Entwicklung<br />

der Welt der Phänomene von Augenblick zu Augenblick, die Entwicklung unserer<br />

Gedanken <strong>und</strong> Emotionen von Augenblick zu Augenblick.<br />

Der Weg ist nicht eine Art Route 66 mit Ziel Los Angeles. Wir können nicht<br />

die Landkarte hervorholen <strong>und</strong> planen, dass wir in diesem Jahr vielleicht bis<br />

Gallup, New Mexico, kommen <strong>und</strong> im Jahre 2002 schließlich Los Angeles<br />

erreichen können. Der Weg ist nirgendwo verzeichnet. Er entsteht von Augenblick<br />

zu Augenblick <strong>und</strong> verschwindet gleichzeitig wieder hinter uns. Es ist, als<br />

würden wir im Zug mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen. Wir können<br />

nicht sehen, wo es hingeht, nur, wo wir gewesen sind. Das ist eine äußerst ermutigende<br />

Lehre, denn sie sagt, dass das, was uns heute begegnet, die Quelle der<br />

Weisheit ist. Die Quelle der Weisheit ist genau das, was uns in diesem Augenblick<br />

widerfährt.<br />

Wir sind ständig in irgendeiner Laune. Die Stimmung kann Trauer sein, sie<br />

kann Zorn oder Verzweiflung sein, sie kann irgendetwas Unbestimmtes sein,<br />

eine Art Trübheit, sie kann auch Humor oder Zufriedenheit sein. Was immer<br />

wir auch fühlen, das ist der Weg.<br />

Wenn wir im Leben Schmerzliches erfahren, dann sehen wir es gewöhnlich<br />

15


Pema Chödrön: Wenn alles über uns zusammenbricht <strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

nicht als unseren Weg oder als Quelle der Weisheit. Eigentlich glauben wir sogar,<br />

dass wir auf dem Weg sind, um genau diese schmerzlichen Erfahrungen endlich<br />

loszuwerden. Sobald wir uns aber bestimmte Gefühle vom Hals halten wollen,<br />

bauen wir naiverweise eine subtile, gegen uns selbst gerichtete Aggression auf.<br />

Es ist eine Tatsache, dass jeder Mensch, der die Augenblicke, Tage <strong>und</strong> Jahre<br />

seines Lebens dazu genutzt hat, weiser <strong>und</strong> sanftmütiger zu werden <strong>und</strong> sich<br />

in der Welt mehr zu Hause zu fühlen, immer aus dem Augenblicksgeschehen<br />

gelernt hat. Wir können danach streben, genau jetzt gütig zu sein, uns genau<br />

jetzt zu entspannen <strong>und</strong> unser Herz <strong>und</strong> unseren Geist dem zu öffnen, was<br />

genau jetzt vor uns ist. Wenn es irgendeine Möglichkeit zur Erleuchtung gibt,<br />

dann genau jetzt, nicht irgendwann in der Zukunft. Jetzt gilt es.<br />

Das Jetzt ist die einzige Zeit. Wie wir mit dem Jetzt umgehen, bestimmt die<br />

Zukunft. Mit anderen Worten, wenn wir in der Zukunft mehr Freude erfahren,<br />

dann nur deshalb, weil wir in der Gegenwart nach Freude gestrebt <strong>und</strong> uns<br />

angestrengt haben, mehr Freude zu spüren. Was wir tun, sammelt sich an; die<br />

Zukunft ist das Ergebnis unseres jetzigen Tuns.<br />

Wenn wir uns in einem Durcheinander befinden, dann nützt es nichts, uns<br />

dafür schuldig zu fühlen. Stattdessen können wir die Tatsache bedenken, dass<br />

die Art <strong>und</strong> Weise, wie wir jetzt mit dem Durcheinander umgehen, die Samen<br />

dafür legt, wie wir mit dem umgehen werden, was danach geschieht. Wir können<br />

uns niedermachen oder wir können uns aufbauen. Beides kostet gleich viel<br />

Mühe. Genau jetzt erschaffen wir unseren Geisteszustand von morgen, von<br />

heute Nachmittag, vom nächsten Jahr <strong>und</strong> allen Jahren unseres Lebens überhaupt<br />

nicht zu reden.<br />

Manchmal begegnen wir jemandem, der sich immer sehr wohlzufühlen<br />

scheint, <strong>und</strong> wir stellen uns die Frage, wie der Mensch wohl so geworden ist. So<br />

wären wir auch gern. Dieses Wohlergehen ist häufig genug ein Ergebnis davon,<br />

dass man mutig genug war, um wirklich lebendig <strong>und</strong> jeden Augenblick des<br />

Lebens ganz <strong>und</strong> gar wach zu bleiben, einschließlich aller dunkler Momente,<br />

aller Augenblicke, wenn dunkle Wolken aufziehen. Unser eigener Mut macht<br />

uns bereit, mit allem, was geschieht, umzugehen, <strong>und</strong> zwar mit Präzision <strong>und</strong><br />

Sanftheit. Das führt zu gr<strong>und</strong>legender Freude, gr<strong>und</strong>legender Gelassenheit.<br />

Wenn wir erkennen, dass der Weg das Ziel ist, dann haben wir auch das<br />

Gefühl, mit allem umgehen zu können. Trungpa Rinpoche pflegte zu sagen:<br />

„Alles, was im verwirrten Geist erscheint, wird als Weg gesehen. Mit allem kann<br />

man umgehen.“<br />

Wenn wir uns in einer scheinbar verzweifelten oder schmerzlichen Situation<br />

befinden <strong>und</strong> denken: „Wie könnte das wohl Erleuchtung sein?“, dann kön-<br />

16


<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Pema Chödrön: Wenn alles über uns zusammenbricht<br />

nen wir uns einfach an die Vorstellung vom Weg erinnern <strong>und</strong> daran denken,<br />

dass die unangenehmen Aspekte unseres Lebens uns nicht notwendigerweise<br />

in Schlaf versetzen müssen. Was in unserem Leben unerwünscht scheint, muss<br />

nicht notwendigerweise gewohnheitsmäßige Reaktionen auslösen. Wir können<br />

uns von unangenehmen Vorkommnissen demonstrieren lassen, wo wir stehen,<br />

<strong>und</strong> uns daran erinnern, dass die Lehren zu Präzision <strong>und</strong> Sanftheit, verb<strong>und</strong>en<br />

mit liebevoller Güte gegenüber jedem Augenblick, auffordern. Wenn wir auf<br />

diese Art <strong>und</strong> Weise leben, fühlen wir uns oft – wenn nicht gar ständig – wie an<br />

einer Kreuzung: Nie wissen wir, wie es weitergeht.<br />

Es ist eine unsichere Art zu leben. Häufig finden wir uns mitten in einem<br />

Dilemma: Was soll ich tun, wenn jemand wütend auf mich ist? Was soll ich<br />

tun, wenn ich wütend auf jemanden bin? Die gr<strong>und</strong>legende Anweisung lautet:<br />

Versuchen Sie nicht, das Problem zu lösen, sondern verstehen Sie es als<br />

Aufgabe, herauszufinden, wie sich diese Situation so verwenden lässt, dass Sie<br />

noch wacher werden, statt sich tiefer in Ignoranz einzulullen. Wir können eine<br />

schwierige Situation als Aufforderung begreifen, einen Sprung zu machen, in<br />

die Vieldeutigkeit einzutreten.<br />

Diese Lehre lässt sich selbst auf die schrecklichsten Situationen anwenden, die<br />

das Leben in petto hat. Jean-Paul Sartre hat gesagt, man könne auf zwei Arten<br />

in die Gaskammer gehen – frei oder unfrei. Diese Wahl haben wir in jedem<br />

Augenblick. Gehen wir verbittert oder offen mit unseren Umständen um?<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> kann man sagen, dass alles, was geschieht, als Weg gesehen<br />

werden kann, <strong>und</strong> dass man mit allen Dingen, nicht nur mit einigen wenigen,<br />

arbeiten kann. Diese Lehre ist eine furchtlose Proklamation dessen, was für<br />

gewöhnliche Menschen wie Sie <strong>und</strong> mich möglich ist.<br />

aus: Pema Chödrön, Wenn alles zusammenbricht, Hilfestellung für schwierige Zeiten<br />

Pema Chödrön, geb. 1936,<br />

amerikanische buddhistische Nonne,<br />

Schülerin von Chögyam Trungpa,<br />

lebt <strong>und</strong> lehrt in den USA <strong>und</strong> Kanada.<br />

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Neuerscheinungen Bücher <strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Hazrat Inayat Khan<br />

Heilung aus der Tiefe der Seele<br />

Mystik <strong>und</strong> geistige Heilung<br />

In diesem Buch geht es vor allem darum, innerlich zur<br />

Ruhe zu kommen, das wahre Selbst in uns von falschen<br />

Identifikationen zu lösen <strong>und</strong> zu befreien, um es dann<br />

zu verwirklichen. Das wahre Selbst ist frei von jeglichen<br />

Krankheiten <strong>und</strong> Traumen, da es immer heil <strong>und</strong> göttlich ist.<br />

Einfach <strong>und</strong> eindrucksvoll beschreibt der indische Sufi Meister <strong>und</strong> Musiker<br />

Hazrat Inayat Khan, wie wichtig <strong>und</strong> notwendig eine mentale Reinigung zur<br />

Bewusstseinserweiterung <strong>und</strong> Selbstfindung ist. Gerade in der heutigen Zeit bei<br />

aller Schnelllebigkeit <strong>und</strong> Reizüberflutung laufen wir ständig Gefahr, uns geistig<br />

<strong>und</strong> körperlich viel zu sehr zu erschöpfen <strong>und</strong> unsere eigene Mitte zu verlieren.<br />

Die tiefe Weisheit der Worte Inayat Khans erreichen direkt das Herz der Leser;<br />

sie wirken dabei tief entspannend <strong>und</strong> gleichzeitig meditativ. Auch, wenn wir<br />

dieses Buch 20 mal lesen würden, wäre es dennoch niemals genug!<br />

Verlag Heilbronn <strong>2019</strong> | 245 Seiten, geb<strong>und</strong>en | ISBN 978-3-936246-37-7 | € 25,00<br />

Hazrat Inayat Khan<br />

Die Seele – woher <strong>und</strong> wohin<br />

Die Reise der Seele<br />

In Die Seele – woher <strong>und</strong> wohin beschreibt Hazrat Inayat<br />

Khan den Weg der Seele, die sich als ein Lichtstrahl aus<br />

der Einheit Gottes löst, sich ein Gewand aus Gedanken <strong>und</strong><br />

Gefühlen zulegt <strong>und</strong> dann einen physischen Körper, um<br />

den Zweck der Schöpfung zu erfüllen, alles mit göttlichem<br />

Bewusstsein zu durchdringen. Dann kehrt sie reich an Erfahrungen <strong>und</strong> ihrer<br />

selbst bewusst zu ihrem Ursprung zurück.<br />

„Die Seele hat keine Geburt <strong>und</strong> keinen Tod, keinen Anfang <strong>und</strong> kein Ende.<br />

Weder kann Weisheit sie öffnen, noch kann Unwissenheit sie verdunkeln.<br />

Sie ist immer gewesen, <strong>und</strong> sie wird immer sein.“<br />

Verlag Heilbronn <strong>2019</strong> | 279 Seiten, geb<strong>und</strong>en | ISBN 978-3-936246-33-9 | € 25,00<br />

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<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Impressum & Kontakte<br />

Impressum<br />

<strong>SIFAT</strong> – Zeitschrift für Universalen Sufismus<br />

ISSN 1420-1712<br />

Gegründet 1972 von Karima Sen Gupta, von 1997- 2016 von Marita Ischtar Dvořák<br />

<strong>und</strong> Wolfgang Huraksh Meuthen herausgegeben<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Redaktion:<br />

Hans-Peter Baum hpbaum@nord-com.net 0049-(0)421 353528<br />

Detlef Qalbi Marzke dmarzke@gmx.de 0049-(0)4105 154416<br />

Michael Nüssen michaelnuessen@t-online.de 0049-(0)40 357 33 006 (V.i.S.d.P.)<br />

Claudia Nüssen claudianuessen@t-online.de 0049-(0)40 215439<br />

Armaiti Winkler-Reber regina-winkler@web.de 0049(0)731-7187642<br />

<strong>SIFAT</strong><br />

Preise:<br />

Zahlbar in Euro:<br />

erscheint i.d.R. dreimal jährlich zum Selbstkostenpreis<br />

€ 15,00 pro Jahr für 3 <strong>Heft</strong>e inkl. Versand – Abonnement<br />

Neu: Geschenk-Abonnement – € 15,00 für 3 <strong>Heft</strong>e (1 Jahr)<br />

€ 20,70 pro Jahr für 3 <strong>Heft</strong>e als Printausgabe <strong>und</strong> als eBook<br />

€ 3,80 als eBook Einzelkauf über unseren Shop<br />

€ 5,00 zzgl. Versandkosten für Einzelhefte, soweit lieferbar<br />

Konto Verlag Heilbronn, Josef Ries, Postbank<br />

IBAN: DE54 7001 0080 0714 0168 02 BIC: PBNKDEFF<br />

Vertrieb, Bestellungen <strong>und</strong> Abonnentenverwaltung:<br />

Verlag Heilbronn, Josef Ries, Kaiser-Heinrich-Straße 37, D-82398 Polling<br />

sifat@verlag-heilbronn.de www.verlag-heilbronn.de<br />

Tel. 0049 (0)881-9275351 Fax 0049 (0)881-9275352<br />

Bestellungen über unsere Homepage: www.verlag-heilbronn.de<br />

Email oder per Brief – bitte vollständige <strong>und</strong> deutliche Absenderangaben<br />

Abbestellungen zum Ende des bezahlten ABOs sind jederzeit möglich<br />

Adressen für weitere Informationen<br />

Der Inayati-Orden:<br />

Deutschland: 0049 (0)7127 349 8297, www.inayatiorden.de, sekretariat@inayatiorden.de<br />

dort ist auch das Jahresprogramm erhältlich<br />

Schweiz: 0041(0)56 427 20 21, www.sufismus.ch, paranandi@bluewin.ch<br />

Österreich: 0043 (0)1 319 53 93, sufiorden@gmx.de, franzkrejs@aon.at, www.sufiorden.at<br />

Sufi-Bewegung: 0049(0)30 826 45 34, pebeschi@t-online.de, www.sufi-bewegung.de<br />

Sufi Movement: www.sufimovement.org, germany@sufimovement.org<br />

Sufi Ruhaniat (SRI): www.ruhaniat.org <strong>und</strong> www.sufiruhaniat.eu<br />

Tänze des Universellen Frieden: www.friedenstaenze.de, info@friedenstaenze.de<br />

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Projekte <strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Die Sufi-Saint-School in Ajmer / Indien<br />

Seit 25 Jahren vermittelt die Sufi-Saint-School Bildung <strong>und</strong> universelle ethische Werte<br />

für eine bessere Zukunft der Kinder, insbesondere auch für die Förderung von Mädchen.<br />

Dank der Unterstützer ist die Sufi-Saint-School eine „Privatschule für Arme“;<br />

denn die geringen Schulgebühren richten sich nach dem, was die meist armen Eltern<br />

bezahlen können. Die Schüler aus ganz armen Familien können die Sufi-Saint-School<br />

völlig kostenlos besuchen, dank Ihrer Patenschafts-Stipendien (60 Euro jährlich). Das<br />

Ziel der Sufi-Saint-School ist es, Kinder verschiedener gesellschaftlicher Gruppen<br />

zusammen zu bringen, ungeachtet ihrer Kaste, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion <strong>und</strong> ihres<br />

Geschlechts, um ihnen eine kostenlose oder kostengünstige Bildung zu ermöglichen,<br />

als Basis für eine Zukunft, in der sie sich selbst erhalten können. Unsere Schule möchte<br />

den Schülern das Gefühl von Harmonie, Frieden <strong>und</strong> universeller Brüderlichkeit vermitteln,<br />

damit sie bessere Bürger dieser Weltwerden können.<br />

Spendenkonto: Förderverein Sufi-Saint-School e.V.<br />

Kto.-Nr.:4026679400 • BLZ: 43060967 (GLS Bank)<br />

IBAN DE09 4306 0967 4026 6794 00<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.sufi-saint-school-ev.de<br />

Das Hope Project in Basti / New Delhi<br />

Trotz der wachsenden Zahl von Menschen, die verzweifelt auf unsere Hilfe angewiesen<br />

sind, konnten wir meist helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Die Mehrzahl<br />

der Hilfesuchenden sind Frauen <strong>und</strong> Mädchen. Von der Kinderkrippe über die Schule<br />

bis zu unseren Ausbildungsprogrammen nehmen wir Einfluss auf das Leben der armen<br />

<strong>und</strong> unterprivilegierten Menschen im Stadtteil Basti von Delhi. Wir sind zutiefst dankbar<br />

für die Spenden derer, die unsere Arbeit unterstützen.<br />

Spendenkonten des Dargah Hazrat Inayat Khan Hope Projects<br />

Deutschland: Verein Lebenshilfe Indien, IBAN DE25 4786 0125 1444 7305 00<br />

„Spende für Hope Project“<br />

Niederlande: Stichting Hazrat Inayat Khan Dargah, „Hope Project“,<br />

IBAN NL36TRIO0212484001, BIC TRIONL2U, Kennwort: „Hope Project"<br />

Schweiz: Förderverein „Hope Projekt“, CH11 8009 7000 0064 84307<br />

Raiffeisenbank Laufental-Thierstein, 4242 Laufen<br />

Österreich: Indienhilfe, IBAN AT17 1400 0032 2013 7570, BIC BAWAATWW<br />

„Spende für Hope Project"<br />

Viele weitere Informationen auf der Homepage des Hope Projekts:<br />

www.hope-project.de<br />

Die Abrahamic Reunion e.V. (früher: Global Hope F<strong>und</strong> e.V.)<br />

Die Abrahamic Reunion ist eine beständig wachsende Gruppe von religiösen <strong>und</strong> spirituellen<br />

Führungspersönlichkeiten in Israel <strong>und</strong> Palästina. Einige dieser Menschen sind<br />

62


<strong>SIFAT</strong> 1 / <strong>2019</strong><br />

Projekte<br />

hochrangige religiöse Würdenträger, andere wiederum engagierte spirituelle Friedensarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Friedensarbeiter. Der Global Hope F<strong>und</strong> e.V. unterstützt die Abrahamic<br />

Reunion.Weitere Informationen finden Sie unter: www.abrahamicreunion.org<br />

Spendenkonto: Abrahamic Reunion e.V.<br />

GLS Bank • IBAN: DE53 4306 0967 7911 7358 00 • BIC: GENODEM1GLS<br />

Das Projekt „Musik für Frieden <strong>und</strong> Völkerverständigung“ ist eine internationale<br />

private Initiative, die im April 2017 die Form eines eingetragenen gemeinnützigen<br />

Vereins gef<strong>und</strong>en hat. Sie ist aus einer Reihe von Aufführungen der H-Moll-Messe<br />

von Johann Sebastian Bach hervorgegangen, die durch den Mystiker Vilayat Inayat<br />

Khan inspiriert wurden: 1996 in Dachau auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte, 1999<br />

in Ottobeuren, 2006 in Paris, 2010 in Frankfurt <strong>und</strong> zur Jahreswende 2016/2017 in<br />

Jerusalem, Bethlehem <strong>und</strong> Nazareth sowie 2018 in Wien. Ein Chor mit 120 Sängerinnen<br />

<strong>und</strong> Sängern <strong>und</strong> ein 30-köpfiges Orchester vereinte dort Menschen aus den Niederlanden,<br />

Belgien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Deutschland, England, den<br />

USA, Israel, Australien, Russland <strong>und</strong> Kolumbien.<br />

Die Durchführung der Friedenskonzerte wird von den Teilnehmern selbst <strong>und</strong> über<br />

Spenden finanziert. Allen Spendern unseren großen Dank. Schauen Sie doch auf unsere<br />

Website oder schreiben Sie einen Kommentar www.music-for-peace.net<br />

Musik für Frieden <strong>und</strong> Völkerverständigung e.V.<br />

Rheinuferstrasse 7 • D-79206 Breisach<br />

Vereins- <strong>und</strong> Spendenkonto:<br />

GLS Bank • IBAN: DE04 4306 0967 7045 6716 00 • BIC: GENODEM1GLS<br />

Verein „Buch <strong>und</strong> Mystik e.V.“<br />

Fre<strong>und</strong>e des Universalen Sufismus <strong>und</strong> Mitglieder des Inayati-Ordens sowie der Sufi<br />

Ruhaniat haben im Februar 2018 den Verein „Buch <strong>und</strong> Mystik“ gegründet, um die<br />

Verwirklichung für moderne zeitgemäße Publikationen (Print, Digital, Audio, Video),<br />

Websites, Blogs etc. nach Hazrat Inayat Khan <strong>und</strong> seiner Nachfolger in deutscher Sprache<br />

zu unterstützen. Buch <strong>und</strong> Mystik e.V. fördert die Finanzierung von Übersetzungen.<br />

Der Verein unterstützt oder organisiert ebenso Veranstaltungen zur Literaturvermittlung<br />

(z. B. Lesungen, Buchvorstellungen, Diskussionen). Wichtig ist ihm neben<br />

der Erweiterung von Medienkompetenz auch eine Lese- <strong>und</strong> Erzählkultur, die dem<br />

Verständnis <strong>und</strong> Respekt für verschiedene Religionen <strong>und</strong> Kulturen Rechnung trägt. Er<br />

kooperiert mit den Organisationen des Universalen Sufismus <strong>und</strong> anderen Organisationen<br />

zur Förderung von gesellschaftlicher Toleranz im Allgemeinen <strong>und</strong> besonders der<br />

Förderung der Toleranz zwischen Menschen verschiedener Religionen. Damit dient der<br />

Verein letztlich der Völkerverständigung <strong>und</strong> Friedensbildung.<br />

Buch <strong>und</strong> Mystik e.V. • Kontakt: info@buch<strong>und</strong>mystik.de • www.buch<strong>und</strong>mystik.de<br />

Spendenkonto: Vereinigte Sparkassen Weilheim,<br />

IBAN: DE33 7035 1030 0032 4554 61 • BIC: BYLADEM1WHM<br />

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Hinweise auf Veranstaltungen <strong>2019</strong><br />

17. – 19. Mai <strong>2019</strong> Die schönen Namen Gottes<br />

Retreat <strong>und</strong> Seminar mit Zumurrud Butta<br />

Akademie Lichtung, Rangendingen<br />

Info: Amaité, Tel: 07471-948019, info@akademie-lichtung.de<br />

19. – 25. Mai <strong>2019</strong> Meditation, Yoga <strong>und</strong> Chakraübungen<br />

mit Saroj V. Boudier <strong>und</strong> Siddiq W. Henkes<br />

in Cala Jami, Sardinien, Info: wwwsufisradengna.org<br />

25. – 26. Mai <strong>2019</strong> Innere Klarheit <strong>und</strong> Liebe des aramäischen Jesus<br />

mit Saadi Neil Douglas-Klotz in Hamburg Altona<br />

Kirche der Stille, Info: www.kirche-der-stille.de<br />

07. – 10. Juni <strong>2019</strong> Pfingstseminar: Das Aramäische Vater-Mutter-Unser<br />

mit Wali &Ariënne van der Zwan in Unterbrikholz<br />

(Bergisches Land), Info: www.peaceimotion.eu<br />

07. – 10. Juni <strong>2019</strong> Pfingstcamp in Ruckardtshausen<br />

Info: rafia@friedenstaenze.de,<br />

09. – 15. Juni <strong>2019</strong> Die Anwendung geistiger Heilmethoden<br />

mit Roshan Sigrun Priese <strong>und</strong> Armin Häge<br />

in Cala Jami, Sardinien, Info: wwwsufisradengna.org<br />

23. – 29. Juni <strong>2019</strong> AHURA – Herzenswege: Herzöffnung durch Atem, Klang<br />

Rhythmus, Tanz u. Poesie mit Mohammad <strong>und</strong> Christa Eghbal<br />

in Cala Jami, Sardinien, Info: wwwsufisradengna.org<br />

29. Juni – 06. Juli <strong>2019</strong> Ruhaniat-Sommerschule: Unsere ursprüngliche Natur –<br />

die Entdeckung des lebendigeren Lebens<br />

in der Proitzer Mühler (Wendland), www.ruhaniateurope.org<br />

16. – 22. Juli <strong>2019</strong> Sufi Movement Sommerschule: Die Weisheit vertiefen<br />

in Katwijk / Niederland, Info: www.soefi.nl/zomerschool<br />

21. Juli – 17. August <strong>2019</strong> Sufi Sommercamp im Tessin "Hast du den Mut zu sein,<br />

wer du wirklich bist?" mit Pir Zia Inayat-Khan u. a.<br />

Info: www.zenithinstitute.com, secr@zenithinstitute.com<br />

27. Juli – 03. August <strong>2019</strong> Tanzcamp: Frieden durch die Künste in Hainich (Thürigen)<br />

Info: www.friedenstaenze.de,<br />

26. – 29. September <strong>2019</strong> Die Pilgerreise der Inkarnation<br />

Workshop mit Thomas Atum O'Kane<br />

Bad Bevensen, Caduceus-Zentrum, Info: www.caduceus.de<br />

03. –07. Oktober <strong>2019</strong> 2-jähriger internationaler Trainingskurs des<br />

Inayati-Heilorden<br />

Bad Bevensen, Caduceus-Zentrum, Info: www.caduceus.de

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