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BLATTWERK AUSGABE No.10 – April bis Juni 2019

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„Und jetzt" von Clemens Berger. Ein junges Paar hinterfragt die Hintergründe der neu bezogenen Wohnung in Oberwart.<br />

Offenbar handelt es sich um 1938 arisiertes Eigentum. Die Schatten der Vergangenheit holen sie nach und nach ein. Ein<br />

Theaterprojekt im Zuge der Reihe „Zone 38 - 70 Jahre Anschluss". Regie: Peter Wagner; Bühnenbild: Wolfgang Horwath<br />

lich. Ich selbst habe dann nebenberuflich eine zweijährige<br />

Ausbildung zum Licht- und Bühnenmeister absolviert.<br />

Ab etwa 2000, jedenfalls aber nach der Zäsur 1999, die<br />

im Wechsel der Leitung des OHO bestand, war eine<br />

offenbar zunehmende Desorganisation im Haus bemerkbar,<br />

die sich auch in einem eklatanten Publikumsschwund<br />

manifestierte. Wie konnte das OHO so in die<br />

Krise schlittern?<br />

ALFRED MASAL Ich denke, das hatte mehrere Gründe. Einerseits<br />

hatte das Weggehen von Horst Horvath innerhalb des<br />

OHO und seiner Künstlergemeinschaft zu einer Spaltung<br />

und einem Verlust der „innergemeinschaftlichen“ Solidarität<br />

geführt. Andererseits sahen die neuen Geschäftsführer das<br />

Haus eher losgelöst aus der Region und versuchten teilweise<br />

auch ein breitenwirksameres Programm zu fahren. Die<br />

letzte Geschäftsführung vor dem Wechsel 2004 hat sich<br />

dann aus lauter Frustration in die innere Emigration begeben.<br />

So bin ich letztlich in die Rolle der Geschäftsführung<br />

gerutscht, da ich im Jahr 2003 immer mehr organisatorische<br />

Agenden übertragen bekommen habe.<br />

Sie waren ja schon im ersten OHO-Jahrzehnt aktiv, etwa<br />

mit der Produktion des Films „Amen sam so amen sam“.<br />

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie 2004 <strong>–</strong> in einer für das<br />

OHO so schwierigen Zeit <strong>–</strong> in den Vorstand gegangen sind?<br />

HANS PANNER Zum Film: Erich Schneller (ORF) hat sich<br />

gemeldet und angeboten, dass ich einen Dokumentarfilm<br />

über die Burgenländischen Roma gestalten soll. Durch die<br />

Freundschaft mit Horst Horvath hat es sich ergeben, dass<br />

das OHO Mitproduzent wurde, der Film hätte theoretisch<br />

auch mit anderen Partnern produziert werden können,<br />

doch Horst und durch ihn das OHO waren die einzig richtigen.<br />

Entstanden ist der Film „Amen sam so amen sam“<br />

(Wir sind wer wir sind) 1993. 1995 wurde der Film nach dem<br />

Bombenanschlag auf vier Oberwarter Bürger aktualisiert.<br />

Frage Vorstand: 2004 war Eveline Rabold Obfrau des OHO.<br />

Wie es dazu gekommen ist, dass ich ein Vorstandsmitglied<br />

wurde, weiß ich nicht mehr. Vielleicht wurde ich angefragt.<br />

Soweit die Erinnerung an diese Zeit zurückreicht, war die<br />

Zusammenarbeit mit der Obfrau und den anderen Vorständen<br />

durchwegs gut und konstruktiv.<br />

2004 hast du mit Eveline Rabold als Obfrau die Agenden<br />

des Geschäftsführers im OHO übernommen. Ein<br />

schwieriger Auftrag, da wohl die ersten Monate vornehmlich<br />

im Dialog mit Banken und Politik bestanden<br />

haben, um das Haus noch irgendwie zu retten.<br />

FILM-TIPP:<br />

AMEN SAM<br />

SO AMEN SAM<br />

Mehr dazu auf<br />

Seite 9<br />

17

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