Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„Und jetzt" von Clemens Berger. Ein junges Paar hinterfragt die Hintergründe der neu bezogenen Wohnung in Oberwart.<br />
Offenbar handelt es sich um 1938 arisiertes Eigentum. Die Schatten der Vergangenheit holen sie nach und nach ein. Ein<br />
Theaterprojekt im Zuge der Reihe „Zone 38 - 70 Jahre Anschluss". Regie: Peter Wagner; Bühnenbild: Wolfgang Horwath<br />
lich. Ich selbst habe dann nebenberuflich eine zweijährige<br />
Ausbildung zum Licht- und Bühnenmeister absolviert.<br />
Ab etwa 2000, jedenfalls aber nach der Zäsur 1999, die<br />
im Wechsel der Leitung des OHO bestand, war eine<br />
offenbar zunehmende Desorganisation im Haus bemerkbar,<br />
die sich auch in einem eklatanten Publikumsschwund<br />
manifestierte. Wie konnte das OHO so in die<br />
Krise schlittern?<br />
ALFRED MASAL Ich denke, das hatte mehrere Gründe. Einerseits<br />
hatte das Weggehen von Horst Horvath innerhalb des<br />
OHO und seiner Künstlergemeinschaft zu einer Spaltung<br />
und einem Verlust der „innergemeinschaftlichen“ Solidarität<br />
geführt. Andererseits sahen die neuen Geschäftsführer das<br />
Haus eher losgelöst aus der Region und versuchten teilweise<br />
auch ein breitenwirksameres Programm zu fahren. Die<br />
letzte Geschäftsführung vor dem Wechsel 2004 hat sich<br />
dann aus lauter Frustration in die innere Emigration begeben.<br />
So bin ich letztlich in die Rolle der Geschäftsführung<br />
gerutscht, da ich im Jahr 2003 immer mehr organisatorische<br />
Agenden übertragen bekommen habe.<br />
Sie waren ja schon im ersten OHO-Jahrzehnt aktiv, etwa<br />
mit der Produktion des Films „Amen sam so amen sam“.<br />
Wie ist es dazu gekommen, dass Sie 2004 <strong>–</strong> in einer für das<br />
OHO so schwierigen Zeit <strong>–</strong> in den Vorstand gegangen sind?<br />
HANS PANNER Zum Film: Erich Schneller (ORF) hat sich<br />
gemeldet und angeboten, dass ich einen Dokumentarfilm<br />
über die Burgenländischen Roma gestalten soll. Durch die<br />
Freundschaft mit Horst Horvath hat es sich ergeben, dass<br />
das OHO Mitproduzent wurde, der Film hätte theoretisch<br />
auch mit anderen Partnern produziert werden können,<br />
doch Horst und durch ihn das OHO waren die einzig richtigen.<br />
Entstanden ist der Film „Amen sam so amen sam“<br />
(Wir sind wer wir sind) 1993. 1995 wurde der Film nach dem<br />
Bombenanschlag auf vier Oberwarter Bürger aktualisiert.<br />
Frage Vorstand: 2004 war Eveline Rabold Obfrau des OHO.<br />
Wie es dazu gekommen ist, dass ich ein Vorstandsmitglied<br />
wurde, weiß ich nicht mehr. Vielleicht wurde ich angefragt.<br />
Soweit die Erinnerung an diese Zeit zurückreicht, war die<br />
Zusammenarbeit mit der Obfrau und den anderen Vorständen<br />
durchwegs gut und konstruktiv.<br />
2004 hast du mit Eveline Rabold als Obfrau die Agenden<br />
des Geschäftsführers im OHO übernommen. Ein<br />
schwieriger Auftrag, da wohl die ersten Monate vornehmlich<br />
im Dialog mit Banken und Politik bestanden<br />
haben, um das Haus noch irgendwie zu retten.<br />
FILM-TIPP:<br />
AMEN SAM<br />
SO AMEN SAM<br />
Mehr dazu auf<br />
Seite 9<br />
17