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Alarmstimmung! Die Sitzung bei der damaligen Leiterin der<br />
Abteilung für Kulturinitiativen, Dr. Gabriele Kreidl-Kala, war<br />
für Freitag um 11:00 Uhr anberaumt, um 13:30 Uhr haben<br />
wir ihr Büro verlassen. So charmant waren wir noch nie.<br />
Die Kürzung war dann moderat und die Freundschaft mit<br />
der Frau Dr. <strong>bis</strong> zu ihrem viel zu frühen Tod eine bleibende.<br />
Ich habe ja die Statistik für die letzten Jahre von 1999-2018<br />
vervollständigen lassen und da sieht man, schon ab 2004 ist<br />
es aufwärts gegangen. Für uns war klar: „back to the roots“<br />
mit Kunstprojekten, mit Themen und Kunstschaffenden aus<br />
der Region. Wir mussten die Künstlerinnen und Künstler<br />
bitten, in diesem Jahr erst einmal ohne Gage mitzuarbeiten,<br />
ganz entgegen meiner und unserer Grundidee, mit der wir<br />
angetreten waren. So entstanden die Projekte „Identitäten<br />
I <strong>–</strong> Kultur des Erinnerns“ und mit „Identitäten II <strong>–</strong> Den<br />
Osten suchen zwischen Hamburg und Odessa <strong>–</strong> Film im<br />
Burgenland“ mit Hans Panner die ersten Filmtage im OHO.<br />
Sie haben ganz entscheidende Programmschwerpunkte<br />
entwickelt, die noch immer Eckpfeiler im Jahresprogramm<br />
des OHO bilden <strong>–</strong> nämlich die „Burgenländischen<br />
Filmtage“ und die „Junge Kunst“. Aus welcher<br />
Motivation heraus sind diese beiden Initiativen entstanden?<br />
Was war Ihnen dabei wichtig?<br />
HANS PANNER Anders als auf der OHO-Website angeführt<br />
(OHO/Segmente/Film), war die Premiere der Filmtage „Zwischen<br />
Hamburg und Odessa: Film im Burgenland, Burgenland<br />
im Film“ schon am 4. und 5. Dezember 2004. (Wurde<br />
mittlerweile auf der OHO-Website korrigiert, Anm.)<br />
Mit „Junge Kunst“ wurde, wie schon der Name sagt, eine Veranstaltung<br />
etabliert, um KünstlerInnen welche noch nicht<br />
medial bekannt sind, eine Plattform zur Verfügung zu stellen,<br />
um ihr Schaffen (erstmals) einer (breiten) Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren. Schon bei der Premiere 2004 waren ca. 20<br />
KünstlerInnen aus unterschiedlichsten Sparten beteiligt<br />
(Elektronik, bildende Kunst, Literatur, Film/Video).<br />
Durch beide von mir initiierten Projekte wurden die Jahresprogramme<br />
wesentlich erweitert, eine gewisse Routine<br />
durchbrochen und Schwerpunkte auf Kunstformen und<br />
Generationen gelenkt, welche <strong>bis</strong> dorthin zu wenig Beachtung<br />
gefunden haben.<br />
Das zur Frage von Motivation und Wichtigkeit.<br />
Management als „Selbstläufer“ betrachtet werden und<br />
nicht mit der gebotenen Vehemenz betreut werden.<br />
Es ist euch <strong>–</strong> vornehmlich Eveline Rabold, Hans Panner<br />
und dir <strong>–</strong> gelungen, das OHO wieder flott zu kriegen.<br />
Ab etwa 2006 ist wieder so etwas wie eine eigene<br />
OHO-Handschrift zu bemerken. Worin besteht diese<br />
und was hast du selbst dazu beigetragen?<br />
ALFRED MASAL Ich glaube, das begann schon 2004 und vor<br />
allem 2005. Ach ja, 2005! Einen, den wir hier nicht erwähnt<br />
haben, der aber enorm wichtig für die Zeit damals war,<br />
ist natürlich Peter Wagner. Rücksichtlos auf seine Person,<br />
so wie wir ihn kennen, hat er sich in dieser schwierigen<br />
Situation eingebracht. Ich hatte mir sein Vertrauen in finanziellen,<br />
organisatorischen und verwaltungstechnischen<br />
Angelegenheiten mit der Theatereigenproduktion seines<br />
Stücks „Wenn wir einmal Engel sind“ mit Christoph Krutzler<br />
schon 2003 erarbeitet. Jetzt schien er plötzlich vor Kreativität<br />
zu explodieren und seine Liebe zur Volksgruppe<br />
der Roma und der Anlass des zehnjährigen Gedenkens an<br />
dieses Attentat, dessen Folgen wir alle hautnah miterlebt<br />
hatten, ließen ihn ein Projekt unglaublichen Ausmaßes<br />
entwickeln. Zwei geballte Wochen mit 17 Veranstaltungen<br />
Das preisgekrönte Stück „Wenn wir einmal Engel sind“ von<br />
Peter Wagner bot dem aus Kemeten stammenden Schauspieler<br />
Christoph F. Krutzler eine weitere Gelegenheit, als Solo-Darsteller<br />
sein schauspielerisches Talent auszuspielen. Die OHO-Produktion<br />
gastierte auch in Graz und Wien. Regie: Peter Wagner<br />
Haben Sie diese beiden Programmpunkte nach wie vor<br />
im Blickfeld Ihrer Beobachtung? Wie sind Sie mit deren<br />
Entwicklung zufrieden?<br />
HANS PANNER Die Filmtage besuche ich noch ab und an.<br />
Dazu darf ich erwähnen, dass es die Filmtage ohne den<br />
Kurator Reinhard Jud so nicht gäbe. Reinhard - burgenländischer<br />
Regisseur, Drehbuchautor und profunder Kenner<br />
des europäischen und internationalen Kinos <strong>–</strong> hat die Filmtage<br />
durch sein Wissen und seine Konzeption signifikant<br />
geprägt.<br />
Besucher könnte es mehr geben. Daran sollte intensiv gearbeitet<br />
werden. Ich vermisse überzeugende und werbewirksame<br />
Präsentationen auf Websites und sozialen Medien.<br />
Es scheint, dass periodisch wiederkehrende Projekte vom<br />
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