CAMPULS Sommersemester 2019 Ausgabe 1
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C: »Welche Veränderungen hatten seit der<br />
Gründung von Seezeit 1969 den größten Einfluss<br />
auf das Studierendenwerk?«<br />
C: »Die Finanzierung solcher Projekte ist ja bestimmt nie<br />
einfach. Wie läuft das, muss Seezeit dafür Gewinn<br />
machen? Und wenn ja, wie verdient Seezeit Geld?«<br />
HB: »Seit dem 1999 das Gesetz zur Reform der Studentenwerke<br />
verabschiedet wurde, haben alle Studierendenwerke<br />
etwas mehr Freiheit in der unternehmerischen Gestaltung.<br />
Wir sind nach wie vor eine Anstalt öffentlichen Rechts, müssen<br />
uns im Rahmen des Studierendenwerksgesetzes bewegen<br />
und unterstehen der Rechtsaufsicht des Wissenschaftsministeriums.<br />
Aber seit der Reform dürfen und müssen wir<br />
eigenverantwortlich und wirtschaftlich haushalten, um unseren<br />
sozialen Auftrag erfüllen zu können.«<br />
C: »Was hat sich nicht verändert?<br />
Was hat sich bewährt?«<br />
HB: »Eigentlich die Einstellung oder das Motto (wenn man<br />
so sagen will) von Seezeit. Wir wollen die Studierenden unterstützen,<br />
fördern, helfen, um für Chancengleichheit im Bildungssystem<br />
zu sorgen.«<br />
C: »Sie sind jetzt seit sieben Jahren Geschäftsführer bei<br />
Seezeit, was war ihr bisher prägendstes Erlebnis?«<br />
HB: »Dazu gehört mit Sicherheit die Renovierung unseres<br />
Kinderhauses am Sonnenbühl. Das Gebäude war baufällig<br />
und dringend renovierungsbedürftig, auch die Heizung funktionierte<br />
nicht mehr, worunter die Kinder und Mitarbeiter<br />
gelitten haben. Daher war die Situation nicht mehr tragbar.<br />
Schon die Finanzierung des geplanten Umbaus zu sichern,<br />
war eine große Herausforderung. Richtig turbulent wurde es<br />
dann aber, als die Architektin ausfiel und ich eineinhalb Jahre<br />
lang, beinahe täglich, auf der Baustelle war, um organisatorische,<br />
technische und emotionale Unterstützung zu leisten. Ich<br />
bin sehr froh und stolz darauf, dass wir das Projekt gemeinsam<br />
mit allen Beteiligten ohne einen einzigen Tag außerplanmäßiger<br />
Schließzeit erfolgreich gestemmt haben. Heute bieten<br />
wir im Seezeit Kinderhaus 80 Kindern eine hervorragende<br />
Betreuung, damit ihre Eltern sich voll und ganz auf ihr Studium<br />
konzentrieren können.«<br />
Kinderhaus Sonnenbühl<br />
HB: »Seezeit verdient Geld, arbeitet aber nicht gewinnorientiert.<br />
Wir machen natürlich Umsatz, etwa durch die Mieten<br />
in den Wohnanlagen und die Mensa, aber diese Umsätze<br />
fließen direkt wieder in den laufenden Betrieb und in Rücklagen.<br />
Rücklagen brauchen wir beispielsweise für die Sanierung<br />
der Wohnanlagen. Seezeit wirtschaftet so, dass wir größtenteils<br />
unsere eigenen Kosten decken können. Um das mal<br />
mit Zahlen zu verdeutlichen: Wir nehmen ungefähr 75% des<br />
benötigten Geldes durch Wohnheim-Mieten und Mensen ein,<br />
10% durch Semesterbeiträge, 5% durch Bafög-Aufwandsentschädigung<br />
des Wissenschaftsministeriums und die letzten<br />
10% der Kosten werden durch Landes- und Kommunalzuschüsse<br />
gedeckt.«<br />
C: »Viele Studierende wollen sich bei Seezeit sicher<br />
einbringen, nur wissen nicht genau wie und bei was.<br />
Wie kann man seine Meinung einbringen, und wo<br />
können sich Studierende bei Seezeit aktiv beteiligen<br />
und den Uni-Alltag mitgestalten?«<br />
HB: »Da gibt es viele Möglichkeiten. Grundsätzlich ist die<br />
Meinung von den Studis immer erwünscht, egal, ob über Social<br />
Media, über Meinungskarten oder persönlich. Gerne einfach<br />
bei mir im Büro vorbeikommen, meine Tür steht jederzeit<br />
offen. Und die Beteiligung ist mehr als nur erwünscht.<br />
Man kann in vielen Gruppen oder Gremien mitarbeiten, sei<br />
es bei der Studierendenvertretung, mit der ich regemäßig im<br />
Austausch bin, oder in unseren Aufsichtsgremien: Die Vertretungsversammlung<br />
(Legislative) und der Verwaltungsrat (Exekutive)<br />
bestehen jeweils zu etwa einem Drittel aus Studierenden.<br />
Auch mit unseren Nebenjobs für Studis kann man<br />
ein Teil von Seezeit werden und direkt mit den fest angestellten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammenarbeiten,<br />
Einblicke in die administrative sowie organisatorische Arbeit<br />
von Seezeit bekommen und Ideen einbringen. Etwa bei der<br />
Campuls, in der Mensa, im CampusCafé, in der Strandbar, im<br />
Seezeit-Shop oder als Aushilfe bei den Ein- und Auszügen in<br />
den Wohnanlagen.«<br />
C: »Wie war denn Ihre Studienzeit und woran erinnern Sie<br />
sich am liebsten?«<br />
HB: (lacht) »An die Mensa erinnere ich mich am liebsten. Das<br />
Essen war lecker und günstig. Mein Studium war eine schöne<br />
Zeit, die Teamarbeit im Studium hat mir Spaß gemacht<br />
und auch die Laborarbeiten waren interessant. Abgesehen<br />
von dem heftigen Prüfungsdruck in Mathe war es eine tolle<br />
Zeit.«<br />
C: »Zum Schluss eine letzte Frage als Überleitung zum<br />
Interview mit Mensa-Leiter Jürgen Doser. Was ist<br />
denn Ihr Lieblingsessen in der Mensa Gießberg?«<br />
SEEZEIT<br />
HB: (lacht) »Oh, das ist schwierig. Mir schmeckt eigentlich<br />
alles. Aber die Lasagne finde ich sehr lecker, die schmeckt<br />
wie zu Hause, denn die Köche nehmen sich für die Zubereitung<br />
Zeit und kochen mit Bio-Hackfleisch. Das finde ich toll.«<br />
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