26.04.2019 Aufrufe

CAMPULS Sommersemester 2019 Ausgabe 1

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mit ihrem Klimaprotest schließt sich die Konstanzer Jugend<br />

zunächst den deutschlandweiten Zielen an – also Forderungen<br />

eines schnellstmöglichen Kohleausstieges und einer weitreichenderen<br />

Klimaschutzpolitik der Bundesregierung. Es gebe<br />

aber auch Anliegen auf lokaler Ebene, erklärt Krüßmann. Dies<br />

sei zunächst einmal die vollkommene Verbannung der Autos<br />

von der Fahrradstraße sowie ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.<br />

Detaillierte in Schrift ausformulierte Ziele habe die<br />

»Fridays for Future«-Bewegung in Konstanz allerdings nicht.<br />

»Es ist nicht unsere Aufgabe, konkrete Maßnahmen zu nennen«,<br />

sind sich Klisch und Krüßmann einig. Dafür seien letzten<br />

Endes immer noch die Politiker_innen zuständig. Dennoch,<br />

eine konkrete Maßnahme fällt den beiden doch noch ein: Auch<br />

die Stadt Konstanz solle den sogenannten Klimanotstand ausrufen.<br />

Nach London und Vancouver hat mit Basel nun auch die<br />

erste Schweizer Stadt vor wenigen Wochen jenen Notstand<br />

ausgerufen. Eine derartige Resolution fordert, dem Thema Klimaschutz<br />

bei allen städtischen Entscheidungen mehr Priorität<br />

einzuräumen und diese auf Umwelt- und Klimaverträglichkeit<br />

zu prüfen. Auch wenn diese rechtlich nicht bindend ist, wäre<br />

es auf alle Fälle ein starkes Zeichen, findet Krüßmann.<br />

POLITIK<br />

KOHLEKOMMISSION:<br />

Ende Januar dieses Jahres legte die sogenannte Kohlekommission<br />

ihre Ergebnisse vor: Empfehlungen für einen Kohleausstieg<br />

bis 2038. Der auch von Greenpeace und dem Bund für<br />

Umwelt und Naturschutz (BUND) schön geredete »Einstieg in<br />

den Ausstieg« bedeutet dabei aber vor allem eines: 20 weitere<br />

Jahre Kohleverbrennung. Und ist damit ein Schlag ins Gesicht<br />

aller freitäglichen Klimaprotestler_innen. Denn diese werden<br />

2038 in der Mitte ihres Lebens sein – und damit die Folgen der<br />

Erderwärmung voll zu spüren bekommen.<br />

INFOBOX<br />

Die »Kohlekommission« wiederum hat 32 Mitglieder. Darunter<br />

lediglich zehn Frauen und keine Bundestagsabgeordneten der<br />

Oppositionsparteien. Zudem liegt das Durchschnittsalter bei<br />

etwa 57 Jahren. Anders als die protestierende Jugend werden<br />

die Mitglieder der »Kohlekommission« die Folgen ihres<br />

Beschlusses also wohl kaum mehr (er)tragen müssen.<br />

09

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!