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CAMPULS Sommersemester 2019 Ausgabe 1

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Text: Charlotte Kurz<br />

Fotos: Seezeit<br />

Klimafairer Kaffeegenuss<br />

finanziert Ökostromanlagen<br />

und lokale Projekte<br />

»Our house is on fire. I’m here to say, our house is on fire.” So lauten die Worte einer Rednerin<br />

beim Weltwirtschaftsforum im Januar 2018 in Davos, mit dem Haus meint sie unseren Planeten<br />

Erde. Bei der Rednerin handelt es sich nicht um eine Politikerin oder Unternehmerin,<br />

sondern um ein 16-jähriges Mädchen aus Schweden. Greta Thunberg, bekannt geworden<br />

durch den Schulstreik für das Klima, hat erkannt, dass von Seiten der Politik und Wirtschaft<br />

viel zu wenig unternommen wird, um die gefährlichen Folgen des Klimawandels abzuwenden.<br />

Vor gut zehn Jahren ging es Heidelberger<br />

Schüler_innen ähnlich. Im Rahmen eines<br />

Schülerprojektes durften sie unter anderem<br />

am Welttreffen der Friedensnobelpreisträger_innen<br />

teilnehmen und erkannten,<br />

dass dort alle über Klimaschutz, nachhaltige<br />

Entwicklung und Frieden sprachen und<br />

diese Aufgaben nur global und gemeinsam<br />

lösbar sein können.<br />

Aus der Idee, die Lösung der drei Aufgaben<br />

gemeinsam anzugehen, entstand im Jahr 2010<br />

das Projekt der gemeinnützigen Klimaschutz+<br />

Stiftung e.V., die in Ökostromanlagen investiert,<br />

um die Energiewende zügig voranzubringen. Die<br />

Stiftung erhält Geld über direkte Spenden,<br />

Ausgleichsbeiträge oder über die Kooperation<br />

mit Ökostromplus. »Bei Klimaschutz+ geht<br />

es darum, die Förderung neuer Ökostromanlagen<br />

mit einem lokalen Partizipationsmodell<br />

zu verbinden«, erklärt Peter Kolbe, Vorstandsmitglied<br />

der Stiftung.<br />

Diese lokalen Projekte erzielen Gewinne<br />

und so wurden durch die Anlage von Konstanzer<br />

Geldern, unter anderem von Seezeit,<br />

anteilig 1.537,11 Euro im Jahr 2018 erzielt.<br />

Damit stellt der Konstanzer Gewinn einen<br />

großen Teil der Gesamterträge der Stiftung<br />

dar. 2018 waren es rund zehn Prozent. Die<br />

eineinhalbtausend Euro fließen in den<br />

sogenannten Konstanzer Bürgerfonds, der<br />

Gruppen und Ideen vor Ort fördert.<br />

»‚Our house is on fire.<br />

I’m here to say, our house<br />

is on fire.‘ So lauten die<br />

Worte einer Rednerin beim<br />

Weltwirtschaftsforum im<br />

Januar 2018 in Davos, mit<br />

dem Haus meint sie unseren<br />

Planeten Erde.«<br />

SEEZEIT<br />

Sieben Jahre nach der Gründung erfuhr Seezeit<br />

von der deutschlandweit aktiven Stiftung<br />

und entschied sich, mit ihr zu kooperieren. »Als<br />

ich das Konzept dem Seezeit-Team vorgestellt<br />

habe, war ich begeistert, wie sehr sich das<br />

Team mit Nachhaltigkeit auskennt«, erinnert<br />

sich Kolbe.<br />

Konkret aktiv werden Studierende in der<br />

Bodenseeregion über die bei der Stiftung angesiedelte<br />

Initiative Climate Fair To Go: Beim<br />

Kauf eines Heißgetränks an den Selbstbedienungsmaschinen<br />

spendet Seezeit einen Cent<br />

pro Getränk. Wer sich an der SB-Maschine<br />

vor dem CampusCafé einen Pappbecher nimmt,<br />

kann freiwillig zehn Cent spenden. Dieser<br />

finanzielle Ausgleich der Umweltfolgekosten,<br />

insgesamt 14.124 Euro im Jahr 2018, gehen<br />

an die Stiftung, die mit dem Geld lokale<br />

oder regionale erneuerbare Energieprojekte<br />

wie zum Beispiel Photovoltaikanlagen, aber<br />

auch energiesparende LED-Beleuchtungskonzepte<br />

für Cafés oder Supermärkte aufbaut.<br />

Hier knüpft die zweite Idee der Stiftung<br />

an: die Förderung eines lokalen Partizipationsmodells.<br />

Konstanzer Projekte und<br />

Gruppen können sich jedes Jahr für die<br />

Förderung bewerben. Mitentscheiden, welches<br />

Projekt die Förderung erhält, dürfen<br />

alle, die direkt an die Stiftung spenden, egal<br />

ob einmalig, monatlich oder jährlich oder<br />

die über Ökostromplus Strom beziehen.<br />

Ökostromplus kann wie ein ganz normaler<br />

Stromanbieter ausgewählt werden, mit dem<br />

Unterschied, dass der Strom aus rein<br />

erneuerbaren Energiequellen stammt.<br />

Ende 2018 kamen in Konstanz so insgesamt<br />

elf Mitstifter_innen zusammen und entschieden<br />

sich mit Stimmengleichheit für zwei<br />

Projekte: Die Hälfte der Erträge geht<br />

jeweils an das HTWG-Projekt »Appetite for<br />

Change« und an das Café Mondial.<br />

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