Internationale Gluck-Festspiele 2019 - Festspielmagazin
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HISTORISCHE JUWELEN<br />
Seit 2005 haben die <strong>Internationale</strong>n <strong>Gluck</strong>-<strong>Festspiele</strong> regelmäßig Kostbarkeiten<br />
angeboten, die den musikalischen Alltag – wenn es denn so etwas gibt – ein Stück<br />
weit hinter sich ließen. Interpretinnen und Interpreten von Weltrang brachten Glanz<br />
und Profil für Konzerte, Opern-Arienabende, Recitals und szenische Aufführungen.<br />
Auch bei den diesjährigen <strong>Festspiele</strong>n mangelt es nicht an großen Namen, wobei die<br />
Auswahl der Programme im Sommer <strong>2019</strong> eine deutlichere Konzentration auf Werk<br />
und Wirken des Meisters aus der Oberpfalz mit sich bringt.<br />
Wenn die Barocksopranistin Karina Gauvin und der Countertenor Max Emanuel<br />
Cencic gemeinsam mit dem Orchester Armonia Atenea unter George Petrou am<br />
Eröffnungsabend Große Gefühle, Glück und Verhängnis vor uns ausbreiten, wenn die<br />
Altistin Sonia Prina zwei Tage später mit dem Mailänder Ensemble LaBarocca Heroes<br />
in Love besingt, haben wir außergewöhnliche Erlebnisse klanglicher Schönheit zu<br />
erwarten: Konzerte, die zum Kennenlernen und Wiedererkennen der Farben und<br />
Facetten <strong>Gluck</strong>‘scher Musik einladen, im festlichen Rahmen der Nürnberger Staatsoper<br />
und des neobarocken Stadttheaters Fürth.<br />
Inmitten des Festspielkalenders erstrahlt im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth,<br />
2012 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben, der Glanz einer echten Rarität:<br />
die deutsche Erstaufführung einer <strong>Gluck</strong>-Oper aus dem Jahr 1756, die exemplarisch<br />
alle Qualitäten vereint, die der Komponist meisterhaft beherrschte und zu überhöhen<br />
verstand. Kolportagehafte Macht- und Ränkespiele, angetrieben von herzzerreißenden<br />
Leidenschaften – wie in Dampfkesseln aufgestaut entladen sich die Emotionen<br />
in ebenso zarten wie aufwühlenden, ja stürmischen Arien. Die Besetzung der sechs<br />
zentralen Figuren vereint die denkbar schönsten Stimmen, und mit dem Händelfestspielorchester<br />
Halle unter Michael Hofstetter musiziert ein renommiertes, auf<br />
Originalklang spezialisiertes Ensemble.<br />
Wenn an weiteren Abenden außerdem Weltstars wie Philippe Jaroussky oder Daniel<br />
Hope (Von <strong>Gluck</strong> zu Mozart) die Musik <strong>Gluck</strong>s, seiner Epoche, seiner Vorläufer und<br />
unmittelbaren Nachfolger anstimmen, dann dürften die <strong>Festspiele</strong> <strong>2019</strong> ihre intensivsten<br />
Momente erleben – doch auch im Harmonie-Nachmittag des Kammermusikvereins<br />
Philharmonie Nürnberg und in der berühmten Berchinger Landpartie stecken<br />
überraschende, anrührende und bezaubernde Original-Klänge. Jeder einzelne dieser<br />
Abende und Konzerte verspricht inspirierte Vergegenwärtigung des historischen Ideals.<br />
„Ich betrachte die Musik nicht nur als eine Kunst,<br />
das Ohr zu ergötzen, sondern als eines der größten Mittel,<br />
das Herz zu bewegen und Empfindungen zu erregen.“<br />
Christoph Willibald <strong>Gluck</strong><br />
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