Internationale Gluck-Festspiele 2019 - Festspielmagazin
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eine Art innere Wahrheit, und wenn man sich musikalisch gut<br />
versteht, dann muss man nicht viel reden. Dann musiziert man<br />
zusammen. Musik ist eine Frage des Gehörs und weniger des<br />
darüber Sprechens.<br />
Wie kam es denn zur Zusammenarbeit mit Karina Gauvin?<br />
Karina Gauvin ist eine hochgeschätzte Kollegin, mit der ich vor<br />
Jahren schon viel musiziert, CDs produziert und Konzerte gegeben<br />
habe. Karina war zum Glück frei – und da dachten wir,<br />
machen wir das Konzert doch zusammen! Das ist doch toll! Wir<br />
haben schon viel zu lange nicht mehr gemeinsam auf der Bühne<br />
gestanden, und ich freue mich darauf, dass wir uns bei <strong>Gluck</strong><br />
wieder treffen...<br />
Wie ist Ihr Verhältnis zu <strong>Gluck</strong> und zu seinem Opernschaffen grundsätzlich?<br />
Orfeo und Ezio sind definitiv meine Lieblingsopern von <strong>Gluck</strong>.<br />
Vor allem Ezio finde ich absolut fantastisch. Ich habe das Glück<br />
gehabt, dieses Werk zweimal aufnehmen und szenisch an der<br />
Frankfurter Oper singen zu dürfen, in unterschiedlichen Rollen,<br />
das erste Mal als Valentiniano und dann in der Wiederaufnahme<br />
als Ezio. Das heißt, ich kenne diese Oper wirklich in- und auswendig.<br />
Sie fasziniert mich einfach unglaublich, weil die Geschichte<br />
so spannend ist, weil sie so revolutionär ist für die Zeit. Aber ich<br />
liebe auch <strong>Gluck</strong>s Orfeo wegen seiner spirituellen Thematik. Ja,<br />
<strong>Gluck</strong> ist wirklich ganz was Tolles. Schade, dass er nicht viel mehr<br />
für Altisten geschrieben hat...<br />
Wenn Sie <strong>Gluck</strong> jetzt vor sich hätten, was würden Sie ihm gern sagen<br />
und was gern fragen?<br />
Warum hast du all deine frühen Opern bloß nicht drucken lassen?<br />
So vieles ist verloren. Schrecklich. Demofoonte ist unvollständig<br />
und so vieles sonst. Das ist wirklich wahnsinnig schade.<br />
Wenn <strong>Gluck</strong> eine Oper für Sie hätte komponieren sollen, welches Sujet<br />
hätten Sie ihm vorgeschlagen, weil es Sie besonders gereizt hätte?<br />
Definitiv eine Metastasio-Oper – Catone in Utica!<br />
Was ist für Sie an der Thematik Die andere Stimme (siehe S. 76 ff.)<br />
von Interesse? Welchen Aspekt der sich in weiblichen Stimmlagen bewegenden<br />
männlichen Gesangskunst sollte man näher untersuchen?<br />
unter Leitung so bedeutender<br />
Dirigenten wie Kent Nagano,<br />
Yannick Nézet-Séguin, Sir<br />
Roger Norrington oder Michael<br />
Tilson Thomas eingeladen.<br />
Auch war und ist sie in Opernpartien<br />
an bedeutenden Häusern<br />
zu hören: als Armide in<br />
der gleichnamigen Oper von<br />
<strong>Gluck</strong> an der Nederlandse Opera<br />
in Amsterdam, als Giunone<br />
und L‘Eternità in Cavallis La<br />
Calisto an der Bayerischen<br />
Staatsoper oder aktuell als<br />
Armida in Händels Rinaldo<br />
beim Glyndebourne Festival.<br />
Bereits mit sechs Jahren beeindruckte<br />
Max Emanuel Cencic<br />
das Publikum, als er in einer<br />
Fernsehshow die berühmt-berüchtigte<br />
Arie der Königin der<br />
Nacht sang. In Kroatien, seiner<br />
Heimat, wurde er daraufhin<br />
schnell ein Star. Cencic war<br />
Mitglied der Wiener Sängerknaben<br />
und singt seit Jahren weltweit<br />
an bedeutenden Opernhäusern<br />
wie der Wiener Staatsoper,<br />
dem Theater an der Wien, dem<br />
Opernhaus Zürich, der Bayerischen<br />
Staatsoper, der Staatsoper<br />
Unter den Linden Berlin und<br />
Barcelonas Gran Teatro del<br />
Liceu. Konzerte führten ihn<br />
unter anderem in die Laeiszhalle<br />
Hamburg, die Carnegie<br />
Hall (New York), das Barbican<br />
Center (London), Amsterdams<br />
Concertgebouw und den Wiener<br />
Musikverein. Er wurde bereits<br />
mit dem ECHO Klassik, dem<br />
Preis der deutschen Schallplattenkritik<br />
sowie dem Diapason<br />
d‘Or ausgezeichnet und zwei<br />
Mal für den Grammy nominiert.<br />
Inzwischen arbeitet Max<br />
Emanuel Cencic zunehmend<br />
auch als Regisseur.<br />
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