Internationale Gluck-Festspiele 2019 - Festspielmagazin
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FANTASIE UND KÜNSTLERDRAMA<br />
Ein Gespräch mit Dominique Horwitz und Norbert Nagel<br />
Ritter <strong>Gluck</strong> ist E.T.A. Hoffmanns allererste Erzählung, die er als<br />
33-Jähriger veröffentlichen konnte – 1809. <strong>Gluck</strong> war seit über 20<br />
Jahren tot – sein Werk aber lebendig und überall auf den Opernbühnen<br />
präsent. Das ist heute nicht mehr ganz so – was also macht für Sie<br />
den Reiz aus, sich mit dieser Erzählung zu beschäftigen?<br />
Dominique Horwitz: Beim ersten Lesen schon die tolle Sprache,<br />
die feine Ironie, mit der Hoffmann sein Künstlerschicksal schildert<br />
– zwischen Schaffensrausch und Scheitern. Ich finde seine<br />
Beschwörung romantischer Kreativitäts-Exzesse auch heute noch<br />
faszinierend, grotesk und anrührend zugleich. Kein Wunder,<br />
dass sich Hoffmann dabei an <strong>Gluck</strong> abarbeitete – den er ja nur<br />
anhand seiner Musik und vielleicht durch zeitgenössische Portraits<br />
gekannt haben kann –, in den er sich quasi hineinträumen<br />
musste, um seine eigenen Widersprüche auszudrücken. Denn<br />
natürlich spricht er von sich selbst, wenn er von <strong>Gluck</strong> spricht. Er<br />
war sein Idol. Er hatte es geschafft, aus einfachen Verhältnissen<br />
kommend, die Welt zu bewegen…<br />
RITTER GLUCK revisited<br />
Ein Fantasiestück nach<br />
E.T.A. Hoffmann<br />
Freie Lesung und Musik<br />
mit Dominique Horwitz<br />
und Norbert Nagel<br />
Fr, 28. Juni, 20 Uhr,<br />
Tafelhalle Nürnberg<br />
GLUCKWerkstatt, Theater<br />
Sa, 6. Juli, 20 Uhr,<br />
Tafelhalle Nürnberg<br />
GLUCKWerkstatt, Theater<br />
Was macht die Geschichte vom Ritter <strong>Gluck</strong> in den Augen eines<br />
Musikers besonders?<br />
Dominique Horwitz<br />
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