29.04.2019 Aufrufe

Internationale Gluck-Festspiele 2019 - Festspielmagazin

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GLUCK IN HOLLYWOOD<br />

Ein Gespräch mit Bernd Müller<br />

<strong>Gluck</strong>s Sinfonie in G-Dur war das allererste Stück, das Bernd<br />

Müller selbst als Jugendlicher im Schulorchester einstudieren<br />

durfte. „Das war keine leichte Aufgabe… Ich spiele ja Geige und<br />

musste in diesem Falle eine umgeschriebene Bratschenstimme<br />

spielen“, erinnert sich der Musiker. Es war eine Begegnung mit<br />

Folgen, denn das Schulorchester war nur der Anfang für den Violinisten<br />

und gebürtigen Fürther. Von dort aus ging es für Bernd<br />

Müller direkt zu den Jungen Fürther Streichhölzern, deren Leiter<br />

er heute ist. Begeistert beschreibt er, wie hier engagiert mit jungen<br />

Menschen Musik gemacht wird. Vom Vororchester, in dem die<br />

Acht- bis Neunjährigen anfangen, über das Nachwuchsorchester,<br />

das Kammerorchester bis zum Sinfonieorchester, in dem die 15- bis<br />

18-Jährigen spielen, wird hier gemeinsam musiziert. Ihn selbst<br />

hat seine Zeit bei den Streichhölzern dazu gebracht, Profimusiker<br />

zu werden. „Das machen aber nicht viele. Die meisten erhalten<br />

sich die Musik als Hobby, was vermutlich auch ganz gut ist. Der<br />

Markt ist ja doch ziemlich übersättigt, und außerdem…“, Bernd<br />

Müller schmunzelt, „ist ja allgemein bekannt, dass der wesentliche<br />

Unterschied zwischen einem Jugend- und einem Profiorchester<br />

darin besteht, dass es im Jugendorchester Spaß macht...“<br />

Vom seltenen Gebrauch des Veto-Rechts<br />

Während seines Studiums war der Violinist unter anderem als<br />

Konzertmeister in der Jungen Deutschen Philharmonie tätig,<br />

später als erster Geiger der Staatsphilharmonie Nürnberg. 1997<br />

gründete er das Orchester KlangLust!, in dem ehemalige und<br />

derzeit aktive Streichhölzer, Musikstudierende und Profimusiker*innen<br />

zusammenkommen. Eine Formation, die Bernd Müller<br />

auch neben seiner Haupttätigkeit bis heute am Herzen liegt. Es<br />

war dann 2004, als der endgültige Ruf zurück zu den Wurzeln<br />

kam: „Das Telefon klingelte. Die Cellistin Christel Opp, die die<br />

Jungen Fürther Streichhölzer Anfang der Achtziger gegründet<br />

hatte, war am Apparat und fragte mich direkt heraus, ob ich mir<br />

vorstellen könnte, die Leitung des Orchesters zu übernehmen. Sie<br />

wollte sich nach 20 Jahren anderen Aufgaben zuwenden. Ich habe<br />

mich natürlich sehr geschmeichelt gefühlt und gerne zugesagt.“<br />

Bernd Müller strahlt. Es wird deutlich, welch große Freude es<br />

für ihn gewesen sein muss, diese Aufgabe zu übernehmen und<br />

fortan junge Menschen für Musik zu begeistern.<br />

CLASSIC GOES<br />

HOLLYWOOD 3<br />

Die Jungen Fürther<br />

Streichhölzer<br />

Sa, 6. Juli, 19.30 Uhr,<br />

Südstadtpark Fürth<br />

Eintritt frei<br />

Die Jungen Fürther Streichhölzer,<br />

das Jugendsymphonieorchester<br />

der Stadt Fürth, zählt<br />

in insgesamt vier Orchestern<br />

zusammen etwa 170 aktive<br />

Mitglieder, die sich – aus dem<br />

gesamten Großraum Fürth -<br />

Nürnberg - Erlangen kommend<br />

– einmal wöchentlich zum Proben<br />

treffen. Vor über 30 Jahren<br />

gegründet hat es sich zu einem<br />

außergewöhnlichen Klangkörper<br />

in der deutschen Jugendorchesterlandschaft<br />

entwickelt.<br />

Seit 2004 ist Bernd Müller für<br />

die Jungen Fürther Streichhölzer<br />

künstlerisch verantwortlich.<br />

Er war selbst langjähriges<br />

Orchestermitglied und Konzertmeister<br />

des Orchesters.<br />

90

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!