Internationale Gluck-Festspiele 2019 - Festspielmagazin
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GLUCK IN HOLLYWOOD<br />
Ein Gespräch mit Bernd Müller<br />
<strong>Gluck</strong>s Sinfonie in G-Dur war das allererste Stück, das Bernd<br />
Müller selbst als Jugendlicher im Schulorchester einstudieren<br />
durfte. „Das war keine leichte Aufgabe… Ich spiele ja Geige und<br />
musste in diesem Falle eine umgeschriebene Bratschenstimme<br />
spielen“, erinnert sich der Musiker. Es war eine Begegnung mit<br />
Folgen, denn das Schulorchester war nur der Anfang für den Violinisten<br />
und gebürtigen Fürther. Von dort aus ging es für Bernd<br />
Müller direkt zu den Jungen Fürther Streichhölzern, deren Leiter<br />
er heute ist. Begeistert beschreibt er, wie hier engagiert mit jungen<br />
Menschen Musik gemacht wird. Vom Vororchester, in dem die<br />
Acht- bis Neunjährigen anfangen, über das Nachwuchsorchester,<br />
das Kammerorchester bis zum Sinfonieorchester, in dem die 15- bis<br />
18-Jährigen spielen, wird hier gemeinsam musiziert. Ihn selbst<br />
hat seine Zeit bei den Streichhölzern dazu gebracht, Profimusiker<br />
zu werden. „Das machen aber nicht viele. Die meisten erhalten<br />
sich die Musik als Hobby, was vermutlich auch ganz gut ist. Der<br />
Markt ist ja doch ziemlich übersättigt, und außerdem…“, Bernd<br />
Müller schmunzelt, „ist ja allgemein bekannt, dass der wesentliche<br />
Unterschied zwischen einem Jugend- und einem Profiorchester<br />
darin besteht, dass es im Jugendorchester Spaß macht...“<br />
Vom seltenen Gebrauch des Veto-Rechts<br />
Während seines Studiums war der Violinist unter anderem als<br />
Konzertmeister in der Jungen Deutschen Philharmonie tätig,<br />
später als erster Geiger der Staatsphilharmonie Nürnberg. 1997<br />
gründete er das Orchester KlangLust!, in dem ehemalige und<br />
derzeit aktive Streichhölzer, Musikstudierende und Profimusiker*innen<br />
zusammenkommen. Eine Formation, die Bernd Müller<br />
auch neben seiner Haupttätigkeit bis heute am Herzen liegt. Es<br />
war dann 2004, als der endgültige Ruf zurück zu den Wurzeln<br />
kam: „Das Telefon klingelte. Die Cellistin Christel Opp, die die<br />
Jungen Fürther Streichhölzer Anfang der Achtziger gegründet<br />
hatte, war am Apparat und fragte mich direkt heraus, ob ich mir<br />
vorstellen könnte, die Leitung des Orchesters zu übernehmen. Sie<br />
wollte sich nach 20 Jahren anderen Aufgaben zuwenden. Ich habe<br />
mich natürlich sehr geschmeichelt gefühlt und gerne zugesagt.“<br />
Bernd Müller strahlt. Es wird deutlich, welch große Freude es<br />
für ihn gewesen sein muss, diese Aufgabe zu übernehmen und<br />
fortan junge Menschen für Musik zu begeistern.<br />
CLASSIC GOES<br />
HOLLYWOOD 3<br />
Die Jungen Fürther<br />
Streichhölzer<br />
Sa, 6. Juli, 19.30 Uhr,<br />
Südstadtpark Fürth<br />
Eintritt frei<br />
Die Jungen Fürther Streichhölzer,<br />
das Jugendsymphonieorchester<br />
der Stadt Fürth, zählt<br />
in insgesamt vier Orchestern<br />
zusammen etwa 170 aktive<br />
Mitglieder, die sich – aus dem<br />
gesamten Großraum Fürth -<br />
Nürnberg - Erlangen kommend<br />
– einmal wöchentlich zum Proben<br />
treffen. Vor über 30 Jahren<br />
gegründet hat es sich zu einem<br />
außergewöhnlichen Klangkörper<br />
in der deutschen Jugendorchesterlandschaft<br />
entwickelt.<br />
Seit 2004 ist Bernd Müller für<br />
die Jungen Fürther Streichhölzer<br />
künstlerisch verantwortlich.<br />
Er war selbst langjähriges<br />
Orchestermitglied und Konzertmeister<br />
des Orchesters.<br />
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