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Im Frühjahr 2019 | Ausgabe <strong>10</strong> | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil<br />
®<br />
MARCEL BOHLING<br />
MARTIN HÄNTSCHE<br />
MANFRED SPREEN<br />
REWE: IHR MARKT<br />
BADEHAUS BREMEN Ganz entspannt CHRISTINE SCHÜTZE Frauenpower auf dem<br />
Schützenfest DIETMAR ZACHARIAS Mein Freund der Baum MACEO PARKER Blow<br />
your horn FINANZTIPP Ran an den Spaten STADTTEILPORTAL www.findorff.info
q VOM LEBEN GEZEICHNET<br />
BEXTES BLICK<br />
SERVICENUMMER<br />
T 0800 359-4040<br />
WIR STELLEN<br />
UM AUF ZUKUNFT<br />
Gasumstellung im Land Bremen und umzu<br />
Ab Mai 2019 passen wir im Rahmen der Gasumstellung in Findorff alle<br />
Gasverbrauchsgeräte an.<br />
Sie erhalten per Post einen Terminvorschlag von uns. Terminverschiebungen<br />
sind möglich unter der kostenlosen Servicenummer T 0800 359‒4040<br />
oder am Infomobil ganz in Ihrer Nähe. Die Standorte finden Sie auf<br />
www.gasumstellung.de<br />
Wir danken für Ihre Unterstützung!<br />
www.gasumstellung.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03
q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong>.<br />
Jetzt<br />
fairgleichen!<br />
» Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus…«<br />
Z<br />
ack bumm ! Aber wie geht es<br />
nach der ersten Zeile des<br />
Frühlingsgedichts von<br />
Emanuel Geibel aus dem<br />
Jahr 1841 gleich weiter ?<br />
»… da bleibe, wer Lust<br />
hat, mit Sorgen zuhaus; wie<br />
die Wolken dort wandern am<br />
himmlischen Zelt, so steht auch<br />
mir der Sinn in die weite, weite Welt. «. Bis es so weit ist,<br />
dass einen das Fernweh und man die Koffer packt, sollten Sie<br />
noch im »Dorff« verweilen, um sich der Lektüre der <strong>10</strong>. Ausgabe<br />
von <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> zu widmen. Achtung,<br />
schlechtes Wortspiel: Auch die ist wieder ein Gedicht geworden.<br />
» ...die Bäume schlagen aus… « Aber nicht nur ! Sie haben für<br />
unseren Stadtteil auch einen kühlenden Effekt. Man hat es gemessen:<br />
In heißen Sommern sind die Temperaturen im Umfeld<br />
von Bürgerpark und Stadtwald viel geringer. Wie dieser coole<br />
Effekt entsteht und welche Bedeutung Stadtbäume für Findorff<br />
und allgemein für urbane Lebensqualität haben, erfahren wir<br />
von Prof. Dr. Dietmar Zacharias ab Seite 12. Blättern Sie vor !<br />
» …da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus ... « sollte für<br />
die Wahl der 20. Bremer Bürgerschaft am 26. Mai nicht gelten.<br />
Auch wenn bei vielen WählerInnen seit Jahren der Frust regiert<br />
– die Wahlbeteiligung bei den Bürgerschaftswahlen hatte 2015<br />
ein Rekordtief von 50,2 % – gilt doch die kluge Erkenntnis<br />
von Winston Churchill: »Die Demokratie<br />
ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen<br />
alle anderen.« Stimmt. Wir gehen wählen<br />
und stehen für Meinungsvielfalt auf Seite 34.<br />
» ... wie die Wolken dort wandern am himmlischen<br />
Zelt … « Wie die Wolken am Himmel wandert<br />
jeden Tag ein ewiger Warenfluss in die niemals<br />
leeren Regale der Supermärkte – zu denen auch die drei<br />
REWE-Märkte an der Hemmstraße gehören. Jederzeit eine<br />
unendliche Auswahl an frischen Lebensmitteln ist für uns heute<br />
selbstverständlich. Aber was ist eigentlich alles zu tun für einen<br />
gut geführten Supermarkt ? Wir trafen Kaufmann Manfred<br />
Spreen und seine beiden Kollegen zum Fototermin in der<br />
Obst- und Gemüseabteilung von REWE im Jan-Reiners-Center.<br />
Manfred Spreen erzählt uns ab Seite 6 auch, warum er sich<br />
dafür eingesetzt hat, dass es dort weiterhin eine Post gibt.<br />
» … so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt. « Nur<br />
Geduld, es geht ja bald in den Sommerurlaub. Vorher kommt<br />
die Welt durch zwei KünstlerInnen zu uns: Saxophonist Maceo<br />
Parker spielt nochmals groß auf im »Modernes«. Kabarettistin<br />
Christine Schütze feiert zum Tour-Jubiläum »SchützenFEST !«<br />
im »Alten Pumpwerk«. Mehr dazu auf Seite 16 und 26.<br />
Genießen Sie die sonnigen Tage und schreiben Sie uns zu dieser<br />
Ausgabe Ihre Meinung auf www.findorff.info/leserbriefe<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />
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06 l MANFRED SPREEN<br />
Der REWE-Marktchef über die Logistik eines Supermarktes,<br />
regionale Produkte und seine Verbundenheit mit Findorff<br />
<strong>10</strong> l IM BADEHAUS BREMEN<br />
Katja Zeilhofer und Roland Janauscheck leben Wellness<br />
12 l PROF. DIETMAR ZACHARIAS<br />
Wie Bürgerpark und Stadtwald für Frischluft sorgen<br />
16 l CHRISTINE SCHÜTZE<br />
15 Jahre auf Tour: Gefeiert wird im »Alten Pumpwerk«<br />
20 l ANDREAS POHL<br />
Der Musiker und Komponist über seinen »Findorff Song«<br />
21 l SPARKASSE BREMEN<br />
Erfolgreiche Stammzellspende-Aktion und eine neue SB-Filiale<br />
22 l BEATRICE CLAUS<br />
Wasser in Gefahr ? Die Expertin aus Findorff gibt Antwort<br />
Ist der Wahlkampf eine »Apokalypse der Sprechblasen« (Mike Gorden)<br />
und gibt es in den Programmen der großen Parteien tatsächlich kaum<br />
Unterschiede (resolute Wählerin) ? Finden Sie es heraus !<br />
26 l MACEO PARKER<br />
Blow your horn ! Still funky after all these years<br />
28 l ZWISCHENRUF<br />
30 l FINANZTIPP<br />
Gartenträume wahr werden lassen<br />
32 l LIEBLINGSORTE<br />
33 l MESSEZEIT<br />
34 l JA ODER NEIN ?<br />
36 l DAMALS<br />
38 l MAHLZEIT<br />
40 l DORFFKLATSCH<br />
44 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
46 l SIM SCHAUT HIN<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05
PROFILE<br />
q MANFRED SPREEN LEITET DEN REWE IM JAN-REINERS-CENTER<br />
» Wir wollen verstärkt auf lokale Lieferanten setzen.«<br />
KAUFMANN<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06<br />
MANFRED SPREEN<br />
H<br />
err Spreen, Findorff ist mit drei Märkten<br />
ein echter REWE-Stadtteil. Sie leiten den<br />
ältesten und kleinsten REWE-Markt im<br />
Jan-Reiners-Center. Welche Eigenschaften<br />
sollte man als Marktchef mitbringen ?<br />
Man sollte mit seinen MitarbeiterInnen gut<br />
zusammenarbeiten können und einen direkten<br />
Kontakt zu den KundInnen haben; also<br />
Lust haben, offen mit Menschen zu agieren.<br />
Das logistische Handwerk wie zum Beispiel für Bestellungen<br />
und die Platzierung von Waren kann man lernen.<br />
REWE hat das Prinzip »nur wer fördert, darf auch fordern« –<br />
und damit auch Flüchtlinge und sozial benachteiligte Jugendliche<br />
gute Chancen haben, in einem Job Fuß zu fassen, gibt es<br />
bei Ihnen eine besondere Förderung. Ich sehe im REWE aber<br />
auch viele ältere MitarbeiterInnen. Wer arbeitet bei Ihnen,<br />
damit immer alles gut und rund läuft ?<br />
Wir haben relativ viele junge MitarbeiterInnen, darunter auch<br />
viele PraktikantInnen. Zur Zeit haben wir einen Praktikanten<br />
aus Afghanistan, der bei uns bis zum Sommer bleibt und danach<br />
im August seine Ausbildung beginnt. Die verschiedenen Generationen<br />
umfassen auch ältere MitarbeiterInnen, die über 60 Jahre<br />
alt sind und zum Teil schon über zehn Jahre für uns arbeiten.<br />
Wie kann man sich als EinsteigerIn bei REWE bewerben ?<br />
Bewerben kann man sich jederzeit online über die Internetseite<br />
https://karriere.rewe.de/ausbildung. Ich bekomme aber auch<br />
viele Anfragen direkt bei uns in der Filiale.<br />
Für wie viele MitarbeiterInnen sind Sie verantwortlich ?<br />
Wir haben momentan ein Team von über 50 MitarbeiterInnen,<br />
die im REWE-Markt im Jan-Reiners-Center tätig sind.<br />
Betritt man »Ihren« Markt, erwartet mich zuerst die Abteilung<br />
für Obst und Gemüse. Alles ist frisch und die angebotenen<br />
Waren sind absolut perfekt in Szene gesetzt. Als Kind wuchs<br />
ich an einem Wochenmarkt auf. Auf dem gab es am Ende des<br />
Markttages nicht mehr ganz so frische Ware zum Sonderpreis.<br />
Wie ist das heute bei REWE, wenn das Haltbarkeitsdatum bei<br />
Lebensmitteln abgelaufen ist ?<br />
Dank verbesserter, bedarfsgerechter Warenplanung sowie der<br />
Praxis, Produkte mit nur noch wenigen Tagen bis zum Erreichen<br />
des Mindesthaltbarkeitsdatums zwischen 30 bis 50 Prozent<br />
günstiger zu verkaufen, gibt es immer weniger überschüssige<br />
Lebensmittel. Dadurch wird die bereits niedrige Verlustquote<br />
im Lebensmitteleinzelhandel noch weiter reduziert. Außerdem<br />
gibt REWE in enger Partnerschaft seit 1996 Lebensmittel, die<br />
nicht mehr verkauft, aber dennoch bedenkenlos verzehrt werden<br />
können, kostenlos an lokale Tafel-Organisationen ab.<br />
Als REWE-Kunde weiß ich auf meinem Weg durch die Gänge<br />
sofort, wo welche Produkte zu finden sind. Sind alle REWE-<br />
Märkte nach den gleichen Prinzipien eingerichtet – und haben<br />
sie in der Abfolge der Waren eine bestimmte »Dramaturgie« ?<br />
Alle REWE-Märkte ähneln sich im Konzept und bilden im<br />
Mittelpunkt den »Marktplatz der Frische«. Dazu gehört die<br />
Obst- und Gemüseabteilung sowie die Servicetheken bzw. das<br />
Frischesortiment mit Molkereiprodukten und Backstation. Von<br />
dort aus geht es weiter zu den Warengruppen für lang haltbare<br />
Artikel wie Cerealien, Konserven usw. Grundsätzlich sind die<br />
Sortimente an den Marktstandort angepasst, sodass die<br />
Bedürfnisse der Kunden individuell gestillt werden.<br />
Richtet sich das Angebot in einem REWE-Markt auch nach<br />
der Sozialstruktur in einem Stadtteil ? Ist in einem bürgerlichen<br />
Stadtteil beispielsweise mehr Feinkost zu finden oder<br />
ist das Angebot überall immer gleich ?<br />
Jeder REWE-Markt hat ein sogenanntes Standardsortiment,<br />
welches Markenprodukte sowie auch die REWE-Eigenmarken<br />
beinhaltet. Darüber hinaus gibt es dann noch individuelle<br />
Besonderheiten, regionale und lokale Produkte von Erzeugern<br />
aus der Nähe oder Spezialitäten am jeweiligen Standort. Hierbei<br />
versuchen wir natürlich die Kundenwünsche zu erfüllen.<br />
Stimmt es, dass Markenprodukte immer in Sichthöhe, der<br />
sogenannten »Griffhöhe« platziert werden und sich preiswertere<br />
No-Name-Artikel eher unten im Regal in der sogenannten<br />
»Bückzone« befinden ? Wenn ja, warum ist das so ?<br />
Ich sehe in dem Prinzip den Vorteil, dass es bei unseren KundInnen<br />
seit Generationen gelernt ist. Es erleichtert das Suchen<br />
und Finden der gewünschten Produkte. Schließlich greifen<br />
VerbraucherInnen gezielt zu unseren sehr beliebten Eigenmarken.<br />
Produktinnovationen muss man hingegen in Augenhöhe<br />
ins Regal räumen, sonst haben die keine Chance, gesehen zu<br />
werden. Aber man muss auch sagen: Wir platzieren Waren heute<br />
viel individueller, kreativer und kundenorientierter. So werden<br />
beispielsweise Produkte unserer »ja !«-Eigenmarke auch mal als<br />
Blockaufbau herausgehoben mitten in den Gang platziert.<br />
Auch in der Lebensmittelbranche gibt es neue Trends. Immer<br />
mehr KundInnen wollen heute beispielsweise Bio-Produkte<br />
kaufen – auch in Findorff. Markt und Umsatz für Bio steigt<br />
seit Jahren beständig. Wie reagiert REWE auf sich verändernde<br />
KundInnenwünsche – und gibt es im Stadtteil Findorff besondere<br />
Erwartungen der KundInnen, die Sie berücksichtigen ?<br />
Es gibt den Trend zu regionalen Produkten, aber das ist in<br />
Findorff genauso wie in anderen Stadtteilen. Wir haben nach<br />
und nach regionale Produkte in unser Sortiment aufgenommen<br />
– zuletzt von Bienen in Bremen produzierten Honig vom Stadtwerder.<br />
Lokale Produkte sind qualitativ ausgezeichnete Artikel,<br />
die man auch nicht in jedem Supermarkt bekommt. Weiterhin<br />
sind auch sogenannte »Superfoods« wie Chiasamen beliebt,<br />
genauso wie vegane und vegetarische Speisen. Darauf gehen<br />
wir natürlich auch im Sortiment ein. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07
q MANFRED SPREEN IM INTERVIEW<br />
» Ich trinke gern Säfte unserer Hausmarke. «<br />
Sind Sie offen, wenn jemand mit einem guten lokalen Produkt<br />
kommt ? Sagen Sie dann: »Ja, das wäre etwas für uns.« ?<br />
Ja, das sind wir. Wir wollen demnächst wieder etwas umbauen<br />
und die Fläche von der leerstehenden, ehemaligen Post an der<br />
hinteren Ecke des Jan-Reiners-Centers baulich in unseren Markt<br />
integrieren. Es muss noch eine Wand weg, aber das dauert noch<br />
etwas. Mit der Anbindung von zusätzlicher Fläche wollen wir<br />
lokale Artikel noch besser im Markt präsentieren – und dadurch<br />
verstärkt auch auf lokale Lieferanten aus Bremen setzen.<br />
REWE hat im Sommer 2016 die Plastiktragetasche als erster<br />
Lebensmitteleinzelhändler aus dem Sortiment genommen.<br />
Warum – und wie ist die Resonanz der KundInnen ?<br />
Als nachhaltig handelndes Unternehmen begrüßt REWE die<br />
öffentliche Diskussion über das Thema Plastiktüten und deren<br />
negative Auswirkungen auf die Natur und die Weltmeere. Folglich<br />
war der nächste logische und konsequente Schritt auf die<br />
Plastiktragetaschen in den Märkten zu verzichten, um so einen<br />
ersten wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Plastikmüll zu<br />
leisten. Diese Entscheidung, mit der REWE Vorreiter war, ist<br />
auf große Zustimmung und Akzeptanz bei unseren KundInnen<br />
gestoßen. Im Ergebnis ist es heute gang und gäbe, dass KundInnen<br />
ihre Tragetaschen zum Einkaufen von zu Hause mitbringen.<br />
Für diejenigen KundInnen, die an der Kasse nach wie vor<br />
eine Tragehilfe für den Einkauf benötigen, stehen mehrfach<br />
wiederverwendbare Alternativen zur Auswahl.<br />
Über den REWE-Lieferservice kann man sich Lebensmittel<br />
online bestellen und viele Produkte gekühlt nach Hause liefern<br />
lassen. Der REWE-Paketservice ergänzt das Angebot mit<br />
einem Non-Food-Sortiment. Unsere Gesellschaft wird älter.<br />
Wird sich die Nachfrage nach ins Haus gelieferten Produkten<br />
in den kommenden Jahren noch verstärken ?<br />
Ja, davon gehe ich aus. Das Problem ist heute noch, dass viele<br />
ältere KundInnen mit dem Internet etwas im Konflikt stehen<br />
und lieber per Telefon oder direkt im Laden bestellen, um sich<br />
die Lebensmittel dann bringen zu lassen. Aber wenn wir weiter<br />
denken und die heutigen geburtenstarken Jahrgänge, die mit<br />
dem Internet vertraut sind, zehn Jahre älter sein werden, wird<br />
sich die Entwicklung, Waren online zu bestellen und sich ins<br />
Haus liefern zu lassen, mit der Zeit zunehmen.<br />
Wie man in der lokalen »facebook«-Gruppe sieht, beschäftigen<br />
und identifizieren sich viele FindorfferInnen sehr mit »ihren«<br />
REWE-Märkten an der Hemmstraße. Wie wichtig ist es<br />
umgekehrt für REWE, sich lokal zu engagieren ?<br />
Gesellschaftliches Engagement ist uns bei REWE wichtig.<br />
Neben Aktionen, an denen alle REWE-Märkte in Deutschland<br />
teilnehmen, wie die jährliche Tafeltüten-Aktion, engagieren sich<br />
die REWE-Märkte auch lokal in der Nachbarschaft. So erhalten<br />
beispielsweise Sportvereine, Tierheime oder Kindergärten in<br />
Form von Warenspenden Unterstützung.<br />
Für Ihr Engagement gibt es ein gutes Beispiel im Stadtteil.<br />
2018 wurde im Jan-Reiners-Center die Postfiliale geschlossen.<br />
Bürgerverein und die Findorffer SPD hatten zur Verhinderung<br />
der Schließung eine Unterschriftenkampagne gestartet. Am<br />
Ende waren Sie es, der das unternehmerische Risiko auf sich<br />
genommen hat, zumindest eine Partnerfiliale der Deutschen<br />
Post für Briefpost und DHL-Pakete zu eröffnen. Nach einer<br />
improvisierten Übergangszeit ist die Filiale in die ehemaligen<br />
Räume der »Bremischen Volksbank« im Centerkomplex gezogen.<br />
Dort bieten Sie nunmehr auch das gesamte Tabak- und<br />
Zeitschriftensortiment sowie Haushalts- und Drogerieartikel<br />
an. War das zuerst eine Entscheidung als Unternehmer, um<br />
mehr Verkaufsfläche zu gewinnen oder zeigen Sie als der<br />
wahre Postretter damit zugleich auch Ihre Verbundenheit<br />
mit Findorff ?<br />
Uns war es sehr wichtig, den Post-Service weiterhin aufrecht<br />
zu erhalten und wir sind letztlich mit der Übernahme zu einer<br />
guten Lösung gekommen. Die Findorfferinnen und Findorffer<br />
haben dadurch nach wie vor die Möglichkeit hier im gewohnten<br />
Umfeld die Serviceleistungen der Deutschen Post zu nutzen und<br />
gleichzeitig natürlich den Einkauf zu erledigen, wenn Bedarf<br />
besteht. Das schafft nicht nur kurze Wege, sondern auch<br />
Kundenbindung.<br />
Zum Schluss unseres Gesprächs wird es persönlich: Welches<br />
ist Ihr Lieblingsprodukt aus dem REWE-Sortiment, bei dem<br />
Sie nicht »nein« sagen können ?<br />
Ich trinke gern Säfte unserer Hausmarke »REWE Feine Welt«<br />
in den Geschmacksrichtungen Orange und Granatapfel. Sehr<br />
empfehlenswert ist auch das umfangreiche, sehr gute Sortiment<br />
in der Weinabteilung, in der ich gerade für Ihr Stadtteilmagazin<br />
fotografiert wurde. Aber es gibt bei uns noch viele weitere<br />
hervorragende Artikel, die ich an dieser Stelle gar nicht alle<br />
aufzählen kann.<br />
▼ ÜBER MANFRED SPREEN<br />
Manfred Spreen wurde in Rahden in Westfalen geboren. Er ist<br />
seit über zehn Jahren mit ganzem Herzen der Marktchef des<br />
REWE-Marktes im Jan-Reiners-Center an der Hemmstraße 212<br />
und gleichzeitig Geschäftsführer der REWE Spreen oHG in<br />
Findorff. Zudem hat er nach der Schließung der Postfiliale im<br />
Jahr 2018 in Findorff als Ersatz eine Partnerfiliale der »Deutschen<br />
Post« für Briefpost und DHL-Pakete eröffnet. In jungen<br />
Jahren leistete Spreen seinen Wehrdienst beim Bundesgrenzschutz<br />
und studierte zwei Semester Volkswirtschaft, um sich<br />
dann aber aufgrund einer Stellenanzeige für eine praktische,<br />
firmeninterne Ausbildung im Non-Food-Bereich bei »Kaufhof«<br />
umzuentscheiden. In der raren Freizeit macht der Marktleiter<br />
sehr viel Sport. Manfred Spreen joggt und spielt gern Fußball.<br />
Informationen über REWE gibt es auf www.rewe.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08
PROFILE<br />
q ENTSPANNUNG PUR IM »BADEHAUS BREMEN« IN <strong>FINDORFF</strong> UND DER CITY<br />
» Wenn wir entspannt bleiben, sind wir authentisch. «<br />
WELLNESSPROFIS<br />
KATJA ZEILHOFER<br />
ROLAND JANAUSCHEK<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | <strong>10</strong> | PROMOTION<br />
V<br />
or 14 Jahren wurde der »Badehaus Spa«<br />
als Bremens erstes Hamam mit Sauna und<br />
Massage gegründet. Seit 2016 gibt es zudem<br />
in Findorff die »Badehaus Kur« als eigenständige<br />
Therapie- und Trainingsfiliale an<br />
der Theodor-Heuss-Allee 21. Wie ist es zu<br />
der Entscheidung gekommen ?<br />
Katja: Wir haben mit dem »Spa« in der<br />
Bahnhofsstraße einen Ort der Regeneration<br />
und des Erholens geschaffen. Diese Atmosphäre galt es bei der<br />
Ausweitung unseres Behandlungsspektrums zu erhalten. So<br />
sind wir für unsere neuen Trainings-, Gruppen- und therapiebetonten<br />
Angebote auf der Bürgerweide gelandet.<br />
Was zeichnet Euer Angebot aus ?<br />
Roland: Die Individualität, dass für jede Person etwas dabei ist<br />
und die Freiheit bei der Auswahl. Wir haben keine Verträge.<br />
Wie sieht das genau aus ?<br />
Katja: Vielfältig ! Wir bieten EMS-Training an. EMS ist ein<br />
kurzes effektives Personal Training unter Strom, geeignet zum<br />
Sporteinstieg, zum Rückentraining und ganz neu als spezielles<br />
Beckenbodentraining. Zudem gibt es unsere Massagekompetenz.<br />
Massage ist ja unser Ursprung. Zusätzlich gibt es jetzt tolle<br />
Yogakurse in Findorff in Zusammenarbeit mit »Yoma« und eine<br />
Kooperation mit »tigerfitness« von Mark Pattinsson, der als<br />
Personal Trainer oft outdoor im Bürgerpark unterwegs ist.<br />
Roland: Uns liegt auch sehr das Angebot von Schmerztherapie<br />
nach »Liebscher und Bracht« sowie Physiocoaching am Herzen,<br />
weil wir dort zeigen, was man selbst tun kann, um weniger<br />
Verspannungen und Schmerzen zu haben. Es ist enorm wichtig,<br />
dass die Leute eigenverantwortlicher und gesundheitsbewusster<br />
mit ihrem Körper umgehen und da können besonders wir in<br />
der Intimität einer Eins-zu-eins Behandlung helfen.<br />
Ein Tipp für alle, die das »Badehaus« kennenlernen möchten ?<br />
Roland: Lasst Euch Badehaus Gutscheine schenken ! Die gibt es<br />
online oder vor Ort im »Spa«.<br />
Man hört auch in Eurer Branche von Fachkräftemangel ...<br />
Katja: Für uns ist es wichtig, ein guter Arbeitgeber zu sein und<br />
wir konnten bisher alle freien Stellen immer schnell besetzen. Wir<br />
leben ja von der liebevollen Arbeit unserer MitarbeiterInnen.<br />
Das »Company Health Ticket« ist Euer spezielles Angebot für<br />
Unternehmen. Warum ist die Investition in die Gesundheit<br />
von MitarbeiterInnen immer eine gute Investion ?<br />
Roland: Es gibt keinen Grund, es nicht zu tun. Das »Company<br />
Health Ticket« zahlt sich aus. Ich kann als UnternehmerIn<br />
damit Danke sagen für gute Arbeit, es verbessert intern die<br />
Stimmung und extern das Image des Betriebes. Auch bedeutet<br />
eine stabile gesundheitliche Verfassung jedes Einzelnen weniger<br />
Krankheits- und Produktionsausfälle – und eine gesteigerte<br />
Produktivität und Qualität der Leistungen.<br />
Der Gesetzgeber fördert noch bis 2020 Präventionsmaßnahmen<br />
mit einem steuerbefreiten Betrag von 500,00 Euro pro<br />
Jahr und MitarbeiterIn. Wie geht das ?<br />
Katja: Das ist ganz einfach. Und es ist vom Finanzamt genehmigt.<br />
Das Unternehmen ruft bei uns an und bestellt das »Company<br />
Health Ticket« für seinen Mitarbeiter oder seine Mitarbeiterin.<br />
Alles Weitere regeln wir für Sie. Ob Yoga, Massage<br />
oder EMS: Die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter kann selbst<br />
auswählen, was zu den eigenen Bedürfnissen am besten passt.<br />
Hattet Ihr von Anfang an klare Vorstellungen, was Ihr anders<br />
als Andere machen wolltet oder hat sich das entwickelt ?<br />
Katja: Wichtig ist für uns das Zuhören. Daraus entwickeln<br />
sich neue Ideen und Projekte, die zu uns passen. Einfach nur<br />
nachmachen war für uns nie eine Option.<br />
Was sind Eure neuesten Projekte ?<br />
Katja: Mein Herzensprojekt ist das EMS Beckenbodentraining<br />
– ein zentrales Thema für die Gesundheit von Frauen in jedem<br />
Lebensalter.<br />
Roland: Wir werden den Fitnesstrend »slow jogging« zum<br />
ersten Mal nach Norddeutschland bringen; als Kurse für gelenkschonendes<br />
Laufen ohne Ambitionen auf Bestzeiten.<br />
Ihr habt beide jeweils auch Familie und Kinder. Wo, wann<br />
und wie findet Ihr eigentlich selbst Entspannung ?<br />
Katja: Wir schaffen das alles nur zusammen mit viel Liebe zu<br />
dem, was wir tun. Und wir versuchen uns Freiräume zu organisieren,<br />
die für unsere Entspannung notwendig sind. Ich entspanne<br />
mit meiner Familie. Roland entspannt sich auch auf der Arbeit.<br />
Roland: Ich kann ja unmöglich Entspannung vermitteln, wenn<br />
ich selbst gestresst bin. Nur wenn wir entspannt bleiben, sind<br />
wir für unsere Kundschaft authentisch.<br />
Wenn man das Besondere am »Badehaus« zusammenfasst,<br />
wie würdet Ihr Eure Philosophie in einem Satz beschreiben ?<br />
Katja: Wir wollen schöne Orte schaffen, an denen Menschen<br />
Wärme und liebevolle Entspannung finden – und wir wollen<br />
Menschen bewegen.<br />
▼ ÜBER DAS »BADEHAUS BREMEN«<br />
Das »Badehaus Bremen« wurde 2005 von Katja Zeilhofer gegründet,<br />
die dafür 2009 mit dem Existenzgründerpreis der Sparkasse<br />
Bremen ausgezeichnet wurde. Roland Janauscheck war Wellness–<br />
chef in der »Oase«, bevor er Mitinhaber wurde. Heute arbeiten<br />
28 MitarbeiterInnen für »Badehaus Spa« an der Bahnhofsstr. 12<br />
und »Badehaus Kur« in der Theodor-Heuss-Allee 21. Infos per<br />
Telefon 0421 / 69 69 840 und auf www.badehaus-bremen.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
PROMOTION | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 11
PROFILE<br />
q PROF. DR. DIETMAR ZACHARIAS ÜBER URBANE QUALITÄTEN DURCH BÄUME UND RÄUME<br />
» Bäume in der Stadt müssen sehr kämpfen. «<br />
PROF. DR. DIETMAR ZACHARIAS<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12<br />
BAUMEXPERTE<br />
I<br />
n Findorff wurden in den letzten Jahren viele<br />
Bäume gefällt. 2016 waren es fast <strong>10</strong>0 Bäume<br />
an der Bahnstrecke in der Kastanienstraße.<br />
Beirat und »BUND« sahen die Fällungen<br />
kritisch. Es gab Bürgerproteste. Die »Deutsche<br />
Bahn« argumentierte, die Fällungen seien »aus<br />
Sicherheitsgründen« notwendig. Je nach Blickwinkel:<br />
Gibt es »gute« und »böse« Bäume ?<br />
Ihr Beispiel macht deutlich, worum es bei<br />
Bäumen in der Stadt geht. Es geht um die Menschen, die Bäume<br />
beurteilen und entsprechend reagieren. Allgemein wird sehr<br />
positiv gesehen, dass man Bäume in der Stadt und vor der eigenen<br />
Haustür hat – weil man als Kind vielleicht darauf geklettert<br />
ist, sie Schatten spenden, Früchte tragen oder etwas kaschieren<br />
– wie ein weniger schönes Nachbargrundstück.<br />
In der Kastanienstraße ist es eine Lärmschutzwand ...<br />
Manchmal kommt aber auch das Gegenteil vor; zum Beispiel,<br />
dass ein Baum den Blick auf etwas Schönes versperrt oder den<br />
freien Blick in die Sonne. Verschattet der Baum des Nachbarn<br />
das eigene Grundstück, kann die Sichtweise schnell wechseln.<br />
Wir müssen akzeptieren, dass alle für sich zu einem Baum im<br />
eigenen Umfeld eine Meinung haben – und ob der Baum dort<br />
stehen bleibt, ist im Prinzip eine Frage der Abwägung.<br />
Das Argument mit der »Abwägung« zwischen Verkehrssich–<br />
erungspflicht und Stadtklima oder Hochwasserschutz ist oft<br />
ein Argument für Fällungen. Wie kann die Bedeutung von<br />
Bäumen gegenüber anderen Interessen gestärkt werden ?<br />
Ich glaube, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Bäumen<br />
und Grün in der Stadt ist da. Es geht in erster Linie um formale<br />
Prozesse der Umsetzung. Eine Möglichkeit dafür ist der private<br />
Bereich. Es wäre sehr schön, wenn BürgerInnen auf ihren eigenen<br />
Grundstücken einfach mehr Bäume pflanzen würden – mit<br />
allen Notwendigkeiten, die dazu gehören, wie Baumschnitt und<br />
Laubharken. Im öffentlichen Bereich ist es wichtig, dass wir Bäumen<br />
genug Raum geben: nach oben, zur Seite und nach unten.<br />
Verfügbarer Raum in der Stadt ist heute knapp und teuer ...<br />
Die Abwägung für oder gegen Bäume ist immer eine Grundsatzentscheidung.<br />
Wenn man mehr Bäume haben möchte,<br />
muss man ihnen dreidimensionalen Raum lassen. Wenn man<br />
Stadtbäume an den zentralen, besten und teuren Lagen haben<br />
möchte, bedeutet das entsprechende Quadratmeter Fläche und<br />
Kubikmeter im Boden vorzuhalten. Man kann nicht sagen: »Ich<br />
möchte mehr Bäume, aber mehr Platz kann ich nicht geben.«<br />
Ist diese Entscheidung auch eine politische Entscheidung – zum<br />
Beispiel, indem Politik klar sagt: »Wir wollen › Grüne Stadt ‹ werden<br />
und schaffen für dieses Ziel auch gesetzliche und fiskalische<br />
Anreize für mehr gewerbliches und privates Grün« ?<br />
Das alles geht gar nicht ohne eine klare politische Entscheidung.<br />
Auch die Frage der Verdichtung durch neue Bebauung ist immer<br />
eine strategisch-politische Entscheidung. Auch dabei muss man<br />
abwägen. Ich glaube, es wird zu wenig gesehen, wie wichtig es<br />
ist, für Städte urbane Qualitäten durch grüne Räume vorzuhalten<br />
und zu entwickeln – auch vor dem Hintergrund, dass man<br />
ja mehr Menschen und qualifizierte Arbeitskräfte in der Stadt<br />
haben möchte. Wenn stadtgrüne Qualitäten immer weniger<br />
da sind, wird es schwierig, Menschen in der Stadt zu halten<br />
oder neu zu gewinnen. Die Qualität von urbanen Grün- und<br />
Freiflächen entsteht nicht durch Fingerschnippen. Sie braucht<br />
Kontinuität, Zeit und sollte langfristig angelegt und entwickelt<br />
werden. Man muss dafür heute Entscheidungen treffen, deren<br />
Erfolge erst sichtbar werden, wenn die Verantwortlichen schon<br />
längst nicht mehr PolitikerInnen sind. Nochmal: Die Entscheidung<br />
für eine »Grüne Stadt« mit vielen Bäumen ist eine politische<br />
Grundsatzentscheidung, die nicht infrage stehen sollte. Es<br />
gibt aber immer auch andere Themen, die auf der Agenda stehen.<br />
Gegenüber von meinem Büro wurden Bäume entfernt, weil die<br />
Kita dort mehr Gruppenräume für mehr Kindergartenplätze<br />
braucht. Der Kitaplatz oder neuer Wohnraum sind momentan<br />
für viele Menschen elementar – und die sagen »Die Bäume<br />
können ja auch woanders stehen.« Politik priorisiert akuten<br />
Bedarf. Politik sollte aber so aufgestellt sein, dass sie dem zwar<br />
folgt, aber nicht nur kurzatmig reagiert, weil mehr Grünqualität<br />
in der Stadt von den Menschen ja zugleich auch gewollt ist. Um<br />
beiden Erwartungen gerecht zu werden, muss man sich streiten<br />
und auch mal rangeln.<br />
Wie wichtig sind Bäume für das Klima in der Stadt ?<br />
Mehrere Faktoren sind wichtig: Wir brauchen Flächen, auf<br />
denen Wasser versickern kann. Sie kennen bei Starkregen voll<br />
gelaufene Keller. Wasser im Keller finden wir gar nicht gut.<br />
Vielen FindorfferInnen sind die Starkregenereignisse von 2011<br />
gut in Erinnerung. Unser Stadtteil war besonders betroffen ...<br />
Bäume wurzeln in Versickerungsflächen. Wo Wasser versickert,<br />
verdunstet auch etwas. Das Wasser wird gehalten, bleibt im<br />
Kreislauf und kühlt. Jede Pflanze verstärkt diesen Effekt – und<br />
Bäume mit ihren großen Oberflächen durch die vielen Blätter<br />
sowieso. Bäume federn dadurch extreme Temperaturverläufe<br />
ab. Wir wissen: Unsere Städte werden in Zukunft immer enger.<br />
Gleichzeitig werden die Sommer immer heißer. Es wäre daher<br />
weder eine kluge Idee noch besonders intelligent, in dieser<br />
Situation den Grünanteil in der Stadt zu reduzieren. Warum ?<br />
Bäume können auf kleiner Fläche an Gebäuden stehen und viel<br />
Grün und Blattfläche vorhalten. Stadtbäume müssen auf wenig<br />
Fläche sehr kämpfen, werden auch nicht sehr alt, aber sie<br />
machen für uns und unser Klima einen ziemlich guten Job.<br />
Was leisten Bürgerpark und Stadtwald für Findorff ?<br />
Man hat es gemessen: In heißen Sommern sind die Temperaturen<br />
im Umfeld von Bürgerpark und Stadtwald viel geringer. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 13
q PROF. DR. DIETMAR ZACHARIAS IM INTERVIEW<br />
» 1.000 Jahre zeigen, wie alt Bäume werden können. «<br />
Das heißt, die Bäume und anderen Pflanzen dort haben für uns<br />
einen kühlenden Effekt. Der zweite Vorteil ist, dass Park und<br />
Wald über den Unisee in Richtung Blockland geöffnet sind,<br />
wodurch es einen Zustrom von kühler Frischluft gibt. Das sollte<br />
man auf keinen Fall durch Bebauung kappen.<br />
Alte Bäume, mit denen man vielleicht im Stadtteil zusammen<br />
ein Stück »aufgewachsen« ist, emotionalisieren besonders<br />
stark. Warum ist der Erhalt von alten Bäumen wichtig ?<br />
Es gibt zwei Aspekte: Je älter ein Baum wird, umso mehr bietet<br />
er potentiell Wohnraum für ihn besiedelnde Planzen, Tiere und<br />
Pilze. Auf den alten Bäumen wachsen die Moose und Flechten –<br />
und auch der Specht braucht für seine Aktivitäten einen Stamm<br />
mit einer gewissen Dicke. Die höchste biologische Vielfalt versteckt<br />
sich aber im krabbeligen Kleinen: Dazu zählen Käfer oder<br />
Weberknechte, die im Holz stecken, wenn es angewittert ist. Je<br />
älter ein Baum wird, desto mehr hat er solche Elemente. Oben<br />
in der besonnten Krone leben Arten, wie sie teilweise auch in<br />
Urwäldern vorkommen. Diese biologische Vielfalt hat eine ganz<br />
besondere Qualität, die jüngere Bäume niemals ersetzen können.<br />
Der zweite Aspekt hat mit dem menschlichen Verhalten zu<br />
tun. Alte Bäume sind vor Ort wie vertraute »Landmarken«, die<br />
uns sehr oft ein Leben lang begleiten. Unsere Bindung zu diesen<br />
Bäumen, die man vielleicht seit seiner Kindheit kennt, geht<br />
während unserer Lebenszeit nicht verloren – und je älter Bäume<br />
werden, desto eher entwickeln sie eine ganz eigene Ästhetik.<br />
Geben alte Bäume uns auch eine Vorstellung von Zeit ?<br />
Ja, da haben Sie recht. Ich gehe mit meinen StudentInnen sehr<br />
gern zu einer Linde, von der man weiß, dass sie fast 1.000 Jahre<br />
alt ist. Man steht vor dem uralten Baum, ist tief beeindruckt<br />
von seinem Alter und hat eine große Achtung davor. So geht<br />
es vielen Menschen. 1.000 Jahre zeigen, wie alt Bäume werden<br />
können. Straßenbäume in der Stadt hingegen haben kaum noch<br />
eine Chance älter als <strong>10</strong>0 Jahre zu werden. Wir sollten Bäumen<br />
aber auch, dort wo es geht, die Möglichkeit geben, sehr alt zu<br />
werden. Dazu brauchen sie größere Freiflächen, wie es sie bei<br />
uns zum Beispiel im Bürgerpark gibt. Die ältesten Bäume aus<br />
dessen Gründerzeit sind etwa 150 Jahre alt und es wäre sehr zu<br />
wünschen, dass auch in hundert Jahren noch viele davon stehen<br />
und irgendwann auch ein 1.000-jähriger Baum im Bremer<br />
Bürgerpark zu bewundern ist. Es ist unsere Verpflichtung, unse–<br />
ren Nachfahren alte Bäume zu übergeben, für die sie dann die<br />
Verantwortung übernehmen können und müssen. Alte Bäume<br />
sind gelebte Tradition, regionale Identität und Ausdruck eines<br />
sorgsamen Umgangs mit dem, was man zu treuen Händen<br />
selber einmal übernommen hat. Und das ist bremisch.<br />
Welches sind die größten Gefahren für Bäume in der Stadt ?<br />
Die größte Gefahr für Bäume ist der Mensch. Letztendlich ist er<br />
es, der die meisten davon absägt. Und: Je älter Bäume werden,<br />
desto mehr Wasser, Nährstoffe und Raum zum Überleben<br />
brauchen sie – und zwar kontinuierlich. Wenn im Alter noch<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14<br />
gewisse Krankheiten oder Schädlinge hinzukommen, müssen<br />
sie das alles erstmal überstehen. Der außergewöhnlich heiße<br />
Sommer 2018 hat es gezeigt: Wird das Wasser knapp, überstehen<br />
das viele Bäume nicht. Bei Starkregen kann aber auch zu<br />
viel Wasser die Gefahr sein, wenn die Wassermengen im Boden<br />
nicht mehr ablaufen können. Weltweit »importierte« Schädlinge<br />
sind ein weiteres Problem. Neue Schädlinge haben Ulmen,<br />
Eschen und die Rostkastanie elementar reduziert. Auch Eichen<br />
sind gefährdet. Dagegen kann man nur bedingt etwas unternehmen.<br />
Ich finde es richtig, dass man im Bürgerpark, wie es die<br />
Gründer festgelegt hatten, vorrangig einheimische Bäume pflegt<br />
und pflanzt, obwohl sie auch dort von Schädlingen bedroht sind.<br />
Ganz früher hieß es: »Ein Mann sollte in seinem Leben einen<br />
Baum pflanzen, ein Haus bauen und einen Sohn zeugen.«<br />
Häuser bauen in verdichteten Stadtteilen ist kaum mehr möglich,<br />
aber Bäume pflanzen – kann das jedeR einfach machen ?<br />
Ja, das kann man auf dem eigenen Grundstück machen oder<br />
auch einen Baum spenden. Es gilt rechtliche Regeln zu beachten.<br />
Baumart und Fläche sollten zusammenpassen. In Bremen<br />
haben wir teilweise trockenen, sandigen Boden, oft aber auch<br />
wechselnasse tonig-moorige Flächen. Man sollte sich im Vorfeld<br />
beraten lassen, welche Baumart wo passt. Ich glaube: Bäume mit<br />
persönlichem Bezug haben eine bessere zeitliche Perspektive.<br />
Man sägt den vom Vater gepflanzten Baum nicht einfach so ab.<br />
Wie können direkte AnwohnerInnen die Lebensbedingungen<br />
für vorhandene Straßenbäume verbessern ?<br />
Das eine ist Lobbyarbeit für mehr Grün an der Straße. Das andere<br />
ist, dass Bäume oft zugeparkt oder als Müllfläche genutzt<br />
werden. Dagegen muss man sofort konsequent einschreiten.<br />
Sie kennen viele Bäume in Bremen und umzu. Welches ist ihr<br />
Lieblingsbaum und wo kann man den bewundern ?<br />
Einen einzelnen Lieblingsbaum habe ich nicht, kann mich aber<br />
für viele Baumindividuen begeistern, wie die wunderschönen<br />
Flatterulmen, von denen es alte Exemplare im Bürgerpark an<br />
der Seite des Torfhafens gibt. Die eher unscheinbare Flatterulme,<br />
die übrigens der »Baum des Jahres« 2019 in Deutschland<br />
ist, trotzt mit ihren Brettwurzen auch im nassen, weichen Boden<br />
Sturm und Überschwemmungen. In der Flatterulme steckt<br />
drin: »Ich kämpfe und mache immer weiter.« Das finde ich gut.<br />
q ÜBER PROF. DR. DIETMAR ZACHARIAS<br />
Prof. Dr. Dietmar Zacharias unterrichtet seit 2002 »Angewandte<br />
und ökologische Botanik« an der Hochschule Bremen, Fakultät<br />
Natur und Technik, Studentinnen und Studenten im internationalen<br />
Studiengang »Technische und Angewandte Biologie«. Er<br />
ist unter anderem Mitglied im »Naturschutzbeirat Bremen«, im<br />
»BUND Bremen« und Gründungsmitglied des »Bündnis lebenswerte<br />
Stadt – grünes bremen«. Kontakt und mehr Informationen<br />
unter www.gruenes-bremen.de<br />
Interview: Mathias Rätsch Foto: Kerstin Rolfes ▲
PROFILE<br />
q CHRISTINE SCHÜTZE FEIERT IHR BÜHNENJUBILÄUM IM »ALTEN PUMPWERK«<br />
» Ich habe das Klavierspielen immer geliebt. «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 16<br />
CHRISTINE SCHÜTZE<br />
KLAVIER-<br />
KABARETTISTIN<br />
C<br />
hristine, vor zwei Jahren hattest Du einen<br />
großen Auftritt im »Alten Pumpwerk«. Jetzt<br />
kehrst Du zurück und möchtest gemeinsam<br />
mit dem Publikum in der Maschinenhalle<br />
wieder kräftig feiern. Was ist der Anlass ?<br />
Ja, es gibt viel zu feiern, und ganz besondes<br />
die Tatsache, dass ich insgesamt mittlerweile<br />
nun schon 15 Jahre Kabarett mache. In dieser<br />
Zeit hat sich einiges angesammelt, das ich<br />
nochmals zum Besten geben möchte. Ich habe aber auch viele<br />
neue Songs und Texte geschrieben, die ich im neuen Programm<br />
»SchützenFEST!« jetzt gern »raushauen« möchte.<br />
Du beschäftigst Dich nach eigener Aussage mit »der Liebe,<br />
den Worten, dem Alltag und den Sprachhülsen, der deutschen<br />
Sprache – und was man mit dieser wortgewaltig und klavierstimmig<br />
alles machen kann.« Das klingt ein wenig nach<br />
Volkhochschulkurs. Ist beste Unterhaltung garantiert ?<br />
Ehrlich gesagt ist das, was ich mache, auch das, was wortaffine<br />
KabarettistInnen immer tun: Sie beschäftigen sich mit den<br />
Dingen, also mit dem Alltag und den Worten – und wie die sich<br />
verändern. Das ist natürlich nicht Volkshochschule, sondern für<br />
eine Kabarettistin, wie ich es bin, sehr interessant. Warum passiert<br />
gerade »Framing« ? Heute heißt es »Framing«, früher hieß<br />
es »Schönfärberei«. Es ist trotzdem dasselbe. »Framing« macht<br />
etwas mit den Leuten. Darauf möchte ich in meinem neuen<br />
Programm eingehen – und sich mit diesen Themen zu beschäftigen,<br />
kann sehr unterhaltsam sein. Es ist wie immer bei mir: Ich<br />
bin lustig, albern, aber auch nachdenklich. Das sind die beiden<br />
Seiten, die ich immer hatte – dazu gehören auch die leisen Töne.<br />
Ich freue mich, dass Du Plattdeutsch im Programm hast. Büst<br />
Du all plattdütsk upwussen oder hest Du Di dat erst later lehrt ?<br />
Ich bin ein ganz klein wenig mit Plattdeutsch aufgewachsen,<br />
weil meine Mutter in der Gegend um Wismar aufgewachsen ist.<br />
Sie hat mir ganz viel von Fritz Reuter vorgelesen, dem Dichter<br />
und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache. Diese Geschichten,<br />
aber auch den Klang der Sprache, habe ich immer sehr gemocht.<br />
Es wurden bei uns auch manchmal plattdeutsche Lieder<br />
gesungen, aber viel mehr war nicht. Insofern verstehe ich zwar<br />
Plattdeutsch, aber ich kann Dir leider nicht auf Platt antworten,<br />
weil ich kein Plattdeutsch kann. Dialekte wie Plattdeutsch<br />
gehen ja anders an Herz und Gemüt als Hochdeutsch. Plattdeutsch<br />
mag ich sehr gern, bin als Stadtkind aber nicht damit<br />
aufgewachsen und habe es auch nicht gelernt.<br />
Schon als kleines Kind hast Du Klavier gespielt. Wolltest Du<br />
Klavierstunden oder wurdest Du sanft dazu gezwungen ?<br />
Ganz im Gegenteil: Bei uns im Elternhaus stand ein Klavier und<br />
später auch ein Flügel. Meine Eltern und mein Bruder waren<br />
sehr musikalisch. Bei uns war eigentlich immer Musik im Haus.<br />
Was ich sehr geliebt habe, wenn ich abends schon schlafen sollte,<br />
war, dass mein Vater im Wohnzimmer leise Klavier gespielt<br />
hat. Meine Mutter hat dazu auch gesungen. Ich habe mich oft<br />
heimlich an die Treppe geschlichen, zugehört und manchmal<br />
sogar geweint, weil ich diese traurigen Liebeslieder so wunderbar<br />
fand. Am nächsten Tag wollte ich diese Lieder nachspielen;<br />
oft stundenlang. Ich habe nach Gehör gespielt. Es hat zu mir<br />
aber keiner gesagt: »Oh, das kannst Du aber toll !«, weil das<br />
bei uns alle konnten und es dadurch nichts Besonderes war.<br />
Irgendwann fragten meine Eltern mich aber doch: »Möchtest Du<br />
vielleicht Klavierstunden haben ?« Ich war bis dahin überhaupt<br />
nicht auf diese Idee gekommen, weil ich als Kind gar nicht<br />
wusste, dass es sowas gibt. Ja, das wollte ich ! Irgendwann habe<br />
ich richtig ehrgeizigen Klavierunterricht bekommen. Später, als<br />
ich ungefähr zehn Jahre alt war, hatte ich mit meiner Mutter ab<br />
und zu Stress. Sie kam dann in solchen Situationen mit der Drohung,<br />
dass mit dem Klavieruntericht auch Schluss sein könnte.<br />
Sie tat so, als wenn sie den Unterricht per Telefonanruf für alle<br />
Zeiten sofort abmelden würde. Ich habe das als Kind geglaubt<br />
und empört gerufen. »Nein, bitte nicht den Klavierunterricht<br />
abbestellen !« Meine Mutter wollte das in Wahrheit natürlich<br />
nie. Zwang zum Klavierunterricht war also gar nicht notwendig.<br />
Ich habe das Klavierspielen immer geliebt. Aber auch wenn<br />
diese Begeisterung nicht einfach da gewesen wäre, hätte Zwang<br />
bei mir als Kind nicht funktioniert. Ich war immer ein sehr<br />
bockiges Kind: Wenn man in meiner Kindheit etwas von mir<br />
wollte, musste das meinerseits schon freiwillig geschehen.<br />
Später hast Du als Pianistin bei Jugendwettbewerben viele<br />
Preise gewonnen. Inwieweit haben Dich diese Auszeichnungen<br />
motiviert, immer weiter zu machen ?<br />
Die Preise waren schon eine große Motivation. Wäre ich bei den<br />
Jugendwettbewerben frühzeitig gescheitert, hätte ich wahrscheinlich<br />
nicht die Idee gehabt, Musik zu studieren. So aber<br />
wollte ich unbedingt Musik studieren. Ich habe mich dann nur<br />
in Hamburg beworben, was man eigentlich gar nicht so macht.<br />
Normalerweise bewirbt man sich in mehreren Städten. Es werden<br />
ja aufgrund der harten Auswahlkriterien nur ganz wenige<br />
BewerberInnen genommen. Das wusste ich damals gar nicht.<br />
Ich war offensichtlich ziemlich unbedarft, aber es hat im ersten<br />
Anlauf über den geraden Weg in Hamburg sofort geklappt. Ich<br />
dachte, nachdem ich angenommen wurde »Oh, wie schön !«.<br />
Später erfuhr ich, dass es auch hätte ganz anders laufen können.<br />
Für die Kabarettprogramme schreibst Du alle Texte und Songs<br />
selbst. Mit den klassischen Solokonzerten interpretierst Du<br />
vorhandene Werke von Komponisten wie Chopin, Mozart<br />
oder Debussy. Was ist für Dich künstlerisch die größere<br />
Herausforderung – und ist Kontrast Dein Programm ?<br />
Ich brauche und liebe tatsächlich beide Welten. Wenn ich nur<br />
eine Sache machen würde, würde mir im Leben etwas fehlen.<br />
Mittlerweile ist der Kabarettanteil sehr groß geworden, aber es<br />
gibt bei mir nach wie vor verschiedene Phasen: Mal bereite ich u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 17
q CHRISTINE SCHÜTZE IM INTERVIEW<br />
» Bei Frauen interessiert immer auch die Optik. «<br />
ein klassisches Programm vor. Danach steht wieder Kabarett im<br />
Vordergrund. Schon im Studium dachte ich immer: »Klassische<br />
Musik macht mir Spaß, aber immer nur die Klassik ? Ich weiß<br />
nicht...«. Ich bin heute in der glücklichen Lage, dass ich beides<br />
machen darf – und das Publikum beides hören möchte.<br />
Wann hast Du Dein kabarettischtes Talent entdeckt, bei dem<br />
es im Gegensatz zum klassischen Solokonzert ja in erster Linie<br />
darum geht, die ZuschauerInnen zum Lachen zu bringen ?<br />
Das Gefühl für mein kabarettischtes Talent hat sich erst mit der<br />
Zeit entwickelt. Am Anfang bin ich einmal in einem Krankenhaus<br />
aufgetreten, vor PatientInnen, die als DachdeckerInnen<br />
oder MaurerInnen ganz schreckliche Berufsunfälle gehabt<br />
hatten. Ich sollte sie mit einem klassischen Konzert aufmuntern.<br />
Als ich für das Konzert am Tag zuvor übte, dachte ich: »Mein<br />
Gott, ob ein klassisches Konzert diese Menschen wirklich<br />
aufmuntern kann ?« Auch weil das Publikum vermutlich nicht<br />
unbedingt nur aus KlassikliebhaberInnen bestand, wollte ich etwas<br />
machen, was sie heiter stimmen würde. Ich habe dann kurzfristig<br />
für das Konzert einen Song geschrieben. Dieser Song war<br />
mein erstes, eigenes Lied. Ob es besonders gut war, weiß ich<br />
ehrlich gesagt gar nicht mehr. Dieses Lied habe ich als Zugabe<br />
an das klassische Konzert einfach angehängt und es kam sehr<br />
gut an. Ich habe gedacht: »In dieser Richtung könnte ich doch<br />
weiter machen.« So ist es auch gekommen, aber diese spontane<br />
Zugabe im Krankenhaus war höchstwahrscheinlich eine Art<br />
Initialzündung für mich auf dem Weg zur Kabarettistin.<br />
Die Presse bescheinigt Dir als Kabarettistin »Hirn und Temperament«.<br />
Ist es für Dich schwer, sich in dieser eher von<br />
Männern beherrschten Domäne durchzusetzen ?<br />
Das kann ich jetzt schwer beantworten. Wenn man auftritt, ist<br />
man ja schon gebucht. Aber wenn Männer Kabarett machen,<br />
ist es einfach Kabarett. Wenn Frauen Kabarett machen, ist es<br />
automatisch Frauenkabarett. Im Programm erzähle ich eine<br />
Geschichte, die wirklich wahr ist: Ich war auf Tournee auf<br />
einem Kreuzfahrtschiff und ganz glücklich, weil ich ein schönes<br />
Soloprogramm gespielt hatte. Nach dem Auftritt ging ich auf<br />
den Außenbereich des Schiffs. Vor mir unterhielten sich zwei<br />
Männer, die im Publikum gewesen waren. Der eine sagte: »Wie<br />
hat Ihnen das Programm gefallen ?« Da sagte der andere »Also,<br />
mir wäre sie zu dünn.« Das ist der Unterschied: Einen Kabarettisten<br />
hätte man inhaltlich bewertet und nicht wie er aussieht.<br />
Bei Frauen interessiert immer auch die Optik. Aber ich kann<br />
nicht sagen, dass ich im Kabarett Nachteile erlebt habe.<br />
Aber warum muss man Dir »Hirn« bestätigen, zumal die<br />
Erarbeitung von guten Kabarettprogrammen ohne Intellekt<br />
und Intelligenz sicherlich gar nicht möglich ist ?<br />
Ich empfinde »Hirn und Temperament« als Lob dafür, dass<br />
man etwas schlau und gut macht. Es gibt in dem Genre ja auch<br />
schlechte KabarettistInnen, die langweilig oder dumm sind.<br />
In dem gemeinsamen Programm »BeziehungsWeisen« warst Du<br />
mit Sky du Mont unterwegs. Wie habt Ihr Euch gefunden ?<br />
Der Anlauf war auf einer Weihnachtsgala in Hamburg, für die<br />
wir unabhängig voneinander engagiert waren. Irgendwann ist<br />
er auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob wir etwas<br />
zusammen machen könnten. Er würde so gern Lesungen mit<br />
Musik geben. Ich habe gesagt, das finde ich gut, aber ich würde<br />
höchst ungern folgendes Klischee bedienen: älterer Schauspieler<br />
macht irgendwas mit junger Pianistin, weil das immer so ist.<br />
Das machen sehr viele; sehr oft auch ältere Schauspielerinnen<br />
mit jüngerem Pianisten. Ich würde mit ihm gern etwas Kabarettistisches<br />
machen. Er fand die Idee spannend. Ich finde, der Ansatz<br />
passt viel besser zu dem, was er macht – und es funktioniert.<br />
Du bist gebürtige Hamburgerin. Hamburg und Bremen haben<br />
ja nicht nur im Fußball so eine Art Rivalität. Kannst Du uns<br />
erklären, warum das so ist ?<br />
... (lacht und ist kurz sprachlos). Diese Rivalität ist eine alte<br />
Kamelle, die heute nicht mehr interessiert. Es gibt ein paar alte<br />
Witze darüber, aber das Thema hat sich längst erledigt.<br />
Privat engagierst Du Dich sehr in einem sozialen Projekt für<br />
Kinder. Was ist das für ein Projekt ?<br />
Es ist ein Projekt an einem sozialen Brennpunkt in Hamburg.<br />
Wir unterstützen Kinder, die sich keinen Klavierunterricht<br />
leisten können. Viele sind Migrantenkinder, die insgesamt<br />
in schwierigen Verhältnissen leben und sonst auf der Straße<br />
wären. Die Schule, übrigens ein Gymnasium, bietet eine sehr<br />
gute »AG« an, in der diese Kinder Klavierspielen lernen. Deren<br />
Motivation ist ganz anders, als wenn man gut situierte Kinder<br />
privat am Klavier unterrichtet, die dann sagen: »Ach, ich konnte<br />
ja gar nicht üben. Ich war ja das ganze Wochenende im Landhaus.«<br />
Kinder in unserem Projekt sind auch nach einem harten<br />
Schultag begeistert dabei und sagen Sachen wie: »Ich war bei<br />
meiner Cousine in der Türkei. Da war ein Klavier und ich<br />
konnte den ganzen Tag üben !« Ich bin immer sehr glücklich,<br />
wenn ein Kind zum Abschluss vor der ganzen Schule in der<br />
Aula ein Stück von Chopin spielt. Diese kleinen, großen Erfolge<br />
rühren mich sehr – und man bekommt auch ganz viel zurück.<br />
q ÜBER CHRISTINE SCHÜTZE<br />
Christine Schütze ist gebürtige Hamburgerin. Sie studierte an<br />
den Musikhochschulen in Hamburg und Lübeck. Als Solistin<br />
war Christine Schütze zu Gast bei internationalen Festivals in<br />
Deutschland, Italien, Spanien, Belgien, Frankreich, England<br />
und der Schweiz. 2016/2017 wurde sie für die Kabarett-Bundesliga<br />
ausgewählt. Karten für den Auftritt am Samstag, 18. Mai im<br />
»Alten Pumpwerk« gibt es online über www.altespumpwerk.de<br />
Mehr unter www.christineschuetze.de<br />
Interview: Almut Heibült und Mathias Rätsch,<br />
Foto: Matthias Hornung, www.photocube.de ▲<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18
q ANDREAS POHL IM INTERVIEW<br />
» Diese Geschichte gehört dazu. «<br />
A<br />
ndreas, Du hast den ersten »Findorff Song«<br />
geschrieben, in dem im Text die Geschichte des<br />
Stadtteils bis heute wiedergegeben wird. Wie bist<br />
Du auf die Idee gekommen ?<br />
Wenn ich in meinem Leben irgendwo hingezogen<br />
bin, habe ich mich immer für die Geschichte der<br />
Orte interessiert. In Findorff war dieser Ort die<br />
Plantage, an der sich bis heute meine logopädische<br />
Praxis befindet. Ich habe mich irgendwann<br />
gefragt: »Warum heißt die Plantage eigentlich Plantage ?« Ich<br />
habe nachgeforscht und bin dabei auf viele weitere Geschichten<br />
gestoßen – von der Jan-Reiners-Bahn, über den Torfhafen, bis zu<br />
den Mißlerhallen. Schon vor über 15 Jahren habe ich zu diesen<br />
Themen mehrere Texte geschrieben, aber die Idee für einen<br />
»Findorff Song« ist mir erst vor zwei Jahren gekommen.<br />
Der Text und auch die musikalische Umsetzung sind sehr<br />
melancholisch gehalten. Warum ist Dein<br />
»Findorff Song« keine schwungvolle<br />
Hymne auf den Stadtteil geworden ?<br />
Ich neige vielleicht als Person eher dazu,<br />
etwas melancholisch zu sein, aber auch die Findorffer Geschichten<br />
stellen in ihrer Vielfalt und Differenziertheit für mich etwas<br />
sehr Melancholisches da.<br />
Du sparst auch die dunklen Seiten keineswegs aus. Stichwort<br />
»Mißler-Hallen«, genutzt als Konzentrationslager, das bereits<br />
1933 zwischen der Walsroder- und der Hemmstraße angelegt<br />
wurde. Warum kommt in Deinem Song auch diese Historie vor ?<br />
Diese Geschichte gehört dazu – und es ist mir wichtig, dass man<br />
sich auch mit den dunklen Seiten seines Stadtteils beschäftigt.<br />
Der Weser Kurier schrieb: »Findorff ist DER Familienstadtteil<br />
Bremens. Wer es ›gutbürgerlich‹ mag, ist hier perfekt aufgehoben.«<br />
Ist Findorff eine glückliche Bremer Oase ohne Probleme ?<br />
Ich kann das nicht wirklich beurteilen, aber wenn ich mir die<br />
Vielfalt der Menschen in meiner Praxis anschaue, darf ich<br />
sagen: Findorff ist ein diverser Stadtteil. Wir haben hier sehr unterschiedliche<br />
Menschen, die sich in ihren sozialen Identitäten<br />
stark unterscheiden. Kurdisch, türkisch, englisch, französisch<br />
oder persisch: Bei uns sind viele Nationalitäten vertreten – und<br />
diese Kids haben andere Probleme im Vergleich zu denen, die<br />
hier geboren sind oder seit Jahren gut situiert leben und wohnen.<br />
Im Zeitalter von »iTunes« und »Spotify« gibt es den »Findorff<br />
Song« nur als CD zu kaufen. Warum ganz »old school« als<br />
CD und unbedingt mit einem sehr schönen Booklet ?<br />
Es ist ein großer Unterschied, ob man nur etwas hört oder ob<br />
auch eine gewisse Haptik und Visualität mit dabei ist. Die finde<br />
ich gut – und daher gibt es den »Findorff Song« mit einem toll<br />
gestalteten Cover inklusive abgedrucktem Text zum mitsingen.<br />
Danke ! Ich wünsche Dir und dem »Findorff Song« viel Erfolg.<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 20<br />
<strong>FINDORFF</strong> SONG<br />
A<br />
» Alles neu macht der Mai ! «<br />
nfang März luden wir in<br />
die Fürther Straße 8 ein,<br />
sich als potenzielle<br />
StammzellspenderInnen<br />
registrieren zu lassen,<br />
um gemeinsam den<br />
Blutkrebs zu besiegen.<br />
Unsere Filiale kooperierte<br />
dafür mit der DKMS.<br />
Am 1. und 5. März war es dann soweit:<br />
Insgesamt 33 Spenderinnen und Spender,<br />
darunter Kunden und potientielle<br />
Neukunden, ließen sich frei nach dem<br />
Slogan der DKMS »Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein !«<br />
bei uns registrieren. Offline und online war es uns gelungen,<br />
auf die Aktion aufmerksam zu machen. Dafür wurden in der<br />
Findorffer Filiale sowie in diversen Findorffer Geschäften<br />
Plakate ausgehängt. Im Stadtteilmagazin <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong><br />
<strong>NEBENAN</strong> war ein Artikel erschienen und auch auf der gut<br />
vernetzten Facebook-Seite der Sparkasse Bremen wurde auf die<br />
Aktionstage hingewiesen. Unser Serviceteam war in den roten<br />
Sparkassen-Aktionsshirts vor Ort präsent, um zu unterstützen.<br />
AKTIV VOR ORT<br />
q DIE SPARKASSE BREMEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
Die Abwicklung der Typisiering übernahmen aber<br />
natürlich die Profis aus dem Team um Hans-<br />
Gerd Holzhauer. Typisierungen sind übrigens<br />
nicht umsonst. Auch wenn die Typisierung der<br />
StammzellspenderInnen kostenlos ist, entstehen<br />
Kosten bei der DKMS, die pro Typisierung bei<br />
rund 35,00 Euro liegen. Unser Ziel war es, diese<br />
Kosten über Spenden zumindest teilweise zu kompensieren.<br />
Dafür wurden Spendenboxen der DKMS<br />
aufgestellt, die auch gut gefüllt wurden.<br />
Unser Team bedankt sich bei allen, die<br />
bei dieser Aktion mitgemacht haben.<br />
Alles neu macht der Mai ! Wenn es gut<br />
klappt, wird der bisher improvisiert aufgestellte Geldautomat<br />
der Sparkasse Bremen an der Admiralstraße 129 schon bald<br />
Geschichte sein. Stattdessen eröffnen wir in unmittelbarer<br />
Nähe des »Eiscafé Cercenà« und direkt neben »Thiele Augenoptik«<br />
eine neue SB-Filiale in der Hemmstraße 124 mit Geldautomaten.<br />
(früher »Bunte Ecke«, davor »Druckpunkt«). Mehr Infos<br />
dazu demnächst auf https://blog.sparkasse-bremen.de sowie<br />
unter »Tipps & Termine« auf www.findorff.info<br />
Text: Janine Bittkau, Filialleiterin, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 21
PROFILE<br />
q DIE <strong>FINDORFF</strong>ERIN LEITET DIE EUROPÄISCHE K AMPAGNE ZUM SCHUT Z DES WASSERS<br />
» Die Weser ist ihrer ›ökologischen Seele‹ beraubt. «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22<br />
BEATRICE CLAUS<br />
WWFREFERENTIN<br />
F<br />
rau Claus, in welchem Zustand sind die<br />
Flüsse und Bäche in Bremen ?<br />
Bremer Gewässer sind in einem schlechten<br />
Zustand. Sie sind stark vom Menschen verbaut<br />
worden. Es gibt nur noch wenig natürliche<br />
Flusslebensräume. Die Belastung durch Nährstoffe<br />
ist sehr hoch und die Auswirkungen der<br />
Weservertiefung sind groß. Damit verstößt<br />
Bremen aktuell auch gegen die europaweite<br />
Wasserschutzgesetzgebung, die in der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
festgelegt ist.<br />
Wo liegen die Hauptprobleme für die Gewässer in Bremen ?<br />
In Bremen sind Bebauungen, Vertiefungen, Nährstoffeinträge<br />
und der starke Tidenhub die wichtigsten Ursachen für die<br />
schlechte Gewässerqualität. Weser, Lesum, Wümme und Ochtum<br />
leiden besonders aufgrund der Weservertiefungen unter<br />
massiven Problemen: Die Vertiefungen der letzten Jahrzehnte<br />
haben den Tidenhub von rund 20 cm auf heute 4,20 Meter anschwellen<br />
lassen. Die bremischen Weserufer sind fast komplett<br />
in Steine gepackt. Die Weser ist damit ihrer ›ökologischen Seele‹<br />
beraubt. Aktuell führt der große Tidenhub zum Beispiel auch<br />
an Bremens schönstem Fluss, der Wümme, zu Uferabbrüchen<br />
und Verschlickungen. Ein weiteres Problem ist die mangelnde<br />
»Durchlässigkeit« der Flüsse für Fische. Besonders die Passage<br />
am Hemelinger Weserwehr überleben viele Fische nicht.<br />
In den letzten Jahren haben sich die Kläranlagen verbessert,<br />
das Abwasser wird aufwändig gereinigt. Warum ist der<br />
Zustand der Gewässer trotzdem problematisch ?<br />
Das liegt an der Gewässerstruktur. Unsere Gewässer sind zu<br />
stark ausgebaut – das heißt, es gibt wenig natürliche Lebensräume.<br />
Das sieht man daran, dass es weniger Tiere gibt, als es von<br />
Natur aus der Fall wäre. Andere Kriterien sind die Nährstoffund<br />
Schadstoffbelastung, die man auch nicht sieht. Trotzdem<br />
ist die Belastung durch Stickstoff in den Gewässern insbesondere<br />
durch Einträge aus der Landwirtschaft viel zu hoch.<br />
Warum ist ein guter Zustand unserer Gewässer so wichtig ?<br />
Zum einen ist es so, dass Gewässer Lebensraum für viele Tiere<br />
und Pflanzen sind und dass stark verbaute Gewässer eben sehr<br />
viel weniger Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten. Wenn wir<br />
die Artenvielfalt in Deutschland erhalten wollen, müssen wir<br />
die Gewässer renaturieren und in einen guten Zustand bringen.<br />
Aber auch für die Menschen sind gesunde Gewässer wichtig,<br />
unter anderem für die Erholung. Ich selber paddle gern. Eine<br />
naturnahe Landschaft wirkt sich auf den Menschen einfach<br />
entspannend und positiv aus. Letztendlich ist es auch so, dass<br />
gesunde Gewässer leichter mit den Folgen des Klimawandels<br />
klarkommen werden als schon stark geschädigte Gewässer. Und<br />
wie bereits dargestellt, spielt es auch für die Trinkwasserqualität<br />
eine Rolle, in welchem Zustand unsere Gewässer sind.<br />
Wie hat das Einfluss auf die Trinkwasserqualität in Bremen ?<br />
Können wir unser Wasser noch bedenkenlos trinken ?<br />
Ja, das können Sie. Es wird aufbereitet und die Wasserversorger<br />
sagen, die können alles aus dem Wasser herausfiltern. Allerdings<br />
wird so das Wasser immer teurer werden, weil die Aufbereitung<br />
immer aufwändiger wird, je mehr Schadstoffe aus dem<br />
Grund- und damit Trinkwasser herausgeholt werden müssen.<br />
Wie steht Bremen bei der Trinkwasserqualität da ?<br />
Im europäischen Vergleich stehen Deutschland und Bremen gut<br />
da. Wir können bei uns Wasser aus dem Wasserhahn trinken.<br />
In vielen Ländern ist das nicht mehr möglich: Dort kauft man<br />
sich das Trinkwasser nur noch im Supermarkt. Wir sollten alles<br />
tun, damit wir weiterhin Wasser aus dem Wasserhahn haben.<br />
Was muss passieren, damit sich der Zustand der Gewässer<br />
verbessert ? Wo sehen Sie die Hauptansatzpunkte ?<br />
Vor allem müssen wir auf weitere Vertiefungen und den Ausbau<br />
der Weser verzichten. Und wir brauchen eine Agrarwende, das<br />
heißt eine Landwirtschaft, in der das Verhältnis von Fläche<br />
zu Tieren stimmt, sodass keine Nährstoffüberschüsse in die<br />
Gewässer eingetragen werden. Auch ist der Maisanbau ein<br />
Problem, da gerade aus Maisanbaugebieten zu viel Nährstoffe<br />
in die Gewässer eingetragen werden. Wir brauchen auch eine<br />
Änderung des »Erneuerbare-Energien-Gesetzes«. Die Wasserkraftnutzung,<br />
die eigentlich für unsere Energieversorgung<br />
keine Bedeutung hat, schädigt die Gewässer enorm, weil sie<br />
Wanderhindernisse für Fische darstellt. Und wir müssen<br />
viele Renaturierungsmaßnahmen durchführen.<br />
Wie können wir als Einzelpersonen die Gewässer schützen ?<br />
Wir können beim Einkauf darauf achten, Lebensmittel aus<br />
biologisch-ökologischer Landwirtschaft zu kaufen, weil hier das<br />
Verhältnis von Tieren zu Fläche kontrolliert wird, es nur reduzierte<br />
Einträge von Nährstoffen in die Gewässer geben darf und<br />
keine Pestizide benutzt werden. Zudem können wir Wasser aus<br />
dem Wasserhahn aufbereiten und Plastikflaschen vermeiden.<br />
Man sollte auf Kosmetika mit Mikroplastik oder Schwermetallen<br />
wie Aluminium verzichten. Wenn es irgendwie geht, sollten<br />
HausbesitzerInnen Flächen im Garten entsiegeln und nicht<br />
versiegeln. Wer Vorreiter im Gewässerschutz sein will, kann sich<br />
eine Brauchwasseranlage einbauen lassen, um für Toilette und<br />
Wäsche Brauchwasser statt Trinkwasser zu verwenden.<br />
▼ ÜBER BEATRICE CLAUS<br />
Beatrice Claus ist Diplom-Biologin und Referentin für Gewässerschutz<br />
und Flusspolitik beim »WWF Deutschland« mit Sitz<br />
in Hamburg. Dort leitet sie aktuell die europäische Kampagne<br />
zum Schutz des Wassers. Beatrice Claus ist Findorfferin und<br />
kandidiert bei der kommenden Bürgerschaftswahl für DIE<br />
GRÜNEN für einen Sitz in der Bremischen Bürgerschaft.<br />
Interview: Nils Malte Kiele, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 23
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SOUNDCHECK<br />
q DER SAXOPHONIST SPIELT »98 % FUNKY STUFF« LIVE AM 6. JUNI IM »MODERNES«<br />
» Maceo ! Blow your horn ! «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 26<br />
MACEO PARKER<br />
FUNKLEGENDE<br />
D<br />
iese eindeutige Anweisung von James Brown<br />
signalisierte dem Saxophonisten während<br />
der energiegeladenen Konzerte des »Godfather<br />
of Funk«, das er mit seinem Solo starten<br />
sollte. Dieser Saxophonist heißt Maceo<br />
Parker, der seit Anfang der Siebzigerjahre<br />
gemeinsam mit dem zweiten Saxophonisten<br />
Pee Wee Ellis und Posaunist Fred Wesley als<br />
die J.B.’s die unglaublichen Shows von James<br />
Brown mit ebenso unglaublichen Solos veredelten. Der legendäre<br />
Erfinder des Funk verstarb 2006. Sein Leben ist mit allen Höhen<br />
und Tiefen in der sehenswerten Film-Biographie »Get On Up«<br />
dokumentiert. »Still funky after all these years« hingegen ist<br />
Maceo Parker, der seit sechzig Jahren auf den Bühnen dieser<br />
Welt spielt und aktuell einige Konzerte in Deutschland gibt.<br />
Maceo Parker wurde 1943 in North Carolina in eine hochmusikalische<br />
Familie hinein geboren: Sein Vater spielte Schlagzeug<br />
und Piano. Vater und Mutter sangen im Gospelchor. Die beiden<br />
Brüder spielten Schlagzeug und Posaune. Der kleine Maceo<br />
begann mit nur acht Jahren das Altsaxophon zu erlernen. Die<br />
erste Band der drei Brüder hieß »Junior Blue Notes«. Obwohl<br />
noch minderjährig, traten sie selbstbewusst im Nachtclub des<br />
Onkels bei dessen Konzerten zwischen den Spielpausen auf.<br />
Das hatte weitreichende Folgen: Kurze Zeit nach dem Studium<br />
an der »University of North Carolina«, verpflichtete James<br />
Brown zunächst Melvin und Marvin. Nach dem Studium stieg<br />
auch der junge Maceo erstmals als Tenorsaxophonist in der<br />
Bläserabteilung ein. James Brown galt bald als »The Hardest<br />
Working Man In Show Business«, aber auch seine junge<br />
Begleitband stand ihm in nichts nach. Trotz Streitigkeiten<br />
spielte Parker bis 1988 immer wieder für den einstigen Mentor –<br />
und war zeitweise auch dessen musikalischer Bandleiter.<br />
Zwei Jahre nach dem Ausstieg nahm Maceo Parker 1990 sein<br />
erstes Solo-Album »Roots Revisited« auf, das ein großer Erfolg<br />
wurde. Maßgeblich beteiligt an der Solokarriere war das deutsche<br />
Label »Minor Music«, auf dem auch die Live-Alben »Roots<br />
Revisited – the Bremen Concert« und »Life on Planet Groove«<br />
erschienen. Zahlreiche brilliante Veröffentlichungen folgten.<br />
Maceo Parker gibt nach wie vor etwa 200 Konzerte im Jahr. Er<br />
zählt damit zu den meist beschäftigten Musikern auf diesem<br />
Globus. Im Laufe seiner Karriere spielte er mit MusikerInnen<br />
wie Mick Jagger, Prince, De La Soul, den Red Hot Chili Peppers<br />
oder Deee-Lite zusammen. 2013 ist seine Biografie »98 % Funky<br />
Stuff« auf englisch bei »Chicago Review Press« erschienen.<br />
Jetzt hat Hartwig Komar, Tourpromoter aus Findorff, Parker<br />
nach Deutschland geholt. Er sagt: »Was Maceo Parker und die<br />
Rolling Stones gemeinsam haben, ist, dass jeder Auftritt der<br />
letzte sein kann. Der Energie ihrer Auftritte ist dies allerdings<br />
überhaupt nicht abträglich.« Und Komar ergänzt: »Die dreistündige<br />
Show wird die BesucherInnen in ihren Bann reißen.«<br />
Der großartige »Old School«-Musiker spielt in Bremen am 6. Juni<br />
live im »Modernes«. Mehr Infos unter www.maceoparker.com<br />
Text: Mathias Rätsch, Foto: Boris Breuer ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27
q DETLEF MOLLER ÜBER ELEKTROMOBILITÄT UND KLIMAWANDEL<br />
» Als wir näherkamen, sah ich eine Stromtankstelle. «<br />
F<br />
indorff ist das Dorf ohne Straßenbahn. Das<br />
ist seit den Sechzigern so. Als ich in den<br />
Achtzigern zum Studium hergezogen bin, war<br />
es ein etwas verschlafenes Örtchen, das von<br />
Eisenbahnern und kleinen Beamten bewohnt<br />
wurde. Man wohnte hier preiswert. Für mich<br />
war es durch die Nähe zur Universität der<br />
ideale Wohnort für meine schmale Geldbörse.<br />
Mittlerweile sind viele der älteren Leute, die<br />
das Straßenbild prägten, gestorben und haben einer neuen,<br />
jüngeren und offenen Klientel Platz gemacht.<br />
Heute prägen originelle, kleine Läden die hiesige Einkaufsmeile<br />
Hemmstraße und nicht die üblichen großen Ketten. Im<br />
ganzen Stadtteil finden sich Zeichen der Gentrifizierung,<br />
die aus dem Stadtteil ein angesagtes<br />
Vorzeigequartier machen werden. Wie wir<br />
bereits am Beispiel des Ostertor-Viertels<br />
und mittlerweile auch des Steintors<br />
erleben durften, kann das dem Stadtteil<br />
gut bekommen, solange die Mischung<br />
stimmt. Auch wenn ein Teil der Mietwohnungen<br />
teurer werden, wird die Mischung<br />
verschiedener Bewohner bunter<br />
werden. Ich bin davon überzeugt, daß es<br />
auch dann noch genauso viel Spaß machen<br />
wird, hier zu leben, wie heutzutage. Zu einem<br />
Vorzeigequartier gehört natürlich auch<br />
die passende Infrastruktur.<br />
Ich lese öfter in meiner Tageszeitung, daß<br />
wieder eine Straßenbahn nach Findorff<br />
gebaut werden soll. Dafür ist eigentlich kein Platz. Deswegen<br />
wurde sie ja zurückgebaut. Eine Straßenbahn wäre aber Teil<br />
eines Elektromobilitätskonzeptes, das seinen Namen verdient.<br />
Ich bin gespannt, ob es sich nicht nur um Wahlkampfgeklingel<br />
handelt. Vielleicht macht man sich wirklich in der Bürgerschaft<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 28<br />
ZWISCHENRUF<br />
Gedanken darum, wie man Findorff weiter aufwerten und auf<br />
welchem Wege man eine Straßenbahn in den Stadtteil führen<br />
kann. Die Stadtwerke hingegen kümmern sich überraschenderweise<br />
um die Aufwertung des Stadtteils. Kürzlich fiel mir eine<br />
Baustelle in der Neukirchstraße auf. Als ich abends mit den<br />
Hunden wieder vorbeikam, stand dort am Rande des Wochenmarkts<br />
ein mittelgroßer Kasten in kräftig rot-weißer Farbe. Als<br />
wir näherkamen, sah ich, daß es sich nicht um einen neuen<br />
Zigarettenautomaten handelte, sondern um eine Stromtankstelle.<br />
Ich finde das eine sehr gute Idee im Zeichen des Klimawandels<br />
und der vielen Elektroautos, die angeblich schon in wenigen<br />
Jahren in rauhen Mengen unsere Straßen bevölkern werden.<br />
Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße, als ich mir über »Tante<br />
Google« einen Lageplan der bereits in Bremen installierten<br />
Stromtankstellen anzeigen ließ. Die<br />
Auswahl ist eher spärlich und konzentriert<br />
sich vorwiegend auf das Stadtzentrum. In<br />
Findorff gibt es bis jetzt gerade mal eine<br />
Tankstelle in der Ricarda-Huch-Straße.<br />
Nicht, daß ich in Findorff ein Auto<br />
benötigen würde. Die Vielzahl der Läden<br />
in Kombination mit dem Wochenmarkt<br />
erleichtern das zu-Fuß-Leben hier<br />
ungemein. Aber selbst wenn ich mir eines<br />
kaufen würde, hätte ich kaum eine Möglichkeit,<br />
es auch zu benutzen. Ohne ein dichtes Netz<br />
von Ladestationen werden auch keine<br />
Elektroautos auf den Straßen fahren.<br />
Eine Energiewende, die ihren Namen verdient,<br />
kostet Geld. Sehr viel Geld. Nach<br />
dem letzten Sommer und dem Biergartenwetter, das wir heuer<br />
bereits im Februar hatten, muß aber auch dem größten Ignoranten<br />
klar sein, daß der Klimawandel in vollem Gange und<br />
kaum mehr aufzuhalten ist. Umso wichtiger ist eine nachhaltige<br />
Energiewirtschaft. Da sind wir alle in der Pflicht, genauso wie<br />
die Leute, die wir im Mai in die Bürgerschaft wählen werden.<br />
Ich werde mir sehr genau ansehen, was in den Programmen der<br />
Parteien dazu steht, wie realistisch es klingt und wie sehr sich<br />
die Politiker der drängenden Problematik bewußt sind.<br />
Ladestationen können ein Teil davon sein. Straßenbahnen<br />
auch. Solarzellen auf Dächern und isolierte Fassaden auch.<br />
Davon gibt es in Findorff noch viel zu wenige. Anwohnerparkzonen<br />
in Kombination mit »Park & Ride« würden ihren Beitrag<br />
zur Energiewende leisten. Es gibt viele Möglichkeiten, den<br />
Wohnwert im Quartier zu erhöhen und gleichzeitig nachhaltig<br />
zu wirtschaften. Einiges können wir selbst durchführen, einiges<br />
muß der Beirat initiieren und wieder anderes müssen Bürgerschaft<br />
und Bund beschließen. Dann könnte unser Findorff<br />
wieder ein Dorf werden. Mit Straßenbahn.<br />
Text: Detlef Moller, Foto: Dominik Veverka ▲<br />
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Zuhauses an Bedeutung. Deshalb möchten sie<br />
gern mehr in seine Gestaltung investieren. Mit<br />
einem Privatkredit klappt dieses Vorhaben<br />
unkompliziert und schnell.<br />
Die wärmere Jahreszeit hat endlich Einzug<br />
erhalten. Viele Bremer und Bremerinnen krempeln jetzt die<br />
Ärmel hoch. Allerdings nicht nur, um die Beete umzugraben,<br />
den Rasen zu vertikutieren und neue Blümchen zu pflanzen.<br />
Frühlingszeit ist traditionell Modernisierungszeit – das betrifft<br />
das Innenleben des Eigenheims und den Bereich unter freiem<br />
Himmel gleichermaßen.<br />
Für immer mehr Menschen zählt dieser nämlich zum Zuhause<br />
dazu. Entsprechend hübsch und gemütlich möchten sie ihn<br />
einrichten. Doch nicht jeder hat genug Geld auf der hohen<br />
Kante für das Projekt. Verschieben müssen die Betroffenen<br />
allerdings nichts: Weil der Freiluftbereich immer wichtiger<br />
wird, können Sie das Freiluft-Upgrade mithilfe eines Privatkredits<br />
realisieren.<br />
Sie möchten kleinere Summen unkompliziert aufnehmen? Das<br />
ist bei der Sparkasse Bremen kein Problem. »Ein Privatkredit<br />
ist ein Darlehen, das die Kreditnehmer über einen festgelegten<br />
Zeitraum und in gleichbleibenden Raten zurückzahlen«, erklärt<br />
Finanzexperte Dennis Rother von der Sparkasse Bremen.<br />
Üblich sind Laufzeiten bis 84 Monate, bei höheren Kreditbeträgen<br />
auch bis zu 120 Monaten. Insgesamt können Interessierte<br />
bis zu 80.000 Euro aufnehmen. »Der Verwendungszweck ist<br />
frei – das heißt, ob die Kreditnehmer das Geld für Renovierungen,<br />
Konsumgüter, Urlaub oder anderes benutzen möchten,<br />
ist egal. Einzig der Erwerb von Immobilien und Grundstücken<br />
ist ausgeschlossen«, betont Rother.<br />
Die Abwicklung beim Privatkredit ist unkompliziert – denn im<br />
Gegensatz zu einer Bau- oder Immobilienfinanzierung benötigt<br />
die Bank keine gesonderten Sicherheiten. »In der Regel müssen<br />
die Antragsteller lediglich Dokumente wie beispielsweise Gehaltsabrechnungen<br />
und Kontoauszüge der letzten drei Monate<br />
einreichen«, sagt der Finanzexperte. »Für diejenigen, die bei<br />
uns eine Baufinanzierung oder ein Girokonto haben, ist die<br />
Abwicklung noch einfacher: In diesem Fall benötigen wir<br />
normalerweise keine weiteren Unterlagen.« Die Auszahlung<br />
erfolgt dann zumeist sehr schnell innerhalb eines Tages,<br />
oftmals sogar innerhalb weniger Stunden.<br />
Wer Immobilien besitzt, dem macht die Sparkasse Bremen ein<br />
ganz besonderes Angebot: den Privatkredit mit besonderen<br />
Konditionen. »Normalerweise sind diese ja abhängig von<br />
der Bonität der Kunden. Der Kredit wird teurer, wenn sie<br />
beispielsweise bereits verschuldet sind. Das ist in diesem Fall<br />
nicht so.«, erläutert Rother.<br />
Macht ein Privatkredit trotz finanzieller Rücklagen Sinn ? Das<br />
ist immer eine sehr persönliche Entscheidung: Viele Bremer und<br />
Bremerinnen, die eine bestimmte Summe zurückgelegt haben,<br />
nutzen die Möglichkeit eines Privatkredits für Schönheits- und<br />
Reparaturarbeiten an ihrem Haus und Garten. »Weil einige sich<br />
gern einen finanziellen Puffer einbehalten wollen – für unvorhersehbare<br />
Dinge wie beispielsweise eine Autoreparatur oder<br />
eine Zahnarztrechnung«, erklärt der Finanzexperte.<br />
Bei jedem Privatkredit verfolgt die Sparkasse Bremen laut Dennis<br />
Rother ein Ziel: »Wir wollen verantwortungsvoll bei der Finanzierung<br />
helfen«, sagt der Experte. Und das bedeutet, dass sich<br />
die Finanzexperten Einnahmen und Ausgaben ihrer Klienten<br />
genau anschauen und auch schonmal von der Aufnahme des<br />
Ratenkredits abraten, sollten sie sich ihn nicht dauerhaft leisten<br />
können.<br />
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aufnehmen möchte, kann sich natürlich persönlich in der<br />
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Sie einfach das Team von Filialleiterin Janine Bittkau an:<br />
Telefon 0421 / 179-26 27. Sie möchten sich online informieren?<br />
Im Internet können Sie mittels Online-Rechner mit wenigen<br />
Klicks die Konditionen für den gewünschten Privatkredit berechnen.<br />
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Text: Sparkasse Bremen, Fotos: Sirtravelalo, Couleur ▲<br />
PROMOTION | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 31
q DIE SKATERANLAGE AM SCHLACHTHOF<br />
▼ VOM 14. BIS 16. JUNI 2019: REHAMESSE »IRMA« IN BREMEN<br />
V<br />
or dem Kulturzentrum Schlachthof an der<br />
Findorffstraße trifft sich eine besondere Subkultur<br />
mit eigenen Regeln – und einem für<br />
Außenstehende erstmal nicht verständlichen<br />
Jargon. Oder wissen Sie, was ein »Assknife«,<br />
»Acid Drop«, »Waist« oder »Skate« ist ?<br />
Die SkaterInnen vor Ort könnten Ihnen die<br />
Bedeutung der Begrifflichkeiten erklären –<br />
wenn sie nicht gerade<br />
höchst sportiv dabei wären, nach einem<br />
Start über die Rampe einen »Air« zu machen,<br />
bei dem sie mit dem »Board« in die<br />
Luft abheben, um zu »tricksen« – oder vom Boden aus mit dem<br />
Skateboard in die Luft springen. Das ist dann übrigens ein echter<br />
»Ollie« und kein »Air«. Sie verstehen weiterhin nur Bahnhof ?<br />
Man kann ja nicht alles wissen, aber schnell wird klar: Skateboarden<br />
ist mehr als ein Straßensport. Es ist ein Lebensgefühl.<br />
In den Siebzigerjahren kamen SkaterInnen in den USA auf die<br />
Idee, während der Dürreperioden einfach trockengelegte Swimmingpools<br />
für ihre rollende Leidenschaft zu nutzen. Weil es in<br />
unseren europäischen Breitengraden in der Regel aber weder<br />
Dürren noch leere und zugängliche Pools gibt, enstanden über<br />
die Jahrzehnte in vielen Großstädten Europas Skateparks mit<br />
sogenannten »Bowls« – für eine stetig wachsende Szene.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 32<br />
Hey, Ho, Let‘s Go !<br />
LIEBLINGSORTE<br />
In Findorff war es 1991 soweit: Auf dem Außengelände des<br />
Schlachthofes wurde vom Kulturverein eine »Rollsportanlage«<br />
angelegt. Öffentlich für alle zugänglich ist diese seitdem bei<br />
Jugendlichen ein beliebter Treffpunkt. Die Skateranlage besitzt<br />
Besonderheiten wie Pool, Snakerun und ganz viel Freilauffläche<br />
– und dadurch haben auch BikerInnen, BMX- und InlinefahrerInnen<br />
hier ihren »Lieblingsort«. Jährlicher Höhepunkt für<br />
die Findorffer und Bremer Szene ist der seit 1996 stattfindende<br />
»Endless Grind«, zu dem SkaterInnen aus<br />
ganz Deutschland anreisen. Während<br />
dieser »School Skateboard Session« werden<br />
die Anfänge des Rollbrettfahrens in den<br />
Sechzigerjahren zelebriert – mit Pool, Street, Hochsprung und<br />
Weitsprung Contests, Band am Pool und Skate Rock DJ’s. Der<br />
»Endless Grind« besteht aus vier Contests, wobei nur alte Tricks<br />
gezeigt werden. Nicht Höchstleistung, sondern »Style« entscheiden<br />
darüber, wer prämiert wird und es macht Spaß, zuzuschauen.<br />
Sie sind jetzt neugierig geworden und möchten auch wissen,<br />
was »Assknife«, »Acid Drop«, »Waist« oder »Skate« bedeuten?<br />
Fragen Sie die SkaterInnen Ihres Vertrauens oder recherchieren<br />
Sie auf https://de.wikipedia.org/wiki/Skateboarder-Jargon<br />
Text: Mathias Rätsch, Recherche: Julia Hünhold,<br />
Foto: Mathias Rätsch ▲<br />
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Internationale Reha- und Mobilitätsmesse für Alle.<br />
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Beratungs- und Versorgungsleistungen<br />
werden<br />
Menschen mit Behinderung,<br />
SeniorInnen und pflegenden<br />
Angehörigen auf der Messe<br />
»IRMA« in Bremen geboten<br />
– und man kann sich dabei<br />
über die neuesten Entwicklungen<br />
auf dem Rehamarkt informieren. Innovative<br />
Produkte und Dienstleistungen von über 120 AusstellerInnen<br />
erwarten die BesucherInnen. Geboten<br />
wird alles, was das Leben mit Einschränkung<br />
erleichtern und zu mehr Selbstständigkeit, Lebensqualität<br />
und Komfort verhelfen kann. Das Angebot der »IRMA«<br />
setzt auf eine qualitativ hochwertige und individuelle Hilfsmittelversorgung<br />
für alle. Auf der »IRMA« stehen der Mensch und die<br />
gleichberechtigte Teilhabe am Leben im Mittelpunkt.<br />
Es gibt vielfältige Vorteile für die MessebesucherInnen: Oft<br />
wissen behinderte Menschen und deren Angehörige nicht genau,<br />
welche Unterstützung ihnen zusteht. Auf der »IRMA« können<br />
sie sich bei SpezialistInnen darüber informieren und erfahren,<br />
wie man vor dem Hintergrund gesetzlicher Ansprüche auf eine<br />
gleichberechtigte Teilhabe am Leben die richtigen Anträge stellt,<br />
um Kostenübernahmen oder Zuschüsse zu erhalten. Doch nicht<br />
nur das. BesucherInnen haben zudem auch die Möglichkeit,<br />
AnbieterInnen zu vergleichen, Neues zu entdecken und die<br />
beste Lösung für ihre persönlichen Ansprüche zu finden.<br />
Willkommen auf den Rollstuhl-Parcours: Auf großen Freiflächen<br />
in der Sporthalle (Halle 6) können BesucherInnen schnelle Elektrorollstühle,<br />
Spezialräder, Handbikes und Scooter testen und<br />
Probe fahren. Auf einem gesonderten Rollstuhl-Parcours werden<br />
reale Hindernisse wie Bordsteinkanten, Kies- oder Sandwege,<br />
Gefälle, Steigungen und enge Türen simuliert. Dieser Testparcours<br />
läuft unter dem Projektnamen »Perspektivwechsel«. Auch<br />
nicht betroffene Menschen können sich mit einem Leihrollstuhl<br />
an dem Parcours versuchen. Projektziel ist unter anderem, die<br />
Bevölkerung für das Thema »Barrierefreiheit« zu sensibilisieren.<br />
2019 wird es ein buntes Begleitprogramm und viele spannende<br />
Sonderthemen auf der »IRMA« geben. Täglich finden Tombolas<br />
mit attraktiven Preisen (z. B. iPad, Reifenschutz u.v.m.) sowie<br />
Assistenzhundevorführungen statt. Eine eigene Messehalle ist<br />
dem Behinderten- und Rollstuhlsport gewidmet. Hier wird gezeigt,<br />
dass eine Behinderung sportlicher Betätigung nicht im<br />
MESSEZEIT<br />
Wege steht. Rollstuhl-Basketball, Rugby, Badminton,<br />
Tanzen, Tischtennis oder Tennis – alles ist<br />
möglich. Vereine und Verbände informieren<br />
und präsentieren ihren Sport. Spannend wird<br />
es, wenn BesucherInnen sich an den Blindenparcours<br />
wagen oder sich über Tauchangebote<br />
und Selbstverteidigungskurse für Menschen<br />
mit Behinderung informieren. Dass Träumen<br />
keine Grenzen gesetzt sind, zeigt das Projekt<br />
»Renate Schoolbus«, ein rollendes, behindertengerechtes<br />
Haus auf vier Rädern.<br />
Ob Rollstühle, Rollatoren, Handbikes,<br />
Scooter und andere Mobilitätshilfen, behindertengerechte<br />
Pkws, Pflegehilfsmittel, Hilfen für den Alltag,<br />
Kinder-Reha und Kinder-Hilfsmittel, barrierefreies Bauen und<br />
Wohnen, Prothesen und Orthesen, Hilfen für Arbeit, Integration<br />
und Beruf, Spezialisten für barrierefreies Reisen und Sport,<br />
Beratungsangebote von Vereinen und Verbänden, Pflege und<br />
Therapie, medizinische Versorgung, Smarthome, Software- und<br />
Kommunikations-Hilfsmittel – zu all diesen Themen kann man<br />
sich von führenden SpezialistInnen vor Ort beraten lassen.<br />
An drei Tagen hat man auf der »IRMA« auch die Möglichkeit,<br />
Schulungen und Fortbildungskurse zu besuchen. Angeboten<br />
werden u. a. Kurse in den Bereichen Mobilitätstraining, Hilfsmittelversorgung,<br />
Pflege, rückenentlastendes Arbeiten und<br />
Sturzvorsorge. Die Veranstaltungen richten sich an PhysiotherapeutInnen,<br />
ErgotherapeutInnen, Pflegeberufe, SozialarbeiterInnen,<br />
BetreuerInnen, medizinische Berufe und FachhändlerInnen<br />
sowie an pflegende Angehörige.<br />
▼ ÜBER DIE REHAMESSE »IRMA«<br />
Die »IRMA« findet von Freitag, den 14. bis Sonntag, den 16.<br />
Juni 2019 in Halle 6 und 7 in der Messe Bremen statt (Bürgerweide<br />
/ Theodor-Heuss-Allee), nur etwa 400 Meter vom Hauptbahnhof<br />
entfernt. Ausreichend Parkplätze gegen Gebühr direkt<br />
vor den Messehallen. Öffnungszeiten täglich von <strong>10</strong>:00 bis 18:00<br />
Uhr (Sonntag bis 16:00 Uhr). Der Eintrittspreis beträgt 5,- Euro.<br />
Jeweils eine Begleitperson eines behinderten Besuchers oder einer<br />
Besucherin mit Vermerk »B« im Ausweis ist frei (kostenloser<br />
Eintritt). Kinder bis 16 Jahre sowie SchülerInnen, StudentInnen,<br />
Zivildienstleistende und Auszubildende haben ebenfalls freien<br />
Eintritt. Ausführliche Informationen zu allen Angeboten und<br />
Themen auf der IRMA 2019 gibt es unter www.irma-messe.de<br />
Text: Pascal Escales, Anja Stürzer, Foto: Escales-Verlag ▲
▼ DAS WIRD MAN DOCH WOHL NOCH FRAGEN DÜRFEN<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34<br />
Ist die Wahl eine Qual ?<br />
K<br />
E<br />
s ist wieder so weit. Bald kannst Du in<br />
unserem schönen Findorff keinen Fuß mehr<br />
vor die Tür setzen, ohne angequatscht zu<br />
werden. Und diesmal sind es nicht die Zeugen<br />
Jehovas oder die Anhänger L. Ron Hubbards.<br />
Es sind Politiker. Den Zeugen Jehovas sage<br />
ich immer, dass ich schwul bin und gleich zu<br />
meinem Freund muss, um mit ihm wilden und<br />
hemmungslosen Sex zu haben. Dann sehen sie<br />
mich angewidert an und lassen mich in Ruhe. Bei Scientologen<br />
benötigt man mehr Zeit, um ihre verquere Seelen-Logik auseinanderzunehmen.<br />
Das mögen die nämlich gar nicht und es macht<br />
deswegen einen Riesenspaß. Aber Politiker und Spaß ?<br />
Der Himmel steh‘ mir bei ! Die meisten glauben<br />
das wirklich, was sie einem da erzählen. Von<br />
wegen, dass sie jetzt plötzlich alles besser<br />
machen wollen. Dass sie ein revolutionär<br />
neues Konzept haben für den Stadtteil.<br />
Die Stadt. Das Land. Die Welt. Wenn<br />
man sie fragt, warum sie es denn nicht<br />
in der Vergangenheit besser gemacht<br />
haben, als sie schon in der Regierung<br />
waren, sind immer die anderen schuld.<br />
Meist sind die Konzepte ziemlich banal.<br />
Renten rauf. Löhne rauf. Steuern runter.<br />
Oder bei anderer Ausrichtung: Investieren.<br />
Flexibilisieren. Subventionieren. Verunsichern.<br />
Oder: Ausländer raus. Andere<br />
Meinungen raus. Oh, ist ja keiner mehr<br />
übrig, der für uns den Müll wegbringt !<br />
Das sind alles völlig neue Ideen, die noch kein Mensch zuvor<br />
gedacht hat. Deswegen soll ich ihnen zuhören und meine<br />
Kreuze bei ihnen machen. Wenn ich sie frage, warum sie nicht<br />
die wirklich wichtigen Probleme anpacken, wie Klimawandel,<br />
Energiewende, unser marodes Sozialsystem oder den abgelaufenen<br />
Generationenvertrag, ist plötzlich kein Geld mehr da, denn<br />
das braucht man für die Wahlgeschenke.<br />
Vielleicht sollte man klein anfangen und alle Lobbyisten aus den<br />
Parlamenten verbannen. Danach alle Posten nach Eignung besetzen<br />
und nicht nach Parteibuch. Das würde in Bremen und im<br />
Bund funktionieren. Man könnte auch anfangen, nachhaltige<br />
Politik unter Einbeziehung der Bürger zu machen. Dann hätte<br />
sogar vielleicht ich wieder Spaß am Wählen.<br />
Du findest mich polemisch ? Dann gehe im Wahlkampf auf den<br />
Findorffmarkt und genieße die Apokalypse der Sprechblasen.<br />
Mike Gorden hat in seinem früheren Leben Chemie studiert,<br />
sieht sich aber selbst als begnadeten Schriftsteller. Frage im<br />
Findorffer Bücherfenster nach seinem Buch »Gefahr von der<br />
anderen Seite«, wenn Du ihm etwas Gutes tun willst. Und<br />
achte darauf, seinen Nachnamen richtig zu buchstabieren. ▲<br />
JA ODER NEIN ?<br />
ennen Sie den Unterschied zwischen<br />
Deutschland, Bremen und Findorff und –<br />
sagen wir mal – Sudan, Eritrea und Saudi<br />
Arabien ? Bitte antworten Sie jetzt nicht:<br />
»Dort ist es heißer und es regnet weniger.«<br />
Laut der Menschenrechtsorganisation<br />
»Freedom House« gibt es weltweit <strong>10</strong>5<br />
Länder, die nicht frei oder nur eingeschränkt<br />
frei sind. Dort gibt es keinerlei politische Rechte und<br />
bürgerliche Freiheiten werden systematisch unterdrückt. Diktatoren<br />
herrschen weltweit durchschnittlich übrigens 37,5 Jahre.<br />
Die Wahl des ersten Bremer Senats nach Nazidiktatur und<br />
Kriegsende fand am 13. Oktober 1946 statt. Die SPD holte<br />
47,6 %, die CDU 18,9 % und die KPD 11,5 % der<br />
Stimmen. Sie möchten es anschaulicher ? Besuchen<br />
Sie die »Geschichtswerkstatt Findorff«,<br />
treffen Sie dort auf erzählfreudige ZeitzeugInnen<br />
und fragen Sie nach Fotos von damals.<br />
Sie werden erfahren: Die Nachkriegszeit<br />
war existenziell, die Menschen hatten wenig<br />
oder nichts und ungezählte Gebäude lagen<br />
auch in Findorff in Schutt und Asche.<br />
Heute finden viele, dass alles immer schlimmer<br />
wird. Sie jammern über unfähige Politiker-<br />
Innen, die ständig nicht das tun, was wir wollen.<br />
Aber was wollen wir ? Was wir wollen, müssen wir<br />
schon klar sagen und uns mit viel Aufwand<br />
öffentlich dafür einsetzen. Damit<br />
meine ich nicht bequeme Posts auf »facebook«,<br />
sondern auch das direkte Gespräch<br />
mit denen, die uns vertreten wollen – im Europaparlament, in<br />
der Bremer Bürgerschaft oder im Findorffer Beirat. VolksvertreterInnen<br />
sind Menschen aus dem Volk, die zum Beispiel als<br />
Mitglieder im Findorffer Beirat ihre oft kleinteiligen Tätigkeiten<br />
ehrenamtlich ausüben. Und kann es sein, dass PolitikerInnen<br />
manchmal tatsächlich wissen möchten, was wir von ihnen wollen<br />
? Sagen wir es ihnen ! Klar, es gibt immer auch KarrieristInnen,<br />
denen es nicht zuletzt um gut dotierte Abgeordnetenplätze<br />
geht, aber ebenso gibt es echte »ÜberzeugungstäterInnen«, die<br />
sich für gute Ziele mitunter ein Leben lang politisch einsetzen.<br />
Beide Spezies sollen auch in Vereinen oder unter KollegInnen<br />
vorkommen. So what ! Wer aber ist wer ? Der direkte Kontakt<br />
am Wahlstand oder Besuche von Beiratssitzungen könnten erste<br />
Anhaltspunkte über die KandidatInnen liefern. Sie werden merken:<br />
Die PolitikerInnen gibt es nicht, wohl aber Menschen, die sich<br />
unterschiedlich kompetent und überzeugend politisch betätigen.<br />
Also: Gehen Sie wählen, gern auch das für Sie »kleinere Übel«,<br />
aber wählen Sie – und nehmen Sie damit eines der wichtigsten<br />
Grundrechte wahr, das wir in unserer Demokratie haben.<br />
Kay Grimmich ist unser Autor für Minderheitsmeinungen. ▲<br />
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1 x Schmerztherapie<br />
nach Liebscher & Bracht, 55 Min.<br />
2 x Rückenintensivmassage, 40 Min.<br />
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Kopf- und Gesichtsmassage, 40 Min.<br />
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<strong>10</strong> x Yoga, je 90 Min.<br />
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5 x EMS-Training, je 20 Min.<br />
nur90,-<br />
statt 125 Euro<br />
SUMMER BEAUTY<br />
1 x Garshan Massage, 40 Min.<br />
1 x Faszientraining, 40 Min.<br />
3 x EMS-Training, je 20 Min.<br />
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▼ TAPAS UND MEHR IM »RUCOLA« IN DER NEUKIRCHSTRASSE 1<br />
D<br />
irekt am Torfhafen am Anfang<br />
der Neukirchstraße bietet das<br />
»Rucola« seinen Gästen in<br />
den mit viel Grün neu gestalteten<br />
Räumlichkeiten mit<br />
Tapas und mehr ganz neue<br />
Geschmackserlebnisse.<br />
Das Tapas Restaurant hat<br />
nicht nur die weiterhin wöchentlich wechselnde<br />
Mittagskarte des früheren Inhabers völlig neu<br />
gestaltet und um mehrere Gerichte erweitert, auch<br />
die Abendkarte bietet – neben bewährten Klassikern<br />
– eine ganz neue geschmackliche Vielfalt.<br />
Kreative internationale Küche.<br />
Ging es einst im »Amoroso« bodenständig italienisch zu, ist jetzt<br />
kreative internationale Küche mit einigen echten »Highlights«<br />
dazugekommen. Ob Suppen, Tapas und Kleinigkeiten, Pasta und<br />
Pizza, Salate, vegetarische und Fleischgerichte, Fisch und natürlich<br />
eine kleine, feine Auswahl an süßen Desserts – was immer<br />
man auch wählt, es gilt hier jetzt: Der Inhaber ist mit Herz und<br />
Seele auch der Koch, der uns nicht nur sprichwörtlich beweisen<br />
möchte, »...was er alles auf der Pfanne hat« – und das war für<br />
MAHLZEIT<br />
unsere mittägliche Bestellung »Seelachsfilet mit<br />
Zitronenmantel in Kräuter-Sahnesauce mit Karotten,<br />
Zucchini und gerösteten Kartoffeln« sehr,<br />
sehr geschmackvoll und lecker gemüsig angerichtet;<br />
serviert und aufgetischt von einer extrem<br />
freundlichen und aufmerksamen Bedienung.<br />
Ebenfalls sehr gut: Vor der Hauptspeise gab<br />
es frisches Brot mit einer Art Rucola-Pesto.<br />
Wie lautet mein deutscher Lieblingssatz als ein verstecktes<br />
Lob verwöhnter Hedonistenschnösel ?<br />
»Da kann man nun wirklich nicht meckern !«<br />
Auch ansonsten gibt es dazu im »Rucola« keinen<br />
Grund, denn die gebotenen kulinarischen Möglichkeiten<br />
werden für alle, die dieses großartige Restaurant noch<br />
nicht besucht haben, eine echte Entdeckung sein. Wir jedenfalls<br />
waren begeistert – und freuen uns auch auf die Sommerterrasse.<br />
Geöffnet ist Montag bis Freitag von 12:00 bis 14:00 Uhr, Sonntag<br />
von 12:00 bis 14:00 Uhr und Montag bis Sonntag von 17:00 bis<br />
22:00 Uhr. Reservierungen unter Telefon 0421 / 35 09 72 94.<br />
Mittagskarte frisch aktualisiert unter www.rucola-bremen.de<br />
Text: Mathias Rätsch, Foto: Pressefoto ▲<br />
Wir machen<br />
Hausbesuche:<br />
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mit und ohne Termin · Hemmstraße 293 · 28215 Bremen<br />
Unsere Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 9:00<br />
bis 18:00 Uhr und am Samstag von 8:00 bis 14:00 Uhr<br />
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Mai<br />
25<br />
Mai<br />
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Geöffnet jeden 1. Sonntag im Monat von 15:00 bis<br />
18:00 Uhr. 16:00 Uhr wird eine Führung angeboten.<br />
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Öffnungszeiten: mittags Mo. - Fr. 12:00 - 14:00<br />
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Das Rucola Team erwartet Sie mit gewohnt frischer, kreativer<br />
internationaler Küche, kombiniert mit Aromen aus verschiedenen<br />
Ländern der Welt. Wir bieten Ihnen neben verschiedenen Speiseangeboten<br />
auch Tapas als kleine spanische Köstlichkeiten an.<br />
Es gibt bei uns einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch.<br />
Reservierungen per Telefon 0421 35 09 72 94 oder vor Ort.<br />
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DORFFKLATSCH<br />
+++ LEBEN IN <strong>FINDORFF</strong> lädt ein zu einer neuen Auflage<br />
der »Stadtnatur-Expedition« auf die Findorffer Brache. Eine<br />
rund drei Hektar große Fläche auf dem ehemaligen Bahngelände<br />
zwischen Findorff, Doventor und Utbremen entwickelt sich zu<br />
einer Wildnis mit schützenswerter Tier- und Pflanzenwelt. Mit<br />
dem Naturkunde-Experten Siegfried Eisend kann man gemeinsam<br />
spannende Stadtnatur auf der Bahnbrache erleben. Der<br />
Treffpunkt ist die Hemmstraße, Ecke Kastanienstraße, Unterführung<br />
am Freitag, den 17. Mai um 17:00 Uhr. Die Teilnahme ist<br />
kostenlos. mehr Informationen unter www.findorffaktuell.de<br />
+++ In Findorff hat sich ein neues Bündnis für eine Verkehrswende<br />
gegründet. Es besteht aus den Initiativen PLATZ DA<br />
und LEBEN IN <strong>FINDORFF</strong> sowie der BI BÜRGERWEIDE<br />
und wird unterstützt von den Landesverbänden des »VCD«, des<br />
»BUND Bremen« und des »ADFC«. Angesichts der Verkehrsüberbelastungen<br />
und des Parkdrucks in Findorff fordert das Bündnis<br />
Sofortmaßnahmen zur Verkehrsentlastung und ein konsequentes<br />
Vorgehen gegen illegales Parken. Erstes Ziel eines Antrags ist<br />
die Einrichtung eines Bewohnerparkgebiets für den gesamten<br />
Ortsteil Bürgerweide. www.findorffaktuell.de<br />
+++ Die K&S SENIORENRESIDENZ Bremen-Findorff steht<br />
in einem Ranking des F.A.Z.-Instituts und des Instituts für Management-<br />
und Wirtschaftsforschung an der Spitze. Im Bundesland<br />
Bremen belegt sie bei den Einrichtungen<br />
mit bis zu 150 Zimmern den ersten<br />
Platz. Ganz knapp dahinter liegt die<br />
K&S-Seniorenresidenz in Oberneuland.<br />
Bei der Studie standen der<br />
pflegebedürftige Mensch und dessen<br />
Umwelt im Fokus. So wurden u.<br />
a. die Ausstattung der Räume, Lage<br />
und Umgebung sowie die Verpflegung<br />
betrachtet. www.ks-gruppe.de<br />
+++ 1<strong>10</strong> Jahre nach Fertigstellung ist der STADTWALD nun<br />
offiziell unter Denkmalschutz gestellt worden. »Der Stadtwald<br />
hat auch für das Gartendenkmal Bürgerpark hohe lokalhistorische<br />
Bedeutung und ist gemeinsam mit dem Bürgerpark als<br />
Kulturdenkmal einzustufen.«, heißt es in der Begründung des<br />
Landesamtes für Denkmalpflege. Im Gegensatz zum Bürgerpark<br />
steht im 66,5 Hektar großen Stadtwald der Waldcharakter im<br />
Vordergrund. Für Pflege und Unterhaltung des Stadtwaldes ist –<br />
wie für den Bürgerpark – der Bürgerparkverein verantwortlich.<br />
+++ Das Start-up-Unternehmen UZE MOBILITY wird an<br />
die Plantage in eine Teilfläche der alten Stuhlrohrfabrik in der<br />
Admiralstraße ziehen. »UZE Mobility« will den Elektro-Transporter<br />
»StreetScooter« von Findorff aus als CarSharing-Angebot<br />
perspektivisch kostenlos verleihen. 500 »StreetScooter« hat<br />
»UZE Mobility« bereits gekauft. Das Unternehmen möchte den<br />
Verkehr optimieren und ihn mit den elektrischen Transportern<br />
umweltfreundlicher machen. Städte sollen von Verkehr, Lärm<br />
und Emissionen entlastet werden. www.uze-mobility.de u<br />
farbenreiche freundschaft<br />
Eine Ausstellung von Eva Matti und Erika Plamann<br />
Vom 15. Juni bis 24. August 2019<br />
Malerei trifft Plastik: Die Bildhauerin Erika Plamann und die Malerin Eva Matti<br />
verbindet die Freude an intensiver, kräftiger Farbsetzung. Die Vernissage zur Eröffnung:<br />
14. Juni 2019 um 19:00 Uhr, Ausstellungsdauer ist vom 15. Juni bis 24. August 2019.<br />
Geöffnet Freitag 15:00 Uhr - 19:00 Uhr, Samstag 14:00 Uhr - 18:00 Uhr u. n. Vereinbarung.<br />
kleine galerie eichenbergerstraße, Eichenberger Straße 62 / Ecke Göttinger Straße,<br />
28215 Bremen, Telefon 04264 / 24 86, mehr Informationen auf www.helgabusch.de<br />
Indische Spezialitäten und mehr ...<br />
l Mittagstisch ab 6,90 Euro Mo - Fr von 11.30 - 15:00 Uhr<br />
l Sonntagsbuffet 12,90 Euro von 11.30 bis 15:00 Uhr<br />
l Catering-Buffet ab 25 Personen: Fragen Sie uns !<br />
l Kostenloser Lieferservice ab 25,00 Euro Bestellwert<br />
l Draußen sitzen: Sommerterrasse ab Anfang mai<br />
l Speisekarte auf www.kitchensofindia.de<br />
Hemmstr. 240 · 28215 Bremen<br />
Geöffnet täglich 11:30 bis 15:00 Uhr und 17:30 bis 22:30 Uhr
DORFFKLATSCH<br />
+++ Neu in Findorff: FUNDABAR<br />
in der Hemmstraße 113 bietet Catering<br />
Service & Kochevents für jeden<br />
Anlass – in einem faszinierenden<br />
räumlichen Ambiente für alle kulinarischen<br />
Sinne. Hier finden ab sofort<br />
Kochevents, Verkostungen, Seminare,<br />
Kennenlernabende und vieles mehr statt.<br />
In der restlichen Zeit wird auf Bestellung gekocht. Die Inhaberin<br />
FUNDA KLEIN ELLINGHAUS setzt ihren Schwerpunkt auf<br />
orientalisch-mediterrane Gerichte, aber auch auf viele andere<br />
Speisen; stets lecker, in regionaler Qualität, zu <strong>10</strong>0 % selbst<br />
gekocht und mit vielen regionalen Zutaten direkt vom Findorffmarkt.<br />
Ob Catering für die nächste Festivität oder Kochkurs: für<br />
GenießerInnen ist »fundabar« in jedem Fall die richtige Adresse.<br />
Ausführliche Infos und alle aktuellen Termine für kommende<br />
Kochveranstaltungen finden sich auf www.fundabar-online.de u<br />
+++ Second Hand is Second Best ? Keineswegs ! Auf dem Kinderflohmarkt<br />
im JAN-REINERS-CENTER gibt es Kleidung und<br />
Spielzeug aus zweiter Hand, das neue BesitzerInnen sucht. Am<br />
Sonnabend, den 18. Mai, gibt es wieder an der Hemmstraße 240<br />
den beliebten Kinderflohmarkt. Von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr werden<br />
an diversen Ständen vor dem Haupteingang günstige Kinderbekleidung<br />
und Spielzeug Second Hand<br />
angeboten. Wer sich rechtzeitig einen<br />
Standplatz sichern möchte, kann<br />
sich montags bis freitags von 8:00<br />
Uhr bis 12:00 Uhr unter Telefon<br />
0151/ 40 26 26 99 anmelden.<br />
www.jan-reiners-center.de<br />
+++ 2 x 2 Tickets für die<br />
MICHL MÜLLER SHOW zu<br />
gewinnen! Einfach jetzt online auf<br />
www.findorff.info mit der E-Mail-Adresse<br />
für den Newsletter von <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> anmelden<br />
und abschließend auf »Anmelden« klicken. Der Newsletter<br />
kann jederzeit abbestellt werden. Unter allen Anmeldungen verlosen<br />
wir 2 x 2 Tickets für die Show des Kabarettisten am 25. Juni<br />
im »Fritz Theater Bremen«. Die GewinnerInnen werden von uns<br />
per E-Mail rechtzeitig benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Teilnahme an der Verlosung unter www.findorff.info<br />
+++ Sicht- und Sonnenschutz mit maßgefertigten Plissees bietet<br />
seit April das Ladengeschäft der PL I S S E E W E LT in der Admiralstraße<br />
123. Ob Dachfenster, Wintergarten- oder Terrassenbeschattung:<br />
Geboten werden hochwertige Plissees in großer Stoffauswahl.<br />
Die Produktion und Fertigstellung innerhalb von sieben bis<br />
zehn Tagen wird versprochen – und auch für MieterInnen die in<br />
ihrer Wohnung nicht bohren dürfen, aber dennoch auf ästhtischen<br />
Sichtschutz nicht verzichten möchten, hat das erfahrene Team<br />
um SONER YILDIZ in der nahezu unendlichen »Plissee Welt«<br />
intelligente Lösungen im Angebot. www.plissee-welt.de u<br />
+++ Workshopwoche im Bremer Stadtmusikantensommer:<br />
Zum 200. Geburtstag der Bremer Stadtmusikanten lädt die<br />
MUSIKSCHULE BREMEN vom 17. bis zum 21. Juni 2019 im<br />
Rahmen der 6. Bremer Musikschulwoche herzlich in die Musikschulzentrale,<br />
Schleswiger Straße 4 zum Musik machen, Musik<br />
erfahren und Musik erleben ein ! KollegInnen der Musikschule<br />
bieten jeden Tag ab Nachmittag Workshops rund um das Thema<br />
Musik für ihre SchülerInnen – aber auch für alle anderen interessierten<br />
Bremer BürgerInnen an. Für jeden ist etwas dabei: Kleine<br />
Kinder, Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene können aus<br />
dem umfangreichen Programm mit mehr als 50 Workshops ihre<br />
Favoriten wählen. Da der Musikschule ein gesunder Umgang mit<br />
dem Instrument am Herzen liegt, wird es auch einen Workshop<br />
»Fit mit Musik« geben. Und das Besondere: Alle Workshops sind<br />
für alle TeilnehmerInnen kostenlos ! Anmeldeschluss ist der<br />
24. Mai 2019. Das komplette Programm zum Herunterladen<br />
gibt es auf www.musikschule.bremen.de<br />
+++ Wie doch die Zeit vergeht ! Bereits ein Jahr gibt es jetzt<br />
schon leckere indische Küche im KITCHENS OF INDIA in<br />
Findorff. Das Restaurant an der Hemmstraße 240 bietet seinen<br />
GästInnen 70 Plätze im Innenbereich. Die Sommerterasse zum<br />
gemütlichen Draußensitzen kommt für die sonnige Jahreszeit ab<br />
Anfang Mai 2019. Geöffnet ist täglich von 11:30 Uhr bis 15:00<br />
Uhr sowie von 17:30 Uhr bis 22:30 Uhr. Von 11:30 Uhr bis<br />
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />
15:00 Uhr gibt es sonn- und feiertags ein vielfältiges indisches<br />
Buffet mit vielen ausgesuchten Spezialitäten, die man unbedingt<br />
probieren sollte. Zu erreichen ist das »Kitchens of India«, das<br />
eine Auswahl an besonderen Gerichten mittels Lieferservice<br />
auch außer Haus anbietet, unter Telefon 0421 / 57 72 68 68 und<br />
die komplette Speise- und Getränkekarte gibt es online unter<br />
www.kitchensofindia.de<br />
+++ Leider nicht mehr in unserem Stadtteil<br />
vertreten, aber immer noch mit<br />
vielen treuen StammkundInnen: Die<br />
neue Sommerkollektion bei der<br />
Modemanufaktur LA GITANA<br />
ist da. Ein individuelles Lieblingssommerkleid<br />
gewünscht ? Gitana<br />
Schilowitsch berät und findet den<br />
perfekten Schnitt – passend für<br />
jede Figur! Nahezu alles ist möglich:<br />
Selbstverständlich kann man auch individuell<br />
den Lieblingsstoff, die Lieblingsfarbe und<br />
weitere Details wählen. Fertig ist das »La Gitana« Lieblingsstück<br />
– lokal und handmade in Bremen, Fedelhören 12. Ausgesuchte<br />
Unikate als modische Beispiele und weitere Informationen gibt<br />
es auf www.facebook.com/laGitanaBremen<br />
Texte: Ulf Jacob und Mathias Rätsch, Fotos: Pressefotos ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 42
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
TIPP l DO 06.06 l MODERNES<br />
Was haben MACEO PARKER (75) und die Rolling Stones (57) gemeinsam ? Beide sind<br />
schon verdammt lange im Geschäft, haben ungezählte Auftritte weltweit absolviert – und<br />
jeder Auftritt dieser beiden Legenden kann der letzte sein. Saxophonist und Sänger Maceo<br />
Parker ist in jungen Jahren bei dem Erfinder der Funkmusik James Brown in die Lehre<br />
gegangen. Bei Mr. Brown wurden Schwächen nicht geduldet und deshalb wurde Maceo<br />
Parker einer der weltbesten Saxophonisten – und brachte es bei dem »Godfather Of Funk«<br />
bis zum musikalischen Leiter. Im »Modernes« erwartet uns eine fast dreistündige Show.<br />
Wer bei der geballten Ladung Funk und Soul nicht tanzt oder sich anderweitig bewegt,<br />
sollte sich selbst überprüfen, ob wirklich alles noch »still alive and well« ist.<br />
Einlass 19:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr u www.modernes.de<br />
SA 11.05 l METROPOL<br />
»Can the Can«, »48 Crash«, »Daytona Demon«,<br />
»Devil Gate Drive«, »Too Big«, »The Wild One«,<br />
»Your Mamma Won’t Like Me« hießen ihre<br />
Hits 1973 bis 1975 – und die sind so gut wie<br />
die ewige SUZI QUATRO, die es heute im<br />
»Metropol« krachen lässt. Beginn: 20:00 Uhr<br />
u www.metropol-theater-bremen.de<br />
MI 15.05 l MEISENFREI<br />
Ein Blues-Konzert zu Ehren des brillanten<br />
britischen Sängers Paul Rodgers: Die<br />
Band FREE AT LAST zelebriert die<br />
Musik von »Free« und »Bad Company«<br />
so gut, dass man es kaum glauben mag.<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de<br />
SA 18.05 l ALTES PUMPWERK<br />
Nach ihrem fulminaten Auftritt 2017<br />
kommt CHRISTINE SCHÜTZE erneut<br />
in das »Alte Pumpwerk« – und diesmal<br />
wird in der Maschinenhalle kräftig<br />
gefeiert! Und zwar sowohl Großes – wie<br />
»<strong>10</strong>0 Jahre Frauenwahlrecht« – als auch<br />
Kleineres wie beispielsweise »15 Jahre<br />
Kabarettsolo Christine Schütze« mit dem<br />
Besten aus 15 Jahren. Dazu gibt es jede<br />
Menge brandneuer Songs. Auch plattdeutsch<br />
wird eine kleine Rolle spielen.<br />
Kabarettfans erwartet also erneut ein<br />
besonderer Abend der Extraklasse. Seien<br />
Sie gespannt und feiern Sie mit ! Zuvor ist<br />
eine Museumsbesichtigung möglich.<br />
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr<br />
u www.altespumpwerk.de<br />
DO 27.06 l ALTES PUMPWERK<br />
Das SAITENWIND TRIO bietet in der<br />
historischen Maschinenhalle ein Programm<br />
voller musikalischer Kontraste – vom kalten,<br />
klaren Norden Norwegens bis hin zu Rhythmen<br />
lateinamerikanischer Tänze. Zuvor ist<br />
eine Museumsbesichtigung möglich.<br />
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />
FR 05 .07 l SCHLACHTHOF<br />
Sechs Australier aus Melbourne bilden das<br />
Party-Kollektiv THE CAT EMPIRE – als<br />
weitgereiste Weltmusiker, die Reggae, Ska,<br />
Jazz, Funk, HipHop, Rock und Latin zu<br />
einer unwiderstehlichen musikalischen<br />
Mischung vermengen. Ab dafür !<br />
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr<br />
u www.schlachthof-bremen.de<br />
IMPRESSUM<br />
AUTOR/INN/EN<br />
Janine Bittkau, Simeon Buß, Pascal Escales, Geschichtswerkstatt<br />
Findorff, Mike Gorden, Kay Grimmich, Almut Heibült,<br />
Ulf Jacob, Nils Malte Kiele, Detlev Moller, Mathias Rätsch,<br />
Anja Stürzer © Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch<br />
auszugsweise, sind nur mit vorheriger Genehmigung gestattet.<br />
Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff<br />
Verlag. Zuwiderhandlungen in Form von Urheberrechtsverletzungen<br />
werden strafrechtlich verfolgt.<br />
FOTOGRAFIE<br />
Boris Breuer, www.borisbreuer.com, Matthias Hornung,<br />
www.photocube.de, Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de,<br />
Heino Schweers, Geschichtswerkstatt Findorff<br />
ILLUSTRATION<br />
Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de<br />
ART DIRECTION<br />
Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />
LEKTORAT<br />
Leona Ilgner<br />
BILDNACHWEIS<br />
1/6/<strong>10</strong>/12/20/21/22/46 © Kerstin Rolfes, Seite 3: »Amazon«<br />
© Bettina Bexte, Seite 5 © Roland Kuck, »Man holding a<br />
blank speech« © Rawpixel.com, www.shutterstock.com, Seite<br />
28: Skater © Rätsch, Seite 29: Flaggen © Escales Verlag, Seite<br />
30/31: »Portrait of happy boy with mother and grandfather« ©<br />
sirtravelalot, www.shutterstock.com, Zwerge © Couleur, www.<br />
pixabay.com, Seite 32: Stromzapfsäule © Rätsch, Foto: Dominik<br />
Veverka, Seite 34: »Wahlredner« © MstfKckVG, Seite 36/37<br />
»Hemmstraße« © »Sammlung Nürnberger«, »Ihr Patz« und<br />
»Sanders« © Heino Schweers, Seite 40: »Urkunde« © Presse_<br />
foto K&S Gruppe, »Parkschild« © Paul Brennan, www.pixabay.<br />
com, Seite 44/45 Parker © Boris Breuer, Schütze © Matthias<br />
Hornung, Appeice © Scott Braun, Saitenwind © Sigrid von<br />
Hülsen, Davis/Lorentzen, Quatro, Free A Last, The Cat<br />
Empire, Limp Bizkit und sonstige © Pressefotos<br />
DRUCK<br />
BerlinDruck GmbH + Co KG,<br />
www.berlindruck.de, FSC ® -mixed<br />
produziert. Es wurden Materialien<br />
aus FSC-zertifizierten Wäldern<br />
und/oder Recyclingmaterial sowie<br />
Material aus kontrollierten<br />
Quellen verwendet.<br />
DRUCKAUFLAGE<br />
<strong>10</strong>.000 Exemplare<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
Alle Erscheinungstermine 2019 auf www.findorff.info<br />
DISTRIBUTION<br />
Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in<br />
28215 Findorff sowie über Arztpraxen und 70 »Hotspots«<br />
im Stadtteil. Infos unter www.findorff.info/das-magazin/<br />
hotspots. Sie haben kein Exemplar erhalten ? Mailen Sie<br />
uns Namen und Anschrift an kontakt@findorff.info<br />
ANZEIGENBUCHUNG<br />
Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter<br />
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />
Online buchen ? www.findorff.info/anzeige-buchen.<br />
Anzeigenschluss für die kommende Ausgabe <strong>Nr</strong>. 11, die<br />
ab dem 16. August 2019 erscheint, ist der 31. Juli 2019.<br />
Änderungen vorbehalten. Unser Dank gilt allen AnzeigenkundInnen<br />
aus und um Findorff, ohne die diese Ausgabe<br />
so nicht möglich gewesen wäre.<br />
HERAUSGEBER<br />
Mathias Rätsch<br />
VERLAG<br />
Findorff Verlag<br />
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />
Telefon 0421 / 579 55 52<br />
Telefax 0421 / 579 55 53<br />
E-Mail kontakt@findorff.info<br />
®<br />
SA 15.06 l SENDESAAL<br />
»Songs & Whispers« feiert zehnjähriges<br />
Jubiläum – natürlich »pure & acoustic«<br />
mit Emily Davis (Australien) und Ben<br />
Lorentzen (Norwegen). Glückwunsch !<br />
20:00 Uhr u www.sendesaal-bremen.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 44<br />
SO 17.06 l MEISENFREI<br />
Mit »Black Sabbath« nahm er die Alben<br />
»Mob Rules«, »Live Evil« und »Dehumanizer»<br />
auf und mit »Dio« das berühmte Album<br />
»Holy Diver«. Er spielte seine Drums auch<br />
für »Derringer« und saß bei John Lennons<br />
letztem Konzert an den Drums. Zuletzt ging<br />
VINNY APPICE zusammen mit seinem<br />
Bruder Carmine Appice auf Tour. Nun kommt<br />
er mit eigener Band und wird das Album »Live<br />
Evil« in voller Länge spielen – und sicherlich<br />
auch einige »Dio«-Titel. Es wird laut: Freuen<br />
wir uns auf ein Konzert der Extraklasse mit<br />
einem der weltbestem Hard-Rock-Drummer.<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de<br />
MI <strong>10</strong>.07 l HALLE 7<br />
Sie gehören zu den innovativsten Bands ihres<br />
Genres und sind mit über 40 Millionen<br />
verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten<br />
dazu. Seit ihrer Gründung 1994<br />
in Florida beeinflussten LIMP BIZKIT<br />
eine Unzahl von Nachwuchsmusikern. Ihr<br />
innovativer, mitreißender Mix aus peitschenden<br />
Rhythmen, massiven Gitarrenwänden<br />
und funkigen Hip-Hop-Elementen, der<br />
Nu Metal, ist eine Neuinterpretation der<br />
Crossover-Musik aus den frühen Neunzigern.<br />
Heute ist das Nu-Metal-Gespann um<br />
Sänger Fred Durst live in Bremen zu Gast.<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.oevb-arena.de<br />
KOOPER ATION<br />
Der Findorff Verlag kooperiert mit der Stadtteilinitiative<br />
»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich<br />
das Stadtteilportal www.findorffaktuell.de<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Der Findorff Verlag ist Mitglied der »Findorffer Geschäftsleute<br />
e.V.«. und der Handelskammer Bremen. Infos unter<br />
www.findorff.de und www.handelskammer-bremen.de<br />
FACEBOOK<br />
Gefällt ! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />
https://www.facebook.com/FindorffVerlag<br />
L ESERBRIEFE<br />
Wir freuen uns über Anregungen, konstruktive Kritik,<br />
Ideen oder ganz einfach Ihre Meinung zu dieser Ausgabe<br />
als digitalen Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 45
q DIE <strong>FINDORFF</strong> KOLUMNE<br />
» Weniger Schulden ! Wir sind für weniger Schulden ! «<br />
Hemmstr. 157b +<br />
212-214 + 344-346<br />
28215 Bremen/Findorff<br />
B<br />
EEEERND ! DIE CDU, BERND ! DIE CDU !<br />
»Was denn, Jürgen?«<br />
»WIR FÜHREN IN DEN UMFRAGEN !<br />
ZUM ERSTEN MAL SEIT 70 JAHREN.«<br />
»WAS ? WIRKLICH !«<br />
»JA, BERND ! JE SUIS BÜRGERMEISTER !<br />
MINISTERPRÄSIDENT ! PAPST !«<br />
»Na, jetzt übertreib‘ mal nicht, Jürgen.«<br />
»Ach, du weißt doch, was ich mein‘.«<br />
»Ja, ich freu‘ mich ja auch.«<br />
Bernd und Jürgen stehen sich in ihrem<br />
frisch eingerichteten und nagelneuen<br />
Parteibüro gegenüber. Nachdem sie ihren<br />
Job als Immobilienmakler nach einigen<br />
Missgeschicken an den Nagel hängen mussten,<br />
waren sie recht schnell auf den Trichter<br />
gekommen, ihr über Jahre fein gewebtes<br />
und gepflegtes soziales Netz zu nutzen, um sich<br />
politisch zu engagieren. Jung und dynamisch wie wir<br />
die beiden kennen und lieben, haben sie<br />
sich dabei natürlich auch für eine junge<br />
und dynamische Partei entschieden, die<br />
schon seit Jahren bundesweit transparente,<br />
korruptionsfreie und fortschrittliche Politik betreibt: Die<br />
CDU. Mangels ausreichender KandidatInnen schafften es die<br />
beiden, sich schnell im regionalen Kader der Politstreitkräfte zu<br />
etablieren und nun stehen die frisch gedruckten Wahlplakate<br />
mit Jürgens Konterfeit schon im Parteibüro. »Unser Jürgen kann<br />
mehr !«, steht auf einem und »Jürgen ! Jürgen ! Jürgen !« auf dem<br />
anderen. Besonders vom zweiten Entwurf waren die ParteikollegInnen<br />
begeistert gewesen. »Das ist ja mal was Neues !« und<br />
»Ha, der Jürgen wieder !«, hatten sie gelacht und ihm auf die<br />
Schulter geklopft beim Parteibüro-Eröffnungssektempfang.<br />
Relativ weit oben war Jürgen auf der BürgerschaftskandidatInnenliste<br />
gewandert. In seinen kühnsten Träumen sah er sich<br />
schon in wenigen Jahren erst Bürgermeister, dann vielleicht<br />
Minister für irgendeines der großen Ressorts und schließlich<br />
Kanzler werden. »Bundesjürgen«, dachte er über so manchem<br />
Feierabendpils in der Lilie. »Bundesjürgen, das wär‘ was.«<br />
»Entschuldigen Sie bitte !«, eine alte, relativ hohe, aber absolut<br />
resolute Stimme holt Jürgen aus seinen Tagträumen zurück in<br />
das sterile Büro an der Findorffstraße. Eine kleine, unfassbar<br />
alte und knöchrige Frau steht vor ihm, gestützt auf einen Stock,<br />
erkennbar vom Leben gezeichnet und doch mit einem kalt-klaren<br />
Blick ausgestattet, der keine Widerrede zu überhaupt nichts zuzulassen<br />
scheint. Jürgen schluckt; er ahnt was kommt. Geballte 86<br />
Jahre Findorff-Oma-Power vereint in einem kleinen Persönchen.<br />
SIM SCHAUT HIN<br />
»Ich hab‘ hier ihr Parteiprogramm gelesen«, sagt die Frau.<br />
Jürgen nickt.<br />
»Und das hier von der SPD, das hab‘ ich auch gelesen.« Jürgen<br />
nickt noch mal.<br />
»Und jetzt wollt‘ ich von Ihnen wissen, wo denn da der Unterschied<br />
ist ?« Jürgen möchte kurz dem Impuls nachgeben und<br />
noch einmal nicken, merkt dann aber, dass das unpassend wäre.<br />
»Ehm, eh. Ich ...« Der Unterschied ? »Also... wir wollen...<br />
wir wollen, dass Schulen mehr Geld bekommen.<br />
Und die Polizei. Und die Krankenhäuser.«<br />
»Das will die SPD auch«, sagt die Alte.<br />
»Ja, aber die SPD will auch einen<br />
höheren Mindestlohn, Kindergrundsicherung<br />
und kauft ...«, an dieser Stelle<br />
verzerrt Jürgen schmerzerfüllt sein<br />
Gesicht: »...Wohnungsbaugesellschaften<br />
auf, um den Wohnungsmarkt nicht dem<br />
freien Markt zu überlassen. Und da sind<br />
wir überall strikt dagegen.« »Wo sind Sie<br />
denn dann für ?«, die Alte lässt nicht locker.<br />
Jürgen sieht hilfesuchend zu Bernd,<br />
doch der guckt nur ahnungslos.<br />
»Weniger Schulden ! Wir sind für<br />
weniger Schulden !«<br />
»Also... das ist die SPD auch. Nur auf anderen Wegen. Und<br />
egal wen ich nun wähle, als Bürgermeister haben wir am Ende<br />
einen Carsten. Nicht mal mit K oder C, nee, beide: Carsten !<br />
Es tut mir Leid, junger Mann, aber einen großen Unterschied<br />
sehe ich da nicht. Und wenn eine Partei dann in der Bürgerschaft<br />
vorschlägt mehr Geld für Krankenhäuser, Schulen und<br />
die Polizei auszugeben, dann ist die andere aus Prinzip dagegen,<br />
weil’s nicht von der eigenen Fraktion kam. Einig werden<br />
die sich nur bei Seilbahnen. Luftige Traumreisen durch die<br />
Brauereiwolken. Und mir erklären, warum ich die nun wählen<br />
soll, können Sie auch nicht. Nee, das ist wie bei der SPD gerade.<br />
Wenn man genau nachfragt, dann kommt wieder nüscht.«<br />
Die Alte dreht sich abrupt um und wedelt mit verschiedenen<br />
Parteiprogrammen über ihrem Kopf. »Ich geh jetzt zu Ihren<br />
Kollegen von den GRÜNEN und frage die, wo der Unterschied<br />
zu dem hier ist, aber ich wette, die gucken genauso dumm<br />
aus der Bio-Wäsche wie Sie gerade.« Dreckig lachend öffnet<br />
die Frau die Tür, Jürgen und Bernd mit der sterilen Stille ihres<br />
Parteibüros alleinlassend, an dessen Fenster der graue Bremer<br />
Regen klopft.<br />
»Bernd ? Ich weiß nicht, ob ich noch Politik machen möchte.«<br />
»Da bin ich auch nicht mehr so sicher, Jürgen. Da bin ich auch<br />
nicht mehr so sicher.«<br />
Text: Simeon Buß, www.simpanse.de, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
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