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Im Frühjahr 2019 | Ausgabe 10 | Kostenlos, aber nicht umsonst
GLEICH NEBENAN Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil
®
MARCEL BOHLING
MARTIN HÄNTSCHE
MANFRED SPREEN
REWE: IHR MARKT
BADEHAUS BREMEN Ganz entspannt CHRISTINE SCHÜTZE Frauenpower auf dem
Schützenfest DIETMAR ZACHARIAS Mein Freund der Baum MACEO PARKER Blow
your horn FINANZTIPP Ran an den Spaten STADTTEILPORTAL www.findorff.info
q VOM LEBEN GEZEICHNET
BEXTES BLICK
SERVICENUMMER
T 0800 359-4040
WIR STELLEN
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Ab Mai 2019 passen wir im Rahmen der Gasumstellung in Findorff alle
Gasverbrauchsgeräte an.
Sie erhalten per Post einen Terminvorschlag von uns. Terminverschiebungen
sind möglich unter der kostenlosen Servicenummer T 0800 359‒4040
oder am Infomobil ganz in Ihrer Nähe. Die Standorte finden Sie auf
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Wir danken für Ihre Unterstützung!
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FINDORFF GLEICH NEBENAN | 03
q AUS FINDORFF. FÜR FINDORFF.
Jetzt
fairgleichen!
» Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus…«
Z
ack bumm ! Aber wie geht es
nach der ersten Zeile des
Frühlingsgedichts von
Emanuel Geibel aus dem
Jahr 1841 gleich weiter ?
»… da bleibe, wer Lust
hat, mit Sorgen zuhaus; wie
die Wolken dort wandern am
himmlischen Zelt, so steht auch
mir der Sinn in die weite, weite Welt. «. Bis es so weit ist,
dass einen das Fernweh und man die Koffer packt, sollten Sie
noch im »Dorff« verweilen, um sich der Lektüre der 10. Ausgabe
von FINDORFF GLEICH NEBENAN zu widmen. Achtung,
schlechtes Wortspiel: Auch die ist wieder ein Gedicht geworden.
» ...die Bäume schlagen aus… « Aber nicht nur ! Sie haben für
unseren Stadtteil auch einen kühlenden Effekt. Man hat es gemessen:
In heißen Sommern sind die Temperaturen im Umfeld
von Bürgerpark und Stadtwald viel geringer. Wie dieser coole
Effekt entsteht und welche Bedeutung Stadtbäume für Findorff
und allgemein für urbane Lebensqualität haben, erfahren wir
von Prof. Dr. Dietmar Zacharias ab Seite 12. Blättern Sie vor !
» …da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus ... « sollte für
die Wahl der 20. Bremer Bürgerschaft am 26. Mai nicht gelten.
Auch wenn bei vielen WählerInnen seit Jahren der Frust regiert
– die Wahlbeteiligung bei den Bürgerschaftswahlen hatte 2015
ein Rekordtief von 50,2 % – gilt doch die kluge Erkenntnis
von Winston Churchill: »Die Demokratie
ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen
alle anderen.« Stimmt. Wir gehen wählen
und stehen für Meinungsvielfalt auf Seite 34.
» ... wie die Wolken dort wandern am himmlischen
Zelt … « Wie die Wolken am Himmel wandert
jeden Tag ein ewiger Warenfluss in die niemals
leeren Regale der Supermärkte – zu denen auch die drei
REWE-Märkte an der Hemmstraße gehören. Jederzeit eine
unendliche Auswahl an frischen Lebensmitteln ist für uns heute
selbstverständlich. Aber was ist eigentlich alles zu tun für einen
gut geführten Supermarkt ? Wir trafen Kaufmann Manfred
Spreen und seine beiden Kollegen zum Fototermin in der
Obst- und Gemüseabteilung von REWE im Jan-Reiners-Center.
Manfred Spreen erzählt uns ab Seite 6 auch, warum er sich
dafür eingesetzt hat, dass es dort weiterhin eine Post gibt.
» … so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt. « Nur
Geduld, es geht ja bald in den Sommerurlaub. Vorher kommt
die Welt durch zwei KünstlerInnen zu uns: Saxophonist Maceo
Parker spielt nochmals groß auf im »Modernes«. Kabarettistin
Christine Schütze feiert zum Tour-Jubiläum »SchützenFEST !«
im »Alten Pumpwerk«. Mehr dazu auf Seite 16 und 26.
Genießen Sie die sonnigen Tage und schreiben Sie uns zu dieser
Ausgabe Ihre Meinung auf www.findorff.info/leserbriefe
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06 l MANFRED SPREEN
Der REWE-Marktchef über die Logistik eines Supermarktes,
regionale Produkte und seine Verbundenheit mit Findorff
10 l IM BADEHAUS BREMEN
Katja Zeilhofer und Roland Janauscheck leben Wellness
12 l PROF. DIETMAR ZACHARIAS
Wie Bürgerpark und Stadtwald für Frischluft sorgen
16 l CHRISTINE SCHÜTZE
15 Jahre auf Tour: Gefeiert wird im »Alten Pumpwerk«
20 l ANDREAS POHL
Der Musiker und Komponist über seinen »Findorff Song«
21 l SPARKASSE BREMEN
Erfolgreiche Stammzellspende-Aktion und eine neue SB-Filiale
22 l BEATRICE CLAUS
Wasser in Gefahr ? Die Expertin aus Findorff gibt Antwort
Ist der Wahlkampf eine »Apokalypse der Sprechblasen« (Mike Gorden)
und gibt es in den Programmen der großen Parteien tatsächlich kaum
Unterschiede (resolute Wählerin) ? Finden Sie es heraus !
26 l MACEO PARKER
Blow your horn ! Still funky after all these years
28 l ZWISCHENRUF
30 l FINANZTIPP
Gartenträume wahr werden lassen
32 l LIEBLINGSORTE
33 l MESSEZEIT
34 l JA ODER NEIN ?
36 l DAMALS
38 l MAHLZEIT
40 l DORFFKLATSCH
44 l FINDORFF GEHT AUS
46 l SIM SCHAUT HIN
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 05
PROFILE
q MANFRED SPREEN LEITET DEN REWE IM JAN-REINERS-CENTER
» Wir wollen verstärkt auf lokale Lieferanten setzen.«
KAUFMANN
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 06
MANFRED SPREEN
H
err Spreen, Findorff ist mit drei Märkten
ein echter REWE-Stadtteil. Sie leiten den
ältesten und kleinsten REWE-Markt im
Jan-Reiners-Center. Welche Eigenschaften
sollte man als Marktchef mitbringen ?
Man sollte mit seinen MitarbeiterInnen gut
zusammenarbeiten können und einen direkten
Kontakt zu den KundInnen haben; also
Lust haben, offen mit Menschen zu agieren.
Das logistische Handwerk wie zum Beispiel für Bestellungen
und die Platzierung von Waren kann man lernen.
REWE hat das Prinzip »nur wer fördert, darf auch fordern« –
und damit auch Flüchtlinge und sozial benachteiligte Jugendliche
gute Chancen haben, in einem Job Fuß zu fassen, gibt es
bei Ihnen eine besondere Förderung. Ich sehe im REWE aber
auch viele ältere MitarbeiterInnen. Wer arbeitet bei Ihnen,
damit immer alles gut und rund läuft ?
Wir haben relativ viele junge MitarbeiterInnen, darunter auch
viele PraktikantInnen. Zur Zeit haben wir einen Praktikanten
aus Afghanistan, der bei uns bis zum Sommer bleibt und danach
im August seine Ausbildung beginnt. Die verschiedenen Generationen
umfassen auch ältere MitarbeiterInnen, die über 60 Jahre
alt sind und zum Teil schon über zehn Jahre für uns arbeiten.
Wie kann man sich als EinsteigerIn bei REWE bewerben ?
Bewerben kann man sich jederzeit online über die Internetseite
https://karriere.rewe.de/ausbildung. Ich bekomme aber auch
viele Anfragen direkt bei uns in der Filiale.
Für wie viele MitarbeiterInnen sind Sie verantwortlich ?
Wir haben momentan ein Team von über 50 MitarbeiterInnen,
die im REWE-Markt im Jan-Reiners-Center tätig sind.
Betritt man »Ihren« Markt, erwartet mich zuerst die Abteilung
für Obst und Gemüse. Alles ist frisch und die angebotenen
Waren sind absolut perfekt in Szene gesetzt. Als Kind wuchs
ich an einem Wochenmarkt auf. Auf dem gab es am Ende des
Markttages nicht mehr ganz so frische Ware zum Sonderpreis.
Wie ist das heute bei REWE, wenn das Haltbarkeitsdatum bei
Lebensmitteln abgelaufen ist ?
Dank verbesserter, bedarfsgerechter Warenplanung sowie der
Praxis, Produkte mit nur noch wenigen Tagen bis zum Erreichen
des Mindesthaltbarkeitsdatums zwischen 30 bis 50 Prozent
günstiger zu verkaufen, gibt es immer weniger überschüssige
Lebensmittel. Dadurch wird die bereits niedrige Verlustquote
im Lebensmitteleinzelhandel noch weiter reduziert. Außerdem
gibt REWE in enger Partnerschaft seit 1996 Lebensmittel, die
nicht mehr verkauft, aber dennoch bedenkenlos verzehrt werden
können, kostenlos an lokale Tafel-Organisationen ab.
Als REWE-Kunde weiß ich auf meinem Weg durch die Gänge
sofort, wo welche Produkte zu finden sind. Sind alle REWE-
Märkte nach den gleichen Prinzipien eingerichtet – und haben
sie in der Abfolge der Waren eine bestimmte »Dramaturgie« ?
Alle REWE-Märkte ähneln sich im Konzept und bilden im
Mittelpunkt den »Marktplatz der Frische«. Dazu gehört die
Obst- und Gemüseabteilung sowie die Servicetheken bzw. das
Frischesortiment mit Molkereiprodukten und Backstation. Von
dort aus geht es weiter zu den Warengruppen für lang haltbare
Artikel wie Cerealien, Konserven usw. Grundsätzlich sind die
Sortimente an den Marktstandort angepasst, sodass die
Bedürfnisse der Kunden individuell gestillt werden.
Richtet sich das Angebot in einem REWE-Markt auch nach
der Sozialstruktur in einem Stadtteil ? Ist in einem bürgerlichen
Stadtteil beispielsweise mehr Feinkost zu finden oder
ist das Angebot überall immer gleich ?
Jeder REWE-Markt hat ein sogenanntes Standardsortiment,
welches Markenprodukte sowie auch die REWE-Eigenmarken
beinhaltet. Darüber hinaus gibt es dann noch individuelle
Besonderheiten, regionale und lokale Produkte von Erzeugern
aus der Nähe oder Spezialitäten am jeweiligen Standort. Hierbei
versuchen wir natürlich die Kundenwünsche zu erfüllen.
Stimmt es, dass Markenprodukte immer in Sichthöhe, der
sogenannten »Griffhöhe« platziert werden und sich preiswertere
No-Name-Artikel eher unten im Regal in der sogenannten
»Bückzone« befinden ? Wenn ja, warum ist das so ?
Ich sehe in dem Prinzip den Vorteil, dass es bei unseren KundInnen
seit Generationen gelernt ist. Es erleichtert das Suchen
und Finden der gewünschten Produkte. Schließlich greifen
VerbraucherInnen gezielt zu unseren sehr beliebten Eigenmarken.
Produktinnovationen muss man hingegen in Augenhöhe
ins Regal räumen, sonst haben die keine Chance, gesehen zu
werden. Aber man muss auch sagen: Wir platzieren Waren heute
viel individueller, kreativer und kundenorientierter. So werden
beispielsweise Produkte unserer »ja !«-Eigenmarke auch mal als
Blockaufbau herausgehoben mitten in den Gang platziert.
Auch in der Lebensmittelbranche gibt es neue Trends. Immer
mehr KundInnen wollen heute beispielsweise Bio-Produkte
kaufen – auch in Findorff. Markt und Umsatz für Bio steigt
seit Jahren beständig. Wie reagiert REWE auf sich verändernde
KundInnenwünsche – und gibt es im Stadtteil Findorff besondere
Erwartungen der KundInnen, die Sie berücksichtigen ?
Es gibt den Trend zu regionalen Produkten, aber das ist in
Findorff genauso wie in anderen Stadtteilen. Wir haben nach
und nach regionale Produkte in unser Sortiment aufgenommen
– zuletzt von Bienen in Bremen produzierten Honig vom Stadtwerder.
Lokale Produkte sind qualitativ ausgezeichnete Artikel,
die man auch nicht in jedem Supermarkt bekommt. Weiterhin
sind auch sogenannte »Superfoods« wie Chiasamen beliebt,
genauso wie vegane und vegetarische Speisen. Darauf gehen
wir natürlich auch im Sortiment ein. u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 07
q MANFRED SPREEN IM INTERVIEW
» Ich trinke gern Säfte unserer Hausmarke. «
Sind Sie offen, wenn jemand mit einem guten lokalen Produkt
kommt ? Sagen Sie dann: »Ja, das wäre etwas für uns.« ?
Ja, das sind wir. Wir wollen demnächst wieder etwas umbauen
und die Fläche von der leerstehenden, ehemaligen Post an der
hinteren Ecke des Jan-Reiners-Centers baulich in unseren Markt
integrieren. Es muss noch eine Wand weg, aber das dauert noch
etwas. Mit der Anbindung von zusätzlicher Fläche wollen wir
lokale Artikel noch besser im Markt präsentieren – und dadurch
verstärkt auch auf lokale Lieferanten aus Bremen setzen.
REWE hat im Sommer 2016 die Plastiktragetasche als erster
Lebensmitteleinzelhändler aus dem Sortiment genommen.
Warum – und wie ist die Resonanz der KundInnen ?
Als nachhaltig handelndes Unternehmen begrüßt REWE die
öffentliche Diskussion über das Thema Plastiktüten und deren
negative Auswirkungen auf die Natur und die Weltmeere. Folglich
war der nächste logische und konsequente Schritt auf die
Plastiktragetaschen in den Märkten zu verzichten, um so einen
ersten wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Plastikmüll zu
leisten. Diese Entscheidung, mit der REWE Vorreiter war, ist
auf große Zustimmung und Akzeptanz bei unseren KundInnen
gestoßen. Im Ergebnis ist es heute gang und gäbe, dass KundInnen
ihre Tragetaschen zum Einkaufen von zu Hause mitbringen.
Für diejenigen KundInnen, die an der Kasse nach wie vor
eine Tragehilfe für den Einkauf benötigen, stehen mehrfach
wiederverwendbare Alternativen zur Auswahl.
Über den REWE-Lieferservice kann man sich Lebensmittel
online bestellen und viele Produkte gekühlt nach Hause liefern
lassen. Der REWE-Paketservice ergänzt das Angebot mit
einem Non-Food-Sortiment. Unsere Gesellschaft wird älter.
Wird sich die Nachfrage nach ins Haus gelieferten Produkten
in den kommenden Jahren noch verstärken ?
Ja, davon gehe ich aus. Das Problem ist heute noch, dass viele
ältere KundInnen mit dem Internet etwas im Konflikt stehen
und lieber per Telefon oder direkt im Laden bestellen, um sich
die Lebensmittel dann bringen zu lassen. Aber wenn wir weiter
denken und die heutigen geburtenstarken Jahrgänge, die mit
dem Internet vertraut sind, zehn Jahre älter sein werden, wird
sich die Entwicklung, Waren online zu bestellen und sich ins
Haus liefern zu lassen, mit der Zeit zunehmen.
Wie man in der lokalen »facebook«-Gruppe sieht, beschäftigen
und identifizieren sich viele FindorfferInnen sehr mit »ihren«
REWE-Märkten an der Hemmstraße. Wie wichtig ist es
umgekehrt für REWE, sich lokal zu engagieren ?
Gesellschaftliches Engagement ist uns bei REWE wichtig.
Neben Aktionen, an denen alle REWE-Märkte in Deutschland
teilnehmen, wie die jährliche Tafeltüten-Aktion, engagieren sich
die REWE-Märkte auch lokal in der Nachbarschaft. So erhalten
beispielsweise Sportvereine, Tierheime oder Kindergärten in
Form von Warenspenden Unterstützung.
Für Ihr Engagement gibt es ein gutes Beispiel im Stadtteil.
2018 wurde im Jan-Reiners-Center die Postfiliale geschlossen.
Bürgerverein und die Findorffer SPD hatten zur Verhinderung
der Schließung eine Unterschriftenkampagne gestartet. Am
Ende waren Sie es, der das unternehmerische Risiko auf sich
genommen hat, zumindest eine Partnerfiliale der Deutschen
Post für Briefpost und DHL-Pakete zu eröffnen. Nach einer
improvisierten Übergangszeit ist die Filiale in die ehemaligen
Räume der »Bremischen Volksbank« im Centerkomplex gezogen.
Dort bieten Sie nunmehr auch das gesamte Tabak- und
Zeitschriftensortiment sowie Haushalts- und Drogerieartikel
an. War das zuerst eine Entscheidung als Unternehmer, um
mehr Verkaufsfläche zu gewinnen oder zeigen Sie als der
wahre Postretter damit zugleich auch Ihre Verbundenheit
mit Findorff ?
Uns war es sehr wichtig, den Post-Service weiterhin aufrecht
zu erhalten und wir sind letztlich mit der Übernahme zu einer
guten Lösung gekommen. Die Findorfferinnen und Findorffer
haben dadurch nach wie vor die Möglichkeit hier im gewohnten
Umfeld die Serviceleistungen der Deutschen Post zu nutzen und
gleichzeitig natürlich den Einkauf zu erledigen, wenn Bedarf
besteht. Das schafft nicht nur kurze Wege, sondern auch
Kundenbindung.
Zum Schluss unseres Gesprächs wird es persönlich: Welches
ist Ihr Lieblingsprodukt aus dem REWE-Sortiment, bei dem
Sie nicht »nein« sagen können ?
Ich trinke gern Säfte unserer Hausmarke »REWE Feine Welt«
in den Geschmacksrichtungen Orange und Granatapfel. Sehr
empfehlenswert ist auch das umfangreiche, sehr gute Sortiment
in der Weinabteilung, in der ich gerade für Ihr Stadtteilmagazin
fotografiert wurde. Aber es gibt bei uns noch viele weitere
hervorragende Artikel, die ich an dieser Stelle gar nicht alle
aufzählen kann.
▼ ÜBER MANFRED SPREEN
Manfred Spreen wurde in Rahden in Westfalen geboren. Er ist
seit über zehn Jahren mit ganzem Herzen der Marktchef des
REWE-Marktes im Jan-Reiners-Center an der Hemmstraße 212
und gleichzeitig Geschäftsführer der REWE Spreen oHG in
Findorff. Zudem hat er nach der Schließung der Postfiliale im
Jahr 2018 in Findorff als Ersatz eine Partnerfiliale der »Deutschen
Post« für Briefpost und DHL-Pakete eröffnet. In jungen
Jahren leistete Spreen seinen Wehrdienst beim Bundesgrenzschutz
und studierte zwei Semester Volkswirtschaft, um sich
dann aber aufgrund einer Stellenanzeige für eine praktische,
firmeninterne Ausbildung im Non-Food-Bereich bei »Kaufhof«
umzuentscheiden. In der raren Freizeit macht der Marktleiter
sehr viel Sport. Manfred Spreen joggt und spielt gern Fußball.
Informationen über REWE gibt es auf www.rewe.de
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 08
PROFILE
q ENTSPANNUNG PUR IM »BADEHAUS BREMEN« IN FINDORFF UND DER CITY
» Wenn wir entspannt bleiben, sind wir authentisch. «
WELLNESSPROFIS
KATJA ZEILHOFER
ROLAND JANAUSCHEK
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 10 | PROMOTION
V
or 14 Jahren wurde der »Badehaus Spa«
als Bremens erstes Hamam mit Sauna und
Massage gegründet. Seit 2016 gibt es zudem
in Findorff die »Badehaus Kur« als eigenständige
Therapie- und Trainingsfiliale an
der Theodor-Heuss-Allee 21. Wie ist es zu
der Entscheidung gekommen ?
Katja: Wir haben mit dem »Spa« in der
Bahnhofsstraße einen Ort der Regeneration
und des Erholens geschaffen. Diese Atmosphäre galt es bei der
Ausweitung unseres Behandlungsspektrums zu erhalten. So
sind wir für unsere neuen Trainings-, Gruppen- und therapiebetonten
Angebote auf der Bürgerweide gelandet.
Was zeichnet Euer Angebot aus ?
Roland: Die Individualität, dass für jede Person etwas dabei ist
und die Freiheit bei der Auswahl. Wir haben keine Verträge.
Wie sieht das genau aus ?
Katja: Vielfältig ! Wir bieten EMS-Training an. EMS ist ein
kurzes effektives Personal Training unter Strom, geeignet zum
Sporteinstieg, zum Rückentraining und ganz neu als spezielles
Beckenbodentraining. Zudem gibt es unsere Massagekompetenz.
Massage ist ja unser Ursprung. Zusätzlich gibt es jetzt tolle
Yogakurse in Findorff in Zusammenarbeit mit »Yoma« und eine
Kooperation mit »tigerfitness« von Mark Pattinsson, der als
Personal Trainer oft outdoor im Bürgerpark unterwegs ist.
Roland: Uns liegt auch sehr das Angebot von Schmerztherapie
nach »Liebscher und Bracht« sowie Physiocoaching am Herzen,
weil wir dort zeigen, was man selbst tun kann, um weniger
Verspannungen und Schmerzen zu haben. Es ist enorm wichtig,
dass die Leute eigenverantwortlicher und gesundheitsbewusster
mit ihrem Körper umgehen und da können besonders wir in
der Intimität einer Eins-zu-eins Behandlung helfen.
Ein Tipp für alle, die das »Badehaus« kennenlernen möchten ?
Roland: Lasst Euch Badehaus Gutscheine schenken ! Die gibt es
online oder vor Ort im »Spa«.
Man hört auch in Eurer Branche von Fachkräftemangel ...
Katja: Für uns ist es wichtig, ein guter Arbeitgeber zu sein und
wir konnten bisher alle freien Stellen immer schnell besetzen. Wir
leben ja von der liebevollen Arbeit unserer MitarbeiterInnen.
Das »Company Health Ticket« ist Euer spezielles Angebot für
Unternehmen. Warum ist die Investition in die Gesundheit
von MitarbeiterInnen immer eine gute Investion ?
Roland: Es gibt keinen Grund, es nicht zu tun. Das »Company
Health Ticket« zahlt sich aus. Ich kann als UnternehmerIn
damit Danke sagen für gute Arbeit, es verbessert intern die
Stimmung und extern das Image des Betriebes. Auch bedeutet
eine stabile gesundheitliche Verfassung jedes Einzelnen weniger
Krankheits- und Produktionsausfälle – und eine gesteigerte
Produktivität und Qualität der Leistungen.
Der Gesetzgeber fördert noch bis 2020 Präventionsmaßnahmen
mit einem steuerbefreiten Betrag von 500,00 Euro pro
Jahr und MitarbeiterIn. Wie geht das ?
Katja: Das ist ganz einfach. Und es ist vom Finanzamt genehmigt.
Das Unternehmen ruft bei uns an und bestellt das »Company
Health Ticket« für seinen Mitarbeiter oder seine Mitarbeiterin.
Alles Weitere regeln wir für Sie. Ob Yoga, Massage
oder EMS: Die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter kann selbst
auswählen, was zu den eigenen Bedürfnissen am besten passt.
Hattet Ihr von Anfang an klare Vorstellungen, was Ihr anders
als Andere machen wolltet oder hat sich das entwickelt ?
Katja: Wichtig ist für uns das Zuhören. Daraus entwickeln
sich neue Ideen und Projekte, die zu uns passen. Einfach nur
nachmachen war für uns nie eine Option.
Was sind Eure neuesten Projekte ?
Katja: Mein Herzensprojekt ist das EMS Beckenbodentraining
– ein zentrales Thema für die Gesundheit von Frauen in jedem
Lebensalter.
Roland: Wir werden den Fitnesstrend »slow jogging« zum
ersten Mal nach Norddeutschland bringen; als Kurse für gelenkschonendes
Laufen ohne Ambitionen auf Bestzeiten.
Ihr habt beide jeweils auch Familie und Kinder. Wo, wann
und wie findet Ihr eigentlich selbst Entspannung ?
Katja: Wir schaffen das alles nur zusammen mit viel Liebe zu
dem, was wir tun. Und wir versuchen uns Freiräume zu organisieren,
die für unsere Entspannung notwendig sind. Ich entspanne
mit meiner Familie. Roland entspannt sich auch auf der Arbeit.
Roland: Ich kann ja unmöglich Entspannung vermitteln, wenn
ich selbst gestresst bin. Nur wenn wir entspannt bleiben, sind
wir für unsere Kundschaft authentisch.
Wenn man das Besondere am »Badehaus« zusammenfasst,
wie würdet Ihr Eure Philosophie in einem Satz beschreiben ?
Katja: Wir wollen schöne Orte schaffen, an denen Menschen
Wärme und liebevolle Entspannung finden – und wir wollen
Menschen bewegen.
▼ ÜBER DAS »BADEHAUS BREMEN«
Das »Badehaus Bremen« wurde 2005 von Katja Zeilhofer gegründet,
die dafür 2009 mit dem Existenzgründerpreis der Sparkasse
Bremen ausgezeichnet wurde. Roland Janauscheck war Wellness–
chef in der »Oase«, bevor er Mitinhaber wurde. Heute arbeiten
28 MitarbeiterInnen für »Badehaus Spa« an der Bahnhofsstr. 12
und »Badehaus Kur« in der Theodor-Heuss-Allee 21. Infos per
Telefon 0421 / 69 69 840 und auf www.badehaus-bremen.de
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲
PROMOTION | FINDORFF GLEICH NEBENAN | 11
PROFILE
q PROF. DR. DIETMAR ZACHARIAS ÜBER URBANE QUALITÄTEN DURCH BÄUME UND RÄUME
» Bäume in der Stadt müssen sehr kämpfen. «
PROF. DR. DIETMAR ZACHARIAS
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 12
BAUMEXPERTE
I
n Findorff wurden in den letzten Jahren viele
Bäume gefällt. 2016 waren es fast 100 Bäume
an der Bahnstrecke in der Kastanienstraße.
Beirat und »BUND« sahen die Fällungen
kritisch. Es gab Bürgerproteste. Die »Deutsche
Bahn« argumentierte, die Fällungen seien »aus
Sicherheitsgründen« notwendig. Je nach Blickwinkel:
Gibt es »gute« und »böse« Bäume ?
Ihr Beispiel macht deutlich, worum es bei
Bäumen in der Stadt geht. Es geht um die Menschen, die Bäume
beurteilen und entsprechend reagieren. Allgemein wird sehr
positiv gesehen, dass man Bäume in der Stadt und vor der eigenen
Haustür hat – weil man als Kind vielleicht darauf geklettert
ist, sie Schatten spenden, Früchte tragen oder etwas kaschieren
– wie ein weniger schönes Nachbargrundstück.
In der Kastanienstraße ist es eine Lärmschutzwand ...
Manchmal kommt aber auch das Gegenteil vor; zum Beispiel,
dass ein Baum den Blick auf etwas Schönes versperrt oder den
freien Blick in die Sonne. Verschattet der Baum des Nachbarn
das eigene Grundstück, kann die Sichtweise schnell wechseln.
Wir müssen akzeptieren, dass alle für sich zu einem Baum im
eigenen Umfeld eine Meinung haben – und ob der Baum dort
stehen bleibt, ist im Prinzip eine Frage der Abwägung.
Das Argument mit der »Abwägung« zwischen Verkehrssich–
erungspflicht und Stadtklima oder Hochwasserschutz ist oft
ein Argument für Fällungen. Wie kann die Bedeutung von
Bäumen gegenüber anderen Interessen gestärkt werden ?
Ich glaube, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Bäumen
und Grün in der Stadt ist da. Es geht in erster Linie um formale
Prozesse der Umsetzung. Eine Möglichkeit dafür ist der private
Bereich. Es wäre sehr schön, wenn BürgerInnen auf ihren eigenen
Grundstücken einfach mehr Bäume pflanzen würden – mit
allen Notwendigkeiten, die dazu gehören, wie Baumschnitt und
Laubharken. Im öffentlichen Bereich ist es wichtig, dass wir Bäumen
genug Raum geben: nach oben, zur Seite und nach unten.
Verfügbarer Raum in der Stadt ist heute knapp und teuer ...
Die Abwägung für oder gegen Bäume ist immer eine Grundsatzentscheidung.
Wenn man mehr Bäume haben möchte,
muss man ihnen dreidimensionalen Raum lassen. Wenn man
Stadtbäume an den zentralen, besten und teuren Lagen haben
möchte, bedeutet das entsprechende Quadratmeter Fläche und
Kubikmeter im Boden vorzuhalten. Man kann nicht sagen: »Ich
möchte mehr Bäume, aber mehr Platz kann ich nicht geben.«
Ist diese Entscheidung auch eine politische Entscheidung – zum
Beispiel, indem Politik klar sagt: »Wir wollen › Grüne Stadt ‹ werden
und schaffen für dieses Ziel auch gesetzliche und fiskalische
Anreize für mehr gewerbliches und privates Grün« ?
Das alles geht gar nicht ohne eine klare politische Entscheidung.
Auch die Frage der Verdichtung durch neue Bebauung ist immer
eine strategisch-politische Entscheidung. Auch dabei muss man
abwägen. Ich glaube, es wird zu wenig gesehen, wie wichtig es
ist, für Städte urbane Qualitäten durch grüne Räume vorzuhalten
und zu entwickeln – auch vor dem Hintergrund, dass man
ja mehr Menschen und qualifizierte Arbeitskräfte in der Stadt
haben möchte. Wenn stadtgrüne Qualitäten immer weniger
da sind, wird es schwierig, Menschen in der Stadt zu halten
oder neu zu gewinnen. Die Qualität von urbanen Grün- und
Freiflächen entsteht nicht durch Fingerschnippen. Sie braucht
Kontinuität, Zeit und sollte langfristig angelegt und entwickelt
werden. Man muss dafür heute Entscheidungen treffen, deren
Erfolge erst sichtbar werden, wenn die Verantwortlichen schon
längst nicht mehr PolitikerInnen sind. Nochmal: Die Entscheidung
für eine »Grüne Stadt« mit vielen Bäumen ist eine politische
Grundsatzentscheidung, die nicht infrage stehen sollte. Es
gibt aber immer auch andere Themen, die auf der Agenda stehen.
Gegenüber von meinem Büro wurden Bäume entfernt, weil die
Kita dort mehr Gruppenräume für mehr Kindergartenplätze
braucht. Der Kitaplatz oder neuer Wohnraum sind momentan
für viele Menschen elementar – und die sagen »Die Bäume
können ja auch woanders stehen.« Politik priorisiert akuten
Bedarf. Politik sollte aber so aufgestellt sein, dass sie dem zwar
folgt, aber nicht nur kurzatmig reagiert, weil mehr Grünqualität
in der Stadt von den Menschen ja zugleich auch gewollt ist. Um
beiden Erwartungen gerecht zu werden, muss man sich streiten
und auch mal rangeln.
Wie wichtig sind Bäume für das Klima in der Stadt ?
Mehrere Faktoren sind wichtig: Wir brauchen Flächen, auf
denen Wasser versickern kann. Sie kennen bei Starkregen voll
gelaufene Keller. Wasser im Keller finden wir gar nicht gut.
Vielen FindorfferInnen sind die Starkregenereignisse von 2011
gut in Erinnerung. Unser Stadtteil war besonders betroffen ...
Bäume wurzeln in Versickerungsflächen. Wo Wasser versickert,
verdunstet auch etwas. Das Wasser wird gehalten, bleibt im
Kreislauf und kühlt. Jede Pflanze verstärkt diesen Effekt – und
Bäume mit ihren großen Oberflächen durch die vielen Blätter
sowieso. Bäume federn dadurch extreme Temperaturverläufe
ab. Wir wissen: Unsere Städte werden in Zukunft immer enger.
Gleichzeitig werden die Sommer immer heißer. Es wäre daher
weder eine kluge Idee noch besonders intelligent, in dieser
Situation den Grünanteil in der Stadt zu reduzieren. Warum ?
Bäume können auf kleiner Fläche an Gebäuden stehen und viel
Grün und Blattfläche vorhalten. Stadtbäume müssen auf wenig
Fläche sehr kämpfen, werden auch nicht sehr alt, aber sie
machen für uns und unser Klima einen ziemlich guten Job.
Was leisten Bürgerpark und Stadtwald für Findorff ?
Man hat es gemessen: In heißen Sommern sind die Temperaturen
im Umfeld von Bürgerpark und Stadtwald viel geringer. u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 13
q PROF. DR. DIETMAR ZACHARIAS IM INTERVIEW
» 1.000 Jahre zeigen, wie alt Bäume werden können. «
Das heißt, die Bäume und anderen Pflanzen dort haben für uns
einen kühlenden Effekt. Der zweite Vorteil ist, dass Park und
Wald über den Unisee in Richtung Blockland geöffnet sind,
wodurch es einen Zustrom von kühler Frischluft gibt. Das sollte
man auf keinen Fall durch Bebauung kappen.
Alte Bäume, mit denen man vielleicht im Stadtteil zusammen
ein Stück »aufgewachsen« ist, emotionalisieren besonders
stark. Warum ist der Erhalt von alten Bäumen wichtig ?
Es gibt zwei Aspekte: Je älter ein Baum wird, umso mehr bietet
er potentiell Wohnraum für ihn besiedelnde Planzen, Tiere und
Pilze. Auf den alten Bäumen wachsen die Moose und Flechten –
und auch der Specht braucht für seine Aktivitäten einen Stamm
mit einer gewissen Dicke. Die höchste biologische Vielfalt versteckt
sich aber im krabbeligen Kleinen: Dazu zählen Käfer oder
Weberknechte, die im Holz stecken, wenn es angewittert ist. Je
älter ein Baum wird, desto mehr hat er solche Elemente. Oben
in der besonnten Krone leben Arten, wie sie teilweise auch in
Urwäldern vorkommen. Diese biologische Vielfalt hat eine ganz
besondere Qualität, die jüngere Bäume niemals ersetzen können.
Der zweite Aspekt hat mit dem menschlichen Verhalten zu
tun. Alte Bäume sind vor Ort wie vertraute »Landmarken«, die
uns sehr oft ein Leben lang begleiten. Unsere Bindung zu diesen
Bäumen, die man vielleicht seit seiner Kindheit kennt, geht
während unserer Lebenszeit nicht verloren – und je älter Bäume
werden, desto eher entwickeln sie eine ganz eigene Ästhetik.
Geben alte Bäume uns auch eine Vorstellung von Zeit ?
Ja, da haben Sie recht. Ich gehe mit meinen StudentInnen sehr
gern zu einer Linde, von der man weiß, dass sie fast 1.000 Jahre
alt ist. Man steht vor dem uralten Baum, ist tief beeindruckt
von seinem Alter und hat eine große Achtung davor. So geht
es vielen Menschen. 1.000 Jahre zeigen, wie alt Bäume werden
können. Straßenbäume in der Stadt hingegen haben kaum noch
eine Chance älter als 100 Jahre zu werden. Wir sollten Bäumen
aber auch, dort wo es geht, die Möglichkeit geben, sehr alt zu
werden. Dazu brauchen sie größere Freiflächen, wie es sie bei
uns zum Beispiel im Bürgerpark gibt. Die ältesten Bäume aus
dessen Gründerzeit sind etwa 150 Jahre alt und es wäre sehr zu
wünschen, dass auch in hundert Jahren noch viele davon stehen
und irgendwann auch ein 1.000-jähriger Baum im Bremer
Bürgerpark zu bewundern ist. Es ist unsere Verpflichtung, unse–
ren Nachfahren alte Bäume zu übergeben, für die sie dann die
Verantwortung übernehmen können und müssen. Alte Bäume
sind gelebte Tradition, regionale Identität und Ausdruck eines
sorgsamen Umgangs mit dem, was man zu treuen Händen
selber einmal übernommen hat. Und das ist bremisch.
Welches sind die größten Gefahren für Bäume in der Stadt ?
Die größte Gefahr für Bäume ist der Mensch. Letztendlich ist er
es, der die meisten davon absägt. Und: Je älter Bäume werden,
desto mehr Wasser, Nährstoffe und Raum zum Überleben
brauchen sie – und zwar kontinuierlich. Wenn im Alter noch
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 14
gewisse Krankheiten oder Schädlinge hinzukommen, müssen
sie das alles erstmal überstehen. Der außergewöhnlich heiße
Sommer 2018 hat es gezeigt: Wird das Wasser knapp, überstehen
das viele Bäume nicht. Bei Starkregen kann aber auch zu
viel Wasser die Gefahr sein, wenn die Wassermengen im Boden
nicht mehr ablaufen können. Weltweit »importierte« Schädlinge
sind ein weiteres Problem. Neue Schädlinge haben Ulmen,
Eschen und die Rostkastanie elementar reduziert. Auch Eichen
sind gefährdet. Dagegen kann man nur bedingt etwas unternehmen.
Ich finde es richtig, dass man im Bürgerpark, wie es die
Gründer festgelegt hatten, vorrangig einheimische Bäume pflegt
und pflanzt, obwohl sie auch dort von Schädlingen bedroht sind.
Ganz früher hieß es: »Ein Mann sollte in seinem Leben einen
Baum pflanzen, ein Haus bauen und einen Sohn zeugen.«
Häuser bauen in verdichteten Stadtteilen ist kaum mehr möglich,
aber Bäume pflanzen – kann das jedeR einfach machen ?
Ja, das kann man auf dem eigenen Grundstück machen oder
auch einen Baum spenden. Es gilt rechtliche Regeln zu beachten.
Baumart und Fläche sollten zusammenpassen. In Bremen
haben wir teilweise trockenen, sandigen Boden, oft aber auch
wechselnasse tonig-moorige Flächen. Man sollte sich im Vorfeld
beraten lassen, welche Baumart wo passt. Ich glaube: Bäume mit
persönlichem Bezug haben eine bessere zeitliche Perspektive.
Man sägt den vom Vater gepflanzten Baum nicht einfach so ab.
Wie können direkte AnwohnerInnen die Lebensbedingungen
für vorhandene Straßenbäume verbessern ?
Das eine ist Lobbyarbeit für mehr Grün an der Straße. Das andere
ist, dass Bäume oft zugeparkt oder als Müllfläche genutzt
werden. Dagegen muss man sofort konsequent einschreiten.
Sie kennen viele Bäume in Bremen und umzu. Welches ist ihr
Lieblingsbaum und wo kann man den bewundern ?
Einen einzelnen Lieblingsbaum habe ich nicht, kann mich aber
für viele Baumindividuen begeistern, wie die wunderschönen
Flatterulmen, von denen es alte Exemplare im Bürgerpark an
der Seite des Torfhafens gibt. Die eher unscheinbare Flatterulme,
die übrigens der »Baum des Jahres« 2019 in Deutschland
ist, trotzt mit ihren Brettwurzen auch im nassen, weichen Boden
Sturm und Überschwemmungen. In der Flatterulme steckt
drin: »Ich kämpfe und mache immer weiter.« Das finde ich gut.
q ÜBER PROF. DR. DIETMAR ZACHARIAS
Prof. Dr. Dietmar Zacharias unterrichtet seit 2002 »Angewandte
und ökologische Botanik« an der Hochschule Bremen, Fakultät
Natur und Technik, Studentinnen und Studenten im internationalen
Studiengang »Technische und Angewandte Biologie«. Er
ist unter anderem Mitglied im »Naturschutzbeirat Bremen«, im
»BUND Bremen« und Gründungsmitglied des »Bündnis lebenswerte
Stadt – grünes bremen«. Kontakt und mehr Informationen
unter www.gruenes-bremen.de
Interview: Mathias Rätsch Foto: Kerstin Rolfes ▲
PROFILE
q CHRISTINE SCHÜTZE FEIERT IHR BÜHNENJUBILÄUM IM »ALTEN PUMPWERK«
» Ich habe das Klavierspielen immer geliebt. «
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 16
CHRISTINE SCHÜTZE
KLAVIER-
KABARETTISTIN
C
hristine, vor zwei Jahren hattest Du einen
großen Auftritt im »Alten Pumpwerk«. Jetzt
kehrst Du zurück und möchtest gemeinsam
mit dem Publikum in der Maschinenhalle
wieder kräftig feiern. Was ist der Anlass ?
Ja, es gibt viel zu feiern, und ganz besondes
die Tatsache, dass ich insgesamt mittlerweile
nun schon 15 Jahre Kabarett mache. In dieser
Zeit hat sich einiges angesammelt, das ich
nochmals zum Besten geben möchte. Ich habe aber auch viele
neue Songs und Texte geschrieben, die ich im neuen Programm
»SchützenFEST!« jetzt gern »raushauen« möchte.
Du beschäftigst Dich nach eigener Aussage mit »der Liebe,
den Worten, dem Alltag und den Sprachhülsen, der deutschen
Sprache – und was man mit dieser wortgewaltig und klavierstimmig
alles machen kann.« Das klingt ein wenig nach
Volkhochschulkurs. Ist beste Unterhaltung garantiert ?
Ehrlich gesagt ist das, was ich mache, auch das, was wortaffine
KabarettistInnen immer tun: Sie beschäftigen sich mit den
Dingen, also mit dem Alltag und den Worten – und wie die sich
verändern. Das ist natürlich nicht Volkshochschule, sondern für
eine Kabarettistin, wie ich es bin, sehr interessant. Warum passiert
gerade »Framing« ? Heute heißt es »Framing«, früher hieß
es »Schönfärberei«. Es ist trotzdem dasselbe. »Framing« macht
etwas mit den Leuten. Darauf möchte ich in meinem neuen
Programm eingehen – und sich mit diesen Themen zu beschäftigen,
kann sehr unterhaltsam sein. Es ist wie immer bei mir: Ich
bin lustig, albern, aber auch nachdenklich. Das sind die beiden
Seiten, die ich immer hatte – dazu gehören auch die leisen Töne.
Ich freue mich, dass Du Plattdeutsch im Programm hast. Büst
Du all plattdütsk upwussen oder hest Du Di dat erst later lehrt ?
Ich bin ein ganz klein wenig mit Plattdeutsch aufgewachsen,
weil meine Mutter in der Gegend um Wismar aufgewachsen ist.
Sie hat mir ganz viel von Fritz Reuter vorgelesen, dem Dichter
und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache. Diese Geschichten,
aber auch den Klang der Sprache, habe ich immer sehr gemocht.
Es wurden bei uns auch manchmal plattdeutsche Lieder
gesungen, aber viel mehr war nicht. Insofern verstehe ich zwar
Plattdeutsch, aber ich kann Dir leider nicht auf Platt antworten,
weil ich kein Plattdeutsch kann. Dialekte wie Plattdeutsch
gehen ja anders an Herz und Gemüt als Hochdeutsch. Plattdeutsch
mag ich sehr gern, bin als Stadtkind aber nicht damit
aufgewachsen und habe es auch nicht gelernt.
Schon als kleines Kind hast Du Klavier gespielt. Wolltest Du
Klavierstunden oder wurdest Du sanft dazu gezwungen ?
Ganz im Gegenteil: Bei uns im Elternhaus stand ein Klavier und
später auch ein Flügel. Meine Eltern und mein Bruder waren
sehr musikalisch. Bei uns war eigentlich immer Musik im Haus.
Was ich sehr geliebt habe, wenn ich abends schon schlafen sollte,
war, dass mein Vater im Wohnzimmer leise Klavier gespielt
hat. Meine Mutter hat dazu auch gesungen. Ich habe mich oft
heimlich an die Treppe geschlichen, zugehört und manchmal
sogar geweint, weil ich diese traurigen Liebeslieder so wunderbar
fand. Am nächsten Tag wollte ich diese Lieder nachspielen;
oft stundenlang. Ich habe nach Gehör gespielt. Es hat zu mir
aber keiner gesagt: »Oh, das kannst Du aber toll !«, weil das
bei uns alle konnten und es dadurch nichts Besonderes war.
Irgendwann fragten meine Eltern mich aber doch: »Möchtest Du
vielleicht Klavierstunden haben ?« Ich war bis dahin überhaupt
nicht auf diese Idee gekommen, weil ich als Kind gar nicht
wusste, dass es sowas gibt. Ja, das wollte ich ! Irgendwann habe
ich richtig ehrgeizigen Klavierunterricht bekommen. Später, als
ich ungefähr zehn Jahre alt war, hatte ich mit meiner Mutter ab
und zu Stress. Sie kam dann in solchen Situationen mit der Drohung,
dass mit dem Klavieruntericht auch Schluss sein könnte.
Sie tat so, als wenn sie den Unterricht per Telefonanruf für alle
Zeiten sofort abmelden würde. Ich habe das als Kind geglaubt
und empört gerufen. »Nein, bitte nicht den Klavierunterricht
abbestellen !« Meine Mutter wollte das in Wahrheit natürlich
nie. Zwang zum Klavierunterricht war also gar nicht notwendig.
Ich habe das Klavierspielen immer geliebt. Aber auch wenn
diese Begeisterung nicht einfach da gewesen wäre, hätte Zwang
bei mir als Kind nicht funktioniert. Ich war immer ein sehr
bockiges Kind: Wenn man in meiner Kindheit etwas von mir
wollte, musste das meinerseits schon freiwillig geschehen.
Später hast Du als Pianistin bei Jugendwettbewerben viele
Preise gewonnen. Inwieweit haben Dich diese Auszeichnungen
motiviert, immer weiter zu machen ?
Die Preise waren schon eine große Motivation. Wäre ich bei den
Jugendwettbewerben frühzeitig gescheitert, hätte ich wahrscheinlich
nicht die Idee gehabt, Musik zu studieren. So aber
wollte ich unbedingt Musik studieren. Ich habe mich dann nur
in Hamburg beworben, was man eigentlich gar nicht so macht.
Normalerweise bewirbt man sich in mehreren Städten. Es werden
ja aufgrund der harten Auswahlkriterien nur ganz wenige
BewerberInnen genommen. Das wusste ich damals gar nicht.
Ich war offensichtlich ziemlich unbedarft, aber es hat im ersten
Anlauf über den geraden Weg in Hamburg sofort geklappt. Ich
dachte, nachdem ich angenommen wurde »Oh, wie schön !«.
Später erfuhr ich, dass es auch hätte ganz anders laufen können.
Für die Kabarettprogramme schreibst Du alle Texte und Songs
selbst. Mit den klassischen Solokonzerten interpretierst Du
vorhandene Werke von Komponisten wie Chopin, Mozart
oder Debussy. Was ist für Dich künstlerisch die größere
Herausforderung – und ist Kontrast Dein Programm ?
Ich brauche und liebe tatsächlich beide Welten. Wenn ich nur
eine Sache machen würde, würde mir im Leben etwas fehlen.
Mittlerweile ist der Kabarettanteil sehr groß geworden, aber es
gibt bei mir nach wie vor verschiedene Phasen: Mal bereite ich u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 17
q CHRISTINE SCHÜTZE IM INTERVIEW
» Bei Frauen interessiert immer auch die Optik. «
ein klassisches Programm vor. Danach steht wieder Kabarett im
Vordergrund. Schon im Studium dachte ich immer: »Klassische
Musik macht mir Spaß, aber immer nur die Klassik ? Ich weiß
nicht...«. Ich bin heute in der glücklichen Lage, dass ich beides
machen darf – und das Publikum beides hören möchte.
Wann hast Du Dein kabarettischtes Talent entdeckt, bei dem
es im Gegensatz zum klassischen Solokonzert ja in erster Linie
darum geht, die ZuschauerInnen zum Lachen zu bringen ?
Das Gefühl für mein kabarettischtes Talent hat sich erst mit der
Zeit entwickelt. Am Anfang bin ich einmal in einem Krankenhaus
aufgetreten, vor PatientInnen, die als DachdeckerInnen
oder MaurerInnen ganz schreckliche Berufsunfälle gehabt
hatten. Ich sollte sie mit einem klassischen Konzert aufmuntern.
Als ich für das Konzert am Tag zuvor übte, dachte ich: »Mein
Gott, ob ein klassisches Konzert diese Menschen wirklich
aufmuntern kann ?« Auch weil das Publikum vermutlich nicht
unbedingt nur aus KlassikliebhaberInnen bestand, wollte ich etwas
machen, was sie heiter stimmen würde. Ich habe dann kurzfristig
für das Konzert einen Song geschrieben. Dieser Song war
mein erstes, eigenes Lied. Ob es besonders gut war, weiß ich
ehrlich gesagt gar nicht mehr. Dieses Lied habe ich als Zugabe
an das klassische Konzert einfach angehängt und es kam sehr
gut an. Ich habe gedacht: »In dieser Richtung könnte ich doch
weiter machen.« So ist es auch gekommen, aber diese spontane
Zugabe im Krankenhaus war höchstwahrscheinlich eine Art
Initialzündung für mich auf dem Weg zur Kabarettistin.
Die Presse bescheinigt Dir als Kabarettistin »Hirn und Temperament«.
Ist es für Dich schwer, sich in dieser eher von
Männern beherrschten Domäne durchzusetzen ?
Das kann ich jetzt schwer beantworten. Wenn man auftritt, ist
man ja schon gebucht. Aber wenn Männer Kabarett machen,
ist es einfach Kabarett. Wenn Frauen Kabarett machen, ist es
automatisch Frauenkabarett. Im Programm erzähle ich eine
Geschichte, die wirklich wahr ist: Ich war auf Tournee auf
einem Kreuzfahrtschiff und ganz glücklich, weil ich ein schönes
Soloprogramm gespielt hatte. Nach dem Auftritt ging ich auf
den Außenbereich des Schiffs. Vor mir unterhielten sich zwei
Männer, die im Publikum gewesen waren. Der eine sagte: »Wie
hat Ihnen das Programm gefallen ?« Da sagte der andere »Also,
mir wäre sie zu dünn.« Das ist der Unterschied: Einen Kabarettisten
hätte man inhaltlich bewertet und nicht wie er aussieht.
Bei Frauen interessiert immer auch die Optik. Aber ich kann
nicht sagen, dass ich im Kabarett Nachteile erlebt habe.
Aber warum muss man Dir »Hirn« bestätigen, zumal die
Erarbeitung von guten Kabarettprogrammen ohne Intellekt
und Intelligenz sicherlich gar nicht möglich ist ?
Ich empfinde »Hirn und Temperament« als Lob dafür, dass
man etwas schlau und gut macht. Es gibt in dem Genre ja auch
schlechte KabarettistInnen, die langweilig oder dumm sind.
In dem gemeinsamen Programm »BeziehungsWeisen« warst Du
mit Sky du Mont unterwegs. Wie habt Ihr Euch gefunden ?
Der Anlauf war auf einer Weihnachtsgala in Hamburg, für die
wir unabhängig voneinander engagiert waren. Irgendwann ist
er auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob wir etwas
zusammen machen könnten. Er würde so gern Lesungen mit
Musik geben. Ich habe gesagt, das finde ich gut, aber ich würde
höchst ungern folgendes Klischee bedienen: älterer Schauspieler
macht irgendwas mit junger Pianistin, weil das immer so ist.
Das machen sehr viele; sehr oft auch ältere Schauspielerinnen
mit jüngerem Pianisten. Ich würde mit ihm gern etwas Kabarettistisches
machen. Er fand die Idee spannend. Ich finde, der Ansatz
passt viel besser zu dem, was er macht – und es funktioniert.
Du bist gebürtige Hamburgerin. Hamburg und Bremen haben
ja nicht nur im Fußball so eine Art Rivalität. Kannst Du uns
erklären, warum das so ist ?
... (lacht und ist kurz sprachlos). Diese Rivalität ist eine alte
Kamelle, die heute nicht mehr interessiert. Es gibt ein paar alte
Witze darüber, aber das Thema hat sich längst erledigt.
Privat engagierst Du Dich sehr in einem sozialen Projekt für
Kinder. Was ist das für ein Projekt ?
Es ist ein Projekt an einem sozialen Brennpunkt in Hamburg.
Wir unterstützen Kinder, die sich keinen Klavierunterricht
leisten können. Viele sind Migrantenkinder, die insgesamt
in schwierigen Verhältnissen leben und sonst auf der Straße
wären. Die Schule, übrigens ein Gymnasium, bietet eine sehr
gute »AG« an, in der diese Kinder Klavierspielen lernen. Deren
Motivation ist ganz anders, als wenn man gut situierte Kinder
privat am Klavier unterrichtet, die dann sagen: »Ach, ich konnte
ja gar nicht üben. Ich war ja das ganze Wochenende im Landhaus.«
Kinder in unserem Projekt sind auch nach einem harten
Schultag begeistert dabei und sagen Sachen wie: »Ich war bei
meiner Cousine in der Türkei. Da war ein Klavier und ich
konnte den ganzen Tag üben !« Ich bin immer sehr glücklich,
wenn ein Kind zum Abschluss vor der ganzen Schule in der
Aula ein Stück von Chopin spielt. Diese kleinen, großen Erfolge
rühren mich sehr – und man bekommt auch ganz viel zurück.
q ÜBER CHRISTINE SCHÜTZE
Christine Schütze ist gebürtige Hamburgerin. Sie studierte an
den Musikhochschulen in Hamburg und Lübeck. Als Solistin
war Christine Schütze zu Gast bei internationalen Festivals in
Deutschland, Italien, Spanien, Belgien, Frankreich, England
und der Schweiz. 2016/2017 wurde sie für die Kabarett-Bundesliga
ausgewählt. Karten für den Auftritt am Samstag, 18. Mai im
»Alten Pumpwerk« gibt es online über www.altespumpwerk.de
Mehr unter www.christineschuetze.de
Interview: Almut Heibült und Mathias Rätsch,
Foto: Matthias Hornung, www.photocube.de ▲
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FINDORFF GLEICH NEBENAN | 18
q ANDREAS POHL IM INTERVIEW
» Diese Geschichte gehört dazu. «
A
ndreas, Du hast den ersten »Findorff Song«
geschrieben, in dem im Text die Geschichte des
Stadtteils bis heute wiedergegeben wird. Wie bist
Du auf die Idee gekommen ?
Wenn ich in meinem Leben irgendwo hingezogen
bin, habe ich mich immer für die Geschichte der
Orte interessiert. In Findorff war dieser Ort die
Plantage, an der sich bis heute meine logopädische
Praxis befindet. Ich habe mich irgendwann
gefragt: »Warum heißt die Plantage eigentlich Plantage ?« Ich
habe nachgeforscht und bin dabei auf viele weitere Geschichten
gestoßen – von der Jan-Reiners-Bahn, über den Torfhafen, bis zu
den Mißlerhallen. Schon vor über 15 Jahren habe ich zu diesen
Themen mehrere Texte geschrieben, aber die Idee für einen
»Findorff Song« ist mir erst vor zwei Jahren gekommen.
Der Text und auch die musikalische Umsetzung sind sehr
melancholisch gehalten. Warum ist Dein
»Findorff Song« keine schwungvolle
Hymne auf den Stadtteil geworden ?
Ich neige vielleicht als Person eher dazu,
etwas melancholisch zu sein, aber auch die Findorffer Geschichten
stellen in ihrer Vielfalt und Differenziertheit für mich etwas
sehr Melancholisches da.
Du sparst auch die dunklen Seiten keineswegs aus. Stichwort
»Mißler-Hallen«, genutzt als Konzentrationslager, das bereits
1933 zwischen der Walsroder- und der Hemmstraße angelegt
wurde. Warum kommt in Deinem Song auch diese Historie vor ?
Diese Geschichte gehört dazu – und es ist mir wichtig, dass man
sich auch mit den dunklen Seiten seines Stadtteils beschäftigt.
Der Weser Kurier schrieb: »Findorff ist DER Familienstadtteil
Bremens. Wer es ›gutbürgerlich‹ mag, ist hier perfekt aufgehoben.«
Ist Findorff eine glückliche Bremer Oase ohne Probleme ?
Ich kann das nicht wirklich beurteilen, aber wenn ich mir die
Vielfalt der Menschen in meiner Praxis anschaue, darf ich
sagen: Findorff ist ein diverser Stadtteil. Wir haben hier sehr unterschiedliche
Menschen, die sich in ihren sozialen Identitäten
stark unterscheiden. Kurdisch, türkisch, englisch, französisch
oder persisch: Bei uns sind viele Nationalitäten vertreten – und
diese Kids haben andere Probleme im Vergleich zu denen, die
hier geboren sind oder seit Jahren gut situiert leben und wohnen.
Im Zeitalter von »iTunes« und »Spotify« gibt es den »Findorff
Song« nur als CD zu kaufen. Warum ganz »old school« als
CD und unbedingt mit einem sehr schönen Booklet ?
Es ist ein großer Unterschied, ob man nur etwas hört oder ob
auch eine gewisse Haptik und Visualität mit dabei ist. Die finde
ich gut – und daher gibt es den »Findorff Song« mit einem toll
gestalteten Cover inklusive abgedrucktem Text zum mitsingen.
Danke ! Ich wünsche Dir und dem »Findorff Song« viel Erfolg.
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 20
FINDORFF SONG
A
» Alles neu macht der Mai ! «
nfang März luden wir in
die Fürther Straße 8 ein,
sich als potenzielle
StammzellspenderInnen
registrieren zu lassen,
um gemeinsam den
Blutkrebs zu besiegen.
Unsere Filiale kooperierte
dafür mit der DKMS.
Am 1. und 5. März war es dann soweit:
Insgesamt 33 Spenderinnen und Spender,
darunter Kunden und potientielle
Neukunden, ließen sich frei nach dem
Slogan der DKMS »Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein !«
bei uns registrieren. Offline und online war es uns gelungen,
auf die Aktion aufmerksam zu machen. Dafür wurden in der
Findorffer Filiale sowie in diversen Findorffer Geschäften
Plakate ausgehängt. Im Stadtteilmagazin FINDORFF GLEICH
NEBENAN war ein Artikel erschienen und auch auf der gut
vernetzten Facebook-Seite der Sparkasse Bremen wurde auf die
Aktionstage hingewiesen. Unser Serviceteam war in den roten
Sparkassen-Aktionsshirts vor Ort präsent, um zu unterstützen.
AKTIV VOR ORT
q DIE SPARKASSE BREMEN IN FINDORFF
Die Abwicklung der Typisiering übernahmen aber
natürlich die Profis aus dem Team um Hans-
Gerd Holzhauer. Typisierungen sind übrigens
nicht umsonst. Auch wenn die Typisierung der
StammzellspenderInnen kostenlos ist, entstehen
Kosten bei der DKMS, die pro Typisierung bei
rund 35,00 Euro liegen. Unser Ziel war es, diese
Kosten über Spenden zumindest teilweise zu kompensieren.
Dafür wurden Spendenboxen der DKMS
aufgestellt, die auch gut gefüllt wurden.
Unser Team bedankt sich bei allen, die
bei dieser Aktion mitgemacht haben.
Alles neu macht der Mai ! Wenn es gut
klappt, wird der bisher improvisiert aufgestellte Geldautomat
der Sparkasse Bremen an der Admiralstraße 129 schon bald
Geschichte sein. Stattdessen eröffnen wir in unmittelbarer
Nähe des »Eiscafé Cercenà« und direkt neben »Thiele Augenoptik«
eine neue SB-Filiale in der Hemmstraße 124 mit Geldautomaten.
(früher »Bunte Ecke«, davor »Druckpunkt«). Mehr Infos
dazu demnächst auf https://blog.sparkasse-bremen.de sowie
unter »Tipps & Termine« auf www.findorff.info
Text: Janine Bittkau, Filialleiterin, Foto: Kerstin Rolfes ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 21
PROFILE
q DIE FINDORFFERIN LEITET DIE EUROPÄISCHE K AMPAGNE ZUM SCHUT Z DES WASSERS
» Die Weser ist ihrer ›ökologischen Seele‹ beraubt. «
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 22
BEATRICE CLAUS
WWFREFERENTIN
F
rau Claus, in welchem Zustand sind die
Flüsse und Bäche in Bremen ?
Bremer Gewässer sind in einem schlechten
Zustand. Sie sind stark vom Menschen verbaut
worden. Es gibt nur noch wenig natürliche
Flusslebensräume. Die Belastung durch Nährstoffe
ist sehr hoch und die Auswirkungen der
Weservertiefung sind groß. Damit verstößt
Bremen aktuell auch gegen die europaweite
Wasserschutzgesetzgebung, die in der EU-Wasserrahmenrichtlinie
festgelegt ist.
Wo liegen die Hauptprobleme für die Gewässer in Bremen ?
In Bremen sind Bebauungen, Vertiefungen, Nährstoffeinträge
und der starke Tidenhub die wichtigsten Ursachen für die
schlechte Gewässerqualität. Weser, Lesum, Wümme und Ochtum
leiden besonders aufgrund der Weservertiefungen unter
massiven Problemen: Die Vertiefungen der letzten Jahrzehnte
haben den Tidenhub von rund 20 cm auf heute 4,20 Meter anschwellen
lassen. Die bremischen Weserufer sind fast komplett
in Steine gepackt. Die Weser ist damit ihrer ›ökologischen Seele‹
beraubt. Aktuell führt der große Tidenhub zum Beispiel auch
an Bremens schönstem Fluss, der Wümme, zu Uferabbrüchen
und Verschlickungen. Ein weiteres Problem ist die mangelnde
»Durchlässigkeit« der Flüsse für Fische. Besonders die Passage
am Hemelinger Weserwehr überleben viele Fische nicht.
In den letzten Jahren haben sich die Kläranlagen verbessert,
das Abwasser wird aufwändig gereinigt. Warum ist der
Zustand der Gewässer trotzdem problematisch ?
Das liegt an der Gewässerstruktur. Unsere Gewässer sind zu
stark ausgebaut – das heißt, es gibt wenig natürliche Lebensräume.
Das sieht man daran, dass es weniger Tiere gibt, als es von
Natur aus der Fall wäre. Andere Kriterien sind die Nährstoffund
Schadstoffbelastung, die man auch nicht sieht. Trotzdem
ist die Belastung durch Stickstoff in den Gewässern insbesondere
durch Einträge aus der Landwirtschaft viel zu hoch.
Warum ist ein guter Zustand unserer Gewässer so wichtig ?
Zum einen ist es so, dass Gewässer Lebensraum für viele Tiere
und Pflanzen sind und dass stark verbaute Gewässer eben sehr
viel weniger Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten. Wenn wir
die Artenvielfalt in Deutschland erhalten wollen, müssen wir
die Gewässer renaturieren und in einen guten Zustand bringen.
Aber auch für die Menschen sind gesunde Gewässer wichtig,
unter anderem für die Erholung. Ich selber paddle gern. Eine
naturnahe Landschaft wirkt sich auf den Menschen einfach
entspannend und positiv aus. Letztendlich ist es auch so, dass
gesunde Gewässer leichter mit den Folgen des Klimawandels
klarkommen werden als schon stark geschädigte Gewässer. Und
wie bereits dargestellt, spielt es auch für die Trinkwasserqualität
eine Rolle, in welchem Zustand unsere Gewässer sind.
Wie hat das Einfluss auf die Trinkwasserqualität in Bremen ?
Können wir unser Wasser noch bedenkenlos trinken ?
Ja, das können Sie. Es wird aufbereitet und die Wasserversorger
sagen, die können alles aus dem Wasser herausfiltern. Allerdings
wird so das Wasser immer teurer werden, weil die Aufbereitung
immer aufwändiger wird, je mehr Schadstoffe aus dem
Grund- und damit Trinkwasser herausgeholt werden müssen.
Wie steht Bremen bei der Trinkwasserqualität da ?
Im europäischen Vergleich stehen Deutschland und Bremen gut
da. Wir können bei uns Wasser aus dem Wasserhahn trinken.
In vielen Ländern ist das nicht mehr möglich: Dort kauft man
sich das Trinkwasser nur noch im Supermarkt. Wir sollten alles
tun, damit wir weiterhin Wasser aus dem Wasserhahn haben.
Was muss passieren, damit sich der Zustand der Gewässer
verbessert ? Wo sehen Sie die Hauptansatzpunkte ?
Vor allem müssen wir auf weitere Vertiefungen und den Ausbau
der Weser verzichten. Und wir brauchen eine Agrarwende, das
heißt eine Landwirtschaft, in der das Verhältnis von Fläche
zu Tieren stimmt, sodass keine Nährstoffüberschüsse in die
Gewässer eingetragen werden. Auch ist der Maisanbau ein
Problem, da gerade aus Maisanbaugebieten zu viel Nährstoffe
in die Gewässer eingetragen werden. Wir brauchen auch eine
Änderung des »Erneuerbare-Energien-Gesetzes«. Die Wasserkraftnutzung,
die eigentlich für unsere Energieversorgung
keine Bedeutung hat, schädigt die Gewässer enorm, weil sie
Wanderhindernisse für Fische darstellt. Und wir müssen
viele Renaturierungsmaßnahmen durchführen.
Wie können wir als Einzelpersonen die Gewässer schützen ?
Wir können beim Einkauf darauf achten, Lebensmittel aus
biologisch-ökologischer Landwirtschaft zu kaufen, weil hier das
Verhältnis von Tieren zu Fläche kontrolliert wird, es nur reduzierte
Einträge von Nährstoffen in die Gewässer geben darf und
keine Pestizide benutzt werden. Zudem können wir Wasser aus
dem Wasserhahn aufbereiten und Plastikflaschen vermeiden.
Man sollte auf Kosmetika mit Mikroplastik oder Schwermetallen
wie Aluminium verzichten. Wenn es irgendwie geht, sollten
HausbesitzerInnen Flächen im Garten entsiegeln und nicht
versiegeln. Wer Vorreiter im Gewässerschutz sein will, kann sich
eine Brauchwasseranlage einbauen lassen, um für Toilette und
Wäsche Brauchwasser statt Trinkwasser zu verwenden.
▼ ÜBER BEATRICE CLAUS
Beatrice Claus ist Diplom-Biologin und Referentin für Gewässerschutz
und Flusspolitik beim »WWF Deutschland« mit Sitz
in Hamburg. Dort leitet sie aktuell die europäische Kampagne
zum Schutz des Wassers. Beatrice Claus ist Findorfferin und
kandidiert bei der kommenden Bürgerschaftswahl für DIE
GRÜNEN für einen Sitz in der Bremischen Bürgerschaft.
Interview: Nils Malte Kiele, Foto: Kerstin Rolfes ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 23
q FINDORFF GOES ONLINE
Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik:
Das neue Internetportal für den Stadtteil
FINDORFF GLEICH NEBENAN
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Auch unter www.findorff-gleich-nebenan.de
SOUNDCHECK
q DER SAXOPHONIST SPIELT »98 % FUNKY STUFF« LIVE AM 6. JUNI IM »MODERNES«
» Maceo ! Blow your horn ! «
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 26
MACEO PARKER
FUNKLEGENDE
D
iese eindeutige Anweisung von James Brown
signalisierte dem Saxophonisten während
der energiegeladenen Konzerte des »Godfather
of Funk«, das er mit seinem Solo starten
sollte. Dieser Saxophonist heißt Maceo
Parker, der seit Anfang der Siebzigerjahre
gemeinsam mit dem zweiten Saxophonisten
Pee Wee Ellis und Posaunist Fred Wesley als
die J.B.’s die unglaublichen Shows von James
Brown mit ebenso unglaublichen Solos veredelten. Der legendäre
Erfinder des Funk verstarb 2006. Sein Leben ist mit allen Höhen
und Tiefen in der sehenswerten Film-Biographie »Get On Up«
dokumentiert. »Still funky after all these years« hingegen ist
Maceo Parker, der seit sechzig Jahren auf den Bühnen dieser
Welt spielt und aktuell einige Konzerte in Deutschland gibt.
Maceo Parker wurde 1943 in North Carolina in eine hochmusikalische
Familie hinein geboren: Sein Vater spielte Schlagzeug
und Piano. Vater und Mutter sangen im Gospelchor. Die beiden
Brüder spielten Schlagzeug und Posaune. Der kleine Maceo
begann mit nur acht Jahren das Altsaxophon zu erlernen. Die
erste Band der drei Brüder hieß »Junior Blue Notes«. Obwohl
noch minderjährig, traten sie selbstbewusst im Nachtclub des
Onkels bei dessen Konzerten zwischen den Spielpausen auf.
Das hatte weitreichende Folgen: Kurze Zeit nach dem Studium
an der »University of North Carolina«, verpflichtete James
Brown zunächst Melvin und Marvin. Nach dem Studium stieg
auch der junge Maceo erstmals als Tenorsaxophonist in der
Bläserabteilung ein. James Brown galt bald als »The Hardest
Working Man In Show Business«, aber auch seine junge
Begleitband stand ihm in nichts nach. Trotz Streitigkeiten
spielte Parker bis 1988 immer wieder für den einstigen Mentor –
und war zeitweise auch dessen musikalischer Bandleiter.
Zwei Jahre nach dem Ausstieg nahm Maceo Parker 1990 sein
erstes Solo-Album »Roots Revisited« auf, das ein großer Erfolg
wurde. Maßgeblich beteiligt an der Solokarriere war das deutsche
Label »Minor Music«, auf dem auch die Live-Alben »Roots
Revisited – the Bremen Concert« und »Life on Planet Groove«
erschienen. Zahlreiche brilliante Veröffentlichungen folgten.
Maceo Parker gibt nach wie vor etwa 200 Konzerte im Jahr. Er
zählt damit zu den meist beschäftigten Musikern auf diesem
Globus. Im Laufe seiner Karriere spielte er mit MusikerInnen
wie Mick Jagger, Prince, De La Soul, den Red Hot Chili Peppers
oder Deee-Lite zusammen. 2013 ist seine Biografie »98 % Funky
Stuff« auf englisch bei »Chicago Review Press« erschienen.
Jetzt hat Hartwig Komar, Tourpromoter aus Findorff, Parker
nach Deutschland geholt. Er sagt: »Was Maceo Parker und die
Rolling Stones gemeinsam haben, ist, dass jeder Auftritt der
letzte sein kann. Der Energie ihrer Auftritte ist dies allerdings
überhaupt nicht abträglich.« Und Komar ergänzt: »Die dreistündige
Show wird die BesucherInnen in ihren Bann reißen.«
Der großartige »Old School«-Musiker spielt in Bremen am 6. Juni
live im »Modernes«. Mehr Infos unter www.maceoparker.com
Text: Mathias Rätsch, Foto: Boris Breuer ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 27
q DETLEF MOLLER ÜBER ELEKTROMOBILITÄT UND KLIMAWANDEL
» Als wir näherkamen, sah ich eine Stromtankstelle. «
F
indorff ist das Dorf ohne Straßenbahn. Das
ist seit den Sechzigern so. Als ich in den
Achtzigern zum Studium hergezogen bin, war
es ein etwas verschlafenes Örtchen, das von
Eisenbahnern und kleinen Beamten bewohnt
wurde. Man wohnte hier preiswert. Für mich
war es durch die Nähe zur Universität der
ideale Wohnort für meine schmale Geldbörse.
Mittlerweile sind viele der älteren Leute, die
das Straßenbild prägten, gestorben und haben einer neuen,
jüngeren und offenen Klientel Platz gemacht.
Heute prägen originelle, kleine Läden die hiesige Einkaufsmeile
Hemmstraße und nicht die üblichen großen Ketten. Im
ganzen Stadtteil finden sich Zeichen der Gentrifizierung,
die aus dem Stadtteil ein angesagtes
Vorzeigequartier machen werden. Wie wir
bereits am Beispiel des Ostertor-Viertels
und mittlerweile auch des Steintors
erleben durften, kann das dem Stadtteil
gut bekommen, solange die Mischung
stimmt. Auch wenn ein Teil der Mietwohnungen
teurer werden, wird die Mischung
verschiedener Bewohner bunter
werden. Ich bin davon überzeugt, daß es
auch dann noch genauso viel Spaß machen
wird, hier zu leben, wie heutzutage. Zu einem
Vorzeigequartier gehört natürlich auch
die passende Infrastruktur.
Ich lese öfter in meiner Tageszeitung, daß
wieder eine Straßenbahn nach Findorff
gebaut werden soll. Dafür ist eigentlich kein Platz. Deswegen
wurde sie ja zurückgebaut. Eine Straßenbahn wäre aber Teil
eines Elektromobilitätskonzeptes, das seinen Namen verdient.
Ich bin gespannt, ob es sich nicht nur um Wahlkampfgeklingel
handelt. Vielleicht macht man sich wirklich in der Bürgerschaft
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 28
ZWISCHENRUF
Gedanken darum, wie man Findorff weiter aufwerten und auf
welchem Wege man eine Straßenbahn in den Stadtteil führen
kann. Die Stadtwerke hingegen kümmern sich überraschenderweise
um die Aufwertung des Stadtteils. Kürzlich fiel mir eine
Baustelle in der Neukirchstraße auf. Als ich abends mit den
Hunden wieder vorbeikam, stand dort am Rande des Wochenmarkts
ein mittelgroßer Kasten in kräftig rot-weißer Farbe. Als
wir näherkamen, sah ich, daß es sich nicht um einen neuen
Zigarettenautomaten handelte, sondern um eine Stromtankstelle.
Ich finde das eine sehr gute Idee im Zeichen des Klimawandels
und der vielen Elektroautos, die angeblich schon in wenigen
Jahren in rauhen Mengen unsere Straßen bevölkern werden.
Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße, als ich mir über »Tante
Google« einen Lageplan der bereits in Bremen installierten
Stromtankstellen anzeigen ließ. Die
Auswahl ist eher spärlich und konzentriert
sich vorwiegend auf das Stadtzentrum. In
Findorff gibt es bis jetzt gerade mal eine
Tankstelle in der Ricarda-Huch-Straße.
Nicht, daß ich in Findorff ein Auto
benötigen würde. Die Vielzahl der Läden
in Kombination mit dem Wochenmarkt
erleichtern das zu-Fuß-Leben hier
ungemein. Aber selbst wenn ich mir eines
kaufen würde, hätte ich kaum eine Möglichkeit,
es auch zu benutzen. Ohne ein dichtes Netz
von Ladestationen werden auch keine
Elektroautos auf den Straßen fahren.
Eine Energiewende, die ihren Namen verdient,
kostet Geld. Sehr viel Geld. Nach
dem letzten Sommer und dem Biergartenwetter, das wir heuer
bereits im Februar hatten, muß aber auch dem größten Ignoranten
klar sein, daß der Klimawandel in vollem Gange und
kaum mehr aufzuhalten ist. Umso wichtiger ist eine nachhaltige
Energiewirtschaft. Da sind wir alle in der Pflicht, genauso wie
die Leute, die wir im Mai in die Bürgerschaft wählen werden.
Ich werde mir sehr genau ansehen, was in den Programmen der
Parteien dazu steht, wie realistisch es klingt und wie sehr sich
die Politiker der drängenden Problematik bewußt sind.
Ladestationen können ein Teil davon sein. Straßenbahnen
auch. Solarzellen auf Dächern und isolierte Fassaden auch.
Davon gibt es in Findorff noch viel zu wenige. Anwohnerparkzonen
in Kombination mit »Park & Ride« würden ihren Beitrag
zur Energiewende leisten. Es gibt viele Möglichkeiten, den
Wohnwert im Quartier zu erhöhen und gleichzeitig nachhaltig
zu wirtschaften. Einiges können wir selbst durchführen, einiges
muß der Beirat initiieren und wieder anderes müssen Bürgerschaft
und Bund beschließen. Dann könnte unser Findorff
wieder ein Dorf werden. Mit Straßenbahn.
Text: Detlef Moller, Foto: Dominik Veverka ▲
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Fassaden bewahren.
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ine Überdachung für die Terrasse, ein frischer
Bodenbelag für den heimischen Balkon oder
moderne Outdoor-Möbel – für immer mehr
Menschen gewinnt der Außenbereich ihres
Zuhauses an Bedeutung. Deshalb möchten sie
gern mehr in seine Gestaltung investieren. Mit
einem Privatkredit klappt dieses Vorhaben
unkompliziert und schnell.
Die wärmere Jahreszeit hat endlich Einzug
erhalten. Viele Bremer und Bremerinnen krempeln jetzt die
Ärmel hoch. Allerdings nicht nur, um die Beete umzugraben,
den Rasen zu vertikutieren und neue Blümchen zu pflanzen.
Frühlingszeit ist traditionell Modernisierungszeit – das betrifft
das Innenleben des Eigenheims und den Bereich unter freiem
Himmel gleichermaßen.
Für immer mehr Menschen zählt dieser nämlich zum Zuhause
dazu. Entsprechend hübsch und gemütlich möchten sie ihn
einrichten. Doch nicht jeder hat genug Geld auf der hohen
Kante für das Projekt. Verschieben müssen die Betroffenen
allerdings nichts: Weil der Freiluftbereich immer wichtiger
wird, können Sie das Freiluft-Upgrade mithilfe eines Privatkredits
realisieren.
Sie möchten kleinere Summen unkompliziert aufnehmen? Das
ist bei der Sparkasse Bremen kein Problem. »Ein Privatkredit
ist ein Darlehen, das die Kreditnehmer über einen festgelegten
Zeitraum und in gleichbleibenden Raten zurückzahlen«, erklärt
Finanzexperte Dennis Rother von der Sparkasse Bremen.
Üblich sind Laufzeiten bis 84 Monate, bei höheren Kreditbeträgen
auch bis zu 120 Monaten. Insgesamt können Interessierte
bis zu 80.000 Euro aufnehmen. »Der Verwendungszweck ist
frei – das heißt, ob die Kreditnehmer das Geld für Renovierungen,
Konsumgüter, Urlaub oder anderes benutzen möchten,
ist egal. Einzig der Erwerb von Immobilien und Grundstücken
ist ausgeschlossen«, betont Rother.
Die Abwicklung beim Privatkredit ist unkompliziert – denn im
Gegensatz zu einer Bau- oder Immobilienfinanzierung benötigt
die Bank keine gesonderten Sicherheiten. »In der Regel müssen
die Antragsteller lediglich Dokumente wie beispielsweise Gehaltsabrechnungen
und Kontoauszüge der letzten drei Monate
einreichen«, sagt der Finanzexperte. »Für diejenigen, die bei
uns eine Baufinanzierung oder ein Girokonto haben, ist die
Abwicklung noch einfacher: In diesem Fall benötigen wir
normalerweise keine weiteren Unterlagen.« Die Auszahlung
erfolgt dann zumeist sehr schnell innerhalb eines Tages,
oftmals sogar innerhalb weniger Stunden.
Wer Immobilien besitzt, dem macht die Sparkasse Bremen ein
ganz besonderes Angebot: den Privatkredit mit besonderen
Konditionen. »Normalerweise sind diese ja abhängig von
der Bonität der Kunden. Der Kredit wird teurer, wenn sie
beispielsweise bereits verschuldet sind. Das ist in diesem Fall
nicht so.«, erläutert Rother.
Macht ein Privatkredit trotz finanzieller Rücklagen Sinn ? Das
ist immer eine sehr persönliche Entscheidung: Viele Bremer und
Bremerinnen, die eine bestimmte Summe zurückgelegt haben,
nutzen die Möglichkeit eines Privatkredits für Schönheits- und
Reparaturarbeiten an ihrem Haus und Garten. »Weil einige sich
gern einen finanziellen Puffer einbehalten wollen – für unvorhersehbare
Dinge wie beispielsweise eine Autoreparatur oder
eine Zahnarztrechnung«, erklärt der Finanzexperte.
Bei jedem Privatkredit verfolgt die Sparkasse Bremen laut Dennis
Rother ein Ziel: »Wir wollen verantwortungsvoll bei der Finanzierung
helfen«, sagt der Experte. Und das bedeutet, dass sich
die Finanzexperten Einnahmen und Ausgaben ihrer Klienten
genau anschauen und auch schonmal von der Aufnahme des
Ratenkredits abraten, sollten sie sich ihn nicht dauerhaft leisten
können.
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Ihren Kreditwunsch mit. Als Sparkassenkunde können Sie von
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einfach und sicher ! Wer bei der Sparkasse Bremen einen Privatkredit
aufnehmen möchte, kann sich natürlich persönlich in der
Findorffer Filiale in der Fürther Straße 8 beraten lassen. Sprechen
Sie einfach das Team von Filialleiterin Janine Bittkau an:
Telefon 0421 / 179-26 27. Sie möchten sich online informieren?
Im Internet können Sie mittels Online-Rechner mit wenigen
Klicks die Konditionen für den gewünschten Privatkredit berechnen.
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Text: Sparkasse Bremen, Fotos: Sirtravelalo, Couleur ▲
PROMOTION | FINDORFF GLEICH NEBENAN | 31
q DIE SKATERANLAGE AM SCHLACHTHOF
▼ VOM 14. BIS 16. JUNI 2019: REHAMESSE »IRMA« IN BREMEN
V
or dem Kulturzentrum Schlachthof an der
Findorffstraße trifft sich eine besondere Subkultur
mit eigenen Regeln – und einem für
Außenstehende erstmal nicht verständlichen
Jargon. Oder wissen Sie, was ein »Assknife«,
»Acid Drop«, »Waist« oder »Skate« ist ?
Die SkaterInnen vor Ort könnten Ihnen die
Bedeutung der Begrifflichkeiten erklären –
wenn sie nicht gerade
höchst sportiv dabei wären, nach einem
Start über die Rampe einen »Air« zu machen,
bei dem sie mit dem »Board« in die
Luft abheben, um zu »tricksen« – oder vom Boden aus mit dem
Skateboard in die Luft springen. Das ist dann übrigens ein echter
»Ollie« und kein »Air«. Sie verstehen weiterhin nur Bahnhof ?
Man kann ja nicht alles wissen, aber schnell wird klar: Skateboarden
ist mehr als ein Straßensport. Es ist ein Lebensgefühl.
In den Siebzigerjahren kamen SkaterInnen in den USA auf die
Idee, während der Dürreperioden einfach trockengelegte Swimmingpools
für ihre rollende Leidenschaft zu nutzen. Weil es in
unseren europäischen Breitengraden in der Regel aber weder
Dürren noch leere und zugängliche Pools gibt, enstanden über
die Jahrzehnte in vielen Großstädten Europas Skateparks mit
sogenannten »Bowls« – für eine stetig wachsende Szene.
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 32
Hey, Ho, Let‘s Go !
LIEBLINGSORTE
In Findorff war es 1991 soweit: Auf dem Außengelände des
Schlachthofes wurde vom Kulturverein eine »Rollsportanlage«
angelegt. Öffentlich für alle zugänglich ist diese seitdem bei
Jugendlichen ein beliebter Treffpunkt. Die Skateranlage besitzt
Besonderheiten wie Pool, Snakerun und ganz viel Freilauffläche
– und dadurch haben auch BikerInnen, BMX- und InlinefahrerInnen
hier ihren »Lieblingsort«. Jährlicher Höhepunkt für
die Findorffer und Bremer Szene ist der seit 1996 stattfindende
»Endless Grind«, zu dem SkaterInnen aus
ganz Deutschland anreisen. Während
dieser »School Skateboard Session« werden
die Anfänge des Rollbrettfahrens in den
Sechzigerjahren zelebriert – mit Pool, Street, Hochsprung und
Weitsprung Contests, Band am Pool und Skate Rock DJ’s. Der
»Endless Grind« besteht aus vier Contests, wobei nur alte Tricks
gezeigt werden. Nicht Höchstleistung, sondern »Style« entscheiden
darüber, wer prämiert wird und es macht Spaß, zuzuschauen.
Sie sind jetzt neugierig geworden und möchten auch wissen,
was »Assknife«, »Acid Drop«, »Waist« oder »Skate« bedeuten?
Fragen Sie die SkaterInnen Ihres Vertrauens oder recherchieren
Sie auf https://de.wikipedia.org/wiki/Skateboarder-Jargon
Text: Mathias Rätsch, Recherche: Julia Hünhold,
Foto: Mathias Rätsch ▲
PROMOTION
Internationale Reha- und Mobilitätsmesse für Alle.
U
mfangreiche Angebote, hochwertige
Beratungs- und Versorgungsleistungen
werden
Menschen mit Behinderung,
SeniorInnen und pflegenden
Angehörigen auf der Messe
»IRMA« in Bremen geboten
– und man kann sich dabei
über die neuesten Entwicklungen
auf dem Rehamarkt informieren. Innovative
Produkte und Dienstleistungen von über 120 AusstellerInnen
erwarten die BesucherInnen. Geboten
wird alles, was das Leben mit Einschränkung
erleichtern und zu mehr Selbstständigkeit, Lebensqualität
und Komfort verhelfen kann. Das Angebot der »IRMA«
setzt auf eine qualitativ hochwertige und individuelle Hilfsmittelversorgung
für alle. Auf der »IRMA« stehen der Mensch und die
gleichberechtigte Teilhabe am Leben im Mittelpunkt.
Es gibt vielfältige Vorteile für die MessebesucherInnen: Oft
wissen behinderte Menschen und deren Angehörige nicht genau,
welche Unterstützung ihnen zusteht. Auf der »IRMA« können
sie sich bei SpezialistInnen darüber informieren und erfahren,
wie man vor dem Hintergrund gesetzlicher Ansprüche auf eine
gleichberechtigte Teilhabe am Leben die richtigen Anträge stellt,
um Kostenübernahmen oder Zuschüsse zu erhalten. Doch nicht
nur das. BesucherInnen haben zudem auch die Möglichkeit,
AnbieterInnen zu vergleichen, Neues zu entdecken und die
beste Lösung für ihre persönlichen Ansprüche zu finden.
Willkommen auf den Rollstuhl-Parcours: Auf großen Freiflächen
in der Sporthalle (Halle 6) können BesucherInnen schnelle Elektrorollstühle,
Spezialräder, Handbikes und Scooter testen und
Probe fahren. Auf einem gesonderten Rollstuhl-Parcours werden
reale Hindernisse wie Bordsteinkanten, Kies- oder Sandwege,
Gefälle, Steigungen und enge Türen simuliert. Dieser Testparcours
läuft unter dem Projektnamen »Perspektivwechsel«. Auch
nicht betroffene Menschen können sich mit einem Leihrollstuhl
an dem Parcours versuchen. Projektziel ist unter anderem, die
Bevölkerung für das Thema »Barrierefreiheit« zu sensibilisieren.
2019 wird es ein buntes Begleitprogramm und viele spannende
Sonderthemen auf der »IRMA« geben. Täglich finden Tombolas
mit attraktiven Preisen (z. B. iPad, Reifenschutz u.v.m.) sowie
Assistenzhundevorführungen statt. Eine eigene Messehalle ist
dem Behinderten- und Rollstuhlsport gewidmet. Hier wird gezeigt,
dass eine Behinderung sportlicher Betätigung nicht im
MESSEZEIT
Wege steht. Rollstuhl-Basketball, Rugby, Badminton,
Tanzen, Tischtennis oder Tennis – alles ist
möglich. Vereine und Verbände informieren
und präsentieren ihren Sport. Spannend wird
es, wenn BesucherInnen sich an den Blindenparcours
wagen oder sich über Tauchangebote
und Selbstverteidigungskurse für Menschen
mit Behinderung informieren. Dass Träumen
keine Grenzen gesetzt sind, zeigt das Projekt
»Renate Schoolbus«, ein rollendes, behindertengerechtes
Haus auf vier Rädern.
Ob Rollstühle, Rollatoren, Handbikes,
Scooter und andere Mobilitätshilfen, behindertengerechte
Pkws, Pflegehilfsmittel, Hilfen für den Alltag,
Kinder-Reha und Kinder-Hilfsmittel, barrierefreies Bauen und
Wohnen, Prothesen und Orthesen, Hilfen für Arbeit, Integration
und Beruf, Spezialisten für barrierefreies Reisen und Sport,
Beratungsangebote von Vereinen und Verbänden, Pflege und
Therapie, medizinische Versorgung, Smarthome, Software- und
Kommunikations-Hilfsmittel – zu all diesen Themen kann man
sich von führenden SpezialistInnen vor Ort beraten lassen.
An drei Tagen hat man auf der »IRMA« auch die Möglichkeit,
Schulungen und Fortbildungskurse zu besuchen. Angeboten
werden u. a. Kurse in den Bereichen Mobilitätstraining, Hilfsmittelversorgung,
Pflege, rückenentlastendes Arbeiten und
Sturzvorsorge. Die Veranstaltungen richten sich an PhysiotherapeutInnen,
ErgotherapeutInnen, Pflegeberufe, SozialarbeiterInnen,
BetreuerInnen, medizinische Berufe und FachhändlerInnen
sowie an pflegende Angehörige.
▼ ÜBER DIE REHAMESSE »IRMA«
Die »IRMA« findet von Freitag, den 14. bis Sonntag, den 16.
Juni 2019 in Halle 6 und 7 in der Messe Bremen statt (Bürgerweide
/ Theodor-Heuss-Allee), nur etwa 400 Meter vom Hauptbahnhof
entfernt. Ausreichend Parkplätze gegen Gebühr direkt
vor den Messehallen. Öffnungszeiten täglich von 10:00 bis 18:00
Uhr (Sonntag bis 16:00 Uhr). Der Eintrittspreis beträgt 5,- Euro.
Jeweils eine Begleitperson eines behinderten Besuchers oder einer
Besucherin mit Vermerk »B« im Ausweis ist frei (kostenloser
Eintritt). Kinder bis 16 Jahre sowie SchülerInnen, StudentInnen,
Zivildienstleistende und Auszubildende haben ebenfalls freien
Eintritt. Ausführliche Informationen zu allen Angeboten und
Themen auf der IRMA 2019 gibt es unter www.irma-messe.de
Text: Pascal Escales, Anja Stürzer, Foto: Escales-Verlag ▲
▼ DAS WIRD MAN DOCH WOHL NOCH FRAGEN DÜRFEN
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 34
Ist die Wahl eine Qual ?
K
E
s ist wieder so weit. Bald kannst Du in
unserem schönen Findorff keinen Fuß mehr
vor die Tür setzen, ohne angequatscht zu
werden. Und diesmal sind es nicht die Zeugen
Jehovas oder die Anhänger L. Ron Hubbards.
Es sind Politiker. Den Zeugen Jehovas sage
ich immer, dass ich schwul bin und gleich zu
meinem Freund muss, um mit ihm wilden und
hemmungslosen Sex zu haben. Dann sehen sie
mich angewidert an und lassen mich in Ruhe. Bei Scientologen
benötigt man mehr Zeit, um ihre verquere Seelen-Logik auseinanderzunehmen.
Das mögen die nämlich gar nicht und es macht
deswegen einen Riesenspaß. Aber Politiker und Spaß ?
Der Himmel steh‘ mir bei ! Die meisten glauben
das wirklich, was sie einem da erzählen. Von
wegen, dass sie jetzt plötzlich alles besser
machen wollen. Dass sie ein revolutionär
neues Konzept haben für den Stadtteil.
Die Stadt. Das Land. Die Welt. Wenn
man sie fragt, warum sie es denn nicht
in der Vergangenheit besser gemacht
haben, als sie schon in der Regierung
waren, sind immer die anderen schuld.
Meist sind die Konzepte ziemlich banal.
Renten rauf. Löhne rauf. Steuern runter.
Oder bei anderer Ausrichtung: Investieren.
Flexibilisieren. Subventionieren. Verunsichern.
Oder: Ausländer raus. Andere
Meinungen raus. Oh, ist ja keiner mehr
übrig, der für uns den Müll wegbringt !
Das sind alles völlig neue Ideen, die noch kein Mensch zuvor
gedacht hat. Deswegen soll ich ihnen zuhören und meine
Kreuze bei ihnen machen. Wenn ich sie frage, warum sie nicht
die wirklich wichtigen Probleme anpacken, wie Klimawandel,
Energiewende, unser marodes Sozialsystem oder den abgelaufenen
Generationenvertrag, ist plötzlich kein Geld mehr da, denn
das braucht man für die Wahlgeschenke.
Vielleicht sollte man klein anfangen und alle Lobbyisten aus den
Parlamenten verbannen. Danach alle Posten nach Eignung besetzen
und nicht nach Parteibuch. Das würde in Bremen und im
Bund funktionieren. Man könnte auch anfangen, nachhaltige
Politik unter Einbeziehung der Bürger zu machen. Dann hätte
sogar vielleicht ich wieder Spaß am Wählen.
Du findest mich polemisch ? Dann gehe im Wahlkampf auf den
Findorffmarkt und genieße die Apokalypse der Sprechblasen.
Mike Gorden hat in seinem früheren Leben Chemie studiert,
sieht sich aber selbst als begnadeten Schriftsteller. Frage im
Findorffer Bücherfenster nach seinem Buch »Gefahr von der
anderen Seite«, wenn Du ihm etwas Gutes tun willst. Und
achte darauf, seinen Nachnamen richtig zu buchstabieren. ▲
JA ODER NEIN ?
ennen Sie den Unterschied zwischen
Deutschland, Bremen und Findorff und –
sagen wir mal – Sudan, Eritrea und Saudi
Arabien ? Bitte antworten Sie jetzt nicht:
»Dort ist es heißer und es regnet weniger.«
Laut der Menschenrechtsorganisation
»Freedom House« gibt es weltweit 105
Länder, die nicht frei oder nur eingeschränkt
frei sind. Dort gibt es keinerlei politische Rechte und
bürgerliche Freiheiten werden systematisch unterdrückt. Diktatoren
herrschen weltweit durchschnittlich übrigens 37,5 Jahre.
Die Wahl des ersten Bremer Senats nach Nazidiktatur und
Kriegsende fand am 13. Oktober 1946 statt. Die SPD holte
47,6 %, die CDU 18,9 % und die KPD 11,5 % der
Stimmen. Sie möchten es anschaulicher ? Besuchen
Sie die »Geschichtswerkstatt Findorff«,
treffen Sie dort auf erzählfreudige ZeitzeugInnen
und fragen Sie nach Fotos von damals.
Sie werden erfahren: Die Nachkriegszeit
war existenziell, die Menschen hatten wenig
oder nichts und ungezählte Gebäude lagen
auch in Findorff in Schutt und Asche.
Heute finden viele, dass alles immer schlimmer
wird. Sie jammern über unfähige Politiker-
Innen, die ständig nicht das tun, was wir wollen.
Aber was wollen wir ? Was wir wollen, müssen wir
schon klar sagen und uns mit viel Aufwand
öffentlich dafür einsetzen. Damit
meine ich nicht bequeme Posts auf »facebook«,
sondern auch das direkte Gespräch
mit denen, die uns vertreten wollen – im Europaparlament, in
der Bremer Bürgerschaft oder im Findorffer Beirat. VolksvertreterInnen
sind Menschen aus dem Volk, die zum Beispiel als
Mitglieder im Findorffer Beirat ihre oft kleinteiligen Tätigkeiten
ehrenamtlich ausüben. Und kann es sein, dass PolitikerInnen
manchmal tatsächlich wissen möchten, was wir von ihnen wollen
? Sagen wir es ihnen ! Klar, es gibt immer auch KarrieristInnen,
denen es nicht zuletzt um gut dotierte Abgeordnetenplätze
geht, aber ebenso gibt es echte »ÜberzeugungstäterInnen«, die
sich für gute Ziele mitunter ein Leben lang politisch einsetzen.
Beide Spezies sollen auch in Vereinen oder unter KollegInnen
vorkommen. So what ! Wer aber ist wer ? Der direkte Kontakt
am Wahlstand oder Besuche von Beiratssitzungen könnten erste
Anhaltspunkte über die KandidatInnen liefern. Sie werden merken:
Die PolitikerInnen gibt es nicht, wohl aber Menschen, die sich
unterschiedlich kompetent und überzeugend politisch betätigen.
Also: Gehen Sie wählen, gern auch das für Sie »kleinere Übel«,
aber wählen Sie – und nehmen Sie damit eines der wichtigsten
Grundrechte wahr, das wir in unserer Demokratie haben.
Kay Grimmich ist unser Autor für Minderheitsmeinungen. ▲
SUMMER POWER
1 x Schmerztherapie
nach Liebscher & Bracht, 55 Min.
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irekt am Torfhafen am Anfang
der Neukirchstraße bietet das
»Rucola« seinen Gästen in
den mit viel Grün neu gestalteten
Räumlichkeiten mit
Tapas und mehr ganz neue
Geschmackserlebnisse.
Das Tapas Restaurant hat
nicht nur die weiterhin wöchentlich wechselnde
Mittagskarte des früheren Inhabers völlig neu
gestaltet und um mehrere Gerichte erweitert, auch
die Abendkarte bietet – neben bewährten Klassikern
– eine ganz neue geschmackliche Vielfalt.
Kreative internationale Küche.
Ging es einst im »Amoroso« bodenständig italienisch zu, ist jetzt
kreative internationale Küche mit einigen echten »Highlights«
dazugekommen. Ob Suppen, Tapas und Kleinigkeiten, Pasta und
Pizza, Salate, vegetarische und Fleischgerichte, Fisch und natürlich
eine kleine, feine Auswahl an süßen Desserts – was immer
man auch wählt, es gilt hier jetzt: Der Inhaber ist mit Herz und
Seele auch der Koch, der uns nicht nur sprichwörtlich beweisen
möchte, »...was er alles auf der Pfanne hat« – und das war für
MAHLZEIT
unsere mittägliche Bestellung »Seelachsfilet mit
Zitronenmantel in Kräuter-Sahnesauce mit Karotten,
Zucchini und gerösteten Kartoffeln« sehr,
sehr geschmackvoll und lecker gemüsig angerichtet;
serviert und aufgetischt von einer extrem
freundlichen und aufmerksamen Bedienung.
Ebenfalls sehr gut: Vor der Hauptspeise gab
es frisches Brot mit einer Art Rucola-Pesto.
Wie lautet mein deutscher Lieblingssatz als ein verstecktes
Lob verwöhnter Hedonistenschnösel ?
»Da kann man nun wirklich nicht meckern !«
Auch ansonsten gibt es dazu im »Rucola« keinen
Grund, denn die gebotenen kulinarischen Möglichkeiten
werden für alle, die dieses großartige Restaurant noch
nicht besucht haben, eine echte Entdeckung sein. Wir jedenfalls
waren begeistert – und freuen uns auch auf die Sommerterrasse.
Geöffnet ist Montag bis Freitag von 12:00 bis 14:00 Uhr, Sonntag
von 12:00 bis 14:00 Uhr und Montag bis Sonntag von 17:00 bis
22:00 Uhr. Reservierungen unter Telefon 0421 / 35 09 72 94.
Mittagskarte frisch aktualisiert unter www.rucola-bremen.de
Text: Mathias Rätsch, Foto: Pressefoto ▲
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Das Rucola Team erwartet Sie mit gewohnt frischer, kreativer
internationaler Küche, kombiniert mit Aromen aus verschiedenen
Ländern der Welt. Wir bieten Ihnen neben verschiedenen Speiseangeboten
auch Tapas als kleine spanische Köstlichkeiten an.
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DORFFKLATSCH
+++ LEBEN IN FINDORFF lädt ein zu einer neuen Auflage
der »Stadtnatur-Expedition« auf die Findorffer Brache. Eine
rund drei Hektar große Fläche auf dem ehemaligen Bahngelände
zwischen Findorff, Doventor und Utbremen entwickelt sich zu
einer Wildnis mit schützenswerter Tier- und Pflanzenwelt. Mit
dem Naturkunde-Experten Siegfried Eisend kann man gemeinsam
spannende Stadtnatur auf der Bahnbrache erleben. Der
Treffpunkt ist die Hemmstraße, Ecke Kastanienstraße, Unterführung
am Freitag, den 17. Mai um 17:00 Uhr. Die Teilnahme ist
kostenlos. mehr Informationen unter www.findorffaktuell.de
+++ In Findorff hat sich ein neues Bündnis für eine Verkehrswende
gegründet. Es besteht aus den Initiativen PLATZ DA
und LEBEN IN FINDORFF sowie der BI BÜRGERWEIDE
und wird unterstützt von den Landesverbänden des »VCD«, des
»BUND Bremen« und des »ADFC«. Angesichts der Verkehrsüberbelastungen
und des Parkdrucks in Findorff fordert das Bündnis
Sofortmaßnahmen zur Verkehrsentlastung und ein konsequentes
Vorgehen gegen illegales Parken. Erstes Ziel eines Antrags ist
die Einrichtung eines Bewohnerparkgebiets für den gesamten
Ortsteil Bürgerweide. www.findorffaktuell.de
+++ Die K&S SENIORENRESIDENZ Bremen-Findorff steht
in einem Ranking des F.A.Z.-Instituts und des Instituts für Management-
und Wirtschaftsforschung an der Spitze. Im Bundesland
Bremen belegt sie bei den Einrichtungen
mit bis zu 150 Zimmern den ersten
Platz. Ganz knapp dahinter liegt die
K&S-Seniorenresidenz in Oberneuland.
Bei der Studie standen der
pflegebedürftige Mensch und dessen
Umwelt im Fokus. So wurden u.
a. die Ausstattung der Räume, Lage
und Umgebung sowie die Verpflegung
betrachtet. www.ks-gruppe.de
+++ 110 Jahre nach Fertigstellung ist der STADTWALD nun
offiziell unter Denkmalschutz gestellt worden. »Der Stadtwald
hat auch für das Gartendenkmal Bürgerpark hohe lokalhistorische
Bedeutung und ist gemeinsam mit dem Bürgerpark als
Kulturdenkmal einzustufen.«, heißt es in der Begründung des
Landesamtes für Denkmalpflege. Im Gegensatz zum Bürgerpark
steht im 66,5 Hektar großen Stadtwald der Waldcharakter im
Vordergrund. Für Pflege und Unterhaltung des Stadtwaldes ist –
wie für den Bürgerpark – der Bürgerparkverein verantwortlich.
+++ Das Start-up-Unternehmen UZE MOBILITY wird an
die Plantage in eine Teilfläche der alten Stuhlrohrfabrik in der
Admiralstraße ziehen. »UZE Mobility« will den Elektro-Transporter
»StreetScooter« von Findorff aus als CarSharing-Angebot
perspektivisch kostenlos verleihen. 500 »StreetScooter« hat
»UZE Mobility« bereits gekauft. Das Unternehmen möchte den
Verkehr optimieren und ihn mit den elektrischen Transportern
umweltfreundlicher machen. Städte sollen von Verkehr, Lärm
und Emissionen entlastet werden. www.uze-mobility.de u
farbenreiche freundschaft
Eine Ausstellung von Eva Matti und Erika Plamann
Vom 15. Juni bis 24. August 2019
Malerei trifft Plastik: Die Bildhauerin Erika Plamann und die Malerin Eva Matti
verbindet die Freude an intensiver, kräftiger Farbsetzung. Die Vernissage zur Eröffnung:
14. Juni 2019 um 19:00 Uhr, Ausstellungsdauer ist vom 15. Juni bis 24. August 2019.
Geöffnet Freitag 15:00 Uhr - 19:00 Uhr, Samstag 14:00 Uhr - 18:00 Uhr u. n. Vereinbarung.
kleine galerie eichenbergerstraße, Eichenberger Straße 62 / Ecke Göttinger Straße,
28215 Bremen, Telefon 04264 / 24 86, mehr Informationen auf www.helgabusch.de
Indische Spezialitäten und mehr ...
l Mittagstisch ab 6,90 Euro Mo - Fr von 11.30 - 15:00 Uhr
l Sonntagsbuffet 12,90 Euro von 11.30 bis 15:00 Uhr
l Catering-Buffet ab 25 Personen: Fragen Sie uns !
l Kostenloser Lieferservice ab 25,00 Euro Bestellwert
l Draußen sitzen: Sommerterrasse ab Anfang mai
l Speisekarte auf www.kitchensofindia.de
Hemmstr. 240 · 28215 Bremen
Geöffnet täglich 11:30 bis 15:00 Uhr und 17:30 bis 22:30 Uhr
DORFFKLATSCH
+++ Neu in Findorff: FUNDABAR
in der Hemmstraße 113 bietet Catering
Service & Kochevents für jeden
Anlass – in einem faszinierenden
räumlichen Ambiente für alle kulinarischen
Sinne. Hier finden ab sofort
Kochevents, Verkostungen, Seminare,
Kennenlernabende und vieles mehr statt.
In der restlichen Zeit wird auf Bestellung gekocht. Die Inhaberin
FUNDA KLEIN ELLINGHAUS setzt ihren Schwerpunkt auf
orientalisch-mediterrane Gerichte, aber auch auf viele andere
Speisen; stets lecker, in regionaler Qualität, zu 100 % selbst
gekocht und mit vielen regionalen Zutaten direkt vom Findorffmarkt.
Ob Catering für die nächste Festivität oder Kochkurs: für
GenießerInnen ist »fundabar« in jedem Fall die richtige Adresse.
Ausführliche Infos und alle aktuellen Termine für kommende
Kochveranstaltungen finden sich auf www.fundabar-online.de u
+++ Second Hand is Second Best ? Keineswegs ! Auf dem Kinderflohmarkt
im JAN-REINERS-CENTER gibt es Kleidung und
Spielzeug aus zweiter Hand, das neue BesitzerInnen sucht. Am
Sonnabend, den 18. Mai, gibt es wieder an der Hemmstraße 240
den beliebten Kinderflohmarkt. Von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr werden
an diversen Ständen vor dem Haupteingang günstige Kinderbekleidung
und Spielzeug Second Hand
angeboten. Wer sich rechtzeitig einen
Standplatz sichern möchte, kann
sich montags bis freitags von 8:00
Uhr bis 12:00 Uhr unter Telefon
0151/ 40 26 26 99 anmelden.
www.jan-reiners-center.de
+++ 2 x 2 Tickets für die
MICHL MÜLLER SHOW zu
gewinnen! Einfach jetzt online auf
www.findorff.info mit der E-Mail-Adresse
für den Newsletter von FINDORFF GLEICH NEBENAN anmelden
und abschließend auf »Anmelden« klicken. Der Newsletter
kann jederzeit abbestellt werden. Unter allen Anmeldungen verlosen
wir 2 x 2 Tickets für die Show des Kabarettisten am 25. Juni
im »Fritz Theater Bremen«. Die GewinnerInnen werden von uns
per E-Mail rechtzeitig benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Teilnahme an der Verlosung unter www.findorff.info
+++ Sicht- und Sonnenschutz mit maßgefertigten Plissees bietet
seit April das Ladengeschäft der PL I S S E E W E LT in der Admiralstraße
123. Ob Dachfenster, Wintergarten- oder Terrassenbeschattung:
Geboten werden hochwertige Plissees in großer Stoffauswahl.
Die Produktion und Fertigstellung innerhalb von sieben bis
zehn Tagen wird versprochen – und auch für MieterInnen die in
ihrer Wohnung nicht bohren dürfen, aber dennoch auf ästhtischen
Sichtschutz nicht verzichten möchten, hat das erfahrene Team
um SONER YILDIZ in der nahezu unendlichen »Plissee Welt«
intelligente Lösungen im Angebot. www.plissee-welt.de u
+++ Workshopwoche im Bremer Stadtmusikantensommer:
Zum 200. Geburtstag der Bremer Stadtmusikanten lädt die
MUSIKSCHULE BREMEN vom 17. bis zum 21. Juni 2019 im
Rahmen der 6. Bremer Musikschulwoche herzlich in die Musikschulzentrale,
Schleswiger Straße 4 zum Musik machen, Musik
erfahren und Musik erleben ein ! KollegInnen der Musikschule
bieten jeden Tag ab Nachmittag Workshops rund um das Thema
Musik für ihre SchülerInnen – aber auch für alle anderen interessierten
Bremer BürgerInnen an. Für jeden ist etwas dabei: Kleine
Kinder, Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene können aus
dem umfangreichen Programm mit mehr als 50 Workshops ihre
Favoriten wählen. Da der Musikschule ein gesunder Umgang mit
dem Instrument am Herzen liegt, wird es auch einen Workshop
»Fit mit Musik« geben. Und das Besondere: Alle Workshops sind
für alle TeilnehmerInnen kostenlos ! Anmeldeschluss ist der
24. Mai 2019. Das komplette Programm zum Herunterladen
gibt es auf www.musikschule.bremen.de
+++ Wie doch die Zeit vergeht ! Bereits ein Jahr gibt es jetzt
schon leckere indische Küche im KITCHENS OF INDIA in
Findorff. Das Restaurant an der Hemmstraße 240 bietet seinen
GästInnen 70 Plätze im Innenbereich. Die Sommerterasse zum
gemütlichen Draußensitzen kommt für die sonnige Jahreszeit ab
Anfang Mai 2019. Geöffnet ist täglich von 11:30 Uhr bis 15:00
Uhr sowie von 17:30 Uhr bis 22:30 Uhr. Von 11:30 Uhr bis
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM
15:00 Uhr gibt es sonn- und feiertags ein vielfältiges indisches
Buffet mit vielen ausgesuchten Spezialitäten, die man unbedingt
probieren sollte. Zu erreichen ist das »Kitchens of India«, das
eine Auswahl an besonderen Gerichten mittels Lieferservice
auch außer Haus anbietet, unter Telefon 0421 / 57 72 68 68 und
die komplette Speise- und Getränkekarte gibt es online unter
www.kitchensofindia.de
+++ Leider nicht mehr in unserem Stadtteil
vertreten, aber immer noch mit
vielen treuen StammkundInnen: Die
neue Sommerkollektion bei der
Modemanufaktur LA GITANA
ist da. Ein individuelles Lieblingssommerkleid
gewünscht ? Gitana
Schilowitsch berät und findet den
perfekten Schnitt – passend für
jede Figur! Nahezu alles ist möglich:
Selbstverständlich kann man auch individuell
den Lieblingsstoff, die Lieblingsfarbe und
weitere Details wählen. Fertig ist das »La Gitana« Lieblingsstück
– lokal und handmade in Bremen, Fedelhören 12. Ausgesuchte
Unikate als modische Beispiele und weitere Informationen gibt
es auf www.facebook.com/laGitanaBremen
Texte: Ulf Jacob und Mathias Rätsch, Fotos: Pressefotos ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 42
FINDORFF GEHT AUS
TIPP l DO 06.06 l MODERNES
Was haben MACEO PARKER (75) und die Rolling Stones (57) gemeinsam ? Beide sind
schon verdammt lange im Geschäft, haben ungezählte Auftritte weltweit absolviert – und
jeder Auftritt dieser beiden Legenden kann der letzte sein. Saxophonist und Sänger Maceo
Parker ist in jungen Jahren bei dem Erfinder der Funkmusik James Brown in die Lehre
gegangen. Bei Mr. Brown wurden Schwächen nicht geduldet und deshalb wurde Maceo
Parker einer der weltbesten Saxophonisten – und brachte es bei dem »Godfather Of Funk«
bis zum musikalischen Leiter. Im »Modernes« erwartet uns eine fast dreistündige Show.
Wer bei der geballten Ladung Funk und Soul nicht tanzt oder sich anderweitig bewegt,
sollte sich selbst überprüfen, ob wirklich alles noch »still alive and well« ist.
Einlass 19:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr u www.modernes.de
SA 11.05 l METROPOL
»Can the Can«, »48 Crash«, »Daytona Demon«,
»Devil Gate Drive«, »Too Big«, »The Wild One«,
»Your Mamma Won’t Like Me« hießen ihre
Hits 1973 bis 1975 – und die sind so gut wie
die ewige SUZI QUATRO, die es heute im
»Metropol« krachen lässt. Beginn: 20:00 Uhr
u www.metropol-theater-bremen.de
MI 15.05 l MEISENFREI
Ein Blues-Konzert zu Ehren des brillanten
britischen Sängers Paul Rodgers: Die
Band FREE AT LAST zelebriert die
Musik von »Free« und »Bad Company«
so gut, dass man es kaum glauben mag.
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de
SA 18.05 l ALTES PUMPWERK
Nach ihrem fulminaten Auftritt 2017
kommt CHRISTINE SCHÜTZE erneut
in das »Alte Pumpwerk« – und diesmal
wird in der Maschinenhalle kräftig
gefeiert! Und zwar sowohl Großes – wie
»100 Jahre Frauenwahlrecht« – als auch
Kleineres wie beispielsweise »15 Jahre
Kabarettsolo Christine Schütze« mit dem
Besten aus 15 Jahren. Dazu gibt es jede
Menge brandneuer Songs. Auch plattdeutsch
wird eine kleine Rolle spielen.
Kabarettfans erwartet also erneut ein
besonderer Abend der Extraklasse. Seien
Sie gespannt und feiern Sie mit ! Zuvor ist
eine Museumsbesichtigung möglich.
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
u www.altespumpwerk.de
DO 27.06 l ALTES PUMPWERK
Das SAITENWIND TRIO bietet in der
historischen Maschinenhalle ein Programm
voller musikalischer Kontraste – vom kalten,
klaren Norden Norwegens bis hin zu Rhythmen
lateinamerikanischer Tänze. Zuvor ist
eine Museumsbesichtigung möglich.
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de
FR 05 .07 l SCHLACHTHOF
Sechs Australier aus Melbourne bilden das
Party-Kollektiv THE CAT EMPIRE – als
weitgereiste Weltmusiker, die Reggae, Ska,
Jazz, Funk, HipHop, Rock und Latin zu
einer unwiderstehlichen musikalischen
Mischung vermengen. Ab dafür !
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
u www.schlachthof-bremen.de
IMPRESSUM
AUTOR/INN/EN
Janine Bittkau, Simeon Buß, Pascal Escales, Geschichtswerkstatt
Findorff, Mike Gorden, Kay Grimmich, Almut Heibült,
Ulf Jacob, Nils Malte Kiele, Detlev Moller, Mathias Rätsch,
Anja Stürzer © Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch
auszugsweise, sind nur mit vorheriger Genehmigung gestattet.
Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff
Verlag. Zuwiderhandlungen in Form von Urheberrechtsverletzungen
werden strafrechtlich verfolgt.
FOTOGRAFIE
Boris Breuer, www.borisbreuer.com, Matthias Hornung,
www.photocube.de, Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de,
Heino Schweers, Geschichtswerkstatt Findorff
ILLUSTRATION
Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de
ART DIRECTION
Mathias Rätsch, www.raetsch.de
LEKTORAT
Leona Ilgner
BILDNACHWEIS
1/6/10/12/20/21/22/46 © Kerstin Rolfes, Seite 3: »Amazon«
© Bettina Bexte, Seite 5 © Roland Kuck, »Man holding a
blank speech« © Rawpixel.com, www.shutterstock.com, Seite
28: Skater © Rätsch, Seite 29: Flaggen © Escales Verlag, Seite
30/31: »Portrait of happy boy with mother and grandfather« ©
sirtravelalot, www.shutterstock.com, Zwerge © Couleur, www.
pixabay.com, Seite 32: Stromzapfsäule © Rätsch, Foto: Dominik
Veverka, Seite 34: »Wahlredner« © MstfKckVG, Seite 36/37
»Hemmstraße« © »Sammlung Nürnberger«, »Ihr Patz« und
»Sanders« © Heino Schweers, Seite 40: »Urkunde« © Presse_
foto K&S Gruppe, »Parkschild« © Paul Brennan, www.pixabay.
com, Seite 44/45 Parker © Boris Breuer, Schütze © Matthias
Hornung, Appeice © Scott Braun, Saitenwind © Sigrid von
Hülsen, Davis/Lorentzen, Quatro, Free A Last, The Cat
Empire, Limp Bizkit und sonstige © Pressefotos
DRUCK
BerlinDruck GmbH + Co KG,
www.berlindruck.de, FSC ® -mixed
produziert. Es wurden Materialien
aus FSC-zertifizierten Wäldern
und/oder Recyclingmaterial sowie
Material aus kontrollierten
Quellen verwendet.
DRUCKAUFLAGE
10.000 Exemplare
ERSCHEINUNGSWEISE
Alle Erscheinungstermine 2019 auf www.findorff.info
DISTRIBUTION
Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in
28215 Findorff sowie über Arztpraxen und 70 »Hotspots«
im Stadtteil. Infos unter www.findorff.info/das-magazin/
hotspots. Sie haben kein Exemplar erhalten ? Mailen Sie
uns Namen und Anschrift an kontakt@findorff.info
ANZEIGENBUCHUNG
Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.
Online buchen ? www.findorff.info/anzeige-buchen.
Anzeigenschluss für die kommende Ausgabe Nr. 11, die
ab dem 16. August 2019 erscheint, ist der 31. Juli 2019.
Änderungen vorbehalten. Unser Dank gilt allen AnzeigenkundInnen
aus und um Findorff, ohne die diese Ausgabe
so nicht möglich gewesen wäre.
HERAUSGEBER
Mathias Rätsch
VERLAG
Findorff Verlag
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen
Telefon 0421 / 579 55 52
Telefax 0421 / 579 55 53
E-Mail kontakt@findorff.info
®
SA 15.06 l SENDESAAL
»Songs & Whispers« feiert zehnjähriges
Jubiläum – natürlich »pure & acoustic«
mit Emily Davis (Australien) und Ben
Lorentzen (Norwegen). Glückwunsch !
20:00 Uhr u www.sendesaal-bremen.de
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 44
SO 17.06 l MEISENFREI
Mit »Black Sabbath« nahm er die Alben
»Mob Rules«, »Live Evil« und »Dehumanizer»
auf und mit »Dio« das berühmte Album
»Holy Diver«. Er spielte seine Drums auch
für »Derringer« und saß bei John Lennons
letztem Konzert an den Drums. Zuletzt ging
VINNY APPICE zusammen mit seinem
Bruder Carmine Appice auf Tour. Nun kommt
er mit eigener Band und wird das Album »Live
Evil« in voller Länge spielen – und sicherlich
auch einige »Dio«-Titel. Es wird laut: Freuen
wir uns auf ein Konzert der Extraklasse mit
einem der weltbestem Hard-Rock-Drummer.
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de
MI 10.07 l HALLE 7
Sie gehören zu den innovativsten Bands ihres
Genres und sind mit über 40 Millionen
verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten
dazu. Seit ihrer Gründung 1994
in Florida beeinflussten LIMP BIZKIT
eine Unzahl von Nachwuchsmusikern. Ihr
innovativer, mitreißender Mix aus peitschenden
Rhythmen, massiven Gitarrenwänden
und funkigen Hip-Hop-Elementen, der
Nu Metal, ist eine Neuinterpretation der
Crossover-Musik aus den frühen Neunzigern.
Heute ist das Nu-Metal-Gespann um
Sänger Fred Durst live in Bremen zu Gast.
Beginn: 20:00 Uhr u www.oevb-arena.de
KOOPER ATION
Der Findorff Verlag kooperiert mit der Stadtteilinitiative
»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich
das Stadtteilportal www.findorffaktuell.de
MITGLIEDSCHAFT
Der Findorff Verlag ist Mitglied der »Findorffer Geschäftsleute
e.V.«. und der Handelskammer Bremen. Infos unter
www.findorff.de und www.handelskammer-bremen.de
FACEBOOK
Gefällt ! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:
https://www.facebook.com/FindorffVerlag
L ESERBRIEFE
Wir freuen uns über Anregungen, konstruktive Kritik,
Ideen oder ganz einfach Ihre Meinung zu dieser Ausgabe
als digitalen Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 45
q DIE FINDORFF KOLUMNE
» Weniger Schulden ! Wir sind für weniger Schulden ! «
Hemmstr. 157b +
212-214 + 344-346
28215 Bremen/Findorff
B
EEEERND ! DIE CDU, BERND ! DIE CDU !
»Was denn, Jürgen?«
»WIR FÜHREN IN DEN UMFRAGEN !
ZUM ERSTEN MAL SEIT 70 JAHREN.«
»WAS ? WIRKLICH !«
»JA, BERND ! JE SUIS BÜRGERMEISTER !
MINISTERPRÄSIDENT ! PAPST !«
»Na, jetzt übertreib‘ mal nicht, Jürgen.«
»Ach, du weißt doch, was ich mein‘.«
»Ja, ich freu‘ mich ja auch.«
Bernd und Jürgen stehen sich in ihrem
frisch eingerichteten und nagelneuen
Parteibüro gegenüber. Nachdem sie ihren
Job als Immobilienmakler nach einigen
Missgeschicken an den Nagel hängen mussten,
waren sie recht schnell auf den Trichter
gekommen, ihr über Jahre fein gewebtes
und gepflegtes soziales Netz zu nutzen, um sich
politisch zu engagieren. Jung und dynamisch wie wir
die beiden kennen und lieben, haben sie
sich dabei natürlich auch für eine junge
und dynamische Partei entschieden, die
schon seit Jahren bundesweit transparente,
korruptionsfreie und fortschrittliche Politik betreibt: Die
CDU. Mangels ausreichender KandidatInnen schafften es die
beiden, sich schnell im regionalen Kader der Politstreitkräfte zu
etablieren und nun stehen die frisch gedruckten Wahlplakate
mit Jürgens Konterfeit schon im Parteibüro. »Unser Jürgen kann
mehr !«, steht auf einem und »Jürgen ! Jürgen ! Jürgen !« auf dem
anderen. Besonders vom zweiten Entwurf waren die ParteikollegInnen
begeistert gewesen. »Das ist ja mal was Neues !« und
»Ha, der Jürgen wieder !«, hatten sie gelacht und ihm auf die
Schulter geklopft beim Parteibüro-Eröffnungssektempfang.
Relativ weit oben war Jürgen auf der BürgerschaftskandidatInnenliste
gewandert. In seinen kühnsten Träumen sah er sich
schon in wenigen Jahren erst Bürgermeister, dann vielleicht
Minister für irgendeines der großen Ressorts und schließlich
Kanzler werden. »Bundesjürgen«, dachte er über so manchem
Feierabendpils in der Lilie. »Bundesjürgen, das wär‘ was.«
»Entschuldigen Sie bitte !«, eine alte, relativ hohe, aber absolut
resolute Stimme holt Jürgen aus seinen Tagträumen zurück in
das sterile Büro an der Findorffstraße. Eine kleine, unfassbar
alte und knöchrige Frau steht vor ihm, gestützt auf einen Stock,
erkennbar vom Leben gezeichnet und doch mit einem kalt-klaren
Blick ausgestattet, der keine Widerrede zu überhaupt nichts zuzulassen
scheint. Jürgen schluckt; er ahnt was kommt. Geballte 86
Jahre Findorff-Oma-Power vereint in einem kleinen Persönchen.
SIM SCHAUT HIN
»Ich hab‘ hier ihr Parteiprogramm gelesen«, sagt die Frau.
Jürgen nickt.
»Und das hier von der SPD, das hab‘ ich auch gelesen.« Jürgen
nickt noch mal.
»Und jetzt wollt‘ ich von Ihnen wissen, wo denn da der Unterschied
ist ?« Jürgen möchte kurz dem Impuls nachgeben und
noch einmal nicken, merkt dann aber, dass das unpassend wäre.
»Ehm, eh. Ich ...« Der Unterschied ? »Also... wir wollen...
wir wollen, dass Schulen mehr Geld bekommen.
Und die Polizei. Und die Krankenhäuser.«
»Das will die SPD auch«, sagt die Alte.
»Ja, aber die SPD will auch einen
höheren Mindestlohn, Kindergrundsicherung
und kauft ...«, an dieser Stelle
verzerrt Jürgen schmerzerfüllt sein
Gesicht: »...Wohnungsbaugesellschaften
auf, um den Wohnungsmarkt nicht dem
freien Markt zu überlassen. Und da sind
wir überall strikt dagegen.« »Wo sind Sie
denn dann für ?«, die Alte lässt nicht locker.
Jürgen sieht hilfesuchend zu Bernd,
doch der guckt nur ahnungslos.
»Weniger Schulden ! Wir sind für
weniger Schulden !«
»Also... das ist die SPD auch. Nur auf anderen Wegen. Und
egal wen ich nun wähle, als Bürgermeister haben wir am Ende
einen Carsten. Nicht mal mit K oder C, nee, beide: Carsten !
Es tut mir Leid, junger Mann, aber einen großen Unterschied
sehe ich da nicht. Und wenn eine Partei dann in der Bürgerschaft
vorschlägt mehr Geld für Krankenhäuser, Schulen und
die Polizei auszugeben, dann ist die andere aus Prinzip dagegen,
weil’s nicht von der eigenen Fraktion kam. Einig werden
die sich nur bei Seilbahnen. Luftige Traumreisen durch die
Brauereiwolken. Und mir erklären, warum ich die nun wählen
soll, können Sie auch nicht. Nee, das ist wie bei der SPD gerade.
Wenn man genau nachfragt, dann kommt wieder nüscht.«
Die Alte dreht sich abrupt um und wedelt mit verschiedenen
Parteiprogrammen über ihrem Kopf. »Ich geh jetzt zu Ihren
Kollegen von den GRÜNEN und frage die, wo der Unterschied
zu dem hier ist, aber ich wette, die gucken genauso dumm
aus der Bio-Wäsche wie Sie gerade.« Dreckig lachend öffnet
die Frau die Tür, Jürgen und Bernd mit der sterilen Stille ihres
Parteibüros alleinlassend, an dessen Fenster der graue Bremer
Regen klopft.
»Bernd ? Ich weiß nicht, ob ich noch Politik machen möchte.«
»Da bin ich auch nicht mehr so sicher, Jürgen. Da bin ich auch
nicht mehr so sicher.«
Text: Simeon Buß, www.simpanse.de, Foto: Kerstin Rolfes ▲
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Produktwechsel zwischen den DSL Produkten, die nach dem 24.09.2018 beauftragt wurden, ist ab dem 13. Monat nach Vertragsbeginn monatlich kostenlos möglich. Die Vertragslaufzeit und Aktionsvorteile verlängern sich dabei nicht.
Alle Preise inkl. 19 % MwSt. Angebot regional begrenzt verfügbar und vorbehaltlich technischer Realisierbarkeit. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. EWE TEL GmbH, Am Weser-Terminal 1, 28217 Bremen