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PROFILE<br />
q MANFRED SPREEN LEITET DEN REWE IM JAN-REINERS-CENTER<br />
» Wir wollen verstärkt auf lokale Lieferanten setzen.«<br />
KAUFMANN<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06<br />
MANFRED SPREEN<br />
H<br />
err Spreen, Findorff ist mit drei Märkten<br />
ein echter REWE-Stadtteil. Sie leiten den<br />
ältesten und kleinsten REWE-Markt im<br />
Jan-Reiners-Center. Welche Eigenschaften<br />
sollte man als Marktchef mitbringen ?<br />
Man sollte mit seinen MitarbeiterInnen gut<br />
zusammenarbeiten können und einen direkten<br />
Kontakt zu den KundInnen haben; also<br />
Lust haben, offen mit Menschen zu agieren.<br />
Das logistische Handwerk wie zum Beispiel für Bestellungen<br />
und die Platzierung von Waren kann man lernen.<br />
REWE hat das Prinzip »nur wer fördert, darf auch fordern« –<br />
und damit auch Flüchtlinge und sozial benachteiligte Jugendliche<br />
gute Chancen haben, in einem Job Fuß zu fassen, gibt es<br />
bei Ihnen eine besondere Förderung. Ich sehe im REWE aber<br />
auch viele ältere MitarbeiterInnen. Wer arbeitet bei Ihnen,<br />
damit immer alles gut und rund läuft ?<br />
Wir haben relativ viele junge MitarbeiterInnen, darunter auch<br />
viele PraktikantInnen. Zur Zeit haben wir einen Praktikanten<br />
aus Afghanistan, der bei uns bis zum Sommer bleibt und danach<br />
im August seine Ausbildung beginnt. Die verschiedenen Generationen<br />
umfassen auch ältere MitarbeiterInnen, die über 60 Jahre<br />
alt sind und zum Teil schon über zehn Jahre für uns arbeiten.<br />
Wie kann man sich als EinsteigerIn bei REWE bewerben ?<br />
Bewerben kann man sich jederzeit online über die Internetseite<br />
https://karriere.rewe.de/ausbildung. Ich bekomme aber auch<br />
viele Anfragen direkt bei uns in der Filiale.<br />
Für wie viele MitarbeiterInnen sind Sie verantwortlich ?<br />
Wir haben momentan ein Team von über 50 MitarbeiterInnen,<br />
die im REWE-Markt im Jan-Reiners-Center tätig sind.<br />
Betritt man »Ihren« Markt, erwartet mich zuerst die Abteilung<br />
für Obst und Gemüse. Alles ist frisch und die angebotenen<br />
Waren sind absolut perfekt in Szene gesetzt. Als Kind wuchs<br />
ich an einem Wochenmarkt auf. Auf dem gab es am Ende des<br />
Markttages nicht mehr ganz so frische Ware zum Sonderpreis.<br />
Wie ist das heute bei REWE, wenn das Haltbarkeitsdatum bei<br />
Lebensmitteln abgelaufen ist ?<br />
Dank verbesserter, bedarfsgerechter Warenplanung sowie der<br />
Praxis, Produkte mit nur noch wenigen Tagen bis zum Erreichen<br />
des Mindesthaltbarkeitsdatums zwischen 30 bis 50 Prozent<br />
günstiger zu verkaufen, gibt es immer weniger überschüssige<br />
Lebensmittel. Dadurch wird die bereits niedrige Verlustquote<br />
im Lebensmitteleinzelhandel noch weiter reduziert. Außerdem<br />
gibt REWE in enger Partnerschaft seit 1996 Lebensmittel, die<br />
nicht mehr verkauft, aber dennoch bedenkenlos verzehrt werden<br />
können, kostenlos an lokale Tafel-Organisationen ab.<br />
Als REWE-Kunde weiß ich auf meinem Weg durch die Gänge<br />
sofort, wo welche Produkte zu finden sind. Sind alle REWE-<br />
Märkte nach den gleichen Prinzipien eingerichtet – und haben<br />
sie in der Abfolge der Waren eine bestimmte »Dramaturgie« ?<br />
Alle REWE-Märkte ähneln sich im Konzept und bilden im<br />
Mittelpunkt den »Marktplatz der Frische«. Dazu gehört die<br />
Obst- und Gemüseabteilung sowie die Servicetheken bzw. das<br />
Frischesortiment mit Molkereiprodukten und Backstation. Von<br />
dort aus geht es weiter zu den Warengruppen für lang haltbare<br />
Artikel wie Cerealien, Konserven usw. Grundsätzlich sind die<br />
Sortimente an den Marktstandort angepasst, sodass die<br />
Bedürfnisse der Kunden individuell gestillt werden.<br />
Richtet sich das Angebot in einem REWE-Markt auch nach<br />
der Sozialstruktur in einem Stadtteil ? Ist in einem bürgerlichen<br />
Stadtteil beispielsweise mehr Feinkost zu finden oder<br />
ist das Angebot überall immer gleich ?<br />
Jeder REWE-Markt hat ein sogenanntes Standardsortiment,<br />
welches Markenprodukte sowie auch die REWE-Eigenmarken<br />
beinhaltet. Darüber hinaus gibt es dann noch individuelle<br />
Besonderheiten, regionale und lokale Produkte von Erzeugern<br />
aus der Nähe oder Spezialitäten am jeweiligen Standort. Hierbei<br />
versuchen wir natürlich die Kundenwünsche zu erfüllen.<br />
Stimmt es, dass Markenprodukte immer in Sichthöhe, der<br />
sogenannten »Griffhöhe« platziert werden und sich preiswertere<br />
No-Name-Artikel eher unten im Regal in der sogenannten<br />
»Bückzone« befinden ? Wenn ja, warum ist das so ?<br />
Ich sehe in dem Prinzip den Vorteil, dass es bei unseren KundInnen<br />
seit Generationen gelernt ist. Es erleichtert das Suchen<br />
und Finden der gewünschten Produkte. Schließlich greifen<br />
VerbraucherInnen gezielt zu unseren sehr beliebten Eigenmarken.<br />
Produktinnovationen muss man hingegen in Augenhöhe<br />
ins Regal räumen, sonst haben die keine Chance, gesehen zu<br />
werden. Aber man muss auch sagen: Wir platzieren Waren heute<br />
viel individueller, kreativer und kundenorientierter. So werden<br />
beispielsweise Produkte unserer »ja !«-Eigenmarke auch mal als<br />
Blockaufbau herausgehoben mitten in den Gang platziert.<br />
Auch in der Lebensmittelbranche gibt es neue Trends. Immer<br />
mehr KundInnen wollen heute beispielsweise Bio-Produkte<br />
kaufen – auch in Findorff. Markt und Umsatz für Bio steigt<br />
seit Jahren beständig. Wie reagiert REWE auf sich verändernde<br />
KundInnenwünsche – und gibt es im Stadtteil Findorff besondere<br />
Erwartungen der KundInnen, die Sie berücksichtigen ?<br />
Es gibt den Trend zu regionalen Produkten, aber das ist in<br />
Findorff genauso wie in anderen Stadtteilen. Wir haben nach<br />
und nach regionale Produkte in unser Sortiment aufgenommen<br />
– zuletzt von Bienen in Bremen produzierten Honig vom Stadtwerder.<br />
Lokale Produkte sind qualitativ ausgezeichnete Artikel,<br />
die man auch nicht in jedem Supermarkt bekommt. Weiterhin<br />
sind auch sogenannte »Superfoods« wie Chiasamen beliebt,<br />
genauso wie vegane und vegetarische Speisen. Darauf gehen<br />
wir natürlich auch im Sortiment ein. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07