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IM KW 18

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Keine Macht dem Klischee<br />

72. Jazzknödel mit dem Max Plattner Trio<br />

(tamt) Wie wohltuend das Mähen von überreifem Korn, das<br />

Sprengen von stereotypischen Fesseln klingen kann, zeigte jüngst<br />

das Max Plattner Trio beim 72. Jazzknödel im Gasthof Hirschen –<br />

und auch, dass das auch ganz ohne Harmonie-Instrumente recht<br />

fabelhaft funktioniert.<br />

Muttertagsgruß<br />

Konzert der Musikkapelle Stams am Muttertag<br />

(ba) Die Musikkapelle Stams lädt am Samstag, dem 11. Mai, um<br />

20.15 Uhr zum jährlichen Muttertagskonzert in den Turnsaal des<br />

Meinhardinum Stams ein. Kapellmeister Martin Dosch hat mit<br />

seinen Musikanten wieder ein abwechslungsreiches und ansprechendes<br />

Programm zusammengestellt.<br />

RS-Fotos: Matt<br />

Die Musikkapelle Stams freut sich auf zahlreichen Besuch.<br />

Foto: MK Stams<br />

Ein Gespann zum Gernhaben – das Max Plattner Trio: Marco Stagni als Herzschlag<br />

an E- und Kontrabass, Max Plattner takt- und namensgebend am Schlagzeug und<br />

Lorenzo Sighel, verantwortlich für melodische Träumereien am Saxophon.<br />

Punk ist tot, Grunge irgendwie<br />

auch. Pop, vielleicht noch nicht so<br />

ganz, riecht aber schon irgendwie komisch.<br />

Zumindest nicht so wie früher,<br />

wie bei den Beatles. Ganz anders hingegen<br />

der Jazz, der noch immer die<br />

Muskeln spielen lässt und dem Bestatter<br />

die Zähne zeigt. Vielleicht sind’s<br />

die guten Gene, möglicherweise aber<br />

auch die weise Akzeptanz dessen, dass<br />

seine Kinder und Urenkel eben anders<br />

sind, andere Stückerln spielen wie er<br />

damals. Dafür lacht er dann auch, der<br />

Jazz, wenn ihm Tribut gezollt wird.<br />

Ganz besonders dann, wenn die Würdigung<br />

so virtuos vollzogen wird, wie<br />

es das Max Plattner Trio tut.<br />

EINE NEUE HOFFNUNG. Max<br />

Plattner (Schlagzeug, Innsbruck), Lorenzo<br />

Sighel (Saxophon, Trient) und<br />

Marco Stagni (Bass, Bozen) – gemeinsam<br />

nehmen sie den Jazz, den alten<br />

Herren, an der Hand, führen in aus<br />

alten Spuren, hin zu neuen Welten.<br />

Gleich zu Anfang schneidern sie ihm<br />

ein neues Gewand auf den Leib – und<br />

zwar aus jenem Stoff, aus dem die<br />

Jedi-Roben in der fernen „Star Wars“-<br />

Galaxie gemacht sind. Die legendären<br />

Melodien von John Williams füllen<br />

die Franz-Josef-Stube, doch ist da keine<br />

Gitarre, kein Piano und überhaupt<br />

kein Instrument, das sonst Harmonie<br />

schenkt. In manchen Formationen<br />

mag das eine klaffende Lücke hinterlassen,<br />

doch beim Max Plattner Trio<br />

bleibt da nur Platz – Platz zur Entfaltung,<br />

den Schlagzeug, Bass und Saxophon<br />

vortrefflich zu gebrauchen, zu<br />

füllen wissen.<br />

2./3. Mai 2019<br />

WILLKOMMEN IN SODOM,<br />

NUN ABER ZURÜCK NACH<br />

GOMORRA. Mit was die drei<br />

Herrschaften hingegen weniger anzufangen<br />

wissen, sind offensichtlich<br />

festgefahrene Verhaltensmuster. Die<br />

vielen Eigenkompositionen mögen<br />

raffiniert, Rhythmik wie Melodik geradezu<br />

halsbrecherisch komplex sein,<br />

so wie es im Jazz eben zum guten Ton<br />

gehört. Doch sind sie es nicht, um<br />

Eindruck zu schinden, lediglich der<br />

Komplexität wegen, sondern weil es<br />

dem Dreier-Gespann einfach sichtlich<br />

Vergnügen bereitet, weil es aus ihnen<br />

herausbricht. Auch deswegen lässt sich<br />

die Zuhörerschaft gerne entführen,<br />

beispielsweise in die schmutzigen Gassen<br />

sündiger und doch pulsierender<br />

Städte, wie sie die Plattner-Kreation<br />

„Welcome to Sodom and Gomorra“<br />

zum Leben erweckt. Zu schade eigentlich,<br />

um es nur einmal zu hören.<br />

Glücklicherweise ist bereits eine EP<br />

erschienen und auch das erste Album<br />

des Trios im Aufnahmeprozess begriffen.<br />

Sonnige Aussichten, doch das<br />

Max Plattner Trio ließen die Jazzknödel-Zuhörer<br />

dennoch nicht so einfach<br />

ohne Zugabe von dannen ziehen.<br />

VON DEN BEWAHRERN,<br />

DIE ERMÖGLICHEN. Dass es<br />

dem Jazz in seinem stolzen Alter<br />

noch so blendend geht, ist zumindest<br />

in Imst der Verdienst der Jazzknödel-Macher,<br />

die Gutes hüten,<br />

Neues würdigen und überdies ein<br />

neues Mitglied in ihrer Mitte begrüßen<br />

dürfen, nämlich Chef-Roadie<br />

Christian „Novi“ Novak.<br />

An diesem Konzertabend erwartet<br />

die Zuhörer ein unterhaltsamer<br />

Mix aus traditionellen und modernen<br />

Klängen. Unter anderem wird<br />

anlässlich des 500. Todestages von<br />

Kaiser Maximilian I. das Werk „Weisskunig“<br />

von Josef Wetzinger zum<br />

Besten gegeben. Zudem wird heuer<br />

die Jugendkapelle der Musikkapelle<br />

Stams erstmals gemeinsam mit der<br />

Jugendkapelle Rietz den zweiten<br />

Teil des Konzerts eröffnen. Für alle<br />

Damen wird ab 19.30 Uhr zum Sektempfang<br />

geladen. Eintritt: Freiwillige<br />

Spenden. Konzertbeginn ist um<br />

20.15 Uhr. ANZEIGE<br />

RUNDSCHAU Seite 39

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