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IM KW 18

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M ENSCHEN <strong>IM</strong> GESPRÄCH<br />

Lustig sein als oberstes Gebot<br />

Nina Hartmann: Kabarettvorstellung am 8. Mai im Kultursaal Roppen, zuvor im RS-Gespräch<br />

Ehemaliges Model, Schauspielerin und einer der witzigsten Menschen, den die Oberländer Marktgemeinde<br />

Telfs wohl jemals hervorgebracht hat – und nur noch ein paar Mal schlafen, dann kommt<br />

Kabarettistin Nina Hartmann nach Roppen. Mit der RUNDSCHAU sprach sie zuvor über ihren<br />

Werdegang, Grenzen des Humors und wie das so ist, mit dem Lachen über die eigenen Witze.<br />

Von Manuel Matt<br />

RUNDSCHAU: Hast du schon<br />

als Kind gerne Menschen zum Lachen<br />

gebracht oder hat deine humoristische<br />

Karriere erst später begonnen?<br />

Nina Hartmann, Kabarettistin: Ich<br />

glaub’, ich war schon immer ein Kasperl,<br />

auch schon in der Schule. Das<br />

Vorhaben war aber eigentlich nie, dass<br />

ich Kabarettistin werde, eher Schauspielerin.<br />

Überhaupt hatte ich immer<br />

den Hang zu Drama und Bühne, zum<br />

Schlüpfen in andere Rollen. Das hat<br />

mir auch als Kind getaugt und schon<br />

in der Volksschule habe im Schultheater<br />

gespielt. Kabarett hat sich dann<br />

eigentlich erst später ergeben. Ich hab’<br />

relativ lang gemodelt und diese ganzen<br />

Geschichten erzählt, weil’s die Leute<br />

interessiert hat – damals hat’s das ja<br />

noch nicht so gegeben, „Germany’s<br />

Next Topmodel“ und so. Dabei hab’<br />

ich gemerkt, dass die Leute lachen,<br />

wenn ich diese Geschichten erzähl’<br />

– ist ja auch ganz lustig, diese total<br />

glamöuröse Welt und ich als Widerspruch,<br />

als Gegensatz mit meiner Tiroler<br />

Bodenständigkeit: Immer hungrig,<br />

mit gesundem Appetit. So hab’ ich<br />

dann angefangen, diese Geschichten<br />

aufzuschreiben und sie auf die Bühne<br />

gebracht (erstes Programm 2010: „Gib’<br />

dem Model Zucker“, Anm. der Red.).<br />

RS: Als kleines Mädchen wolltest du<br />

die große, weite Welt sehen, schreibst du<br />

über dich selbst. Mittlerweile bist du<br />

gewiss herumgekommen, warst 2015<br />

am Set von „Mission: Impossible“ und<br />

besuchst demnächst sogar das schillernde<br />

Roppen. Zufrieden mit der Bilanz?<br />

Hartmann: Absolut! Während<br />

meiner Modelzeit bin ich sogar aus<br />

Österreich herausgekommen, man<br />

glaubt es kaum (lacht). Durch die<br />

Schauspielerei war ich dann aber<br />

doch eher sprachlich an Österreich<br />

und Deutschland gebunden. Heute<br />

muss ich sagen, dass ich durch das<br />

Kabarett jetzt erst so richtig Österreich<br />

kennenlerne. Wo ich hinkomm’,<br />

wenn ich auf Tournee bin, ist wirklich<br />

unglaublich – Orte, von denen ich<br />

nicht einmal wusste, dass es sie gibt.<br />

Das find’ ich eigentlich sehr cool, dass<br />

man endlich auch das eigene Land<br />

kennenlernt. Gibt viele coole Platzln,<br />

muss ich sagen.<br />

RS: Roppen zählt da sicherlich dazu?<br />

Hartmann: Natürlich! Roppen,<br />

hallo – the place to be!<br />

RS: Dann lass’ uns gleich in Roppen<br />

bleiben: Dort gastierst du am 8. Mai mit<br />

deinem vierten Soloprogramm „Laut“<br />

– worauf dürfen sich Zuschauer freuen?<br />

Hartmann: Wie der Titel schon<br />

sagt – es wird laut. Eigentlich ist es ein<br />

bunter Abend, klassisches Stand-up,<br />

wo um es ganz viel geht. Verschiedene<br />

Themen, die mich beschäftigen<br />

und irgendwie mit „laut“ zu tun haben<br />

– dass ich laut bin, über laut im<br />

Bett, über alles mögliche. So richtig<br />

kann ich ja gar nicht sagen, um was<br />

es geht. Es geht eigentlich um nichts<br />

in meinem Programm, aber es soll die<br />

Leute unterhalten und es ist immer<br />

schön, wenn sie rausgehen und einen<br />

tollen Abend gehabt haben.<br />

RS: Was macht in deinen Augen überhaupt<br />

ein gutes Programm aus?<br />

Hartmann: Es soll lustig sein, die<br />

Leute unterhalten – das ist das oberste<br />

Gebot. Ich find’ immer so Denkansätze<br />

schön, die ein wenig um’s Eck<br />

gedacht sind, die Leute überraschen.<br />

RS: Wär’ für dich in Zukunft vorstellbar,<br />

die Politik in einem Programm<br />

aufs Korn zu nehmen?<br />

Hartmann: Nein, überhaupt nicht!<br />

Das bin ich nicht, das können andere<br />

viel, viel besser als ich. Ich denk’<br />

mir immer: Die Politik beschäftigt<br />

eh jeden so viel im Leben und ich<br />

bin eigentlich ganz froh, wenn ich<br />

die Menschen in meinem Programm<br />

ein bisschen aus der Welt, aus dem<br />

Alltag herausholen kann. Das ist eher<br />

meins, ich bin eher gesellschaftskritisch,<br />

kritisch, was das Leben betrifft.<br />

Dinge, die das Leben betreffen, mich<br />

selbst sehr beschäftigen – das sind die<br />

Themen, die ich mag. Politik passt da<br />

nicht wirklich dazu. Zumindest im<br />

Moment. Vielleicht ist’s mir ja doch<br />

einmal ein großes Anliegen.<br />

RS: Siehst du einen Unterschied zwische<br />

österreichischem Kabarett und bundesdeutscher<br />

Comedy?<br />

Hartmann: Es gibt schon Unterschiede.<br />

Ich glaub’, der deutsche Humor<br />

ist schon ein ganz anderer, da<br />

fängt’s mal an. Das merk’ ich schon,<br />

wenn ich in Deutschland spiel’, dass<br />

da andere Sachen ankommen. Das<br />

merkt man auch an den Reaktionen.<br />

RS: Gibt’s da ein Muster?<br />

Hartmann: Mir kommt vor, der Österreicher<br />

lacht oft lieber über Leute,<br />

ist schadenfroher. Grad in Wien, dieser<br />

schwarze Humor, das taugt dem<br />

Österreicher sehr. In Deutschland hatte<br />

ich oft das Gefühl, wenn ich Witze<br />

über andere gemacht habe, dass Teile<br />

des Publikums etwas peinlich berührt<br />

waren: „Oh Gott, darf man da jetzt eh<br />

lachen, ist das zu heftig?“ Über den<br />

Kamm scheren darf man das allerdings<br />

nicht, es gibt ja auch deutsche Comedians<br />

oder Kabarettisten, die auch sehr<br />

scharf, sehr schwarz sind im Humor.<br />

RS: Bei welchen Themen sollte man<br />

sich Witze verkneifen?<br />

Hartmann: Ich glaub’, es ist immer<br />

eher die Art und Weise, wie man den<br />

Schmäh verpackt. Man kann eigentlich<br />

über fast alles witzeln, wenn der<br />

Witz halt gut ist. Der Grat ist da aber<br />

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Nina Hartmann – am 8. Mai zu Gast im<br />

Kultursaal Roppen Foto: Luis Casanova<br />

ka gibt’s ja Comedians, die Witze machen<br />

über ganz arge Sachen – und das<br />

funktioniert. Da muss man echt die<br />

ganz feine Klinge auspacken und genau<br />

wissen, wie. Ich mach’ eigentlich<br />

immer nur Sachen, die ich selber auch<br />

lustig find’, die sich für mich ausgehen<br />

– und nicht nur irgendwas Arges, das<br />

die Leute schockt. Es hat schon immer<br />

irgendwie einen Sinn dahinter.<br />

RS: Darf man eigentlich über seine<br />

eigenen Witze lachen?<br />

Hartmann: Auf der Bühne nicht –<br />

ganz schlecht! Prinzipiell ist’s im Leben<br />

aber ganz wichtig, dass man über<br />

sich selbst lachen kann, sich selbst<br />

nicht allzu ernst nimmt. Das hilft jedem,<br />

glaube ich.<br />

8. Mai: Nina Hartmann im Kultursaal Roppen<br />

(tamt) Auf Einladung des Kulturausschusses<br />

Roppen beehrt Kabarettistin<br />

Nina Hartmann am Mittwoch, dem 8.<br />

Mai, um 19.30 Uhr den Kultursaal mit<br />

ihrem vierten Soloprogramm „Laut“.<br />

Tickets gibt’s im Vorverkauf im Gemeindeamt<br />

(14 Euro), aber auch an der<br />

Abendkassa (17 Euro).<br />

27. Juni 09<br />

stadtfest<br />

RUNDSCHAU Seite 30 2./3. Mai 2019<br />

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