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immobilia 2019/04 - SVIT

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FOCUS INTERVIEW<br />

IMMOBILIENMÄRKTE AN DER PERIPHERIE<br />

ES BRAUCHT HERZ-<br />

BLUT UND EINEN<br />

LANGEN SCHNAUF.<br />

ES GIBT EIN<br />

GEFÄLLE<br />

ZWISCHEN<br />

NORD UND SÜD.<br />

ES IST ABER<br />

GERINGER ALS<br />

IN ANDEREN<br />

KANTONEN.<br />

Der Markt ist eng. Das ist aber im interkantonalen<br />

Vergleich und in Relation zur Grösse nicht aussergewöhnlich.<br />

Was sind Ihre Herzensanliegen in Sachen<br />

Standortförderung?<br />

Im Norden ist es das Gebiet um den Flugplatz Mollis<br />

mit der Bildung eines Clusters in der Aviatik. Die<br />

planerischen Voraussetzungen dafür sind nun geschaffen.<br />

Jetzt geht es darum, nebst der Kopter<br />

Group weitere Unternehmen anzusiedeln. In der<br />

Mitte wollen wir den ansässigen Unternehmen<br />

Raum für ihre Entwicklung bieten. Und im Süden<br />

sind kreative Ansätze für die Industriebrachen der<br />

ehemaligen Textilindustrie gefragt. Da gibt es auch<br />

vielversprechende Ideen. Ich bin überzeugt, dass<br />

dieses Potenzial in Zukunft vermehrt genutzt wird.<br />

Wie lassen sich diese Ideen unterstützen?<br />

Es braucht nebst einem austarierten Produkt vor<br />

allem Investoren mit einem langen Schnauf. Darum<br />

freut es mich besonders, dass in der Spinnerei<br />

Linthal wieder Leben einkehrt und jüngst Hiag Immobilien<br />

als Eigentümerin des Legler-Areals in<br />

Diesbach eine Kooperation mit Alpine Co-Working<br />

bekanntgegeben hat. Sie sehen ein Potenzial als<br />

Rückzugsort und für Co-Working.<br />

Ist Standortförderung nach Ihrer Ansicht<br />

vor allem Unternehmensansiedlung?<br />

Es gibt gute Gründe, hier zu wohnen, wenn Arbeitsplätze<br />

zur Verfügung stehen. Insofern ist die Unternehmenserhaltung<br />

und -ansiedlung die Grundvoraussetzung<br />

für die Standortförderung. Für eine<br />

überregionale Anziehungskraft im Wohnbereich<br />

fehlt es uns an Toplagen mit Seesicht, viel Sonnenschein<br />

und Flughafennähe. Wir haben schöne Flecken,<br />

aber keine Alleinstellungsmerkmale.<br />

Ein wichtiger Exportfaktor sind die Wegpendler.<br />

Sie machen ein Viertel der Wertschöpfung<br />

aus. Ist das kein Problem?<br />

Nein. Wegpendler dürften überproportional zum<br />

Steueraufkommen beitragen, weil ihre Wertschöpfung<br />

ausserkantonal höher ist. Man pendelt, weil<br />

man im Raum Zürich einen gut bezahlten Job hat.<br />

Personen, die hier verankert sind, schätzen das<br />

Naherholungsgebiet und den Freiraum für die Familie.<br />

Sie nehmen die rund einstündige Pendlerstrecke<br />

in Kauf. Es gibt aber auch Menschen, die<br />

wegen der Wohnqualität zuziehen und ihren Arbeitsplatz<br />

in den Zentren behalten.<br />

Müssten Sie dann aber nicht eher in die<br />

Promotion als Wohn- statt als Unternehmensstandort<br />

investieren?<br />

Lassen Sie es mich so beantworten: Unsere Bevölkerung<br />

ist offensichtlich zufrieden, hier zu wohnen.<br />

Die Lebensqualität ist hoch, die Lebenshaltungskosten<br />

moderat, die Steuern tief. Wegen der Bedeutung<br />

der Pendler ist die Verkehrsinfrastruktur unsere<br />

Lebensader. Hier müssen wir investieren. Ich<br />

bin überzeugt, dass Standortförderung vor allem<br />

Unternehmenserhaltung und -ansiedlung ist. Für<br />

eine explizite Wohnstandortförderung fehlen uns<br />

die Ressourcen.<br />

Sie engagieren sich wie erwähnt bei Greater<br />

Zurich Area (GZA). Mit welchem Ziel?<br />

Die Ansiedlungen der Zürcher Standortförderung<br />

findet hauptsächlich in Zürich und Zug statt, wo<br />

sich das Finanzzentrum und die Hotspots für neue<br />

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IMMOBILIA / April <strong>2019</strong>

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