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Das komplette Buch als Download - Denknetz

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können private Zusatzversicherungen anbieten, müssen aber auch in<br />

diesem Bereich <strong>als</strong> Non-Profit-Organisationen arbeiten.<br />

2. Spitalplanung<br />

• Die stationäre Akutversorgung wird besser geplant, Gewinnorientierung<br />

zurückgebunden. <strong>Das</strong> Angebot wird von der öffentlichen Hand<br />

abschliessend gesteuert und koordiniert.<br />

• Kostentreibende Geräte und Infrastrukturen sind sowohl im stationären<br />

<strong>als</strong> auch im ambulanten Bereich einem Bedürfnisnachweis zu<br />

unterstellen; diesem Nachweis sollen sich sowohl öffentliche <strong>als</strong> auch<br />

private Anbieter unterziehen müssen. So kann der Tendenz entgegengetreten<br />

werden, ertragreiche Diagnosen und Behandlungen privat anzubieten,<br />

aufwändige Heilungen und Rehabilitationen jedoch dem Staat<br />

zu überlassen.<br />

• Löhne und Arbeitsbedingungen sind für öffentlich subventionierte<br />

oder finanzierte Einrichtungen verbindlich zu regeln, faire Löhne und<br />

Arbeitsbedingungen sind zu sichern; der Einkauf von Medikamenten,<br />

Bedarfsmaterial, Investitionsgütern und Diensten ist über gemeinsame<br />

Einkaufs- und Dienstleistungsorganisationen zu bündeln und zu rationalisieren.<br />

• Der Bund stellt sicher, dass die Kantone die Spitalgrundversorgung<br />

koordiniert planen. Besonders aufwändige und/oder seltene Interventionen<br />

respektive Einrichtungen (›Spitzenmedizin‹) sind über das interkantonale<br />

Konkordat für Spitzenmedizin zu zentralisieren. Der Bund<br />

muss über geeignete Mittel verfügen, damit er diese Planung durchzusetzen<br />

kann.<br />

• Die Schweiz ist in fünf bis sechs Spitalregionen zu unterteilen, innerhalb<br />

derer die PatientInnen ihr Spital frei wählen können, soweit es das<br />

System des Gatekeepers zulässt (siehe Punkt 5.4).<br />

3. Ganzheitliche Versorgung<br />

Die Gesundheitsversorgung muss ganzheitlicher werden, allein mit technischen<br />

Neuerungen lässt sie sich nicht verbessern. ›Weiche Faktoren‹<br />

und Menschlichkeit sind genauso wichtig.<br />

• Der heutige Medizinbetrieb weist eine Tendenz zur Überspezialisierung<br />

und zum Reduktionismus auf. <strong>Das</strong> ist der Behandlungsqualität<br />

nicht förderlich und kann unnötige Kosten verursachen. Nötig ist die<br />

Förderung ganzheitlicher, psychosomatischer Ansätze; die Gesundheitsförderung<br />

ist auszubauen. Die Palliativmedizin, <strong>als</strong>o die Behandlung und<br />

Begleitung von PatientInnen mit schweren, unheilbaren Krankheiten<br />

und begrenzter Lebenserwartung, muss mehr Anerkennung finden.<br />

63 <strong>Denknetz</strong> • Jahrbuch 2005<br />

Gesundheitspolitik

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