STADTMAGAZIN Bremen Juni 2019
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6<br />
KOLUMNE<br />
BABY-BOOMER-BÖHLING<br />
Das kleine Fernsehspiel<br />
Vor gut zwei Jahren habe ich mich in der Sommerausgabe<br />
an eine Collage aus deutschen Schlagertiteln gewagt,<br />
die uns Baby-Boomern mehr als geläufig sind, um daraus<br />
eine kleine Geschichte zu basteln. Auf keine meiner Kolumnen<br />
habe ich bisher so viel Resonanz bekommen. Das hat mich ermutigt,<br />
mich doch vielleicht auch einmal an eine kleine Geschichte<br />
aus Baby-Boomers Fernseherinnerungen zu machen.<br />
Et voilà: Neulich Abend war ich noch einmal kurz Auf Achse!<br />
Immer nur Büro, Büro, kann es ja auch nicht sein. Ich hatte Hunger,<br />
aber in meiner Männerwirtschaft gab’s nichts mehr. Die<br />
Wicherts von Nebenan waren verreist, bei Diesen Drombuschs<br />
musste ich gar nicht erst klingeln – da gab es jeden Tag dasselbe<br />
Königlich Bayrische Amtsgericht. Und seit meiner Reise nach<br />
Miami Vice ich, wie gut Burger schmecken. Ich also runter zu<br />
der Frau hinter dem Ladentisch! Mein Lieber Onkel Bill, war der<br />
Laden voll! Einmal Hongkong Pfui und eine extra Portion Daktari,<br />
bestellte ich und sah mich um. In der einen Ecke spielten<br />
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt, wie wir Unser’n Walter gerne<br />
nannten, eine Partie Captain Future. Dallas ich lieber die Hände<br />
von Denver sich in Gefahr begibt … Schließlich spielen die Mit<br />
Schirm, Charme und Melone – dagegen bin ich doch eher ein<br />
Kleiner Maulwurf!<br />
In der anderen Ecke knutschten Jakob und Adele. Ein verrücktes<br />
Paar, dachte ich und: Immer noch Ein Herz und eine<br />
Seele. Sie hatten sich eine Flasche Magnum bestellt und später<br />
wollte er mit seinem Liebling Kreuzberg erkunden und vielleicht<br />
noch in irgendeine Muppet-Show gehen – ja, er liebte<br />
diese Western von Gestern. Am Flipper stand wie immer mein<br />
alter Kumpel Arpad der Zigeuner. Wir kannten uns vom Haus<br />
am Eaton Place. Er arbeitete dort als Kurier der Kaiserin und<br />
ich hatte den Mork vom Ork bekommen. Was gibt’s Neues aus<br />
Uhlenbusch?, nuschelte er und ich wusste nicht recht zu antworten.<br />
Daher stotterte ich: „Ach, nach dem letzten Kli Kla Klawitter<br />
gab es Orzowei oder drei Tennis-Schläger und Kanonen<br />
bei Familie Feuerstein – sonst ja Eine schrecklich nette Familie<br />
aber manchmal Lassie besser in Ruhe – verstehste?“ Er nickte<br />
wieder und drehte sich um. Wer war denn das da neben ihm? Da<br />
standen Drei Damen vom Grill. Die eine sah aus wie Luzie, der<br />
Schrecken der Straße, aber die andere war eine echte Märchenbraut<br />
und die Dritte? Eine echt Bezaubernde Jeannie! Drei sind<br />
einer zu viel!, dachte ich mir und falls es Hart aber Herzlich werden<br />
sollte, hatte ich ja meinen Colt für alle Fälle dabei! „Hallo ihr<br />
Drei Engel für Charlie“, griff ich an, „Wie wäre es mit einem Kir<br />
Royal, einem Calimero oder vielleicht einem Rockford? Anruf<br />
genügt!“ Da machte es plötzlich Pan Tau und ich flog mit einem<br />
Salto Mortale ins Krempoli.<br />
Eine der Himmlischen Töchter<br />
hatte ihren Barbapapa dabei<br />
und der war sofort mit seinem<br />
Onkel Bräsig geworden!<br />
Als ich erwachte, stand irgend<br />
so ein Landarzt vor mir<br />
und fragte mich: „Quincy ihr<br />
Alf be Vegas?“ Ich verstand<br />
Dirk Böhling, Jahrgang 1964, ist<br />
Schauspieler, Regisseur, Moderator<br />
und Autor. Im <strong>STADTMAGAZIN</strong><br />
wirft er einen Blick auf seine<br />
Generation – und auf <strong>Bremen</strong>.<br />
kein Wort. Als ich wieder Ein’<br />
Satz in Manhattan sprechen<br />
konnte, haben Sie mich entlassen<br />
und ich hab mir vorgenommen:<br />
Ich heirate eine<br />
Familie!<br />
LOKALES<br />
Verkaufsoffener Sonntag<br />
und Wallfest in der City<br />
Foto: FR<br />
Bummeln, musikalischen Gästen lauschen oder dem skurrilen<br />
Faltradrennen zuschauen: Pünktlich zum verkaufsoffenen<br />
Sonntag in der City, im Viertel und am Wall putzt sich der<br />
schönste Boulevard der Stadt heraus und lädt zum atmosphärischen<br />
Verweilen ein. Von 13 bis 18 Uhr verwandelt sich<br />
die Straße an den Wallanlagen in eine bunte Flaniermeile mit<br />
ansprechender Gastronomie und einem bunten Familienprogramm<br />
mit Livemusik, Stelzenläufern als Walking Acts,<br />
Hüpfburg und leckeren Cocktails. (SM)<br />
Sonntag, 16. <strong>Juni</strong>, Innenstadt, 13 bis 18 Uhr<br />
Trotz Wachstum leichtes Minus<br />
2018 mehr Passagiere am Flughafen <strong>Bremen</strong><br />
Die Flughafen <strong>Bremen</strong> GmbH schließt das Jahr 2018 mit einem<br />
leichten Minus von 110.000 Euro und einem leichten Passagierplus<br />
ab. „Insgesamt sind wir Euro dem vergangenen Jahr zufrieden“,<br />
sagt Ekkehart Siering, Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen<br />
<strong>Bremen</strong> GmbH und Staatsrat beim Senator für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Häfen, „der Flughafen konnte die Investitionen erneut<br />
aus eigener Kraft stemmen, hat seine Altverbindlichkeiten mit<br />
mehreren Millionen Euro Abtrag erneut verringert; bei den Passagierzahlen<br />
konnte ein leichtes Wachstum verzeichnet werden und<br />
dazu gelang es dem Airport, auch unter schwierigen Bedingungen<br />
in der Airline-Branche zwei neue Fluggesellschaften nach <strong>Bremen</strong><br />
zu holen.“ Und Flughafen-Geschäftsführer Elmar Kleinert ergänzt:<br />
„Es ist gut, dass wir ein leichtes Passagierplus in 2018 verzeichnen<br />
konnten. Dazu fällt der Verlust von 110.000 Euro um 2.565.000<br />
Euro geringer aus, als unsere Planzahl für 2018. “<br />
2.561.535 Passagiere nutzten im Jahr 2018 den <strong>Bremen</strong> Airport<br />
als ihren Flughafen. Das ist rund ein Prozent mehr als im Jahr 2017<br />
(2.540.084 Passagiere). Bei den Starts und Landungen verzeichnet<br />
der Flughafen ein Wachstum von 3,1 Prozent (2018: 31.088 gegenüber<br />
30.163 in 2017). (SM)