STADTMAGAZIN Bremen Juni 2019
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WOHNEN UND LEBEN<br />
Auf der sicheren Seite<br />
Einbruchschutz: Das Präventionszentrum der Polizei am Wall<br />
Wer fährt nicht gerne in den Urlaub<br />
und genießt den Abstand vom<br />
Alltag? Um bei der Rückkehr<br />
nach Hause keine böse Überraschung zu<br />
erleben, hält das Präventionszentrum eine<br />
kostenlose Broschüre/Checkliste für alle<br />
Bürger und Bürgerinnen bereit.<br />
„Oft sind es konkrete Anlässe im näheren<br />
Umfeld: Wenn bei den Nachbarn eingebrochen<br />
wurde, fragen sich Hauseigentümer,<br />
ob ihnen das Gleiche widerfahren<br />
kann“, sagt Nicole Hören. Die Kriminaloberkommissarin<br />
ist seit zwölf Jahren im<br />
Bereich Prävention tätig und weiß, dass die<br />
meisten Einbrüche tagsüber und bei Abwesenheit<br />
der Bewohner geschehen. „Dieses<br />
gilt übrigens nicht nur zur Urlaubszeit. Man<br />
sollte sein Haus nicht unbewohnt aussehen<br />
lassen“, so Hören weiter.<br />
Um sorgenfrei in den Urlaub fahren zu<br />
können gilt es, das Haus oder die Wohnung sicherer<br />
zu machen und Nachbarn oder Freunde<br />
um Hilfe zu bitten. Wenn etwa der Briefkasten<br />
überquillt, ist dies ein deutliches Signal: Hier<br />
ist niemand zu Hause. Eine weitere Einladung<br />
sind heruntergelassene Rollläden. Wenn<br />
Kriminaloberkommissarin Nicole Hören berät<br />
im Präventionszentrum der Polizei zum Thema<br />
Einbruchschutz.<br />
Foto: KW<br />
dann ein freundlicher Helfer zur Stelle ist, um<br />
den Briefkasten zu leeren beziehungsweise<br />
abends auch mal die Rollläden herunterzulassen<br />
wie an einem ganz normalen Tag, ist<br />
dies schon ein deutlicher Sicherheitsgewinn.<br />
Die Checkliste für den sicheren Urlaub<br />
und die Broschüre „Sicher wohnen – Einbruchschutz“<br />
liegen an allen Bremer Polizeirevieren<br />
kostenlos bereit oder sind im<br />
Präventionszentrum der Polizei erhältlich.<br />
Dieses befindet sich Am Wall 195, in der<br />
zweiten Etage. Die Mitarbeiter beraten Interessierte<br />
dort kostenlos und produktneutral.<br />
Während der einstündigen Beratung<br />
wird unter anderem anhand von Fenstermodellen<br />
erklärt, worauf man achten sollte.<br />
Zudem gibt es eine „Errichterliste“ mit<br />
handwerklichen Betrieben, die sich auf<br />
Gebäudesicherheit spezialisiert haben und<br />
spezielle Fabrikate von Herstellern beziehen,<br />
„, die es nicht im Baumarkt gibt“. Zudem<br />
besteht die Möglichkeit, Fotos der heimischen<br />
Fenster und Türen mitzubringen.<br />
Anhand der Aufnahmen können sich die<br />
Berater dann ein genaues Bild der Situation<br />
machen, Sicherheitslücken erkennen und<br />
Empfehlungen aussprechen. (SM)<br />
Weitere Informationen finden Sie im Internet<br />
unter www.polizei-beratung.de und unter<br />
www.polizei.bremen.de.<br />
Mehr als einen Riegel vorschieben<br />
Türen mit Mehrfachverriegelung können die Sicherheit deutlich erhöhen<br />
40<br />
Die Einbruchszahlen in Deutschland sind seit<br />
einigen Jahren rückläufig, Experten führen<br />
diesen Erfolg auch auf eine bessere Sicherheitsausstattung<br />
von Häusern und Wohnungen<br />
zurück. Zum Zurücklehnen gibt es<br />
allerdings keinen Grund – schließlich wird<br />
noch immer alle fünfeinhalb Minuten ein<br />
Einbruchversuch unternommen. Sinnvoll<br />
und effektiv ist es, Einbrechern bereits an<br />
der Eingangstür einen Riegel vorzuschieben.<br />
Die Kriminalpolizei rät deshalb dazu, dass<br />
alle Türen, durch die man in ein Haus oder<br />
eine Wohnung gelangen kann, mindestens<br />
der Widerstandsklasse RC2 entsprechen. Im<br />
Rahmen des erweiterten Kf W-Förderprogramms<br />
„Altersgerecht Umbauen“ erhalten<br />
Eigentümer und Mieter Zuschüsse zur nachträglichen<br />
Sicherung ihrer Türen. Infos dazu<br />
gibt es unter www.kfw.de/einbruchschutz<br />
sowie unter www.kfw.de/455.<br />
Beim Thema Einbruchhemmung<br />
kommt es auf ein widerstandsfähiges Gesamtsystem<br />
und das Zusammenspiel aller<br />
Komponenten an: RC2-geprüfte Türen zeigen<br />
in ihrer Gesamtkonstruktion mit Türblatt,<br />
Zarge, Schloss und Beschlag keinen<br />
Für die nachträgliche Einbruchhemmung einer<br />
Haustür unverzichtbar: die Mehrfachverriegelung.<br />
Als besonders sicher gelten Ausführungen<br />
mit Rundbolzen-/Schwenkhaken-Verriegelung.<br />
<br />
Foto: djd/SIEGENIA GRUPPE<br />
Schwachpunkt. Wichtig dabei ist auch eine<br />
fachgerechte Montage, denn jede Kette ist<br />
nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Türen<br />
ohne unzureichende Sicherung haben<br />
professionelle Einbrecher innerhalb weniger<br />
Sekunden überwunden.<br />
Für die nachträgliche Erhöhung der Sicherheit<br />
entscheidend ist der Einbau von<br />
Türen mit Mehrfachverriegelung. Sie sind<br />
in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich,<br />
passend für jedes Sicherheitsbedürfnis.<br />
Damit wird die Haustür nicht nur über<br />
das Hauptschloss, sondern zusätzlich über<br />
mehrere Verriegelungselemente geschützt.<br />
Als besonders sicher gelten die Rundbolzen-/Schwenkhakenverriegelungen.<br />
Beim<br />
Abschließen greifen sie aus dem Türblatt<br />
in die Stahlrahmenteile ein und verhindern<br />
so das Aufhebeln über die gesamte Türhöhe<br />
hinweg. Ein hohes Maß an Bedienkomfort<br />
bringt eine Drei-Fallen-Verriegelung:<br />
Durch die Fixierung der Tür beim Zuziehen<br />
erhöht sie schon im unverriegelten Zustand<br />
die Einbruchsicherheit und verbessert<br />
gleichzeitig Schall- und Wärmeschutz. Mit<br />
einer selbstverriegelnden Lösung wiederum<br />
kann man das Abschließen der Haustür<br />
nicht mehr vergessen oder aus Bequemlichkeit<br />
unterlassen. Der Vorteil: Auch ohne<br />
das eigenhändige Abschließen der Tür ist<br />
im Ernstfall stets der volle Versicherungsschutz<br />
gewährleistet.(DJD)