STADTMAGAZIN Bremen Juni 2019
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Fernsehen oder Internet: Welches Format ist für die Landesmedienanstalt<br />
arbeitsintensiver und weist erfahrungsgemäß<br />
die größeren Lücken auf?<br />
Das ist schwierig zu benennen, da wir so viel Dynamik in den<br />
Themen haben. Allerdings würde ich schon sagen, dass sich in<br />
den letzten Jahren der Schwerpunkt in Richtung Rechtsdurchsetzung<br />
im Netz verlagert hat. Im Fernsehen scheinen die Regeln<br />
weitgehend klar und etabliert. Im Internet dagegen müssen wir<br />
oftmals fast schon detektivisch vorgehen, um herauszufinden,<br />
wer für einen rechtswidrigen Inhalt verantwortlich ist oder wer<br />
hinter einem Online-Angebot steckt.<br />
Ein wichtiges Regelwerk für private TV- und Rundfunksender<br />
sind die sogenannten Programmgrundsätze. Gibt es Verstöße,<br />
die besonders häufig vorkommen?<br />
Meist handelt es sich um Situationen, in denen Videos oder<br />
Fotos von einem Tatort gesendet werden, ohne die betroffenen<br />
Personen zu verpixeln. Der Verstoß, dem wir zuletzt nachgegangen<br />
sind, war genau ein solcher Fall. Das Opfer eines tödlichen<br />
Unfalls wurde mit Gesicht gezeigt. Oft geht es bei den Verstößen<br />
gegen Programmgrundsätze darum, dass die Menschenwürde<br />
schlichtweg nicht geachtet wird.<br />
200 Jahre<br />
und kein<br />
bisschen leise.<br />
Liebe Stadtmusikanten,<br />
wir gratulieren von Herzen zu 200 Jahren<br />
tierischer Verbundenheit zu <strong>Bremen</strong>.<br />
Mut und Gemeinschaftssinn sind ein<br />
wertvoller Antrieb – damals wie heute.<br />
Die Brema ist nur eine von 14 Landesmedienanstalten<br />
deutschlandweit. Was zeichnet sie im bundesweiten Vergleich<br />
aus?<br />
Da ich aktuell die Vorsitzende aller Landesmedienanstalten bin,<br />
ist <strong>Bremen</strong> nicht nur die kleinste Anstalt, sondern auch die mit<br />
der lautesten Stimme. Abgesehen davon sind wir oft diejenigen,<br />
die aufgrund ihrer Wendigkeit besonders schnell auf neue Trends<br />
reagieren können. Speziell in <strong>Bremen</strong> empfehlen wir allen, sich<br />
noch stärker damit auseinanderzusetzen, wie man im Zeitalter<br />
von künstlicher Intelligenz und Digitalisierung die Weichen für<br />
die Zukunft stellt. Viele Menschen glauben nach wie vor, dass die<br />
Digitalisierung kein Phänomen ist, das sie aktuell betrifft.<br />
Das Interview führte Jennifer Fahrenholz.<br />
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