Natürlich auf dem Land 2016
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<strong>Land</strong>schaftspflege: Mithilfe<br />
der <strong>Land</strong>wirte erforderlich<br />
Zweck des Verbandes ist es, bedrohte<br />
Arten zu erhalten sowie deren Lebensräume<br />
durch gezielte Pflege zu bewahren,<br />
wiederherzustellen und untereinander zu<br />
verbinden. All das kann nur unter Mithilfe<br />
der <strong>Land</strong>wirte geschehen, entweder<br />
durch die Ausführung von <strong>Land</strong>schaftspflegemaßnahmen<br />
oder das Einverständnis<br />
zu solchen Pflegemaßnahmen.<br />
„Überwiegend sind solche Pflegeflächen<br />
im Besitz von Privatpersonen. Und da<br />
handelt es sich im Voralpenraum oftmals<br />
um landwirtschaftliche Betriebe“, erzählt<br />
Kroll. Ebenso ist die Vernetzung der <strong>Land</strong>wirte<br />
untereinander ein nicht zu vernachlässigender<br />
Faktor. Sei es für die Duldung<br />
von Überfahrten zu schwer erreichbaren<br />
Flächen, die Verwertung von anfallen<strong>dem</strong><br />
Material bei der <strong>Land</strong>schaftspflege oder<br />
die kurzfristige Unterstützung bei anfallenden<br />
Pflegemaßnahmen.<br />
Derzeit sind etwa 80 bis 85 <strong>Land</strong>wirte in<br />
einem sogenannten Pflegerpool beim LPV<br />
gelistet. Dabei sind die Mehrzahl <strong>Land</strong>wirte,<br />
die nur wenige Flächen – zumeist<br />
eigene Flächen oder zumindest hofnahe<br />
Flächen – in oft turnusmäßigen Abständen<br />
pflegen. Ein kleinerer Kern, der größtenteils<br />
schon seit den Anfangszeiten der<br />
<strong>Land</strong>schaftspflege im Ostallgäu dabei ist,<br />
pflegt den flächenmäßig größten Anteil<br />
im <strong>Land</strong>kreis. Dieser Kern hat sich im<br />
L<strong>auf</strong>e der Jahre auch maschinell weiter<br />
<strong>auf</strong> die <strong>Land</strong>schaftspflege spezialisiert.<br />
Einige <strong>Land</strong>wirte haben sogar eigene<br />
Beim Mähen im voralpinen Raum oder beim Freistellen von Mooren ist oftmals die<br />
ganze Familie im Einsatz. Die Arbeit ist hart – reich wird man dabei nicht.<br />
Verbesserungen an Maschinen entwickelt<br />
oder Maschinen umgebaut, um sie in der<br />
<strong>Land</strong>schaftspflege arbeitserleichternd<br />
einsetzen zu können. „Aus Gründen des<br />
Zuerwerbs wurden in den vergangenen<br />
Jahren weiterhin Anfragen zu Pflegearbeiten<br />
seitens neuer <strong>Land</strong>wirte an den LPV<br />
herangetragen. Diese Anfragen kommen<br />
derzeit ausschließlich aus <strong>dem</strong> südlichen<br />
Mittellandkreis und <strong>dem</strong> südlichen<br />
<strong>Land</strong>kreis, vor allem <strong>dem</strong> Raum Pfronten<br />
und Füssen. Im Mittellandkreis und <strong>dem</strong><br />
nördlichen <strong>Land</strong>kreis besteht nach wie<br />
vor ein Mangel an <strong>Land</strong>wirten, die <strong>Land</strong>schaftspflegemaßnahmen<br />
durchführen<br />
würden. Die dortigen großen Acker- und<br />
Grünlandschläge zwingen die <strong>Land</strong>wirte<br />
noch nicht, die <strong>Land</strong>schaftspflege als<br />
Alternative zu ihrer derzeitigen Betriebsführung<br />
zu sehen. So müssen <strong>Land</strong>wirte<br />
aus Seeg, Lechbruck oder Pfronten, die<br />
ohnedies schon viel in der <strong>Land</strong>schaftspflege<br />
eingesetzt werden, bis in den<br />
nördlichen <strong>Land</strong>kreis fahren, um dort<br />
zum Erhalt unserer vielfältigen Natur- und<br />
Kulturlandschaft beizutragen“, erklärt<br />
Rüdiger Kroll.<br />
LPV<br />
Frauenschuh, Cypripedium<br />
calceolus, stark gefährdet<br />
Wussten Sie, dass Kühe<br />
keinen Ampfer fressen?<br />
Auf der Weide gehen Rinder <strong>dem</strong><br />
Sauerampfer aus <strong>dem</strong> Weg, da er<br />
ihnen wegen der enthaltenen Oxalsäure<br />
und deren Salzen einfach nicht<br />
schmeckt. Und das ist auch gut so,<br />
denn die Pflanze ist für Kühe giftig.<br />
Für Rinder liegt die Dosis, die zu<br />
starker Vergiftung führen kann bei 0,1<br />
– 0,5 Prozent des Körpergewichts. Im<br />
Falle einer Vergiftung zittern die Tiere,<br />
der Blutdruck fällt ab, es kommt zu<br />
Magen-Darmbeschwerden, Krämpfen<br />
und Lähmungen sowie Herzrhythmusstörungen.<br />
Die Tiere könnten<br />
daran sogar sterben.<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 5