Stadtjournal Brüggen Juni 2019
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DIE<br />
BURGGEMEINDE<br />
GEMEINSAM<br />
NACH VORNE<br />
BRINGEN<br />
Vorstand des Werberings <strong>Brüggen</strong> e.V.<br />
trifft sich mit dem neuen Mitarbeiter im<br />
City-Management.<br />
Führten ein konstruktives Gespräch v.l.n.r.: Dominik Seifert<br />
(City-Management), Thomas Prell-Holthausen (Geschäftsführer<br />
Werbering <strong>Brüggen</strong>), Claudia Holthausen (2. Vorsitzende<br />
Werbering), Guido Schmidt (Wirtschaftsförderung <strong>Brüggen</strong>). Foto:<br />
Werbering<br />
„Überaus einvernehmlich, konstruktiv<br />
und zukunftsorientiert“, so fasste Claudia<br />
Holthausen, zweite Vorsitzende des<br />
Werberings <strong>Brüggen</strong> e.V., das Treffen mit<br />
Dominik Seifert, dem neuen Mitarbeiter<br />
im City-Management, zusammen. In diesem<br />
Gespräch ging es zum einen um die<br />
zukünftige Ausrichtung der <strong>Brüggen</strong>er<br />
Feste. „Hier kann der Werbering mich<br />
ansprechen, wenn Genehmigungen von<br />
der Gemeinde eingeholt oder aber wenn<br />
die richtigen Ansprechpartner gefunden<br />
werden müssen. Unterstützen kann ich<br />
auch beim Einholen von Angeboten“,<br />
führte Seifert aus. Darüber hinaus unterhielt<br />
man sich auch darüber, wie man den<br />
Ortskern <strong>Brüggen</strong>s noch mehr beleben<br />
und die Aktivitäten des Werberings mit<br />
der Arbeit der <strong>Brüggen</strong>er Wirtschaftsförderung<br />
noch enger verknüpfen könnte.<br />
„Wir haben darüber nachgedacht,<br />
wie man den ortsansässigen Einzelhandel<br />
und die Gewerbetreibenden<br />
in unserer Burggemeinde<br />
zukunftsfähig vernetzen kann.<br />
`Bewusst <strong>Brüggen</strong>´, das muss zu<br />
einem gelebten Aushängeschild in<br />
unserer Burggemeinde werden, ein<br />
Aushängeschild, mit dem man sich<br />
identifizieren kann. Denkbar ist hier<br />
z.B. eine gemeinsame Präsenz von<br />
Händlern, Dienstleistern, Gastronomen<br />
und Handwerkern auf einer<br />
einheitlichen digitalen Plattform<br />
mit hohem Wiedererkennungswert.<br />
Derlei Konzepte wurden in<br />
der Vergangenheit schon zwar angeregt,<br />
aber noch nicht umgesetzt.<br />
Wir sollten endlich die Initiative<br />
dazu ergreifen!“, forderte Thomas<br />
Prell-Holthausen, Geschäftsführer<br />
des Werberings. Und mit gutem<br />
Beispiel geht der Werbering <strong>Brüggen</strong><br />
hier voran: Auf der neuen<br />
Homepage des Vereins, die in Kürze<br />
unter www.werbering-brueggen.<br />
de online geht, werden alle Mitglieder<br />
des Werberings die Möglichkeit<br />
erhalten, ihr Unternehmen kurz<br />
vorzustellen.<br />
Am Ende waren sich alle Anwesenden<br />
einig: City-Management, Wirtschaftsförderung<br />
und Werbering<br />
werden sich in Zukunft regelmäßig<br />
treffen und gemeinsam versuchen,<br />
unsere Burggemeinde nach vorne<br />
zu bringen.<br />
MEIN ERSTER MARATHON<br />
EIN ERLEBNISBERICHT VON FRANK NASARZEWSKI<br />
Kann man als Mittfünziger noch<br />
sportliche Höchstleistungen<br />
vollbringen? Als jemand, der ein<br />
paa Kilo zu viel mit sich schleppte<br />
und für den Sportevents<br />
dann ein Genuss waren, wenn<br />
er sie gemütlich vom Sofa aus im<br />
Fernseher verfolgen konnte, hat<br />
der <strong>Brüggen</strong>er Frank Nasarzewski<br />
gezeigt, was man mit einem<br />
guten Trainingsplan und dem<br />
nötigen Durchhaltevermögen<br />
erreichen kann. Lesen Sie selbst.<br />
Nun stand ich da bibbernd im Startblock<br />
M – auf dem Hamburger Messegelände<br />
bei typisch nordischem Schietwetter.<br />
Und mich bekommt ein Gefühl<br />
von Ehrfurcht und Demut. Denn gleich<br />
geht es los – mit 56 Jahren mein allererster<br />
Marathon. 42,195 km an einem<br />
Stück laufen – das war mein Ziel.<br />
Rückblick: Einen Marathon wollte ich<br />
immer schon einmal laufen. Handicaps<br />
waren mein gewaltiger Respekt vor<br />
der Strecke und ein paar Kilo zu viel.<br />
In meiner Jugend war ich Sport nicht<br />
abgeneigt, aber über die Jahre wurde<br />
ich dann doch eher der Mann für die<br />
„3. Halbzeit“. Die großen Sportevents<br />
dieser Welt waren schon mein Ding:<br />
gemütlich auf dem Sofa vor den Fernseher<br />
sitzen, bei Chips und Bier.<br />
Vielleicht war es Schicksal oder Fügung,<br />
dass ich im letzten Jahr die gebürtige<br />
<strong>Brüggen</strong>erin Silke Optekamp,<br />
mehrfache Deutsche Meisterin (u.a.<br />
2013 in der Disziplin Marathon), über<br />
eine berufliche Verbundenheit kennenlernen<br />
durfte. Ein paar Monate spä-<br />
ter war ich Feuer und Flamme für<br />
die Idee war und bekam von Silke<br />
den letzten Anschub: „Frank, das<br />
schaffst du. Ich begleite dein Training<br />
12 Wochen lang vor dem Lauf<br />
und bleibe beim Marathon bis zum<br />
Ziel an deiner Seite“. Ein Angebot,<br />
das ich nicht ausschlagen konnte.<br />
Letzten August meldete ich mich an<br />
und begann hochmotiviert mit dem<br />
Training. Allerdings passten 109<br />
kg Lebendgewicht und Marathon<br />
nicht wirklich zusammen. Meine<br />
Anfangserfolge bei Kondition und<br />
Gewichtsreduzierung wurden durch<br />
die unvermeidlichen Leckereien in<br />
der Advent- und Weihnachtszeit jäh<br />
unterbrochen; eine lästige Erkältung<br />
warf mich weitere vier Wochen<br />
zurück. Erst ab Mitte Januar konnte<br />
ich ernsthaft das Training nach Silkes<br />
Plan aufnehmen. Check beim<br />
Sportarzt, 4 Trainingseinheiten pro<br />
Woche, Dauerläufe wechselnd mit<br />
Intervalltraining und einem langen<br />
Lauf bei 40 - 60 KM/Woche standen<br />
auf dem Plan. Der große Tag rückte<br />
näher. 15 kg leichter und mit einem<br />
guten Konditionsgefühl stand ich<br />
am 29. April aufgeregt mit Silke in<br />
einem der letzten Startblöcke, als<br />
der Startschuss fiel für insgesamt<br />
über 10.000 Marathonläufer. Die<br />
Strecke führte durch Hamburg, vorbei<br />
an den schönsten markanten<br />
Punkten meiner Lieblingsstadt und<br />
tollen Zuschauern, die dich anfeuern<br />
und quasi ins Ziel tragen. Silke<br />
kümmert sich um alles, meine Pace,<br />
die nötige Verpflegung, motivierte<br />
mich immer wieder und gab mir die<br />
Sicherheit, die ich brauchte. Familie<br />
und Freunde outen sich an der Strecke<br />
mit selbstgemachten Fanshirts und<br />
Bannern als Fanbasis. Wahnsinn. Ab<br />
Kilometer 30 kommt der Mann mit<br />
dem Hammer, sagt man. Dank Silkes<br />
Trainingsplan war ich gut darauf vorbereitet.<br />
Die Beine waren schwer, aber<br />
ich fühlte mich gut. Nach 5 Stunden<br />
und 42 Minuten war ich am Ziel meiner<br />
Träume. Welch ein emotionaler Moment.<br />
Dieses unbeschreibliche Hochgefühl<br />
wird mich noch lange begleiten.<br />
Die Zeit ist nicht meisterlich, aber mein<br />
Ziel war, durchzuhalten. Ohne die professionelle<br />
Hilfe von Silke, die Unterstützung<br />
meiner Familie und Freunde<br />
wäre das Projekt nicht möglich gewesen.<br />
Silkes Optimismus ist ansteckend<br />
und ich habe neben dem sportlichen<br />
Ziel einen liebenswerten Menschen<br />
als Freundin dazugewonnen. Meine<br />
liebe Frau hat mich von Anfang an<br />
unterstützt und auch meine Freunde<br />
waren da. So wurde das Wochenende<br />
zu einem unvergesslichen Erlebnis. Der<br />
Muskelkater hat mich noch eine Weile<br />
begleitet. Aber wie lautet der alte<br />
Marathonspruch: Der Schmerz vergeht<br />
– der Stolz bleibt.<br />
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