03.06.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 03 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Sonderthema Coaching | Leben & Wissen |<br />

EMPLOYER<br />

BRANDING<br />

Mitarbeiter gewinnen und binden –<br />

ein Prozess mit Authentizität und Mut<br />

Foto: © pressmaster – stock.adobe.com<br />

Im Zusammenspiel von HR- und Kommunikationsabteilung<br />

gilt es, die Positionierung<br />

in aufmerksamkeitsstarke Konzepte<br />

zu überführen. Insbesondere zur Gewinnung<br />

von jungen Talenten ist eine mutige<br />

Kreation von Vorteil, da so höhere Aufmerksamkeit<br />

generiert werden kann. Bei<br />

aller gebotenen Kreativität muss jedoch<br />

die Überspitzung deutlich werden. Auch<br />

dürfen auf die Positionierung abzielende<br />

Kernaussagen nicht aus den Augen verloren<br />

werden. Denn wenn ein Bewerber auf<br />

der Suche nach tiefgreifenden, verlässlichen<br />

Informationen nicht fündig wird,<br />

ist die sogenannte „Candidate Journey”,<br />

die „Informationsreise möglicher Bewerber”,<br />

schnell beendet. Oder schlimmer:<br />

Wichtige Informationen werden als unglaubwürdig<br />

wahrgenommen. Eine in sich<br />

geschlossene und auf die Bedürfnisse ausgerichtete<br />

Candidate Journey ist ein weiterer<br />

wichtiger Baustein erfolgreichen Employer<br />

Brandings. Hier gilt es, diejenigen<br />

Kanäle zu identifizieren, die dem jeweiligen<br />

Informations- und Mediennutzungsverhalten<br />

gerecht werden.<br />

Employer Branding - ein kontinuierlicher, systematischer Prozess nach Innen und Außen.<br />

Schulnote 4 – so bewerten sich Unternehmen laut der Studie „Recruiting Trends<br />

2018“ selbst, wenn es um das Thema Employer Branding , die Profilierung als Arbeitgeber<br />

geht. Und das, obwohl Unternehmenschefs längst die Bedeutung dieses<br />

Themas im Kampf um die besten Talente erkannt haben, wie das Mittelstandsbarometer<br />

von Ernst & Young zeigt; der Fachkräftemangel wird von den meisten als eine<br />

der größten Bedrohungen für das eigene Unternehmen angesehen.<br />

Ausgeklügelte Gehaltsboni, Fortbildungsangebote,<br />

Jobticket oder Fitnessstudio sind<br />

schon lange Selbstverständlichkeiten, die<br />

viele Arbeitnehmer erwarten. Für sie sind<br />

der Wohlfühlfaktor und die Identifikation<br />

mit ihrem (zukünftigen) Arbeitgeber wichtiger.<br />

Damit es in diesem Punkt keine bösen<br />

Überraschungen gibt, ist eine richtig positionierte<br />

Arbeitgebermarke essenziell. <strong>Die</strong><br />

besten Mitarbeiter gewinnen und langfristig<br />

an sich binden können nur jene Unternehmen,<br />

bei denen das Selbstbild mit dem<br />

extern wahrgenommenen Unternehmensimage<br />

übereinstimmt. Und genau an dieser<br />

Stelle setzt systematisch betriebenes Employer<br />

Branding an. <strong>Die</strong> Hauptaufgabe dieses<br />

kontinuierlichen Prozesses ist es, neue<br />

Mitarbeiter zu gewinnen und diese sowie<br />

Bestandsmitarbeiter langfristig zu binden.<br />

Corporate Identity<br />

als strategische Basis<br />

Als Grundlage für diesen ganzheitlichen<br />

Prozess dient die eigene Corporate-Identity-Strategie<br />

mit klar definierter Vision,<br />

Mission und dem Leitbild. Unternehmen<br />

müssen sich ihrer Ist- und Soll-Identität<br />

bewusst sein und diese mithilfe einer<br />

GAP-Analyse dem extern wahrgenommenen<br />

Arbeitgeberimage gegenüberstellen.<br />

Nur wenn Selbst- und Fremdbild im Einklang<br />

sind, entsteht eine authentische Arbeitgebermarke,<br />

in deren Kern eine differenzierungskräftige<br />

Employer Value<br />

Proposition, die nutzenstiftende Positionierung<br />

steckt. <strong>Die</strong> Arbeitgebermarke<br />

muss sich in allen Maßnahmen, von der<br />

Personalentwicklung über die interne Mitarbeiterkommunikation<br />

bis hin zu externen<br />

Recruiting-Aktivitäten, realisieren.<br />

Nur so wird die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

langfristig optimiert, die Bewerberqualität<br />

erhöht und Enttäuschungen werden aufgrund<br />

falscher Erwartungen an die Unternehmenskultur<br />

massiv reduziert.<br />

Kreative Überspitzung<br />

sorgt für Aufmerksamkeit<br />

Langfristig denken<br />

Beachtet ein Unternehmen bei seinem Employer<br />

Branding diese Punkte, wählt mutige<br />

Wege und reflektiert sich und die operationalisierten<br />

Maßnahmen fortlaufend,<br />

so werden sich schnell positive Effekte einstellen.<br />

Kampagnen, die intern und extern<br />

überzeugen, erreichen unmittelbar mehr<br />

Aufmerksamkeit. In der Folge wird nicht nur<br />

die Anzahl an Bewerbern steigen, sondern<br />

auch deren Qualität im Hinblick auf das gewünschte<br />

fachliche und soziale Profil. Intern<br />

wird sich die Identifikation der bestehenden<br />

Mitarbeiter mit dem eigenen Unternehmen<br />

erhöhen und somit deren Bindung nachhaltig<br />

stärken, so dass die Mitarbeiter-Fluktuation<br />

deutlich zurück geht. Employer Branding<br />

ist das zentrale Instrument, um den Kampf<br />

um die besten Talente schon heute strategisch<br />

fundiert, nachhaltig und überzeugend<br />

zu gewinnen. W<br />

Gastautor: Dr. Günter Lewald,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der B+D Communications<br />

Foto: Achim Hehn<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 47

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