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VerbandsNachrichten 2 I 2019

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2/<strong>2019</strong> I Europa<br />

gesetzt sehe, so Mascher. „Populismus und EU-Verdruss werden<br />

immer präsenter“. Es sei daher erfreulich, dass der VfB in Hamburg<br />

seinen gesellschaftlichen Beitrag leistet, um die anstehende<br />

Europawahl zu bewerben und den Europawahlkandidaten eine<br />

Plattform zur Vorstellung und Diskussion ihrer Positionen bietet.<br />

den digitalen Möglichkeiten und fühlten sich abgehängt. „Die<br />

EU kann hier einen Mehrwert schaffen und älteren Mitbürgern<br />

ihre Ängste nehmen“, so Tode. Demgegenüber kritisierte Svenja<br />

Hahn, dass die EU keine klare Digitalisierungsvision habe. Dies<br />

wurde zuletzt bei der Reform der EU-Urheberrechtsrichtlinie<br />

deutlich, mit der sich die EU „selber ins Bein geschossen hat“,<br />

so Hahn weiter. Dies sei vor allem auf fehlende Expertise und<br />

teilweise auch politische Ignoranz in Brüssel zurückzuführen.<br />

Attila Gerhäuser, LL.M.<br />

Anschließend übernahm der neue DStV-Geschäftsführer Attila<br />

Gerhäuser die Moderation und steuerte durch die Podiumsdiskussion<br />

mit Fragen über die Zukunft der EU, die Digitalisierung<br />

als Herausforderung für die Freien Berufe und zur Vereinbarkeit<br />

nationalen Berufsrechts mit den EU-Grundfreiheiten.<br />

Bei Fragen der Digitalisierung waren sich die Podiumsgäste<br />

schnell einig. Die Digitalisierung macht auch vor den Freien Berufen<br />

nicht Halt und stelle für viele Berufsträger eine gewaltige<br />

Herausforderung dar. Wie oder ob die EU zukünftig den Freien<br />

Berufen unter die Arme greifen solle, darüber waren sich die<br />

Diskutanten uneinig. „Die Digitalisierung ist ein durchweg positiver<br />

Prozess und hat in vielen alltäglichen Bereichen das Leben<br />

erleichtert“, stellte PD Dr. Sven Tode fest. Gleichzeitig seien aber<br />

viele vornehmlich ältere Mitbürger schlichtweg überfordert mit<br />

Auch in Bezug auf das Berufsrecht Freier Berufe und dessen<br />

Vereinbarkeit mit den Grundfreiheiten des Binnenmarkts zeigten<br />

sich die Podiumsgäste diskussionsbereit. In Deutschland habe<br />

sich die Selbstverwaltung Freier Berufe über Jahrzehnte etabliert<br />

und durchgesetzt. Dr. Roland Heintze betonte, dass berufsregulierende<br />

Maßnahmen Vertrauen in die Qualität der Freien Berufe<br />

schaffen. Daher sei die Selbstverwaltung der Freien Berufe auch<br />

ein Ausdruck des Subsidiaritätsgedankens, dort regulierend tätig<br />

zu sein, wo es am effektivsten umgesetzt werden kann. Heintze<br />

betonte sogleich, dass das „Vorgehen der EU-Kommission in den<br />

Vertragsverletzungsverfahren gegen Steuerberater, Architekten,<br />

Ingenieure oder Apotheker nicht nachvollziehbar sei und das<br />

Subsidiaritätsprinzip der EU verletze“. Auch Dr. Sergey Lagodinsky<br />

erkannte die Wichtigkeit von berufsregulierenden Maßnahmen<br />

an. Gleichzeitig machte er aber deutlich, dass Deutschland nicht<br />

stur an seinem Modell der Berufsregulierung festhalten sollte. Im<br />

Binnenmarkt seien schließlich noch 26 weitere Staaten und deren<br />

Freie Berufe vereint. „Man muss in Europa auch darüber reden,<br />

ob die Qualität der Freien Berufe nur mit einem Kammersystem<br />

und strengen Berufsregelungen gewährleistet werden kann“,<br />

so Lagodinsky.<br />

Der DStV wünschte den Podiumsteilnehmern viel Erfolg im<br />

anstehenden Wahlkampf und der Europawahl. Neben Attila<br />

Gerhäuser nahm DStV-Europareferent Dr. Jan Trommer an der<br />

Veranstaltung in Hamburg teil.<br />

V.l.n.r.: PD Dr. Sven Tode (SPD), Dr. Sergey Lagodinsky (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Roland Heintze (CDU), Svenja Hahn<br />

(FDP) und Attila Gerhäuser, LL.M. (DStV)<br />

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