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O+P Fluidtechnik 6/2019

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5445<br />

06 Juni <strong>2019</strong><br />

ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />

FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

08 I LOUNGE<br />

„Die Vielfältigkeit der<br />

Hydraulik fasziniert mich“<br />

Timo Weber<br />

26 I 5G IN DER<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Der Einfluss von 5G auf<br />

elektrohydraulische<br />

Regelungen<br />

VON PORT ZU PORT<br />

14 I Full-Liner für<br />

hydraulische Leitungen<br />

oup-fluidtechnik.de


TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

KONSTRUKTIONS-<br />

JAHRBUCH 2018<br />

5445<br />

5445<br />

Sonderausgabe<br />

9 Print-Ausgaben im Jahr<br />

+ Sonderausgabe <strong>O+P</strong> Report (1x jährlich)<br />

+ Sonderausgabe <strong>O+P</strong> Konstruktionsjahrbuch<br />

(1x jährlich)<br />

34 | DURCHLEUCHTET –<br />

SICHERE UND EFFZIENTE<br />

SCHLAUCHVERBINGUNDEN<br />

DAS AKTUELLE<br />

PRODUKTANGEBOT<br />

DER FLUIDTECHNIK<br />

DAS BASISKOMPENDIUM FÜR DEN<br />

INGENIEUR IN PLANUNG,<br />

KONSTRUKTION UND BETRIEB.<br />

KLAR GEGLIEDERT. MIT ALLEN<br />

LEISTUNGSDATEN.<br />

ANTRIEBE<br />

Hydraulikzylinder für<br />

den Stahlwasserbau<br />

oup-fluidtechnik.de<br />

PUMPEN UND PUMPENAGGREGATE<br />

ANTRIEBE<br />

STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

MESSTECHNIK<br />

WEITERE SYSTEMKOMPONENTEN<br />

OUP_RP_SO_Titel_Montanhydraulik_2017_2245255.indd 1 29.06.2018 14:25:22<br />

oup-fluidtechnik.de<br />

ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />

FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

54 I FORSCHUNG<br />

IM DIALOG<br />

Experten diskutieren<br />

Erfolgsprojekt STEAM<br />

oup-fluidtechnik.de<br />

12 I BREXIT<br />

Welche Auswirkungen hat<br />

der Austritt auf die Branche?<br />

08 I MENSCHEN<br />

UND MÄRKTE<br />

„Mich faszinieren die Dynamik<br />

und der Facettenreichtum<br />

der <strong>Fluidtechnik</strong>“<br />

COMMUNITY<br />

GRUNDLAGEN<br />

PRODUKTKATALOG<br />

FIRMENVERZEICHNIS<br />

Peter-Michael Synek (VDMA)<br />

OUP_SO_Titel_VOSS_2016_08.indd 1 11.10.2016 10:33:46<br />

+<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Der Bluetooth-Lautsprecher<br />

MSS-560.bt3<br />

Akku, Freisprecher & NFC, 5W, inkl. Zubehör;<br />

kompatibel mit Bluetooth-Smartphones, Tablets und PCs<br />

max. Akkulaufzeit: bis zu 6 Stunden<br />

Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />

6 Telefax: 06131-992/100 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: engineering-news.net & Telefon: 06131-992/147<br />

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4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

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Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />

„<strong>O+P</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

5G: „GAME CHANGER“<br />

IN DER HYDRAULIK?<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

der Mobilfunkstandard 5G ist angesichts der aktuellen<br />

Versteigerung der Frequenzen regelmäßig Thema in der<br />

Tagespresse. Auch für die Industrie ist die nächste Generation der<br />

mobilen Kommunikation von großer Wichtigkeit. Vielfach wird<br />

5G als das Schlüsselelement auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />

bezeichnet. Der neue Mobilfunkstandard kann die<br />

kabel gebundene Kommunikation innerhalb der Fabrik ablösen.<br />

Dank erheblich niedrigerer Latenzzeiten wird kabellose<br />

Maschinen kommunikation in Echtzeit möglich und somit auch<br />

für sicherheitskritische Anwendungen anwendbar.<br />

FLUIDTECHNIK<br />

NEWSLETTER<br />

DER E-MAIL-SERVICE<br />

für die<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>-Szene<br />

Aktuelle Nachrichten<br />

rund um Hydraulik<br />

und Pneumatik, Aktorik,<br />

Steuerelektronik<br />

und Sensorik<br />

5G könnte jedoch nicht nur Vorteile für übergreifende<br />

Produktions prozesse und die innerbetriebliche Logistik mit<br />

sich bringen – sondern auch die Regelung elektrohydraulischer<br />

Systeme nachhaltig verändern. Unsere Experten sind sich<br />

sicher: Wenn 5G die anvisierte Leistungsfähigkeit erreicht,<br />

können in einigen Jahren hydraulische Regelkreise auch<br />

drahtlos geschlossen werden. Wie dies aussehen könnte, lesen<br />

Sie ab Seite 26.<br />

Spielt 5G auch in Ihren Planungen bereits eine Rolle? Dann<br />

lassen Sie es mich wissen. Gerne greifen wir Ihre Story für<br />

unsere Berichterstattung auf.<br />

Ihr<br />

Peter Becker<br />

p.becker@vfmz.de<br />

ERSCHEINT<br />

MONATLICH<br />

JETZT<br />

KOSTENLOS<br />

ANMELDEN!<br />

http://bit.ly/News_VFV


INHALT<br />

11<br />

24<br />

42<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 Ressourcenschonung im<br />

Pressenbau<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

08 Timo Weber, R+L Hydraulics:<br />

„Die Vielfältigkeit der Hydraulik<br />

fasziniert mich“<br />

PERSONALIEN<br />

10 Clark Europe GmbH: Schlagkräftiges<br />

Team für die Zukunft<br />

VDMA<br />

11 Infotag <strong>Fluidtechnik</strong>: Gemeinsam<br />

forschen für eine erfolgreiche<br />

Hydraulik und Pneumatik<br />

SENSOR+TEST<br />

12 Innovationsdialog für<br />

Sensoriker und Messtechniker<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

TITEL ROHRBEARBEITUNG<br />

14 Full-Liner Strategie<br />

international erfolgreich<br />

MESSENACHBERICHT<br />

18 Trends und Highlights der<br />

Hannover Messe <strong>2019</strong><br />

INDUSTRIE 4.0<br />

22 VDMA-Forum Motion & Drives:<br />

Intelligente Antriebs- und<br />

<strong>Fluidtechnik</strong><br />

SERVOVENTIL<br />

24 Abscherprozess bei<br />

Warmpressen optimiert<br />

DIGITALISIERUNG<br />

26 Der Einfluss von 5G auf elektrohydraulische<br />

Regelungen<br />

PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

34 KMU: Wie Sie die<br />

Digitalisierung erfolgreich<br />

angehen<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

SIMULATION<br />

38 Druckschwingungsanalyse<br />

hydrostatischer<br />

Antriebsstränge<br />

<strong>O+P</strong> STELLT VOR<br />

42 Roman Ivantysyn, IMD der<br />

TU Dresden<br />

ANZEIGE<br />

SERVICE<br />

03 Editorial<br />

43 Impressum<br />

TITELBILD<br />

Walter Stauffenberg<br />

GmbH & Co.KG, Werdohl<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


32<br />

TOP<br />

ECO<br />

LEADER<br />

AGGREGAT NSPi<br />

VOLUMEN- UND DRUCKGEREGELTE HYDRAULIK<br />

Energieeffizient:<br />

Bis zu 69 % Stromersparnis<br />

Flüsterleise mit nur 53 dB(A)<br />

Platzsparend durch kompakte Bauweise<br />

Ideal für Retrofit<br />

bei bestehenden<br />

Aggregaten<br />

SPECIAL INDUSTRIEPNEUMATIK<br />

INDUSTRIEPNEUMATIK<br />

BILANZ<br />

29 Klaus Brinkmann über die ersten 300 Tage als Head<br />

Head of Sales bei SMC<br />

LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

30 Schlauchverbindungen aus Edelstahl − erste Wahl<br />

in rauen Umgebungen<br />

DICHTHEITSPRÜFUNG<br />

32 Prüfadapter machen Dichtungsmittel obsolet<br />

MADE IN JAPAN<br />

www.nachi.de<br />

HYDRAULICS | ROBOTICS | BEARINGS | TOOLS


MENSCHEN UND MÄRKTE


RESSOURCENSCHONUNG IM PRESSENBAU<br />

Das „big picture“ zeigt einen autarken<br />

Pressenantrieb von Voith mit einer Presskraft<br />

von 4 000 kN der mit lediglich 50 l Öl<br />

auskommt. Außerdem benötigt er eine sehr<br />

geringe Kühlleistung dank der hohen<br />

Energieeffizienz und steigert die Produktivität<br />

durch die hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Die<br />

autarke Einheit beinhaltet den hydraulischen<br />

Aktuator und die Steuerung sowie den<br />

Servomotor.<br />

www.voith.com<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 7


DIE VIELFÄLTIGKEIT DER<br />

HYDRAULIK FASZINIERT MICH<br />

Timo Weber ist ein typischer<br />

Quereinsteiger. Nachdem er die<br />

ersten beruflichen Schritte in einer<br />

völlig anderen Branche machte, ist<br />

er im Jahr 2015 der <strong>Fluidtechnik</strong>-<br />

Community beigetreten. Seitdem<br />

ist er bei der R+L Hydraulics GmbH<br />

aus Werdohl beschäftigt, seit 2018<br />

sogar als General Manager. Wir<br />

sprachen mit ihm u.a. über die<br />

Zugehörigkeit zum Timken-Konzern<br />

und darüber, was ihn an der<br />

Hydraulik fasziniert.<br />

Herr Weber, wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Position gekommen?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Man kann mich wohl als Quereinsteiger in die <strong>Fluidtechnik</strong><br />

bezeichnen. Ursprünglich begann ich meinen beruflichen<br />

Werdegang in der Leuchtenindustrie. Dort konnte<br />

ich mich bei einem Weltmarktführer für Leuchtenkomponenten<br />

vom Auszubildenden über den Vertriebssachbearbeiter<br />

bis hin zum Gebietsverkaufsleiter für Großbritannien<br />

entwickeln. In dieser Position habe ich für drei Jahre in<br />

London gelebt und vor Ort die Vertriebsorganisation der<br />

englischen Niederlassung ausgebaut und weiterentwickelt.<br />

Parallel konnte ich in England meinen Master im Bereich<br />

Wirtschaftswissenschaften absolvieren. Nach dem abgeschlossenen<br />

Studium und einer Betriebszugehörigkeit von<br />

zehn Jahren wollte ich im Alter von 29 Jahren den<br />

nächsten beruflichen Karriereschritt setzen. Gleichzeitig<br />

war es mir wichtig, neue Industrien und Technologien<br />

kennenzulernen. Dadurch bin ich im Jahr 2015 zur<br />

Hydraulik gekommen. Damals hatte ich die Möglichkeit,<br />

die Gesamtvertriebsleitung bei R+L Hydraulics zu<br />

übernehmen. Innerhalb von drei Jahren wurde ich zum<br />

General Manager der R+L Hydraulics GmbH befördert,<br />

womit ich seit 2018 das operative und strategische<br />

Geschäft von R+L leite. Dies stets in enger Kooperation<br />

mit unserem kaufmännischen Leiter Karsten Reimann<br />

und dem US-Geschäftsführer Mat Happach.<br />

Seit 2016 gehört R+L Hydraulics zur Timken Gruppe. Was hat sich für Sie und das Unternehmen dadurch geändert?<br />

Grundsätzlich arbeiten wir weiterhin als eigenständiges<br />

Unternehmen. Unsere Zugehörigkeit zum Timken-<br />

Konzern bietet jedoch vielfältige Möglichkeiten für R+L<br />

als mittelständisches Unternehmen. Angefangen vom<br />

Zugang zu einer breiten Vertriebsorganisation über die<br />

Anbindung an das bestehende Händlernetz bis hin zur<br />

gemeinsamen Entwicklung des Produktportfolios.<br />

Gleichzeitig sind durch die gemeinsame Erschließung<br />

neuer Märkte und Kundenpotenziale unsere Entwicklungsmöglichkeiten<br />

um ein Vielfaches gestiegen.<br />

Zunächst war jedoch eine schrittweise und gut durchdachte<br />

Integration oberste Prämisse. Hierbei war<br />

entscheidend, den Fokus auf unsere Kunden in der<br />

Hydraulikindustrie beizubehalten. Gleichzeitig ist es das<br />

Ziel mit Timken im Bereich der Antriebstechnik und<br />

Industriekupplungen zu wachsen und das Portfolio<br />

gemeinsam weiterzuentwickeln sowie die eigenen<br />

Fertigungsmöglichkeiten auszubauen.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


Timo Weber<br />

Was macht für Sie die Faszination Hydraulik aus?<br />

Ihre Vielfältigkeit. Dies war für mich einer der Beweggründe,<br />

warum ich mich damals für den Wechsel in die<br />

Hydraulikindustrie entschieden habe. So kann es beispielsweise<br />

vorkommen, dass man morgens einen<br />

Hersteller für Spritzgussanlagen besucht, mittags mit<br />

Baumaschinenherstellern über gemeinsame Entwicklungen<br />

im Bereich der Mobilhydraulik spricht und<br />

abends mit Kunden aus der Windenergie individuelle<br />

Produktlösungen für erneuerbare Energien entwickelt.<br />

Die Hydraulik bietet Lösungen für eine Vielzahl unterschiedlichster<br />

Industrien, wodurch man täglich seinen<br />

eigenen Horizont erweitert und sich mit sehr interessanten<br />

Persönlichkeiten über unterschiedlichste<br />

Anforderungen und Erwartungen austauscht.<br />

Worin besteht Ihrer Meinung nach die größte künftige Herausforderung der <strong>Fluidtechnik</strong>?<br />

Ich denke hier gibt es aktuell zwei sich abzeichnende<br />

Trends. Zum einen das steigende Umweltbewusstsein<br />

– eine Entwicklung die ich persönlich sehr begrüße – in<br />

Verbindung mit Anforderungen an eine höhere Energieeffizienz.<br />

Meine Erfahrungen in der Leuchtenindustrie<br />

haben gezeigt, dass eine solche Entwicklung sehr<br />

schnell voranschreiten kann und dadurch eine ganze<br />

Industrie zum Umdenken bewegt wird (Stichwort LED-<br />

Technik, welche die Leuchtenindustrie innerhalb von<br />

knapp zwei bis drei Jahren revolutioniert hat). Zum<br />

anderen werden die Entwicklungen und Lösungen im<br />

Bereich Industrie 4.0 und Predictive Maintenance in<br />

Zukunft eine größere Rolle spielen. Hier steht die<br />

Industrie aktuell noch am Anfang der Entwicklung und<br />

es wird entscheidend sein, welche kundenseitigen<br />

Anforderungen sich daraus ergeben.<br />

www.rl-hydraulics.com<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 9


PERSONALIEN<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Das neu aufgestellte Managementteam der Clark Europe GmbH: v. l. n. r. Stefan Budweit,<br />

Director Sales & Marketing, Andreas Krause, COO, Rolf Eiten President & CEO, Markus Jöckel,<br />

Director Parts Sales & Truck Admin und Klaus Krentscher, Director Technical Support.<br />

ULRICH JOCHEM & PAUL KRÖNING<br />

übernehmen neue Aufgaben bei Parker Hannifin. Ulrich<br />

Jochem (links) ist neuer General Manager der Prädifa<br />

Technology Division. Er tritt damit die Nachfolge von<br />

Thomas Ottawa an, der von Parker zum Vice President<br />

Operations der Motion Systems Group Europe berufen<br />

worden war. Ulrich Jochem startete im April 2017 als<br />

General Manager der Hydraulic Controls Division<br />

Europe bei Parker und profilierte sich unter anderem<br />

durch die erfolgreiche Zusammenlegung mit der<br />

Engineered System Solutions Division zur neu gebildeten<br />

Industrial Systems Division Europe. Seine<br />

Führungsexpertise hatte er in leitenden Positionen bei<br />

verschiedenen Industrieunternehmen erworben, z.B.<br />

Linde AG bzw. Kion Group AG, Claas und Bombardier.<br />

Jochems bisherige Aufgabe als General Manager der<br />

Industrial Systems Division Europe übernimmt Paul<br />

Kröning, zuvor Operations Manager bei der High<br />

Pressure Connectors Europe Division.<br />

MAGNUS<br />

STEGMANN<br />

übernimmt die Leitung des<br />

Bereichs Products &<br />

Markets beim Technologieunternehmen<br />

Linde<br />

Hydraulics GmbH & Co. KG.<br />

Damit verantwortet er<br />

global die Bereiche Product<br />

Management, Business<br />

Development und<br />

Marketing & Corporate<br />

Communications des<br />

internationalen Herstellers<br />

von Antriebssystemen aus<br />

Hydraulik, Elektrotechnik<br />

und Elektronik.<br />

SCHLAGKRÄFTIGES TEAM<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Die Clark Europe GmbH mit Sitz in Duisburg<br />

hat mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2019</strong> ihre<br />

Führungsriege im operativen Geschäftsbereich<br />

sowie im Vertrieb und Marketing<br />

neu aufgestellt. Dieser Schachzug war nötig,<br />

um das Unternehmen für die Zukunft zu<br />

rüsten und insbesondere die Weichen für<br />

die geplante Montagefertigung am<br />

Standort Duisburg zu stellen. Um sich<br />

zukünftig noch besser auf die strategische<br />

Geschäftsentwicklung konzentrieren zu<br />

können, hat Rolf Eiten, President & CEO der<br />

Clark Europe, die Leitung des operativen<br />

Geschäfts an Andreas Krause abgegeben.<br />

Als neuer COO (Chief Operating Officer)<br />

verantwortet dieser zukünftig das Ersatzteilwesen,<br />

die Auftragsabwicklung, den<br />

technischen Support, die IT, das europäische<br />

Entwicklungszentrum sowie die Logistik in<br />

der Europazentrale. Krause ist seit 2008 bei<br />

Clark Europe beschäftigt und hatte zuletzt<br />

die Position des Technical Director inne.<br />

Andreas Krause seinerseits gibt den<br />

Staffelstab an Klaus Krentscher weiter, der<br />

vormals seinen Wirkungskreis als Manager<br />

im R&D-Bereich fand und hier maßgeblich<br />

an der Entwicklung der neuen Clark S-Series<br />

mitgearbeitet hat. Der Bereich Marketing<br />

geht zukünftig in den Verantwortungsbereich<br />

von Stefan Budweit, der dann als<br />

Director Sales & Marketing sämtliche<br />

Vertriebsaktivitäten unter sich vereint. Im<br />

Zuge der Planung einer Montagefertigung<br />

wurde die Position des Director Logistics neu<br />

geschaffen. Dieses Verantwortungsgebiet<br />

übernimmt Karl Hielscher, vormals mit der<br />

Garantie und dem Service bei Clark betraut.<br />

Zu Hielschers künftigen Aufgaben gehört<br />

neben der gesamten innerbetrieblichen<br />

Logistik inklusive der Teileversorgung der<br />

zukünftigen Produktionslinie die Werkstatt,<br />

das Ersatzteillager sowie der Kundendienst<br />

für den Direktvertrieb, den Clark seit<br />

letztem Jahr für die Region Duisburg<br />

etabliert hat. Den Bereich Ersatzteillager hat<br />

Hielscher von Markus Jöckel übernommen;<br />

der vormalige Director Parts & Distribution<br />

ist nunmehr für den Vertrieb und die<br />

Auftragsabwicklung von Ersatzteilen sowie<br />

für den Einkauf verantwortlich. In der<br />

Funktion des Director Parts Sales & Truck<br />

Admin untersteht Jöckel zudem die<br />

Abteilung Auftragsabwicklung Clark<br />

Flurförderzeuge.<br />

„Mit der neuen strategischen Aufstellung<br />

unseres Managementteams möchten wir<br />

uns für die zukünftigen Herausforderung im<br />

Markt optimal aufstellen, damit wir den<br />

Anforderungen unserer Kunden noch besser<br />

entsprechen können“, erklärt Rolf Eiten,<br />

dem weiterhin die Bereiche Vertrieb und<br />

Finanzen direkt unterstellt sind.<br />

www.www.clarkmheu.com<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


VDMA<br />

GEMEINSAM FORSCHEN FÜR EINE<br />

ERFOLGREICHE HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />

Am 25. Juni <strong>2019</strong> findet die diesjährige<br />

Informationsveranstaltung und<br />

Mitgliederversammlung des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA-Haus in Frankfurt am<br />

Main statt.<br />

Im Rahmen der öffentlichen Informationsveranstaltung am<br />

Vormittag stellen die Forschungsstellen den Stand der Arbeiten<br />

bzw. gewonnene Ergebnisse der vom Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />

im VDMA initiierten Vorhaben vor. Das Programm der<br />

Informationsveranstaltung kann ab Mitte Mai <strong>2019</strong> von der Geschäftsstelle<br />

angefordert werden.<br />

Das Instrument der industriellen Gemeinschaftsforschung bietet<br />

eine einzigartige Möglichkeit, branchenrelevante Themen gemeinsam<br />

im vorwettbewerblichen Rahmen durchzuführen. Diese Art<br />

der vorwettbewerblichen Gemeinschaftsforschung ermöglicht es<br />

insbesondere den mittelständischen Firmen mit Blick auf deren<br />

FuE-Ressourcen, an neuesten Forschungsergebnissen zu partizipieren.<br />

Forschungsprojekte dienen auch der Ausbildung und Qualifizierung<br />

dringend benötigter Nachwuchskräfte.<br />

Berichtet wird über die Themenfelder:<br />

n Industrie 4.0 - Digitalisierung, Vernetzung und Kommunikation<br />

in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

n <strong>Fluidtechnik</strong> im Wettbewerb<br />

n Energieeffizienz pneumatischer und hydraulischer Komponenten<br />

und Systeme<br />

n Entwicklungsmethodik und Simulation<br />

n Druckflüssigkeiten und Dichtungstechnik<br />

Im Rahmen der am Nachmittag stattfindenden Mitgliederversammlung<br />

werden von den Forschungsstellen neue Projektideen<br />

vorgestellt, über deren Aufgreifen die Mitglieder des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> eine Entscheidung treffen.<br />

Weitere Auskünfte über den Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> und<br />

über die Veranstaltung am 25. Juni <strong>2019</strong> erteilt:<br />

Peter-Michael Synek, Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA,<br />

Lyoner Straße 18, 60528 Frankfurt am Main, Telefon: 069 6603-1513,<br />

E-Mail: peter.synek@vdma.org.<br />

Foto: P. Becker, <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />

Fluid.vdma.org<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 11


MESSEVORBERICHT<br />

INNOVATIONSDIALOG<br />

FÜR SENSORIKER UND MESSTECHNIKER<br />

Wenige Wochen vor der Eröffnung laufen die Vorbereitungen für die<br />

SENSOR+TEST vom 25. bis 27. Juni <strong>2019</strong> auf Hochtouren. Anlässlich der<br />

Jahrespressekonferenz des AMA Verbands für Sensorik und Messtechnik e.V. in<br />

Nürnberg gab Veranstalter Holger Bödeker einen positiven Ausblick auf die<br />

diesjährige Ausgabe der Fachmesse für Sensorik, Mess- und Prüftechnik.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Laut Holger Bödeker, Geschäftsführer der veranstaltenden<br />

AMA-Service GmbH, liegt die SENSOR+TEST <strong>2019</strong> gut im<br />

Plan: „Turnusgemäß erwarten wir in diesem Jahr etwas weniger<br />

Aussteller als im Vorjahr, da die 2018 zeitgleich stattfindende<br />

ettc – European Test and Telemetry Conference erst 2020<br />

wieder gemeinsam mit der SENSOR+TEST durchgeführt wird.<br />

Zudem ist unser neuer Messetermin in der letzten Juniwoche<br />

noch nicht bei allen Ausstellern vollständig eingeplant. Dennoch<br />

rechnen wir nach aktuellem Stand mit etwa 530 teilnehmenden<br />

Ausstellern aus dem In- und Ausland. Schon jetzt haben Unternehmen<br />

und Insti tute aus 30 Ländern eine Vielzahl von Innovationen<br />

angekündigt.“<br />

REGES INTERESSE AM RAHMENPROGRAMM<br />

Die für das umfangreiche Rahmenprogramm der SENSOR+TEST<br />

eingereichten Präsentationen der Aussteller müssen vor ihrer endgültigen<br />

Aufnahme noch die Qualitätsprüfung durch ein Fachgremium,<br />

bestehend aus Mitgliedern des AMA-Ältestenrats, absolvieren.<br />

Dazu Holger Bödeker: „Die Qualität der Einreichungen zu<br />

den Vortragsforen hat sich durch diese Maßnahme signifikant<br />

erhöht. Davon profitieren vor allem die Besucher unserer Messe. Wir<br />

dürfen uns jetzt bereits auf ein hochattraktives Programm freuen.“<br />

Nicht nur bei den Vorträgen steht das diesjährige Sonderthema der<br />

Messe – Sensorik und Messtechnik für die Prozessautomation –<br />

hoch im Kurs. Auch das Sonderforum dazu ist nahezu ausgebucht.<br />

Rege Nachfrage herrscht auch nach der staatlich geförderten Beteiligung<br />

am Gemeinschaftstand „Innovation Made in Germany“ für<br />

junge innovative Unternehmen. Dieser wird <strong>2019</strong> schon zum<br />

zwölften Mal in Folge durch das Bundeswirtschaftsministerium<br />

gefördert und ist bereits zu 80 % belegt.<br />

NEUER KONGRESS-TURNUS<br />

Abweichend vom gewohnten Turnus wird die SENSOR+TEST bereits<br />

in diesem Jahr wieder von der 20. GMA/ITG-Fachtagung Sensoren<br />

und Messsysteme <strong>2019</strong> begleitet. Die bisherigen AMA-Kongresse<br />

SENSOR und IRS2 werden dann ab 2020 in die neue internationale<br />

Fachkonferenz SMSI 2020 – Sensor and Measurement Science<br />

International integriert.<br />

12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


MESSEVORBERICHT<br />

Unternehmen, die noch ausstellen möchten, sollten sich in jedem<br />

Fall beeilen. Sämtliche Informationen zu den vielfältigen Möglichkeiten<br />

einer Messeteilnahme finden interessierte Unternehmen auf<br />

der Webseite der SENSOR+TEST. Besucher können sich dort schon<br />

jetzt online ihren kostenlosen Eintrittsgutschein sichern.<br />

VIER TEAMS FÜR INNOVATIONSPREIS NOMINIERT<br />

Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik nominiert vier<br />

innovative Entwicklungen für den renommierten AMA Innovationspreis<br />

<strong>2019</strong>, der mit 10 000 Euro Preisgeld dotiert ist. Dem<br />

diesjährigen Aufruf zur Bewerbung folgten 38 Forscher- und Entwicklerteams<br />

aus dem In- und Ausland.<br />

Insgesamt 11 junge Unternehmen bewarben sich zudem um den<br />

Sonderpreis ‚Junges Unternehmen‘. Sie sind nicht länger als fünf<br />

Jahre am Markt, beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiter und erwirtschaften<br />

einen Jahresumsatz unter 10 Millionen Euro. In diesem<br />

Jahr gewinnt das Team der Senorics GmbH den Sonderpreis <strong>2019</strong><br />

für ‚PLAN B‘, ein kompaktes Analysegerät für kleine Brauereien. Das<br />

ausgezeichnete Team erhält einen kostenlosen Messeauftritt auf<br />

der SENSOR+TEST <strong>2019</strong> in Nürnberg und gehört weiterhin zu den<br />

Nominierten um den AMA Innovationspreis <strong>2019</strong>.<br />

„Die Jury durfte wieder sehr interessante Lösungen bewerten.<br />

Wir sind uns einig, dass viele dieser Innovationen die technische<br />

Basis für die Herausforderungen von morgen sind“, sagt der Juryvorsitzende<br />

Andreas Schütze von der Universität des Saarlandes.<br />

„In diesem Jahr nominieren wir vier Entwicklungen aus verschiedenen<br />

Anwendungsgebieten. Eins haben aber alle gemeinsam,<br />

die nominierten Projekte zeichnen sich durch ihre überzeugende<br />

wissenschaftliche Leistung und eine deutlich erkennbare Marktrelevanz<br />

aus.“<br />

www.ama-sensorik.de<br />

www.sensor-test.de<br />

NOMINIERTE DES AMA INNOVATIONS-<br />

PREISES <strong>2019</strong><br />

n HoloPort – Interferometer für die Werkzeugmaschine.<br />

Tobias Seyler, Johannes Engler.<br />

Fraunhofer-Institut IPM, Freiburg<br />

n Plan B – Kompaktes Analysegerät für kleine Brauereien.<br />

Dr. Ronny Timmreck, Dr. Robert Brückner,<br />

Dr. Matthias Jahnel, Robert Langer.<br />

Senorics GmbH, Dresden<br />

n Rechenkern für maschinelles Lernen eingebettet in<br />

einer 6-Achsen-Inertialmesseinheit.<br />

Marco Leo, Alessandra Rizzo, Andrea Donadel,<br />

Marco Castellano, Rossella Bassoli, Alessia Cagidiaco,<br />

Alessandro Locardi, Paolo Rosingana, Carlo Crippa<br />

STMicroelectronics, Cornaredo/Italien<br />

n XperYenZ – faseroptischer Sensor für absolute<br />

Distanzmessung<br />

Dr. Celal Mohan Ögün, Dr. Robert Send, Dr. Christopher<br />

Hahne, Bernd Scherwath, Michael Eberspach, Jonas<br />

Rahlf, Michael Uptmoor trinamiX GmbH, Ludwigshafen<br />

Der oder die Gewinner des AMA Innovationspreises<br />

<strong>2019</strong> werden am 25. Juni <strong>2019</strong> auf der Eröffnungsveranstaltung<br />

der Fachmesse SENSOR+TEST <strong>2019</strong> in<br />

Nürnberg bekanntgegeben. Die Übersicht aller<br />

Bewerbungen um den AMA Innovationspreis <strong>2019</strong><br />

finden Sie unter:<br />

http://bit.ly/AMAInno<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 13


ROHRBEARBEITUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

DAS ROHR ZUR STAUFF LINE<br />

Die seit 2014 konsequent verfolgte Strategie der<br />

Stauff Gruppe, Full-Liner für sämtliche<br />

Komponenten hydraulischer Leitungen zu sein,<br />

ist international erfolgreich: Inzwischen hat sich<br />

das Unternehmen mit Stauff Line weltweit als<br />

Systemanbieter und Experte für alle Fragen „von<br />

Port zu Port“ positioniert. Hierzu gehört auch die<br />

Leitung selbst, das gebogene Hydraulikrohr, das<br />

in mehreren eigenen Rohrbearbeitungszentren<br />

weltweit bis zur Anschlussreife gefertigt und<br />

konfektioniert wird.<br />

Bei der britischen Tochtergesellschaft der Stauff Gruppe<br />

gehört die Rohrbearbeitung seit über 20 Jahren zum<br />

Tagesgeschäft. Heute ist Stauff UK in Sheffield das globale<br />

Stauff-Kompetenzzentrum für Rohrbearbeitung. Auf einer<br />

Fläche von 2 800 m² werden mit derzeit 7 CNC-gesteuerten<br />

Rohrbiegemaschinen bis zu 8 000 gebogene Rohrabschnitte<br />

wöchentlich gefertigt. Das britische Rohrbearbeitungszentrum ist<br />

Vorbild für weitere Anlagen, die Stauff in den letzten Jahren bei<br />

internationalen Tochtergesellschaften eingerichtet hat, zuletzt in<br />

Russland, in Indien, Brasilien und Anfang dieses Jahres in den<br />

Vereinigten Staaten. Auch in Ländern wie Italien, China, Korea und<br />

Australien gehört das Biegen von Rohrleitungen teils seit Jahren<br />

zum Angebot. Derzeit in Planung ist der Aufbau weiterer Fertigungsstandorte<br />

in Europa und Asien; bereits in Umsetzung ist die<br />

Erweiterung der Kapazitäten in Russland.<br />

VOM ROHR ZUR EINBAUFERTIGEN LEITUNG<br />

Sämtliche Stauff Rohrbearbeitungszentren bieten den gesamten<br />

Prozess vom Rohmaterial bis zur einbaufertig vorkonfektionierten<br />

Leitung an: Die Fertigungsparameter werden entweder anhand<br />

eines Musters im Reverse Engineering mit einem digitalen Koordinatenmesssystem<br />

ermittelt oder aus den technischen Daten des<br />

Auftraggebers übernommen. Anschließend wird das entsprechend<br />

abgetrennte, entgratete und gereinigte Rohr gebogen, bevor je nach<br />

Kundenanforderung Komponenten wie Muttern und Schneidringe<br />

maschinell montiert und Rohrenden durch Bördeln oder Umformen<br />

für die Aufnahme von Rohrverbindungen vorbereitet werden.<br />

Weitere Arbeitsschritte können das Schweißen und Löten von<br />

Anschlussteilen mit anschließender Beschichtung bzw. Oberflächenveredelung<br />

und die Vormontage zusätzlicher Systemkomponenten<br />

wie Schellen, Flansche, Kugelhähne, Verteiler etc. sein.<br />

Anschließend werden auf Kundenwunsch mehrere derart vorbereitete<br />

Rohre zu komplexen Baugruppen und Modulen kombiniert,<br />

auf sogenannten Shadowboards oder A-Frames montiert und mit<br />

entsprechender Kennzeichnung auf Wunsch bis zum Montageband<br />

des Kunden geliefert. Qualitätskontrollen und Drückprüfungen<br />

sind in diesem Fertigungsprozess standardmäßig integriert. Die<br />

Vorteile für Maschinen- und Anlagenbauer liegen auf der Hand:<br />

deutliche Reduzierung von Beschaffungsaufwänden und<br />

Lager beständen für einzelne Komponenten, messbare Effizienzsteigerung<br />

durch Senkung von Montagezeiten und Erhöhung der<br />

Montagesicherheit durch Vermeidung von Montagefehlern, sowie<br />

die Verlagerung der umfänglichen Verantwortung von Anschluss zu<br />

Anschluss an einen einzigen Hersteller.<br />

14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


ROHRBEARBEITUNG<br />

POINTIERT<br />

FULL-LINER STRATEGIE INTERNATIONAL<br />

ERFOLGREICH<br />

STAUFF UK IST GLOBALES STAUFF-KOMPETENZ-<br />

ZENTRUM FÜR ROHRBEARBEITUNG<br />

ALLE STANDORTE MIT GLEICHEN HIGH-TECH-<br />

ROHRBIEGEAUTOMATEN AUSGESTATTET<br />

WEITERE FERTIGUNGSSTANDORTE IN<br />

EUROPA UND ASIEN IN PLANUNG<br />

STAUFF LINE: VERANTWORTUNG VON<br />

ANSCHLUSS ZU ANSCHLUSS<br />

Das Erfolgsmodell von Stauff UK stand schon bei der Konzeption<br />

von Stauff Line Pate: Seit der Einführung des eigenen Rohrverschraubungsprogramms<br />

Stauff Connect und der Integration der<br />

Voswinkel-Produkte im Zuge der Übernahme 2015, ist die Stauff-<br />

Gruppe weltweit nicht nur als Full-Liner sämtlicher Komponenten<br />

für hydraulische Leitungen, sondern auch als Systemanbieter und<br />

Lieferant anschlussfertig konfektionierter Baugruppen, gefragt –<br />

konsequenterweise inklusive der gebogenen Rohrleitungen.<br />

DAS ZIEL: ROHRBEARBEITUNG WELTWEIT<br />

IN KUNDENNÄHE<br />

Beim Versand einzelner Rohrleitungen oder komplexer Baugruppen<br />

über größere Entfernungen entstehen hohe Transportkosten<br />

und lange Lieferzeiten. Aus Sicht der global agierenden Stauff-<br />

Gruppe ist es daher naheliegend, weltweit eigene Rohrbearbeitungszentren<br />

einzurichten. Um überall Ergebnisse auf dem selben,<br />

konstant hohem Qualitätsniveau produzieren zu können, wurden<br />

alle Standorte mit den gleichen High-Tech-Rohrbiegeautomaten,<br />

01 Bei Stauff UK werden bis zu 8 000<br />

gebogene Rohrabschnitte wöchentlich<br />

gefertigt<br />

02 Fertigungsparameter können bei<br />

Bedarf auf jede Rohrbearbeitungsanlage<br />

weltweit übertragen werden<br />

03 Aus mehreren Leitungen und<br />

Komponenten werden anschlussfertige<br />

Baugruppen zusammengestellt<br />

02<br />

01<br />

03<br />

wie den im Stauff Kompetenzzentrum für Rohrbearbeitung in<br />

England eingesetzten, ausgestattet.<br />

DAS „FLAGGSCHIFF DER ROHRBEARBEITUNG“<br />

Mit einer Biegekraft von bis zu 36 000 Nm eignet sich eine der sieben<br />

in England betriebenen CNC-Biegemaschinen für Rohre mit Durchmessern<br />

bis 101,6 mm und Wandstärken bis 6 mm, wie sie zum Beispiel<br />

im Schiffsbau eingesetzt werden. Diese beeindruckende Anlage<br />

gilt als Flaggschiff der Rohrbearbeitung innerhalb der Stauff-Gruppe.<br />

An allen weiteren Standorten kommen vollelektrische Maschinen<br />

gleichen Typs zum Einsatz, die Rohre in allen gängigen Werkstoffen<br />

und Ausführungen, mit Durchmessern von 6 bis 50,8 mm und Wandstärken<br />

von 1 bis 4,5 mm in hochkomplexe Formen biegen. Der Clou<br />

dabei: Das laserbasierte Überwachungs- und Korrektursystem für die<br />

Rückfederung gebogener Rohrleitungen garantiert eine hohe Biegepräzision.<br />

Dies ist die Voraussetzung für eine spannungsfrei zu<br />

montierende und leckagesichere Rohrverbindung. Schließlich<br />

übernimmt Stauff Verantwortung von Anschluss zu Anschluss.<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 15


ROHRBEARBEITUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

Herr Deutz, bislang wurde die<br />

Rohrbearbeitung in erster Linie<br />

bei Stauff UK angeboten.<br />

Warum bauen Sie auch an<br />

anderen Standorten Rohr -<br />

bearbeitungszentren auf?<br />

Wäre es nicht ökonomischer,<br />

Ihren britischen Standort zu<br />

erweitern und den internationalen<br />

Markt von hier aus zu<br />

beliefern?<br />

Wie gewährleisten Sie an den<br />

neuen Zentren das hohe<br />

Niveau der Rohrbearbeitung,<br />

für das Stauff UK bekannt ist?<br />

Was bedeutet diese Strategie<br />

für Ihre Systempartner?<br />

INTERVIEW MIT JÖRG DEUTZ,<br />

CEO DER STAUFF-GRUPPE<br />

Bei Stauff UK ist das Konzept von vorkonfektionierten Baugruppen inklusive Rohrleitungen schon<br />

vor Jahren in enger Zusammenarbeit mit Kunden, vor allem in der Bahnbranche, entstanden. Die<br />

Bahnbranche war eine der ersten, die hier die Vorteile für die Prozessoptimierung und -sicherheit<br />

gesehen hat. Inzwischen ist dieser Ansatz generell im Maschinen- und Anlagenbau gefragt. Nicht<br />

zuletzt vor diesem Hintergrund haben wir uns in den letzten Jahren zum Full-Liner für Leitungskomponenten<br />

entwickelt und bieten mit Stauff Line skalierbare Dienstleistungen rund um hydraulische<br />

Leitungssysteme an. Dazu gehört die Lieferung einbaufertig konfektionierter Baugruppen<br />

direkt ans Montageband unserer Kunden. Wir nehmen den OEM einen weiteren Schritt im<br />

Her stellungsprozess ab, wenn die Baugruppen auch die anschlussreif vorbereiteten Rohre beinhalten.<br />

Was uns von anderen Global Playern unterscheidet, die ihr Portfolio über Handelsware und<br />

die Akquise mittelständischer Unternehmen aufbauen, ist, dass wir sämtliche Komponenten aus<br />

eigener Herstellung anbieten. Das bedeutet: in den technischen Parametern aufeinander abgestimmt,<br />

in einheitlicher Herstellungs- und Materialqualität und mit nur einem Ansprechpartner,<br />

der die Verantwortung für das gesamte Leitungssystem von Anschluss zu Anschluss übernimmt.<br />

Beim Transport großer Träger für Baugruppen mit Rohrleitungen ist der wirtschaftlich sinnvolle<br />

Aktionsradius begrenzt. Wir möchten diesen Service aber weltweit anbieten. Das ist einer der<br />

Gründe, warum wir uns für die Investition in zusätzliche Rohrbearbeitungszentren entschieden<br />

haben, zumal wir mit eigenen Niederlassungen in 18 Ländern und einem flächendeckenden<br />

Netzwerk aus Handelspartnern und Werksvertretungen ohnehin global aufgestellt sind. Unabhängig<br />

von logistischen Fragen spielt aber vor allem die Kundennähe in unserem Konzept eine<br />

wichtige Rolle: Wir bieten Rohrbearbeitung in der Regel nicht als separate, standardisierte<br />

Dienstleistung an, sondern im Rahmen individueller Kundenbetreuung. Wer also unsere Expertise<br />

in der Auslegung neuer oder der Analyse und Optimierung bestehender Leitungssysteme<br />

nutzt, kann auch die entsprechenden Baugruppen bei uns beziehen. Deshalb investieren wir an<br />

mehreren strategisch gewählten Standorten weltweit in Hightech-Maschinen, mit denen auch<br />

komplexe Leitungsgeometrien in mittleren Stückzahlen wirtschaftlich umgesetzt werden können.<br />

Die internationalen Standorte werden in Zusammenarbeit mit unserem globalen Stauff Kompetenzzentrum<br />

für Rohrbearbeitung in Großbritannien aufgebaut und mit den identischen Hightech-<br />

Rohrbearbeitungsanlagen ausgestattet. Diese sind per Cloudanwendung miteinander vernetzt, so<br />

dass Fertigungsparameter direkt von Maschine zu Maschine übertragen werden können. So kann<br />

Stauff UK als erfahrenste Gesellschaft innerhalb der Gruppe komplexe Aufträge vorbereiten, bevor<br />

die erforderlichen Daten an einen der anderen Standorte überspielt werden. An Stelle einer<br />

langen Lernkurve steht bei uns also der praktizierte Knowhowtransfer, den wir durch ein breites<br />

Schulungsangebot für unsere weltweiten Mitarbeiter untermauern. Global agierende Kunden mit<br />

mehreren Fertigungsstandorten werden so übrigens mit dem exakt gleichen Produkt in identischer<br />

Geometrie direkt von den jeweils nächstliegenden Stauff Standorten aus beliefert.<br />

Unsere Systempartner können von dieser Entwicklung der Stauff-Gruppe profitieren: Sie sind<br />

Teil eines internationalen Netzwerks und werden in Aufträge für global agierende Kunden mit<br />

internationalen Standorten eingebunden. Das regionale Geschäft bleibt ihnen erhalten. Auch<br />

hier ist die Nähe zum Kunden und die über viele Jahre aufgebaute vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit unseren Partnern die Basis gemeinsamen Erfolgs.<br />

www.stauff.com<br />

16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


MARKTPLATZ<br />

P 300 – PRÄDESTINIERT FÜR DIE<br />

LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

Mit der Neuentwicklung P 300 erweitert C. Otto Gehrckens<br />

sein Sortiment um einen NBR-Werkstoff, der über<br />

Zulassungen für den Einsatz in der Lebensmittel- und<br />

Getränkeherstellung verfügt. P 300 ist zertifiziert nach<br />

FDA 21. CFR 177.2600 sowie 3-A Sanitary Standard. Der<br />

COG-Compound entspricht der VO (EG) 1935/2004 und<br />

erfüllt auch die Anforderungen an ADI-freie Werkstoffe<br />

(Animal Derived Ingredients free) für Dichtungen, die mit<br />

Lebensmitteln in Kontakt kommen. Dank hoher Abriebund<br />

Standfestigkeit soll sich der Werkstoff insbesondere<br />

für den Einsatz in Anlagenteilen eignen, die einer<br />

intensiven Materialbeanspruchung ausgesetzt sind. Er ist<br />

zudem resistent gegen verdünnte Säuren und Laugen.<br />

www.cog.de<br />

SCHWERE MASCHINEN SCHMIERMITTELFREI BETREIBEN<br />

Für Einsätze unter Extrembedingungen hat Igus das<br />

schmiermittelfreie Zweikomponenten-Lager Iglidur Q2E<br />

entwickelt. Der Werkstoff sorgt für Verschleißfestigkeit,<br />

während eine harte polymere Schale das Schwerlastlager<br />

schützt. Es besteht aus Hochleistungskunststoffen und ist<br />

daher schmiermittel- und korrosionsfrei. Der Verzicht auf<br />

Schmierung ermöglicht einen wartungsfreien Betrieb der<br />

Lagerstellen und verhindert Maschinenausfälle auf Grund<br />

von Mangelschmierung. Außerdem können Schmutz und Verunreinigungen<br />

nicht mehr an den Lagerstellen anhaften und es gelangen weniger Fette und<br />

Öle in die Umwelt. Wie Igus ferner mitteilt, sei das Spritzgussfertigungsverfahren<br />

besonders kosteneffizient. Zwei Werkstoffe in einem gekapselten<br />

Aufbau sorgen dafür, dass das Gleitlager mit einem Durchmesser von 20 mm<br />

auch Kantenbelastungen von sieben Tonnen und mehr standhält. Im Schwenktest<br />

wurde ermittelt, dass eine radiale Belastung von 130 MPa möglich ist.<br />

www.igus.de<br />

NORMREIHEN KOMPLETT<br />

AUS REZYKLAT<br />

Schutzelemente, die zu 100 %<br />

aus recycelten Materialien<br />

bestehen, bietet Pöppelmann<br />

Kapsto an. Der Universalschutz<br />

GPN 610 kann als Kappe oder<br />

Stopfen eingesetzt werden. Er<br />

verschließt Innengewinde,<br />

Bohrungen und Außengewinde<br />

und überbrückt auch Toleranzen.<br />

Auch der Kegelverschluss<br />

GPN 608 mit seitlicher Lasche ist<br />

nun in Recyclingausführung<br />

erhältlich. Beide Normreihen<br />

werden aus einem Post Consumer<br />

Polyethylen (PCR-PE)<br />

gefertigt. Sie sind Teil der<br />

Initiative Pöppelmann blue, die<br />

einen geschlossenen Materialkreislauf<br />

in der Kunststoffverarbeitung<br />

damit Ressourcenschonung<br />

zum Ziel hat. Dazu<br />

gehört z. B. auch die Fertigung<br />

von Produkten für den Gartenbau<br />

oder Verpackungen. Für<br />

Produkte der Division Pöppelmann<br />

Teku trägt das Unternehmen das<br />

RAL-Gütezeichen der RAL-Gütegemeinschaft<br />

Rezyklate aus<br />

haushaltsnahen Wertstoffsammlungen<br />

e. V. Dieses Siegel weist<br />

nach, dass lückenlos rückverfolgbar<br />

Rezyklate aus dem Gelben<br />

Sack oder der Gelben Tonne<br />

eingesetzt wurden.<br />

www.poeppelmann.com


MESSENACHBERICHT<br />

TRENDS UND HIGHLIGHTS DER<br />

HANNOVER MESSE <strong>2019</strong><br />

Autoren: S. Aengenheister, S. Deuster, Y. Duensing, F. Guse,<br />

A. Rambaks, P. Weishaar, K. Schmitz, Institut für fluidtechnische<br />

Antriebe und Systeme der RWTH Aachen University<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Auch dieses Jahr war die Hannover Messe (HMI)<br />

mit ca. 6 500 internationalen Ausstellern ein<br />

Publikumsmagnet. Während der fünf Messetage<br />

haben über 215 000 Besucher das Messegelände<br />

besucht und die neuesten Trends der<br />

ausstellenden Unternehmen begutachtet.<br />

Das Leitthema der HMI war dieses Jahr „Integrated Industry –<br />

Industrial Intelligence“ mit dem Anspruch relevante Anwendungsszenarien<br />

für das Zusammenspiel von Industrie 4.0<br />

und Künstlicher Intelligenz aufzuzeigen. Im Folgenden wird<br />

von einigen Trends und Highlights der Industriemesse berichtet.<br />

Dabei erhebt der Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern<br />

ist vielmehr als persönlicher Rückblick der Autoren zu verstehen.<br />

ADDITIV GEFERTIGTES CARTRIDGEVENTIL<br />

Die Firma Parker Hannifin hat auf der Hannover Messe die neue<br />

Produktserie der TFplus Cartridge-Ventile vorgestellt. Bei der vorgestellten<br />

Produktserie wurden die Steuerflächen der bisherigen<br />

Konstruktion weiter optimiert. Durch eine geschickte Wahl der unter<br />

Druck stehenden Flächen konnte die Hülse druckausgeglichen<br />

konstruiert werden. Dadurch ließ sich die Last auf die Stege zwischen<br />

den Fenstern und der Hülse reduzieren und die Geometrie der Stege<br />

optimieren. Mit den so entstehenden, größeren Fenstern sind höhere<br />

Volumenströme bei gleicher Druckdifferenz realisierbar, wodurch<br />

eine Reduzierung um eine Nenngröße bei gleichbleibenden<br />

Volumenstromanforderungen möglich ist. Erstmals entspricht dabei<br />

der engste Querschnitt der Hülse der Nenngröße oder ist größer als<br />

diese. Beispielsweise ist beim NG50 Ventil der kleinste durchströmte<br />

Durchmesser 54 mm. Druckfest sind die vorgestellten Ventile dabei<br />

bis zu einem Systemdruck von 420 bar und einem Druck von 350 bar<br />

in der Vorsteuerstufe. Die vorgestellten Ventile sind hochdynamisch<br />

und die Schaltzeiten konnten erneut verkürzt werden.<br />

Die vorgestellte Produktserie wurde in einer Konzeptstudie zur<br />

Realisierung einer additiven Ventilfertigung noch weitergedacht. Die<br />

Geometrie der TF-Ventile wurde dabei für die additive Fertigung optimiert.<br />

Dazu wurden alle der Bauplattform zugewandten Schrägen in<br />

einem Winkel größer 45° ausgeführt. Durch diese Anpassung ist bei<br />

der Herstellung im additiven Verfahren keine zusätzliche Stützstruktur<br />

notwendig, welche eine mechanische Nacharbeitung erforderlich<br />

machen würde. Die notwendigen Stützstrukturen sind funktional in<br />

die Konstruktion integriert. So nehmen die Stützen für die Schraubdome<br />

gleichzeitig die auftretenden Kräfte auf. Mechanische Nacharbeiten<br />

sind lediglich an Funktionsflächen, wie z. B. den Dichtflächen,<br />

notwendig. Bei dem verwendeten Werkstoff handelt es sich<br />

um martensitisch aushärtenden Werkzeugstahl, mit einem hohen<br />

Nickelanteil (1.2709). Durch die Verwendung dieses Materials können<br />

filigrane Geometrien erzeugt werden. Nach einer Wärmebehandlung<br />

werden Streckgrenzen von bis zu 1950 N/mm² erreicht.<br />

Auch die Geometrie der ölführenden Kanäle wurde strömungstechnisch<br />

optimiert. Das additive Fertigungsverfahren bietet im Vergleich<br />

zu konventionellen Verfahren deutlich mehr Freiheitsgrade für eine<br />

strömungstechnisch günstige Gestaltung. Weiter ist ein kompakteres<br />

Design erreichbar, auch weil Hilfsbohrungen, wie sie bei konventionellen<br />

Verfahren nötig sind, nicht erforderlich sind. Stützstrukturen im<br />

Inneren der Kanäle, welche die Strömung negativ beeinflussen<br />

würden, konnten dabei vermieden werden. Die durchgeführten<br />

Modifikationen tragen zu einer weiteren Steigerung der Leistungsdichte<br />

bei. Das konventionell gefertigte Ventil TFP016 hat ein Gewicht<br />

von 6,5 kg. Im Vergleich dazu wiegt das additiv gefertigte Ventil<br />

lediglich 3,8 kg. Das entspricht einer Gewichtseinsparung von 42 %.<br />

Gleichzeitig konnte der Volumenstrom bei gleichem Druckabfall um<br />

35 % gesteigert werden. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist die<br />

Möglichkeit der Funktionsintegration. Insgesamt konnten 5 Dichtungen,<br />

diverse Fügestellen, Stopfen und Gewinde eingespart werden.<br />

Trotz der erreichbaren Potentiale in Bezug auf Steigerung der<br />

Leistungsdichte und dem ressourcenschonenden Materialeinsatz<br />

sind die Fertigungskosten aktuell noch zu hoch für eine Serienproduktion.<br />

Auch die Qualitätssicherung der additiven Fertigung ist im<br />

Vergleich zur konventionellen Fertigung noch aufwändiger.<br />

Denkbar wäre beispielsweise ein Hybridventil, welches aus<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


MESSENACHBERICHT<br />

konventionell und additiv gefertigten Bauteilen besteht. Die<br />

additive Fertigung bleibt ein spannendes Verfahren, dessen weitere<br />

Entwicklung wir mit Spannung verfolgen.<br />

DRUCKSENSOR MIT IO-LINK FÜR<br />

INTELLIGENTE MASCHINEN<br />

Die WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG präsentierte auf der diesjährigen<br />

Hannover Messe den Drucksensor Typ A-1200. Es handelt<br />

sich hierbei um eine Neuheit in der digitalen Vernetzung im<br />

Anlagenbau. Der Drucksensor ist flexibel einsetzbar und mit IO-Link<br />

ausgestattet. Er dient bevorzugt der Drucküberwachung, kann alternativ<br />

aber auch als PNP/NPN-Schalter eingesetzt werden. Der Drucksensor<br />

wurde speziell für intelligente Maschinen entwickelt und ist<br />

unter anderem für den Einsatz in Industrie 4.0 basierten Systemen<br />

geeignet. Durch den Einsatz des Typ A 1200 soll im Allgemeinen die<br />

Konnektivität von Systemen verbessert und deren Diagnose erleichtert<br />

werden. Der Sensor dient dazu, die digitale Vernetzung von<br />

Sensoren, Maschinen und Systemen zu verbessern und somit eine<br />

unkomplizierte und übersichtliche Messoberfläche zu erstellen.<br />

Die vorgestellte Produktserie lässt sich in hydraulische Systeme<br />

integrieren und bietet vor allem in der Automatisierungstechnik<br />

gegenüber analogen Sensoren Vorteile. So wirbt WIKA beispielsweise<br />

mit einer schnellen und unkomplizierten Integration in die OEM-<br />

Serienproduktion. Zudem ist der Sensor leicht zu konfigurieren und<br />

auf Wunsch mit voreingestellten Kundenparametern lieferbar. Alternativ<br />

kann die Konfigurationszeit weiter herabgesetzt werden, dies wird<br />

durch eine automatisierte IO-Link-Programmierung realisiert. Eine externe<br />

Konfiguration lässt sich über das digitale Signal realisieren. Durch<br />

die IO-Link-Schnittstelle ist der Sensor für intelligente Systeme geeignet<br />

und überträgt kontinuierlich alle erfassten Mess werte. Die Schnittstelle<br />

bietet zusätzlich eine integrierte Diagnosefunktion, durch welche<br />

der Gerätezustand kontinuierlich nachverfolgt wird. Auch die Qualität<br />

der Messsignale wird hierbei dauerhaft überwacht. Somit können<br />

Schäden am Sensor oder im System frühzeitig ermittelt werden.<br />

Als besonders hilfreiche Funktion beim Einsatz des Sensors<br />

erweist sich die in das Gehäuse integrierte 360° LED-Anzeige,<br />

welche optisch über den Gerätezustand informiert. Angezeigt<br />

werden hierbei drei verschiedene Signale: grün (Betrieb), gelb<br />

(kritischer Zustand) oder rot (Fehler). Die LED-Anzeige des Drucksensors<br />

bietet außerdem eine via IO-Link ansteuerbare Blink-Funktion,<br />

die bei Wartungen eine eindeutige Lokalisierung des defekten<br />

Drucksensors ermöglicht. Durch diese Funktion wird eine mögliche<br />

Verwechslung zwischen bauartgleichen Sensoren ausgeschlossen<br />

und der defekte Sensor kann identifiziert werden.<br />

Zudem ist in Absprache mit WIKA eine individuelle Ausstattung<br />

des Sensors möglich, sodass die Funktionen den vorliegenden Betriebsparametern<br />

angepasst werden können. Der Drucksensor<br />

kann beispielsweise speziell für extreme Umgebungsbedingungen<br />

konzeptioniert werden.<br />

Serienmäßig ist der Sensor für Fluidtemperaturen von -40 bis 125 °C<br />

ausgelegt und kann somit in einem Großteil von Anwendungen in<br />

der Hydraulik eingesetzt werden. Der maximale Nenndruck kann<br />

optional auf einen Druck von 1000 bar erweitert werden.<br />

Die vorgestellte Produktserie findet in intelligenten und Industrie<br />

4.0-fähigen Systemen Einsatz. Die Vernetzung von Systemen,<br />

Komponenten und Sensoren wird besonders durch die Anwendung<br />

von Condition Monitoring in Zukunft weiterhin ein wichtiges<br />

Thema darstellen.<br />

KONTAKTLOSES BEWEGEN MIT SECHS<br />

FREIHEITSGRADEN<br />

Auf der diesjährigen Hannover Messer präsentierte Beckhoff im<br />

Bereich der automatisierten Antriebstechnik das eXtended<br />

Plan armotorsystem (XPlanar). Wandermagnetfelder in Planarkacheln<br />

ermöglichen eine kontaktlose, hochpräzise Bewegung und<br />

Positionierung von schwebenden Movern, die mit Permanentmagneten<br />

ausgestattet sind. Dadurch ist ein vollkommen flexibles<br />

Transportsystem realisierbar, das gerade in Hinsicht auf Verschleiß<br />

und Verschmutzung im Vergleich zu bestehenden Transportsystemen<br />

große Vorteile aufweist.<br />

Die Magnetfelder der Spulen erzeugen elektromagnetische<br />

Kräfte, die – in Abhängigkeit der Traglasten – Beschleunigungen der<br />

Mover von 2g und maximale Geschwindigkeiten von 4 m/s auf der<br />

horizontalen Ebene möglich machen, sowie ein Heben bzw. Senken<br />

bis zu einer Höhe von 5 mm in der z-Achse. Weiterhin sind die<br />

Mover um 5° neigbar, um z. B. Flüssigkeiten auch bei höheren<br />

Beschleunigungswerten ohne Überschwappen transportieren zu<br />

können. Über speziell ausgelegte Planarkacheln drehen die Mover<br />

um 360°, die Standardkacheln lassen ein Schwenken der Mover um<br />

bis zu +/-15° zu. Insgesamt erreichen die Mover dadurch eine<br />

Bewegungsfreiheit von sechs Freiheitsgraden.<br />

Je nach Anwendungsfall kann zwischen vier verschieden Plan armovertypen<br />

ausgewählt werden. Sie unterscheiden sich in ihrer<br />

Dimension und Nutzlast. Für den Transport kleiner Bauteile bietet<br />

Beckhoff den Small Mover mit den Maßen 95 × 95 mm und einer<br />

Nutzlast bis 400 g an. Maximale Tragelasten von 6 kg werden vom<br />

Big Mover erreicht bei einer Dimension von 275 × 275 mm. Außerdem<br />

stehen der Standard Mover (155 × 155 mm, 1,5 kg) und der<br />

Long Mover (155 × 275 mm, 3 kg) zur Verfügung. Da die gesamte<br />

Elektronik in den Planarkacheln verbaut ist und keine mechanische<br />

Verbindung zwischen Kacheln und Mover besteht, handelt es sich<br />

bei den Movern um passive Bauteile, die sich durch einfache Reinigung<br />

der chemisch beständigen harteloxierten Aluminiumgehäuse<br />

und minimale Wartung auszeichnen. Interessant ist außerdem die<br />

Transportfähigkeit des Planarmotorsystems im Vergleich zu bestehenden<br />

Transportsystemen, da sich das System von Beckhoff nicht<br />

nur waagerecht, sondern auch senkrecht und über Kopf einsetzen<br />

lässt. Gerade in Einsatzgebieten mit hohen Hygieneanforderungen<br />

01<br />

02<br />

01 Additiv gefertigtes<br />

Cartridgeventil<br />

02 Drucksensoren für<br />

intelligente Maschinen<br />

03 eXtended Planarmotorsystem<br />

der Beckhoff<br />

Automation GmbH & Co. KG<br />

04 FLOWave Durchflussmesser<br />

von Bürkert Fluid<br />

Control Systems<br />

03 04


MESSENACHBERICHT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

wie der Pharmaindustrie oder in Reinräumen stellt sich das System<br />

als ideal heraus, da durch die Mover ein hygienisches Handling<br />

(z. B. ohne Abtrieb und Kontamination) erreicht wird und die Oberflächen<br />

der Planarkacheln individuell für jeden Anwendungsbereich<br />

anpassbar und somit leicht zu reinigen sind.<br />

Beckhoff wirbt weiterhin mit der hohen Flexibilität, der ein fachen<br />

Erweiterbarkeit und Integration in bestehende Systeme. Über die<br />

Möglichkeit der individuellen Anordnung der Planarkacheln lassen<br />

sich ideale, den räumlichen Gegebenheiten angepasste Transportpfade<br />

für jeden Anwendungsfall und Einsatzzweck realisieren. Zur<br />

einfachen Erweiterung werden die einzelnen Planarkacheln in Reihe<br />

miteinander verbunden, was den Verkabelungsaufwand reduziert.<br />

Dabei können Kacheln Hin- und Rückweg vereinen und mittels<br />

Pufferzonen Stausituationen vermeiden. Die Steuerung erfolgt dabei<br />

über TwinCAT und umfasst u. a. die Bahnoptimierung und Kollisionsvermeidung.<br />

Mittels Software finden zusätzlich die Überwachung<br />

und Diagnose statt. Die Position sowie der Dreh- und<br />

Neigungswinkel jedes Movers ist hierdurch jeder Zeit abrufbar.<br />

Über Informationen zu Stromaufnahme, Schleppfehler und<br />

Temperatur lassen sich weitere Funktionen wie die Gewichtsermittlung<br />

der Last der einzelnen Transportgüter umsetzen.<br />

Auch beim Vorgang der Inbetriebnahme wird der Nutzer durch<br />

Softwaretools unterstützt. Die Planarkachelanordung kann schnell<br />

und einfach am PC angelegt werden, Vorgänge wie das Scannen des<br />

Systems, die Identifizierung und Berechnung der Moverposition<br />

verlaufen vollautomatisch. Bei der Programmierung der<br />

Bewegungswege und -abläufe kann der Nutzer manuell Bahnen<br />

vorgeben oder von der intelligenten Software Gebrauch machen,<br />

sodass nur noch grundlegende Informationen wie Start- und<br />

Endpunkt vorgegeben werden müssen. Die Bahnberechnung wird<br />

anschließend durch die Software durchgeführt, was gerade bei<br />

einer hohen Anzahl an simultan bewegten Movern von Vorteil ist.<br />

NICHT-INVASIVE DURCHFLUSS-, TEMPERATUR-,<br />

DICHTE-, UND ZUSTANDSMESSUNG IN EINEM SENSOR<br />

Auch Neuigkeiten in der Messtechnik werden an diversen Ständen<br />

auf der Hannover Messe präsentiert. Mit dem FLOWave-SAW-Durchflussmesser<br />

stellte die Bürkert GmbH & Co. KG einen Sensor vor, der<br />

neben dem Durchfluss auch die Fluiddichte, Fluidtemperatur sowie<br />

die akustische Durchlässigkeit misst – und dies nicht-invasiv, also<br />

ohne Sensorelemente im Messrohr. Möglich ist dies durch die von<br />

Bürkert patentierte SAW-Technologie, wobei akustische Oberflächenwellen<br />

genutzt werden, die in der Natur beispielsweise bei<br />

seismischen Aktivitäten auftreten. Bei dem Prinzip werden Interdigitalwandler<br />

von einem elektrischen Signal angeregt und erzeugen<br />

akustische Oberflächenwellen. Diese breiten sich auf der Rohroberfläche<br />

aus und koppeln zudem unter einem spezifischen Winkel in<br />

die Flüssigkeit aus. Die Wellen erzeugen so Empfangssignale bei<br />

einmaligem und mehrmaligem Durchlaufen der Flüssigkeit. Beides<br />

erfolgt in als auch entgegen der Durchflussrichtung. Die Laufzeitdifferenzen<br />

sind proportional zum Durchfluss. Der Vergleich von<br />

einfach bis mehrfach durch die Flüssigkeit laufenden Wellen erlaubt<br />

eine exzellente Messperformance und zusätzliche Auswertungen<br />

bezüglich der Art und Eigenschaft der Flüssigkeiten.<br />

Das Ergebnis ist ein Sensor, der die wichtigsten Fluid- und<br />

Systemparameter selbst bei hoher Fluiddynamik messen kann –<br />

und dies bei minimalem Druckabfall und ohne Leckagen. Ablagerungen<br />

sind in dem glatten Edelstahl-Messrohr nicht möglich.<br />

Auch aus diesem Grund findet der Sensor besonders bei hygienisch<br />

anspruchsvollen Anwendungen Verwendung, unter anderem in<br />

der Lebensmittelindustrie und im pharmazeutischen Umfeld. Dabei<br />

wird durch die kontinuierliche Messung der Dichte und der<br />

akustischen Durchlässigkeit ein Medienwechsel erkannt, wodurch<br />

Mängel frühzeitig detektiert und behoben werden können. Doch<br />

auch bei der Messung von Ölparametern wird der Sensor bereits<br />

genutzt. So eignet sich der FLOWave SAW Durchflussmesser zudem<br />

zur Erfassung der Ölqualität bei Motortestsystemen in der Automobilindustrie.<br />

Dabei stellt die Messung der akustischen Durchlässigkeit<br />

eine besondere Stärke des Sensors dar: Sowohl Partikel<br />

als auch Gasblasen verändern diese und geben so frühzeitig über<br />

Fehler und Mängel im System Auskunft. Dadurch erübrigen sich für<br />

viele Anwendungen weitere Messeinrichtung zur Diagnose des Ölzustandes.<br />

All diese Funktionen implementiert der FLOWave-<br />

Durchflusssensor dabei bei minimalem Bauraum, unter geringem<br />

Gewicht und bei niedrigem Energieverbrauch.<br />

Aufgrund der digitalen Kommunikation über die Bürkert-eigene<br />

Geräteplattform EDIP (Efficient Device Integration Platform) wird die<br />

intelligente Vernetzung der Sensoren im Rahmen von Industrie 4.0<br />

ermöglicht. Der Communicator – das Software-Tool zur Kon figuration,<br />

Parametrierung und Diagnose von EDIP-Geräten – ist dabei das Herzstück<br />

der EDIP-Plattform. Durch die intuitiven und modularen<br />

Benutzerschnittstellen wie Touchscreens und inter aktiven Benutzeroberflächen<br />

bietet sich eine gute Benutzerfreundlichkeit. Die<br />

Kommunikationsstandards basieren auf dem Industriestandard<br />

CANopen, der hauptsächlich in der Automatisierungstechnik und zur<br />

Vernetzung innerhalb komplexer Geräte verwendet wird.<br />

KOMPAKTEJEKTOREN – HOCHDYNAMISCHES<br />

PICK-AND-PLACE<br />

Die J. Schmalz GmbH stellte auf der diesjährigen HMI eine neue<br />

Produktfamilie von Kompaktejektoren vor. Die neuen Kompaktejektoren<br />

der Familie SCPM sind in drei Varianten mit verschiedenen<br />

Funktionen erhältlich – Basic, Controlled und Intelligent.<br />

Alleinstellungsmerkmal dieser Ejektoren ist die hohe Leistungsdichte.<br />

Bei einem Gewicht von 80 Gramm erzielen die Ejektoren<br />

einen Evakuierungsgrad von 87 % und bieten mit einer Spreizung<br />

des Saugvermögens von 2,2 bis 28 l/min eine große Auswahl an<br />

Ejektoren für die Vakuumerzeugung. Dank der geringen Masse und<br />

den reduzierten Bauraumanforderungen können diese Ejektoren<br />

noch näher am Greifer platziert werden und somit Totvolumen<br />

noch einmal deutlich reduzieren.<br />

Für den Anwender bedeutet dies eine Steigerung der Dynamik.<br />

Zur Vakuumerzeugung genutzte Ejektoren funktionieren nach dem<br />

Venturi-Prinzip. Extern zugeführte Druckluft strömt durch eine<br />

Venturi- oder Laval-Düse, in welcher diese beschleunigt wird. Nach<br />

passieren der Düse wird die Druckluft entspannt, wodurch ein<br />

Vakuum in der angeschlossenen Leitung entsteht. Je nach Ausführung,<br />

angestrebtem Vakuum und Anwendung können Evakuierungszeiten<br />

von 8 s/l bis 40 s/l erreicht werden. Somit kann mittels<br />

passender Greifer der entstehende Unterdruck für hochdynamische<br />

Pick-and-Place Aufgaben genutzt werden.<br />

Da nun weniger Volumen evakuiert werden muss, profitiert der<br />

Anwender darüber hinaus auch von einer deutlichen Energieeinsparung.<br />

Die Effizienz des Systems kann unter Verwendung von<br />

den Controlled- und Intelligent-Varianten noch weiter gesteigert<br />

werden. Diese Varianten sind mit einer automatischen Luftsparfunktion<br />

ausgestattet, welche den Druckluftverbrauch zusätzlich senken<br />

kann. Über Drucksensoren wird das Vakuum im System erfasst und<br />

der Evakuierungsvorgang unterbrochen, wenn der gewünschte Wert<br />

erreicht ist. Unterschreitet das Vakuum einen definierten Wert, so<br />

wird der Evakuierungsvorgang wieder fortgesetzt.<br />

Dieses Gesamtpaket birgt somit das Potenzial die Taktzeiten deutlich<br />

zu reduzieren und gleichzeitig effizient zu arbeiten. Aber auch in<br />

Sachen Digitalisierung bietet die Intelligent-Variante der neuen<br />

Kompaktejektoren Vorteile für den Benutzer. Zum einen verfügt diese<br />

Variante über eine IO-Link-Schnittstelle für den Zugriff auf<br />

Gerätedaten, Prozessdaten und Wartungsinformationen, zum anderen<br />

verfügt sie auch über Near-Field-Communication-Technologie<br />

(NFC-Technologie), was das Auslesen von unterschiedlichen Daten<br />

des Geräts und die Parametrierung per App auf dem Smartphone<br />

ermöglicht. Der Datenzugriff per IO-Link oder per App auf dem Smartphone<br />

ermöglicht somit das Condition-Monitoring der Komponente.<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


ANZEIGE<br />

05 06<br />

05 Kompaktejektoren von Schmalz im Einsatz<br />

06 Rendering der itell Konzeptstudie<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

Für komplexe Greifaufgeben ist es möglich bis zu 16 der neuen<br />

Kompaktejektoren zu einem Terminal mit einem Druckluftanschluss<br />

zusammenzufassen. Über eine IO-Link-Schnittstelle am<br />

Terminal ist es möglich alle Ejektoren einzeln anzusteuern. Somit<br />

ist es mit einem Terminal möglich 16 Vakuumkreisläufe unabhängig<br />

voneinander zu betreiben.<br />

SMARTE FILTER FÜR SMARTE SYSTEME<br />

Die ARGO-HYTOS GmbH hat dieses Jahr auf seinem Messestand<br />

die Konzeptstudie itell aus dem Bereich Filtration vorgestellt. Die<br />

Studie zeigt, wie aus einem konventionellen Filter ein potentes<br />

Werkzeug zur Zustandsüberwachung werden kann. Dazu werden<br />

in einem ganzheitlichen Ansatz die Informationen der am Filtergehäuse<br />

vorhandenen Messtechnik, die genauen Kenntnisse um<br />

die Filterelementeigenschaften und Betriebsparameter aus der Systemsteuerung<br />

zusammengeführt und für die vorausschauende<br />

Wartung sowie Schadensprävention genutzt.<br />

Bisher fungierten Filterelemente als ein für viele Hydraulikanwendungen<br />

notwendiges Verbrauchsmaterial, dessen Hauptfunktion<br />

in der Aufrechterhaltung einer definierten Ölreinheit<br />

bestand. Ein itell-Element bietet nun zusätzlich die Möglichkeit<br />

einer fortlaufenden Systembeobachtung, indem die maximale<br />

Temperatur irreversibel auf dem Element dokumentiert und visualisiert<br />

wird. Gerade bei Hydrauliksystemen, in denen bisher aus<br />

Kosten- oder Platzgründen auf zusätzliche Sensorik am Filter<br />

verzichtet wurde, stellt ein solcher, kostengünstiger Temperaturindikator<br />

einen zusätzlichen Mehrwert dar.<br />

Sein volles Potential entfaltet das Filterelement der Konzeptstudie,<br />

wenn es mit dem „smarten“ Deckel zusammengebracht<br />

wird. Im Gegensatz zu konventionellen Deckeln, die lediglich der<br />

Abdichtung dienen, verfügt der innovative itell-Deckel über integrierte<br />

Sensorik, Auswerteelektronik und drahtlose sowie drahtgebundene<br />

Kommunikationsschnittstellen. Er ist so in der Lage,<br />

das verbaute Element zu erkennen, aktuelle Betriebsparameter wie<br />

beispielsweise Druck, Temperatur, Schmutzbeladung und Prognosen<br />

sowie Handlungsempfehlungen auszugeben. Der in der<br />

Konzeptstudie verbaute mehrfarbige LED-Ring kann diese<br />

Informationen ohne weitere Hardware optisch darstellen.<br />

Es entsteht so ein „intelligenter“ Filter, der sich dem Benutzer<br />

eigenständig mitteilt. Er erlaubt zukünftig eine kontinuierliche<br />

Zustandsüberwachung und bedarfsgerechte Wartung. Hierdurch<br />

können Kosten eingespart und kritische Ereignisse – wie beispielsweise<br />

ein möglicher bevorstehender Maschinenschaden – frühzeitig<br />

erkannt und verhindert werden.<br />

Durch die im Filter integrierte Elementerkennung und die verbaute<br />

optische Anzeige weiß ein Servicetechniker im Wartungsfall stets,<br />

welches Element an welcher Stelle der Maschine zu wechseln ist.<br />

Wird versehentlich ein falsches Element verbaut oder gar ganz vergessen,<br />

weist itell darauf hin und verhindert somit Schäden am System<br />

oder den Komponenten. Im Schadensfall erleichtern die eindeutige<br />

Kennung des Filterelements und die protokollierten Betriebsparameter<br />

eine Fehlerdiagnose und den Reklamations prozess.<br />

itell ist ein Beispiel für den Mehrwert der durch die Vernetzung<br />

von vorhandenen Sensordaten, der Fachkompetenz des<br />

Komponentenherstellers und der Systemsteuerung erzielt werden<br />

kann. Gerade die Verschmelzung von vorhandenem Wissen und<br />

Kompetenzen zeigt eindrucksvoll, welchen Mehrwert die<br />

Vernetzung von Informationen im Sinne von Industrie 4.0 für den<br />

Anlagenbetreiber darstellt. Als Konzeptstudie ist itell gegenwärtig<br />

noch nicht auf dem Markt erhältlich.<br />

Fotos: Aufmacher Deutsche Messe, 01 Parker Hannifin, 02 WIKA, 03 Beckhoff, 04<br />

Bürkert, 05 J. Schmalz, 06 Argo Hytos<br />

www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Wir Wir laden Sie Sie ein: Hannover Messe • 04.-08.04.2011 08.-12.04.2013 • Halle/Stand 13 E101 27 F85<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 21


INDUSTRIE 4.0<br />

FORUM MOTION & DRIVES:<br />

INTELLIGENTE ANTRIEBS- UND FLUIDTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Themenvielfalt auf dem Forum Motion &<br />

Drives der Hannover Messe und des VDMA war<br />

erneut hoch, doch es gab einen roten Faden:<br />

Jeder Referent beleuchtete das Thema Industrie<br />

4.0 aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.<br />

Die <strong>Fluidtechnik</strong> muss sich in Sachen Industrie 4.0 nicht<br />

verstecken. Wie aktiv diese Branche auf diesem Gebiet<br />

bereits ist, bewies Martin Hankel, Abteilungsleiter Digital<br />

Business bei Bosch Rexroth und Obmann des VDMA-<br />

Arbeitskreises „<strong>Fluidtechnik</strong> Industrie 4.0“. Als ein wichtiges Mittel<br />

zum Verbessern der digitalen Kommunikation sieht der Arbeitskreis<br />

die 2014 eingeführte Industrie 4.0-Verwaltungsschale an, die als<br />

offene Schnittstelle zwischen Komponenten und I4.0-Welt dient. Sie<br />

enthält alle Daten über den kompletten Lebenszyklus eines Produktes<br />

und kommuniziert mit anderen Komponenten bis in die Cloud.<br />

INFRASTRUKTUR SCHAFFEN<br />

Eine wichtige Rolle spielt die Standardisierung, denn der VDMA-<br />

Fachverband hat es sich zum Ziel gesetzt, die für I4.0 relevanten Merkmale<br />

in den internationalen Standardisierungsprozess einzubringen,<br />

um die Standardisierung auch im Sinne der <strong>Fluidtechnik</strong> 4.0 voranzutreiben.<br />

Das geschieht nicht nur in der internationalen Standardisierungsorganisation<br />

ISO, sondern aktuell auch zusammen mit dem<br />

Verein eCl@ss e.V. aus Köln, der sich für die Entwicklung eines<br />

Standards für den Informationsaustausch zwischen Lieferanten und<br />

Kunden engagiert. Der eCl@ss-Standard soll den digitalen Austausch<br />

von allen notwendigen I4.0-Merkmalen über Branchen, Länder,<br />

Sprachen oder Organisationen hinweg ermöglichen. Hankel:<br />

„Beteiligt sind die Arbeitsgruppen Pneumatik und Hydraulik, die<br />

speziell die für Industrie 4.0 nötigen Merkmale umsetzen.“<br />

eCl@ss weist den Produkten auf unterster Ebene automatisch<br />

Merkmale wie Hersteller- oder Lieferantenname zu. Die Fachgruppen<br />

Pneumatik und Hydraulik haben bereits über weitere 100<br />

I4.0-relevante Merkmale für fluidtechnische Produkte ermittelt.<br />

„Wir arbeiten eng mit dem VDMA-Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> in<br />

den einzelnen Arbeitsgruppen zusammen“, sagte Hankel. „Wir<br />

bringen die Merkmale in eCl@ss oder ISO ein und umgekehrt. Wir<br />

tauschen also die Merkmale untereinander aus.“ Hier gelte es<br />

zweigleisig zu fahren. Denn während ISO sich durch weltweite<br />

Gültigkeit auszeichne, sei die Stärke von eCl@ss der hierarchisch an<br />

Datenbanksystemen orientierte Aufbau.<br />

„Merkmale geben den Informationen eine Semantik“, betonte<br />

Dr.-Ing. Michael Hoffmeister, Digital Business Executive Expert bei<br />

Festo. „Wir schaffen gemeinsam eine Infrastruktur, in der jeder<br />

einzelne von ihnen den Mehrwert ausprägen kann, um für seine<br />

Kunden neue digitale Geschäftsmodelle zu ermöglichen.“ Dabei<br />

seien die Technologien nur ein Mittel zum Zweck, die Branche<br />

müsse nämlich nun verstärkt über das Thema Geschäft nachdenken.<br />

DER DIGITALE ZWILLING<br />

Ein Kernkonzept der Verabredungen der Plattform Industrie 4.0 ist<br />

laut Hoffmeister die Verwaltungsschale, denn sie diene „als<br />

Sammelplatz für die digitalen Modelle“. „Hier machen wir eigentlich<br />

etwas ganz Radikales“, konstatierte der Experte. „Wir geben allen<br />

Komponenten jeweils einen digitalen Zwilling, also eine<br />

Verwaltungsschale“. Jeder digitale Zwilling sei dabei so spezifisch,<br />

dass er zum Beispiel im Detail angibt: „Ich habe vier analoge<br />

Eingänge von 0 bis 10 Volt.“ Nur mit derartig detaillierten Informationen<br />

lassen sich Anwendungsfälle wie automatisiertes Engineering<br />

oder automatisierte Diagnose verwirklichen. Das geschehe auf allen<br />

Hierarchie-Ebenen von der Einzelkomponente bis hin zum Verbund<br />

oder Netzwerk von mehreren Komponenten. Hoffmeister: „Dort<br />

rede ich natürlich dann über die Konstruktion ganzer Maschinen bis<br />

hin zur Simulationsmodellen sowie über Fabrik betreiber und Nutzer<br />

von ganzen Maschinenlinien.“ Als Anwendungsfälle nennt er neue<br />

Geschäftsmodelle wie zum Beispiel die automatische Diagnose, IT-<br />

Dashboards für Komponenten oder künstliche Intelligenz.<br />

Doch diese digitale Infrastruktur nutze nicht nur der großen<br />

Firma, sondern auch dem KMU, weil sie zu einer Demokratisierung<br />

des Business führe. Hoffmeister: „Ich kann mich tatsächlich auch<br />

als kleiner Mittelständler gut über solche digitalen Medien wie<br />

22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


INDUSTRIE 4.0<br />

einer Verwaltungsschale darstellen und meine Dienste anbieten.<br />

Wir werden dadurch alle ein Stück weit vergleichbar.“ Der Experte<br />

ist sich sicher, dass diese digitalen Marktplätze kommen, es sei jetzt<br />

nur noch die Frage, ob die Antriebsbranche sie selbst verwirkliche<br />

oder aber große Anbieter wie SAP, Google oder Amazon.<br />

AUTOMATISIERTE INBETRIEBNAHME<br />

Wie sich Industrie 4.0 in der <strong>Fluidtechnik</strong> einsetzen lässt, untersucht<br />

das Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme (ifas) in Aachen<br />

im Rahmen einer Studie. Als Studienobjekte dienen eine elektrohydraulische<br />

Achse und ein pneumatisches Handlingsystem. „Die<br />

Inbetriebnahme ist deswegen sehr interessant, weil zum ersten Mal<br />

in einem Maschinen-Lebenszyklus viele verschiedene Komponenten<br />

zusammengesetzt werden, die sich untereinander absprechen<br />

müssen, um zusammen zu funktionieren“, begründete der wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter Raphael Alt die Themenauswahl. Drei Stufen<br />

hat das ifas zur automatisierten Inbetriebnahme identifiziert:<br />

1. Einsatz von IT-angebundenen Systemen<br />

2. Einsatz eines IT-eingebunden Systems (Integration)<br />

3. Vollständige Automatisierung mit Aktorik, Sensorik und Robotik.<br />

Die Machbarkeit wird das ifas im derzeit laufenden Anschlussprojekt<br />

anhand einer offenen Demoplattform 4.0 nachweisen, in<br />

die fluidtechnische Teilmodelle integriert werden: An diesem Prüfstand<br />

mit seinen i4.0-Element läuft die Inbetriebnahme in Kooperation<br />

mit der Technischen Universität Dresden einmal mit moderner<br />

und ohne Informationstechnologie ab. Alt: „Wir starten jetzt die<br />

komplette Formalisierung und Analyse der Inbetriebnahmeprozesse.<br />

Dazu müssen wir Modelle erstellen und deren Anforderungen<br />

kennen, um die hierfür nötigen Schnittstellen zu realisieren.“<br />

STANDARD DER ZUKUNFT<br />

In der Realisierungsphase dürfte auch bei diesem Projekt die Open<br />

Platform Communications Unified Architecture (OPC UA) eine<br />

wichtige Rolle spielen, gilt sie doch dieser zukünftige weltweite<br />

Standard als ein Wegbereiter von Industrie 4.0. Die Kommunikationsplattform<br />

reicht von der kleinsten Steuerung, über die<br />

Bedie ner-Ebene bis hinauf in die Welt der Warenwirtschaft. Für das<br />

„Powertrain System“ soll nun eine standardisierte OPC UA-Schnittstelle<br />

entstehen. Für diese sogenannte Companion Specification<br />

spricht, dass sich dank ihr Antriebskomponenten einfacher und<br />

flexibler als bisher in größere Systeme integrieren lassen. Eine<br />

VDMA-Arbeitsgruppe entwickelt dazu OPC UA Companion Specifications<br />

für das Zusammenspiel von Antriebskomponenten wie<br />

Mo tor starter, Frequenzumrichter-Modul, Motor und Übertragungselementen.<br />

Im Fokus steht aktuell die objektorientierte Modellierung<br />

des elektrischen Antriebstrangs inklusive Übertragungselementen.<br />

Aus der laufenden Workshop-Arbeit warb Dr. Oliver Barth,<br />

stellvertretender Leiter der Abteilung Development Electronics &<br />

Software bei der WITTENSTEIN cyber motor GmbH aus Igersheim<br />

um Teilnahme von weiteren Komponentenherstellern und<br />

Endanwendern, denn sie haben bereits jetzt schon geholfen,<br />

Anwendungsfälle besser zu verstehen. „Aktuell befinden wir uns in<br />

der Phase, in der wir die Companion Specifications konkret in die Tat<br />

umsetzen“, erklärte Barth als Vorsitzender des OPC UA-Arbeitskreises.<br />

„Noch können Teilnehmer hinzukommen, die sie mit entwerfen und<br />

testen. Teilnehmer können auch ihren Kunden die Möglichkeit geben,<br />

diese zu testen. Es dürfte also eine gute Idee sein, sich die Sache näher<br />

anzusehen, denn wahrscheinlich gestalten die Teilnehmer einen<br />

zukünftigen industriellen Kommunikationsstandard mit.“<br />

TEMPO VOR SCHÖNHEIT<br />

Bei der Komplexität von I4.0-Projekten denkt sicherlich mancher:<br />

Das gelingt nur Konzernen auf der grünen Wiese mit neuen<br />

Fabriken, sogenannten Greenfield-Plants. Diese weit verbreitete<br />

Ansicht widerlegte Christian Ziegler, Manager Digital Business<br />

Development bei SMC Deutschland anhand von eigenen Erfahrungen.<br />

„Wir überlegten, was machen wir selbst und was machen wir<br />

mit Partnern“, blickte Ziegler zurück. „Weil wir aber nicht die Spezialisten<br />

für Netzwerk-, Gateway- oder Edge-Technologie und<br />

Geschäftsmodelle in der Cloud sind, hatten wir plötzlich vier<br />

Themen mit vier unterschiedlichen Firmen und Teams. Dabei hat<br />

jeder mit jedem gesprochen und sich ausgetauscht, so dass recht<br />

schnell eine erste Lösung innerhalb weniger Wochen entstand.“ Es<br />

handelt sich um einen Durchflussmesser an einer Ventilinsel mit<br />

analoger Eingabekarte, der an ein Edge-Gateway angeschlossen<br />

wurde. Die IT-Aufgaben, also etwa die Verbindung zur Cloud und<br />

der Aufbau einer App, übernahmen externe Partner. Die wichtige<br />

Botschaft von Ziegler: „Das Ganze sieht zwar etwas rudimentär aus,<br />

uns war es aber einfach wichtig, in die Sache Tempo rein zu<br />

bekommen und nicht so sehr auf Schönheit zu achten. So gelang es<br />

uns ziemlich schnell, die Daten in der Cloud zu speichern, mit der<br />

ein Anwender auch sofort etwas anfangen kann.“ Auf diese Weise<br />

entstehen dann „70 %­ Lösungen“, auf denen sich aufbauen lässt.<br />

Sicherlich ein sehr pragmatischer Brownfield-Ansatz, mit dem auch<br />

KMU Schritt für Schritt ihre Anlagen I4.0-ready machen können.<br />

Nikolaus Fecht im Auftrag des VDMA<br />

bit.ly/VDMAFactsheet<br />

ICH KANN MICH TATSÄCHLICH AUCH ALS KLEINER<br />

MITTELSTÄNDLER GUT ÜBER SOLCHE DIGITALEN<br />

MEDIEN WIE EINER VERWALTUNGSSCHALE<br />

DARSTELLEN UND MEINE DIENSTE ANBIETEN.<br />

WIR WERDEN DADURCH ALLE EIN STÜCK WEIT<br />

VERGLEICHBAR.<br />

Dr.-Ing. Michael Hoffmeister, Digital Business Executive Expert bei Festo<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 23


VENTILE<br />

PRÄZISE WIE EIN UHRWERK –<br />

SERVOVENTIL REGELT ABSCHERPROZESS<br />

BEI WARMPRESSEN<br />

erhitzt und automatisch zum Scherprozess weitergeleitet. Hier<br />

werden die glühend heißen Stangen im Maschinentakt (50 bis 80<br />

Teile/min) möglichst exakt abgeschert. Dieser nur 50 bis 60 Millisekunden<br />

dauernde Schervorgang hat entscheidenden Einfluss auf die<br />

Teilequalität und somit auf den resultierenden Nacharbeitsaufwand.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Autoren: Michael Keppler<br />

und Thorsten Köhler, Moog<br />

Ein neuentwickelter servohydraulischer<br />

Anschlag optimiert den Abscherprozess bei<br />

Warmpressen und steigert die Qualität der<br />

Abschnitte derart, dass eine Nachbearbeitung<br />

weitgehend obsolet wird. Zentrales Stellelement<br />

des Anschlags ist das Servoventil D636 von<br />

Moog, das durch seine robuste Bauweise und<br />

seine hochdynamische digitale Regelung beste<br />

Voraussetzungen für den Einsatz in dieser<br />

anspruchsvollen Anwendung bietet.<br />

Der Schweizer Maschinenbauer Hatebur Umformmaschinen<br />

AG zählt zu den Marktführern in den Bereichen Warm- und<br />

Kalt-Massivumformung. Auf den größten Warmpressen des<br />

Unternehmens, der Serie HOTmatic HM 75 XL, werden<br />

Präzisionsschmiedeteile wie Radflansche, Getrieberäder oder Wälzlagerringe<br />

vollautomatisch in mehreren Umformstufen direkt von<br />

der Stange gefertigt. Zunächst werden Stahlstangen bis zu einem<br />

Durchmesser von 90 mm auf eine Temperatur von bis zu 1 250 °C<br />

MECHANISCHER ANSCHLAG STÖSST<br />

AN SEINE GRENZEN<br />

Entscheidendes Kriterium für die Qualität des bis zu 7,5 kg schweren<br />

Scherlings ist die Beschaffenheit der Stirnflächen. Diese hängt<br />

stark davon ab wie gut die Stahlstange während des Scherens in<br />

Position gehalten wird. Stand der Technik waren hier bislang<br />

mechanische Anschlagsysteme, deren Vorzüge in ihrer<br />

Robustheit, der vergleichsweise einfachen Bauweise<br />

und Zuverlässigkeit liegen, wenn diese einmal<br />

optimal eingestellt sind. Die Nachteile sind<br />

dennoch vielfältig. So ist es z. B. nicht möglich im<br />

laufenden Produktionsprozess eine Anpassung des<br />

Scherspalts oder des Anschlagkopfwinkels vorzunehmen.<br />

Zugleich sind diese mechanischen Anschläge<br />

nicht in der Lage, auf Positionsabweichungen oder<br />

sich ändernde Bedingungen wie den Verschleiß der<br />

Schermesser zu reagieren bzw. diese auszugleichen.<br />

Bislang war es unvermeidbar, dass der Scherling leicht abkippt,<br />

was gegen Ende des Schervorgangs zu einem Reißen führt. Dieses<br />

Reißen verursacht auf bis zu 20 % der Scherfläche Oberflächenverletzungen<br />

in Form von Ausbrüchen, Schuppen und Falten und<br />

führt zu nicht parallelen Stirnflächen. Das fertige Schmiedeteil muss<br />

kosten- und zeitintensiv spanend nachbearbeitet werden. Um Reserven<br />

für die Nacharbeit zu haben, ist der Betreiber gezwungen, dem<br />

Teilerohling eine entsprechende Materialzugabe zuzugestehen.<br />

Es lag für den Schweizer Maschinenbauer also nahe, über eine<br />

alternative technische Lösung nachzudenken. Der Anspruch an<br />

eine Neuentwicklung: Das Anschlagsystem soll nicht nur in neue<br />

Maschinen, sondern auch in Bestandsanlagen integrierbar sein.<br />

SCHNELLER ALS EIN WIMPERNSCHLAG −<br />

SERVOHYDRAULIK IST DIE LÖSUNG<br />

Aufgrund der durch den begrenzten Bauraum geforderten Leistungsdichte,<br />

der starken Beanspruchung des Anschlagsystems durch aufzunehmende<br />

Kräfte, Vibrationen und hohe Temperaturen sowie der<br />

geforderten Prozesssicherheit für mehrere Millionen Teile pro Jahr<br />

kristallisierte sich relativ schnell der Einsatz einer hydraulischen<br />

Achse als Lösung für den Antrieb des Anschlags heraus. Der Antrieb<br />

des innovativen servohydraulischen Anschlags wurde bei Hatebur<br />

von enem Expertenteam um Dr.-Ing. Mihai Vulcan ausgelegt und<br />

simuliert. „Bei bis zu 80 Hüben bzw. Schervorgängen pro Minute war<br />

auch schnell klar, dass nur ein hoch dynamisches und robustes Servoventil<br />

als zentrales Stellglied des servohydraulischen Anschlags in<br />

Frage kam“, erläutert Dr.-Ing. Vulcan. Hatebur entschied sich schließlich<br />

für ein direktgesteuertes Ventil der Baureihe D636 von Moog,<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


VENTILE<br />

POINTIERT<br />

D636-SERVOVENTIL VERFÜGT ÜBER<br />

DIGITALE REGELUNG<br />

01 Direktgesteuertes<br />

Servoventil der Baureihe<br />

D636 mit integrierter<br />

digitaler Elektronik<br />

EIN SCHERVORGANG IN NUR 50<br />

MILLISEKUNDEN<br />

QUALITÄT DER SCHERFLÄCHEN DEUTLICH<br />

VERBESSERT<br />

SERVOVENTIL INDUSTRIE 4.0-FÄHIG<br />

welches sich seit über zehn Jahren am Markt bewährt hat und über<br />

die Jahre ständig weiterentwickelt wurde. Durch die digitale Reglerstruktur<br />

und den leistungsfähigen Linearmotor erreicht das Ventil<br />

die hohen dynamischen Kenndaten, die für den Schervorgang<br />

unabdingbar sind, der mit 50 bis 60 Millisekunden schneller ist als<br />

ein Wimpernschlag.<br />

Im Vergleich zum Moog-Pendant mit analogem Regler (Baureihe<br />

D633) bietet die digitale Variante (Baureihe D636) eine doppelt so<br />

hohe Bandbreite im Kleinsignal-Bereich. Die integrierte Schwingungs-Entkopplung<br />

schützt die Elektronik ferner vor Schock- und<br />

Vibrationsbelastungen. Die verschleißfeste Kolben-Buchsen-<br />

Einheit mit präzisem Nullschnitt wird von einem kurzhubigen<br />

Linearmotor angetrieben.<br />

02 03<br />

MIT DYNAMIK GEGEN AUSBRÜCHE<br />

Das Servoventil mit integrierter Digitalelektronik sorgt während des<br />

Schervorgangs durch eine Kraftregelung (Δp-Regelung) mit Lageüberwachung<br />

dafür, dass jegliche Abweichung von der Sollposition<br />

innerhalb weniger Millisekunden korrigiert wird. Der Abstand<br />

zwischen Messer und Anschlag wird hierdurch während des Schervorgangs<br />

konstant gehalten und es treten kaum noch Zugspannungen<br />

auf. Die notwendigen Daten liefert die im Anschlag integrierte<br />

Messtechnik. Die Ventilstellzeit (0 bis 100 %) von weniger als acht<br />

Millisekunden wird in dieser anspruchsvollen Anwendung nahezu<br />

voll ausgenutzt.<br />

Der Maschinenbetreiber kann das Weg-Kraft-Zeit-Profil innerhalb<br />

bestimmter Grenzen entsprechend seiner Anforderungen frei<br />

parametrieren. Es ist nun möglich, ohne Produktionsunterbrechung<br />

vom Bedienpult aus Anpassungen vorzunehmen, die die<br />

Servohydraulik unmittelbar umsetzt. Dadurch lässt sich der<br />

Verschleiß der Schermesser ausgleichen und andere Einflussfaktoren<br />

auf die Scherqualität wie Werkstoff, Temperatur oder Spannung<br />

in der Trennzone kompensieren.<br />

Um die Vorteile der Digitaltechnik auszuschöpfen setzt Hatebur<br />

auf den echtzeitfähigen EtherCAT-Feldbus und ist somit auch für<br />

die Zukunft gut gerüstet, da das D636 als Industrie 4.0-fähig<br />

bezeichnet werden kann.<br />

ERPROBUNG IM DREISCHICHTBETRIEB<br />

Seit 2017 wird der servohydraulische Anschlag in Partnerschaft mit<br />

einem führenden Automobilzulieferer auf der HOTmatic HM 75 XL<br />

ausgiebig unter verschiedenen Einsatzbedingungen und mit diversen<br />

Werkstoffen erprobt. Es zeigte sich, dass die Simulationsergebnisse<br />

aus der Entwicklungsphase sehr gut mit dem realen Antriebsverhalten<br />

des servohydraulischen Anschlags übereinstimmten und die<br />

02 Mit mechanischem Anschlag abgeschertes Werkstück<br />

− im unteren Bereich sind deutlich Ausbrüche und Schuppungen zu sehen<br />

03 Scherling ohne Ausbruch, hergestellt mit<br />

servohydraulischem Anschlag<br />

Ergebnisse auch noch nach mehreren Millionen produzierter Teile<br />

überzeugend waren.<br />

Das oberste Ziel der Neuentwicklung, die Qualität der Scherflächen<br />

deutlich zu verbessern, wurde zuverlässig erreicht. Prozesssicher<br />

sorgt der servohydraulische Anschlag durch die sensible und<br />

dynamische Regelung des Servoventils für ein hervorragendes<br />

Scherbild. Die Scherflächen sind nun nahezu parallel und die Ausbrüche<br />

und Schuppenbildung auf der Scherfläche werden von<br />

bisher oft 20 Prozent auf durchschnittlich ein Prozent reduziert.<br />

Nacharbeit ist kaum noch notwendig und der Materialverbrauch<br />

sinkt. Da weniger Material erwärmt werden muss, sinken auch die<br />

Energiekosten. Produktionsunterbrechungen sind seltener<br />

notwendig, da sich der Anschlag im laufenden Produktionsbetrieb<br />

gegebenenfalls nachjustieren lässt. Die Prozesssicherheit sowie die<br />

Qualität der fertigen Schmiedeteile steigen.<br />

Derzeit steht bei Moog ein weiterentwickeltes Servoventil der<br />

Baureihe D636 kurz vor der Serienreife, welches durch einen neuen<br />

Linearmotor sowie einer neuen digitalen Elektronik eine noch<br />

höhere Dynamik und somit noch schnellere Reaktionszeiten bieten<br />

wird, was insbesondere bei den kleineren Warmpressen von Hatebur<br />

aufgrund der sehr hohen Taktzahlen zu weiteren Einsparungen<br />

führen kann.<br />

Bilder: © <strong>2019</strong> Hatebur All Rights Reserved<br />

www.moog.com<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 25


DIGITALISIERUNG<br />

DER EINFLUSS VON 5G<br />

AUF ELEKTROHYDRAULISCHE REGELUNGEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) wird die Fertigungsbereiche in den Fabriken<br />

dauerhaft verändern und den Automationsgrad deutlich erhöhen. Der neue<br />

Mobilfunkstandard hat Auswirkungen auf die gesamte Automationswelt und damit auch<br />

auf die Industriehydraulik. Neben den heute bereits genutzten Mobilfunkanwendungen<br />

wie Remote Control oder vereinzelt bereits Augmented Reality könnte 5G mit seiner stark<br />

verbesserten Leistungsfähigkeit auch direkt in hydraulischen Regelkreisen eingesetzt<br />

werden. Der Beitrag beschreibt den aktuellen Stand von 5G und die potentiellen<br />

Auswirkungen auf die heutige Topologie von elektrohydraulischen Regelungssystemen.<br />

International gesehen ist der neue Mobilfunkstandard auf dem<br />

Vormarsch, auch wenn für die Industrie sehr wahrscheinlich<br />

erst ab dem Jahr 2022 f. mit ausgereiften Installationen zu<br />

rechnen ist. Aktuell entstehen in vielen Ländern 5G-Testanwendungen<br />

und Pilotprojekte in verschiedenen Anwendungsbereichen<br />

(vgl. Titelbild des Beitrags). Sowohl Chiphersteller<br />

(z.B. Qualcomm, Intel, Samsung oder Huawei) als auch Netzausrüster<br />

(z.B. Nokia, Ericsson oder Huawei) und Netzbetreiber<br />

(z.B. Vodafone, Telekom oder Telefonica) kommen mit ersten<br />

Produkten auf den Markt.<br />

Zunächst werden in einer 5G-Erstinstallationsphase beginnend ab<br />

Ende <strong>2019</strong> und vor allem ab 2020 Teilverbesserungen des Mobilfunknetzes<br />

verfügbar sein, die auf dem heutigen, öffentlichen 4G-<br />

Netz aufsetzen. Beide Netze werden parallel betrieben, so dass ein<br />

stufenweiser Ausbau erfolgen kann. 5G wird in den kommenden<br />

Jahren im Vergleich zu 4G bis zu 1 000-fach höhere Datenraten<br />

bieten (eMBB: Enhanced Mobile Broadband), eine massiv höhere<br />

Anzahl an Teilnehmern bzw. IoT-Geräten bedienen können<br />

(mMTC: Massive Machine Type Communications), eine Echtzeitübertragung<br />

mit Latenzzeiten von bis zu 1 ms oder gar darunter<br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


DIGITALISIERUNG<br />

POINTIERT<br />

5G BIETET NEUE MÖGLICHKEITEN<br />

IN DER INDUSTRIE<br />

AUCH HYDRAULISCHE REGELKREISE KÖNNTEN<br />

EVTL. DRAHTLOS GESCHLOSSEN WERDEN<br />

RAHMENBEDINGUNGEN BEDÜRFEN NOCH<br />

DER KLÄRUNG<br />

Autoren: Dr. Steffen Haack, Bosch Rexroth<br />

AG/ Industrial Hydraulics, Lohr am Main,<br />

Dr. Norman Franchi, 5G Lab Germany/<br />

Technische Universität Dresden, Dresden<br />

01 Private<br />

industrielle Netze<br />

ermöglichen (URLLC: Ultra-Reliable and Low Latency Communication)<br />

und den Energieverbrauch pro Bit senken.<br />

Die Architektur des neuen Mobilfunkstandards 5G richtet sich<br />

stark nach den Anforderungen der Anwender vor Ort. Für elektrohydraulische<br />

Regelungen mit hohen Echtzeitanforderungen kommt<br />

dabei ein 5G-Netz mit URLLC-Funktionalitäten und -Technologien<br />

in Betracht, ein Hoch-Zuverlässigkeitsnetz mit deterministischen<br />

Übertragungseigenschaften und sehr kurzen Antwortzeiten.<br />

PRIVATE INDUSTRIELLE NETZE<br />

Für Industrie 4.0 Anwendungen haben z.B. in Deutschland Unternehmen<br />

die Möglichkeit, lokale, private bzw. nichtöffentliche 5G-<br />

Netze mit eigener Infrastruktur und geschützten 5G-Frequenzen im<br />

Frequenzband 3,7-3,8 GHz unabhängig von den etablierten Mobilfunkbetreibern<br />

aufzubauen und zu betreiben. Ein solcher Netzbetrieb<br />

ist darauf ausgelegt, sehr hohe Zuverlässigkeits- und Sicherheitsanforderungen<br />

zu gewährleisten. Ein Anwendungsbeispiel<br />

sind echtzeitkritische Regelungen in der industriellen Fertigung. Im<br />

Wesentlichen stehen für die Umsetzung von privaten bzw. nichtöffentlichen<br />

5G-Netzen zwei Varianten zur Verfügung:<br />

n Typ A: Ein physikalisch eigenständiges 5G-Netz auf dem Grundstück<br />

eines Industriebetriebs. Das private Netz kann vom Anwender/Industriebetrieb<br />

selbst oder einem von ihm beauftragten<br />

Dienstleister geplant, aufgebaut und/oder betrieben werden.<br />

n Typ B: Virtualisierung eines privaten 5G-Netzes durch die<br />

Definition und Einrichtung eines Network Slice in einem öffentlichen<br />

5G-Mobilfunknetzwerk. Beispielsweise kann für kleinere<br />

Unternehmen eine erweiterte Rolle der Betreiber der öffentlichen<br />

Netze als ein solcher Dienstleister vorteilhaft sein.<br />

Bild 01 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines privaten industriellen<br />

Netzwerkes in einer Fertigungshalle. In der Halle finden sich ein<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 27


DIGITALISIERUNG<br />

02<br />

03<br />

02 Heutige Topologie<br />

elektrohydraulischer<br />

Regelungstechnik<br />

03 Regelung auf Edge<br />

Cloud Level: Zykluszeiten<br />

der Hydraulik<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Sende-/Empfangsgerät des industriellen 5G-Netzes, die Sensorsignale<br />

werden über verschiedene Zugangspunkte erfasst und an<br />

die private industrielle Edge Cloud weitergeleitet, in der die Datenverarbeitung<br />

und die eigentliche Steuerung bzw. Regelung stattfinden<br />

kann. Die in der Regelung generierten Sollwerte werden auf<br />

dem umgekehrten Weg zurück an den Aktor übertragen. Denkbar<br />

sind verschiedene Signal-Routinen, z.B. auch über eine Firewall<br />

nach außen an die Basisstation des öffentlichen 5G-Netzes.<br />

ELEKTROHYDRAULISCHE REGELUNGEN<br />

Elektrohydraulische Regelungen werden beispielsweise bei Rundtaktmaschinen,<br />

Pressen, Kunststoffmaschinen, Holzbearbeitungsmaschinen<br />

und vielen anderen Anwendungen eingesetzt. In Bild 02<br />

sind verschiedene Topologien von hydraulisch geregelten Achsen<br />

dargestellt. Die Regelung (Positions-, Geschwindigkeits-, Druck-,<br />

Kraftregelung- und ablösender Regelung) selbst kann heute in einer<br />

übergeordneten Steuerung (A. Motion Logic Control für Hydraulik),<br />

einer separaten hydraulischen Motion-Steuerung (B. Hydraulic<br />

Motion Control) oder direkt am Ventil in der On-Board-Elektronik<br />

(C. Integrated Axis Controller) erfolgen.<br />

Innere Regelschleife: Die Abtastzeiten des Proportionalventils<br />

selbst betragen etwa


INDUSTRIEPNEUMATIK<br />

300 TAGE:<br />

KLAUS BRINKMANN ZIEHT BILANZ<br />

Seit etwas mehr als 300 Tagen übernimmt<br />

Klaus Brinkmann als Head of Sales nun neue<br />

Aufgaben bei SMC Deutschland. Jetzt zieht<br />

er eine erste Bilanz.<br />

Kundenzufriedenheit und Wachstum: Diese Ziele hat<br />

Klaus Brinkmann als Head of Sales Headquarter nach 300<br />

Tagen erreicht. Der vormalige Verkaufsleiter von SMC<br />

Deutschland wechselte am 1. Juli 2018 in sein neues<br />

Verantwortungsspektrum. „Im Zuge der Digitalisierung verändern<br />

sich die Produktauswahl- und Einkaufsprozesse in der<br />

Industrie grundlegend. Wir wollen unseren Fokus noch mehr auf<br />

die Kunden und ihre Anforderungen legen“, sagt Klaus Brinkmann.<br />

In der Abteilung Sales Headquarter werden Kunden direkt<br />

mit den für sie wichtigsten Unternehmensbereichen verbunden.<br />

„DER KUNDE STEHT IMMER IM MITTELPUNKT“<br />

Für Klaus Brinkmann war der Wechsel von der Verkaufsleitung<br />

in seine neue Tätigkeit folgerichtig. „Für mich als Head of Sales<br />

Headquarter stehen die Kunden jetzt noch mehr im Mittelpunkt“,<br />

erklärt er – und zieht ein positives Fazit seiner ersten 300<br />

Tage im Amt. „Die Zusammenarbeit mit den bestehenden<br />

Verkaufsstrukturen funktioniert sehr gut, wir ergänzen uns ganz<br />

natürlich.“ In Zukunft möchte er Unternehmensbereiche wie das<br />

Customer Project Management, Product Management und das<br />

Customer Service Center aktiv ausbauen. Der Maschinenbau-<br />

Ingenieur ist seit 2006 bei SMC und war zunächst als Gebietsund<br />

später Regionalverkaufsleiter tätig, bevor er 2015 zum<br />

Verkaufsleiter für Deutschland ernannt wurde. „SMC bietet<br />

große Freiheiten bei der Arbeit. Das trägt sicher auch zum<br />

Engagement und zur Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen<br />

bei, sich auf Veränderungen einzustellen“, erläutert Klaus<br />

Brinkmann, was er an SMC besonders schätzt.<br />

GEMEINSAM IN DIE DIGITALISIERTE ZUKUNFT<br />

In seiner neuen Position bei SMC will er das Unternehmen gemeinsam<br />

mit Stephan Neuwirth voranbringen, der zum gleichen<br />

Zeitpunkt als Head of Sales startete: „Wir stellen die Verbindung<br />

zwischen Sales und Sales Headquarter her. So können wir ganzheitlich<br />

auf die Anforderungen unserer Kunden eingehen.“ Dazu<br />

gehört zunehmend auch die Digitalisierung, die Klaus<br />

Brinkmann als Innovationsbeschleuniger versteht – auch für<br />

SMC Technologien. „Schon heute sind wir mit unserem breiten<br />

Produktspektrum von 12 000 Basismodellen und mehr als<br />

700 000 Varianten führend in der Branche“, betont Klaus<br />

Brinkmann. Zudem entwickelt und produziert SMC als einer von<br />

wenigen Herstellern weltweit komplette IO-Link Systeme vom<br />

Master bis zum Aktor/Sensor aus einer Hand. „Für den weiteren<br />

Erfolg des Unternehmens sind zwei Personengruppen essenziell:<br />

die Kunden und die Mitarbeiter. Dabei steht für uns immer<br />

der persönliche Kontakt mit den Kunden im Vordergrund“,<br />

beschreibt Klaus Brinkmann die Ziele.<br />

www.smc.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 29


SCHLAUCHVERBINDUNGEN<br />

AUS EDELSTAHL − ERSTE WAHL IN<br />

RAUEN UMGEBUNGEN<br />

SPECIAL INDUSTRIEPNEUMATIK<br />

Lebensmittel müssen effizient in der Herstellung<br />

und einfach in der Handhabung sein. Vor allem<br />

in der Getränke- und Tiernahrungsindustrie<br />

haben sich deshalb die sogenannten<br />

Standbodenbeutel durchgesetzt. Mit<br />

entsprechend konzipierten Beutelfüllmaschinen<br />

lassen sich praktisch verpackte Lebensmittel<br />

besonders effizient produzieren. Dazu tragen<br />

auch pneumatische Steckanschlüsse aus<br />

Edelstahl bei, die im Nassbereich der<br />

Füllmaschinen zum Einsatz kommen<br />

und sich dort vor allem wegen ihrer<br />

Korrosionsbeständigkeit und der schnellen<br />

Montage bewähren.<br />

Ein renommierter deutscher Hersteller für High-Speed-<br />

Beutelfüllmaschinen entwickelt und realisiert Prozessanlagen<br />

sowie Beutelfüllmaschinen, die vor allem in der<br />

Getränke-, Lebensmittel- und Tiernahrungsindustrie zum<br />

Einsatz kommen. In diesen Branchen sind die Anforderungen an<br />

die Hygiene sehr hoch, entsprechend müssen sich die Anlagen<br />

gut reinigen lassen. Für die verbauten Komponenten bedeutet<br />

das, dass sie nicht nur den rauen Produktionsumgebungen,<br />

sondern auch chemischen Reinigungsmitteln und Spritzwasser<br />

trotzen müssen. Das gilt auch für die pneumatischen Anschlüsse,<br />

die im Nassbereich der Füllmaschinen zum Einsatz kommen:<br />

Auch wenn diese Bauteile nicht direkt mit den Produkten in<br />

Berührung kommen, so werden sie doch in einem hygienisch<br />

anspruchsvollen Bereich eingesetzt und sind rigorosen Reinigungsprozeduren<br />

ausgesetzt.<br />

EDELSTAHL STATT NICKEL<br />

Damit die Anschlüsse in diesen Umgebungen standhalten, ist die<br />

Wahl des Werkstoffes maßgeblich. Vernickelte Komponenten<br />

haben bei feuchter Umgebung noch einen ausreichenden Korrosionsschutz,<br />

sofern die Nickelschicht unbeschädigt bleibt. Den<br />

Umgebungseinflüssen, denen die Füllmaschinen ausgesetzt sind,<br />

halten sie aber nicht stand – das macht sich nach kurzer Zeit durch<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


SCHLAUCHVERBINDUNGEN<br />

02<br />

01<br />

POINTIERT<br />

AUS KORROSIONSBESTÄNDIGEM<br />

EDELSTAHL GEFERTIGT<br />

HALTEN EXTREMEN<br />

DRUCKVERHÄLTNISSEN STAND<br />

IN EINEM WEITEN TEMPERATUR-<br />

BEREICH EINSETZBAR<br />

MONTAGE ERFORDERT<br />

GERINGEN KRAFTAUFWAND<br />

Lochkorrosion bemerkbar. Aus diesem Grund setzt der deutsche<br />

Maschinenbauer auf Anschlüsse aus Edelstahl. Komponenten aus<br />

diesem Werkstoff sind für raue Produktionsumgebungen besser<br />

gewappnet, da sie auch ohne Beschichtung sehr widerstandsfähig<br />

gegen korrosive Einflüsse sind.<br />

HYGIENISCH, FLEXIBEL, WIDERSTANDSFÄHIG<br />

01 Vakuum von - 0,95 bar als auch Überdrücke bis 16 bar überstehen<br />

die Edelstahl-Steckanschlüsse des Programms 17 dauerhaft<br />

02 Die Lösehülse der Eisele Schlauchanschlüsse ermöglicht die<br />

komfortable Demontage des Schlauches<br />

Bei der Suche nach einem Anbieter entsprechender Steckanschlüsse<br />

aus Edelstahl fiel die Wahl auf das Unternehmen Eisele aus Waiblingen.<br />

Mit den Anschlüssen vom Typ Inoxline des Programms 17<br />

fand man die ideale Lösung, die Zuverlässigkeit, Haltbarkeit und<br />

optimale Hygiene vereint.<br />

Für den Einsatz in rauen Umgebungen bringen diese Edelstahlkomponenten<br />

beste Voraussetzungen mit: Sie halten sowohl einem<br />

Vakuum von - 0,95 bar als auch Überdrücken bis 16 bar langfristig<br />

stand, ohne Risiko der Leckagenbildung. Überall dort, wo in der<br />

Produktionsumgebung Vibrationen und Schlauchbewegung<br />

auftreten, werden zudem Verschraubungen mit Überwurfmutter<br />

eingesetzt. So lässt sich ein unkontrolliertes Lösen der Schlauchverbindung<br />

verhindern.<br />

Die Steckanschlüsse mit Lösehülse und Dichtung sind in verschiedenen<br />

Bauformen lieferbar und werden aus rostfreiem und<br />

säurebeständigem Edelstahl 1.4301/07 gefertigt. Sie sind so konstruiert,<br />

dass sie bezüglich Reinigungsfreundlichkeit und Korrosionsbeständigkeit<br />

höchsten Anforderungen gerecht werden.<br />

Mit einem weiten Temperaturbereich von - 20 bis 120 °C sind die<br />

Steckanschlüsse flexibel einsetzbar und können mit entsprechender<br />

Ausstattung sogar Temperaturen von - 50 bis 200 °C standhalten. Das<br />

Programm 17 benötigt wenig Bauraum und stellt im Inneren der<br />

Anlage trotzdem den vollen Schlauchdurchgang zur Verfügung.<br />

KOMFORTABEL IN DER HANDHABUNG<br />

Die Allround-Anschlüsse aus Edelstahl von Eisele ermöglichen eine<br />

schnelle Montage und Demontage von Druckluftschläuchen ohne<br />

Werkzeug. Die Einschraubseite zur Montage des Steckanschlusses<br />

an der Maschine oder am Prozessventil ist mit einem gekammerten<br />

O-Ring abgedichtet. Der Schlauch muss nur bis zum Anschlag in<br />

die Lösehülse des Steckanschlusses geschoben werden. Die patentierte<br />

Spannzange im Inneren des Anschlusses hält den Schlauch<br />

dauerhaft, zuverlässig und beschädigungsfrei in seiner Position fest.<br />

Auch bei häufiger Montage und Demontage – zum Beispiel für<br />

Wartungszwecke – bleibt der Schlauch aufgrund der Spannzange<br />

unbeschädigt und hält immer fest und dicht. Ein Druck auf die<br />

Lösehülse – und schon kann der Schlauch entfernt werden.<br />

Diese einfache Handhabung kommt auch bei dem Hersteller der<br />

Beutelfüllmaschinen gut an, denn die dort zuvor verwendeten Steckanschlüsse<br />

erfordern bei der Montage teilweise einen hohen Kraftaufwand.<br />

Hintergrund hierbei ist, dass diese herkömmlichen Anschlüsse<br />

nicht über eine Lösehülse verfügen, sondern nur mit einem Lösering<br />

ausgestattet sind. Dieser muss mit großer Kraft gedrückt werden, was<br />

sich manuell nur schwer bewerkstelligen lässt. Der Einsatz von Werkzeug<br />

hingegen führt vor allem bei Kunststoff-Löseringen schnell zu<br />

Beschädigungen, die das Lösen noch zusätzlich erschweren. Die<br />

großzügig ausgelegte Lösehülse der Inoxline-Edelstahlanlüsse<br />

erfordert dagegen nur wenig Kraft und ermöglicht die komfortable<br />

Demontage des Schlauchs auch noch nach langer Einsatzdauer.<br />

www.eisele.eu<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 31


PRÜFADAPTER<br />

PRÜFADAPTER MACHEN<br />

DICHTUNGSMITTEL OBSOLET<br />

SPECIAL / INDUSTRIEPNEUMATIK<br />

In zahlreichen Industrien ist die<br />

pneumatische Dichtheitsprüfung eines der<br />

gängigsten Prüfverfahren und muss schnell,<br />

zuverlässig und leckagefrei erfolgen.<br />

Prüfadapter von WEH können hierbei<br />

helfen. Der Anschluss an das zu prüfende<br />

Bauteil erfolgt in Sekundenschnelle durch<br />

einfaches Aufstecken, ohne langwieriges<br />

Schrauben. Zusätzliche Dichtungsmittel<br />

sind durch den Einsatz von WEH<br />

Prüfadaptern nicht mehr notwendig.<br />

Die Pneumatik ist in der Antriebs- und <strong>Fluidtechnik</strong><br />

heutzutage nicht mehr weg zu denken und in vielen<br />

Anwendungen der Industrieautomation ein wesentliches<br />

Element – vom Maschinenbau bis zum Bergbau sowie der<br />

Lebensmittelherstellung. Auch wenn der Druck im Vergleich zu<br />

Hydrauliksystemen relativ gering ist, bieten Pneumatiksysteme einen<br />

bedeutenden Vorteil: Sie sind gegenüber Umwelteinflüssen,<br />

wie Temperaturschwankungen und Schwingungen, sehr robust.<br />

Um Leckagen, die oftmals erst spät bemerkt werden und zu<br />

steigenden Energiekosten führen, müssen auch pneumatische<br />

Komponenten vor ihrem Einsatz auf Dichtigkeit geprüft werden.<br />

Hierfür bietet WEH verschiedenste Prüfadapter für eine Vielzahl<br />

von Anschlussmöglichkeiten. Egal ob pneumatische Bauteile mit<br />

Innen- oder Außengewinde, Glattrohr oder Bohrung, mit Bund<br />

oder Sicke, WEH liefert den passenden Adapter. Der Großteil der<br />

WEH Adapter besitzt das speziell von WEH entwickelte einzigartige<br />

Spannzangensystem. Dies bietet bedeutende Vorteile gegenüber<br />

herkömmlichen Schraubverbindungen. Schraubverbindungen<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


PRÜFADAPTER<br />

sind oft nicht wirklich dicht und können Leckagen verursachen.<br />

Daher muss der Gewindeanschluss zusätzlich mit Teflonband<br />

umwickelt oder ein Dichtungsmittel aufgetragen werden.<br />

Die Herausforderung dabei ist dann das richtige Anzugsdrehmoment<br />

zu finden, da sich dieses durch das zusätzliche Teflonband<br />

bzw. Dichtungsmittel verändert. Auch durch Schwingungen oder<br />

Stöße, denen die Schraubverbindungen ausgesetzt sind, kann sich<br />

die Verbindung wieder lockern, was wiederum zu Undichtheit führt.<br />

Ein weiterer Nachteil von Schraubverbindungen ist die mangelhafte<br />

Ergonomie. Durch umständliches und langwieriges Hantieren<br />

werden die Gelenke der Bediener erheblich belastet. Manuelles Anund<br />

Abschrauben ist auf Dauer nicht nur zeitraubend und daher<br />

kostenintensiv, sondern auch sehr anstrengend und kann unter Umständen<br />

zu krankheitsbedingten Ausfällen der Anwender führen z. B.<br />

wegen Überbeanspruchung (Abnutzung/Entzündung) der Gelenke.<br />

Mit dem WEH® Adapter TW05 bietet WEH das ideale Werkzeug für<br />

Funktions-, Dichtheits- und Druckprüfungen von pneumatischen<br />

Komponenten mit Innengewinde. Das Anschließen und die Druckbeaufschlagung<br />

mit 5 - 12 bar erfolgen in einem Arbeitsgang. Durch<br />

einfaches Betätigen der Schiebehülse spreizen die patentieren WEH®<br />

Spannzangen auf und greifen im Gewinde. Zusätzliche Dichtmittel<br />

werden nicht benötigt. Aufwendige und teure Spann- und Prüfvorrichtungen<br />

entfallen. Somit wird eine sichere und druckdichte<br />

Verbindung in Sekundenschnelle hergestellt – ohne aufwändiges Anund<br />

Abschrauben. Aufgrund der zunehmenden Automatisierung,<br />

vor allem im Hinblick auf Industrie 4.0, bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung,<br />

bestehen immer höhere Forderungen, die vor allem in<br />

der Serienfertigung realisiert werden müssen. Kontinuierliche<br />

Verbesserungsprozesse im Rahmen des Qualitätsmanagements sind<br />

daher unerlässlich, um den geltenden Qualitätsnormen gerecht zu<br />

werden und diese effizienter zu gestalten. Deshalb werden vor allem<br />

in der Serienfertigung Dichtheitsprüfungen immer mehr automatisiert,<br />

da hier oft sehr hohe Stückzahlen während des Produktionsprozesses<br />

zuverlässig auf Dichtigkeit geprüft werden müssen.<br />

Die pneumatische Dichtheitsprüfung ist hierbei das gängigste<br />

automatisierte Prüfverfahren in der Automobil- und Hydraulikindustrie,<br />

Kälte-Klima-Technik sowie im gesamten produzierenden<br />

Gewerbe und eignet sich für zahlreiche Anwendungsbereiche, wie<br />

z. B. für Prüfstände, Messgeräte, Motoren, Zylinder, Fluidleitungen,<br />

Ventile, Druckbehälter, Pumpen, Filter, uvm.<br />

Die pneumatisch betätigten WEH Prüfadapter mit dem WEH<br />

Spannzangensystem haben sich seit Jahrzehnten zur Automatisierung<br />

bewährt und vereinfachen Prozessabläufe, steigern die<br />

Produktivität und sorgen so für einen schnellen ROI.<br />

Seit vielen Jahren in fast allen Industrien zu finden, sind die Adapter<br />

TW17 und TW18, die an nahezu allen genormten Innen- bzw.<br />

Außengewinden anschließen. Aufgrund des modularen Aufbaus der<br />

TW17 und TW18 Baureihe sind die Adapter vielfältig einsetzbar und<br />

neben der V-Version mit pneumatischer Betätigung über Ventilknopf<br />

oder als P-Version für externe manuelle, halb- oder vollautomatische<br />

Ansteuerungen auch als H-Version mit Handhebel betätigung<br />

zur manuellen Prüfung von kleinen Stückzahlen verfügbar.<br />

Die Betätigungen können jederzeit ganz einfach gewechselt<br />

werden. Hierfür muss lediglich der hintere Teil des Adapters ausgetauscht<br />

werden. Vor allem die V-Version sowie die P-Version<br />

werden gerne bei der Serienfertigung zur Dichtigkeitsprüfung von<br />

hydraulischen und pneumatischen Komponenten eingesetzt. Die<br />

Spannzangen greifen im oder auf dem Prüfling durch Zuführen des<br />

Steuerdrucks über den Steuerdruckanschluss. Die druckdichte<br />

Verbindung wird also automatisch durch Zuführung des<br />

Steuerdrucks hergestellt, anstatt über Handhebel, Spannhebel oder<br />

Schiebehülse, wie bei manuell betätigten Adaptern. Somit kann die<br />

Dichtheitsprüfung von Komponenten voll in den Produktionsprozess,<br />

als Teil der Qualitätssicherung integriert werden. Gerade im<br />

Automobilbereich wird immer mehr auf automatisierte Prozesse<br />

gesetzt. Verschiedenste Anschlüsse mit den unterschiedlichsten<br />

Anschlussspezifikationen wie z. B. Bauteile mit Sicke, Bördel, Bund,<br />

Flansch, Stutzen oder Außengewinde müssen automatisiert geprüft<br />

werden. Neben herkömmlichen Druck- und Dichtheitsprüfungen<br />

werden regelmäßig Hot- und Coldtests an Motoren durchgeführt.<br />

Die zu prüfenden Anschlüsse befinden sich meist in beengten<br />

Platzverhältnissen, daher sind in der Automobilindustrie vor allem<br />

die Universaladapter TW800 und TW850 gefragt, diese schließen an<br />

einer Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten an. Bauteile wie z. B.<br />

Druckbehälter, Kompressoren, Wärmetauscher, Motoren, Schläuche,<br />

Rohre oder Tanks werden entweder im Niederdruckbereich bis<br />

max. 50 bar (TW800) oder im Hochdruckbereich bis max. 630 bar<br />

(TW850) geprüft. Zur Prüfung von Automotive-Bauteilen steht der<br />

Kraftstoffanschluss WEH TW713 zur Verfügung, der speziell zum<br />

automatisierten Anschließen an die Kraftstoffleitung an Motorenprüfständen<br />

entwickelt wurde. Aber auch für Dichtigkeitsprüfungen<br />

von Komponenten mit Augenschrauben und Rohr- / Schlauchanschlüssen<br />

mit Überwurfmuttern bietet WEH den passenden<br />

Multifunktionsanschluss TW130. Über 40 Jahre Entwicklungskompetenz<br />

in der Verbindungstechnik führen bei WEH heute zu<br />

Produkten, die Effizienz und Ergonomie garantieren und selbst<br />

strengste Sicherheitsanforderungen erfüllen.<br />

www.weh.com<br />

POINTIERT<br />

DICHTHEITSPRÜFUNG IN VIELEN<br />

INDUSTRIEN NOTWENDIG<br />

MIT I4.0 SOLL QUALITÄT VON PRODUKTEN<br />

GESTEIGERT WERDEN<br />

PRÜFADAPTER KÖNNEN PROZESS<br />

BESCHLEUNIGEN…<br />

…UND DICHTUNGSMITTEL OBSOLET<br />

MACHEN<br />

Universaladapter TW800 für Dichtheitsprüfungen an Motoren im Einsatz


PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

KMU: DIE DIGITALISIERUNG<br />

ERFOLGREICH ANGEHEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Digitalisierungsprojekte wie die<br />

vorausschauende Wartung gehören für große<br />

Unternehmen längst zum Unternehmensalltag.<br />

Trotz nachgewiesener (Wettbewerbs-) Vorteile<br />

scheuen kleine und mittlere Unternehmen vor<br />

Digitalisierungsvorhaben aber häufig noch<br />

zurück. Oft mangelt es ihnen an Know-how und<br />

Ressourcen, um den richtigen Zugang für ihr<br />

Unternehmen zu finden. Mit externer Hilfe<br />

können sie das eigene Potential erschließen<br />

und gewinnbringende Projekte initiieren.<br />

Autor: Dr. Andreas Wierse, Geschäftsführer Sicos BW GmbH<br />

Viele Erfolgsbeispiele zeigen: Digitalisierungsprojekte rund<br />

um Big Data, Smart Data und Co. verschaffen Unternehmen<br />

enorme Vorteile und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Als Paradebeispiel gilt die vorausschauende Wartung<br />

(Predictive Maintenance). Mit ihrer Hilfe können Unternehmen<br />

Wartungszeiten passgenau planen und Ausfallzeiten minimieren –<br />

dies spart Zeit und Kosten. Die Konstruktions- und Entwicklungsabteilungen<br />

sind darüber hinaus in der Lage, Rückschlüsse aus den<br />

aus der Produktion zurückfließenden Daten zu ziehen und<br />

ihrerseits die Prozesse zu optimieren. Unternehmen und Kunden<br />

profitieren davon gleichermaßen.<br />

NEUTRALE BERATUNG<br />

Die Beurteilung, ob, wann und wie Big-/Smart-Data-Technologien<br />

auch für das eigene Unternehmen lohnenswert sind, fällt kleinen<br />

und mittleren Unternehmen (KMU) oft schwer. Häufig mangelt es<br />

ihnen an Fachwissen und Ressourcen. Externe Unterstützung kann<br />

hier Abhilfe schaffen und den Weg für Digitalisierungsvorhaben<br />

ebnen. Mittlerweile existieren in den einzelnen Bundesländern<br />

zahlreiche Initiativen, Förderprogramme und Kompetenzzentren,<br />

die den ansässigen Unternehmen bei Bedarf Standortvorteile, auch<br />

beim Einsatz von Industrie 4.0-Technologien, bieten.<br />

So berät beispielsweise das Smart Data Solution Center Baden-<br />

Württemberg (SDSC-BW) neutral und unabhängig zu Smart-Data-<br />

Technologien, mit finanzieller Unterstützung durch das Landes-<br />

34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

POINTIERT<br />

KMU SCHEUEN<br />

DIGITALISIERUNG<br />

DIGITALISIERUNGSVORHABEN<br />

WERDEN GEFÖRDERT<br />

DIGITALISIERUNG IM<br />

MITTELSTAND IST UMSETZBAR<br />

ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg<br />

(MWK). 2014 von der Stuttgarter Sicos BW GmbH und<br />

dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gestartet, bietet das<br />

Solution Center eine kostenfreie Potentialanalyse. Mit Hilfe dieser<br />

Analyse können Unternehmen unterschiedliche Smart-Data-<br />

Technologien kennenlernen und einschätzen, wie Big und Smart<br />

Data auch in ihrem Unternehmensumfeld eingesetzt werden können.<br />

Die SDSC-BW-Experten beraten dann hinsichtlich weiterer<br />

konkreter Schritte zu möglichen Einsatzfeldern und stehen bei<br />

Bedarf als Begleiter bei der Umsetzung eines tiefergehenden<br />

Projekts zur Verfügung.<br />

Projektbeispiele des SDSC-BW zeigen, dass Digitalisierungsvorhaben<br />

auch im Mittelstand erfolgreich umgesetzt werden können.<br />

PROJEKTBEISPIEL: DRUCKLUFTSYSTEMDATEN<br />

SINNVOLL NUTZEN<br />

Als Partner der Industrie deckt die Mader GmbH & Co. KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen, mit ihrem Leistungsspektrum die gesamte<br />

Druckluftstrecke ab. Zum Leistungsportfolio gehört neben dem<br />

Produktprogramm auch eine Reihe von Dienstleistungen, wie zum<br />

Beispiel die Planung und Installation von Druckluftsystemen. Das<br />

Unternehmen sucht permanent nach neuen Energieeffizienztechnologien,<br />

denn: Rund 78 Prozent der Lebenszykluskosten einer Druckluftanlage<br />

sind Energiekosten. Laut Deutscher Energie Agentur (dena)<br />

lassen sich im Druckluftbereich rund 50 Prozent der Energie einsparen.<br />

Wartungsroutinen, Echtzeit-Überwachungssysteme, effizientes<br />

Design und Systemkonfigurationen haben bei Mader bereits zur<br />

Steigerung der Energieeffizienz beigetragen. Um die Effizienz<br />

weiter zu verbessern, untersuchte das Unternehmen die Möglichkeit,<br />

mit Hilfe von Smart-Data-Systemen bislang unerkannte<br />

Muster in bereits gewonnen Daten zu entdecken. Hierzu stellte es<br />

den Datenexperten des SDSC-BW die Zeitreihendaten eines ihrer<br />

Druckluftsysteme zur Verfügung. Diese enthielten neben Daten aus<br />

der Kompressor-Steuerung auch verschiedene Sensordaten –<br />

inklusive Energieverbrauch, Maschinenaktivitäten und mehreren<br />

Variablen, die den aktuellen Zustand des Systems widerspiegelten.<br />

Das Team nutzte diese Daten, um herauszufinden, inwieweit sie für<br />

eine vorausschauende Instandhaltung geeignet sind. Gleichzeitig<br />

galt es weitere energieeffiziente Kompressor-Optimierungen zu<br />

entdecken. Die Experten des SDSC-BW wandten hierzu eine Zeitreihenanalyse<br />

sowie Techniken des maschinellen Lernens an. Das<br />

erlaubte ihnen, die Entwicklung der Druckluftsystemdaten zu<br />

untersuchen – insbesondere die Korrelation zwischen möglichen<br />

Faktoren wie zum Beispiel die Auslastungskombination der<br />

Kompressoren und dem Gesamtenergieverbrauch des Systems.<br />

Das Ergebnis der sechswöchigen Potentialanalyse machte deutlich,<br />

dass ein Druckluftsystem in der Praxis erheblich von einem<br />

Modell, das aus theoretischen Werten berechnet wurde, abweichen<br />

kann. Weiterhin zeigte sich, welche Rolle Smart-Data-Analytics zukünftig<br />

bei der weiteren Verbesserung der Energieeffizienz in der<br />

gesamten Druckluftkette spielen wird. Mader kann nun weitere<br />

Schritte unternehmen, um die Vision eines noch energieeffizienteren<br />

Druckluftprozesses zu verwirklichen.<br />

AUCH KLEINE DATENMENGEN LIEFERN<br />

WERTVOLLE ERKENNTNISSE<br />

Beispiele wie dieses zeigen: Die gängige Annahme, dass nur<br />

große Unternehmen über das erforderliche Datenvolumen verfügen,<br />

um erfolgreiche Digitalisierungsprojekte umzusetzen, ist ein<br />

Irrglaube. Selbst wenn die Begrifflichkeit „Big Data“ es suggeriert,<br />

kommt es nicht allein auf die Menge der Daten an. Auch KMU<br />

besitzen ausreichend Daten, die in Kombination mit weiteren<br />

externen Daten oder Informationen gewinnbringend sein<br />

können. Sie müssen lediglich eine gewisse Qualität und Varianz<br />

aufweisen. So sind sie dann von Interesse, wenn sich in ihnen<br />

Muster oder Verbindungen erkennen lassen, die Erkenntnisse für<br />

die Prozessoptimierung liefern. Bei Smart-Data-Analysen geht es<br />

deshalb nicht nur um die mittels IT erfassten Datenmengen,<br />

sondern auch um die Zusammenführung mit weiteren Informationen<br />

– wie die Materialbeschaffenheit oder die Erfahrungswerte<br />

von Technikern. So können auch KMU aus ihren kleineren<br />

Datenmengen wertvolle Erkenntnisse ziehen und ihre<br />

Wettbewerbs fähigkeit stärken.<br />

www.sicos-bw.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 35


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

SIMULATION<br />

DRUCKSCHWINGUNGSANALYSE<br />

HYDROSTATISCHER ANTRIEBSSTRÄNGE<br />

Heiko Baum<br />

Druckschwingungen in hydrostatischen Antriebssträngen können Geräusche<br />

und Bauteilschädigungen verursachen und beeinträchtigen die Funktion und<br />

die Zuverlässigkeit. Eine Analyse der Druckschwingungssituation kann nur im<br />

Gesamtsystem erfolgen, da Leitungsverzweigungen und die Hydrostaten<br />

selbst Einfluss auf die Resonanzfrequenzen und die Schwingungsformen<br />

ausüben. Eine Visualisierung der Schwingungsform hilft, die<br />

Wirkzusammenhänge im hydrostatischen Antriebsstrang zu verdeutlichen<br />

und ist eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Abhilfemaßnahmen.<br />

In diesem Beitrag wird die Vorgehensweise einer simulativen<br />

Druckschwingungsanalyse am Beispiel eines hydraulischen Antriebsstrangs<br />

mit drei individuell verstellbaren Hydrostaten präsentiert.<br />

36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


SIMULATION<br />

EINLEITUNG<br />

Gesteigerte Anforderungen der Kunden nach reduziertem<br />

Verbrauch, verbessertem Komfort und erhöhter Leistungsfähigkeit<br />

sowie gesetzliche Vorgaben bezüglich der maximal zulässigen<br />

Schadstoffemissionen haben zur Folge, dass ein moderner Antriebsstrang<br />

immer komplexer wird. Für den Fahrantrieb mobiler<br />

Arbeitsmaschinen haben sich in den letzten Jahrzehnten teil- und<br />

vollhydrostatische Antriebsstrangkonzepte in vielen Anwendungen<br />

etabliert, wobei jedoch unterschiedliche Belastungsprofile angepasste<br />

Lösungen für den Antriebsstrang und die Getriebesteuerung<br />

erforderlich machen [1].<br />

Die Mehrzahl der hydrostatischen Antriebsstränge (Bild 01)<br />

besitzt mindestens eine Fahrpumpe und in der Regel mehrere<br />

Fahrmotoren. Verbunden sind die Hydrostaten des Getriebes<br />

durch ein Leitungssystem, das sich abhängig von der Topologie<br />

des gesamten Fahrzeugs in mehrere Leitungen unterschiedlicher<br />

Länge verzweigt. Die Hydrostaten werden individuell verstellt,<br />

um den Antriebsstrang im optimalen Wirkungsgradbereich zu<br />

betreiben oder um spezielle Betriebsbedingungen, wie z. B. bei<br />

großen Maschinen eine enge Kurvenfahrt, zu ermöglichen.<br />

PROBLEMSTELLUNG<br />

Die geforderte Flexibilität moderner Antriebsstränge stellt nicht<br />

nur besondere Anforderungen an die Steuerung der Hydrostaten,<br />

auch hinsichtlich des Druckschwingungsverhaltens der Leitungen<br />

stehen die Entwickler immer wieder vor neuen Herausforderungen.<br />

Mit modernen fluidtechnischen 1D-Simulationswerkzeugen<br />

[2] ist heute jedoch eine Vorhersage möglich, bei welchen<br />

Betriebsbedingungen (stationärer Druck, dynamische Druckamplitude,<br />

Frequenz der Pulsation) der Antriebsstrang druckschwingungsmäßig<br />

auffällig ist.<br />

Grundsätzlich gilt, dass jedes Hydrauliksystem, auch ein<br />

hydrostatischer Antriebsstrang, mehrere Eigenfrequenzen besitzt.<br />

Dies bedeutet aber noch nicht, dass im System auch Resonanzprobleme<br />

auftreten, denn dazu müssen die Eigenfrequenzen<br />

zunächst einmal angeregt werden. Im Antriebsstrang erfolgt die<br />

01<br />

Schemata und Anwendungsbeispiele unterschiedlicher Antriebsstrangkonzepte [1]<br />

02<br />

Druckpulsausbreitung in einem einfachen hydrostatischen<br />

Antriebsstrang mit ausreichender Systemdämpfung<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 37


SIMULATION<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

03<br />

04<br />

Druckleitung eines verzweigten hydrostatischen Antriebsstrangs mit beginnendem<br />

Druckpulsationsproblem<br />

Simulationsmodell des hydrostatischen Beispielantriebsstrangs<br />

Anregung durch Volumenstrompulsation,<br />

die durch prinzipbedingte kinematische<br />

Ungleichförmigkeiten und Umsteuervorgänge<br />

in den Hydrostaten entsteht. Die Volumenstromwellen<br />

induzieren Druckwellen,<br />

die als Anregung durch das gesamte<br />

hydraulische System laufen. Aufgrund der<br />

variablen Drehzahl der Hydrostaten wird<br />

das Hydrauliksystem durch die Druckpulsation<br />

in einem breiten Frequenzspektrum<br />

angeregt, was unglücklicherweise die<br />

Wahrscheinlichkeit erhöht, dass eine Systemresonanz<br />

„getroffen“ wird. Im nachfolgenden<br />

Beispiel wird zunächst vereinfachend<br />

allein die Anregung durch die<br />

Grundfrequenz f eines Hydrostaten (f=n∙z)<br />

betrachtet. Die reale Anregung durch einen<br />

Hydrostaten ist deutlich komplexer,<br />

was bei der Analyse der Druckschwingungssituation<br />

thematisiert wird.<br />

Ob es im Resonanzfall im hydrostatischen<br />

Antriebsstrang zu einem Druckschwingungsproblem<br />

kommt, hängt von der Höhe<br />

der Druckpulsation und von der<br />

Systemdämpfung ab. In Bild 02 ist dies<br />

idealisiert für einen charakteristischen<br />

Druckpuls der Quelle (Pumpe) dargestellt,<br />

wobei die Aussagen prinzipiell auch für<br />

einen Druckpuls des Verbrauchers (Motor)<br />

gültig sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

eine Systemresonanz getroffen wird, erhöht<br />

sich mit jedem Hydrostaten, der seine<br />

Drehzahl ändert.<br />

Der Druckpuls der Quelle in Bild 02<br />

„läuft“ zunächst als Druckwelle durch das<br />

Leitungssystem in Richtung Verbraucher.<br />

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der<br />

Druckwelle hängt dabei vom Druckniveau,<br />

der Temperatur und von der Steifigkeit der<br />

Rohr- oder Schlauchwand ab [3]. Dämpfung<br />

erfährt die Druckwelle dabei durch<br />

die interne Reibung im Fluid und vor allem<br />

durch das viskoelastische Verhalten<br />

eventuell im Leitungssystem verbauter<br />

Schläuche [4], die mit der Druckwelle interagieren.<br />

Die Energie der Druckwelle<br />

wird in Wärme umgewandelt (dissipiert).<br />

Am Verbraucher angekommen, läuft die<br />

Druckwelle in diesen ein, wird in diesem<br />

weiter gedämpft und durch diesen reflektiert.<br />

Was von der Druckwelle jetzt noch<br />

übrig ist, läuft durch das Leitungssystem<br />

zurück in Richtung Quelle, wobei wiederum<br />

Energie dissipiert wird. Im Idealfall<br />

wird eine von der Quelle ins System eingebrachte<br />

Druckwelle auf ihrem Weg durch<br />

das System und zurück zur Quelle<br />

komplett dissipiert. Selbst wenn die<br />

Resonanz „getroffen“ wird, kommt es dann<br />

zu keinem Druckpulsationsproblem.<br />

Bei hydrostatischen Antriebssträngen<br />

größerer Leistung ist nicht die kinematische,<br />

sondern die kompressionsbedingte<br />

Pulsation die dominierende Anregung. In<br />

der Regel ist die kompressionsbedingte<br />

Druckpulsation so groß, dass die erzeugte<br />

Druckwelle nicht komplett dissipiert wird.<br />

Salopp ausgedrückt bleibt von der Druckwelle<br />

auf ihrem Weg durch das Leitungssystem<br />

immer noch so viel „übrig“, dass sie<br />

es bis zur Quelle zurückschafft.<br />

Im Resonanzfall (Bild 03) trifft die<br />

rücklaufende Druckwelle genau dann auf<br />

die Quelle, wenn von dieser eine neue<br />

Druckwelle erzeugt wird. Durch die Überlagerung<br />

der beiden Druckwellen ergibt<br />

sich eine Druckwelle mit etwas größerer<br />

Amplitude. Von dieser zweiten Druckwelle<br />

bleibt bei ihrer Rückkehr zur Quelle<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


SIMULATION<br />

noch mehr erhalten als von der ersten, sodass die dritte<br />

Druckwelle eine noch größere Amplitude besitzt, usw. Das<br />

Druckpulsationsproblem ist entstanden.<br />

Bild 03 visualisiert die Resonanzsituation in einem verzweigten<br />

hydrostatischen Antriebsstrang und verdeutlicht, dass mit jedem<br />

zusätzlichen im Antriebsstrang enthaltenen Hydrostaten die<br />

Gefahr weiter steigt, dass eine Systemresonanz „getroffen“ wird.<br />

Resonanzen und die daran gekoppelten Schwingungsformen<br />

bilden sich nämlich nicht nur zwischen der Quelle und den<br />

Verbrauchern, sondern auch zwischen den Verbrauchern selbst.<br />

Der Beispielantriebsstrang aus Bild 03 hat drei unterschiedliche<br />

Leitungslängen, von der jede einzelne durch die beiden angeschlossenen<br />

Hydrostaten angeregt wird. In Summe ergeben sich<br />

hieraus für den Antriebsstrang 3 (Leitungslängen) × 2 (Hydrosta-<br />

05<br />

Zeitsignal und FFT-Spektrum der Drücke am Hydrostatenflansch<br />

06<br />

Spektrogramme der Drucksignale bei simultaner Verstellung der Hydrostaten<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 39


SIMULATION<br />

07<br />

Schwingungsformen in einem hydrostatischen Antriebsstrangs mit beginnendem Druckpulsationsproblem<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

ten) = 6 Grundkonfigurationen, bei denen Systemresonanzen<br />

allein durch die Grundfrequenzen der Hydrostaten (f=n∙z)<br />

angeregt werden können.<br />

Bei den Erläuterungen zu Bild 03 ist allerdings noch nicht<br />

berücksichtigt (und auch nicht eingezeichnet), dass ein<br />

Antriebsstrang gewöhnlich ein Leitungssystem für den Zu- und<br />

eines für den Rücklauf hat. Selbst bei exakt gleichem Leitungsaufbau,<br />

wovon in der Praxis aber nicht ausgegangen werden<br />

kann, haben die beiden Leitungssysteme unterschiedliche<br />

Resonanzfrequenzen, da sich druckabhängig die Wellenausbreitungsgeschwindigkeit<br />

im Fluid ändert. Wechselt bei einer<br />

Fahrtrichtungsumkehr der Maschine das Druckniveau in den<br />

Leitungen, so steigt die Anzahl der Konfigurationen, bei denen<br />

Systemresonanzen angeregt werden können, hierdurch auf<br />

6 Grundkonfigurationen × 2 Druckniveaus × 2 unabhängige<br />

Leitungssysteme = 24 Konfigurationen an.<br />

In der Entwicklung des Antriebsstrangs ist es nahezu unmöglich<br />

all diese Konfigurationen versuchstechnisch abzusichern, zumal<br />

der Einfluss der Temperatur auf die Frequenzverschiebung der<br />

Systemresonanzen noch gar nicht berücksichtigt ist.<br />

An dieser Stelle kommt die simulative Druckschwingungsanalyse<br />

als Hilfsmittel zur entwicklungsbegleitenden Absicherung ins Spiel.<br />

Bild 04 zeigt ein hierzu geeignetes Simulationsmodell. Im unteren<br />

Bildteil befindet sich der hydrostatische Antriebsstrang, der aus<br />

drei hybriden Pumpenmodellen [4] und einem verzweigten<br />

Leitungssystem, das durch mehrere Rohr- und Schlauchelemente<br />

modelliert wird, besteht. Die Hydrostaten können jeweils individuell<br />

in ihrer Drehzahl verstellt werden.<br />

Die Signalleitungen und Bauteile oberhalb des Antriebsstrangs<br />

dienen der Visualisierung der Druckschwingung. Der Druck<br />

entlang der Mittelachse der Rohrleitung wird in eine Datei<br />

geschrieben, wodurch eine Datenmatrix aus Druckwerten für die<br />

spätere Analyse der Schwingungsformen entsteht, deren x-Achse<br />

die Rohrleitungslänge und deren y-Achse die Simulationszeit<br />

bzw. die Anregungsfrequenz ist.<br />

Aber der Reihe nach. Denn zunächst einmal erfährt der hydrostatische<br />

Antriebsstrang aus Bild 04 dank der hybriden Pumpenmodelle<br />

eine realitätsnahe Anregung, sodass die Drucksignale der Simulation<br />

denen einer realen Messung ähneln. Von links nach rechts<br />

präsentiert Bild 05 das Drucksignal am Flansch der Quelle, des Verbrauchers<br />

1 und des Verbrauchers 2. Die obere Reihe Grafiken zeigt<br />

das Zeitsignal und die untere Reihe das Spektrum des jeweiligen<br />

Drucksignals. Alle Hydrostaten wurden in den 60 s Simulationszeit<br />

individuell verstellt. Die Drehzahl der Quelle steigt linear von 20 1/<br />

min auf 1 500 1/min, die Drehzahl des Verbrauchers 1 sinkt linear<br />

von 2 200 1/min auf 20 1/min und der Verbraucher 2 hat während der<br />

ersten 20 s eine konstante Drehzahl von 1 000 1/min, die dann in 40 s<br />

auf 20 1/min absinkt. Da im Beispiel die Verstellung ohne Druckregelung<br />

aufgeprägt wird, bleibt das Druckniveau im Antriebsstrang<br />

während der Simulation nicht ganz konstant, was jedoch im vorliegenden<br />

Druckbereich keinen nennenswerten Einfluss auf die<br />

Resonanzsituation im Antriebsstrang hat.<br />

Bei der Analyse der Drucksignale in Bild 05 wird verständlich,<br />

dass allein durch Messungen am System ein vertieftes Verständnis<br />

der Schwingungssituation nur schwer zu erreichen ist. Zwar sind im<br />

Zeitsignal bereits Druckspitzen zu erkennen, die auf eine Resonanzsituation<br />

schließen lassen, da Drucksensoren jedoch immer nur die<br />

Summe der Pulsationen an der Messstelle erfassen, können die<br />

Druckspitzen keiner Schwingungsform zugeordnet werden. Da in<br />

Bild 05 keine Drehzahlen dargestellt sind, kann auch nicht geprüft<br />

werden, ob die Druckspitzen mit einer Anregungsfrequenz der<br />

Hydrostaten korrelieren. Aus den Drucksignalen kann mittels FFT<br />

aber auf die kritischen Resonanzfrequenzen des Systems geschlossen<br />

werden. Es bleibt jedoch immer noch unklar, durch welche<br />

Pumpenordnung diese Resonanzen angeregt werden und welche<br />

Teile des Leitungssystems in die Schwingung involviert sind. Ein<br />

erster Erkenntnisgewinn wird erzielt, wenn aus den Drucksignalen<br />

die in Bild 06 dargestellten Spektrogramme berechnet werden.<br />

In einem Spektrogramm [6] kann zwischen konstanten Frequenzen<br />

(Systemresonanzen), die als horizontale Linien sichtbar sind,<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


SIMULATION<br />

und drehzahlvarianten Frequenzen, die bei einer linearen<br />

Drehzahländerung auffächern, unterschieden werden. In den<br />

Spektrogrammen von Bild 06 ist die drehzahlvariable Anregung der<br />

Grundordnung (f=n∙z) und der höheren Ordnungen als deutliche<br />

Anregung sichtbar. Ungleichförmigkeiten in den Hydrostaten sind<br />

dafür verantwortlich, dass es zwischen den Hauptordnungen auch<br />

schwächere Anregungen geben kann, an denen sich u. a. auch die<br />

Anzahl der Verdränger des Hydrostaten (Kolben-, Flügel- oder<br />

Zähnezahl) ablesen lässt.<br />

Bild 06 verdeutlicht, dass die Hydrostaten ein breitbandiges<br />

Anregungsspektrum erzeugen. Wann immer eine dieser vielen<br />

Anregungsfrequenzen eine Systemresonanz „trifft“, ist dies im<br />

Spektrogramm an einem deutlichen Anstieg der Druckpulsationsamplitude<br />

zu erkennen. Es ist also möglich, mit Hilfe der<br />

Spektrogramme zu ermitteln, welche Anregungsordnung dafür<br />

verantwortlich ist, dass eine Systemresonanz auffällig/störend wird.<br />

Welche Schwingungsform von einer bestimmten Systemresonanz<br />

erzeugt wird ist aus den Spektrogrammen jedoch nur schwer<br />

ablesbar. Die Kenntnis über den Verlauf der Schwingungsform im<br />

Leitungssystem ist aber essentiell für den Erfolg einer Abhilfemaßnahme.<br />

Sonst wird unter Umständen ein Dämpfer/Resonator an<br />

der Position eines Druckknotens oder im falschen Leitungszweig<br />

positioniert, nur weil dort – salopp gesagt – „gerade Platz ist“. Der<br />

Dämpfer ist dann in Bezug auf die anvisierte Resonanzfrequenz<br />

nutzlos. Im schlimmsten Fall wirkt sich der falsch positionierte<br />

Dämpfer sogar negativ auf andere Resonanzen aus. Denn durch<br />

den Dämpfer/Resonator kommt ein zusätzliches Bauteil ins<br />

System, das mit den restlichen Komponenten des Antriebsstrangs<br />

schwingungstechnisch interagiert, wodurch die Resonanzen in<br />

ihren Frequenzen verschoben werden und die Pulsationen im<br />

Resonanzfall auch veränderte Amplituden haben.<br />

Messtechnisch ist die Ermittlung der Schwingungsform, die zu<br />

einer Systemresonanz gehört, nur mit einer großen Anzahl über<br />

das Leitungssystem verteilter Sensoren möglich, denn gerade bei<br />

höheren Ordnungen der Systemresonanz bedarf es zahlreicher<br />

Messpunkte, um hieraus die Hüllkurve der Schwingungsform zu<br />

rekonstruieren. Hier schlägt jetzt die Stunde der numerischen Simulation,<br />

denn die in Bild 04 gespeicherten Daten können direkt<br />

zur Visualisierung der Schwingungsform verwendet werden.<br />

Bild 07 zeigt exemplarisch die Schwingungsformen im Leitungssystem<br />

des Beispielantriebs mit drei Hydrostaten. Für jede mögliche<br />

Leitungslänge wird ein sogenannter Druckvektorplot erstellt.<br />

Auf der x-Achse eines Diagramms ist die Frequenz der Schwingung<br />

aufgetragen. Die y-Achse eines Diagramms repräsentiert die<br />

Leitungslänge. Jede der sichtbaren vertikalen Linien ist eine<br />

Resonanzfrequenz des Antriebsstranges.<br />

Das linke Diagramm in Bild 07 zeigt die Druckpulsationen in<br />

der Leitung von der Quelle hin zum Verbraucher 1, was im<br />

Antriebsstrang die längste Leitung darstellt. Farbig markiert ist<br />

die erste Eigenfrequenz der Leitung (λ/2-Grundfrequenz). Gut<br />

zu erkennen ist die Symmetrie der Schwingung mit dem Druckknoten<br />

in der Mitte der Schwingungsform. Die Prinzip-Skizze<br />

des Antriebsstrangs verdeutlicht, dass die T-Verzweigung mit der<br />

Zuleitung zum Verbraucher 2 etwas außerhalb der Mitte der<br />

Verbindungsleitung von Quelle zu Verbraucher 1 liegt. Dies hat<br />

zur Folge, dass die T-Verzweigung in einem Druckbauch der<br />

zweiten Schwingungsordnung liegt. Die Pulsation der zweiten<br />

Ordnung der Grundschwingung wirkt somit als Anregung für die<br />

Leitung von der T-Verzweigung zum Verbraucher 2. Der<br />

abzweigende Leitungsstrang wird hierdurch mindestens<br />

zwangsangeregt und kann im ungünstigsten Fall sogar seinerseits<br />

in Resonanz geraten. Den genau entgegengesetzten Fall<br />

zeigte die zweite in Bild 07 markierte Schwingung. Die T-<br />

Verzweigung liegt jetzt genau in einem Druckknoten, wodurch<br />

es in der Zuleitung zu Verbraucher 1 zu keiner Pulsationsanregung<br />

kommt, obwohl im Leitungsstrang deutlich die<br />

Pulsationen der vierten Schwingungsordnung von Quelle zum<br />

Verbraucher 2 zu erkennen sind.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die simulative Druckschwingungsanalyse eines verzweigten<br />

Leitungssystems ist zu einem praxistauglichen Werkzeug herangereift,<br />

mit dem sich die hydraulischen Eigenfrequenzen eines<br />

hydrostatischen Antriebsstrangs komfortabel ermitteln lassen. Die<br />

Visualisierung der Druckschwingungen in den einzelnen Leitungszweigen<br />

ermöglicht eine umfassende Interpretation der Schwingungssituation<br />

und vereinfacht die Lokalisierung von Bereichen<br />

hoher und niedriger Druckpulsationen − die Grundvoraussetzung<br />

für erfolgreiche Abhilfemaßnahmen. Im Nachgang zur Problemanalyse<br />

ist die Simulation ideal für die Überprüfung der<br />

Dimensionierung und für die richtige Positionierung der Abhilfemaßnahmen,<br />

bevor kostspielige Messkampagnen am realen<br />

Fahrzeug starten. Unter Berücksichtigung der drehzahlabhängigen<br />

Anregungsfrequenzen der Hydrostaten ist es möglich, Modifikationen<br />

hinsichtlich Notwendigkeit und Wirksamkeit zu bewerten.<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] Kohmächer, T.; „Modellbildung, Analyse und Auslegung hydrostatischer<br />

Antriebsstrangkonzepte“, Dissertation RWTH Aachen, Aachen, 2008<br />

[2] n. n.; „DSHplus – Simulationsprogramm für fluidtechnisch mechatronische<br />

Systeme“, FLUIDON Gesellschaft für <strong>Fluidtechnik</strong> mbH, Aachen, 2017<br />

[3] Pasquini, E., Baum, H., Murrenhoff, H.; „Die Schallgeschwindigkeit von<br />

Fluiden in nachgiebigen Leitungen – Teil I: Leitungen mit linear-elastischem<br />

Materialverhalten“, <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 4/2017<br />

[4] Baum, H., Pasquini, E.; „Druckschwingungsanalyse von Leitungssystemen mit<br />

viskoelastischem Materialverhalten der Rohrwand - Modellsynthese und<br />

messtechnische Ermittlung der Modellparameter“, VDI-Tagung SimVec,<br />

22.-23.11.2016, Baden-Baden<br />

[5] Baum, H., Becker, K., Faßbender, A.; „Hybrid Pump Model for 1D Hydraulic<br />

System Simulation“, The 9th International Fluid Power Conference, 24. -<br />

26.3.2014, Aachen<br />

[6] Seite „Spektrogramm“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand:<br />

28. Juli 2018, 09:50 UTC. URL: https://de.wikipedia.org (Abgerufen: 28.<br />

März <strong>2019</strong>, 15:27 UTC)<br />

Autor:<br />

Dr.-Ing. Heiko Baum, FLUIDON Gesellschaft für <strong>Fluidtechnik</strong> mbH, Aachen<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />

Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />

Prof. Dr.-Ing. A. Feuser, Lohr a. M.<br />

Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />

Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />

Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />

Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />

Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />

Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />

Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />

Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />

Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />

Memmingen<br />

Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />

Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />

Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />

Der Vorsitzende und stellvertretende<br />

Vorsitzende des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 41


Herr Ivantysyn, stellen Sie sich bitte kurz vor.<br />

Ich bin 32 Jahre alt, ursprünglich in der Slowakei geboren und<br />

dann in der Nähe von Hamburg, Bad Oldesloe in Schleswig<br />

Holstein, aufgewachsen. Kurz vor meinem Abitur bin ich mit<br />

meiner Familie in die USA, nach Lafayette im Bundesstaat<br />

Indiana, gezogen und habe dort dann meinen Schulabschluss<br />

gemacht. Die Stadt ist geprägt von der Purdue University, eine der<br />

renommierteren technischen Universitäten in den USA. Dort<br />

habe ich dann auch meinen Bachelor und Master im Maschinenbau<br />

absolviert. Seit 2011 bin ich dann nach Dresden gekommen,<br />

um hier am Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (oder neuerdings mechatronischen<br />

Maschinenbau) der TU Dresden zu promovieren.<br />

Wieso haben Sie sich für die <strong>Fluidtechnik</strong> entschieden? Was<br />

fasziniert Sie an diesem Forschungsfeld?<br />

Es liegt bei mir quasi im Blut, meine beiden Eltern sind Ingenieure<br />

die in der <strong>Fluidtechnik</strong> tätig waren. Meine Mutter, Monika Ivantysynova,<br />

war Professorin an der Purdue University. Ihre<br />

Forschung hatte mich schon immer begeistert. Schon seit dem ich<br />

klein war, war ich umgeben von Baumaschinen und Prüfständen,<br />

daher hatte ich eine gewisse Affinität zur Hydraulik und war<br />

fasziniert von den Kräften und Energien die in diesen Bauteilen<br />

gebändigt werden.<br />

Woran forschen Sie aktuell?<br />

Zurzeit beschäftige ich mich mit der virtuellen Auslegung von<br />

hydrostatischen Verdrängermaschinen. Hier geht es sowohl darum,<br />

die Lebensdauer und Verschleißverhalten in der Simulation abbilden<br />

zu können, als auch die Auslegung dieser Maschinen so weit<br />

wie möglich virtuell zu halten. Der Test dieser Komponenten ist<br />

äußerst kostenintensiv daher ist es erstrebenswert, den Trial & Error<br />

Designprozess – vor allem der Dichtspalte – weitestgehend virtuell<br />

zu halten. Dafür habe ich mehrere Prüfstände aufgebaut, in denen<br />

ich Spalt- und Temperaturmessungen an Axialkolbenpumpen<br />

durchgeführt habe. Diese dienen nicht nur zur Validierung der<br />

Simulation, sondern auch dazu, das Verhalten des Dichtspalts bei<br />

unterschiedlichsten Betriebspunkten beschreiben zu können.<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

ROMAN IVANTYSYN,<br />

IMD DER TU DRESDEN<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> präsentiert Ihnen in dieser Serie<br />

regelmäßig die Entwickler von morgen.<br />

Dieses Mal stellen wir Roman Ivantysyn vor,<br />

der aktuell am IMD (ehemals IFD) der TU<br />

Dresden promoviert. Ihm wurde die<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> quasi in die Wiege gelegt.<br />

Wie sieht Ihre Vision für die <strong>Fluidtechnik</strong> aus?<br />

Meine Vision für die <strong>Fluidtechnik</strong> ist recht ambitioniert. Zunächst<br />

bin ich stark davon überzeugt, dass die <strong>Fluidtechnik</strong> noch einen<br />

großen Sprung vor sich hat. Die Widerstandssteuerung, wie sie<br />

heute in fast allen Systemen Standard ist – sprich die Kontrolle der<br />

Aktuatorbewegung durch Drosselventile – sehe ich als veraltete<br />

Technologie. Die Kontrolle der Bewegung sollte alleine durch die<br />

Volumenstromquelle, also durch die dynamische Verstellung des<br />

Fördervolumens der Pumpe geschehen. Die Pumpentechnologie<br />

ist heutzutage durchaus in der Lage dies schon zu tun, es benötigt<br />

nur ein optimiertes Stellsystem der Pumpe. Dabei ist die Geschwindigkeit<br />

des Stellventils der maßgebende Faktor wie schnell diese<br />

Verstellung möglich ist. Das Einsparpotential der Verdrängersteuerung<br />

ist natürlich maschinenabhängig, allerdings liegt es<br />

meist im zweistelligen Prozentbereich, etwas wovon andere<br />

Industrien nur träumen können. Diese Technologie in Kombination<br />

mit virtuell optimierten Komponenten, die z. B. auf den Betrieb<br />

mit Wasser als Arbeitsmedium ausgelegt sind, wird die <strong>Fluidtechnik</strong><br />

neu aufblühen lassen. Zurzeit sehe ich den Ball bei der<br />

Pumpenindustrie, denn diese müssen dazu in der Lage sein,<br />

schnell und kostengünstig Pumpen, die für die Verdrängersteuerung<br />

geeignet sind, in verschiedensten Größen zur Verfügung<br />

zu stellen. Das Virtual Prototyping sollte dabei enorm helfen, die<br />

Entwicklungskosten neuer Pumpenreihen stark zu reduzieren.<br />

tu-dresden.de/ing/maschinenwesen/imd<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>


IM NÄCHSTEN HEFT: 7-8/<strong>2019</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 30. 07. <strong>2019</strong><br />

ANZEIGENSCHLUSS: 15. 07. <strong>2019</strong><br />

01<br />

01 Mangelndes Fachwissen gepaart mit Bedenken<br />

sind ein Hinderungsgrund für den verbreiteten<br />

Einsatz vernetzter, prognosefähiger und datengestützter<br />

Technologien. Angesichts dessen macht<br />

Shell Lubricants in seinem Industriebericht<br />

„Exploring Industry 4.0“ deutlich, dass eine<br />

Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung ist,<br />

um vom Fortschrittspotenzial profitieren zu können.<br />

Foto: Shell<br />

02<br />

03<br />

02 Für maritime Anwendungen bietet Roth<br />

Hydraulics widerstandsfähige Blasenspeicher.<br />

Extremen Einsatzbedingungen wie rauem Wind,<br />

oder starkem Seegang halten sie zuverlässig stand.<br />

Sie haben einen hohen Wirkungsgrad, sind<br />

wartungsarm und flexibel in der Speichergröße.<br />

Foto: Roth Hydraulics<br />

03 Bosch Rexroth vereint seine Expertisen aus den<br />

Bereichen elektrische Industrielösungen und mobile<br />

Arbeitsmaschinen mit der langjährigen Expertise im<br />

Bereich der Elektromobilität. Das Ergebnis ist ein<br />

umfangreiches Portfolio an Komponenten für die<br />

Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen<br />

Foto: Bosch Rexroth<br />

IMPRESSUM<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2019</strong> im 63. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Peter Becker B. A.,<br />

Tel.: 06131/992-210, E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />

Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin,<br />

Tel: 0241/80-47701, Fax: 0241/80-647712,<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />

Tel.: 0241/80-47710, Fax: 0241/80-647712,<br />

E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />

Anna Schätzlein,<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 59: gültig ab 1. Oktober 2018<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH,<br />

Lise-Meitner-Straße 2,<br />

55129 Mainz,<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

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www.engineering-news.net<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

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Karl-Härle-Straße 2, 56075 Koblenz<br />

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Vertrieb: Sarina Grazin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.grazin@vfmz.de<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

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jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />

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DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

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<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 43


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