O+P Fluidtechnik 6/2019
O+P Fluidtechnik 6/2019
O+P Fluidtechnik 6/2019
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5445<br />
06 Juni <strong>2019</strong><br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
08 I LOUNGE<br />
„Die Vielfältigkeit der<br />
Hydraulik fasziniert mich“<br />
Timo Weber<br />
26 I 5G IN DER<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Der Einfluss von 5G auf<br />
elektrohydraulische<br />
Regelungen<br />
VON PORT ZU PORT<br />
14 I Full-Liner für<br />
hydraulische Leitungen<br />
oup-fluidtechnik.de
TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
FLUIDTECHNIK<br />
KONSTRUKTIONS-<br />
JAHRBUCH 2018<br />
5445<br />
5445<br />
Sonderausgabe<br />
9 Print-Ausgaben im Jahr<br />
+ Sonderausgabe <strong>O+P</strong> Report (1x jährlich)<br />
+ Sonderausgabe <strong>O+P</strong> Konstruktionsjahrbuch<br />
(1x jährlich)<br />
34 | DURCHLEUCHTET –<br />
SICHERE UND EFFZIENTE<br />
SCHLAUCHVERBINGUNDEN<br />
DAS AKTUELLE<br />
PRODUKTANGEBOT<br />
DER FLUIDTECHNIK<br />
DAS BASISKOMPENDIUM FÜR DEN<br />
INGENIEUR IN PLANUNG,<br />
KONSTRUKTION UND BETRIEB.<br />
KLAR GEGLIEDERT. MIT ALLEN<br />
LEISTUNGSDATEN.<br />
ANTRIEBE<br />
Hydraulikzylinder für<br />
den Stahlwasserbau<br />
oup-fluidtechnik.de<br />
PUMPEN UND PUMPENAGGREGATE<br />
ANTRIEBE<br />
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
MESSTECHNIK<br />
WEITERE SYSTEMKOMPONENTEN<br />
OUP_RP_SO_Titel_Montanhydraulik_2017_2245255.indd 1 29.06.2018 14:25:22<br />
oup-fluidtechnik.de<br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
54 I FORSCHUNG<br />
IM DIALOG<br />
Experten diskutieren<br />
Erfolgsprojekt STEAM<br />
oup-fluidtechnik.de<br />
12 I BREXIT<br />
Welche Auswirkungen hat<br />
der Austritt auf die Branche?<br />
08 I MENSCHEN<br />
UND MÄRKTE<br />
„Mich faszinieren die Dynamik<br />
und der Facettenreichtum<br />
der <strong>Fluidtechnik</strong>“<br />
COMMUNITY<br />
GRUNDLAGEN<br />
PRODUKTKATALOG<br />
FIRMENVERZEICHNIS<br />
Peter-Michael Synek (VDMA)<br />
OUP_SO_Titel_VOSS_2016_08.indd 1 11.10.2016 10:33:46<br />
+<br />
Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />
Der Bluetooth-Lautsprecher<br />
MSS-560.bt3<br />
Akku, Freisprecher & NFC, 5W, inkl. Zubehör;<br />
kompatibel mit Bluetooth-Smartphones, Tablets und PCs<br />
max. Akkulaufzeit: bis zu 6 Stunden<br />
Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />
6 Telefax: 06131-992/100 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: engineering-news.net & Telefon: 06131-992/147<br />
Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>O+P</strong>“ abonnieren<br />
Das Jahresabonnement umfasst 9 Ausgaben und kostet € 159,- (Ausland € 179,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />
erhalte ich den Bluetooth-Lautsprecher. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />
4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />
Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />
vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />
Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene und VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Grundlage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />
widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />
Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />
„<strong>O+P</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
5G: „GAME CHANGER“<br />
IN DER HYDRAULIK?<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
der Mobilfunkstandard 5G ist angesichts der aktuellen<br />
Versteigerung der Frequenzen regelmäßig Thema in der<br />
Tagespresse. Auch für die Industrie ist die nächste Generation der<br />
mobilen Kommunikation von großer Wichtigkeit. Vielfach wird<br />
5G als das Schlüsselelement auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />
bezeichnet. Der neue Mobilfunkstandard kann die<br />
kabel gebundene Kommunikation innerhalb der Fabrik ablösen.<br />
Dank erheblich niedrigerer Latenzzeiten wird kabellose<br />
Maschinen kommunikation in Echtzeit möglich und somit auch<br />
für sicherheitskritische Anwendungen anwendbar.<br />
FLUIDTECHNIK<br />
NEWSLETTER<br />
DER E-MAIL-SERVICE<br />
für die<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>-Szene<br />
Aktuelle Nachrichten<br />
rund um Hydraulik<br />
und Pneumatik, Aktorik,<br />
Steuerelektronik<br />
und Sensorik<br />
5G könnte jedoch nicht nur Vorteile für übergreifende<br />
Produktions prozesse und die innerbetriebliche Logistik mit<br />
sich bringen – sondern auch die Regelung elektrohydraulischer<br />
Systeme nachhaltig verändern. Unsere Experten sind sich<br />
sicher: Wenn 5G die anvisierte Leistungsfähigkeit erreicht,<br />
können in einigen Jahren hydraulische Regelkreise auch<br />
drahtlos geschlossen werden. Wie dies aussehen könnte, lesen<br />
Sie ab Seite 26.<br />
Spielt 5G auch in Ihren Planungen bereits eine Rolle? Dann<br />
lassen Sie es mich wissen. Gerne greifen wir Ihre Story für<br />
unsere Berichterstattung auf.<br />
Ihr<br />
Peter Becker<br />
p.becker@vfmz.de<br />
ERSCHEINT<br />
MONATLICH<br />
JETZT<br />
KOSTENLOS<br />
ANMELDEN!<br />
http://bit.ly/News_VFV
INHALT<br />
11<br />
24<br />
42<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 Ressourcenschonung im<br />
Pressenbau<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
08 Timo Weber, R+L Hydraulics:<br />
„Die Vielfältigkeit der Hydraulik<br />
fasziniert mich“<br />
PERSONALIEN<br />
10 Clark Europe GmbH: Schlagkräftiges<br />
Team für die Zukunft<br />
VDMA<br />
11 Infotag <strong>Fluidtechnik</strong>: Gemeinsam<br />
forschen für eine erfolgreiche<br />
Hydraulik und Pneumatik<br />
SENSOR+TEST<br />
12 Innovationsdialog für<br />
Sensoriker und Messtechniker<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TITEL ROHRBEARBEITUNG<br />
14 Full-Liner Strategie<br />
international erfolgreich<br />
MESSENACHBERICHT<br />
18 Trends und Highlights der<br />
Hannover Messe <strong>2019</strong><br />
INDUSTRIE 4.0<br />
22 VDMA-Forum Motion & Drives:<br />
Intelligente Antriebs- und<br />
<strong>Fluidtechnik</strong><br />
SERVOVENTIL<br />
24 Abscherprozess bei<br />
Warmpressen optimiert<br />
DIGITALISIERUNG<br />
26 Der Einfluss von 5G auf elektrohydraulische<br />
Regelungen<br />
PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
34 KMU: Wie Sie die<br />
Digitalisierung erfolgreich<br />
angehen<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
SIMULATION<br />
38 Druckschwingungsanalyse<br />
hydrostatischer<br />
Antriebsstränge<br />
<strong>O+P</strong> STELLT VOR<br />
42 Roman Ivantysyn, IMD der<br />
TU Dresden<br />
ANZEIGE<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
43 Impressum<br />
TITELBILD<br />
Walter Stauffenberg<br />
GmbH & Co.KG, Werdohl<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
32<br />
TOP<br />
ECO<br />
LEADER<br />
AGGREGAT NSPi<br />
VOLUMEN- UND DRUCKGEREGELTE HYDRAULIK<br />
Energieeffizient:<br />
Bis zu 69 % Stromersparnis<br />
Flüsterleise mit nur 53 dB(A)<br />
Platzsparend durch kompakte Bauweise<br />
Ideal für Retrofit<br />
bei bestehenden<br />
Aggregaten<br />
SPECIAL INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
BILANZ<br />
29 Klaus Brinkmann über die ersten 300 Tage als Head<br />
Head of Sales bei SMC<br />
LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
30 Schlauchverbindungen aus Edelstahl − erste Wahl<br />
in rauen Umgebungen<br />
DICHTHEITSPRÜFUNG<br />
32 Prüfadapter machen Dichtungsmittel obsolet<br />
MADE IN JAPAN<br />
www.nachi.de<br />
HYDRAULICS | ROBOTICS | BEARINGS | TOOLS
MENSCHEN UND MÄRKTE
RESSOURCENSCHONUNG IM PRESSENBAU<br />
Das „big picture“ zeigt einen autarken<br />
Pressenantrieb von Voith mit einer Presskraft<br />
von 4 000 kN der mit lediglich 50 l Öl<br />
auskommt. Außerdem benötigt er eine sehr<br />
geringe Kühlleistung dank der hohen<br />
Energieeffizienz und steigert die Produktivität<br />
durch die hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Die<br />
autarke Einheit beinhaltet den hydraulischen<br />
Aktuator und die Steuerung sowie den<br />
Servomotor.<br />
www.voith.com<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 7
DIE VIELFÄLTIGKEIT DER<br />
HYDRAULIK FASZINIERT MICH<br />
Timo Weber ist ein typischer<br />
Quereinsteiger. Nachdem er die<br />
ersten beruflichen Schritte in einer<br />
völlig anderen Branche machte, ist<br />
er im Jahr 2015 der <strong>Fluidtechnik</strong>-<br />
Community beigetreten. Seitdem<br />
ist er bei der R+L Hydraulics GmbH<br />
aus Werdohl beschäftigt, seit 2018<br />
sogar als General Manager. Wir<br />
sprachen mit ihm u.a. über die<br />
Zugehörigkeit zum Timken-Konzern<br />
und darüber, was ihn an der<br />
Hydraulik fasziniert.<br />
Herr Weber, wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Position gekommen?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Man kann mich wohl als Quereinsteiger in die <strong>Fluidtechnik</strong><br />
bezeichnen. Ursprünglich begann ich meinen beruflichen<br />
Werdegang in der Leuchtenindustrie. Dort konnte<br />
ich mich bei einem Weltmarktführer für Leuchtenkomponenten<br />
vom Auszubildenden über den Vertriebssachbearbeiter<br />
bis hin zum Gebietsverkaufsleiter für Großbritannien<br />
entwickeln. In dieser Position habe ich für drei Jahre in<br />
London gelebt und vor Ort die Vertriebsorganisation der<br />
englischen Niederlassung ausgebaut und weiterentwickelt.<br />
Parallel konnte ich in England meinen Master im Bereich<br />
Wirtschaftswissenschaften absolvieren. Nach dem abgeschlossenen<br />
Studium und einer Betriebszugehörigkeit von<br />
zehn Jahren wollte ich im Alter von 29 Jahren den<br />
nächsten beruflichen Karriereschritt setzen. Gleichzeitig<br />
war es mir wichtig, neue Industrien und Technologien<br />
kennenzulernen. Dadurch bin ich im Jahr 2015 zur<br />
Hydraulik gekommen. Damals hatte ich die Möglichkeit,<br />
die Gesamtvertriebsleitung bei R+L Hydraulics zu<br />
übernehmen. Innerhalb von drei Jahren wurde ich zum<br />
General Manager der R+L Hydraulics GmbH befördert,<br />
womit ich seit 2018 das operative und strategische<br />
Geschäft von R+L leite. Dies stets in enger Kooperation<br />
mit unserem kaufmännischen Leiter Karsten Reimann<br />
und dem US-Geschäftsführer Mat Happach.<br />
Seit 2016 gehört R+L Hydraulics zur Timken Gruppe. Was hat sich für Sie und das Unternehmen dadurch geändert?<br />
Grundsätzlich arbeiten wir weiterhin als eigenständiges<br />
Unternehmen. Unsere Zugehörigkeit zum Timken-<br />
Konzern bietet jedoch vielfältige Möglichkeiten für R+L<br />
als mittelständisches Unternehmen. Angefangen vom<br />
Zugang zu einer breiten Vertriebsorganisation über die<br />
Anbindung an das bestehende Händlernetz bis hin zur<br />
gemeinsamen Entwicklung des Produktportfolios.<br />
Gleichzeitig sind durch die gemeinsame Erschließung<br />
neuer Märkte und Kundenpotenziale unsere Entwicklungsmöglichkeiten<br />
um ein Vielfaches gestiegen.<br />
Zunächst war jedoch eine schrittweise und gut durchdachte<br />
Integration oberste Prämisse. Hierbei war<br />
entscheidend, den Fokus auf unsere Kunden in der<br />
Hydraulikindustrie beizubehalten. Gleichzeitig ist es das<br />
Ziel mit Timken im Bereich der Antriebstechnik und<br />
Industriekupplungen zu wachsen und das Portfolio<br />
gemeinsam weiterzuentwickeln sowie die eigenen<br />
Fertigungsmöglichkeiten auszubauen.<br />
8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
Timo Weber<br />
Was macht für Sie die Faszination Hydraulik aus?<br />
Ihre Vielfältigkeit. Dies war für mich einer der Beweggründe,<br />
warum ich mich damals für den Wechsel in die<br />
Hydraulikindustrie entschieden habe. So kann es beispielsweise<br />
vorkommen, dass man morgens einen<br />
Hersteller für Spritzgussanlagen besucht, mittags mit<br />
Baumaschinenherstellern über gemeinsame Entwicklungen<br />
im Bereich der Mobilhydraulik spricht und<br />
abends mit Kunden aus der Windenergie individuelle<br />
Produktlösungen für erneuerbare Energien entwickelt.<br />
Die Hydraulik bietet Lösungen für eine Vielzahl unterschiedlichster<br />
Industrien, wodurch man täglich seinen<br />
eigenen Horizont erweitert und sich mit sehr interessanten<br />
Persönlichkeiten über unterschiedlichste<br />
Anforderungen und Erwartungen austauscht.<br />
Worin besteht Ihrer Meinung nach die größte künftige Herausforderung der <strong>Fluidtechnik</strong>?<br />
Ich denke hier gibt es aktuell zwei sich abzeichnende<br />
Trends. Zum einen das steigende Umweltbewusstsein<br />
– eine Entwicklung die ich persönlich sehr begrüße – in<br />
Verbindung mit Anforderungen an eine höhere Energieeffizienz.<br />
Meine Erfahrungen in der Leuchtenindustrie<br />
haben gezeigt, dass eine solche Entwicklung sehr<br />
schnell voranschreiten kann und dadurch eine ganze<br />
Industrie zum Umdenken bewegt wird (Stichwort LED-<br />
Technik, welche die Leuchtenindustrie innerhalb von<br />
knapp zwei bis drei Jahren revolutioniert hat). Zum<br />
anderen werden die Entwicklungen und Lösungen im<br />
Bereich Industrie 4.0 und Predictive Maintenance in<br />
Zukunft eine größere Rolle spielen. Hier steht die<br />
Industrie aktuell noch am Anfang der Entwicklung und<br />
es wird entscheidend sein, welche kundenseitigen<br />
Anforderungen sich daraus ergeben.<br />
www.rl-hydraulics.com<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 9
PERSONALIEN<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Das neu aufgestellte Managementteam der Clark Europe GmbH: v. l. n. r. Stefan Budweit,<br />
Director Sales & Marketing, Andreas Krause, COO, Rolf Eiten President & CEO, Markus Jöckel,<br />
Director Parts Sales & Truck Admin und Klaus Krentscher, Director Technical Support.<br />
ULRICH JOCHEM & PAUL KRÖNING<br />
übernehmen neue Aufgaben bei Parker Hannifin. Ulrich<br />
Jochem (links) ist neuer General Manager der Prädifa<br />
Technology Division. Er tritt damit die Nachfolge von<br />
Thomas Ottawa an, der von Parker zum Vice President<br />
Operations der Motion Systems Group Europe berufen<br />
worden war. Ulrich Jochem startete im April 2017 als<br />
General Manager der Hydraulic Controls Division<br />
Europe bei Parker und profilierte sich unter anderem<br />
durch die erfolgreiche Zusammenlegung mit der<br />
Engineered System Solutions Division zur neu gebildeten<br />
Industrial Systems Division Europe. Seine<br />
Führungsexpertise hatte er in leitenden Positionen bei<br />
verschiedenen Industrieunternehmen erworben, z.B.<br />
Linde AG bzw. Kion Group AG, Claas und Bombardier.<br />
Jochems bisherige Aufgabe als General Manager der<br />
Industrial Systems Division Europe übernimmt Paul<br />
Kröning, zuvor Operations Manager bei der High<br />
Pressure Connectors Europe Division.<br />
MAGNUS<br />
STEGMANN<br />
übernimmt die Leitung des<br />
Bereichs Products &<br />
Markets beim Technologieunternehmen<br />
Linde<br />
Hydraulics GmbH & Co. KG.<br />
Damit verantwortet er<br />
global die Bereiche Product<br />
Management, Business<br />
Development und<br />
Marketing & Corporate<br />
Communications des<br />
internationalen Herstellers<br />
von Antriebssystemen aus<br />
Hydraulik, Elektrotechnik<br />
und Elektronik.<br />
SCHLAGKRÄFTIGES TEAM<br />
FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Die Clark Europe GmbH mit Sitz in Duisburg<br />
hat mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2019</strong> ihre<br />
Führungsriege im operativen Geschäftsbereich<br />
sowie im Vertrieb und Marketing<br />
neu aufgestellt. Dieser Schachzug war nötig,<br />
um das Unternehmen für die Zukunft zu<br />
rüsten und insbesondere die Weichen für<br />
die geplante Montagefertigung am<br />
Standort Duisburg zu stellen. Um sich<br />
zukünftig noch besser auf die strategische<br />
Geschäftsentwicklung konzentrieren zu<br />
können, hat Rolf Eiten, President & CEO der<br />
Clark Europe, die Leitung des operativen<br />
Geschäfts an Andreas Krause abgegeben.<br />
Als neuer COO (Chief Operating Officer)<br />
verantwortet dieser zukünftig das Ersatzteilwesen,<br />
die Auftragsabwicklung, den<br />
technischen Support, die IT, das europäische<br />
Entwicklungszentrum sowie die Logistik in<br />
der Europazentrale. Krause ist seit 2008 bei<br />
Clark Europe beschäftigt und hatte zuletzt<br />
die Position des Technical Director inne.<br />
Andreas Krause seinerseits gibt den<br />
Staffelstab an Klaus Krentscher weiter, der<br />
vormals seinen Wirkungskreis als Manager<br />
im R&D-Bereich fand und hier maßgeblich<br />
an der Entwicklung der neuen Clark S-Series<br />
mitgearbeitet hat. Der Bereich Marketing<br />
geht zukünftig in den Verantwortungsbereich<br />
von Stefan Budweit, der dann als<br />
Director Sales & Marketing sämtliche<br />
Vertriebsaktivitäten unter sich vereint. Im<br />
Zuge der Planung einer Montagefertigung<br />
wurde die Position des Director Logistics neu<br />
geschaffen. Dieses Verantwortungsgebiet<br />
übernimmt Karl Hielscher, vormals mit der<br />
Garantie und dem Service bei Clark betraut.<br />
Zu Hielschers künftigen Aufgaben gehört<br />
neben der gesamten innerbetrieblichen<br />
Logistik inklusive der Teileversorgung der<br />
zukünftigen Produktionslinie die Werkstatt,<br />
das Ersatzteillager sowie der Kundendienst<br />
für den Direktvertrieb, den Clark seit<br />
letztem Jahr für die Region Duisburg<br />
etabliert hat. Den Bereich Ersatzteillager hat<br />
Hielscher von Markus Jöckel übernommen;<br />
der vormalige Director Parts & Distribution<br />
ist nunmehr für den Vertrieb und die<br />
Auftragsabwicklung von Ersatzteilen sowie<br />
für den Einkauf verantwortlich. In der<br />
Funktion des Director Parts Sales & Truck<br />
Admin untersteht Jöckel zudem die<br />
Abteilung Auftragsabwicklung Clark<br />
Flurförderzeuge.<br />
„Mit der neuen strategischen Aufstellung<br />
unseres Managementteams möchten wir<br />
uns für die zukünftigen Herausforderung im<br />
Markt optimal aufstellen, damit wir den<br />
Anforderungen unserer Kunden noch besser<br />
entsprechen können“, erklärt Rolf Eiten,<br />
dem weiterhin die Bereiche Vertrieb und<br />
Finanzen direkt unterstellt sind.<br />
www.www.clarkmheu.com<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
VDMA<br />
GEMEINSAM FORSCHEN FÜR EINE<br />
ERFOLGREICHE HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />
Am 25. Juni <strong>2019</strong> findet die diesjährige<br />
Informationsveranstaltung und<br />
Mitgliederversammlung des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA-Haus in Frankfurt am<br />
Main statt.<br />
Im Rahmen der öffentlichen Informationsveranstaltung am<br />
Vormittag stellen die Forschungsstellen den Stand der Arbeiten<br />
bzw. gewonnene Ergebnisse der vom Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />
im VDMA initiierten Vorhaben vor. Das Programm der<br />
Informationsveranstaltung kann ab Mitte Mai <strong>2019</strong> von der Geschäftsstelle<br />
angefordert werden.<br />
Das Instrument der industriellen Gemeinschaftsforschung bietet<br />
eine einzigartige Möglichkeit, branchenrelevante Themen gemeinsam<br />
im vorwettbewerblichen Rahmen durchzuführen. Diese Art<br />
der vorwettbewerblichen Gemeinschaftsforschung ermöglicht es<br />
insbesondere den mittelständischen Firmen mit Blick auf deren<br />
FuE-Ressourcen, an neuesten Forschungsergebnissen zu partizipieren.<br />
Forschungsprojekte dienen auch der Ausbildung und Qualifizierung<br />
dringend benötigter Nachwuchskräfte.<br />
Berichtet wird über die Themenfelder:<br />
n Industrie 4.0 - Digitalisierung, Vernetzung und Kommunikation<br />
in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
n <strong>Fluidtechnik</strong> im Wettbewerb<br />
n Energieeffizienz pneumatischer und hydraulischer Komponenten<br />
und Systeme<br />
n Entwicklungsmethodik und Simulation<br />
n Druckflüssigkeiten und Dichtungstechnik<br />
Im Rahmen der am Nachmittag stattfindenden Mitgliederversammlung<br />
werden von den Forschungsstellen neue Projektideen<br />
vorgestellt, über deren Aufgreifen die Mitglieder des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> eine Entscheidung treffen.<br />
Weitere Auskünfte über den Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> und<br />
über die Veranstaltung am 25. Juni <strong>2019</strong> erteilt:<br />
Peter-Michael Synek, Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA,<br />
Lyoner Straße 18, 60528 Frankfurt am Main, Telefon: 069 6603-1513,<br />
E-Mail: peter.synek@vdma.org.<br />
Foto: P. Becker, <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />
Fluid.vdma.org<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 11
MESSEVORBERICHT<br />
INNOVATIONSDIALOG<br />
FÜR SENSORIKER UND MESSTECHNIKER<br />
Wenige Wochen vor der Eröffnung laufen die Vorbereitungen für die<br />
SENSOR+TEST vom 25. bis 27. Juni <strong>2019</strong> auf Hochtouren. Anlässlich der<br />
Jahrespressekonferenz des AMA Verbands für Sensorik und Messtechnik e.V. in<br />
Nürnberg gab Veranstalter Holger Bödeker einen positiven Ausblick auf die<br />
diesjährige Ausgabe der Fachmesse für Sensorik, Mess- und Prüftechnik.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Laut Holger Bödeker, Geschäftsführer der veranstaltenden<br />
AMA-Service GmbH, liegt die SENSOR+TEST <strong>2019</strong> gut im<br />
Plan: „Turnusgemäß erwarten wir in diesem Jahr etwas weniger<br />
Aussteller als im Vorjahr, da die 2018 zeitgleich stattfindende<br />
ettc – European Test and Telemetry Conference erst 2020<br />
wieder gemeinsam mit der SENSOR+TEST durchgeführt wird.<br />
Zudem ist unser neuer Messetermin in der letzten Juniwoche<br />
noch nicht bei allen Ausstellern vollständig eingeplant. Dennoch<br />
rechnen wir nach aktuellem Stand mit etwa 530 teilnehmenden<br />
Ausstellern aus dem In- und Ausland. Schon jetzt haben Unternehmen<br />
und Insti tute aus 30 Ländern eine Vielzahl von Innovationen<br />
angekündigt.“<br />
REGES INTERESSE AM RAHMENPROGRAMM<br />
Die für das umfangreiche Rahmenprogramm der SENSOR+TEST<br />
eingereichten Präsentationen der Aussteller müssen vor ihrer endgültigen<br />
Aufnahme noch die Qualitätsprüfung durch ein Fachgremium,<br />
bestehend aus Mitgliedern des AMA-Ältestenrats, absolvieren.<br />
Dazu Holger Bödeker: „Die Qualität der Einreichungen zu<br />
den Vortragsforen hat sich durch diese Maßnahme signifikant<br />
erhöht. Davon profitieren vor allem die Besucher unserer Messe. Wir<br />
dürfen uns jetzt bereits auf ein hochattraktives Programm freuen.“<br />
Nicht nur bei den Vorträgen steht das diesjährige Sonderthema der<br />
Messe – Sensorik und Messtechnik für die Prozessautomation –<br />
hoch im Kurs. Auch das Sonderforum dazu ist nahezu ausgebucht.<br />
Rege Nachfrage herrscht auch nach der staatlich geförderten Beteiligung<br />
am Gemeinschaftstand „Innovation Made in Germany“ für<br />
junge innovative Unternehmen. Dieser wird <strong>2019</strong> schon zum<br />
zwölften Mal in Folge durch das Bundeswirtschaftsministerium<br />
gefördert und ist bereits zu 80 % belegt.<br />
NEUER KONGRESS-TURNUS<br />
Abweichend vom gewohnten Turnus wird die SENSOR+TEST bereits<br />
in diesem Jahr wieder von der 20. GMA/ITG-Fachtagung Sensoren<br />
und Messsysteme <strong>2019</strong> begleitet. Die bisherigen AMA-Kongresse<br />
SENSOR und IRS2 werden dann ab 2020 in die neue internationale<br />
Fachkonferenz SMSI 2020 – Sensor and Measurement Science<br />
International integriert.<br />
12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
MESSEVORBERICHT<br />
Unternehmen, die noch ausstellen möchten, sollten sich in jedem<br />
Fall beeilen. Sämtliche Informationen zu den vielfältigen Möglichkeiten<br />
einer Messeteilnahme finden interessierte Unternehmen auf<br />
der Webseite der SENSOR+TEST. Besucher können sich dort schon<br />
jetzt online ihren kostenlosen Eintrittsgutschein sichern.<br />
VIER TEAMS FÜR INNOVATIONSPREIS NOMINIERT<br />
Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik nominiert vier<br />
innovative Entwicklungen für den renommierten AMA Innovationspreis<br />
<strong>2019</strong>, der mit 10 000 Euro Preisgeld dotiert ist. Dem<br />
diesjährigen Aufruf zur Bewerbung folgten 38 Forscher- und Entwicklerteams<br />
aus dem In- und Ausland.<br />
Insgesamt 11 junge Unternehmen bewarben sich zudem um den<br />
Sonderpreis ‚Junges Unternehmen‘. Sie sind nicht länger als fünf<br />
Jahre am Markt, beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiter und erwirtschaften<br />
einen Jahresumsatz unter 10 Millionen Euro. In diesem<br />
Jahr gewinnt das Team der Senorics GmbH den Sonderpreis <strong>2019</strong><br />
für ‚PLAN B‘, ein kompaktes Analysegerät für kleine Brauereien. Das<br />
ausgezeichnete Team erhält einen kostenlosen Messeauftritt auf<br />
der SENSOR+TEST <strong>2019</strong> in Nürnberg und gehört weiterhin zu den<br />
Nominierten um den AMA Innovationspreis <strong>2019</strong>.<br />
„Die Jury durfte wieder sehr interessante Lösungen bewerten.<br />
Wir sind uns einig, dass viele dieser Innovationen die technische<br />
Basis für die Herausforderungen von morgen sind“, sagt der Juryvorsitzende<br />
Andreas Schütze von der Universität des Saarlandes.<br />
„In diesem Jahr nominieren wir vier Entwicklungen aus verschiedenen<br />
Anwendungsgebieten. Eins haben aber alle gemeinsam,<br />
die nominierten Projekte zeichnen sich durch ihre überzeugende<br />
wissenschaftliche Leistung und eine deutlich erkennbare Marktrelevanz<br />
aus.“<br />
www.ama-sensorik.de<br />
www.sensor-test.de<br />
NOMINIERTE DES AMA INNOVATIONS-<br />
PREISES <strong>2019</strong><br />
n HoloPort – Interferometer für die Werkzeugmaschine.<br />
Tobias Seyler, Johannes Engler.<br />
Fraunhofer-Institut IPM, Freiburg<br />
n Plan B – Kompaktes Analysegerät für kleine Brauereien.<br />
Dr. Ronny Timmreck, Dr. Robert Brückner,<br />
Dr. Matthias Jahnel, Robert Langer.<br />
Senorics GmbH, Dresden<br />
n Rechenkern für maschinelles Lernen eingebettet in<br />
einer 6-Achsen-Inertialmesseinheit.<br />
Marco Leo, Alessandra Rizzo, Andrea Donadel,<br />
Marco Castellano, Rossella Bassoli, Alessia Cagidiaco,<br />
Alessandro Locardi, Paolo Rosingana, Carlo Crippa<br />
STMicroelectronics, Cornaredo/Italien<br />
n XperYenZ – faseroptischer Sensor für absolute<br />
Distanzmessung<br />
Dr. Celal Mohan Ögün, Dr. Robert Send, Dr. Christopher<br />
Hahne, Bernd Scherwath, Michael Eberspach, Jonas<br />
Rahlf, Michael Uptmoor trinamiX GmbH, Ludwigshafen<br />
Der oder die Gewinner des AMA Innovationspreises<br />
<strong>2019</strong> werden am 25. Juni <strong>2019</strong> auf der Eröffnungsveranstaltung<br />
der Fachmesse SENSOR+TEST <strong>2019</strong> in<br />
Nürnberg bekanntgegeben. Die Übersicht aller<br />
Bewerbungen um den AMA Innovationspreis <strong>2019</strong><br />
finden Sie unter:<br />
http://bit.ly/AMAInno<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 13
ROHRBEARBEITUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
DAS ROHR ZUR STAUFF LINE<br />
Die seit 2014 konsequent verfolgte Strategie der<br />
Stauff Gruppe, Full-Liner für sämtliche<br />
Komponenten hydraulischer Leitungen zu sein,<br />
ist international erfolgreich: Inzwischen hat sich<br />
das Unternehmen mit Stauff Line weltweit als<br />
Systemanbieter und Experte für alle Fragen „von<br />
Port zu Port“ positioniert. Hierzu gehört auch die<br />
Leitung selbst, das gebogene Hydraulikrohr, das<br />
in mehreren eigenen Rohrbearbeitungszentren<br />
weltweit bis zur Anschlussreife gefertigt und<br />
konfektioniert wird.<br />
Bei der britischen Tochtergesellschaft der Stauff Gruppe<br />
gehört die Rohrbearbeitung seit über 20 Jahren zum<br />
Tagesgeschäft. Heute ist Stauff UK in Sheffield das globale<br />
Stauff-Kompetenzzentrum für Rohrbearbeitung. Auf einer<br />
Fläche von 2 800 m² werden mit derzeit 7 CNC-gesteuerten<br />
Rohrbiegemaschinen bis zu 8 000 gebogene Rohrabschnitte<br />
wöchentlich gefertigt. Das britische Rohrbearbeitungszentrum ist<br />
Vorbild für weitere Anlagen, die Stauff in den letzten Jahren bei<br />
internationalen Tochtergesellschaften eingerichtet hat, zuletzt in<br />
Russland, in Indien, Brasilien und Anfang dieses Jahres in den<br />
Vereinigten Staaten. Auch in Ländern wie Italien, China, Korea und<br />
Australien gehört das Biegen von Rohrleitungen teils seit Jahren<br />
zum Angebot. Derzeit in Planung ist der Aufbau weiterer Fertigungsstandorte<br />
in Europa und Asien; bereits in Umsetzung ist die<br />
Erweiterung der Kapazitäten in Russland.<br />
VOM ROHR ZUR EINBAUFERTIGEN LEITUNG<br />
Sämtliche Stauff Rohrbearbeitungszentren bieten den gesamten<br />
Prozess vom Rohmaterial bis zur einbaufertig vorkonfektionierten<br />
Leitung an: Die Fertigungsparameter werden entweder anhand<br />
eines Musters im Reverse Engineering mit einem digitalen Koordinatenmesssystem<br />
ermittelt oder aus den technischen Daten des<br />
Auftraggebers übernommen. Anschließend wird das entsprechend<br />
abgetrennte, entgratete und gereinigte Rohr gebogen, bevor je nach<br />
Kundenanforderung Komponenten wie Muttern und Schneidringe<br />
maschinell montiert und Rohrenden durch Bördeln oder Umformen<br />
für die Aufnahme von Rohrverbindungen vorbereitet werden.<br />
Weitere Arbeitsschritte können das Schweißen und Löten von<br />
Anschlussteilen mit anschließender Beschichtung bzw. Oberflächenveredelung<br />
und die Vormontage zusätzlicher Systemkomponenten<br />
wie Schellen, Flansche, Kugelhähne, Verteiler etc. sein.<br />
Anschließend werden auf Kundenwunsch mehrere derart vorbereitete<br />
Rohre zu komplexen Baugruppen und Modulen kombiniert,<br />
auf sogenannten Shadowboards oder A-Frames montiert und mit<br />
entsprechender Kennzeichnung auf Wunsch bis zum Montageband<br />
des Kunden geliefert. Qualitätskontrollen und Drückprüfungen<br />
sind in diesem Fertigungsprozess standardmäßig integriert. Die<br />
Vorteile für Maschinen- und Anlagenbauer liegen auf der Hand:<br />
deutliche Reduzierung von Beschaffungsaufwänden und<br />
Lager beständen für einzelne Komponenten, messbare Effizienzsteigerung<br />
durch Senkung von Montagezeiten und Erhöhung der<br />
Montagesicherheit durch Vermeidung von Montagefehlern, sowie<br />
die Verlagerung der umfänglichen Verantwortung von Anschluss zu<br />
Anschluss an einen einzigen Hersteller.<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
ROHRBEARBEITUNG<br />
POINTIERT<br />
FULL-LINER STRATEGIE INTERNATIONAL<br />
ERFOLGREICH<br />
STAUFF UK IST GLOBALES STAUFF-KOMPETENZ-<br />
ZENTRUM FÜR ROHRBEARBEITUNG<br />
ALLE STANDORTE MIT GLEICHEN HIGH-TECH-<br />
ROHRBIEGEAUTOMATEN AUSGESTATTET<br />
WEITERE FERTIGUNGSSTANDORTE IN<br />
EUROPA UND ASIEN IN PLANUNG<br />
STAUFF LINE: VERANTWORTUNG VON<br />
ANSCHLUSS ZU ANSCHLUSS<br />
Das Erfolgsmodell von Stauff UK stand schon bei der Konzeption<br />
von Stauff Line Pate: Seit der Einführung des eigenen Rohrverschraubungsprogramms<br />
Stauff Connect und der Integration der<br />
Voswinkel-Produkte im Zuge der Übernahme 2015, ist die Stauff-<br />
Gruppe weltweit nicht nur als Full-Liner sämtlicher Komponenten<br />
für hydraulische Leitungen, sondern auch als Systemanbieter und<br />
Lieferant anschlussfertig konfektionierter Baugruppen, gefragt –<br />
konsequenterweise inklusive der gebogenen Rohrleitungen.<br />
DAS ZIEL: ROHRBEARBEITUNG WELTWEIT<br />
IN KUNDENNÄHE<br />
Beim Versand einzelner Rohrleitungen oder komplexer Baugruppen<br />
über größere Entfernungen entstehen hohe Transportkosten<br />
und lange Lieferzeiten. Aus Sicht der global agierenden Stauff-<br />
Gruppe ist es daher naheliegend, weltweit eigene Rohrbearbeitungszentren<br />
einzurichten. Um überall Ergebnisse auf dem selben,<br />
konstant hohem Qualitätsniveau produzieren zu können, wurden<br />
alle Standorte mit den gleichen High-Tech-Rohrbiegeautomaten,<br />
01 Bei Stauff UK werden bis zu 8 000<br />
gebogene Rohrabschnitte wöchentlich<br />
gefertigt<br />
02 Fertigungsparameter können bei<br />
Bedarf auf jede Rohrbearbeitungsanlage<br />
weltweit übertragen werden<br />
03 Aus mehreren Leitungen und<br />
Komponenten werden anschlussfertige<br />
Baugruppen zusammengestellt<br />
02<br />
01<br />
03<br />
wie den im Stauff Kompetenzzentrum für Rohrbearbeitung in<br />
England eingesetzten, ausgestattet.<br />
DAS „FLAGGSCHIFF DER ROHRBEARBEITUNG“<br />
Mit einer Biegekraft von bis zu 36 000 Nm eignet sich eine der sieben<br />
in England betriebenen CNC-Biegemaschinen für Rohre mit Durchmessern<br />
bis 101,6 mm und Wandstärken bis 6 mm, wie sie zum Beispiel<br />
im Schiffsbau eingesetzt werden. Diese beeindruckende Anlage<br />
gilt als Flaggschiff der Rohrbearbeitung innerhalb der Stauff-Gruppe.<br />
An allen weiteren Standorten kommen vollelektrische Maschinen<br />
gleichen Typs zum Einsatz, die Rohre in allen gängigen Werkstoffen<br />
und Ausführungen, mit Durchmessern von 6 bis 50,8 mm und Wandstärken<br />
von 1 bis 4,5 mm in hochkomplexe Formen biegen. Der Clou<br />
dabei: Das laserbasierte Überwachungs- und Korrektursystem für die<br />
Rückfederung gebogener Rohrleitungen garantiert eine hohe Biegepräzision.<br />
Dies ist die Voraussetzung für eine spannungsfrei zu<br />
montierende und leckagesichere Rohrverbindung. Schließlich<br />
übernimmt Stauff Verantwortung von Anschluss zu Anschluss.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 15
ROHRBEARBEITUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
Herr Deutz, bislang wurde die<br />
Rohrbearbeitung in erster Linie<br />
bei Stauff UK angeboten.<br />
Warum bauen Sie auch an<br />
anderen Standorten Rohr -<br />
bearbeitungszentren auf?<br />
Wäre es nicht ökonomischer,<br />
Ihren britischen Standort zu<br />
erweitern und den internationalen<br />
Markt von hier aus zu<br />
beliefern?<br />
Wie gewährleisten Sie an den<br />
neuen Zentren das hohe<br />
Niveau der Rohrbearbeitung,<br />
für das Stauff UK bekannt ist?<br />
Was bedeutet diese Strategie<br />
für Ihre Systempartner?<br />
INTERVIEW MIT JÖRG DEUTZ,<br />
CEO DER STAUFF-GRUPPE<br />
Bei Stauff UK ist das Konzept von vorkonfektionierten Baugruppen inklusive Rohrleitungen schon<br />
vor Jahren in enger Zusammenarbeit mit Kunden, vor allem in der Bahnbranche, entstanden. Die<br />
Bahnbranche war eine der ersten, die hier die Vorteile für die Prozessoptimierung und -sicherheit<br />
gesehen hat. Inzwischen ist dieser Ansatz generell im Maschinen- und Anlagenbau gefragt. Nicht<br />
zuletzt vor diesem Hintergrund haben wir uns in den letzten Jahren zum Full-Liner für Leitungskomponenten<br />
entwickelt und bieten mit Stauff Line skalierbare Dienstleistungen rund um hydraulische<br />
Leitungssysteme an. Dazu gehört die Lieferung einbaufertig konfektionierter Baugruppen<br />
direkt ans Montageband unserer Kunden. Wir nehmen den OEM einen weiteren Schritt im<br />
Her stellungsprozess ab, wenn die Baugruppen auch die anschlussreif vorbereiteten Rohre beinhalten.<br />
Was uns von anderen Global Playern unterscheidet, die ihr Portfolio über Handelsware und<br />
die Akquise mittelständischer Unternehmen aufbauen, ist, dass wir sämtliche Komponenten aus<br />
eigener Herstellung anbieten. Das bedeutet: in den technischen Parametern aufeinander abgestimmt,<br />
in einheitlicher Herstellungs- und Materialqualität und mit nur einem Ansprechpartner,<br />
der die Verantwortung für das gesamte Leitungssystem von Anschluss zu Anschluss übernimmt.<br />
Beim Transport großer Träger für Baugruppen mit Rohrleitungen ist der wirtschaftlich sinnvolle<br />
Aktionsradius begrenzt. Wir möchten diesen Service aber weltweit anbieten. Das ist einer der<br />
Gründe, warum wir uns für die Investition in zusätzliche Rohrbearbeitungszentren entschieden<br />
haben, zumal wir mit eigenen Niederlassungen in 18 Ländern und einem flächendeckenden<br />
Netzwerk aus Handelspartnern und Werksvertretungen ohnehin global aufgestellt sind. Unabhängig<br />
von logistischen Fragen spielt aber vor allem die Kundennähe in unserem Konzept eine<br />
wichtige Rolle: Wir bieten Rohrbearbeitung in der Regel nicht als separate, standardisierte<br />
Dienstleistung an, sondern im Rahmen individueller Kundenbetreuung. Wer also unsere Expertise<br />
in der Auslegung neuer oder der Analyse und Optimierung bestehender Leitungssysteme<br />
nutzt, kann auch die entsprechenden Baugruppen bei uns beziehen. Deshalb investieren wir an<br />
mehreren strategisch gewählten Standorten weltweit in Hightech-Maschinen, mit denen auch<br />
komplexe Leitungsgeometrien in mittleren Stückzahlen wirtschaftlich umgesetzt werden können.<br />
Die internationalen Standorte werden in Zusammenarbeit mit unserem globalen Stauff Kompetenzzentrum<br />
für Rohrbearbeitung in Großbritannien aufgebaut und mit den identischen Hightech-<br />
Rohrbearbeitungsanlagen ausgestattet. Diese sind per Cloudanwendung miteinander vernetzt, so<br />
dass Fertigungsparameter direkt von Maschine zu Maschine übertragen werden können. So kann<br />
Stauff UK als erfahrenste Gesellschaft innerhalb der Gruppe komplexe Aufträge vorbereiten, bevor<br />
die erforderlichen Daten an einen der anderen Standorte überspielt werden. An Stelle einer<br />
langen Lernkurve steht bei uns also der praktizierte Knowhowtransfer, den wir durch ein breites<br />
Schulungsangebot für unsere weltweiten Mitarbeiter untermauern. Global agierende Kunden mit<br />
mehreren Fertigungsstandorten werden so übrigens mit dem exakt gleichen Produkt in identischer<br />
Geometrie direkt von den jeweils nächstliegenden Stauff Standorten aus beliefert.<br />
Unsere Systempartner können von dieser Entwicklung der Stauff-Gruppe profitieren: Sie sind<br />
Teil eines internationalen Netzwerks und werden in Aufträge für global agierende Kunden mit<br />
internationalen Standorten eingebunden. Das regionale Geschäft bleibt ihnen erhalten. Auch<br />
hier ist die Nähe zum Kunden und die über viele Jahre aufgebaute vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit unseren Partnern die Basis gemeinsamen Erfolgs.<br />
www.stauff.com<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
MARKTPLATZ<br />
P 300 – PRÄDESTINIERT FÜR DIE<br />
LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
Mit der Neuentwicklung P 300 erweitert C. Otto Gehrckens<br />
sein Sortiment um einen NBR-Werkstoff, der über<br />
Zulassungen für den Einsatz in der Lebensmittel- und<br />
Getränkeherstellung verfügt. P 300 ist zertifiziert nach<br />
FDA 21. CFR 177.2600 sowie 3-A Sanitary Standard. Der<br />
COG-Compound entspricht der VO (EG) 1935/2004 und<br />
erfüllt auch die Anforderungen an ADI-freie Werkstoffe<br />
(Animal Derived Ingredients free) für Dichtungen, die mit<br />
Lebensmitteln in Kontakt kommen. Dank hoher Abriebund<br />
Standfestigkeit soll sich der Werkstoff insbesondere<br />
für den Einsatz in Anlagenteilen eignen, die einer<br />
intensiven Materialbeanspruchung ausgesetzt sind. Er ist<br />
zudem resistent gegen verdünnte Säuren und Laugen.<br />
www.cog.de<br />
SCHWERE MASCHINEN SCHMIERMITTELFREI BETREIBEN<br />
Für Einsätze unter Extrembedingungen hat Igus das<br />
schmiermittelfreie Zweikomponenten-Lager Iglidur Q2E<br />
entwickelt. Der Werkstoff sorgt für Verschleißfestigkeit,<br />
während eine harte polymere Schale das Schwerlastlager<br />
schützt. Es besteht aus Hochleistungskunststoffen und ist<br />
daher schmiermittel- und korrosionsfrei. Der Verzicht auf<br />
Schmierung ermöglicht einen wartungsfreien Betrieb der<br />
Lagerstellen und verhindert Maschinenausfälle auf Grund<br />
von Mangelschmierung. Außerdem können Schmutz und Verunreinigungen<br />
nicht mehr an den Lagerstellen anhaften und es gelangen weniger Fette und<br />
Öle in die Umwelt. Wie Igus ferner mitteilt, sei das Spritzgussfertigungsverfahren<br />
besonders kosteneffizient. Zwei Werkstoffe in einem gekapselten<br />
Aufbau sorgen dafür, dass das Gleitlager mit einem Durchmesser von 20 mm<br />
auch Kantenbelastungen von sieben Tonnen und mehr standhält. Im Schwenktest<br />
wurde ermittelt, dass eine radiale Belastung von 130 MPa möglich ist.<br />
www.igus.de<br />
NORMREIHEN KOMPLETT<br />
AUS REZYKLAT<br />
Schutzelemente, die zu 100 %<br />
aus recycelten Materialien<br />
bestehen, bietet Pöppelmann<br />
Kapsto an. Der Universalschutz<br />
GPN 610 kann als Kappe oder<br />
Stopfen eingesetzt werden. Er<br />
verschließt Innengewinde,<br />
Bohrungen und Außengewinde<br />
und überbrückt auch Toleranzen.<br />
Auch der Kegelverschluss<br />
GPN 608 mit seitlicher Lasche ist<br />
nun in Recyclingausführung<br />
erhältlich. Beide Normreihen<br />
werden aus einem Post Consumer<br />
Polyethylen (PCR-PE)<br />
gefertigt. Sie sind Teil der<br />
Initiative Pöppelmann blue, die<br />
einen geschlossenen Materialkreislauf<br />
in der Kunststoffverarbeitung<br />
damit Ressourcenschonung<br />
zum Ziel hat. Dazu<br />
gehört z. B. auch die Fertigung<br />
von Produkten für den Gartenbau<br />
oder Verpackungen. Für<br />
Produkte der Division Pöppelmann<br />
Teku trägt das Unternehmen das<br />
RAL-Gütezeichen der RAL-Gütegemeinschaft<br />
Rezyklate aus<br />
haushaltsnahen Wertstoffsammlungen<br />
e. V. Dieses Siegel weist<br />
nach, dass lückenlos rückverfolgbar<br />
Rezyklate aus dem Gelben<br />
Sack oder der Gelben Tonne<br />
eingesetzt wurden.<br />
www.poeppelmann.com
MESSENACHBERICHT<br />
TRENDS UND HIGHLIGHTS DER<br />
HANNOVER MESSE <strong>2019</strong><br />
Autoren: S. Aengenheister, S. Deuster, Y. Duensing, F. Guse,<br />
A. Rambaks, P. Weishaar, K. Schmitz, Institut für fluidtechnische<br />
Antriebe und Systeme der RWTH Aachen University<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Auch dieses Jahr war die Hannover Messe (HMI)<br />
mit ca. 6 500 internationalen Ausstellern ein<br />
Publikumsmagnet. Während der fünf Messetage<br />
haben über 215 000 Besucher das Messegelände<br />
besucht und die neuesten Trends der<br />
ausstellenden Unternehmen begutachtet.<br />
Das Leitthema der HMI war dieses Jahr „Integrated Industry –<br />
Industrial Intelligence“ mit dem Anspruch relevante Anwendungsszenarien<br />
für das Zusammenspiel von Industrie 4.0<br />
und Künstlicher Intelligenz aufzuzeigen. Im Folgenden wird<br />
von einigen Trends und Highlights der Industriemesse berichtet.<br />
Dabei erhebt der Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern<br />
ist vielmehr als persönlicher Rückblick der Autoren zu verstehen.<br />
ADDITIV GEFERTIGTES CARTRIDGEVENTIL<br />
Die Firma Parker Hannifin hat auf der Hannover Messe die neue<br />
Produktserie der TFplus Cartridge-Ventile vorgestellt. Bei der vorgestellten<br />
Produktserie wurden die Steuerflächen der bisherigen<br />
Konstruktion weiter optimiert. Durch eine geschickte Wahl der unter<br />
Druck stehenden Flächen konnte die Hülse druckausgeglichen<br />
konstruiert werden. Dadurch ließ sich die Last auf die Stege zwischen<br />
den Fenstern und der Hülse reduzieren und die Geometrie der Stege<br />
optimieren. Mit den so entstehenden, größeren Fenstern sind höhere<br />
Volumenströme bei gleicher Druckdifferenz realisierbar, wodurch<br />
eine Reduzierung um eine Nenngröße bei gleichbleibenden<br />
Volumenstromanforderungen möglich ist. Erstmals entspricht dabei<br />
der engste Querschnitt der Hülse der Nenngröße oder ist größer als<br />
diese. Beispielsweise ist beim NG50 Ventil der kleinste durchströmte<br />
Durchmesser 54 mm. Druckfest sind die vorgestellten Ventile dabei<br />
bis zu einem Systemdruck von 420 bar und einem Druck von 350 bar<br />
in der Vorsteuerstufe. Die vorgestellten Ventile sind hochdynamisch<br />
und die Schaltzeiten konnten erneut verkürzt werden.<br />
Die vorgestellte Produktserie wurde in einer Konzeptstudie zur<br />
Realisierung einer additiven Ventilfertigung noch weitergedacht. Die<br />
Geometrie der TF-Ventile wurde dabei für die additive Fertigung optimiert.<br />
Dazu wurden alle der Bauplattform zugewandten Schrägen in<br />
einem Winkel größer 45° ausgeführt. Durch diese Anpassung ist bei<br />
der Herstellung im additiven Verfahren keine zusätzliche Stützstruktur<br />
notwendig, welche eine mechanische Nacharbeitung erforderlich<br />
machen würde. Die notwendigen Stützstrukturen sind funktional in<br />
die Konstruktion integriert. So nehmen die Stützen für die Schraubdome<br />
gleichzeitig die auftretenden Kräfte auf. Mechanische Nacharbeiten<br />
sind lediglich an Funktionsflächen, wie z. B. den Dichtflächen,<br />
notwendig. Bei dem verwendeten Werkstoff handelt es sich<br />
um martensitisch aushärtenden Werkzeugstahl, mit einem hohen<br />
Nickelanteil (1.2709). Durch die Verwendung dieses Materials können<br />
filigrane Geometrien erzeugt werden. Nach einer Wärmebehandlung<br />
werden Streckgrenzen von bis zu 1950 N/mm² erreicht.<br />
Auch die Geometrie der ölführenden Kanäle wurde strömungstechnisch<br />
optimiert. Das additive Fertigungsverfahren bietet im Vergleich<br />
zu konventionellen Verfahren deutlich mehr Freiheitsgrade für eine<br />
strömungstechnisch günstige Gestaltung. Weiter ist ein kompakteres<br />
Design erreichbar, auch weil Hilfsbohrungen, wie sie bei konventionellen<br />
Verfahren nötig sind, nicht erforderlich sind. Stützstrukturen im<br />
Inneren der Kanäle, welche die Strömung negativ beeinflussen<br />
würden, konnten dabei vermieden werden. Die durchgeführten<br />
Modifikationen tragen zu einer weiteren Steigerung der Leistungsdichte<br />
bei. Das konventionell gefertigte Ventil TFP016 hat ein Gewicht<br />
von 6,5 kg. Im Vergleich dazu wiegt das additiv gefertigte Ventil<br />
lediglich 3,8 kg. Das entspricht einer Gewichtseinsparung von 42 %.<br />
Gleichzeitig konnte der Volumenstrom bei gleichem Druckabfall um<br />
35 % gesteigert werden. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist die<br />
Möglichkeit der Funktionsintegration. Insgesamt konnten 5 Dichtungen,<br />
diverse Fügestellen, Stopfen und Gewinde eingespart werden.<br />
Trotz der erreichbaren Potentiale in Bezug auf Steigerung der<br />
Leistungsdichte und dem ressourcenschonenden Materialeinsatz<br />
sind die Fertigungskosten aktuell noch zu hoch für eine Serienproduktion.<br />
Auch die Qualitätssicherung der additiven Fertigung ist im<br />
Vergleich zur konventionellen Fertigung noch aufwändiger.<br />
Denkbar wäre beispielsweise ein Hybridventil, welches aus<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
MESSENACHBERICHT<br />
konventionell und additiv gefertigten Bauteilen besteht. Die<br />
additive Fertigung bleibt ein spannendes Verfahren, dessen weitere<br />
Entwicklung wir mit Spannung verfolgen.<br />
DRUCKSENSOR MIT IO-LINK FÜR<br />
INTELLIGENTE MASCHINEN<br />
Die WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG präsentierte auf der diesjährigen<br />
Hannover Messe den Drucksensor Typ A-1200. Es handelt<br />
sich hierbei um eine Neuheit in der digitalen Vernetzung im<br />
Anlagenbau. Der Drucksensor ist flexibel einsetzbar und mit IO-Link<br />
ausgestattet. Er dient bevorzugt der Drucküberwachung, kann alternativ<br />
aber auch als PNP/NPN-Schalter eingesetzt werden. Der Drucksensor<br />
wurde speziell für intelligente Maschinen entwickelt und ist<br />
unter anderem für den Einsatz in Industrie 4.0 basierten Systemen<br />
geeignet. Durch den Einsatz des Typ A 1200 soll im Allgemeinen die<br />
Konnektivität von Systemen verbessert und deren Diagnose erleichtert<br />
werden. Der Sensor dient dazu, die digitale Vernetzung von<br />
Sensoren, Maschinen und Systemen zu verbessern und somit eine<br />
unkomplizierte und übersichtliche Messoberfläche zu erstellen.<br />
Die vorgestellte Produktserie lässt sich in hydraulische Systeme<br />
integrieren und bietet vor allem in der Automatisierungstechnik<br />
gegenüber analogen Sensoren Vorteile. So wirbt WIKA beispielsweise<br />
mit einer schnellen und unkomplizierten Integration in die OEM-<br />
Serienproduktion. Zudem ist der Sensor leicht zu konfigurieren und<br />
auf Wunsch mit voreingestellten Kundenparametern lieferbar. Alternativ<br />
kann die Konfigurationszeit weiter herabgesetzt werden, dies wird<br />
durch eine automatisierte IO-Link-Programmierung realisiert. Eine externe<br />
Konfiguration lässt sich über das digitale Signal realisieren. Durch<br />
die IO-Link-Schnittstelle ist der Sensor für intelligente Systeme geeignet<br />
und überträgt kontinuierlich alle erfassten Mess werte. Die Schnittstelle<br />
bietet zusätzlich eine integrierte Diagnosefunktion, durch welche<br />
der Gerätezustand kontinuierlich nachverfolgt wird. Auch die Qualität<br />
der Messsignale wird hierbei dauerhaft überwacht. Somit können<br />
Schäden am Sensor oder im System frühzeitig ermittelt werden.<br />
Als besonders hilfreiche Funktion beim Einsatz des Sensors<br />
erweist sich die in das Gehäuse integrierte 360° LED-Anzeige,<br />
welche optisch über den Gerätezustand informiert. Angezeigt<br />
werden hierbei drei verschiedene Signale: grün (Betrieb), gelb<br />
(kritischer Zustand) oder rot (Fehler). Die LED-Anzeige des Drucksensors<br />
bietet außerdem eine via IO-Link ansteuerbare Blink-Funktion,<br />
die bei Wartungen eine eindeutige Lokalisierung des defekten<br />
Drucksensors ermöglicht. Durch diese Funktion wird eine mögliche<br />
Verwechslung zwischen bauartgleichen Sensoren ausgeschlossen<br />
und der defekte Sensor kann identifiziert werden.<br />
Zudem ist in Absprache mit WIKA eine individuelle Ausstattung<br />
des Sensors möglich, sodass die Funktionen den vorliegenden Betriebsparametern<br />
angepasst werden können. Der Drucksensor<br />
kann beispielsweise speziell für extreme Umgebungsbedingungen<br />
konzeptioniert werden.<br />
Serienmäßig ist der Sensor für Fluidtemperaturen von -40 bis 125 °C<br />
ausgelegt und kann somit in einem Großteil von Anwendungen in<br />
der Hydraulik eingesetzt werden. Der maximale Nenndruck kann<br />
optional auf einen Druck von 1000 bar erweitert werden.<br />
Die vorgestellte Produktserie findet in intelligenten und Industrie<br />
4.0-fähigen Systemen Einsatz. Die Vernetzung von Systemen,<br />
Komponenten und Sensoren wird besonders durch die Anwendung<br />
von Condition Monitoring in Zukunft weiterhin ein wichtiges<br />
Thema darstellen.<br />
KONTAKTLOSES BEWEGEN MIT SECHS<br />
FREIHEITSGRADEN<br />
Auf der diesjährigen Hannover Messer präsentierte Beckhoff im<br />
Bereich der automatisierten Antriebstechnik das eXtended<br />
Plan armotorsystem (XPlanar). Wandermagnetfelder in Planarkacheln<br />
ermöglichen eine kontaktlose, hochpräzise Bewegung und<br />
Positionierung von schwebenden Movern, die mit Permanentmagneten<br />
ausgestattet sind. Dadurch ist ein vollkommen flexibles<br />
Transportsystem realisierbar, das gerade in Hinsicht auf Verschleiß<br />
und Verschmutzung im Vergleich zu bestehenden Transportsystemen<br />
große Vorteile aufweist.<br />
Die Magnetfelder der Spulen erzeugen elektromagnetische<br />
Kräfte, die – in Abhängigkeit der Traglasten – Beschleunigungen der<br />
Mover von 2g und maximale Geschwindigkeiten von 4 m/s auf der<br />
horizontalen Ebene möglich machen, sowie ein Heben bzw. Senken<br />
bis zu einer Höhe von 5 mm in der z-Achse. Weiterhin sind die<br />
Mover um 5° neigbar, um z. B. Flüssigkeiten auch bei höheren<br />
Beschleunigungswerten ohne Überschwappen transportieren zu<br />
können. Über speziell ausgelegte Planarkacheln drehen die Mover<br />
um 360°, die Standardkacheln lassen ein Schwenken der Mover um<br />
bis zu +/-15° zu. Insgesamt erreichen die Mover dadurch eine<br />
Bewegungsfreiheit von sechs Freiheitsgraden.<br />
Je nach Anwendungsfall kann zwischen vier verschieden Plan armovertypen<br />
ausgewählt werden. Sie unterscheiden sich in ihrer<br />
Dimension und Nutzlast. Für den Transport kleiner Bauteile bietet<br />
Beckhoff den Small Mover mit den Maßen 95 × 95 mm und einer<br />
Nutzlast bis 400 g an. Maximale Tragelasten von 6 kg werden vom<br />
Big Mover erreicht bei einer Dimension von 275 × 275 mm. Außerdem<br />
stehen der Standard Mover (155 × 155 mm, 1,5 kg) und der<br />
Long Mover (155 × 275 mm, 3 kg) zur Verfügung. Da die gesamte<br />
Elektronik in den Planarkacheln verbaut ist und keine mechanische<br />
Verbindung zwischen Kacheln und Mover besteht, handelt es sich<br />
bei den Movern um passive Bauteile, die sich durch einfache Reinigung<br />
der chemisch beständigen harteloxierten Aluminiumgehäuse<br />
und minimale Wartung auszeichnen. Interessant ist außerdem die<br />
Transportfähigkeit des Planarmotorsystems im Vergleich zu bestehenden<br />
Transportsystemen, da sich das System von Beckhoff nicht<br />
nur waagerecht, sondern auch senkrecht und über Kopf einsetzen<br />
lässt. Gerade in Einsatzgebieten mit hohen Hygieneanforderungen<br />
01<br />
02<br />
01 Additiv gefertigtes<br />
Cartridgeventil<br />
02 Drucksensoren für<br />
intelligente Maschinen<br />
03 eXtended Planarmotorsystem<br />
der Beckhoff<br />
Automation GmbH & Co. KG<br />
04 FLOWave Durchflussmesser<br />
von Bürkert Fluid<br />
Control Systems<br />
03 04
MESSENACHBERICHT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
wie der Pharmaindustrie oder in Reinräumen stellt sich das System<br />
als ideal heraus, da durch die Mover ein hygienisches Handling<br />
(z. B. ohne Abtrieb und Kontamination) erreicht wird und die Oberflächen<br />
der Planarkacheln individuell für jeden Anwendungsbereich<br />
anpassbar und somit leicht zu reinigen sind.<br />
Beckhoff wirbt weiterhin mit der hohen Flexibilität, der ein fachen<br />
Erweiterbarkeit und Integration in bestehende Systeme. Über die<br />
Möglichkeit der individuellen Anordnung der Planarkacheln lassen<br />
sich ideale, den räumlichen Gegebenheiten angepasste Transportpfade<br />
für jeden Anwendungsfall und Einsatzzweck realisieren. Zur<br />
einfachen Erweiterung werden die einzelnen Planarkacheln in Reihe<br />
miteinander verbunden, was den Verkabelungsaufwand reduziert.<br />
Dabei können Kacheln Hin- und Rückweg vereinen und mittels<br />
Pufferzonen Stausituationen vermeiden. Die Steuerung erfolgt dabei<br />
über TwinCAT und umfasst u. a. die Bahnoptimierung und Kollisionsvermeidung.<br />
Mittels Software finden zusätzlich die Überwachung<br />
und Diagnose statt. Die Position sowie der Dreh- und<br />
Neigungswinkel jedes Movers ist hierdurch jeder Zeit abrufbar.<br />
Über Informationen zu Stromaufnahme, Schleppfehler und<br />
Temperatur lassen sich weitere Funktionen wie die Gewichtsermittlung<br />
der Last der einzelnen Transportgüter umsetzen.<br />
Auch beim Vorgang der Inbetriebnahme wird der Nutzer durch<br />
Softwaretools unterstützt. Die Planarkachelanordung kann schnell<br />
und einfach am PC angelegt werden, Vorgänge wie das Scannen des<br />
Systems, die Identifizierung und Berechnung der Moverposition<br />
verlaufen vollautomatisch. Bei der Programmierung der<br />
Bewegungswege und -abläufe kann der Nutzer manuell Bahnen<br />
vorgeben oder von der intelligenten Software Gebrauch machen,<br />
sodass nur noch grundlegende Informationen wie Start- und<br />
Endpunkt vorgegeben werden müssen. Die Bahnberechnung wird<br />
anschließend durch die Software durchgeführt, was gerade bei<br />
einer hohen Anzahl an simultan bewegten Movern von Vorteil ist.<br />
NICHT-INVASIVE DURCHFLUSS-, TEMPERATUR-,<br />
DICHTE-, UND ZUSTANDSMESSUNG IN EINEM SENSOR<br />
Auch Neuigkeiten in der Messtechnik werden an diversen Ständen<br />
auf der Hannover Messe präsentiert. Mit dem FLOWave-SAW-Durchflussmesser<br />
stellte die Bürkert GmbH & Co. KG einen Sensor vor, der<br />
neben dem Durchfluss auch die Fluiddichte, Fluidtemperatur sowie<br />
die akustische Durchlässigkeit misst – und dies nicht-invasiv, also<br />
ohne Sensorelemente im Messrohr. Möglich ist dies durch die von<br />
Bürkert patentierte SAW-Technologie, wobei akustische Oberflächenwellen<br />
genutzt werden, die in der Natur beispielsweise bei<br />
seismischen Aktivitäten auftreten. Bei dem Prinzip werden Interdigitalwandler<br />
von einem elektrischen Signal angeregt und erzeugen<br />
akustische Oberflächenwellen. Diese breiten sich auf der Rohroberfläche<br />
aus und koppeln zudem unter einem spezifischen Winkel in<br />
die Flüssigkeit aus. Die Wellen erzeugen so Empfangssignale bei<br />
einmaligem und mehrmaligem Durchlaufen der Flüssigkeit. Beides<br />
erfolgt in als auch entgegen der Durchflussrichtung. Die Laufzeitdifferenzen<br />
sind proportional zum Durchfluss. Der Vergleich von<br />
einfach bis mehrfach durch die Flüssigkeit laufenden Wellen erlaubt<br />
eine exzellente Messperformance und zusätzliche Auswertungen<br />
bezüglich der Art und Eigenschaft der Flüssigkeiten.<br />
Das Ergebnis ist ein Sensor, der die wichtigsten Fluid- und<br />
Systemparameter selbst bei hoher Fluiddynamik messen kann –<br />
und dies bei minimalem Druckabfall und ohne Leckagen. Ablagerungen<br />
sind in dem glatten Edelstahl-Messrohr nicht möglich.<br />
Auch aus diesem Grund findet der Sensor besonders bei hygienisch<br />
anspruchsvollen Anwendungen Verwendung, unter anderem in<br />
der Lebensmittelindustrie und im pharmazeutischen Umfeld. Dabei<br />
wird durch die kontinuierliche Messung der Dichte und der<br />
akustischen Durchlässigkeit ein Medienwechsel erkannt, wodurch<br />
Mängel frühzeitig detektiert und behoben werden können. Doch<br />
auch bei der Messung von Ölparametern wird der Sensor bereits<br />
genutzt. So eignet sich der FLOWave SAW Durchflussmesser zudem<br />
zur Erfassung der Ölqualität bei Motortestsystemen in der Automobilindustrie.<br />
Dabei stellt die Messung der akustischen Durchlässigkeit<br />
eine besondere Stärke des Sensors dar: Sowohl Partikel<br />
als auch Gasblasen verändern diese und geben so frühzeitig über<br />
Fehler und Mängel im System Auskunft. Dadurch erübrigen sich für<br />
viele Anwendungen weitere Messeinrichtung zur Diagnose des Ölzustandes.<br />
All diese Funktionen implementiert der FLOWave-<br />
Durchflusssensor dabei bei minimalem Bauraum, unter geringem<br />
Gewicht und bei niedrigem Energieverbrauch.<br />
Aufgrund der digitalen Kommunikation über die Bürkert-eigene<br />
Geräteplattform EDIP (Efficient Device Integration Platform) wird die<br />
intelligente Vernetzung der Sensoren im Rahmen von Industrie 4.0<br />
ermöglicht. Der Communicator – das Software-Tool zur Kon figuration,<br />
Parametrierung und Diagnose von EDIP-Geräten – ist dabei das Herzstück<br />
der EDIP-Plattform. Durch die intuitiven und modularen<br />
Benutzerschnittstellen wie Touchscreens und inter aktiven Benutzeroberflächen<br />
bietet sich eine gute Benutzerfreundlichkeit. Die<br />
Kommunikationsstandards basieren auf dem Industriestandard<br />
CANopen, der hauptsächlich in der Automatisierungstechnik und zur<br />
Vernetzung innerhalb komplexer Geräte verwendet wird.<br />
KOMPAKTEJEKTOREN – HOCHDYNAMISCHES<br />
PICK-AND-PLACE<br />
Die J. Schmalz GmbH stellte auf der diesjährigen HMI eine neue<br />
Produktfamilie von Kompaktejektoren vor. Die neuen Kompaktejektoren<br />
der Familie SCPM sind in drei Varianten mit verschiedenen<br />
Funktionen erhältlich – Basic, Controlled und Intelligent.<br />
Alleinstellungsmerkmal dieser Ejektoren ist die hohe Leistungsdichte.<br />
Bei einem Gewicht von 80 Gramm erzielen die Ejektoren<br />
einen Evakuierungsgrad von 87 % und bieten mit einer Spreizung<br />
des Saugvermögens von 2,2 bis 28 l/min eine große Auswahl an<br />
Ejektoren für die Vakuumerzeugung. Dank der geringen Masse und<br />
den reduzierten Bauraumanforderungen können diese Ejektoren<br />
noch näher am Greifer platziert werden und somit Totvolumen<br />
noch einmal deutlich reduzieren.<br />
Für den Anwender bedeutet dies eine Steigerung der Dynamik.<br />
Zur Vakuumerzeugung genutzte Ejektoren funktionieren nach dem<br />
Venturi-Prinzip. Extern zugeführte Druckluft strömt durch eine<br />
Venturi- oder Laval-Düse, in welcher diese beschleunigt wird. Nach<br />
passieren der Düse wird die Druckluft entspannt, wodurch ein<br />
Vakuum in der angeschlossenen Leitung entsteht. Je nach Ausführung,<br />
angestrebtem Vakuum und Anwendung können Evakuierungszeiten<br />
von 8 s/l bis 40 s/l erreicht werden. Somit kann mittels<br />
passender Greifer der entstehende Unterdruck für hochdynamische<br />
Pick-and-Place Aufgaben genutzt werden.<br />
Da nun weniger Volumen evakuiert werden muss, profitiert der<br />
Anwender darüber hinaus auch von einer deutlichen Energieeinsparung.<br />
Die Effizienz des Systems kann unter Verwendung von<br />
den Controlled- und Intelligent-Varianten noch weiter gesteigert<br />
werden. Diese Varianten sind mit einer automatischen Luftsparfunktion<br />
ausgestattet, welche den Druckluftverbrauch zusätzlich senken<br />
kann. Über Drucksensoren wird das Vakuum im System erfasst und<br />
der Evakuierungsvorgang unterbrochen, wenn der gewünschte Wert<br />
erreicht ist. Unterschreitet das Vakuum einen definierten Wert, so<br />
wird der Evakuierungsvorgang wieder fortgesetzt.<br />
Dieses Gesamtpaket birgt somit das Potenzial die Taktzeiten deutlich<br />
zu reduzieren und gleichzeitig effizient zu arbeiten. Aber auch in<br />
Sachen Digitalisierung bietet die Intelligent-Variante der neuen<br />
Kompaktejektoren Vorteile für den Benutzer. Zum einen verfügt diese<br />
Variante über eine IO-Link-Schnittstelle für den Zugriff auf<br />
Gerätedaten, Prozessdaten und Wartungsinformationen, zum anderen<br />
verfügt sie auch über Near-Field-Communication-Technologie<br />
(NFC-Technologie), was das Auslesen von unterschiedlichen Daten<br />
des Geräts und die Parametrierung per App auf dem Smartphone<br />
ermöglicht. Der Datenzugriff per IO-Link oder per App auf dem Smartphone<br />
ermöglicht somit das Condition-Monitoring der Komponente.<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
ANZEIGE<br />
05 06<br />
05 Kompaktejektoren von Schmalz im Einsatz<br />
06 Rendering der itell Konzeptstudie<br />
Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />
Für komplexe Greifaufgeben ist es möglich bis zu 16 der neuen<br />
Kompaktejektoren zu einem Terminal mit einem Druckluftanschluss<br />
zusammenzufassen. Über eine IO-Link-Schnittstelle am<br />
Terminal ist es möglich alle Ejektoren einzeln anzusteuern. Somit<br />
ist es mit einem Terminal möglich 16 Vakuumkreisläufe unabhängig<br />
voneinander zu betreiben.<br />
SMARTE FILTER FÜR SMARTE SYSTEME<br />
Die ARGO-HYTOS GmbH hat dieses Jahr auf seinem Messestand<br />
die Konzeptstudie itell aus dem Bereich Filtration vorgestellt. Die<br />
Studie zeigt, wie aus einem konventionellen Filter ein potentes<br />
Werkzeug zur Zustandsüberwachung werden kann. Dazu werden<br />
in einem ganzheitlichen Ansatz die Informationen der am Filtergehäuse<br />
vorhandenen Messtechnik, die genauen Kenntnisse um<br />
die Filterelementeigenschaften und Betriebsparameter aus der Systemsteuerung<br />
zusammengeführt und für die vorausschauende<br />
Wartung sowie Schadensprävention genutzt.<br />
Bisher fungierten Filterelemente als ein für viele Hydraulikanwendungen<br />
notwendiges Verbrauchsmaterial, dessen Hauptfunktion<br />
in der Aufrechterhaltung einer definierten Ölreinheit<br />
bestand. Ein itell-Element bietet nun zusätzlich die Möglichkeit<br />
einer fortlaufenden Systembeobachtung, indem die maximale<br />
Temperatur irreversibel auf dem Element dokumentiert und visualisiert<br />
wird. Gerade bei Hydrauliksystemen, in denen bisher aus<br />
Kosten- oder Platzgründen auf zusätzliche Sensorik am Filter<br />
verzichtet wurde, stellt ein solcher, kostengünstiger Temperaturindikator<br />
einen zusätzlichen Mehrwert dar.<br />
Sein volles Potential entfaltet das Filterelement der Konzeptstudie,<br />
wenn es mit dem „smarten“ Deckel zusammengebracht<br />
wird. Im Gegensatz zu konventionellen Deckeln, die lediglich der<br />
Abdichtung dienen, verfügt der innovative itell-Deckel über integrierte<br />
Sensorik, Auswerteelektronik und drahtlose sowie drahtgebundene<br />
Kommunikationsschnittstellen. Er ist so in der Lage,<br />
das verbaute Element zu erkennen, aktuelle Betriebsparameter wie<br />
beispielsweise Druck, Temperatur, Schmutzbeladung und Prognosen<br />
sowie Handlungsempfehlungen auszugeben. Der in der<br />
Konzeptstudie verbaute mehrfarbige LED-Ring kann diese<br />
Informationen ohne weitere Hardware optisch darstellen.<br />
Es entsteht so ein „intelligenter“ Filter, der sich dem Benutzer<br />
eigenständig mitteilt. Er erlaubt zukünftig eine kontinuierliche<br />
Zustandsüberwachung und bedarfsgerechte Wartung. Hierdurch<br />
können Kosten eingespart und kritische Ereignisse – wie beispielsweise<br />
ein möglicher bevorstehender Maschinenschaden – frühzeitig<br />
erkannt und verhindert werden.<br />
Durch die im Filter integrierte Elementerkennung und die verbaute<br />
optische Anzeige weiß ein Servicetechniker im Wartungsfall stets,<br />
welches Element an welcher Stelle der Maschine zu wechseln ist.<br />
Wird versehentlich ein falsches Element verbaut oder gar ganz vergessen,<br />
weist itell darauf hin und verhindert somit Schäden am System<br />
oder den Komponenten. Im Schadensfall erleichtern die eindeutige<br />
Kennung des Filterelements und die protokollierten Betriebsparameter<br />
eine Fehlerdiagnose und den Reklamations prozess.<br />
itell ist ein Beispiel für den Mehrwert der durch die Vernetzung<br />
von vorhandenen Sensordaten, der Fachkompetenz des<br />
Komponentenherstellers und der Systemsteuerung erzielt werden<br />
kann. Gerade die Verschmelzung von vorhandenem Wissen und<br />
Kompetenzen zeigt eindrucksvoll, welchen Mehrwert die<br />
Vernetzung von Informationen im Sinne von Industrie 4.0 für den<br />
Anlagenbetreiber darstellt. Als Konzeptstudie ist itell gegenwärtig<br />
noch nicht auf dem Markt erhältlich.<br />
Fotos: Aufmacher Deutsche Messe, 01 Parker Hannifin, 02 WIKA, 03 Beckhoff, 04<br />
Bürkert, 05 J. Schmalz, 06 Argo Hytos<br />
www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Wir Wir laden Sie Sie ein: Hannover Messe • 04.-08.04.2011 08.-12.04.2013 • Halle/Stand 13 E101 27 F85<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 21
INDUSTRIE 4.0<br />
FORUM MOTION & DRIVES:<br />
INTELLIGENTE ANTRIEBS- UND FLUIDTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Themenvielfalt auf dem Forum Motion &<br />
Drives der Hannover Messe und des VDMA war<br />
erneut hoch, doch es gab einen roten Faden:<br />
Jeder Referent beleuchtete das Thema Industrie<br />
4.0 aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.<br />
Die <strong>Fluidtechnik</strong> muss sich in Sachen Industrie 4.0 nicht<br />
verstecken. Wie aktiv diese Branche auf diesem Gebiet<br />
bereits ist, bewies Martin Hankel, Abteilungsleiter Digital<br />
Business bei Bosch Rexroth und Obmann des VDMA-<br />
Arbeitskreises „<strong>Fluidtechnik</strong> Industrie 4.0“. Als ein wichtiges Mittel<br />
zum Verbessern der digitalen Kommunikation sieht der Arbeitskreis<br />
die 2014 eingeführte Industrie 4.0-Verwaltungsschale an, die als<br />
offene Schnittstelle zwischen Komponenten und I4.0-Welt dient. Sie<br />
enthält alle Daten über den kompletten Lebenszyklus eines Produktes<br />
und kommuniziert mit anderen Komponenten bis in die Cloud.<br />
INFRASTRUKTUR SCHAFFEN<br />
Eine wichtige Rolle spielt die Standardisierung, denn der VDMA-<br />
Fachverband hat es sich zum Ziel gesetzt, die für I4.0 relevanten Merkmale<br />
in den internationalen Standardisierungsprozess einzubringen,<br />
um die Standardisierung auch im Sinne der <strong>Fluidtechnik</strong> 4.0 voranzutreiben.<br />
Das geschieht nicht nur in der internationalen Standardisierungsorganisation<br />
ISO, sondern aktuell auch zusammen mit dem<br />
Verein eCl@ss e.V. aus Köln, der sich für die Entwicklung eines<br />
Standards für den Informationsaustausch zwischen Lieferanten und<br />
Kunden engagiert. Der eCl@ss-Standard soll den digitalen Austausch<br />
von allen notwendigen I4.0-Merkmalen über Branchen, Länder,<br />
Sprachen oder Organisationen hinweg ermöglichen. Hankel:<br />
„Beteiligt sind die Arbeitsgruppen Pneumatik und Hydraulik, die<br />
speziell die für Industrie 4.0 nötigen Merkmale umsetzen.“<br />
eCl@ss weist den Produkten auf unterster Ebene automatisch<br />
Merkmale wie Hersteller- oder Lieferantenname zu. Die Fachgruppen<br />
Pneumatik und Hydraulik haben bereits über weitere 100<br />
I4.0-relevante Merkmale für fluidtechnische Produkte ermittelt.<br />
„Wir arbeiten eng mit dem VDMA-Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> in<br />
den einzelnen Arbeitsgruppen zusammen“, sagte Hankel. „Wir<br />
bringen die Merkmale in eCl@ss oder ISO ein und umgekehrt. Wir<br />
tauschen also die Merkmale untereinander aus.“ Hier gelte es<br />
zweigleisig zu fahren. Denn während ISO sich durch weltweite<br />
Gültigkeit auszeichne, sei die Stärke von eCl@ss der hierarchisch an<br />
Datenbanksystemen orientierte Aufbau.<br />
„Merkmale geben den Informationen eine Semantik“, betonte<br />
Dr.-Ing. Michael Hoffmeister, Digital Business Executive Expert bei<br />
Festo. „Wir schaffen gemeinsam eine Infrastruktur, in der jeder<br />
einzelne von ihnen den Mehrwert ausprägen kann, um für seine<br />
Kunden neue digitale Geschäftsmodelle zu ermöglichen.“ Dabei<br />
seien die Technologien nur ein Mittel zum Zweck, die Branche<br />
müsse nämlich nun verstärkt über das Thema Geschäft nachdenken.<br />
DER DIGITALE ZWILLING<br />
Ein Kernkonzept der Verabredungen der Plattform Industrie 4.0 ist<br />
laut Hoffmeister die Verwaltungsschale, denn sie diene „als<br />
Sammelplatz für die digitalen Modelle“. „Hier machen wir eigentlich<br />
etwas ganz Radikales“, konstatierte der Experte. „Wir geben allen<br />
Komponenten jeweils einen digitalen Zwilling, also eine<br />
Verwaltungsschale“. Jeder digitale Zwilling sei dabei so spezifisch,<br />
dass er zum Beispiel im Detail angibt: „Ich habe vier analoge<br />
Eingänge von 0 bis 10 Volt.“ Nur mit derartig detaillierten Informationen<br />
lassen sich Anwendungsfälle wie automatisiertes Engineering<br />
oder automatisierte Diagnose verwirklichen. Das geschehe auf allen<br />
Hierarchie-Ebenen von der Einzelkomponente bis hin zum Verbund<br />
oder Netzwerk von mehreren Komponenten. Hoffmeister: „Dort<br />
rede ich natürlich dann über die Konstruktion ganzer Maschinen bis<br />
hin zur Simulationsmodellen sowie über Fabrik betreiber und Nutzer<br />
von ganzen Maschinenlinien.“ Als Anwendungsfälle nennt er neue<br />
Geschäftsmodelle wie zum Beispiel die automatische Diagnose, IT-<br />
Dashboards für Komponenten oder künstliche Intelligenz.<br />
Doch diese digitale Infrastruktur nutze nicht nur der großen<br />
Firma, sondern auch dem KMU, weil sie zu einer Demokratisierung<br />
des Business führe. Hoffmeister: „Ich kann mich tatsächlich auch<br />
als kleiner Mittelständler gut über solche digitalen Medien wie<br />
22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
INDUSTRIE 4.0<br />
einer Verwaltungsschale darstellen und meine Dienste anbieten.<br />
Wir werden dadurch alle ein Stück weit vergleichbar.“ Der Experte<br />
ist sich sicher, dass diese digitalen Marktplätze kommen, es sei jetzt<br />
nur noch die Frage, ob die Antriebsbranche sie selbst verwirkliche<br />
oder aber große Anbieter wie SAP, Google oder Amazon.<br />
AUTOMATISIERTE INBETRIEBNAHME<br />
Wie sich Industrie 4.0 in der <strong>Fluidtechnik</strong> einsetzen lässt, untersucht<br />
das Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme (ifas) in Aachen<br />
im Rahmen einer Studie. Als Studienobjekte dienen eine elektrohydraulische<br />
Achse und ein pneumatisches Handlingsystem. „Die<br />
Inbetriebnahme ist deswegen sehr interessant, weil zum ersten Mal<br />
in einem Maschinen-Lebenszyklus viele verschiedene Komponenten<br />
zusammengesetzt werden, die sich untereinander absprechen<br />
müssen, um zusammen zu funktionieren“, begründete der wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter Raphael Alt die Themenauswahl. Drei Stufen<br />
hat das ifas zur automatisierten Inbetriebnahme identifiziert:<br />
1. Einsatz von IT-angebundenen Systemen<br />
2. Einsatz eines IT-eingebunden Systems (Integration)<br />
3. Vollständige Automatisierung mit Aktorik, Sensorik und Robotik.<br />
Die Machbarkeit wird das ifas im derzeit laufenden Anschlussprojekt<br />
anhand einer offenen Demoplattform 4.0 nachweisen, in<br />
die fluidtechnische Teilmodelle integriert werden: An diesem Prüfstand<br />
mit seinen i4.0-Element läuft die Inbetriebnahme in Kooperation<br />
mit der Technischen Universität Dresden einmal mit moderner<br />
und ohne Informationstechnologie ab. Alt: „Wir starten jetzt die<br />
komplette Formalisierung und Analyse der Inbetriebnahmeprozesse.<br />
Dazu müssen wir Modelle erstellen und deren Anforderungen<br />
kennen, um die hierfür nötigen Schnittstellen zu realisieren.“<br />
STANDARD DER ZUKUNFT<br />
In der Realisierungsphase dürfte auch bei diesem Projekt die Open<br />
Platform Communications Unified Architecture (OPC UA) eine<br />
wichtige Rolle spielen, gilt sie doch dieser zukünftige weltweite<br />
Standard als ein Wegbereiter von Industrie 4.0. Die Kommunikationsplattform<br />
reicht von der kleinsten Steuerung, über die<br />
Bedie ner-Ebene bis hinauf in die Welt der Warenwirtschaft. Für das<br />
„Powertrain System“ soll nun eine standardisierte OPC UA-Schnittstelle<br />
entstehen. Für diese sogenannte Companion Specification<br />
spricht, dass sich dank ihr Antriebskomponenten einfacher und<br />
flexibler als bisher in größere Systeme integrieren lassen. Eine<br />
VDMA-Arbeitsgruppe entwickelt dazu OPC UA Companion Specifications<br />
für das Zusammenspiel von Antriebskomponenten wie<br />
Mo tor starter, Frequenzumrichter-Modul, Motor und Übertragungselementen.<br />
Im Fokus steht aktuell die objektorientierte Modellierung<br />
des elektrischen Antriebstrangs inklusive Übertragungselementen.<br />
Aus der laufenden Workshop-Arbeit warb Dr. Oliver Barth,<br />
stellvertretender Leiter der Abteilung Development Electronics &<br />
Software bei der WITTENSTEIN cyber motor GmbH aus Igersheim<br />
um Teilnahme von weiteren Komponentenherstellern und<br />
Endanwendern, denn sie haben bereits jetzt schon geholfen,<br />
Anwendungsfälle besser zu verstehen. „Aktuell befinden wir uns in<br />
der Phase, in der wir die Companion Specifications konkret in die Tat<br />
umsetzen“, erklärte Barth als Vorsitzender des OPC UA-Arbeitskreises.<br />
„Noch können Teilnehmer hinzukommen, die sie mit entwerfen und<br />
testen. Teilnehmer können auch ihren Kunden die Möglichkeit geben,<br />
diese zu testen. Es dürfte also eine gute Idee sein, sich die Sache näher<br />
anzusehen, denn wahrscheinlich gestalten die Teilnehmer einen<br />
zukünftigen industriellen Kommunikationsstandard mit.“<br />
TEMPO VOR SCHÖNHEIT<br />
Bei der Komplexität von I4.0-Projekten denkt sicherlich mancher:<br />
Das gelingt nur Konzernen auf der grünen Wiese mit neuen<br />
Fabriken, sogenannten Greenfield-Plants. Diese weit verbreitete<br />
Ansicht widerlegte Christian Ziegler, Manager Digital Business<br />
Development bei SMC Deutschland anhand von eigenen Erfahrungen.<br />
„Wir überlegten, was machen wir selbst und was machen wir<br />
mit Partnern“, blickte Ziegler zurück. „Weil wir aber nicht die Spezialisten<br />
für Netzwerk-, Gateway- oder Edge-Technologie und<br />
Geschäftsmodelle in der Cloud sind, hatten wir plötzlich vier<br />
Themen mit vier unterschiedlichen Firmen und Teams. Dabei hat<br />
jeder mit jedem gesprochen und sich ausgetauscht, so dass recht<br />
schnell eine erste Lösung innerhalb weniger Wochen entstand.“ Es<br />
handelt sich um einen Durchflussmesser an einer Ventilinsel mit<br />
analoger Eingabekarte, der an ein Edge-Gateway angeschlossen<br />
wurde. Die IT-Aufgaben, also etwa die Verbindung zur Cloud und<br />
der Aufbau einer App, übernahmen externe Partner. Die wichtige<br />
Botschaft von Ziegler: „Das Ganze sieht zwar etwas rudimentär aus,<br />
uns war es aber einfach wichtig, in die Sache Tempo rein zu<br />
bekommen und nicht so sehr auf Schönheit zu achten. So gelang es<br />
uns ziemlich schnell, die Daten in der Cloud zu speichern, mit der<br />
ein Anwender auch sofort etwas anfangen kann.“ Auf diese Weise<br />
entstehen dann „70 % Lösungen“, auf denen sich aufbauen lässt.<br />
Sicherlich ein sehr pragmatischer Brownfield-Ansatz, mit dem auch<br />
KMU Schritt für Schritt ihre Anlagen I4.0-ready machen können.<br />
Nikolaus Fecht im Auftrag des VDMA<br />
bit.ly/VDMAFactsheet<br />
ICH KANN MICH TATSÄCHLICH AUCH ALS KLEINER<br />
MITTELSTÄNDLER GUT ÜBER SOLCHE DIGITALEN<br />
MEDIEN WIE EINER VERWALTUNGSSCHALE<br />
DARSTELLEN UND MEINE DIENSTE ANBIETEN.<br />
WIR WERDEN DADURCH ALLE EIN STÜCK WEIT<br />
VERGLEICHBAR.<br />
Dr.-Ing. Michael Hoffmeister, Digital Business Executive Expert bei Festo<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 23
VENTILE<br />
PRÄZISE WIE EIN UHRWERK –<br />
SERVOVENTIL REGELT ABSCHERPROZESS<br />
BEI WARMPRESSEN<br />
erhitzt und automatisch zum Scherprozess weitergeleitet. Hier<br />
werden die glühend heißen Stangen im Maschinentakt (50 bis 80<br />
Teile/min) möglichst exakt abgeschert. Dieser nur 50 bis 60 Millisekunden<br />
dauernde Schervorgang hat entscheidenden Einfluss auf die<br />
Teilequalität und somit auf den resultierenden Nacharbeitsaufwand.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Autoren: Michael Keppler<br />
und Thorsten Köhler, Moog<br />
Ein neuentwickelter servohydraulischer<br />
Anschlag optimiert den Abscherprozess bei<br />
Warmpressen und steigert die Qualität der<br />
Abschnitte derart, dass eine Nachbearbeitung<br />
weitgehend obsolet wird. Zentrales Stellelement<br />
des Anschlags ist das Servoventil D636 von<br />
Moog, das durch seine robuste Bauweise und<br />
seine hochdynamische digitale Regelung beste<br />
Voraussetzungen für den Einsatz in dieser<br />
anspruchsvollen Anwendung bietet.<br />
Der Schweizer Maschinenbauer Hatebur Umformmaschinen<br />
AG zählt zu den Marktführern in den Bereichen Warm- und<br />
Kalt-Massivumformung. Auf den größten Warmpressen des<br />
Unternehmens, der Serie HOTmatic HM 75 XL, werden<br />
Präzisionsschmiedeteile wie Radflansche, Getrieberäder oder Wälzlagerringe<br />
vollautomatisch in mehreren Umformstufen direkt von<br />
der Stange gefertigt. Zunächst werden Stahlstangen bis zu einem<br />
Durchmesser von 90 mm auf eine Temperatur von bis zu 1 250 °C<br />
MECHANISCHER ANSCHLAG STÖSST<br />
AN SEINE GRENZEN<br />
Entscheidendes Kriterium für die Qualität des bis zu 7,5 kg schweren<br />
Scherlings ist die Beschaffenheit der Stirnflächen. Diese hängt<br />
stark davon ab wie gut die Stahlstange während des Scherens in<br />
Position gehalten wird. Stand der Technik waren hier bislang<br />
mechanische Anschlagsysteme, deren Vorzüge in ihrer<br />
Robustheit, der vergleichsweise einfachen Bauweise<br />
und Zuverlässigkeit liegen, wenn diese einmal<br />
optimal eingestellt sind. Die Nachteile sind<br />
dennoch vielfältig. So ist es z. B. nicht möglich im<br />
laufenden Produktionsprozess eine Anpassung des<br />
Scherspalts oder des Anschlagkopfwinkels vorzunehmen.<br />
Zugleich sind diese mechanischen Anschläge<br />
nicht in der Lage, auf Positionsabweichungen oder<br />
sich ändernde Bedingungen wie den Verschleiß der<br />
Schermesser zu reagieren bzw. diese auszugleichen.<br />
Bislang war es unvermeidbar, dass der Scherling leicht abkippt,<br />
was gegen Ende des Schervorgangs zu einem Reißen führt. Dieses<br />
Reißen verursacht auf bis zu 20 % der Scherfläche Oberflächenverletzungen<br />
in Form von Ausbrüchen, Schuppen und Falten und<br />
führt zu nicht parallelen Stirnflächen. Das fertige Schmiedeteil muss<br />
kosten- und zeitintensiv spanend nachbearbeitet werden. Um Reserven<br />
für die Nacharbeit zu haben, ist der Betreiber gezwungen, dem<br />
Teilerohling eine entsprechende Materialzugabe zuzugestehen.<br />
Es lag für den Schweizer Maschinenbauer also nahe, über eine<br />
alternative technische Lösung nachzudenken. Der Anspruch an<br />
eine Neuentwicklung: Das Anschlagsystem soll nicht nur in neue<br />
Maschinen, sondern auch in Bestandsanlagen integrierbar sein.<br />
SCHNELLER ALS EIN WIMPERNSCHLAG −<br />
SERVOHYDRAULIK IST DIE LÖSUNG<br />
Aufgrund der durch den begrenzten Bauraum geforderten Leistungsdichte,<br />
der starken Beanspruchung des Anschlagsystems durch aufzunehmende<br />
Kräfte, Vibrationen und hohe Temperaturen sowie der<br />
geforderten Prozesssicherheit für mehrere Millionen Teile pro Jahr<br />
kristallisierte sich relativ schnell der Einsatz einer hydraulischen<br />
Achse als Lösung für den Antrieb des Anschlags heraus. Der Antrieb<br />
des innovativen servohydraulischen Anschlags wurde bei Hatebur<br />
von enem Expertenteam um Dr.-Ing. Mihai Vulcan ausgelegt und<br />
simuliert. „Bei bis zu 80 Hüben bzw. Schervorgängen pro Minute war<br />
auch schnell klar, dass nur ein hoch dynamisches und robustes Servoventil<br />
als zentrales Stellglied des servohydraulischen Anschlags in<br />
Frage kam“, erläutert Dr.-Ing. Vulcan. Hatebur entschied sich schließlich<br />
für ein direktgesteuertes Ventil der Baureihe D636 von Moog,<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
VENTILE<br />
POINTIERT<br />
D636-SERVOVENTIL VERFÜGT ÜBER<br />
DIGITALE REGELUNG<br />
01 Direktgesteuertes<br />
Servoventil der Baureihe<br />
D636 mit integrierter<br />
digitaler Elektronik<br />
EIN SCHERVORGANG IN NUR 50<br />
MILLISEKUNDEN<br />
QUALITÄT DER SCHERFLÄCHEN DEUTLICH<br />
VERBESSERT<br />
SERVOVENTIL INDUSTRIE 4.0-FÄHIG<br />
welches sich seit über zehn Jahren am Markt bewährt hat und über<br />
die Jahre ständig weiterentwickelt wurde. Durch die digitale Reglerstruktur<br />
und den leistungsfähigen Linearmotor erreicht das Ventil<br />
die hohen dynamischen Kenndaten, die für den Schervorgang<br />
unabdingbar sind, der mit 50 bis 60 Millisekunden schneller ist als<br />
ein Wimpernschlag.<br />
Im Vergleich zum Moog-Pendant mit analogem Regler (Baureihe<br />
D633) bietet die digitale Variante (Baureihe D636) eine doppelt so<br />
hohe Bandbreite im Kleinsignal-Bereich. Die integrierte Schwingungs-Entkopplung<br />
schützt die Elektronik ferner vor Schock- und<br />
Vibrationsbelastungen. Die verschleißfeste Kolben-Buchsen-<br />
Einheit mit präzisem Nullschnitt wird von einem kurzhubigen<br />
Linearmotor angetrieben.<br />
02 03<br />
MIT DYNAMIK GEGEN AUSBRÜCHE<br />
Das Servoventil mit integrierter Digitalelektronik sorgt während des<br />
Schervorgangs durch eine Kraftregelung (Δp-Regelung) mit Lageüberwachung<br />
dafür, dass jegliche Abweichung von der Sollposition<br />
innerhalb weniger Millisekunden korrigiert wird. Der Abstand<br />
zwischen Messer und Anschlag wird hierdurch während des Schervorgangs<br />
konstant gehalten und es treten kaum noch Zugspannungen<br />
auf. Die notwendigen Daten liefert die im Anschlag integrierte<br />
Messtechnik. Die Ventilstellzeit (0 bis 100 %) von weniger als acht<br />
Millisekunden wird in dieser anspruchsvollen Anwendung nahezu<br />
voll ausgenutzt.<br />
Der Maschinenbetreiber kann das Weg-Kraft-Zeit-Profil innerhalb<br />
bestimmter Grenzen entsprechend seiner Anforderungen frei<br />
parametrieren. Es ist nun möglich, ohne Produktionsunterbrechung<br />
vom Bedienpult aus Anpassungen vorzunehmen, die die<br />
Servohydraulik unmittelbar umsetzt. Dadurch lässt sich der<br />
Verschleiß der Schermesser ausgleichen und andere Einflussfaktoren<br />
auf die Scherqualität wie Werkstoff, Temperatur oder Spannung<br />
in der Trennzone kompensieren.<br />
Um die Vorteile der Digitaltechnik auszuschöpfen setzt Hatebur<br />
auf den echtzeitfähigen EtherCAT-Feldbus und ist somit auch für<br />
die Zukunft gut gerüstet, da das D636 als Industrie 4.0-fähig<br />
bezeichnet werden kann.<br />
ERPROBUNG IM DREISCHICHTBETRIEB<br />
Seit 2017 wird der servohydraulische Anschlag in Partnerschaft mit<br />
einem führenden Automobilzulieferer auf der HOTmatic HM 75 XL<br />
ausgiebig unter verschiedenen Einsatzbedingungen und mit diversen<br />
Werkstoffen erprobt. Es zeigte sich, dass die Simulationsergebnisse<br />
aus der Entwicklungsphase sehr gut mit dem realen Antriebsverhalten<br />
des servohydraulischen Anschlags übereinstimmten und die<br />
02 Mit mechanischem Anschlag abgeschertes Werkstück<br />
− im unteren Bereich sind deutlich Ausbrüche und Schuppungen zu sehen<br />
03 Scherling ohne Ausbruch, hergestellt mit<br />
servohydraulischem Anschlag<br />
Ergebnisse auch noch nach mehreren Millionen produzierter Teile<br />
überzeugend waren.<br />
Das oberste Ziel der Neuentwicklung, die Qualität der Scherflächen<br />
deutlich zu verbessern, wurde zuverlässig erreicht. Prozesssicher<br />
sorgt der servohydraulische Anschlag durch die sensible und<br />
dynamische Regelung des Servoventils für ein hervorragendes<br />
Scherbild. Die Scherflächen sind nun nahezu parallel und die Ausbrüche<br />
und Schuppenbildung auf der Scherfläche werden von<br />
bisher oft 20 Prozent auf durchschnittlich ein Prozent reduziert.<br />
Nacharbeit ist kaum noch notwendig und der Materialverbrauch<br />
sinkt. Da weniger Material erwärmt werden muss, sinken auch die<br />
Energiekosten. Produktionsunterbrechungen sind seltener<br />
notwendig, da sich der Anschlag im laufenden Produktionsbetrieb<br />
gegebenenfalls nachjustieren lässt. Die Prozesssicherheit sowie die<br />
Qualität der fertigen Schmiedeteile steigen.<br />
Derzeit steht bei Moog ein weiterentwickeltes Servoventil der<br />
Baureihe D636 kurz vor der Serienreife, welches durch einen neuen<br />
Linearmotor sowie einer neuen digitalen Elektronik eine noch<br />
höhere Dynamik und somit noch schnellere Reaktionszeiten bieten<br />
wird, was insbesondere bei den kleineren Warmpressen von Hatebur<br />
aufgrund der sehr hohen Taktzahlen zu weiteren Einsparungen<br />
führen kann.<br />
Bilder: © <strong>2019</strong> Hatebur All Rights Reserved<br />
www.moog.com<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 25
DIGITALISIERUNG<br />
DER EINFLUSS VON 5G<br />
AUF ELEKTROHYDRAULISCHE REGELUNGEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) wird die Fertigungsbereiche in den Fabriken<br />
dauerhaft verändern und den Automationsgrad deutlich erhöhen. Der neue<br />
Mobilfunkstandard hat Auswirkungen auf die gesamte Automationswelt und damit auch<br />
auf die Industriehydraulik. Neben den heute bereits genutzten Mobilfunkanwendungen<br />
wie Remote Control oder vereinzelt bereits Augmented Reality könnte 5G mit seiner stark<br />
verbesserten Leistungsfähigkeit auch direkt in hydraulischen Regelkreisen eingesetzt<br />
werden. Der Beitrag beschreibt den aktuellen Stand von 5G und die potentiellen<br />
Auswirkungen auf die heutige Topologie von elektrohydraulischen Regelungssystemen.<br />
International gesehen ist der neue Mobilfunkstandard auf dem<br />
Vormarsch, auch wenn für die Industrie sehr wahrscheinlich<br />
erst ab dem Jahr 2022 f. mit ausgereiften Installationen zu<br />
rechnen ist. Aktuell entstehen in vielen Ländern 5G-Testanwendungen<br />
und Pilotprojekte in verschiedenen Anwendungsbereichen<br />
(vgl. Titelbild des Beitrags). Sowohl Chiphersteller<br />
(z.B. Qualcomm, Intel, Samsung oder Huawei) als auch Netzausrüster<br />
(z.B. Nokia, Ericsson oder Huawei) und Netzbetreiber<br />
(z.B. Vodafone, Telekom oder Telefonica) kommen mit ersten<br />
Produkten auf den Markt.<br />
Zunächst werden in einer 5G-Erstinstallationsphase beginnend ab<br />
Ende <strong>2019</strong> und vor allem ab 2020 Teilverbesserungen des Mobilfunknetzes<br />
verfügbar sein, die auf dem heutigen, öffentlichen 4G-<br />
Netz aufsetzen. Beide Netze werden parallel betrieben, so dass ein<br />
stufenweiser Ausbau erfolgen kann. 5G wird in den kommenden<br />
Jahren im Vergleich zu 4G bis zu 1 000-fach höhere Datenraten<br />
bieten (eMBB: Enhanced Mobile Broadband), eine massiv höhere<br />
Anzahl an Teilnehmern bzw. IoT-Geräten bedienen können<br />
(mMTC: Massive Machine Type Communications), eine Echtzeitübertragung<br />
mit Latenzzeiten von bis zu 1 ms oder gar darunter<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
DIGITALISIERUNG<br />
POINTIERT<br />
5G BIETET NEUE MÖGLICHKEITEN<br />
IN DER INDUSTRIE<br />
AUCH HYDRAULISCHE REGELKREISE KÖNNTEN<br />
EVTL. DRAHTLOS GESCHLOSSEN WERDEN<br />
RAHMENBEDINGUNGEN BEDÜRFEN NOCH<br />
DER KLÄRUNG<br />
Autoren: Dr. Steffen Haack, Bosch Rexroth<br />
AG/ Industrial Hydraulics, Lohr am Main,<br />
Dr. Norman Franchi, 5G Lab Germany/<br />
Technische Universität Dresden, Dresden<br />
01 Private<br />
industrielle Netze<br />
ermöglichen (URLLC: Ultra-Reliable and Low Latency Communication)<br />
und den Energieverbrauch pro Bit senken.<br />
Die Architektur des neuen Mobilfunkstandards 5G richtet sich<br />
stark nach den Anforderungen der Anwender vor Ort. Für elektrohydraulische<br />
Regelungen mit hohen Echtzeitanforderungen kommt<br />
dabei ein 5G-Netz mit URLLC-Funktionalitäten und -Technologien<br />
in Betracht, ein Hoch-Zuverlässigkeitsnetz mit deterministischen<br />
Übertragungseigenschaften und sehr kurzen Antwortzeiten.<br />
PRIVATE INDUSTRIELLE NETZE<br />
Für Industrie 4.0 Anwendungen haben z.B. in Deutschland Unternehmen<br />
die Möglichkeit, lokale, private bzw. nichtöffentliche 5G-<br />
Netze mit eigener Infrastruktur und geschützten 5G-Frequenzen im<br />
Frequenzband 3,7-3,8 GHz unabhängig von den etablierten Mobilfunkbetreibern<br />
aufzubauen und zu betreiben. Ein solcher Netzbetrieb<br />
ist darauf ausgelegt, sehr hohe Zuverlässigkeits- und Sicherheitsanforderungen<br />
zu gewährleisten. Ein Anwendungsbeispiel<br />
sind echtzeitkritische Regelungen in der industriellen Fertigung. Im<br />
Wesentlichen stehen für die Umsetzung von privaten bzw. nichtöffentlichen<br />
5G-Netzen zwei Varianten zur Verfügung:<br />
n Typ A: Ein physikalisch eigenständiges 5G-Netz auf dem Grundstück<br />
eines Industriebetriebs. Das private Netz kann vom Anwender/Industriebetrieb<br />
selbst oder einem von ihm beauftragten<br />
Dienstleister geplant, aufgebaut und/oder betrieben werden.<br />
n Typ B: Virtualisierung eines privaten 5G-Netzes durch die<br />
Definition und Einrichtung eines Network Slice in einem öffentlichen<br />
5G-Mobilfunknetzwerk. Beispielsweise kann für kleinere<br />
Unternehmen eine erweiterte Rolle der Betreiber der öffentlichen<br />
Netze als ein solcher Dienstleister vorteilhaft sein.<br />
Bild 01 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines privaten industriellen<br />
Netzwerkes in einer Fertigungshalle. In der Halle finden sich ein<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 27
DIGITALISIERUNG<br />
02<br />
03<br />
02 Heutige Topologie<br />
elektrohydraulischer<br />
Regelungstechnik<br />
03 Regelung auf Edge<br />
Cloud Level: Zykluszeiten<br />
der Hydraulik<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Sende-/Empfangsgerät des industriellen 5G-Netzes, die Sensorsignale<br />
werden über verschiedene Zugangspunkte erfasst und an<br />
die private industrielle Edge Cloud weitergeleitet, in der die Datenverarbeitung<br />
und die eigentliche Steuerung bzw. Regelung stattfinden<br />
kann. Die in der Regelung generierten Sollwerte werden auf<br />
dem umgekehrten Weg zurück an den Aktor übertragen. Denkbar<br />
sind verschiedene Signal-Routinen, z.B. auch über eine Firewall<br />
nach außen an die Basisstation des öffentlichen 5G-Netzes.<br />
ELEKTROHYDRAULISCHE REGELUNGEN<br />
Elektrohydraulische Regelungen werden beispielsweise bei Rundtaktmaschinen,<br />
Pressen, Kunststoffmaschinen, Holzbearbeitungsmaschinen<br />
und vielen anderen Anwendungen eingesetzt. In Bild 02<br />
sind verschiedene Topologien von hydraulisch geregelten Achsen<br />
dargestellt. Die Regelung (Positions-, Geschwindigkeits-, Druck-,<br />
Kraftregelung- und ablösender Regelung) selbst kann heute in einer<br />
übergeordneten Steuerung (A. Motion Logic Control für Hydraulik),<br />
einer separaten hydraulischen Motion-Steuerung (B. Hydraulic<br />
Motion Control) oder direkt am Ventil in der On-Board-Elektronik<br />
(C. Integrated Axis Controller) erfolgen.<br />
Innere Regelschleife: Die Abtastzeiten des Proportionalventils<br />
selbst betragen etwa
INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
300 TAGE:<br />
KLAUS BRINKMANN ZIEHT BILANZ<br />
Seit etwas mehr als 300 Tagen übernimmt<br />
Klaus Brinkmann als Head of Sales nun neue<br />
Aufgaben bei SMC Deutschland. Jetzt zieht<br />
er eine erste Bilanz.<br />
Kundenzufriedenheit und Wachstum: Diese Ziele hat<br />
Klaus Brinkmann als Head of Sales Headquarter nach 300<br />
Tagen erreicht. Der vormalige Verkaufsleiter von SMC<br />
Deutschland wechselte am 1. Juli 2018 in sein neues<br />
Verantwortungsspektrum. „Im Zuge der Digitalisierung verändern<br />
sich die Produktauswahl- und Einkaufsprozesse in der<br />
Industrie grundlegend. Wir wollen unseren Fokus noch mehr auf<br />
die Kunden und ihre Anforderungen legen“, sagt Klaus Brinkmann.<br />
In der Abteilung Sales Headquarter werden Kunden direkt<br />
mit den für sie wichtigsten Unternehmensbereichen verbunden.<br />
„DER KUNDE STEHT IMMER IM MITTELPUNKT“<br />
Für Klaus Brinkmann war der Wechsel von der Verkaufsleitung<br />
in seine neue Tätigkeit folgerichtig. „Für mich als Head of Sales<br />
Headquarter stehen die Kunden jetzt noch mehr im Mittelpunkt“,<br />
erklärt er – und zieht ein positives Fazit seiner ersten 300<br />
Tage im Amt. „Die Zusammenarbeit mit den bestehenden<br />
Verkaufsstrukturen funktioniert sehr gut, wir ergänzen uns ganz<br />
natürlich.“ In Zukunft möchte er Unternehmensbereiche wie das<br />
Customer Project Management, Product Management und das<br />
Customer Service Center aktiv ausbauen. Der Maschinenbau-<br />
Ingenieur ist seit 2006 bei SMC und war zunächst als Gebietsund<br />
später Regionalverkaufsleiter tätig, bevor er 2015 zum<br />
Verkaufsleiter für Deutschland ernannt wurde. „SMC bietet<br />
große Freiheiten bei der Arbeit. Das trägt sicher auch zum<br />
Engagement und zur Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen<br />
bei, sich auf Veränderungen einzustellen“, erläutert Klaus<br />
Brinkmann, was er an SMC besonders schätzt.<br />
GEMEINSAM IN DIE DIGITALISIERTE ZUKUNFT<br />
In seiner neuen Position bei SMC will er das Unternehmen gemeinsam<br />
mit Stephan Neuwirth voranbringen, der zum gleichen<br />
Zeitpunkt als Head of Sales startete: „Wir stellen die Verbindung<br />
zwischen Sales und Sales Headquarter her. So können wir ganzheitlich<br />
auf die Anforderungen unserer Kunden eingehen.“ Dazu<br />
gehört zunehmend auch die Digitalisierung, die Klaus<br />
Brinkmann als Innovationsbeschleuniger versteht – auch für<br />
SMC Technologien. „Schon heute sind wir mit unserem breiten<br />
Produktspektrum von 12 000 Basismodellen und mehr als<br />
700 000 Varianten führend in der Branche“, betont Klaus<br />
Brinkmann. Zudem entwickelt und produziert SMC als einer von<br />
wenigen Herstellern weltweit komplette IO-Link Systeme vom<br />
Master bis zum Aktor/Sensor aus einer Hand. „Für den weiteren<br />
Erfolg des Unternehmens sind zwei Personengruppen essenziell:<br />
die Kunden und die Mitarbeiter. Dabei steht für uns immer<br />
der persönliche Kontakt mit den Kunden im Vordergrund“,<br />
beschreibt Klaus Brinkmann die Ziele.<br />
www.smc.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 29
SCHLAUCHVERBINDUNGEN<br />
AUS EDELSTAHL − ERSTE WAHL IN<br />
RAUEN UMGEBUNGEN<br />
SPECIAL INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
Lebensmittel müssen effizient in der Herstellung<br />
und einfach in der Handhabung sein. Vor allem<br />
in der Getränke- und Tiernahrungsindustrie<br />
haben sich deshalb die sogenannten<br />
Standbodenbeutel durchgesetzt. Mit<br />
entsprechend konzipierten Beutelfüllmaschinen<br />
lassen sich praktisch verpackte Lebensmittel<br />
besonders effizient produzieren. Dazu tragen<br />
auch pneumatische Steckanschlüsse aus<br />
Edelstahl bei, die im Nassbereich der<br />
Füllmaschinen zum Einsatz kommen<br />
und sich dort vor allem wegen ihrer<br />
Korrosionsbeständigkeit und der schnellen<br />
Montage bewähren.<br />
Ein renommierter deutscher Hersteller für High-Speed-<br />
Beutelfüllmaschinen entwickelt und realisiert Prozessanlagen<br />
sowie Beutelfüllmaschinen, die vor allem in der<br />
Getränke-, Lebensmittel- und Tiernahrungsindustrie zum<br />
Einsatz kommen. In diesen Branchen sind die Anforderungen an<br />
die Hygiene sehr hoch, entsprechend müssen sich die Anlagen<br />
gut reinigen lassen. Für die verbauten Komponenten bedeutet<br />
das, dass sie nicht nur den rauen Produktionsumgebungen,<br />
sondern auch chemischen Reinigungsmitteln und Spritzwasser<br />
trotzen müssen. Das gilt auch für die pneumatischen Anschlüsse,<br />
die im Nassbereich der Füllmaschinen zum Einsatz kommen:<br />
Auch wenn diese Bauteile nicht direkt mit den Produkten in<br />
Berührung kommen, so werden sie doch in einem hygienisch<br />
anspruchsvollen Bereich eingesetzt und sind rigorosen Reinigungsprozeduren<br />
ausgesetzt.<br />
EDELSTAHL STATT NICKEL<br />
Damit die Anschlüsse in diesen Umgebungen standhalten, ist die<br />
Wahl des Werkstoffes maßgeblich. Vernickelte Komponenten<br />
haben bei feuchter Umgebung noch einen ausreichenden Korrosionsschutz,<br />
sofern die Nickelschicht unbeschädigt bleibt. Den<br />
Umgebungseinflüssen, denen die Füllmaschinen ausgesetzt sind,<br />
halten sie aber nicht stand – das macht sich nach kurzer Zeit durch<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
SCHLAUCHVERBINDUNGEN<br />
02<br />
01<br />
POINTIERT<br />
AUS KORROSIONSBESTÄNDIGEM<br />
EDELSTAHL GEFERTIGT<br />
HALTEN EXTREMEN<br />
DRUCKVERHÄLTNISSEN STAND<br />
IN EINEM WEITEN TEMPERATUR-<br />
BEREICH EINSETZBAR<br />
MONTAGE ERFORDERT<br />
GERINGEN KRAFTAUFWAND<br />
Lochkorrosion bemerkbar. Aus diesem Grund setzt der deutsche<br />
Maschinenbauer auf Anschlüsse aus Edelstahl. Komponenten aus<br />
diesem Werkstoff sind für raue Produktionsumgebungen besser<br />
gewappnet, da sie auch ohne Beschichtung sehr widerstandsfähig<br />
gegen korrosive Einflüsse sind.<br />
HYGIENISCH, FLEXIBEL, WIDERSTANDSFÄHIG<br />
01 Vakuum von - 0,95 bar als auch Überdrücke bis 16 bar überstehen<br />
die Edelstahl-Steckanschlüsse des Programms 17 dauerhaft<br />
02 Die Lösehülse der Eisele Schlauchanschlüsse ermöglicht die<br />
komfortable Demontage des Schlauches<br />
Bei der Suche nach einem Anbieter entsprechender Steckanschlüsse<br />
aus Edelstahl fiel die Wahl auf das Unternehmen Eisele aus Waiblingen.<br />
Mit den Anschlüssen vom Typ Inoxline des Programms 17<br />
fand man die ideale Lösung, die Zuverlässigkeit, Haltbarkeit und<br />
optimale Hygiene vereint.<br />
Für den Einsatz in rauen Umgebungen bringen diese Edelstahlkomponenten<br />
beste Voraussetzungen mit: Sie halten sowohl einem<br />
Vakuum von - 0,95 bar als auch Überdrücken bis 16 bar langfristig<br />
stand, ohne Risiko der Leckagenbildung. Überall dort, wo in der<br />
Produktionsumgebung Vibrationen und Schlauchbewegung<br />
auftreten, werden zudem Verschraubungen mit Überwurfmutter<br />
eingesetzt. So lässt sich ein unkontrolliertes Lösen der Schlauchverbindung<br />
verhindern.<br />
Die Steckanschlüsse mit Lösehülse und Dichtung sind in verschiedenen<br />
Bauformen lieferbar und werden aus rostfreiem und<br />
säurebeständigem Edelstahl 1.4301/07 gefertigt. Sie sind so konstruiert,<br />
dass sie bezüglich Reinigungsfreundlichkeit und Korrosionsbeständigkeit<br />
höchsten Anforderungen gerecht werden.<br />
Mit einem weiten Temperaturbereich von - 20 bis 120 °C sind die<br />
Steckanschlüsse flexibel einsetzbar und können mit entsprechender<br />
Ausstattung sogar Temperaturen von - 50 bis 200 °C standhalten. Das<br />
Programm 17 benötigt wenig Bauraum und stellt im Inneren der<br />
Anlage trotzdem den vollen Schlauchdurchgang zur Verfügung.<br />
KOMFORTABEL IN DER HANDHABUNG<br />
Die Allround-Anschlüsse aus Edelstahl von Eisele ermöglichen eine<br />
schnelle Montage und Demontage von Druckluftschläuchen ohne<br />
Werkzeug. Die Einschraubseite zur Montage des Steckanschlusses<br />
an der Maschine oder am Prozessventil ist mit einem gekammerten<br />
O-Ring abgedichtet. Der Schlauch muss nur bis zum Anschlag in<br />
die Lösehülse des Steckanschlusses geschoben werden. Die patentierte<br />
Spannzange im Inneren des Anschlusses hält den Schlauch<br />
dauerhaft, zuverlässig und beschädigungsfrei in seiner Position fest.<br />
Auch bei häufiger Montage und Demontage – zum Beispiel für<br />
Wartungszwecke – bleibt der Schlauch aufgrund der Spannzange<br />
unbeschädigt und hält immer fest und dicht. Ein Druck auf die<br />
Lösehülse – und schon kann der Schlauch entfernt werden.<br />
Diese einfache Handhabung kommt auch bei dem Hersteller der<br />
Beutelfüllmaschinen gut an, denn die dort zuvor verwendeten Steckanschlüsse<br />
erfordern bei der Montage teilweise einen hohen Kraftaufwand.<br />
Hintergrund hierbei ist, dass diese herkömmlichen Anschlüsse<br />
nicht über eine Lösehülse verfügen, sondern nur mit einem Lösering<br />
ausgestattet sind. Dieser muss mit großer Kraft gedrückt werden, was<br />
sich manuell nur schwer bewerkstelligen lässt. Der Einsatz von Werkzeug<br />
hingegen führt vor allem bei Kunststoff-Löseringen schnell zu<br />
Beschädigungen, die das Lösen noch zusätzlich erschweren. Die<br />
großzügig ausgelegte Lösehülse der Inoxline-Edelstahlanlüsse<br />
erfordert dagegen nur wenig Kraft und ermöglicht die komfortable<br />
Demontage des Schlauchs auch noch nach langer Einsatzdauer.<br />
www.eisele.eu<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 31
PRÜFADAPTER<br />
PRÜFADAPTER MACHEN<br />
DICHTUNGSMITTEL OBSOLET<br />
SPECIAL / INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
In zahlreichen Industrien ist die<br />
pneumatische Dichtheitsprüfung eines der<br />
gängigsten Prüfverfahren und muss schnell,<br />
zuverlässig und leckagefrei erfolgen.<br />
Prüfadapter von WEH können hierbei<br />
helfen. Der Anschluss an das zu prüfende<br />
Bauteil erfolgt in Sekundenschnelle durch<br />
einfaches Aufstecken, ohne langwieriges<br />
Schrauben. Zusätzliche Dichtungsmittel<br />
sind durch den Einsatz von WEH<br />
Prüfadaptern nicht mehr notwendig.<br />
Die Pneumatik ist in der Antriebs- und <strong>Fluidtechnik</strong><br />
heutzutage nicht mehr weg zu denken und in vielen<br />
Anwendungen der Industrieautomation ein wesentliches<br />
Element – vom Maschinenbau bis zum Bergbau sowie der<br />
Lebensmittelherstellung. Auch wenn der Druck im Vergleich zu<br />
Hydrauliksystemen relativ gering ist, bieten Pneumatiksysteme einen<br />
bedeutenden Vorteil: Sie sind gegenüber Umwelteinflüssen,<br />
wie Temperaturschwankungen und Schwingungen, sehr robust.<br />
Um Leckagen, die oftmals erst spät bemerkt werden und zu<br />
steigenden Energiekosten führen, müssen auch pneumatische<br />
Komponenten vor ihrem Einsatz auf Dichtigkeit geprüft werden.<br />
Hierfür bietet WEH verschiedenste Prüfadapter für eine Vielzahl<br />
von Anschlussmöglichkeiten. Egal ob pneumatische Bauteile mit<br />
Innen- oder Außengewinde, Glattrohr oder Bohrung, mit Bund<br />
oder Sicke, WEH liefert den passenden Adapter. Der Großteil der<br />
WEH Adapter besitzt das speziell von WEH entwickelte einzigartige<br />
Spannzangensystem. Dies bietet bedeutende Vorteile gegenüber<br />
herkömmlichen Schraubverbindungen. Schraubverbindungen<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
PRÜFADAPTER<br />
sind oft nicht wirklich dicht und können Leckagen verursachen.<br />
Daher muss der Gewindeanschluss zusätzlich mit Teflonband<br />
umwickelt oder ein Dichtungsmittel aufgetragen werden.<br />
Die Herausforderung dabei ist dann das richtige Anzugsdrehmoment<br />
zu finden, da sich dieses durch das zusätzliche Teflonband<br />
bzw. Dichtungsmittel verändert. Auch durch Schwingungen oder<br />
Stöße, denen die Schraubverbindungen ausgesetzt sind, kann sich<br />
die Verbindung wieder lockern, was wiederum zu Undichtheit führt.<br />
Ein weiterer Nachteil von Schraubverbindungen ist die mangelhafte<br />
Ergonomie. Durch umständliches und langwieriges Hantieren<br />
werden die Gelenke der Bediener erheblich belastet. Manuelles Anund<br />
Abschrauben ist auf Dauer nicht nur zeitraubend und daher<br />
kostenintensiv, sondern auch sehr anstrengend und kann unter Umständen<br />
zu krankheitsbedingten Ausfällen der Anwender führen z. B.<br />
wegen Überbeanspruchung (Abnutzung/Entzündung) der Gelenke.<br />
Mit dem WEH® Adapter TW05 bietet WEH das ideale Werkzeug für<br />
Funktions-, Dichtheits- und Druckprüfungen von pneumatischen<br />
Komponenten mit Innengewinde. Das Anschließen und die Druckbeaufschlagung<br />
mit 5 - 12 bar erfolgen in einem Arbeitsgang. Durch<br />
einfaches Betätigen der Schiebehülse spreizen die patentieren WEH®<br />
Spannzangen auf und greifen im Gewinde. Zusätzliche Dichtmittel<br />
werden nicht benötigt. Aufwendige und teure Spann- und Prüfvorrichtungen<br />
entfallen. Somit wird eine sichere und druckdichte<br />
Verbindung in Sekundenschnelle hergestellt – ohne aufwändiges Anund<br />
Abschrauben. Aufgrund der zunehmenden Automatisierung,<br />
vor allem im Hinblick auf Industrie 4.0, bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung,<br />
bestehen immer höhere Forderungen, die vor allem in<br />
der Serienfertigung realisiert werden müssen. Kontinuierliche<br />
Verbesserungsprozesse im Rahmen des Qualitätsmanagements sind<br />
daher unerlässlich, um den geltenden Qualitätsnormen gerecht zu<br />
werden und diese effizienter zu gestalten. Deshalb werden vor allem<br />
in der Serienfertigung Dichtheitsprüfungen immer mehr automatisiert,<br />
da hier oft sehr hohe Stückzahlen während des Produktionsprozesses<br />
zuverlässig auf Dichtigkeit geprüft werden müssen.<br />
Die pneumatische Dichtheitsprüfung ist hierbei das gängigste<br />
automatisierte Prüfverfahren in der Automobil- und Hydraulikindustrie,<br />
Kälte-Klima-Technik sowie im gesamten produzierenden<br />
Gewerbe und eignet sich für zahlreiche Anwendungsbereiche, wie<br />
z. B. für Prüfstände, Messgeräte, Motoren, Zylinder, Fluidleitungen,<br />
Ventile, Druckbehälter, Pumpen, Filter, uvm.<br />
Die pneumatisch betätigten WEH Prüfadapter mit dem WEH<br />
Spannzangensystem haben sich seit Jahrzehnten zur Automatisierung<br />
bewährt und vereinfachen Prozessabläufe, steigern die<br />
Produktivität und sorgen so für einen schnellen ROI.<br />
Seit vielen Jahren in fast allen Industrien zu finden, sind die Adapter<br />
TW17 und TW18, die an nahezu allen genormten Innen- bzw.<br />
Außengewinden anschließen. Aufgrund des modularen Aufbaus der<br />
TW17 und TW18 Baureihe sind die Adapter vielfältig einsetzbar und<br />
neben der V-Version mit pneumatischer Betätigung über Ventilknopf<br />
oder als P-Version für externe manuelle, halb- oder vollautomatische<br />
Ansteuerungen auch als H-Version mit Handhebel betätigung<br />
zur manuellen Prüfung von kleinen Stückzahlen verfügbar.<br />
Die Betätigungen können jederzeit ganz einfach gewechselt<br />
werden. Hierfür muss lediglich der hintere Teil des Adapters ausgetauscht<br />
werden. Vor allem die V-Version sowie die P-Version<br />
werden gerne bei der Serienfertigung zur Dichtigkeitsprüfung von<br />
hydraulischen und pneumatischen Komponenten eingesetzt. Die<br />
Spannzangen greifen im oder auf dem Prüfling durch Zuführen des<br />
Steuerdrucks über den Steuerdruckanschluss. Die druckdichte<br />
Verbindung wird also automatisch durch Zuführung des<br />
Steuerdrucks hergestellt, anstatt über Handhebel, Spannhebel oder<br />
Schiebehülse, wie bei manuell betätigten Adaptern. Somit kann die<br />
Dichtheitsprüfung von Komponenten voll in den Produktionsprozess,<br />
als Teil der Qualitätssicherung integriert werden. Gerade im<br />
Automobilbereich wird immer mehr auf automatisierte Prozesse<br />
gesetzt. Verschiedenste Anschlüsse mit den unterschiedlichsten<br />
Anschlussspezifikationen wie z. B. Bauteile mit Sicke, Bördel, Bund,<br />
Flansch, Stutzen oder Außengewinde müssen automatisiert geprüft<br />
werden. Neben herkömmlichen Druck- und Dichtheitsprüfungen<br />
werden regelmäßig Hot- und Coldtests an Motoren durchgeführt.<br />
Die zu prüfenden Anschlüsse befinden sich meist in beengten<br />
Platzverhältnissen, daher sind in der Automobilindustrie vor allem<br />
die Universaladapter TW800 und TW850 gefragt, diese schließen an<br />
einer Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten an. Bauteile wie z. B.<br />
Druckbehälter, Kompressoren, Wärmetauscher, Motoren, Schläuche,<br />
Rohre oder Tanks werden entweder im Niederdruckbereich bis<br />
max. 50 bar (TW800) oder im Hochdruckbereich bis max. 630 bar<br />
(TW850) geprüft. Zur Prüfung von Automotive-Bauteilen steht der<br />
Kraftstoffanschluss WEH TW713 zur Verfügung, der speziell zum<br />
automatisierten Anschließen an die Kraftstoffleitung an Motorenprüfständen<br />
entwickelt wurde. Aber auch für Dichtigkeitsprüfungen<br />
von Komponenten mit Augenschrauben und Rohr- / Schlauchanschlüssen<br />
mit Überwurfmuttern bietet WEH den passenden<br />
Multifunktionsanschluss TW130. Über 40 Jahre Entwicklungskompetenz<br />
in der Verbindungstechnik führen bei WEH heute zu<br />
Produkten, die Effizienz und Ergonomie garantieren und selbst<br />
strengste Sicherheitsanforderungen erfüllen.<br />
www.weh.com<br />
POINTIERT<br />
DICHTHEITSPRÜFUNG IN VIELEN<br />
INDUSTRIEN NOTWENDIG<br />
MIT I4.0 SOLL QUALITÄT VON PRODUKTEN<br />
GESTEIGERT WERDEN<br />
PRÜFADAPTER KÖNNEN PROZESS<br />
BESCHLEUNIGEN…<br />
…UND DICHTUNGSMITTEL OBSOLET<br />
MACHEN<br />
Universaladapter TW800 für Dichtheitsprüfungen an Motoren im Einsatz
PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
KMU: DIE DIGITALISIERUNG<br />
ERFOLGREICH ANGEHEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Digitalisierungsprojekte wie die<br />
vorausschauende Wartung gehören für große<br />
Unternehmen längst zum Unternehmensalltag.<br />
Trotz nachgewiesener (Wettbewerbs-) Vorteile<br />
scheuen kleine und mittlere Unternehmen vor<br />
Digitalisierungsvorhaben aber häufig noch<br />
zurück. Oft mangelt es ihnen an Know-how und<br />
Ressourcen, um den richtigen Zugang für ihr<br />
Unternehmen zu finden. Mit externer Hilfe<br />
können sie das eigene Potential erschließen<br />
und gewinnbringende Projekte initiieren.<br />
Autor: Dr. Andreas Wierse, Geschäftsführer Sicos BW GmbH<br />
Viele Erfolgsbeispiele zeigen: Digitalisierungsprojekte rund<br />
um Big Data, Smart Data und Co. verschaffen Unternehmen<br />
enorme Vorteile und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Als Paradebeispiel gilt die vorausschauende Wartung<br />
(Predictive Maintenance). Mit ihrer Hilfe können Unternehmen<br />
Wartungszeiten passgenau planen und Ausfallzeiten minimieren –<br />
dies spart Zeit und Kosten. Die Konstruktions- und Entwicklungsabteilungen<br />
sind darüber hinaus in der Lage, Rückschlüsse aus den<br />
aus der Produktion zurückfließenden Daten zu ziehen und<br />
ihrerseits die Prozesse zu optimieren. Unternehmen und Kunden<br />
profitieren davon gleichermaßen.<br />
NEUTRALE BERATUNG<br />
Die Beurteilung, ob, wann und wie Big-/Smart-Data-Technologien<br />
auch für das eigene Unternehmen lohnenswert sind, fällt kleinen<br />
und mittleren Unternehmen (KMU) oft schwer. Häufig mangelt es<br />
ihnen an Fachwissen und Ressourcen. Externe Unterstützung kann<br />
hier Abhilfe schaffen und den Weg für Digitalisierungsvorhaben<br />
ebnen. Mittlerweile existieren in den einzelnen Bundesländern<br />
zahlreiche Initiativen, Förderprogramme und Kompetenzzentren,<br />
die den ansässigen Unternehmen bei Bedarf Standortvorteile, auch<br />
beim Einsatz von Industrie 4.0-Technologien, bieten.<br />
So berät beispielsweise das Smart Data Solution Center Baden-<br />
Württemberg (SDSC-BW) neutral und unabhängig zu Smart-Data-<br />
Technologien, mit finanzieller Unterstützung durch das Landes-<br />
34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
POINTIERT<br />
KMU SCHEUEN<br />
DIGITALISIERUNG<br />
DIGITALISIERUNGSVORHABEN<br />
WERDEN GEFÖRDERT<br />
DIGITALISIERUNG IM<br />
MITTELSTAND IST UMSETZBAR<br />
ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg<br />
(MWK). 2014 von der Stuttgarter Sicos BW GmbH und<br />
dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gestartet, bietet das<br />
Solution Center eine kostenfreie Potentialanalyse. Mit Hilfe dieser<br />
Analyse können Unternehmen unterschiedliche Smart-Data-<br />
Technologien kennenlernen und einschätzen, wie Big und Smart<br />
Data auch in ihrem Unternehmensumfeld eingesetzt werden können.<br />
Die SDSC-BW-Experten beraten dann hinsichtlich weiterer<br />
konkreter Schritte zu möglichen Einsatzfeldern und stehen bei<br />
Bedarf als Begleiter bei der Umsetzung eines tiefergehenden<br />
Projekts zur Verfügung.<br />
Projektbeispiele des SDSC-BW zeigen, dass Digitalisierungsvorhaben<br />
auch im Mittelstand erfolgreich umgesetzt werden können.<br />
PROJEKTBEISPIEL: DRUCKLUFTSYSTEMDATEN<br />
SINNVOLL NUTZEN<br />
Als Partner der Industrie deckt die Mader GmbH & Co. KG,<br />
Leinfelden-Echterdingen, mit ihrem Leistungsspektrum die gesamte<br />
Druckluftstrecke ab. Zum Leistungsportfolio gehört neben dem<br />
Produktprogramm auch eine Reihe von Dienstleistungen, wie zum<br />
Beispiel die Planung und Installation von Druckluftsystemen. Das<br />
Unternehmen sucht permanent nach neuen Energieeffizienztechnologien,<br />
denn: Rund 78 Prozent der Lebenszykluskosten einer Druckluftanlage<br />
sind Energiekosten. Laut Deutscher Energie Agentur (dena)<br />
lassen sich im Druckluftbereich rund 50 Prozent der Energie einsparen.<br />
Wartungsroutinen, Echtzeit-Überwachungssysteme, effizientes<br />
Design und Systemkonfigurationen haben bei Mader bereits zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz beigetragen. Um die Effizienz<br />
weiter zu verbessern, untersuchte das Unternehmen die Möglichkeit,<br />
mit Hilfe von Smart-Data-Systemen bislang unerkannte<br />
Muster in bereits gewonnen Daten zu entdecken. Hierzu stellte es<br />
den Datenexperten des SDSC-BW die Zeitreihendaten eines ihrer<br />
Druckluftsysteme zur Verfügung. Diese enthielten neben Daten aus<br />
der Kompressor-Steuerung auch verschiedene Sensordaten –<br />
inklusive Energieverbrauch, Maschinenaktivitäten und mehreren<br />
Variablen, die den aktuellen Zustand des Systems widerspiegelten.<br />
Das Team nutzte diese Daten, um herauszufinden, inwieweit sie für<br />
eine vorausschauende Instandhaltung geeignet sind. Gleichzeitig<br />
galt es weitere energieeffiziente Kompressor-Optimierungen zu<br />
entdecken. Die Experten des SDSC-BW wandten hierzu eine Zeitreihenanalyse<br />
sowie Techniken des maschinellen Lernens an. Das<br />
erlaubte ihnen, die Entwicklung der Druckluftsystemdaten zu<br />
untersuchen – insbesondere die Korrelation zwischen möglichen<br />
Faktoren wie zum Beispiel die Auslastungskombination der<br />
Kompressoren und dem Gesamtenergieverbrauch des Systems.<br />
Das Ergebnis der sechswöchigen Potentialanalyse machte deutlich,<br />
dass ein Druckluftsystem in der Praxis erheblich von einem<br />
Modell, das aus theoretischen Werten berechnet wurde, abweichen<br />
kann. Weiterhin zeigte sich, welche Rolle Smart-Data-Analytics zukünftig<br />
bei der weiteren Verbesserung der Energieeffizienz in der<br />
gesamten Druckluftkette spielen wird. Mader kann nun weitere<br />
Schritte unternehmen, um die Vision eines noch energieeffizienteren<br />
Druckluftprozesses zu verwirklichen.<br />
AUCH KLEINE DATENMENGEN LIEFERN<br />
WERTVOLLE ERKENNTNISSE<br />
Beispiele wie dieses zeigen: Die gängige Annahme, dass nur<br />
große Unternehmen über das erforderliche Datenvolumen verfügen,<br />
um erfolgreiche Digitalisierungsprojekte umzusetzen, ist ein<br />
Irrglaube. Selbst wenn die Begrifflichkeit „Big Data“ es suggeriert,<br />
kommt es nicht allein auf die Menge der Daten an. Auch KMU<br />
besitzen ausreichend Daten, die in Kombination mit weiteren<br />
externen Daten oder Informationen gewinnbringend sein<br />
können. Sie müssen lediglich eine gewisse Qualität und Varianz<br />
aufweisen. So sind sie dann von Interesse, wenn sich in ihnen<br />
Muster oder Verbindungen erkennen lassen, die Erkenntnisse für<br />
die Prozessoptimierung liefern. Bei Smart-Data-Analysen geht es<br />
deshalb nicht nur um die mittels IT erfassten Datenmengen,<br />
sondern auch um die Zusammenführung mit weiteren Informationen<br />
– wie die Materialbeschaffenheit oder die Erfahrungswerte<br />
von Technikern. So können auch KMU aus ihren kleineren<br />
Datenmengen wertvolle Erkenntnisse ziehen und ihre<br />
Wettbewerbs fähigkeit stärken.<br />
www.sicos-bw.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 35
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
SIMULATION<br />
DRUCKSCHWINGUNGSANALYSE<br />
HYDROSTATISCHER ANTRIEBSSTRÄNGE<br />
Heiko Baum<br />
Druckschwingungen in hydrostatischen Antriebssträngen können Geräusche<br />
und Bauteilschädigungen verursachen und beeinträchtigen die Funktion und<br />
die Zuverlässigkeit. Eine Analyse der Druckschwingungssituation kann nur im<br />
Gesamtsystem erfolgen, da Leitungsverzweigungen und die Hydrostaten<br />
selbst Einfluss auf die Resonanzfrequenzen und die Schwingungsformen<br />
ausüben. Eine Visualisierung der Schwingungsform hilft, die<br />
Wirkzusammenhänge im hydrostatischen Antriebsstrang zu verdeutlichen<br />
und ist eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Abhilfemaßnahmen.<br />
In diesem Beitrag wird die Vorgehensweise einer simulativen<br />
Druckschwingungsanalyse am Beispiel eines hydraulischen Antriebsstrangs<br />
mit drei individuell verstellbaren Hydrostaten präsentiert.<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
SIMULATION<br />
EINLEITUNG<br />
Gesteigerte Anforderungen der Kunden nach reduziertem<br />
Verbrauch, verbessertem Komfort und erhöhter Leistungsfähigkeit<br />
sowie gesetzliche Vorgaben bezüglich der maximal zulässigen<br />
Schadstoffemissionen haben zur Folge, dass ein moderner Antriebsstrang<br />
immer komplexer wird. Für den Fahrantrieb mobiler<br />
Arbeitsmaschinen haben sich in den letzten Jahrzehnten teil- und<br />
vollhydrostatische Antriebsstrangkonzepte in vielen Anwendungen<br />
etabliert, wobei jedoch unterschiedliche Belastungsprofile angepasste<br />
Lösungen für den Antriebsstrang und die Getriebesteuerung<br />
erforderlich machen [1].<br />
Die Mehrzahl der hydrostatischen Antriebsstränge (Bild 01)<br />
besitzt mindestens eine Fahrpumpe und in der Regel mehrere<br />
Fahrmotoren. Verbunden sind die Hydrostaten des Getriebes<br />
durch ein Leitungssystem, das sich abhängig von der Topologie<br />
des gesamten Fahrzeugs in mehrere Leitungen unterschiedlicher<br />
Länge verzweigt. Die Hydrostaten werden individuell verstellt,<br />
um den Antriebsstrang im optimalen Wirkungsgradbereich zu<br />
betreiben oder um spezielle Betriebsbedingungen, wie z. B. bei<br />
großen Maschinen eine enge Kurvenfahrt, zu ermöglichen.<br />
PROBLEMSTELLUNG<br />
Die geforderte Flexibilität moderner Antriebsstränge stellt nicht<br />
nur besondere Anforderungen an die Steuerung der Hydrostaten,<br />
auch hinsichtlich des Druckschwingungsverhaltens der Leitungen<br />
stehen die Entwickler immer wieder vor neuen Herausforderungen.<br />
Mit modernen fluidtechnischen 1D-Simulationswerkzeugen<br />
[2] ist heute jedoch eine Vorhersage möglich, bei welchen<br />
Betriebsbedingungen (stationärer Druck, dynamische Druckamplitude,<br />
Frequenz der Pulsation) der Antriebsstrang druckschwingungsmäßig<br />
auffällig ist.<br />
Grundsätzlich gilt, dass jedes Hydrauliksystem, auch ein<br />
hydrostatischer Antriebsstrang, mehrere Eigenfrequenzen besitzt.<br />
Dies bedeutet aber noch nicht, dass im System auch Resonanzprobleme<br />
auftreten, denn dazu müssen die Eigenfrequenzen<br />
zunächst einmal angeregt werden. Im Antriebsstrang erfolgt die<br />
01<br />
Schemata und Anwendungsbeispiele unterschiedlicher Antriebsstrangkonzepte [1]<br />
02<br />
Druckpulsausbreitung in einem einfachen hydrostatischen<br />
Antriebsstrang mit ausreichender Systemdämpfung<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 37
SIMULATION<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
03<br />
04<br />
Druckleitung eines verzweigten hydrostatischen Antriebsstrangs mit beginnendem<br />
Druckpulsationsproblem<br />
Simulationsmodell des hydrostatischen Beispielantriebsstrangs<br />
Anregung durch Volumenstrompulsation,<br />
die durch prinzipbedingte kinematische<br />
Ungleichförmigkeiten und Umsteuervorgänge<br />
in den Hydrostaten entsteht. Die Volumenstromwellen<br />
induzieren Druckwellen,<br />
die als Anregung durch das gesamte<br />
hydraulische System laufen. Aufgrund der<br />
variablen Drehzahl der Hydrostaten wird<br />
das Hydrauliksystem durch die Druckpulsation<br />
in einem breiten Frequenzspektrum<br />
angeregt, was unglücklicherweise die<br />
Wahrscheinlichkeit erhöht, dass eine Systemresonanz<br />
„getroffen“ wird. Im nachfolgenden<br />
Beispiel wird zunächst vereinfachend<br />
allein die Anregung durch die<br />
Grundfrequenz f eines Hydrostaten (f=n∙z)<br />
betrachtet. Die reale Anregung durch einen<br />
Hydrostaten ist deutlich komplexer,<br />
was bei der Analyse der Druckschwingungssituation<br />
thematisiert wird.<br />
Ob es im Resonanzfall im hydrostatischen<br />
Antriebsstrang zu einem Druckschwingungsproblem<br />
kommt, hängt von der Höhe<br />
der Druckpulsation und von der<br />
Systemdämpfung ab. In Bild 02 ist dies<br />
idealisiert für einen charakteristischen<br />
Druckpuls der Quelle (Pumpe) dargestellt,<br />
wobei die Aussagen prinzipiell auch für<br />
einen Druckpuls des Verbrauchers (Motor)<br />
gültig sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
eine Systemresonanz getroffen wird, erhöht<br />
sich mit jedem Hydrostaten, der seine<br />
Drehzahl ändert.<br />
Der Druckpuls der Quelle in Bild 02<br />
„läuft“ zunächst als Druckwelle durch das<br />
Leitungssystem in Richtung Verbraucher.<br />
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der<br />
Druckwelle hängt dabei vom Druckniveau,<br />
der Temperatur und von der Steifigkeit der<br />
Rohr- oder Schlauchwand ab [3]. Dämpfung<br />
erfährt die Druckwelle dabei durch<br />
die interne Reibung im Fluid und vor allem<br />
durch das viskoelastische Verhalten<br />
eventuell im Leitungssystem verbauter<br />
Schläuche [4], die mit der Druckwelle interagieren.<br />
Die Energie der Druckwelle<br />
wird in Wärme umgewandelt (dissipiert).<br />
Am Verbraucher angekommen, läuft die<br />
Druckwelle in diesen ein, wird in diesem<br />
weiter gedämpft und durch diesen reflektiert.<br />
Was von der Druckwelle jetzt noch<br />
übrig ist, läuft durch das Leitungssystem<br />
zurück in Richtung Quelle, wobei wiederum<br />
Energie dissipiert wird. Im Idealfall<br />
wird eine von der Quelle ins System eingebrachte<br />
Druckwelle auf ihrem Weg durch<br />
das System und zurück zur Quelle<br />
komplett dissipiert. Selbst wenn die<br />
Resonanz „getroffen“ wird, kommt es dann<br />
zu keinem Druckpulsationsproblem.<br />
Bei hydrostatischen Antriebssträngen<br />
größerer Leistung ist nicht die kinematische,<br />
sondern die kompressionsbedingte<br />
Pulsation die dominierende Anregung. In<br />
der Regel ist die kompressionsbedingte<br />
Druckpulsation so groß, dass die erzeugte<br />
Druckwelle nicht komplett dissipiert wird.<br />
Salopp ausgedrückt bleibt von der Druckwelle<br />
auf ihrem Weg durch das Leitungssystem<br />
immer noch so viel „übrig“, dass sie<br />
es bis zur Quelle zurückschafft.<br />
Im Resonanzfall (Bild 03) trifft die<br />
rücklaufende Druckwelle genau dann auf<br />
die Quelle, wenn von dieser eine neue<br />
Druckwelle erzeugt wird. Durch die Überlagerung<br />
der beiden Druckwellen ergibt<br />
sich eine Druckwelle mit etwas größerer<br />
Amplitude. Von dieser zweiten Druckwelle<br />
bleibt bei ihrer Rückkehr zur Quelle<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
SIMULATION<br />
noch mehr erhalten als von der ersten, sodass die dritte<br />
Druckwelle eine noch größere Amplitude besitzt, usw. Das<br />
Druckpulsationsproblem ist entstanden.<br />
Bild 03 visualisiert die Resonanzsituation in einem verzweigten<br />
hydrostatischen Antriebsstrang und verdeutlicht, dass mit jedem<br />
zusätzlichen im Antriebsstrang enthaltenen Hydrostaten die<br />
Gefahr weiter steigt, dass eine Systemresonanz „getroffen“ wird.<br />
Resonanzen und die daran gekoppelten Schwingungsformen<br />
bilden sich nämlich nicht nur zwischen der Quelle und den<br />
Verbrauchern, sondern auch zwischen den Verbrauchern selbst.<br />
Der Beispielantriebsstrang aus Bild 03 hat drei unterschiedliche<br />
Leitungslängen, von der jede einzelne durch die beiden angeschlossenen<br />
Hydrostaten angeregt wird. In Summe ergeben sich<br />
hieraus für den Antriebsstrang 3 (Leitungslängen) × 2 (Hydrosta-<br />
05<br />
Zeitsignal und FFT-Spektrum der Drücke am Hydrostatenflansch<br />
06<br />
Spektrogramme der Drucksignale bei simultaner Verstellung der Hydrostaten<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 39
SIMULATION<br />
07<br />
Schwingungsformen in einem hydrostatischen Antriebsstrangs mit beginnendem Druckpulsationsproblem<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
ten) = 6 Grundkonfigurationen, bei denen Systemresonanzen<br />
allein durch die Grundfrequenzen der Hydrostaten (f=n∙z)<br />
angeregt werden können.<br />
Bei den Erläuterungen zu Bild 03 ist allerdings noch nicht<br />
berücksichtigt (und auch nicht eingezeichnet), dass ein<br />
Antriebsstrang gewöhnlich ein Leitungssystem für den Zu- und<br />
eines für den Rücklauf hat. Selbst bei exakt gleichem Leitungsaufbau,<br />
wovon in der Praxis aber nicht ausgegangen werden<br />
kann, haben die beiden Leitungssysteme unterschiedliche<br />
Resonanzfrequenzen, da sich druckabhängig die Wellenausbreitungsgeschwindigkeit<br />
im Fluid ändert. Wechselt bei einer<br />
Fahrtrichtungsumkehr der Maschine das Druckniveau in den<br />
Leitungen, so steigt die Anzahl der Konfigurationen, bei denen<br />
Systemresonanzen angeregt werden können, hierdurch auf<br />
6 Grundkonfigurationen × 2 Druckniveaus × 2 unabhängige<br />
Leitungssysteme = 24 Konfigurationen an.<br />
In der Entwicklung des Antriebsstrangs ist es nahezu unmöglich<br />
all diese Konfigurationen versuchstechnisch abzusichern, zumal<br />
der Einfluss der Temperatur auf die Frequenzverschiebung der<br />
Systemresonanzen noch gar nicht berücksichtigt ist.<br />
An dieser Stelle kommt die simulative Druckschwingungsanalyse<br />
als Hilfsmittel zur entwicklungsbegleitenden Absicherung ins Spiel.<br />
Bild 04 zeigt ein hierzu geeignetes Simulationsmodell. Im unteren<br />
Bildteil befindet sich der hydrostatische Antriebsstrang, der aus<br />
drei hybriden Pumpenmodellen [4] und einem verzweigten<br />
Leitungssystem, das durch mehrere Rohr- und Schlauchelemente<br />
modelliert wird, besteht. Die Hydrostaten können jeweils individuell<br />
in ihrer Drehzahl verstellt werden.<br />
Die Signalleitungen und Bauteile oberhalb des Antriebsstrangs<br />
dienen der Visualisierung der Druckschwingung. Der Druck<br />
entlang der Mittelachse der Rohrleitung wird in eine Datei<br />
geschrieben, wodurch eine Datenmatrix aus Druckwerten für die<br />
spätere Analyse der Schwingungsformen entsteht, deren x-Achse<br />
die Rohrleitungslänge und deren y-Achse die Simulationszeit<br />
bzw. die Anregungsfrequenz ist.<br />
Aber der Reihe nach. Denn zunächst einmal erfährt der hydrostatische<br />
Antriebsstrang aus Bild 04 dank der hybriden Pumpenmodelle<br />
eine realitätsnahe Anregung, sodass die Drucksignale der Simulation<br />
denen einer realen Messung ähneln. Von links nach rechts<br />
präsentiert Bild 05 das Drucksignal am Flansch der Quelle, des Verbrauchers<br />
1 und des Verbrauchers 2. Die obere Reihe Grafiken zeigt<br />
das Zeitsignal und die untere Reihe das Spektrum des jeweiligen<br />
Drucksignals. Alle Hydrostaten wurden in den 60 s Simulationszeit<br />
individuell verstellt. Die Drehzahl der Quelle steigt linear von 20 1/<br />
min auf 1 500 1/min, die Drehzahl des Verbrauchers 1 sinkt linear<br />
von 2 200 1/min auf 20 1/min und der Verbraucher 2 hat während der<br />
ersten 20 s eine konstante Drehzahl von 1 000 1/min, die dann in 40 s<br />
auf 20 1/min absinkt. Da im Beispiel die Verstellung ohne Druckregelung<br />
aufgeprägt wird, bleibt das Druckniveau im Antriebsstrang<br />
während der Simulation nicht ganz konstant, was jedoch im vorliegenden<br />
Druckbereich keinen nennenswerten Einfluss auf die<br />
Resonanzsituation im Antriebsstrang hat.<br />
Bei der Analyse der Drucksignale in Bild 05 wird verständlich,<br />
dass allein durch Messungen am System ein vertieftes Verständnis<br />
der Schwingungssituation nur schwer zu erreichen ist. Zwar sind im<br />
Zeitsignal bereits Druckspitzen zu erkennen, die auf eine Resonanzsituation<br />
schließen lassen, da Drucksensoren jedoch immer nur die<br />
Summe der Pulsationen an der Messstelle erfassen, können die<br />
Druckspitzen keiner Schwingungsform zugeordnet werden. Da in<br />
Bild 05 keine Drehzahlen dargestellt sind, kann auch nicht geprüft<br />
werden, ob die Druckspitzen mit einer Anregungsfrequenz der<br />
Hydrostaten korrelieren. Aus den Drucksignalen kann mittels FFT<br />
aber auf die kritischen Resonanzfrequenzen des Systems geschlossen<br />
werden. Es bleibt jedoch immer noch unklar, durch welche<br />
Pumpenordnung diese Resonanzen angeregt werden und welche<br />
Teile des Leitungssystems in die Schwingung involviert sind. Ein<br />
erster Erkenntnisgewinn wird erzielt, wenn aus den Drucksignalen<br />
die in Bild 06 dargestellten Spektrogramme berechnet werden.<br />
In einem Spektrogramm [6] kann zwischen konstanten Frequenzen<br />
(Systemresonanzen), die als horizontale Linien sichtbar sind,<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
SIMULATION<br />
und drehzahlvarianten Frequenzen, die bei einer linearen<br />
Drehzahländerung auffächern, unterschieden werden. In den<br />
Spektrogrammen von Bild 06 ist die drehzahlvariable Anregung der<br />
Grundordnung (f=n∙z) und der höheren Ordnungen als deutliche<br />
Anregung sichtbar. Ungleichförmigkeiten in den Hydrostaten sind<br />
dafür verantwortlich, dass es zwischen den Hauptordnungen auch<br />
schwächere Anregungen geben kann, an denen sich u. a. auch die<br />
Anzahl der Verdränger des Hydrostaten (Kolben-, Flügel- oder<br />
Zähnezahl) ablesen lässt.<br />
Bild 06 verdeutlicht, dass die Hydrostaten ein breitbandiges<br />
Anregungsspektrum erzeugen. Wann immer eine dieser vielen<br />
Anregungsfrequenzen eine Systemresonanz „trifft“, ist dies im<br />
Spektrogramm an einem deutlichen Anstieg der Druckpulsationsamplitude<br />
zu erkennen. Es ist also möglich, mit Hilfe der<br />
Spektrogramme zu ermitteln, welche Anregungsordnung dafür<br />
verantwortlich ist, dass eine Systemresonanz auffällig/störend wird.<br />
Welche Schwingungsform von einer bestimmten Systemresonanz<br />
erzeugt wird ist aus den Spektrogrammen jedoch nur schwer<br />
ablesbar. Die Kenntnis über den Verlauf der Schwingungsform im<br />
Leitungssystem ist aber essentiell für den Erfolg einer Abhilfemaßnahme.<br />
Sonst wird unter Umständen ein Dämpfer/Resonator an<br />
der Position eines Druckknotens oder im falschen Leitungszweig<br />
positioniert, nur weil dort – salopp gesagt – „gerade Platz ist“. Der<br />
Dämpfer ist dann in Bezug auf die anvisierte Resonanzfrequenz<br />
nutzlos. Im schlimmsten Fall wirkt sich der falsch positionierte<br />
Dämpfer sogar negativ auf andere Resonanzen aus. Denn durch<br />
den Dämpfer/Resonator kommt ein zusätzliches Bauteil ins<br />
System, das mit den restlichen Komponenten des Antriebsstrangs<br />
schwingungstechnisch interagiert, wodurch die Resonanzen in<br />
ihren Frequenzen verschoben werden und die Pulsationen im<br />
Resonanzfall auch veränderte Amplituden haben.<br />
Messtechnisch ist die Ermittlung der Schwingungsform, die zu<br />
einer Systemresonanz gehört, nur mit einer großen Anzahl über<br />
das Leitungssystem verteilter Sensoren möglich, denn gerade bei<br />
höheren Ordnungen der Systemresonanz bedarf es zahlreicher<br />
Messpunkte, um hieraus die Hüllkurve der Schwingungsform zu<br />
rekonstruieren. Hier schlägt jetzt die Stunde der numerischen Simulation,<br />
denn die in Bild 04 gespeicherten Daten können direkt<br />
zur Visualisierung der Schwingungsform verwendet werden.<br />
Bild 07 zeigt exemplarisch die Schwingungsformen im Leitungssystem<br />
des Beispielantriebs mit drei Hydrostaten. Für jede mögliche<br />
Leitungslänge wird ein sogenannter Druckvektorplot erstellt.<br />
Auf der x-Achse eines Diagramms ist die Frequenz der Schwingung<br />
aufgetragen. Die y-Achse eines Diagramms repräsentiert die<br />
Leitungslänge. Jede der sichtbaren vertikalen Linien ist eine<br />
Resonanzfrequenz des Antriebsstranges.<br />
Das linke Diagramm in Bild 07 zeigt die Druckpulsationen in<br />
der Leitung von der Quelle hin zum Verbraucher 1, was im<br />
Antriebsstrang die längste Leitung darstellt. Farbig markiert ist<br />
die erste Eigenfrequenz der Leitung (λ/2-Grundfrequenz). Gut<br />
zu erkennen ist die Symmetrie der Schwingung mit dem Druckknoten<br />
in der Mitte der Schwingungsform. Die Prinzip-Skizze<br />
des Antriebsstrangs verdeutlicht, dass die T-Verzweigung mit der<br />
Zuleitung zum Verbraucher 2 etwas außerhalb der Mitte der<br />
Verbindungsleitung von Quelle zu Verbraucher 1 liegt. Dies hat<br />
zur Folge, dass die T-Verzweigung in einem Druckbauch der<br />
zweiten Schwingungsordnung liegt. Die Pulsation der zweiten<br />
Ordnung der Grundschwingung wirkt somit als Anregung für die<br />
Leitung von der T-Verzweigung zum Verbraucher 2. Der<br />
abzweigende Leitungsstrang wird hierdurch mindestens<br />
zwangsangeregt und kann im ungünstigsten Fall sogar seinerseits<br />
in Resonanz geraten. Den genau entgegengesetzten Fall<br />
zeigte die zweite in Bild 07 markierte Schwingung. Die T-<br />
Verzweigung liegt jetzt genau in einem Druckknoten, wodurch<br />
es in der Zuleitung zu Verbraucher 1 zu keiner Pulsationsanregung<br />
kommt, obwohl im Leitungsstrang deutlich die<br />
Pulsationen der vierten Schwingungsordnung von Quelle zum<br />
Verbraucher 2 zu erkennen sind.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die simulative Druckschwingungsanalyse eines verzweigten<br />
Leitungssystems ist zu einem praxistauglichen Werkzeug herangereift,<br />
mit dem sich die hydraulischen Eigenfrequenzen eines<br />
hydrostatischen Antriebsstrangs komfortabel ermitteln lassen. Die<br />
Visualisierung der Druckschwingungen in den einzelnen Leitungszweigen<br />
ermöglicht eine umfassende Interpretation der Schwingungssituation<br />
und vereinfacht die Lokalisierung von Bereichen<br />
hoher und niedriger Druckpulsationen − die Grundvoraussetzung<br />
für erfolgreiche Abhilfemaßnahmen. Im Nachgang zur Problemanalyse<br />
ist die Simulation ideal für die Überprüfung der<br />
Dimensionierung und für die richtige Positionierung der Abhilfemaßnahmen,<br />
bevor kostspielige Messkampagnen am realen<br />
Fahrzeug starten. Unter Berücksichtigung der drehzahlabhängigen<br />
Anregungsfrequenzen der Hydrostaten ist es möglich, Modifikationen<br />
hinsichtlich Notwendigkeit und Wirksamkeit zu bewerten.<br />
Literaturverzeichnis<br />
[1] Kohmächer, T.; „Modellbildung, Analyse und Auslegung hydrostatischer<br />
Antriebsstrangkonzepte“, Dissertation RWTH Aachen, Aachen, 2008<br />
[2] n. n.; „DSHplus – Simulationsprogramm für fluidtechnisch mechatronische<br />
Systeme“, FLUIDON Gesellschaft für <strong>Fluidtechnik</strong> mbH, Aachen, 2017<br />
[3] Pasquini, E., Baum, H., Murrenhoff, H.; „Die Schallgeschwindigkeit von<br />
Fluiden in nachgiebigen Leitungen – Teil I: Leitungen mit linear-elastischem<br />
Materialverhalten“, <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 4/2017<br />
[4] Baum, H., Pasquini, E.; „Druckschwingungsanalyse von Leitungssystemen mit<br />
viskoelastischem Materialverhalten der Rohrwand - Modellsynthese und<br />
messtechnische Ermittlung der Modellparameter“, VDI-Tagung SimVec,<br />
22.-23.11.2016, Baden-Baden<br />
[5] Baum, H., Becker, K., Faßbender, A.; „Hybrid Pump Model for 1D Hydraulic<br />
System Simulation“, The 9th International Fluid Power Conference, 24. -<br />
26.3.2014, Aachen<br />
[6] Seite „Spektrogramm“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand:<br />
28. Juli 2018, 09:50 UTC. URL: https://de.wikipedia.org (Abgerufen: 28.<br />
März <strong>2019</strong>, 15:27 UTC)<br />
Autor:<br />
Dr.-Ing. Heiko Baum, FLUIDON Gesellschaft für <strong>Fluidtechnik</strong> mbH, Aachen<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />
Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />
Prof. Dr.-Ing. A. Feuser, Lohr a. M.<br />
Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />
Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />
Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />
Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />
Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />
Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />
Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />
Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />
Memmingen<br />
Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />
Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />
Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />
Der Vorsitzende und stellvertretende<br />
Vorsitzende des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 41
Herr Ivantysyn, stellen Sie sich bitte kurz vor.<br />
Ich bin 32 Jahre alt, ursprünglich in der Slowakei geboren und<br />
dann in der Nähe von Hamburg, Bad Oldesloe in Schleswig<br />
Holstein, aufgewachsen. Kurz vor meinem Abitur bin ich mit<br />
meiner Familie in die USA, nach Lafayette im Bundesstaat<br />
Indiana, gezogen und habe dort dann meinen Schulabschluss<br />
gemacht. Die Stadt ist geprägt von der Purdue University, eine der<br />
renommierteren technischen Universitäten in den USA. Dort<br />
habe ich dann auch meinen Bachelor und Master im Maschinenbau<br />
absolviert. Seit 2011 bin ich dann nach Dresden gekommen,<br />
um hier am Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (oder neuerdings mechatronischen<br />
Maschinenbau) der TU Dresden zu promovieren.<br />
Wieso haben Sie sich für die <strong>Fluidtechnik</strong> entschieden? Was<br />
fasziniert Sie an diesem Forschungsfeld?<br />
Es liegt bei mir quasi im Blut, meine beiden Eltern sind Ingenieure<br />
die in der <strong>Fluidtechnik</strong> tätig waren. Meine Mutter, Monika Ivantysynova,<br />
war Professorin an der Purdue University. Ihre<br />
Forschung hatte mich schon immer begeistert. Schon seit dem ich<br />
klein war, war ich umgeben von Baumaschinen und Prüfständen,<br />
daher hatte ich eine gewisse Affinität zur Hydraulik und war<br />
fasziniert von den Kräften und Energien die in diesen Bauteilen<br />
gebändigt werden.<br />
Woran forschen Sie aktuell?<br />
Zurzeit beschäftige ich mich mit der virtuellen Auslegung von<br />
hydrostatischen Verdrängermaschinen. Hier geht es sowohl darum,<br />
die Lebensdauer und Verschleißverhalten in der Simulation abbilden<br />
zu können, als auch die Auslegung dieser Maschinen so weit<br />
wie möglich virtuell zu halten. Der Test dieser Komponenten ist<br />
äußerst kostenintensiv daher ist es erstrebenswert, den Trial & Error<br />
Designprozess – vor allem der Dichtspalte – weitestgehend virtuell<br />
zu halten. Dafür habe ich mehrere Prüfstände aufgebaut, in denen<br />
ich Spalt- und Temperaturmessungen an Axialkolbenpumpen<br />
durchgeführt habe. Diese dienen nicht nur zur Validierung der<br />
Simulation, sondern auch dazu, das Verhalten des Dichtspalts bei<br />
unterschiedlichsten Betriebspunkten beschreiben zu können.<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
ROMAN IVANTYSYN,<br />
IMD DER TU DRESDEN<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> präsentiert Ihnen in dieser Serie<br />
regelmäßig die Entwickler von morgen.<br />
Dieses Mal stellen wir Roman Ivantysyn vor,<br />
der aktuell am IMD (ehemals IFD) der TU<br />
Dresden promoviert. Ihm wurde die<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> quasi in die Wiege gelegt.<br />
Wie sieht Ihre Vision für die <strong>Fluidtechnik</strong> aus?<br />
Meine Vision für die <strong>Fluidtechnik</strong> ist recht ambitioniert. Zunächst<br />
bin ich stark davon überzeugt, dass die <strong>Fluidtechnik</strong> noch einen<br />
großen Sprung vor sich hat. Die Widerstandssteuerung, wie sie<br />
heute in fast allen Systemen Standard ist – sprich die Kontrolle der<br />
Aktuatorbewegung durch Drosselventile – sehe ich als veraltete<br />
Technologie. Die Kontrolle der Bewegung sollte alleine durch die<br />
Volumenstromquelle, also durch die dynamische Verstellung des<br />
Fördervolumens der Pumpe geschehen. Die Pumpentechnologie<br />
ist heutzutage durchaus in der Lage dies schon zu tun, es benötigt<br />
nur ein optimiertes Stellsystem der Pumpe. Dabei ist die Geschwindigkeit<br />
des Stellventils der maßgebende Faktor wie schnell diese<br />
Verstellung möglich ist. Das Einsparpotential der Verdrängersteuerung<br />
ist natürlich maschinenabhängig, allerdings liegt es<br />
meist im zweistelligen Prozentbereich, etwas wovon andere<br />
Industrien nur träumen können. Diese Technologie in Kombination<br />
mit virtuell optimierten Komponenten, die z. B. auf den Betrieb<br />
mit Wasser als Arbeitsmedium ausgelegt sind, wird die <strong>Fluidtechnik</strong><br />
neu aufblühen lassen. Zurzeit sehe ich den Ball bei der<br />
Pumpenindustrie, denn diese müssen dazu in der Lage sein,<br />
schnell und kostengünstig Pumpen, die für die Verdrängersteuerung<br />
geeignet sind, in verschiedensten Größen zur Verfügung<br />
zu stellen. Das Virtual Prototyping sollte dabei enorm helfen, die<br />
Entwicklungskosten neuer Pumpenreihen stark zu reduzieren.<br />
tu-dresden.de/ing/maschinenwesen/imd<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong>
IM NÄCHSTEN HEFT: 7-8/<strong>2019</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 30. 07. <strong>2019</strong><br />
ANZEIGENSCHLUSS: 15. 07. <strong>2019</strong><br />
01<br />
01 Mangelndes Fachwissen gepaart mit Bedenken<br />
sind ein Hinderungsgrund für den verbreiteten<br />
Einsatz vernetzter, prognosefähiger und datengestützter<br />
Technologien. Angesichts dessen macht<br />
Shell Lubricants in seinem Industriebericht<br />
„Exploring Industry 4.0“ deutlich, dass eine<br />
Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung ist,<br />
um vom Fortschrittspotenzial profitieren zu können.<br />
Foto: Shell<br />
02<br />
03<br />
02 Für maritime Anwendungen bietet Roth<br />
Hydraulics widerstandsfähige Blasenspeicher.<br />
Extremen Einsatzbedingungen wie rauem Wind,<br />
oder starkem Seegang halten sie zuverlässig stand.<br />
Sie haben einen hohen Wirkungsgrad, sind<br />
wartungsarm und flexibel in der Speichergröße.<br />
Foto: Roth Hydraulics<br />
03 Bosch Rexroth vereint seine Expertisen aus den<br />
Bereichen elektrische Industrielösungen und mobile<br />
Arbeitsmaschinen mit der langjährigen Expertise im<br />
Bereich der Elektromobilität. Das Ergebnis ist ein<br />
umfangreiches Portfolio an Komponenten für die<br />
Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen<br />
Foto: Bosch Rexroth<br />
IMPRESSUM<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2019</strong> im 63. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Peter Becker B. A.,<br />
Tel.: 06131/992-210, E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />
Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin,<br />
Tel: 0241/80-47701, Fax: 0241/80-647712,<br />
E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />
Tel.: 0241/80-47710, Fax: 0241/80-647712,<br />
E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
Gestaltung<br />
Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />
Anna Schätzlein,<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />
Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 59: gültig ab 1. Oktober 2018<br />
Leserservice<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />
Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise und Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten),<br />
Jahresabonnement: Inland: € 159,- (inkl. Versandkosten),<br />
Ausland: € 179,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
Verlag<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH,<br />
Lise-Meitner-Straße 2,<br />
55129 Mainz,<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />
E-Mail: info@engineering-news.net,<br />
www.engineering-news.net<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />
Gesellschafter: P.P. Cahensly GmbH & Co. KG,<br />
Karl-Härle-Straße 2, 56075 Koblenz<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />
Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Vertrieb: Sarina Grazin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.grazin@vfmz.de<br />
Druck und Verarbeitung<br />
Limburger Vereinsdruckerei GmbH<br />
Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />
Datenspeicherung<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />
zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise<br />
von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie<br />
über berufsbezogene Produkte und Dienst-leistungen zu<br />
informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit<br />
schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />
(vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />
Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />
etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />
geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf<br />
den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />
zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />
Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht<br />
zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung, das<br />
Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht<br />
zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />
und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />
und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />
DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />
Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />
d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />
Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />
Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />
werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die<br />
Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />
Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />
über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und<br />
die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />
eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />
Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2019</strong> 43
LOUNCH<br />
DAS STARKE<br />
EXPERTEN-NETZWERK!<br />
Vernetzen Sie sich mit den Experten und diskutieren<br />
Sie mit – in unserem XING-Expertenforum.<br />
JETZT IN DER XING-GRUPPE ANMELDEN:<br />
http://bit.ly/MobileMaschinenXING<br />
Mobile Arbeitsmaschinen – Konstruktion,<br />
Entwicklung, Engineering von Baumaschinen,<br />
Landmaschinen, etc.<br />
Alles rund ums Engineering mobiler Arbeitsmaschinen.<br />
Eine Gruppe der Fachzeitschrift Mobile Maschinen.<br />
www.mobile-maschinen.info<br />
DAS FORUM FÜR KONSTRUKTEURE VON MOBILEN<br />
ARBEITSMASCHINEN UND DIE ZULIEFERNDE INDUSTRIE.<br />
Nutzen Sie das Expertenwissen des Branchen-Insiders und<br />
erfahren Sie Aktuelles über Fach-Veranstaltungen, Messen,<br />
neueste technologische Entwicklungen und Trends!<br />
Mobile Maschinen finden Sie auch hier: