BremerSport_Juni_2019-web
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Einradfahren mit Schläger und Ball<br />
Wir stellen vor: Die Co-Trainerinnen im Einradhockey Alina Glinski und Lena Brückner<br />
In dieser Rubrik präsentiert<br />
der Ausschuss Frauen und<br />
Gleichstellung des Landessportbundes<br />
Bremen Frauen,<br />
die in ihrem Sportverein<br />
ehrenamtlich aktiv sind und<br />
oftmals unbemerkt von der<br />
Öffentlichkeit wertvolle<br />
Arbeit leisten.<br />
<br />
FRAUENPOWER IM SPORT<br />
Im Straßenverkehr streng verboten – für<br />
Alina und Lena ist freihändig Fahrrad<br />
fahren Hobby, und das auf einem einzigen<br />
Rad, dazu noch mit Schläger und Ball: Die<br />
beiden spielen Einradhockey. Inzwischen<br />
haben sie schon einige Erfahrungen im Turnverein<br />
Lilienthal von 1862 sammeln können.<br />
Da ergibt es sich, dass man bei plötzlichem<br />
Ausfall des Trainers gebeten wird, die Anleitung<br />
der Jüngeren mit zu übernehmen.<br />
Als Alina Glinski und Lena Brückner<br />
gefragt wurden, ob sie regelmäßig als<br />
Co-Trainerin an der Ausbildung des jungen<br />
Nachwuchs mitwirken wollen, war für<br />
beide klar: Schule bzw. Ausbildung geht<br />
vor. Jede Woche Training betreuen, und das<br />
zusätzlich zum eigenen Sport, wird zu viel.<br />
Also teilen sich die beiden die Aufgabe im<br />
wöchentlichen Wechsel. Im Internet stehen<br />
sie als Team bei den drei Angeboten Einradfahren<br />
für Anfänger, für Fortgeschrittene<br />
sowie Einradhockey für Kinder und<br />
Jugendliche.<br />
Der Trainer hat eine entsprechende<br />
Ausbildung und Lizenz und trägt die<br />
Hauptverantwortung. Wenn er jemanden<br />
zur Co-Trainerin ernennt, dann ist er sicher,<br />
dass diejenige dieser Aufgabe auch<br />
gewachsen ist. So empfinden Lena und Alina<br />
Wertschätzung für ihre Arbeit. Lena will<br />
Erzieherin werden. Da passen Ehrenamt<br />
und Beruf perfekt zusammen. Sie bringt aus<br />
ihrer Ausbildung inklusive Berufspraktika<br />
und Auslandsaufenthalt vielfältige Kompetenzen<br />
mit. Umgekehrt kann sie aus der<br />
Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen<br />
im Sport Erfahrungen für ihren Beruf mitnehmen.<br />
Lena ist sportbegeistert von klein<br />
auf, hat schon diverse Sportarten ausprobiert.<br />
Beim Einrad ist sie jetzt seit elf Jahren<br />
dabei. Es macht ihr Spaß anzuleiten, sie<br />
arbeitet gerne mit den Kindern und freut<br />
sich mit ihnen, wenn sie Erfolgserlebnisse<br />
haben.<br />
Alina hat sich erst mit dem Einradfahren<br />
als Sportlerin entdeckt. Das ist aber<br />
auch schon zehn Jahre her. Jetzt steht sie<br />
kurz vor dem Abitur und hat vor ihrem<br />
Auslandsjahr schon einmal als Co-Trainerin<br />
gearbeitet. Der Freitag als Trainingstag<br />
passt perfekt, die Schule endet ohne Nachmittagsunterricht<br />
früher. Alina hat selbst<br />
auf die gleiche Weise von jungen Trainerinnen<br />
Einradfahren gelernt und möchte diese<br />
Erfahrung weitergeben. Sie kann Tipps geben<br />
und ist nah dran an den Kindern.<br />
Zwei Ansprechpersonen<br />
bringen Abwechslung<br />
Lena und Alina sind sich einig im Konzept,<br />
ermuntern und motivieren, nehmen die<br />
Vorschläge und Ideen der Kinder auf. Sie<br />
erwarten von ihnen aber auch ein gewisses<br />
Wollen und Bemühen. Sie geben Hilfestellung<br />
bei den ersten Versuchen freihändig zu<br />
fahren. Im wöchentlichen Training werden<br />
zum Aufwärmen ein paar Runden gefahren.<br />
Dann gibt es Techniktraining, Pässe<br />
spielen, Tore schießen – locker anfangen<br />
und am Ende immer ein Spiel. Dass dabei<br />
jemand vom Einrad fällt, kommt schon mal<br />
vor. Glücklicherweise hat es bisher höchstens<br />
blaue Flecke gegeben, und die eher von<br />
den Hockeybällen als von Stürzen. Dann ist<br />
Beruhigen, Trösten, Kühlen angesagt. Dass<br />
nicht mehr passiert, darum sorgen sich die<br />
beiden und ihr Trainer natürlich sehr.<br />
Die Kinder finden die verschiedenen<br />
Ansprechpersonen gut und genießen die<br />
Abwechslung. Im Verein ist das Engagement<br />
von Lena und Alina sehr willkommen.<br />
Sie kümmern sich selbstständig um das<br />
Training und um Belange ihrer Abteilung<br />
wie z. B. die Organisation der Weihnachtsfeier.<br />
So tragen sie zur Außenwirkung des<br />
Vereins bei und gestalten einen Teil des<br />
Vereinslebens mit.<br />
Der zeitliche Aspekt spielt für sie eine<br />
entscheidende Rolle, daher finden sie Teilen<br />
super. Die Arbeit als Co-Trainerin ist<br />
eine gute Möglichkeit sich ausprobieren<br />
und zu gucken, ob das etwas für einen ist.<br />
Wenn man selbst Spaß am Sport hat, dann<br />
färbt das auch auf die Kinder ab. Man lernt<br />
selbstbewusstes Auftreten, sich etwas trauen<br />
und auch den Kindern Grenzen setzen.<br />
(INGE VOIGT-KÖHLER)<br />
Sie kennen auch eine Frau, die für ihren Sportverein<br />
aktiv ist? Dann schicken sie uns gerne<br />
eine Mail an bildungswerk@lsb-bremen.de.<br />
Foto: Privat<br />
37