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BremerSport_Juni_2019-web

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Sorge um marode Uni-Sportstätten<br />

Vereine, Verbände und Schulen sind alarmiert / Schnelle Lösungsansätze gesucht<br />

AKTUELLES<br />

Der Sportturm an der Universität Bremen.<br />

Foto: C. Kuhaupt<br />

Die Bürgerschaftswahlen im Land<br />

Bremen sind vorüber. Noch aber ist<br />

nicht abschließend geklärt, wer in<br />

Bremen und Bremerhaven politisch künftig<br />

das Sagen hat. Soviel steht fest: Auf den<br />

neuen Bremer Senat warten im Hinblick auf<br />

den organisierten Sport eine Menge Hausaufgaben.<br />

Vor allem im Bereich der Sportinfrastruktur<br />

ist schnelles und zielgerichtetes<br />

Handeln erforderlich.<br />

Denn nicht nur ein Großteil der Bremer<br />

Schulsport- und städtischen Sporthallen<br />

ist dringend sanierungsbedürftig, sondern<br />

auch die Sportanlagen an der Universität<br />

Bremen. Auf diesen Umstand weist der<br />

Landessportbund (LSB) bereits seit Jahren<br />

hin. Angesichts der Zustände rund um<br />

den Sportturm dürfte sich der Präsident<br />

des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

(DOSB), Alfons Hörmann, der Bremen<br />

bei einem Besuch im Rathaus im Jahr 2016<br />

vielsagend als „Sportnotlageland“ bezeichnete,<br />

in seiner damaligen Aussage bestätigt<br />

fühlen. Immerhin scheint in der Politik<br />

mittlerweile ein Umdenken eingesetzt zu<br />

haben. Die Abschaffung des Sportstudiengangs<br />

an der Uni Bremen soll mittelfristig<br />

korrigiert werden. Dafür sind funktionierende<br />

Sportstätten allerdings unabdingbar.<br />

Die Mängelliste der Universitätssportanlagen<br />

ist lang. Die Schließung oder Sperrung<br />

einzelner Gebäude wäre für den Leistungs-<br />

und Breitensport, aber auch für den<br />

Schulsport, der Supergau. Schon jetzt sind<br />

die Sporthallen der Universität Bremen<br />

nur eingeschränkt bzw. mit Auflagen nutzbar.<br />

Denn die in die Jahre gekommene Klima-<br />

und Belüftungsanlage ist so marode,<br />

dass in den Hallen bis auf Weiteres keine<br />

Zuschauer mehr Platz nehmen dürfen. Zudem<br />

wurde kürzlich bekannt, dass auch die<br />

Heizungsanlage nicht mehr funktionstüchtig<br />

ist. Schulen, Verbände und Sportvereine<br />

sind angesichts der Zustände besorgt,<br />

zumal durch die Sperrung der Uni-Hallen<br />

für Besucher eine zentrale Wettkampfstätte<br />

fehlt.<br />

Imageschaden wäre immens<br />

Zwar hat die Universität Bremen zwischenzeitlich<br />

provisorische Abhilfe für die in die<br />

Jahre gekommene Heizungsanlage in Aussicht<br />

gestellt, um Training und Sportunterricht<br />

im kommenden Herbst und Winter<br />

nicht gänzlich zu gefährden. Das Grundproblem<br />

der maroden und störungsanfälligen<br />

Uni-Sportanlagen aber bleibt. „Es<br />

ist eine Katastrophe, was da passiert“, sagt<br />

LSB-Geschäftsführerin Karoline Müller<br />

und verweist darauf, dass der LSB keinerlei<br />

Zugriff auf das Hallenmanagement an<br />

der Uni habe. Daher müssten dringend Ansprechpartner<br />

benannt werden, an die sich<br />

die betroffenen Klubs bei Bedarf wenden<br />

könnten. „Wir brauchen schnelle Lösungsansätze<br />

für die Organisatoren von sportlichen<br />

Wettkampfveranstaltungen“, fordert<br />

Müller. Andernfalls wäre der Imageschaden<br />

für Bremen immens.<br />

Auch bei den Vereinen und der sportbetonten<br />

Oberschule an der Ronzelenstraße,<br />

die die Uni-Hallen aufgrund ihres Sportprofils<br />

aktuell für rund 191 Stunden in der<br />

Woche nutzt, herrscht Alarmstimmung.<br />

Denn eine Schließung einzelner Uni-Anlagen<br />

kann jederzeit zu einem folgenschweren<br />

Engpass an Hallenkapazitäten führen.<br />

„Ein Wegfall der Hallen wäre katastrophal“,<br />

sagt Björn Jeschke vom TV Eiche Horn.<br />

Bislang sei zwar „nur“ der Wettkampfsport<br />

betroffen, aber ab Herbst sei der Tagesbetrieb<br />

der Sportvereine in den Uni-Hallen<br />

nicht mehr aufrechtzuerhalten, wenn<br />

keine Heizung vorhanden sei. Peter Lüttmann,<br />

stellvertretender Leiter der Oberschule<br />

Ronzelenstraße, sieht die Lage nicht<br />

weniger dramatisch. „Die Uni-Sporthalle<br />

ist für unsere Schule existenziell“, betont<br />

Lüttmann. Zumal im kommenden Schuljahr<br />

erstmals neun Sport-Leistungskurse<br />

angeboten werden sollen. Wenn keine verlässliche<br />

Sicherung der Hallenzeiten erfolge,<br />

fliege der Schule alles um die Ohren, so<br />

Lüttmann.<br />

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