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buchreport.spezial 07/2019

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uchreport<br />

Hörbuch<br />

Verkaufsförderung fürs Hörbuch<br />

Was Handel und Verlage umsetzen<br />

Neue Player im Streaming-Markt<br />

Was die Schweden planen<br />

Aufschwung mit Rat und Wissen<br />

Warum es in der Sach-Nische blüht<br />

<strong>spezial</strong><br />

Der Pfau war anders,<br />

und Laufen ist wieder ganz anders:<br />

Das neue Hörbuchereignis<br />

von Isabel Bogdan!<br />

© URBAN ZINTEL<br />

Gelesen von<br />

Johanna Wokalek<br />

Isabel Bogdan<br />

Laufen<br />

Gelesen von Johanna Wokalek Ungekürzte Lesung<br />

ca. 4 CDs Laufzeit: ca. 4 Stunden, 40 Minuten<br />

ISBN 978-3-8398-1733-9<br />

Lieferbar am 12. 09. <strong>2019</strong><br />

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und Co. im Herbst <strong>2019</strong>!


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Inhalt<br />

Frische Hörbücher<br />

im Herbst<br />

4 Spektrum<br />

8 Hörbuch als Hoffnungsträger im Buchmarkt<br />

Im stationären Sortiment gehen die Hörbuchumsätze weiter zurück.<br />

Der digitale Vertriebsweg gewinnt dagegen zunehmend an Relevanz.<br />

12 Schwedens Audioexperten wollen den Markt besetzen<br />

Zuerst die Bonnier-Tochter Bookbeat und jetzt Nextory und Storytel:<br />

Schwedens Streaminganbieter sehen im deutschen Markt Potenzial.<br />

16 »Als Verleger könnte ich auf die CD gern verzichten«<br />

Sebastian Pobot ist Geschäftsführer des Hörspiellabels Maritim.<br />

Im Interview erklärt er, warum er beim Hörspiel auf Streaming setzt.<br />

20 Wie Verlage und Buchhandel das Hörbuch fördern<br />

Hörbücher stehen im stationären Handel oft im Schatten des Buches.<br />

Dabei gibt es noch Spielraum, um den Audioumsatz anzukurbeln.<br />

Sprecher: Konstantin Graudus<br />

3 mp3-CD | 29,95 €* | ab 14 J.<br />

978-3-945709-99-3<br />

24 »Das Hörbuch ist von Bestsellern abhängig«<br />

Entgegen dem Trend ist Hörbuch Hamburg 2018 gewachsen.<br />

Geschäftsführer Johannes Stricker über die Gründe fürs Plus.<br />

30 Würfel als Schnittstelle zwischen analog und digital<br />

In bald 1 Mio Haushalten gibt es einen Toniebox-Audiowürfel.<br />

Im Herbst kommt die Tigerbox touch als Konkurrenzprodukt.<br />

34 Wissen und Rat sinnlich vermitteln<br />

Hörbücher mit Sachthemen erleben derzeit einen Aufschwung.<br />

Im Downloadbereich ist noch eine breitere Abdeckung möglich.<br />

Sprecher: Pascal Houdus<br />

4 CD | 16,95 €* | ab 12 J.<br />

978-3-945709-96-2<br />

38 »Generation Kopfhörer« verlangt neue Hörerlebnisse<br />

Im digitalen Wandel suchen Produzenten nach neuen Ansätzen.<br />

Label-Chef Eduardo Garcia über innovative Techniken für die Branche.<br />

42 Weltmusik und Klassik bringen Kinder zum Tanzen<br />

Marko Simsa gehört zu den bekannten Größen der Kindermusik.<br />

Bei Jumbo sind seine Werke eine tragende Säule des Programms.<br />

44 Wie ein Start-up Audible Konkurrenz macht<br />

In den USA hat sich Libro.fm als Partner des Indie-Handels etabliert.<br />

Der Audioanbieter aus Seattle kooperiert mit 700 Buchhändlern.<br />

Redaktionsschluss für dieses <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong>: 21. Juni <strong>2019</strong><br />

Sprecher: Julian Greis und andere<br />

1 mp3-CD | 14,95 €* | ab 13 J.<br />

978-3-96632-002-3<br />

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4 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuchbestseller<br />

1. Kling: Die Känguru-Apokryphen<br />

14,00<br />

(Hörbuch Hamburg)<br />

2. Kling: Die Känguru-Chroniken<br />

14,99<br />

(Hörbuch Hamburg)<br />

3. Kerkeling: Der Junge muss an die frische 15,00<br />

Luft (Osterwoldaudio)<br />

4. Kling: Das Känguru-Manifest<br />

14,99<br />

(Hörbuch Hamburg)<br />

5. Kling: QualityLand (Hörbuch Hamburg) 18,00<br />

6. Kling: Die Känguru-Offenbarung 14,99<br />

(Hörbuch Hamburg)<br />

7. Hansen: Mittagsstunde<br />

22,00<br />

(Random House Audio)<br />

8. von der Lippe: Nudel im Wind<br />

18,00<br />

(Random House Audio)<br />

9. Beckett: Die ewigen Toten (Argon) 29,95<br />

10. Rowling: Harry Potter. Die große Box 99,00<br />

zum Jubiläum (Der Hörverlag)<br />

11. Fitzek: Der Insasse (Argon)<br />

19,95<br />

12. von Schirach: Kaffee und Zigaretten 20,00<br />

(Der Hörverlag)<br />

13. Moyes: Nächte, in denen Sturm aufzieht 19,95<br />

(Argon)<br />

14. Neuhaus: Muttertag (Hörbuch Hamburg) 24,00<br />

15. v. Hirschhausen/Esch: Die bessere Hälfte 14,99<br />

(Der Hörverlag)<br />

16. Stahl: Das Kind in dir muss Heimat finden 14,99<br />

(Arkana)<br />

17. Moers: Der Bücherdrache (Der Hörverlag) 20,00<br />

18. Nuhr: Gut für dich (Lübbe Audio) 15,00<br />

19. von der Lippe: Der witzigste Vorleseabend 10,00<br />

der Welt (Lübbe Audio)<br />

20. Maurer: Am Tatort bleibt man ungern 19,95<br />

liegen (Argon)<br />

21. Obama: Becoming, (Der Hörverlag) 26,00<br />

22. Jaud: Der Löwe büllt (Argon)<br />

19,95<br />

23. Berkel: Der Apfelbaum (Hörbuch Hamburg) 22,00<br />

24. Koch: Mörder mögen keine Matjes. 19,99<br />

Ein Küstenkrimi (Der Audio Verlag)<br />

25. Elsberg: Gier. Wie weit würdest du gehen? 24,00<br />

(Random House Audio)<br />

26. Bergmann: Das Dach muss vor dem 14,99<br />

Winter drauf (Der Audio Verlag)<br />

27. Gesthuysen: Mädelsabend (Argon) 19,95<br />

28. Harari: Eine kurze Geschichte der 19,99<br />

Menschheit (Der Hörverlag)<br />

29. Jonasson: Der Hundertjährige, der zurückkam,<br />

um die Welt zu retten (Der Hörverlag)<br />

20,00<br />

30. Leo/Gutsch: Es ist nur eine Phase, Hase 14,00<br />

(Hörbuch Hamburg)<br />

Ermittlungszeitraum: 1. Halbjahr <strong>2019</strong>; Quelle: Media Control<br />

Spektrum<br />

Mehr Raum für Veranstaltungen im neuen Bereich Frankfurt Audio<br />

Frankfurter Buchmesse<br />

Bühne fürs Hörbuch<br />

Die Frankfurter Buchmesse (16. – 20. Oktober) baut der Welt<br />

der Hörbücher, Podcasts und Smartspeaker einen größeren<br />

Auftritt. Zum Ausstellungsareal in Halle 3 gehören die Bühne<br />

Frankfurt Audio Stage sowie eine halbtägige Fachkonferenz<br />

am Messedonnerstag (17. Oktober), der Frankfurt Audio<br />

Summit. Weitere Einzelheiten:<br />

■ Im Frankfurt Audio Areal, das in Halle 3.1 mehr als 600<br />

qm belegt, werden deutschsprachige und internationale Aussteller<br />

Trends und Produkte aus dem Audiobereich zeigen.<br />

■ Neben der Gemeinschaftspräsentation deutschsprachiger<br />

Hörbuchverlage und internationaler Player, wie zum Beispiel<br />

Beat Technology (Norwegen), Penguin Random House<br />

Audio (USA), Swann Studio (Dänemark) und AkooBooks<br />

Audio (Ghana), werden sich auch Mediendienstleister<br />

vorstellen.<br />

■ Zebralution, Storytel, Bookwire und das Podcast-Netzwerk<br />

Auf die Ohren werden als Partner von Frankfurt Audio das<br />

neue Areal nicht nur als Aussteller, sondern auch programmatisch<br />

und mit einem mobilen Podcast-Studio unterstützen.<br />

■ In der Business Lounge des Areals können Kontakte gepflegt<br />

werden.<br />

■ Frankfurt Audio Stage in Halle 3.1 bietet Ausstellern die<br />

Möglichkeit, ihre Produkte und Services zu präsentieren.<br />

■ An den Fachbesuchertagen (16. – 18. Oktober) wird das<br />

Bühnenprogramm durch kuratierte Fachveranstaltungen<br />

und -diskussionen ergänzt.<br />

■ Am Messewochenende (19./20. Oktober) treffen dort Hörbuchsprecher<br />

und Podcaster auf ihre Fans.<br />

Grafik: Frankfurter Buchmesse


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

5<br />

Deutscher Hörbuchpreis<br />

Finanzierung ist für 2020/21 gesichert<br />

Hoffnung auf Verkaufserfolge: Seit 2003<br />

wird der Deutsche Hörbuchpreis verliehen.<br />

Der Deutsche Hörbuchpreis ist die<br />

bekannteste Auszeichnung der Audiobranche<br />

und wurde <strong>2019</strong> zum<br />

16. Mal vergeben. Doch die diesjährige<br />

Preisverleihung drohte zu platzen:<br />

„Der Preis stand vor dem Aus“,<br />

berichtet Mathias Hoheisel, Geschäftsführer<br />

des Deutschen Hörbuchpreises.<br />

Hintergrund: Die<br />

WDR Mediagroup – der WDR hatte<br />

den Preis gegründet und gehört<br />

zum Vorstand des Vereins – musste<br />

„aufgrund von Strukturmaßnahmen<br />

und rundfunkrechtlichen Bestimmungen“<br />

ihren Zuspruch von<br />

80.000 Euro streichen.<br />

Daraufhin gründete Hoheisel<br />

eine Task Force, die Finanzierungsmöglichkeiten<br />

ausloten, die Pressearbeit<br />

optimieren, brancheninterne<br />

Kritik aufnehmen und das Ansehen<br />

des Preises verbessern sollte. Ziel<br />

war auch, den Preis stärker als Marketing-Tool<br />

für Handel und Verlage<br />

zu platzieren.<br />

Die Finanzierung für 2020/21 sei<br />

dank Sponsoren (ein Namenssponsor<br />

wird noch gesucht) jetzt ebenfalls<br />

gesichert, auch wegen der Beiträge<br />

von den Hörbuchverlagen Argon,<br />

Der Hörverlag/Random House<br />

Audio, Lübbe Audio (ohne institutionelle<br />

Mitgliedschaft) und dem Amazon-Downloadportal<br />

Audible, die<br />

erstmals als Mitglieder dem Deutschen<br />

Hörbuchpreis beigetreten<br />

sind. Da sich aber kleinere Verlage<br />

die 5000 Euro Jahresbeitrag nicht<br />

leisten können, wird am 2. August<br />

(10.00 – 16.30 Uhr) im WDR Funkhaus<br />

in Köln ein Barcamp stattfinden,<br />

bei dem u.a. Beteiligungsmöglichkeiten<br />

geklärt werden sollen.<br />

Westermann/ Audio Media<br />

Abschied von der Hörbuchproduktion<br />

Die Westermann-Gruppe, mit einem<br />

Umsatz von geschätzt 300 Mio Euro<br />

(2018) auf Rang 4 im <strong>buchreport</strong>-<br />

Ranking „Die 100 größten Buchverlage“,<br />

hat den Betrieb ihres Münchener<br />

Hörbuchverlags Audio Media<br />

zum 1. Juni eingestellt und die Assets<br />

an den dänischen Verlag Saga<br />

verkauft, der zu Lindhardt og Ringhof<br />

unter dem Dach der Egmont-<br />

Gruppe gehört (s. Interview S. 6).<br />

Begründet wird der Schritt mit den<br />

„zunehmend schwierigen Marktbedingungen<br />

des Hörbuchmarkts“,<br />

wobei neben „Konzentrationsbewegungen“<br />

auch explizit die „stark sinkende<br />

Nachfrage nach CDs“ angeführt<br />

wird. Westermann verkauft neben<br />

dem rund 600 Titel starken Audio-Media-Programm<br />

auch die Marke<br />

Audio Media an Saga. Die bei Audio<br />

Media beschäftigten 10 Mitarbeiter<br />

werden nicht übernommen.<br />

Lindhardt Ringhof verstärkt mit der<br />

Akquise seine Hörbuchaktivitäten:<br />

Im Februar 2016 wanderte Steinbach<br />

sprechende Bücher unter das<br />

Dach der Dänen. Steinbach sprechende<br />

Bücher wird einen Teil des<br />

physischen Audio-Media-Verlagsprogramms<br />

fortführen und ausliefern,<br />

auch die Novitäten des Herbstprogramms<br />

<strong>2019</strong>.<br />

Foto: WDT/Annika Fusswinkel<br />

Lübbe Audio/ Sony Music<br />

Gemeinsamer Vertrieb<br />

Sony Music übernimmt ab Sommer <strong>2019</strong> für Lübbe Audio den Vertrieb<br />

im Tonträgerhandel. Sony Music wird demnach komplett für den physischen<br />

Vertrieb sowie für ausgewählte Programmbereiche des digitalen<br />

Vertriebs zuständig sein. Zu den erfolgreichsten Veröffentlichungen von<br />

Lübbe Audio gehören u.a. Hörbücher von Ken Follett, Dan Brown, Jeff<br />

Kinney, Rebecca Gablé und Sebastian Fitzek sowie Hörspielreihen wie<br />

„Geisterjäger John Sinclair“. Die „John Sinclair“-Reihe ist auch Teil der<br />

Zusammenarbeit von Lübbe Audio und Sony Music: Für sie wurde eine<br />

Koproduktion vereinbart. Seit Juni werden alle Novitäten der Reihe physisch<br />

und digital von Sony Musics Artist & Label Services vertrieben.<br />

USM Audio<br />

Erwachsen<br />

Der Digitalverlag United Soft Media<br />

(USM) verlegt in seinem Hörbuchprogramm<br />

künftig auch Erwachsenentitel.<br />

USM gehört zur Franckh<br />

Mediengruppe. Aus den Gruppenverlagen<br />

Kosmos, Langen Müller,<br />

Herbig und Nymphenburger speist<br />

sich auch das erweiterte Programm.<br />

USM Audio bündelt für die Gruppe<br />

künftig alle Hörbuchaktivitäten.


6 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Saga, Lindhardt Ringhof<br />

»Alles sollte immer überall im Handel sein«<br />

Die Westermann-Gruppe hat den<br />

Betrieb ihres Münchener Hörbuchlabels<br />

Audio Media (AM) eingestellt<br />

und die Assets an den dänischen<br />

Verlag Saga verkauft, der zu Lindhardt<br />

og Ringhof unter dem Dach<br />

der Egmont-Gruppe gehört. Saga-<br />

Redaktionschefin Thilde Nybro Pfeifer<br />

im Interview zu Plänen und Konzept<br />

des Digital-Imprints.<br />

Was wird aus den AM-Substanzen?<br />

Unser Plan ist es, alle AM-Titel im<br />

Verkauf zu halten und die Absatzmöglichkeiten<br />

zu steigern durch einen<br />

erweiterten Vertrieb der Hörbücher.<br />

Die Hörbücher müssen dort<br />

sein, wo die Kunden sind – und das<br />

heißt, bei jedem Online-Händler.<br />

Das starke Programm und das moderne<br />

Profil des Verlages werden<br />

wir wie bisher weiterführen.<br />

Wie funktioniert Ihr Geschäftsmodell?<br />

Im Digitalbereich gilt, dass alles immer<br />

überall im Handel sein sollte.<br />

Das ist der wichtigste Ansatzpunkt,<br />

und wir sehen gerade interessante<br />

Entwicklungstendenzen im deutschen<br />

Markt, sowohl im Streamingbereich<br />

als auch bei neuen Geschäftsmodellen<br />

von Storytel bis<br />

Deezer. Marktführer Audible ist<br />

nicht mehr allein im Hörbuchbereich.<br />

Es gibt heute sehr viele größere<br />

Portale, wo Hörbuchverlage ihre<br />

Titel vermarkten können, mehr<br />

Genres, um die Vielfalt in der Backlist<br />

suchbar zu machen, intelligentere<br />

Empfehlungsalgorithmen. Das ist<br />

alles gut für die Vermarktung sowohl<br />

von Front- als auch Backlist.<br />

Und im stationären Markt?<br />

Im haptischen Markt gilt wie zuvor:<br />

Content is King. Nur der beste Inhalt<br />

findet einen Weg in die Buchhandlung<br />

und in die Nebenmärkte.<br />

Wir werden uns natürlich bemühen,<br />

das AM-Lizenzprogramm weiterzuführen<br />

und unseren Lizenzpartner<br />

zeigen, dass wir auch weiterhin hohe<br />

Umsätze mit dem AM-Programm<br />

erzeugen werden.<br />

Sie wollen das Hörbuch „zum vorgezogenen<br />

Off-Screen-Unterhaltungsmedium<br />

des modernen Verbrauchers<br />

machen“. Was meinen Sie damit?<br />

Wir lieben alle Buchformate, sind<br />

aber auf die digitalen Formate <strong>spezial</strong>isiert.<br />

Hörbücher spielen eine<br />

besondere Rolle in den vielen Unterhaltungsangeboten,<br />

die derzeit für<br />

die Verbraucher verfügbar sind.<br />

Wenn Sie ein Hörbuch hören, können<br />

Sie zugleich andere Dinge tun,<br />

etwa im Auto zur Arbeit fahren. Es<br />

ist wie beim traditionellen Lesen<br />

Kopfkino statt Screen-Time angesagt.<br />

Wir denken, dass es wichtig ist,<br />

auch im modernen Leben diese Ruhepole,<br />

diese Möglichkeiten der Vertiefung<br />

zu schaffen, und das kann<br />

das Hörbuch – im Auto, zu Hause,<br />

ja eigentlich überall.<br />

Sind weitere Akquisitionen geplant?<br />

Saga Egmont wird mit dem Kauf des<br />

Audio Media Verlags mehr als 2500<br />

deutsche Hörbücher auf dem Markt<br />

haben. Wir publizieren international<br />

in mehr als 10 Sprachen und verfolgen<br />

aufmerksam, wie der Hörbuchmarkt<br />

sich digital entwickelt – und<br />

gleichzeitig haptisch abwickelt. Die<br />

Frage ist, wo und wann die rentable<br />

Schnittstelle liegt, das weiß wohl noch<br />

keiner so recht. Alle reden vom Hörbuchwunder,<br />

aber der Umsatz pro Titel<br />

wird generell im Markt fallen. Wie<br />

wird man künftig Neuproduktionen<br />

auf den Markt bringen können? Wie<br />

und wann entwickelt und verfeinert<br />

sich das synthetische Vorlesen? Wird<br />

Spotify oder Storytel das dominierende<br />

Outlet für Hörbücher? Vieles ist<br />

noch komplett offen im digitalen<br />

Buchmarkt. Nur eins ist sicher: Der<br />

digitale Buchmarkt wird sich rasant<br />

entwickeln und verändern. Da muss<br />

man wach sein und stets die eigenen<br />

Strategien überprüfen.<br />

Bastei Lübbe/ Hörbuch Hamburg<br />

Neue Audiolabels gehen an den Start<br />

Zwei Neugründungen erweitern das<br />

Angebot an Hörbüchern:<br />

■ Lyx, das Romance-Imprint von<br />

Bastei-Lübbe, bekommt ein eigenes<br />

Hörbuchlabel. Bei Lyx Audio sollen<br />

ausgewählte Hörbücher aus dem<br />

Verlagsprogramm erscheinen. Das<br />

erste Hörbuchprogramm startet im<br />

Sommer <strong>2019</strong> mit rund 40 Titeln,<br />

künftig sollen dann etwa 20 meist<br />

ungekürzte Hörbücher pro Halbjahr<br />

erscheinen und auf allen relevanten<br />

Download- und Streamingplattformen<br />

verfügbar sein. Ausgewählte<br />

Titel sollen auch als CD-Ausgaben<br />

produziert werden.<br />

■ Unter dem Namen Kids Audio<br />

startet Hörbuch Hamburg ein neues<br />

Digital-Imprint, das unter dem Dach<br />

des Kinder- und Jugendhörbuchlabels<br />

Silberfisch angesiedelt ist. Bei<br />

Kids Audo sollen bisher unveröffentlichte<br />

Stoffe für Kinder zwischen<br />

2 und 11 Jahren erscheinen.<br />

Foto: Egmont


8 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuchmarkt<br />

Hörbuch als Hoffnungsträger<br />

im stagnierenden Buchmarkt<br />

Im stationären Sortiment gehen die Hörbuchumsätze weiter zurück.<br />

Der digitale Vertriebsweg gewinnt dagegen zunehmend an Relevanz.<br />

Wichtiger Vertriebsweg:<br />

Der stationäre Buchhandel<br />

bleibt für die Hörbuch -<br />

verlage ein wichtiger<br />

Kooperationspartner (Foto:<br />

Hörbuchabteilung bei der<br />

Mayerschen in Dortmund).<br />

Der deutsche Hörbuchmarkt wächst,<br />

allerdings ausschließlich aufgrund<br />

der steigenden Umsätze im Digitalgeschäft.<br />

Wie groß das digitale Wachstum<br />

ist, lässt sich dabei nur schwer beziffern, da<br />

zuverlässige Angaben zum digitalen Vertrieb<br />

fehlen. Den Großteil davon machen<br />

nach wie vor die Hörbuchdownloads aus:<br />

Die Amazon-Tochter Audible, die den<br />

Markt mit einem geschätzten Anteil von<br />

80% beherrscht, gibt keinerlei Zahlen preis.<br />

Aber auch von Streamingplattformen wie<br />

Bookbeat, Spotify und Co. sind keine konkreten<br />

Daten zu bekommen.<br />

Befragt man jedoch die führenden Hörbuchverlage<br />

nach ihrem digitalen Geschäft,<br />

wird immer öfter ein Anteil von etwa 50% am<br />

Gesamtumsatz genannt – mit wachsender<br />

Tendenz. Bei der weltgrößten Publikumsverlagsgruppe<br />

Penguin Random House traut<br />

Bertelsmann-Buchvorstand Markus Dohle<br />

dem digitalen Audiobuch zu, „in 5 bis 7 Jahren<br />

des E-Book einzuholen oder gar zu<br />

überholen, wie er im Interview im <strong>buchreport</strong><br />

erklärte (<strong>buchreport</strong>.magazin 4/<strong>2019</strong>).<br />

Und das physische Hörbuch? Eine Auswertung<br />

der Marktdaten von Media Control zu<br />

den Geschäftsjahren 2018/19 (Januar bis<br />

Mai) ergeben ein im Vergleich zu den Vorjahren<br />

nahezu unverändertes Bild eines<br />

rückläufigen Geschäfts:<br />

■Nachdem 2018 die Umsätze mit physischen<br />

Tonträgern über alle Vertriebswege<br />

um rund 9% zurückgegangen sind, hat sich<br />

der Trend in den ersten 5 Monaten <strong>2019</strong><br />

mit –7% gebremst fortgesetzt (wobei Verlage<br />

anmerken, dass im Handelspanel die für<br />

Hörbücher relevanten und vergleichsweise<br />

stabilen Vertriebskanäle in Nebenmärkten<br />

nicht berücksichtigt sind, wie zum Beispiel<br />

das Tankstellengeschäft).<br />

■Der rückläufige Umsatz ist auf geringere<br />

Nachfrage zurückzuführen: Der Absatz ist<br />

um 8% gesunken, bei einem leicht angestiegenen<br />

Durchschnittspreis von 11,74 Euro<br />

pro Stück (Vorjahreszeitraum: 11,67 Euro).<br />

■Nimmt man allein den Sortimentsbuchhandel<br />

in den Fokus, dem mit einem Marktanteil<br />

von rund 58% wichtigsten Vertriebsweg,<br />

entspricht die Entwicklung dem<br />

Gesamtmarkt: Hier schrumpfen die Umsätze<br />

seit 2018 um 7%.<br />

■Während im Sortimentsbuchhandel in<br />

den ersten 5 Monaten des Jahres die übrigen<br />

Warengruppen zum Teil deutlich ver -<br />

loren haben, auch Kinder- und Jugendtitel<br />

(–11%), ist das Sachbuch der große Gewinner<br />

mit +32% (s. S. 34), durchaus analog zur<br />

Konjunktur gedruckter Sachbücher.<br />

Entsprechend der Gesamtmarktentwicklung<br />

hatten die meisten Hörbuchverlage<br />

laut Media Control im Jahr 2018 ein- bis<br />

zweistellige Umsatzrückgänge im physischen<br />

Geschäft, mit Ausnahme von Hörbuch<br />

Hamburg. Der zum Bonnier-Konzern<br />

gehörende Verlag konnte wie in den Vorjah-<br />

Fotos: <strong>buchreport</strong>; HHV/Ana Santl


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

9<br />

ren erneut zulegen und ein deutlich zweistelliges<br />

Umsatzplus einfahren.<br />

Die Random House-Gruppe ist mit<br />

ihren Hörbuchverlagen – darunter der Hörverlag<br />

als umsatzstärkstes Label – nach wie<br />

vor unumstrittener Marktführer und hatte<br />

2018 im physischen Geschäft nur geringe<br />

Einbußen. Der im vergangenen Jahr übernommene<br />

Audio Verlag hat als einziges<br />

RH-Audiolabel sogar ein kleines Plus erzielen<br />

können.<br />

»CD-Geschäft nur leicht rückgängig«<br />

Bei den Hörbuchverlagen in Deutschland<br />

fallen die Einschätzungen zur weiteren<br />

Marktentwicklung fast ausnahmslos optimistisch<br />

aus. Und ungeachtet des zunehmend<br />

wachsenden Digitalvertriebs weisen<br />

die Verlage auch auf die weiterhin große<br />

Bedeutung der physischen Hörbücher und<br />

Hörspiele auf CD hin:<br />

■Robert Wildgruber, Verlagsleiter von Random<br />

House Audio, cbj audio und Der Hörverlag,<br />

erklärt übereinstimmend mit den<br />

Media-Control-Zahlen, dass man trotz der<br />

Zuwächse im Digitalgeschäft – vor allem<br />

mit Downloads – lediglich einen „moderaten“<br />

Rückgang der CD-Verkäufe verzeichne.<br />

■Lübbe Audio verdankt sein Wachstum<br />

laut Leiter Marc Sieper zwar vornehmlich<br />

dem Digitalgeschäft, das 2018 eine „unglaublich<br />

positive Entwicklung“ erfahren<br />

habe, die aber kaum zulasten des physischen<br />

Geschäfts gehe, „das nur einen leichten<br />

Rückgang“ zeige.<br />

■Hörbuch-Hamburg-Geschäftsführer Johannes<br />

Stricker sieht ebenfalls das große Poten -<br />

zial fürs digitale Hörbuch angesichts jährlich<br />

zweistelliger Wachstumsraten, zeigt sich<br />

gleichzeitig aber überzeugt, dass auch das<br />

physische Hörbuch in Zukunft eine Rolle<br />

spielen werde, denn die typischen Kunden<br />

des stationären Buchhandels seien Vielhörer<br />

und -käufer.<br />

■Auch Theresia Singer, Geschäftsführerin<br />

des Kölner Hörbuchverlags Headroom,<br />

schätzt die aktuelle Marktentwicklung in<br />

der Warengruppe Hörbuch „sehr positiv“<br />

ein: „Wir verzeichnen eine Steigerung des<br />

Umsatzes nicht nur im digitalen Bereich,<br />

sondern erstaunlicherweise auch im traditionellen,<br />

sprich CD-Vertrieb.“<br />

Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele:<br />

Die Westermann-Gruppe etwa hat kürzlich<br />

ihr Hörbuchlabel Audio Media eingestellt<br />

Zur Diskussion: Streaming<br />

Hörbuch Hamburg-Geschäftsführer<br />

Johannes Stricker sieht<br />

das Streaming als Vertriebsmodell<br />

für Hörbücher kritisch.<br />

In einem Gastbeitrag formuliert<br />

er seine Einwände:<br />

„Bei Flatrate/Streaming muss<br />

man generell zwischen zwei<br />

Modellen unterscheiden:<br />

■ Modelle, die nach sogenannter<br />

„Fixed Fee Basis“<br />

(oder „Net Price Model“) die<br />

Urheber und Verlage vergüten Johannes Stricker<br />

(z.B. BookBeat und Nextory)<br />

■ Modelle, die nach dem sogenannten „Pool Model“ (oder „Revenue<br />

Share Model“) abrechnen (Spotify, Napster, Deezer usw.).<br />

Bei der-Fixed-Fee Basis bestimmt der Verlag den Preis bzw. den<br />

Erlös des Hörbuchs, während bei den Pool-basiert abrechnenden<br />

Diensten der Verlag keinerlei Einflussmöglichkeit auf den Erlös hat.<br />

Hier werden Front- wie Backlist, Spitzentitel oder Sleeper über<br />

einen Kamm geschert und es ist immer unklar, was am Ende für<br />

die Produzenten und Urheber nach Abzug der Margen für die Plattformkonzerne<br />

und den Vertrieb übrig bleibt.<br />

Für den Service ist dieses Modell natürlich risikolos. Ob der<br />

Hörer nun ein einziges Hörbuch hört oder drei – der Anbieter<br />

behält seine fixen Share, die Verlage erhalten im letzteren Fall dann<br />

aber nur noch ein Drittel der Einkünfte.<br />

Darüber hinaus bedeuten „All you can hear“-Modelle à la<br />

Spotify mittelfristig eine Verringerung des Umsatzes. Kurzfristig<br />

gewinnt man zwar neue, vor allem jüngere und musiknahe Hörer,<br />

mittelfristig wird man diese Hörer aber nicht davon überzeugen können,<br />

zu wechseln und für ein ähnliches Angebot mehr zu bezahlen.<br />

Hörbücher sind in der Produktion wesentlich teurer als E-Books<br />

Wir werden zwar viele neue, vor allem musiknahe Hörer durch<br />

Streaming-Angebote bei Spotify und Napster gewinnen können,<br />

diese werden aber dauerhaft nicht bereit sein, einen angemessenen<br />

Preis für unsere Produktionen zu zahlen.<br />

Und Hörbücher zu machen hat nun mal seinen Preis. Es ist<br />

wesentlich teurer und aufwendiger, ein Audiobook zu produzieren<br />

als ein E-Book herzustellen.<br />

Am Ende haben Angebote, bei denen nur Centbeträge bei den<br />

Urhebern und Produzenten landen, einen negativen Einfluss auf<br />

den Branchenumsatz und damit letztlich auf die Qualität und die<br />

Vielfalt der Inhalte und Geschichten.<br />

Deshalb stehe ich – bei allen Vorteilen hinsichtlich der Gewinnung<br />

neuer Hörer, die Hörbuchangebote bei Musikportalen wie Spotify<br />

und Napster bieten mögen – diesen auf Pool-Basis abrechnenden<br />

Streamingportalen sehr kritisch gegenüber. Wohl wissend, dass am<br />

Ende der Kunde entscheidet, was für ihn das beste Angebot ist.“


10 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Blick in die Zukunft:<br />

Einigkeit herrscht unter<br />

Hörbuchverlagen darin,<br />

dass der Digitalvertrieb<br />

künftig weiter an Relevanz<br />

gewinnen wird (Foto v.o.:<br />

Marc Sieper, Kilian Kissling,<br />

Gabriele Swiderski).<br />

und dies vor allem mit der „stark sinkenden<br />

Nachfrage nach CDs“ begründet.<br />

Wie sich physische Hörbücher auf CD<br />

weiterentwickeln werden, soll eine Marktforschungsstudie<br />

zeigen, die zurzeit die IG<br />

Hörbuch in Kooperation mit dem Börsenverein<br />

erarbeitet.<br />

Wie gehen Verlage mit Streaming um?<br />

Zukünftig dürfte vor allem das digitale<br />

Audiogeschäft weiter an Schwung gewinnen:<br />

Aktuell erwirtschaften die Verlage den überwiegenden<br />

Teil ihres Digitalumsatzes mit<br />

dem Downloadgeschäft, wobei der Anteil am<br />

Gesamtumsatz laut Hörbuch-Hamburg-<br />

Chef Stricker mittlerweile „mindestens 50%“<br />

ausmacht – ein Wert, der mit kleineren Abweichungen<br />

nach oben und unten auch von<br />

anderen Hörbuchverlagen bestätigt wird.<br />

Allerdings gewinnt das Streaming zunehmend<br />

an Relevanz, vor allem vor dem<br />

Hintergrund, dass in diesem Jahr neue<br />

Streamingportale wie Nextory und Storytel<br />

in den deutschen Markt einsteigen (s. S. 12).<br />

Dabei gehen die Verlage sehr unterschiedlich<br />

mit dem Thema „Streaming“ um:<br />

■Der Argon Verlag ist mit seinem Sor -<br />

timent seit 2012 im Streaming verfügbar.<br />

„Allerdings erscheinen unsere meisten Hör -<br />

bücher dort zeitversetzt, wenn sie im Buchhandel<br />

nicht mehr nachbestellt werden“,<br />

erklärt Geschäftsführer Kilian Kissling.<br />

■Bei den Hörbuchverlagen von Random<br />

House verfolgt man die Entwicklung beim<br />

Streaming laut Robert Wildgruber „besonnen“<br />

weiter. Man beobachte und analysiere<br />

„sehr genau“ und denke über weitere Testläufe<br />

mit ausgewählten Titeln nach. „Nach<br />

wie vor sehen wir Streaming aber als vorrangig<br />

für den Musikvertrieb entwickeltes<br />

Modell – noch nicht optimal auf das Hörbuch<br />

angepasst, was Nachhaltigkeit und<br />

Erlöse betrifft“, fällt Wildgrubers Fazit<br />

jedoch eher kritisch aus.<br />

■Lübbe Audio zählt dagegen zu den Hörbuchverlagen,<br />

die sich früh dem Streaming<br />

geöffnet haben und ihre Produktionen bereits<br />

seit 20<strong>07</strong> bei den Musik-Streamingdiensten<br />

anbieten. Von „ununterbrochen<br />

guten Erfahrungen“ berichtet Marc Sieper:<br />

„Wir erreichen immer noch neue Zielgruppen<br />

und auch die Erlössituation empfinden<br />

wir längst nicht so dramatisch wie häufig zitiert.“<br />

Zum Teil verdiene Lübbe Audio im<br />

Streaming sogar mehr als über die klassischen<br />

Absatzkanäle, auch kannibalisiere<br />

Streaming nach wie vor „nur in ganz geringem<br />

Maß“ andere Erlösmodelle.<br />

■Der Hörbuchverlag Jumbo bietet etwa<br />

90% seiner Titel im Download und Streaming<br />

an. „Gleichzeitig arbeiten wir aber<br />

weiterhin eng mit dem Buchhandel zusammen,<br />

den wir als Partner sehr schätzen“,<br />

sagt Geschäftsführerin Gabriele Swiderski.<br />

Die Download- und Streaming-Quote über<br />

alle Jumbo-Label und Altersgruppen hinweg<br />

liege nur bei 15%, weil im Kinder bereich der<br />

digitale Vertriebsweg eine geringere Rolle<br />

spiele.<br />

■Headroom-Geschäftsführerin Theresia<br />

Singer, deren Audiolabel ebenfalls den<br />

Schwerpunkt bei Hörbüchern für Kinder<br />

setzt, spürt schon auch einen digitalen Zug.<br />

Zwar entwickelten sich die Umsätze<br />

zugunsten des digitalen Marktes „nicht so<br />

rasant wie in anderen Bereichen“, dennoch<br />

spüre man aber sehr deutlich den Trend<br />

zum digitalen Vertrieb. So habe man noch<br />

bis vor 3 Jahren im verlagseigenen Online-<br />

Shop zu 80% CDs verkauft und nur 20%<br />

digitalen Content. In diesem Jahr habe sich<br />

dieser Anteil komplett gedreht. Dennoch ist<br />

Singer beim Thema Streaming ebenfalls<br />

zurückhaltend und testet zunächst nur mit<br />

einigen Kinderhörbüchern.<br />

■Die Einschätzung von Audiobuch-Vertriebsleiter<br />

Maik Reumann zum Digitalgeschäft<br />

fällt ambivalent aus: „Einserseits<br />

wächst der digitale Markt ständig, was für<br />

erfreuliche Umsätze sorgt. Andererseits<br />

fallen die Erlöse pro Hörbuch deutlich niedriger<br />

als bei den CDs aus.“ Hintergrund sei<br />

der starke Wettbewerb von einigen wenigen<br />

Plattformen, der „auf dem Rücken der<br />

Hörbuchverlage“ ausgetragen werde. Ein<br />

großer Musikstreamingdienst, der auch<br />

Hörbücher anbiete, habe im vergangenen<br />

Jahr seine Erlösbeteiligung deutlich verringert,<br />

berichtet Reumann. „Das schmerzt,<br />

zumal ja auch noch die Vertriebsprovisionen<br />

der Aggregatoren hinzukommen.“<br />

■Der Aufbau Verlag unterscheidet laut<br />

Oliver Pux, Leiter Digital, „sehr genau“, in<br />

welchen Audioformaten er seine Stoffe anbietet.<br />

Da die Musikindustrie 2018 erstmals<br />

mehr Umsatz mit Download und Streaming<br />

als mit physischen Produkten erzielt<br />

habe, sei es aber wichtig, als Verlag auch<br />

diese Portale mit Content zu bedienen.<br />

Till Spielmann spielmann@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Fotos: Andreas Biesenbach; Argon Verlag, prviat


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12 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Streaming<br />

Wie Schwedens Audioexperten<br />

den Markt besetzen wollen<br />

Zuerst die Bonnier-Tochter Bookbeat und jetzt auch Nextory und Storytel:<br />

Schwedens Streaminganbieter sehen im deutschen Markt großes Potenzial.<br />

um sich rechtzeitig ihr Stück vom noch kleinen<br />

Streamingkuchen zu sichern:<br />

■Nextory bietet unbegrenzten Zugriff auf<br />

250.000 Hörbücher und E-Books über mehrere<br />

Abo-Modelle an. Eine der Hauptzielgruppen<br />

sind Familien (s. Kasten auf S. 13).<br />

■Storytel setzt bei seiner Flatrate für 14,90<br />

Euro pro Monat schwerpunktmäßig auf Hörbücher,<br />

wird aber auch E-Books anbieten.<br />

Boom dank Smartphone:<br />

Ein Großteil der Hörbuchstreamingkunden<br />

sind<br />

Frauen. Ihr Anteil liegt bei<br />

etwa 70%, berichten die<br />

Anbieter. Der weltweite<br />

Audioboom und der damit<br />

verbundene Erfolg von<br />

Streaminganbietern ist eng<br />

mit der technischen Entwicklung<br />

verbunden.<br />

Smartphone und Tablet<br />

ermöglichen den einfachen<br />

Zugriff auf die Inhalte –<br />

gern von unterwegs aus.<br />

Im Jahr <strong>2019</strong> werden wir mit Bookbeat<br />

den Kampf um die deutschen Hörbuchkunden<br />

aufnehmen“, hat Bonniers Buchchef<br />

Håkan Rudels am Jahresanfang angekündigt<br />

und dem auch gleich Taten folgen<br />

lassen: „Unser schwedisches Mutterhaus<br />

Bonnier hat auch in diesem Jahr ein nochmals<br />

deutlich erhöhtes Marketingbudget<br />

zur Verfügung gestellt, um das Wachstum<br />

weiter zu befördern – weil man auch dort<br />

sieht, dass Deutschland für das Hörbuchstreaming<br />

ein extrem interessanter Markt<br />

ist, der ein großes Potenzial hat“, berichtet<br />

Kathrin Rüstig, die das Deutschlandgeschäft<br />

von Bookbeat leitet.<br />

<strong>2019</strong> ist auch das Jahr, in dem der 2017<br />

in Deutschland gestartete Hörbuchstreamingdienst<br />

wohlbekannte Konkurrenz bekommt,<br />

gegen die er sich künftig auch hierzulande<br />

behaupten muss: Die beiden<br />

schwedischen Wettbewerber Nextory und<br />

Storytel haben im Frühjahr ihre Dienste<br />

ebenfalls auf den deutschen Markt gebracht,<br />

Expandierendes Schweden-Trio<br />

In ihrem schwedischen Heimatmarkt sind<br />

die Kräfteverhältnisse klar verteilt: Storytel<br />

kommt dort auf einen Marktanteil auf<br />

geschätzt 70%, Bookbeat und Nextory dürften<br />

sich dahinter einen Kampf um Platz 2<br />

liefern. Nachdem das Streaming bei den<br />

digitalaffinen Schweden auf besonders<br />

fruchtbaren Boden gefallen ist – die Audiobuch-Abos<br />

tragen aktuell stolze 14% zum<br />

gesamten Buchumsatz bei –, forcieren alle<br />

drei Anbieter die internationale Expansion:<br />

■Storytel, 2005 gegründet, ist aktuell in 17<br />

Ländern aktiv. Innerhalb eines guten Jahres<br />

sind 7 Märkte hinzugekommen, zuletzt<br />

Deutschland Mitte Juni. Mit Brasilien steht<br />

in diesem Jahr noch ein weiterer Marktstart<br />

an. Der Großteil des Geschäfts entfällt jedoch<br />

weiterhin auf die nordeuropäischen<br />

Länder. Im 1. Quartal <strong>2019</strong> zählte Storytel<br />

allein in seinem Heimatmarkt Schweden<br />

(etwa 10 Mio Einwohner) 363.200 Abonnenten.<br />

Weltweit sind es 834.300.<br />

■Nextory ist aktuell in Schweden, Finnland<br />

und in Deutschland aktiv, wo man sich<br />

Libreka als Partner ins Boot geholt hat.<br />

Angekündigt ist der Launch in Dänemark.<br />

Bookbeat strebt für <strong>2019</strong> ein Umsatzplus<br />

von 100% auf mehr als 30 Mio Euro an.<br />

Kürzlich hat der Streamingdienst seine Präsenz<br />

in einer konzertierten Aktion auf 28<br />

Foto: 123rf.comprofile-maridav


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

13<br />

Länder hochgeschraubt: Der Service wurde in<br />

24 europäischen Ländern neu verfügbar gemacht,<br />

wobei es der Bonnier-Tochter – anders<br />

als in Deutschland – erst einmal darum geht,<br />

mit geringen Mitteln Präsenz zu zeigen, Potenziale<br />

auszuloten und dann bei Bedarf individuelle<br />

Länderangebote aufzubauen:<br />

■Die meisten neuen Ländershops sind englischsprachig<br />

und speisen sich aus einem<br />

Titelpool von 50.000 vorwiegend englischsprachigen<br />

Hörbüchern und E-Books.<br />

■In manchen Ländern wird der Katalog um<br />

„mehrere Tausend Hörbücher in der jeweiligen<br />

Landessprache“ ergänzt.<br />

■Die neuen Länderportale werden von der<br />

Zentrale in Schweden aus betreut.<br />

■Die Übersetzung in die jeweilige Landessprache<br />

und der Aufbau lokaler Teams werden<br />

an die Nachfrage und das Potenzial des<br />

jeweiligen Marktes gekoppelt.<br />

„Wir glauben, dass das Hörbuch eines der<br />

am schnellsten wachsenden digitalen Medien<br />

in Europa werden kann. Sobald dieses<br />

Medium in einem Markt Fuß fasst, möchten<br />

wir schon vor Ort und bereit sein, das dortige<br />

Potenzial zu realisieren, um so der führende<br />

Streamingservice für Hörbücher in ganz<br />

Europa zu werden“, gibt Bookbeat-CEO<br />

Niclas Sandin die Marschrichtung vor.<br />

Aufeinandertreffen in Deutschland<br />

Deutschland spielt in den Expansionsplänen<br />

der schwedischen Flatrate-Anbieter<br />

eine wichtige Rolle: einer der führenden<br />

Buchmärkte weltweit, lange Hörbuchtradition<br />

mit großem Titelangebot, bis auf Audible<br />

keine konkurrierenden Hörbuchstreamingdienste.<br />

Im E-Book-Bereich sieht die<br />

Lage u.a. mit Skoobe und Legimi anders<br />

aus, weshalb Bookbeat sich in Deutschland<br />

auf Hörbücher beschränkt.<br />

Mit dem Markteintritt von Storytel und<br />

Nextory dürfte das wachsende Digitalgeschäft<br />

weiter an Dynamik gewinnen. Anders<br />

als in der Musikindustrie, wo das Streaming<br />

längst eine herausragende Stellung<br />

hat, erwirtschaften die Hörbuchverlage den<br />

überwiegenden Teil ihres Digitalumsatzes<br />

im Downloadgeschäft; das Streaming beginnt<br />

erst, sich zu etablieren.<br />

„In einem so stark wachsenden Bereich<br />

wie dem digitalen Hörbuchmarkt ist durchaus<br />

Platz für mehrere Player. Gerade ein<br />

neu entstehendes Feld wie Hörbuchstreaming<br />

kann von der Aktivität mehrerer Anbieter<br />

profitieren und dadurch schneller vorankommen“,<br />

sagt Kathrin Rüstig von Bookbeat.<br />

Ähnlich reagiert auch Storytel-Gründer<br />

und -CEO Jonas Tellander auf die Frage,<br />

wie hart der schwedische Kampf um die<br />

deutschen Hörbuchkunden werden wird (s.<br />

auch Interview auf S. 14). Er setzt, wie Nextory,<br />

darauf, neue Leser- und Hörergruppen<br />

zu erschließen. Gelingen soll das mit flexiblen<br />

Abo-Modellen, wie sie die Kunden von<br />

Netflix und Co. kennen: kostenlose Probezeit,<br />

monatlich kündbar – die neuen digitalen<br />

Abo-Modelle haben wenig mit dem traditionellen<br />

Dauerbezug von Medien zu tun.<br />

Eine unkomplizierte An- und Abmeldung<br />

vom Angebot gibt es auch bei Audible,<br />

allerdings unterscheidet sich das Angebot<br />

recht deutlich von den anderen: Amazons<br />

Hörbuchtochter setzt neben den klassischen<br />

Verlagstiteln verstärkt auf Eigenproduktionen<br />

(oft ungekürzte Lesungen erfolgreicher<br />

Titel). Das Abo umfasst für 9,95<br />

Euro im Monat ein Hörbuch und unbegrenzt<br />

Audible Original Podcasts.<br />

Neues Modell für deutsche Vielhörer<br />

Bei den schwedischen Anbietern, die auf<br />

wesentlich umfangreichere Flatrates setzen,<br />

liegt der Erfahrungsvorteil vorerst bei Bookbeat.<br />

Genaue Zahlen für den deutschen<br />

Markt will das Unternehmen nicht herausgeben,<br />

lässt aber wissen, dass man mit der<br />

Entwicklung sehr zufrieden sei und starkes<br />

Wachstum verzeichne.<br />

Dennoch musste das Angebot angepasst<br />

werden. Zunächst mit dem gleichen „Unlimited-Modell“<br />

gestartet wie in Schweden,<br />

ist Bookbeat hierzulande mittlerweile auf<br />

ein zweistufiges Modell umgeschwenkt:<br />

■Das Standard-Abo (14,90 Euro/Monat) erlaubt<br />

30 Stunden Hören im Monat.<br />

■Das Premium-Abo (19,90 Euro/Monat)<br />

erlaubt unbegrenzten Zugang.<br />

■Zum Premium-Abo können per Familien-<br />

Abo weitere Accounts hinzugefügt werden.<br />

Grund für die Umstellung war, dass die<br />

Deutschen den Service intensiver nutzen<br />

als die Schweden: Sie kommen im Schnitt<br />

auf 28 Hörstunden im Monat (etwa 5 bis 6<br />

Hörbücher). Damit sich das Angebot noch<br />

lohnt, musste Bookbeat gegensteuern – wie<br />

beispielsweise auch schon die US-amerikanische<br />

E-Book-Flatrate Scribd, die die viellesenden<br />

Romance-Fans nicht einkalkuliert<br />

hatte. „Ein kleinerer, aber sehr aktiver Teil<br />

Abo-Modelle<br />

von Nextory<br />

▪ Das Abo-Modell „Silber“<br />

kostet 13,99 Euro<br />

monatlich, das Modell<br />

„Gold“ 16,99 Euro.<br />

▪ Für Familien gibt es<br />

drei verschiedene Abo-<br />

Modelle von 2 bis 4 Nutzern<br />

ab 19,99 Euro<br />

monatlich.<br />

▪ Vor Abo-Abschluss<br />

kann Nextory 14 Tage<br />

lang kostenlos getestet<br />

werden.<br />

▪ Der Service kann auf<br />

Mobiltelefonen und Tablets<br />

genutzt werden.


14 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Lizenzmodell<br />

von Bookbeat<br />

Bookbeat zahlt einen<br />

festen Betrag pro gehörtem<br />

Hörbuch.<br />

Grundsätzlich orientiert<br />

sich dieser Betrag dabei<br />

am digitalen Listenpreis<br />

und an der Laufzeit des<br />

Titels. Am Ende einer<br />

Abrechnungsperiode<br />

werden alle Hörvorgänge<br />

für dieses Hörbuch<br />

(also auch jene von<br />

Kunden, die nur einen<br />

Teil des Hörbuchs gehört<br />

und dann abgebrochen<br />

haben) zusammengezählt<br />

und zu vollen<br />

Hörbüchern aufaddiert,<br />

die dann komplett<br />

vergütet werden.<br />

unserer Nutzer hört extrem viel. Anders als<br />

Musikstreamingdienste tragen wir mit unserem<br />

fixen Erlösmodell das volle finanzielle<br />

Risiko durch die festen Lizenzzahlungen<br />

pro Hörbuch an die Verlage“, erläutert Rüstig<br />

(mehr zum Lizenzmodell s. Kasten). Für<br />

das Gros der Kunden reiche aber das Standard-Abo<br />

mit maximal 30 Hörstunden aus.<br />

Lizenzen: Verlagsbedenken abbauen<br />

Mitunter schwierig ist für die Streaminganbieter<br />

der Aufbau eines umfangreichen<br />

Katalogs, weil einige Verlage skeptisch sind,<br />

ob Streaming eine sinnvolle Verlängerung<br />

der Wertschöpfungskette darstellt. Aktuell<br />

streitet etwa Storytel in Schweden mit Bonnier<br />

über die Vertragskonditionen. Man sei<br />

weiterhin im Gespräch, versichert Storytel-<br />

CEO Jonas Tellander auf Nachfrage, Novitäten<br />

gibt Bonnier vorerst aber dennoch nicht<br />

für den Streamingdienst frei.<br />

Bei Nextory sei man offen für alle Arten<br />

von Lizenzen sagt Country Manager Frank<br />

Ladd. „Unsere Grundhaltung ist jedoch,<br />

dass Verlage und Autoren im Voraus wissen<br />

sollten, wie viel sie bekommen werden.<br />

Deshalb arbeiten wir vorzugsweise mit<br />

einer Vergütung pro gelesenem Buch.“<br />

Dieses Modell bevorzugt auch Bookbeat<br />

– auch, weil es Vorbehalte und Unsicherheiten<br />

von Verlagen abbaue. Rüstig zu den Perspektiven<br />

des Hörbuchstreamings: „Wir<br />

wollen mehr Menschen fürs Hörbuch<br />

gewinnen und so auch das Wachstum des<br />

digitalen Hörbuchmarkts weiter vorantreiben.<br />

Mein persönlicher Wunsch ist eine<br />

Fortführung dessen, was wir aktuell in<br />

Ansätzen schon sehen: dass zunehmend<br />

mehr Verlage ihre Hörbücher fürs Streaming<br />

freigeben, denn Titelvielfalt ist das,<br />

was der Kunde sucht und erwartet.“<br />

Lena Scherer scherer@<strong>buchreport</strong>.de<br />

»Zentral ist die bestmögliche Kuratierung«<br />

CEO Jonas Tellander über den Marktstart von Storytel in Deutschland<br />

Wieso ist der deutsche Markt für<br />

Sie interessant?<br />

Wir sind jetzt seit mehr als zehn<br />

Jahren im schwedischen Markt<br />

aktiv und haben dort ein gut<br />

funktionierendes Angebot etabliert,<br />

das wir natürlich auch auf<br />

andere Länder übertragen wollen.<br />

Der deutsche Publikumsbuchmarkt<br />

ist weiterhin sehr<br />

stark von physischen Produkten geprägt, wird aber zunehmend<br />

digitaler und hat großes Potenzial. Wir wollen<br />

hier zur weiteren Digitalisierung beitragen – so wie wir<br />

es auch in Schweden getan haben.<br />

Sie bieten zwei Buchformate an. Welchem trauen Sie<br />

mehr zu: dem E-Book oder dem Hörbuch?<br />

Wir starten in Deutschland im Rahmen eines Softlaunchs<br />

zunächst mit Hörbüchern, schrittweise kommen<br />

dann auch E-Books hinzu, die traditionell mit zu<br />

unserem Angebot gehören. In unseren Kernmärkten sehen<br />

wir aber, dass das Hörbuch das bevorzugte Format<br />

ist: Mehr als 90% der Nutzung entfallen auf unsere<br />

Audioinhalte. Insofern ist für uns ein starkes, kuratiertes<br />

Hörbuchangebot essenziell. Wir arbeiten hier ähnlich<br />

wie HBO oder Netflix: weniger Masse, aber dafür<br />

eine sehr gute Auswahl.<br />

Deutsche Verlage waren mit Titellizenzen für Flatrates<br />

bislang eher zurückhaltend. Wie überzeugen Sie sie?<br />

Ich glaube, es geht weniger um Überzeugungsarbeit als<br />

darum, überzeugende Angebote für ein Mehr an Verkäufen<br />

zu machen. Der schwedische Buchmarkt beispielsweise<br />

wächst, und dazu tragen Streamingangebote<br />

bei. Sie bedienen ein neues Nutzungsszenario, das es so<br />

vorher nicht gab, und sie legen stärker zu, als die physischen<br />

Verkäufe zurückgehen.<br />

In Schweden streiten Sie mit Bonnier über Konditionen.<br />

Wir haben Vereinbarungen mit etwa 700 Verlagen weltweit<br />

geschlossen. Die alte Bonnier-Vereinbarung stammt<br />

aus unserer Anfangszeit und seitdem hat sich der Markt<br />

weiterentwickelt. Bonnier hat sich dazu entschieden,<br />

vorerst keine Novitäten mehr bei uns einzuspeisen, aber<br />

wir führen weiterhin die Backlist. Und natürlich sprechen<br />

wir weiterhin miteinander, weil Bonnier ein wichtiger<br />

Player ist.<br />

Ist der deutsche Markt groß genug für mehrere Hörbuchstreaminganbieter?<br />

Der deutsche Hörbuchstreamingmarkt ist noch sehr<br />

klein, es gibt also auch noch sehr viel Platz für Wachstum<br />

und Anbieter. Wir müssen jetzt einen sehr guten<br />

Job machen, um unseren Service bekannt und beliebt zu<br />

machen. Zentral ist hier für uns die bestmögliche Kuratierung<br />

der Inhalte.<br />

Foto: Åsa Liffner


Wild, frei und eigenwillig –<br />

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Motiv: © Fotosearch/Xuanyu Han/Getty Images, © PixxWerk® unter Verwendung von Motiven von Shutterstock.com. Foto Luise Helm: © Niklas Vogt


16 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Maritim<br />

»Als Verleger könnte ich<br />

auf die CD gern verzichten«<br />

Sebastian Pobot ist Geschäftsführer des Hörspiellabels Maritim.<br />

Im Interview erklärt er, warum er beim Hörspiel auf Streaming setzt.<br />

Vor fünf Jahren hat der Musik- und<br />

Hörspielproduzent Sebastian Pobot<br />

das Hörspiellabel Maritim übernommen,<br />

neben Hörspielmarktführer Europa<br />

(heute Sony Music) und Karussell (Universal<br />

Music) eine der bekanntesten Marken<br />

aus der Hochzeit der Hörspielkassetten in<br />

den 70er-/80er-Jahren.<br />

Sie sind Jahrgang 1973, also groß geworden<br />

mit Hörspielen auf Kassetten?<br />

Ganz genau, „Die drei ???“ und „TKKG“<br />

haben mich gewissermaßen großgezogen.<br />

Ich war schon immer sehr audioaffin, habe<br />

mein Leben lang Musik und Hörspiele gehört.<br />

Als Kind habe ich mir im Bücherbus<br />

Hörspiele ausgeliehen und einige Folgen<br />

Hunderte Male gehört.<br />

Gab diese Prägung auch den Ausschlag zur<br />

Übernahme des Hörspiel-Labels Maritim?<br />

Nein, der berufliche Brückenschlag war<br />

eher Zufall. Beim Kauf von Maritim kam<br />

mir natürlich zugute, dass ich mit dem Medium<br />

vertraut war und die Bedeutung des<br />

Katalogs einschätzen konnte.<br />

»Das Digitale kommt mir zupass, weil Down -<br />

load und Streaming für ein Label deutlich leichter<br />

zu handhaben sind als physische Tonträger.«<br />

Gab es noch weitere Interessenten für Maritim?<br />

Es gab etliche, denen Maritim angeboten<br />

wurde. Darunter waren auch einige Major-<br />

Labels, die damals aber alle abgelehnt und<br />

das Potenzial meines Erachtens nicht erkannt<br />

haben.<br />

Warum sehen Sie Potenzial für Hörspiele?<br />

Das liegt vor allem am Streamingvertrieb.<br />

Noch bis vor wenigen Jahren hatten die großen<br />

Plattenkonzerne ihre Probleme mit<br />

Streaming, weil die Angst akut war, dass<br />

dadurch ihre physischen Verkaufszahlen<br />

torpediert werden. Deswegen haben sie<br />

großartige Serien wie „TKKG“ oder „Die<br />

drei ???“ erst relativ spät fürs Streaming<br />

freigegeben. Bis heute gibt es bei der Verwertung<br />

der „Die drei ???“-Folgen eine zeitliche<br />

Verschiebung: Erst kommen Down -<br />

load und CD, danach werden die Folgen im<br />

Streaming verfügbar.<br />

Den Maritim-Katalog hätten die Majors ja<br />

auch physisch vermarkten können …<br />

Als ich 2015 Maritim gekauft hatte, war der<br />

Boom bei Hörbüchern und Hörspielen aber<br />

noch nicht in der Form erkennbar, wie es<br />

jetzt durch das Aufkommen des Streamings<br />

der Fall ist. Uns spielt dagegen der<br />

Streamingvertrieb sehr in die Karten. Es<br />

kommt mir zupass, weil Download und<br />

Streaming für ein Label deutlich leichter zu<br />

handhaben sind als physische Tonträger:<br />

Bei CDs benötigt man große Lagerflächen,<br />

man muss im Voraus ins Risiko gehen, die<br />

Pressung bezahlen, die GEMA-Beiträge<br />

vorausschicken und auch beim Timing<br />

werden viel größere Vorläufe benötigt. Der<br />

digitale Vertriebsweg erlaubt mir, ganze<br />

Kataloge innerhalb von wenigen Wochen zu<br />

veröffentlichen, was früher mit CDs nicht<br />

möglich gewesen wäre – allein schon vom<br />

Kostenaufwand her nicht.<br />

Sie haben das Hörspiel mal als „digitale Variante<br />

des Fortsetzungsromans“ bezeichnet.<br />

Was meinen Sie damit?<br />

Als Hörspiel-Label habe ich die Möglichkeit,<br />

in kurzen Abständen eine neue Folge einer<br />

Serie zu veröffentlichen, ich habe wesentlich<br />

niedrigere Produktionskosten und gebe<br />

mit jeder neuen Veröffentlichung Impulse<br />

für den Back-Katalog – deswegen ist der<br />

digitale Vertrieb so interessant.


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

17<br />

Foto: Martin Nink<br />

Klingt ein bisschen nach dem Netflix-Effekt,<br />

wo beim Video-Streaming immer gleich das<br />

nächste passende Angebot aufpoppt. Die<br />

Buchbranche sieht diese Art der Bindung ja<br />

als große Medienkonkurrenz. Können Hörspiele<br />

hier etwas entgegensetzen?<br />

Natürlich wäre es vermessen, sich mit<br />

einem so finanzstarken Unternehmen wie<br />

Netflix zu vergleichen. Aber der Effekt, dass<br />

Leute wieder mit interessanten Stoffen<br />

begeistert werden können, schlägt sich tatsächlich<br />

auch im Hörspielbereich nieder.<br />

Das Hörspiel hat sogar den Vorteil, dass es<br />

nebenbei konsumiert werden kann, etwa<br />

beim Aufräumen, Bügeln, Auto fahren und<br />

im Zug, und zwar mobil und offline. Insofern<br />

ist es sogar fast ein kleiner Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber Videostreaming-<br />

Angeboten.<br />

Maritim-Hörspiele haben die Kindheit und<br />

Jugend der heute um die 40-Jährigen geprägt.<br />

Überwiegen unter Ihren Kunden die<br />

erwachsenen Nostalgiker?<br />

Absolut. Man denkt bei Hörspielen ja meistens<br />

an Unterhaltung für Kinder, aber in<br />

Deutschland ist es überhaupt nicht so: Wir,<br />

die Kinder aus den 70er- und 80er-Jahren,<br />

sind erwachsen geworden und hängen immer<br />

noch sehr an diesem Medium. Deswegen<br />

ist meine Kernzielgruppe zwischen 30<br />

und 50 Jahre alt.<br />

Machen Sie sich auch Gedanken, wie Sie eine<br />

jüngere Zielgruppe erreichen können?<br />

Die jüngere Zielgruppe trifft man vor allem<br />

auf den Social-Media-Portalen, und Maritim<br />

ist ja auch auf Youtube sehr aktiv: Wir sind<br />

das erste Label, das wöchentlich eine Hörspielfolge<br />

kostenlos zur Probe online stellt –<br />

als Appetitanreger für die jeweiligen Serien.<br />

Wir konnten innerhalb von einem Jahr<br />

25.000 Abonnenten generieren – das sind<br />

in der Mehrheit jüngere Leute.<br />

Sie machen 90% Ihrer Umsätze im digitalen<br />

Geschäft mit Download- und Streamingerlösen.<br />

Warum ist dieser Anteil so hoch?<br />

Weil ich an den digitalen Markt zu einem<br />

relativ frühen Zeitpunkt geglaubt habe. Wir<br />

waren das erste Hörspiel-Label, das den<br />

kompletten Katalog fürs Streaming geöffnet<br />

hat. Wir haben auch nie Windowing betrieben,<br />

also kein Verschieben der zeitlichen<br />

Veröffentlichung. So kommen wir auf 2 Mio<br />

Streams unserer Hörspiele pro Tag, Tendenz<br />

steigend.<br />

Was sind für Sie die wichtigsten Portale?<br />

Sebastian Pobot<br />

ist Musik- und Hörspielproduzent, Komponist und Verleger. 1973 geboren,<br />

absolvierte er zunächst eine kirchenmusikalische Ausbildung,<br />

gefolgt vom Studium zum Toningenieur. 1994 gründete Pobot seine<br />

eigene Musikproduktionsfirma, den Pobot Musikverlag. Für Sendeanstalten<br />

wie ARD, ZDF, Arte oder MDR produziert er Soundtracks und<br />

Titelmelodien. Für seine Produktionen erhielt er neben der Goldenen<br />

Stimmgabel bereits die Silberne Palme in Cannes.<br />

2014 kaufte Pobot den traditionsreichen Maritim-Verlag und digitalisierte<br />

dessen vollständigen Katalog, den er mit seinen eigenen Copyrights<br />

– z.B. „Captain Future“, „Batman“ und „Star Trek“ – zum nach<br />

eigenen Angaben größten unabhängigen Hörspielkatalog in Deutschland<br />

fusionierte, mit einer insgesamt fünfstelligen Titelzahl. Als Maritim-Geschäftsführer<br />

will Pobot den Maritim-Katalog durch Zukäufe<br />

und Lizenzierungen stetig erweitern. Er digitalisiert bekannte Hörspielklassiker,<br />

um diese als Download oder Stream anzubieten.<br />

An erster Stelle Spotify, aber Apple Music<br />

wird immer wichtiger. Deezer ist im Hörspielbereich<br />

ebenfalls recht aktiv, auch bei<br />

Napster und Amazon sind wir vertreten.<br />

Damit man mal eine Vorstellung bekommt<br />

von der Größenordnung: Was bringen 2 Mio<br />

Streams im Schnitt an Einnahmen?<br />

Das kann sich jeder selbst ausrechnen.<br />

Das scheint aber selbst für Verlage nicht<br />

leicht zu kalkulieren sein, da die Abrechnungen<br />

sehr unübersichtlich sind …


18 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Digitales Arbeiten:<br />

Tablet, Notebook, Lautsprecher<br />

(die spacige<br />

weiße Kugel) und als Reminiszenz<br />

an die physischen<br />

Tonträger ein paar CDs –<br />

ein Grund dafür, warum<br />

der Schreibtisch von<br />

Sebastian Pobot in<br />

München einen so aufgeräumten<br />

Eindruck macht,<br />

liegt auch daran, dass er<br />

an diesem eher weniger<br />

Zeit verbringt, weil er<br />

geschäftlich meist unterwegs<br />

ist.<br />

Es ist ein bald fünfstelliger, noch vierstelliger<br />

Umsatz. Davon gehen natürlich Kosten<br />

ab für die diversen Lizenzpartner sowie für<br />

die Produktion.<br />

Lohnt sich Streaming nur, wenn man eine<br />

entsprechende Masse an Titeln einspeist?<br />

Das ist genau das Problem. Deswegen beschweren<br />

sich auch viele Künstler übers<br />

Streaming. In der Tat lohnt es sich nur,<br />

wenn man als Label auftritt und nicht als<br />

Künstler, der von der Plattenfirma dann womöglich<br />

nur 20% der Erträge bekommt.<br />

Viele Hörbuchverlage stehen Musikstreamingportalen<br />

wie Spotify skeptisch gegenüber,<br />

weil bei der Abrechnung unklar sei, was<br />

nach Abzug der Margen für Plattform und<br />

Vertrieb am Ende für Produzenten und Urheber<br />

übrig bleibe. Ist diese Kritik berechtigt?<br />

Na ja, im Grunde ist jeder Logarithmus<br />

eines Internet-Portals eben sein Kapital. Egal<br />

ob man nun von Facebook, Google oder Spotify<br />

spricht. Aber es stimmt, worauf Sie ja<br />

schon beim Preis pro Stream angespielt haben:<br />

Es ist sehr schwierig, die Vergütung<br />

nachzuvollziehen. Insofern gibt es eine gewisse<br />

Grauzone und man muss den Portalen<br />

schon sehr vertrauen. Auf der anderen Seite<br />

muss man auch bedenken, dass Spotify nach<br />

wie vor defizitär ist an der Börse – und das<br />

heißt, das Unternehmen hat sehr wohl immense<br />

Kosten für die zahlreichen Rechte -<br />

geber. Und schließlich bleibt die Frage: Wo<br />

ist die Alternative? Das ist wie mit Amazon:<br />

Man befindet sich in einer Monopolspirale,<br />

die sicher nicht unproblematisch ist.<br />

Als Alternative werden oft Portale wie Bookbeat<br />

ins Spiel gebracht, die anders als die<br />

Musikportale ein Abrechnungsmodell haben,<br />

das Produzenten und Künstlern mehr<br />

Kontrolle zugestehen soll.<br />

Das mag sein, aber das Problem ist, dass<br />

unsere Zielgruppe sich dort nicht tummelt.<br />

Und Bookbeat ist auch insgesamt bei Weitem<br />

nicht so weit verbreitet wie Spotify.<br />

Aus Nutzersicht sind Hörbücher und Hörspiele<br />

oft schlecht zu finden auf Musikstreamingportalen.<br />

Ist das so?<br />

Es gibt sogar Apps, die beim Organisieren<br />

der Inhalte Hilfestellung anbieten.<br />

Ja, es gibt Programme wie Spooks, die sind<br />

auch sehr gut und hilfreich. Ich selbst nutze<br />

in erster Linie Apple Music, da gibt es Hörspiele<br />

als eigenes Genre – und da finde ich<br />

mich persönlich sehr gut zurecht.<br />

Welche Rolle spielt bei all dem für Sie noch<br />

das physische Trägermedium CD?<br />

Aus meiner Perspektive als Verleger könnte<br />

ich auf die CD verzichten. Sie ist in Sachen<br />

Handling, Infrastruktur und von den Kosten<br />

eine Belastung. Ich könnte also gut ohne<br />

CD auskommen, aber es gibt sehr viele Fans<br />

und Sammler, die ich nicht enttäuschen<br />

möchte. Deswegen werden die großen Serien,<br />

die sich gut verkaufen, nach wie vor als<br />

CD erscheinen. Aber um die Masse an<br />

Titeln in den Verkauf zu bekommen, die<br />

Maritim mittlerweile hat, muss ich digital<br />

denken – alles andere würde mich hemmen.<br />

Im deutschen Hörbuchmarkt sind CDs noch<br />

erstaunlich stabil. Die meisten Verlage verweisen<br />

auf einen Umsatzanteil von rund<br />

50% beim physischen Geschäft.<br />

Das liegt meines Erachtens daran, dass die<br />

großen Verlage ihr digitales Potenzial noch<br />

gar nicht ausgeschöpft haben. Sie haben sich<br />

sehr lange auf das physische Trägermedium<br />

fokussiert. Im Hörbuchbereich sind die CDs<br />

zwar derzeit noch gefragt und im Hörspielsegment<br />

spielen sie vor allem bei einigen<br />

großen Serien wie „Die drei ???“ und bei<br />

Kinderthemen wie „Teufelskicker“ noch eine<br />

Rolle. Aber die Entwicklung ist doch nach<br />

wie vor, dass die CD-Verkäufe rückläufig<br />

sind und das Digitale immer wichtiger wird.<br />

Interview Till Spielmann<br />

Foto: privat


HOCHSPANNUNG<br />

BESTSELLER FÜR ZUHÖRER<br />

2 mp3-CDs, ca. 12 Std, 15,00 € [D 7%]*<br />

ISBN 978-3-8371-4738-4<br />

Buchvorlage: Blanvalet<br />

2 mp3-CDs, ca. 14 Std, 20,00 € [D 7%]*<br />

ISBN 978-3-8371-4568-7<br />

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ISBN 978-3-8371-4764-3<br />

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20 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch im Handel<br />

Wie Verlage und Buchhandel<br />

das Hörbuch fördern können<br />

Hörbücher stehen im stationären Handel oft im Schatten des Buches.<br />

Dabei gibt es noch einigen Spielraum, um den Audioumsatz anzukurbeln.<br />

Schnell mal testhören:<br />

An der Hörstation der<br />

Buchhandlung Graff<br />

können Kunden online auf<br />

Hörproben der Verlage<br />

zurückgreifen und selbst<br />

prüfen, ob Text und<br />

Interpret ihren Geschmack<br />

treffen.<br />

Mit einem besonderen Veranstaltungsformat<br />

ist Verleger Werner<br />

Boschmann in den letzten Monaten<br />

durch die Buchhandlungen im Ruhr -<br />

gebiet getourt: Dort produzierte er mit seinem<br />

Bottroper Regionalverlag Henselowsky<br />

Boschmann eine Hörbuchreihe mit zunächst<br />

vier Titeln in den Buchhandlungen<br />

Lesezeichen (Duisburg-Hamborn), Kortenkamp<br />

(Haltern), Platzer (Essen-Steele) und<br />

Junius (Gelsenkirchen). Der Clou der Live-<br />

Hörbuchaufnahme: Applaus, Geräusche<br />

und Kommentare aus dem Publikum sowie<br />

gemeinsam gesungene Lieder wurden Teil<br />

der Hörbuchaufnahmen, die Boschmann<br />

als Hommage an die Ruhrgebiets-Buchhandlungen<br />

sieht. Seine Bilanz zum Live-<br />

Format: Nicht nur der Verkauf der Bücher,<br />

sondern auch derjenige der so entstandenen<br />

Hörbuchaufnahmen lief gut.<br />

Im Schatten des Buchs<br />

Veranstaltungen wie diese, in denen das<br />

Hörbuch im Fokus steht, sind im Handel allerdings<br />

eher die Ausnahme. Bekannte Interpreten<br />

auf die Bühne zu bringen, die<br />

auch entsprechend Publikum anziehen, ist<br />

für Hörbuchverlage oft mit hohen Investitionen<br />

verbunden, sodass sich große Events<br />

oft besser eignen. Bei anderen Lesungen<br />

wiederum greift das Publikum oft lieber<br />

zum Buch als zum Hörbuch.<br />

Auch mit der Präsenz von Hörbüchern<br />

im Handel hapert es den meisten Verlagen<br />

zufolge vielerorts noch. „Wir müssen darum<br />

kämpfen, wenigstens den Status quo<br />

Fotos: Graff


Die überraschende Fortsetzung<br />

von »P. S. Ich liebe Dich«<br />

Cecelia Ahern<br />

Postscript – Was ich dir noch sagen möchte<br />

Gelesen von Merete Brettschneider<br />

Laufzeit: ca. 7 Stunden<br />

ca. 6 CDs ca. € 19,95* ISBN 978-3-8398-1768-1<br />

*empfohlener ladenpreis<br />

Erscheint am 23. Oktober <strong>2019</strong><br />

www.argon-verlag.de<br />

Jetzt auch in


22 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Stefanie Westenberger<br />

leitet seit rund vier Jahren<br />

die Hörbuchabteilung in<br />

der Braunschweiger Buchhandlung<br />

Graff und hat<br />

dabei gemerkt, dass das<br />

Hörbuch „ein Medium ist,<br />

das richtig Spaß macht“.<br />

am POS zu halten. Manche Händler scheinen<br />

das physische Hörbuch trotz seines<br />

Potenzials ‚abgeschrieben‘ zu haben“, sagt<br />

Heike Völker-Sieber, Presseleiterin der<br />

Random-House-Verlage Der Hörverlag,<br />

Random House Audio und cbj audio.<br />

Dabei lägen die Argumente fürs Hörbuch<br />

auf der Hand:<br />

■Sie passen gut zum mobilen Lebensstil.<br />

■Kunden kaufen heutzutage multimedial<br />

und Warengruppen-übergreifend.<br />

■Das Hörbuch bietet eine Sinnlichkeit und<br />

zusätzliche Dimension über den gedruckten<br />

Text hinaus.<br />

■Es eignet sich gut als Geschenk für Menschen,<br />

die sich unterhalten, herausfordern,<br />

informieren lassen wollen, selbst wenn sie<br />

nicht unbedingt zu den Viellesern gehören.<br />

■Die Umsätze mit CDs sind bei den meisten<br />

Hörbuchverlagen, parallel zum Wachstum<br />

im Digitalen, stabil.<br />

Von Werbemitteln zu Preisaktionen<br />

Um den Handel zu unterstützen, liefern<br />

Verlage Werbemittel wie<br />

■Plakate, Folder, Endkundenmagazine,<br />

Displays<br />

■ kostenlose Hörproben-CDs, mit denen<br />

sich Kunden einen Eindruck über die Interpretation<br />

verschaffen und zudem zu Hause<br />

testen können, ob sich das Format auch für<br />

das eigene Gerät eignet<br />

■QR-Codes, um per Smartphone an die<br />

Hörproben zu kommen. Gerade für kleine<br />

Buchhandlungen mit wenig Fläche, die keine<br />

eigene Hörstation aufstellen können, ist<br />

das oft eine praktische Alternative.<br />

Graff: »Hörbuch des Monats«<br />

■ Pro Monat wird ein Hörbuch aus einem Partnerverlag ausgewählt<br />

(in der Regel keine Novität).<br />

■ Kriterien für die Titelwahl sind u.a. Saison (z.B. Humorvolles für die<br />

Sommerferien), aktuelle Graff-Veranstaltungen (z.B. Krimititel während<br />

des Krimifestivals im Herbst), eigene Empfehlungen, Hinweise<br />

bzw. Tipps von Verlagsvertretern.<br />

■ Die Verlage stellen der Buchhandlung in der Regel für 4 verkaufte<br />

Exemplare 1 Freiexemplar zur Verfügung. Der Preis für das Hörbuch<br />

wird also im Aktionsmonat um 25% reduziert. Zudem liefert der Verlag<br />

ein Plakat zum Titel mit dem Aufdruck „Hörbuch des Monats“.<br />

■ Graff präsentiert die Hörbücher mit Plakat prominent auf einem Büchertisch,<br />

in einem eigens dafür reservierten Schaufenster und auf<br />

der Webseite.<br />

Mit Preisaktionen spielen<br />

Auch die Befreiung der Hörbücher von der<br />

Buchpreisbindung bietet mehr Spielraum<br />

für das Hörbuch. Bei Preisaktionen muss<br />

man allerdings prüfen, ob solche Angebote<br />

überhaupt bei der Zielgruppe ankommen:<br />

Lübbe-Audio-Chef Mark Sieper setzt Preisaktionen<br />

gerne ein, um Neukunden den<br />

Einstieg ins Hörbuch zu ermöglichen. Im<br />

Herbst startet der Kölner Verlag eine Aktionsreihe<br />

mit insgesamt 12 Titeln zu cozyund<br />

humoristischen Krimis. Dagegen sind<br />

regelmäßige Hörbuchhörer relativ preisunsensibel,<br />

wenn Inhalt und Ausstattung<br />

überzeugen, schränkt Völker-Sieber ein.<br />

Anlässlich des Taschenbuch-Erscheinens<br />

oder im Rahmen von Verlagsaktionen wie<br />

„Urlaub für die Ohren“ (Der Hörverlag)<br />

oder „Unsere Besten“ (Random House Audio),<br />

die Hörbuchbestseller in einer Sonderausgabe<br />

für 9,99 bzw. 12,99 Euro anbieten,<br />

könnten Preisreduktionen oder Sonderausgaben<br />

aber ein zusätzlicher Kaufanreiz<br />

sein.<br />

Buchhandelsleuchtturm Graff<br />

Eine Buchhandlung, die sehr gute Erfahrungen<br />

mit ausgewählten Preisaktionen gemacht<br />

hat, ist die Braunschweiger Traditionsbuchhandlung<br />

Graff. Stefanie Westenberger,<br />

die die Hörbuchabteilung verantwortet,<br />

setzt seit 15 Monaten erfolgreich die Aktion<br />

„Hörbuch des Monats“ um (Details s.<br />

Kasten). Die Idee dazu hat sie von einer Fortbildung<br />

bei Hörbuch Hamburg mitgebracht.<br />

Das Format eigne sich gut, um saisonal<br />

passende Hörbücher in Szene zu setzen<br />

oder auch auf Veranstaltungen im eigenen<br />

Haus mit einem entsprechenden Titel-<br />

Angebot zu reagieren, sagt Westenberger.<br />

Auch in der Vorweihnachtszeit setzt Graff<br />

auf Aktionspreise: Dann erhalten Kunden,<br />

die eine Graff-Kundenkarte besitzen, 20%<br />

Rabatt auf Kalender, DVDs und Hörbücher.<br />

In der Hörbuchabteilung pflegt Westenberger<br />

eine klare Trennung nach Warengruppen<br />

und eine breite Auswahl:<br />

■In sechs Regalen werden Hörbücher frontal<br />

präsentiert.<br />

■Im unteren Regalabschnitt gibt es die<br />

Möglichkeit, durch weitere Titel zu blättern.<br />

■Für Biografien, Sachbücher und Humortitel<br />

stehen Gondeln bereit.<br />

■Saisonale Aktionen werden auf einem<br />

Hörbuchtisch präsentiert.


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

23<br />

■Im Juni/Juli steht Westenberger drei<br />

Wochen lang auch der prominente Tisch im<br />

Eingangsbereich der Buchhandlung für die<br />

Hörbuchpräsentation zur Verfügung.<br />

Anregung und Orientierung<br />

Prominente Präsentationsflächen wie diese<br />

bleiben im Handel derweil hart umkämpft.<br />

„Wir haben selten Möglichkeiten der Einflussnahme“,<br />

sagt Theresia Singer, Geschäftsführerin<br />

des Kölner Verlags Headroom:<br />

„Aber jetzt konnten wir einen Kölner<br />

Buchladen überzeugen, ein Schaufenster<br />

mit unserer ‚Abenteuer & Wissen‘-Reihe<br />

auszustatten, zu der wir Materialien geliefert<br />

und Ware in Kommission bereitgestellt<br />

haben.“ Der Effekt: Die Aktionsware verkaufte<br />

sich deutlich über dem Schnitt.<br />

Argon-Geschäftsführer Kilian Kissling<br />

sieht vor allem bei der Sortierung noch<br />

Nachholbedarf. Seine Beispiele:<br />

■Kinderbuch: Hier werden Hörbücher vielerorts<br />

noch ohne Alterssortierung in einem<br />

Regal oder in einer Drehsäule gesammelt,<br />

oft zusammen mit Kindermusik, die eigentlich<br />

getrennt präsentiert werden sollte. Für<br />

die Kunden erschwert das die Orientierung.<br />

■Sachbuch/Lebenshilfe: Die Hörbuchabteilung<br />

ist oft an die Belletristik gekoppelt. Es<br />

gibt aber sehr erfolgreiche Sachbuchgenres,<br />

die der Kunde dort gar nicht erwartet. Verlagsbestseller<br />

wie der Lebenshilfe-Titel „Magic<br />

Cleaning“ haben so im Handel kaum eine<br />

Chance. So blieb der Umsatzanteil der<br />

Sortimente an diesem Hörbuch minimal.<br />

Mehr Mut zum Formate-Mix<br />

Orientierung ist das eine, formatübergreifende<br />

Angebote zum selben Autor das andere:<br />

Doppelplatzierung von Buch und Hörbuch<br />

halten die meisten Verlage für sehr<br />

empfehlenswert. „Unsere Kunden sind<br />

längst den Schubladen entstiegen und bewegen<br />

sich geschmeidig zwischen analog und<br />

digital, zwischen Lesen und Hören. Da ergibt<br />

es Sinn, Impulse an unterschiedlichen<br />

Stellen zu setzen“, so Völker-Sieber. Gerade<br />

bei Bestsellerautoren animierten Hörbuchausgaben<br />

neben den Print-Titeln zur spontanen<br />

Mitnahme und zu Doppelkäufen.<br />

Auch bei Graff in Braunschweig werden<br />

ausgewählte Hörbücher in den anderen Abteilungen<br />

präsentiert, vor allem in der Belletristik-Abteilung<br />

oder bei den aktuellen<br />

SPIEGEL-Bestsellern.<br />

Bühnenreifes Hören<br />

Mehr Sichtbarkeit können aber auch Veranstaltungen<br />

bieten, die den Höreindruck in<br />

den Mittelpunkt stellen. Für Schauspieler,<br />

Sprecher und Verleger Jens Wawrczeck ist<br />

das bereits Alltag: 2008 hat er sein Hörbuchlabel<br />

Audoba gegründet, um vergessene Perlen<br />

wieder in den Handel zu bringen. Auch<br />

Bühnenperformances sind für Wawrczeck,<br />

bekannt als Stimme des Peter Shaw in „Die<br />

drei ???“, seit zwei Jahren fester Bestandteil<br />

der Verlagsarbeit. Sein Ziel: mit einem sorgfältig<br />

zusammengestellten Programm eine<br />

persönliche Bindung zum Publikum herzustellen<br />

und damit auch für die Hörbücher zu<br />

werben. Auch in Buchhandlungen tritt<br />

Wawrczeck auf. Allerdings reagierten gerade<br />

die Filialisten eher spröde auf das Angebot,<br />

obwohl gerade die Performances den Verkauf<br />

der Hörtitel ankurbeln.<br />

Wawrczeck sieht hier noch viel Luft nach<br />

oben. Sein Tipp: sich mit Leuten zusammentun,<br />

die Erfahrung haben, gemeinsam<br />

darüber nachdenken, was möglich ist, und<br />

offen für Neues sein.<br />

Eva Killy killy@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Hörbuch live:<br />

Zum Schauplatz einer Hörbuchaufnahme<br />

wurde die<br />

Duisburger Buchhandlung<br />

Lesezeichen (oben). Mit<br />

dem Projekt will Verleger<br />

Werner Boschmann (r., mit<br />

„WAZ“-Redakteur Lars von<br />

der Gönna) die Ruhrgebiets-<br />

Atmosphäre einfangen.<br />

Sprecher und Audoba-Verleger<br />

Jens Wawrczeck (u.)<br />

fasziniert mit seinen Performances<br />

normalerweise<br />

auf großen Bühnen. Seit<br />

rund zwei Jahren tritt er<br />

zudem in Buchhandlungen<br />

auf, so auch Ende Mai in<br />

der Baden-Badener Buchhandlung<br />

Straß.


24 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch Hamburg<br />

»Das Hörbuch ist heute mehr<br />

von Bestsellern abhängig«<br />

Anders als viele Konkurrenten hat Hörbuch Hamburg 2018 Plus gemacht.<br />

Geschäftsführer Johannes Stricker über die Gründe und den Hörbuchmarkt.<br />

Engagement<br />

für das Hörbuch:<br />

Seit 10 Jahren leitet<br />

Johannes Stricker den<br />

Velrag Hörbuch Hamburg,<br />

der 1999 von<br />

Margit Osterwold<br />

gegründet wurde. Seit<br />

2006 gehört der Verlag<br />

zur schwedischen<br />

Bonnier-Gruppe.<br />

Weit oben in einem Bürogebäude<br />

am Paul-Nevermann-Platz, direkt<br />

am Bahnhof Altona, in einem<br />

Eckzimmer mit Vogelblick auf die umgebenden<br />

Hamburger Stadtviertel, liegt das<br />

Büro von Johannes Stricker. Seit 2009 lenkt<br />

der Geschäftsführer von Hörbuch Hamburg<br />

die Geschicke des Verlags, der am 6. Juni<br />

sein 20-jähriges Bestehen gefeiert hat.<br />

Grund zum Anstoßen gibt es auch, weil der<br />

Verlag im vergangenen Geschäftsjahr erneut<br />

mit einem Umsatzplus abschließen<br />

konnte, in einem ansonsten weiterhin angespannten<br />

Marktumfeld. Das Herbstprogramm<br />

mit Spitzentiteln der Thriller-Autoren<br />

Volker Klüpfel und Michael Kobr<br />

(„Draußen“), Jo Nesbø („M“), Delia Owens<br />

(„Der Gesang der Flusskrebse“) oder einer<br />

neuen Lesung der „Schule der magischen<br />

Tiere“ verspricht ähnliche Erfolge.<br />

Das physische Geschäft mit Hörbüchern<br />

war 2018 leicht rückläufig, Sie waren deutlich<br />

im Plus. Woran lag das?<br />

Ich führe es zum einen auf die starken Titel<br />

in unserem Programm zurück, allen voran<br />

Marc-Uwe Klings „Känguru-Apokryphen“,<br />

den neuen Klüpfel-Kobr-Krimi und den<br />

Überraschungserfolg „Es ist nur eine Phase,<br />

Hase“ von Maxim Leo und Jochen<br />

Gutsch. Zum anderen ist unser Umsatz-<br />

Plus aber auch der Beharrlichkeit unseres<br />

Vertriebs zu verdanken. Wir haben uns<br />

nicht davon einschüchtern lassen, dass das<br />

Hörbuch ein Stück weit „kleingeredet“ wird<br />

Fotos: <strong>buchreport</strong>/Lisa Maria Stakre


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

25<br />

und setzen uns etwa dafür ein, dass Buch<br />

und Hörbuch zusammen präsentiert werden,<br />

damit das Hörbuch einen prominenten<br />

Platz im Handel bekommt.<br />

Dennoch: Die positive Bilanz ist vor allem<br />

auf die Toptitel zurückzuführen?<br />

Ja, natürlich. Dennoch rechnen wir in der<br />

Bilanz immer wieder solche Toptitel heraus<br />

und können dadurch beobachten, dass auch<br />

das Standardprogramm wächst. Das heißt:<br />

Wir gewinnen immer mehr Hörer dazu.<br />

Und das nicht nur bei Digitalformaten:<br />

Zwar wächst das Geschäft im digitalen Bereich<br />

besonders gut, aber auch das Hard -<br />

copy-Programm hat 2018 zugelegt.<br />

Die Känguru-Titel ausgenommen, waren unter<br />

den Jahresbestsellern 2018 nur Novitäten.<br />

Ist das Hörbuchgeschäft vor allem novitätengetrieben?<br />

Ich glaube, dass das Hörbuch noch mehr als<br />

früher von Bestsellern abhängig ist. Wenn<br />

es einen Bestseller gibt, wird er auch von<br />

Buchhandlungen gut eingekauft. Marc-Uwe<br />

Kling beispielsweise war überall präsent,<br />

selbst in Bahnhofsbuchhandlungen, die<br />

normalerweise keine Hörbücher verkaufen.<br />

Das befördert natürlich auch die Bestsellerund<br />

Novitätenfixierung. Die ganze Midlist<br />

dagegen wird immer weniger eingekauft.<br />

Die Backlist hat es also schwerer?<br />

Wenn man mal von Klassikern und einigen<br />

Dauersellern absieht, ja. Weniger Schwierigkeiten<br />

gibt es im Kinderbuchbereich: Serien<br />

wie „Die Schule der magischen Tiere“<br />

oder „Conni“ werden nicht alt und auch von<br />

den nachwachsenden Generationen immer<br />

weiter gehört.<br />

Belletristik und Kinderbuch sind mit Abstand<br />

die wichtigsten Warengruppen im Hörbuchbereich,<br />

der Anteil von Ratgeber bzw. Sachbuch<br />

ist deutlich geringer. Auch bei Hörbuch<br />

Hamburg?<br />

Das ist schwer zu sagen, denn zum Sachbuch<br />

zählt zum Beispiel auch ein Hape Kerkeling.<br />

Sicherlich ist die Belletristik bei uns<br />

ein Schwerpunkt, das Sachbuch hat es als<br />

Hörbuch dagegen relativ schwer. Dennoch<br />

achten wir darauf, immer eine konstante<br />

Anzahl an Sach- und Ratgebertiteln im Programm<br />

zu haben.<br />

Die letzte Statistikfrage: Der Durchschnittspreis<br />

für das Hörbuch liegt aktuell bei knapp<br />

unter 12 Euro. Wie ist das bei Ihnen?<br />

Die genaue Zahl kenne ich nicht, ich schätze<br />

aber, dass wir darüber liegen. Beim<br />

Durchschnittspreis wird ja alles verrechnet,<br />

inklusive Sonderausgaben und Kindertitel,<br />

die tendenziell eher günstiger sind. Wenn<br />

man die Formate klarer trennen würde, käme<br />

man meines Erachtens viel näher ans<br />

Buch heran. Zudem hängt der Durchschnittspreis<br />

immer auch von den Verkaufszahlen<br />

ab. Tendenziell achten wir in<br />

unserer Preispolitik darauf, den Buchpreis<br />

nicht zu unterbieten, weil die Produktion<br />

sonst unrealistisch wäre. Auch die Studiokosten<br />

müssen ja mitberechnet werden.<br />

»Wir gewinnen immer mehr Hörer dazu.<br />

Und das nicht nur bei Digitalformaten: Auch<br />

das Hardcopy-Programm hat zugelegt.«<br />

Die Preise werden aber nach Verwertungsstufen<br />

angepasst?<br />

Ja. Wenn wir sehen, dass ein Krimi jetzt nur<br />

im Taschenbuch erscheint, machen wir<br />

auch den Hörbuchpreis niedriger. Dann<br />

kostet das Taschenbuch vielleicht 10 Euro<br />

und das Hörbuch 12 bis 14 Euro. Wenn es<br />

ein Hardcover wäre, würde ein Hörbuch<br />

mit gleichem Umfang 20 Euro kosten.<br />

Wie steht es um das Pricing bei digitalen Versionen?<br />

Das kann man relativ klar beantworten: Der<br />

Preis für digitale Formate liegt im Schnitt<br />

30% unter dem Hardcopy-Preis.<br />

In den letzten Jahren lässt sich einen Trend<br />

hin zu Digitalprodukten beobachten. Liegt<br />

die Zukunft des Hörbuchs im Digitalen?<br />

Ja, ich denke schon. Wobei ich nicht glaube,<br />

dass sie sich ausschließlich auf den digitalen<br />

Markt konzentrieren wird. Es wird das<br />

Hörbuch auch in zehn Jahren noch als haptisches<br />

Produkt geben, auch weil es nach<br />

wie vor ein attraktives Geschenk und ein<br />

schönes Mitbringsel ist. Trotzdem sind die<br />

digitalen Formate natürlich sehr praktisch:<br />

Man kann alles hören, immer auf die einzelnen<br />

Tracks zurückgreifen und auch qualitativ<br />

gibt es kaum einen Unterschied zur<br />

CD. Außerdem sind auch die Hardcopy-Formate<br />

wie CD und MP3 selbst schon digitale<br />

Produkte. Der Unterschied ist also nicht so<br />

groß wie zwischen gedrucktem Buch und<br />

E-Book: Wenn ich ein richtiges Buch in der<br />

Hand habe, kann ich sehen, wie weit ich<br />

schon bin. Das gedruckte Buch vermittelt<br />

ein ganz anderes Lesegefühl.<br />

Sie kooperieren auch mit dem Digitaldienst-


26 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch Hamburg<br />

Paul-Nevermann-Platz 5, 22765 Hamburg<br />

Tel. 040 | 8972<strong>07</strong>80 , info@hoerbuch-hamburg.de<br />

www.hoerbuch-hamburg.de<br />

Hörbuch Hamburg ist ein Hörbuchverlag der deutschen Bonnier-<br />

Verlage mit den weiteren Audiomarken Osterwold und Silberfisch.<br />

Geschäftsleitung Johannes Stricker (GF)<br />

Umsatz<br />

12,9 Mio €<br />

Mitarbeiter<br />

16<br />

Integrierte Verlage/<br />

Programme<br />

Quelle: Die 100 größten Buchverlage<br />

Hörbuch Hamburg, Osterwold audio,<br />

Silberfisch,<br />

leister Bookwire. Worin besteht die Zusammenarbeit?<br />

Für uns ist zum Beispiel die Nutzung des<br />

Tools „BASS“ (Bookwire Audiobook Snipping)<br />

interessant, das die Tracks der Hörbuchtitel<br />

automatisiert auf die optimale<br />

Länge bei Streamingdiensten anpasst. Diese<br />

setzen Hörbuchtitel trackweise ab: Bei<br />

Musik ist ein Lied ein Track, bei Hör -<br />

büchern liegt es letztlich am Verlag, wie er<br />

die Tracks setzt. In der Vergangenheit wurden<br />

die Tracks eigentlich immer nach inhaltlichen<br />

Kriterien gesetzt, wenn also ein<br />

Kapitel zu Ende war oder ein Absatz. Beim<br />

Streaming zählt aber etwas ganz anderes:<br />

Wenn ich doppelt so viele Tracks setze,<br />

dann kriege ich auch doppelt so viel Umsatz.<br />

Sony hat das 2017 sehr erfolgreich umgesetzt<br />

bei „Die drei ???“: Für die Streamingversion<br />

wurde hier alle 1,5 Minuten<br />

ein Track gesetzt.<br />

Wird Tracking auch für Hörbuch Hamburg<br />

künftig eine größere Rolle spielen?<br />

Auch wir nutzen natürlich schon trackbasierte<br />

Plattformen, aber man muss sie mit<br />

Vorsicht genießen. Ich würde zum Beispiel<br />

einen Spitzentitel oder eine Neuerscheinung<br />

aus dem Erwachsenenbereich niemals<br />

im trackbasierten Streaming, das nach<br />

dem Revenue-Share-Model (Details s. S. 9,<br />

Anm. d. Red.) abrechnet, anbieten. Denn<br />

der Erlös, der am Ende beim Verlag als Vergütung<br />

landet, beträgt nur einen Bruchteil<br />

dessen, was der Verlag im Download erhält.<br />

Außerdem: Im Download erhält der Verlag<br />

im Gegensatz zum Streaming immer den<br />

ganzen Betrag, auch wenn das Hörbuch nur<br />

zum Teil gehört wurde.<br />

Wie sieht es mit den Zielgruppen aus: Unterscheiden<br />

sich Hörer auf Streamingportalen<br />

tatsächlich nach wie vor so stark von den<br />

Käufern physischer Hörbücher?<br />

Das ist tatsächlich so: Die Zielgruppe für<br />

das physische Hörbuch ist der Buchhandlungskunde.<br />

Im Schnitt hat er ein höheres<br />

Haushaltsnettoeinkommen, ein höheres<br />

Durchschnittsalter und tendenziell eine<br />

höhere Bildung als der Durchschnittsdeutsche.<br />

Bei Spotify sind eher junge Leute unterwegs,<br />

die zum Beispiel auch viel Musik<br />

hören, vor allem viel Popmusik. Da gibt es<br />

also einen großen Unterschied.<br />

Sie haben im vergangenen Jahr eine Kooperation<br />

mit dem Carlsen-Label Impress Audio<br />

begonnen. Ist eine solche Ausdifferenzierung<br />

der Hörbuchprogramme sinnvoll?<br />

Ich glaube, es ist zu früh, das zu sagen, weil<br />

es für uns zunächst ein Test ist. Dieses Ausprobieren<br />

ist insgesamt gerade im Trend:<br />

Viele Verlage experimentieren damit, was<br />

mit Hörbüchern noch zu machen ist. Und<br />

wir machen das natürlich auch.<br />

Impress Audio zielt vor allem auf junge Erwachsene.<br />

Wie Hörbuch-affin ist diese Gruppe?<br />

Ich glaube, dass sie sehr affin sind. Als ich<br />

vor etwa 20 Jahren mit Hörbüchern angefangen<br />

habe, galt das als ein Format für<br />

Senioren. Wenn ich heute Studenten oder<br />

Auszubildende frage, wer schon einmal ein<br />

Hörbuch gehört hat, dann bleibt keine<br />

Hand unten. Sie sind damit aufgewachsen.<br />

Das trifft auch auf die Carlsen-Impress-<br />

Leserinnen zu. Sie haben keine Berührungsängste<br />

mehr mit dem Hörbuch.<br />

Auch im Bereich Kinderbuch bauen Sie derzeit<br />

aus und haben das Digital-Imprint Kids<br />

Audio aus der Taufe gehoben (s. S. 6). Welche<br />

Chance sehen Sie hier?<br />

Die Nachfrage nach Titeln speziell für Kinder<br />

wächst. Die jungen Eltern, die selbst hören,<br />

suchen auch für ihre Kinder nach Hörstoff.<br />

Diese Nachfrage besser zu bedienen<br />

und gleichzeitig das große Portfolio vor allem<br />

der Bonnier-Kinderbuchverlage ins Audioformat<br />

umzuwandeln, ist unser Ziel bei<br />

„Kids Audio“.<br />

Lässt sich denn die Hörbuch-Zielgruppe<br />

durch neue Formate, Kanäle oder auch Services<br />

noch vergrößern?<br />

Auf jeden Fall. Das zeigen auch Studien wie<br />

die repräsentative Umfrage, die die Amazon-Tochter<br />

Audible jährlich durchführt: Jedes<br />

Jahr kommen neue Hörer dazu, auch


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

27<br />

bei denjenigen, die bereits Hörbücher hören,<br />

gibt es Potenzial. Angebote wie die Tonies<br />

erreichen neue Zielgruppen und auch<br />

durch neue Technologien wie die Smart-<br />

Lautsprecher, die zunehmend zum Inventar<br />

in den Wohnungen werden, lassen sich<br />

neue Hörer gewinnen. Es gibt also noch viel<br />

Spielraum für weitere Innovationen im<br />

Hörbuchbereich.<br />

Inwiefern hat sich die Zielgruppe verändert?<br />

Sie ist größer und jünger geworden. Das<br />

Hörbuch ist in der Mitte der Gesellschaft<br />

angekommen. Früher haben das die Alten<br />

und Sehbehinderten gehört, dann waren es<br />

die Early Adopter, also der Typus Porsche<br />

fahrender Anzugträger, der in der Werbeagentur<br />

arbeitet und gern anspruchsvolle<br />

Sachen hört. Jetzt sind es junge Leute und<br />

mittelalte, Eltern, aber auch der 60-jährige<br />

Lehrer. Die Hörerschaft ist wirklich ganz<br />

breit aufgestellt.<br />

Wie wirkt sich das auf das Marketing aus?<br />

Es hat sich viel verändert: Vor 20 Jahren gab<br />

es in der „Zeit“ alle 14 Tage eine Hörbuch-<br />

Kolumne, in der „Süddeutschen“ jede<br />

Woche. Diese Zeiten sind vorbei. Das hängt<br />

natürlich auch mit der Krise der Zeitschriften<br />

und Zeitungen zusammen. Jetzt erreicht<br />

man die Gruppen viel eher über die<br />

Social- Media-Kanäle. Und auch Blogger<br />

werden immer wichtiger. Das wirkt sich natürlich<br />

auch auf die Pressearbeit aus.<br />

Die Grenze zwischen Presse und Marketing<br />

verwischt immer stärker …<br />

Genau, das ist wirklich eine Herausforderung.<br />

Wir haben das im Moment so gelöst,<br />

dass wir eine Arbeitsgruppe aus Presse- und<br />

Marketingmitarbeitern als Schnittstelle eingerichtet<br />

haben, die diese Kanäle gemeinsam<br />

bedienen.<br />

Und wie steht es mit dem Programm?<br />

Früher hat man versucht, die Hörbuchrechte<br />

der Bestseller zu kaufen. Das ist mittlerweile<br />

ganz anders: Zum einen muss man<br />

die Hörbücher oft schon parallel zum Buch<br />

produzieren, man kann also nicht mehr darauf<br />

warten, ob sich ein Buch als Bestseller<br />

etabliert oder nicht. Zum anderen ist das<br />

Programm breiter geworden, man setzt<br />

auch Titel um, die man früher nicht als Hörbuch<br />

gemacht hätte, z.B. Sachthemen. Die<br />

Zielgruppe dafür erreicht man im Buchhandel<br />

nicht mehr so gut, aber im Internet<br />

funktionieren diese Titel wunderbar. Das<br />

geht so weit, dass wir manche Produktionen<br />

nur fürs Digitale machen, weil diese im<br />

Haptischen nicht mehr funktionieren.<br />

Im vergangenen Jahr hat Random House<br />

DAV übernommen. Nimmt die Marktkonzentration<br />

zu?<br />

Die Übernahme hat meiner Einschätzung<br />

nach keine Auswirkungen auf den Markt,<br />

weil die Verlage sehr unterschiedliche Profile<br />

haben. Aber natürlich haben es die kleinen<br />

unabhängigen Verlage schwerer, an<br />

Lizenzen heranzukommen. Weil wir selbst<br />

zur Bonnier-Gruppe gehören, haben wir<br />

den großen Vorteil, dass wir ein Erstzugriffsrecht<br />

auf die Bonnier-Lizenzen haben.<br />

»Viele Verlage experimentieren damit,<br />

was mit Hörbüchern noch zu machen ist.<br />

Und wir machen das natürlich auch.«<br />

Bei Playern wie Audible spielt es ebenfalls<br />

eine Rolle, ob man ein großes Haus ist oder<br />

ein kleines, ob man zu einem Konzern gehört<br />

oder nicht.<br />

Welche Chancen bestehen dann noch für die<br />

kleinen Verlage?<br />

Ich denke, dass sie sich durch Originalität<br />

hervorheben können, indem sie Perlen ausfindig<br />

machen. Sie müssen ihre Nischen<br />

finden, in denen sie überleben können.<br />

Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung<br />

im Buchhandel?<br />

Damit bin ich nicht zufrieden. Das Problem:<br />

Hörbücher sind im Gegensatz zum<br />

Buch viel häufiger ein Spontankauf, das zeigen<br />

auch verschiedene Studien. Wenn das<br />

Hörbuch nicht im Laden liegt, dann weiß<br />

der Kunde gar nicht, dass es das gibt und<br />

nimmt es auch nicht mit. Ich glaube, dass<br />

das Hörbuch im Handel ein viel größeres<br />

Potenzial hat. Wir sehen das bei einzelnen<br />

Händlern, die mutig sind, ihre Kunden gut<br />

kennen und durch Beratung wirklich etwas<br />

erreichen können. Das kostet natürlich Mühe<br />

und erfordert engagierte Buchhändler,<br />

die das Hörbuch erklären: Beim Buch haben<br />

Sie einen Autor und vielleicht noch einen<br />

Übersetzer. Beim Hörbuch haben Sie<br />

einen Sprecher, Sie haben unterschiedliche<br />

Formate, Sie haben gekürzte und ungekürzte<br />

Lesungen, Hörspiele. Gerade bei der älteren<br />

Generation müssen Sie viel erklären.<br />

Aber dort, wo es umgesetzt wird, sind die<br />

Händler auch erfolgreich.<br />

Eva Killy killy@<strong>buchreport</strong>.de


30 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Kindermedien<br />

Audiowürfel als Schnittstelle<br />

zwischen analog und digital<br />

In bald 1 Mio Haushalten befindet sich inzwischen ein Toniebox-Würfel.<br />

Im Herbst bekommt das Produkt Konkurrenz durch die Tigerbox touch.<br />

Es ist eine Start-up-Geschichte wie aus<br />

dem Lehrbuch: Zwei Väter gründen<br />

ein Unternehmen, um ein Produkt zu<br />

lancieren, das sie sich selbst für ihre Kinder<br />

wünschen: einen kindgerechten Ersatz für<br />

CD-Player und andere Abspielgeräte. Das<br />

Ergebnis bringen sie unter dem Namen<br />

Toniebox auf den Markt. Der stoffbezogene<br />

Lautsprecherwürfel mit digitalem Kern<br />

schlug bei der Zielgruppe junger Eltern<br />

2006 voll ein. Innerhalb der ersten Monate<br />

verkauften die Gründer Patric Faßbender<br />

und Marcus Stahl mit ihrer Firma Boxine<br />

30.000 Exemplare. Mittlerweile ist die millionste<br />

Toniebox produziert, 950.000 Stück<br />

sind abverkauft. Von den zugehörigen<br />

Tonies, den als Spielfigur getarnten Datenträgern,<br />

sind bislang insgesamt 7,5 Mio<br />

Stück über die Ladentheke gegangen.<br />

Das Besondere an dem Konzept des<br />

Audiosystems: Es ist ein Brückenschlag zwischen<br />

analogen und digitalen Medien. In seiner<br />

Keynote auf der Jahrestagung der IG Digital<br />

<strong>2019</strong> fasste Marcus Stahl die Leitlinie<br />

Foto: <strong>buchreport</strong>/Lisa Maria Starke


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

31<br />

von Boxine so zusammen: „Die Zukunft darf<br />

nicht das Motto verfolgen, wie wir alles möglichst<br />

digitalisieren können, sondern wie<br />

man sinnvolle Synergien findet, um das Beste<br />

aus der analogen Welt mit der neuen digitalen<br />

Welt zu verbinden.“ Für die Toniebox-<br />

Erfinder bedeutet das in erster Linie, dass die<br />

Technologie nicht zum Selbstzweck wird.<br />

Patric Faßbender: „Welche Technologie wir<br />

einsetzen, war für uns erst einmal zweitrangig.<br />

Wir sind das Projekt aus Kundenperspektive<br />

angegangen. Das fiel uns als Start-up<br />

natürlich leichter als vielen etablierten Unternehmen,<br />

die sich an vorhandenen technischen<br />

Gegebenheiten orientieren müssen.“<br />

Das Grundprinzip der Toniebox ist simpel.<br />

Die Nutzer kaufen Audiotitel in Form<br />

von Tonies. Um einen Titel anzuhören,<br />

wird die jeweilige Figur auf die Abspielbox<br />

gestellt, mit der sie sich automatisch verbindet.<br />

Dass der Nutzer auf die Inhalte nicht<br />

ohne die Figuren als physische Datenträger<br />

zugreifen kann – obwohl sie in der Cloud<br />

vorgehalten werden und somit theoretisch<br />

über alle internetfähigen Endgeräte abrufbar<br />

wären –, gehört zum Konzept. „Unsere<br />

Philosophie folgt dem Gedanken, dass ein<br />

Kind nicht immer ein Smartphone in die<br />

Hand nehmen sollte, um Audioinhalte abzuspielen“,<br />

erklärt Faßbender.<br />

Klassiker und starke Marken im Fokus<br />

Zunächst war es vornehmlich der Back-Katalog,<br />

den Boxine von den Verlagen zur Verfügung<br />

gestellt bekam. Faßbender zufolge war<br />

das für das junge Unternehmen unproblematisch:<br />

„In dem Kleinkindsegment, in dem<br />

wir unterwegs sind, haben Klassiker glücklicherweise<br />

einen hohen Stellenwert, zumal<br />

viele Eltern sie selbst von früher kennen.“<br />

Wenn Eltern die Tigerente, das Sandmännchen,<br />

das Sams oder den Räuber Hotzenplotz<br />

sähen, spreche das viele von ihnen stärker<br />

an als aktuelle Toptitel. „Insofern sind<br />

wir etwas unabhängiger von den üblichen<br />

Marktregeln als Anbieter von Produkten für<br />

andere Altersgruppen“, glaubt Faßbender.<br />

Das Tonie-Portfolio entwickelt sich stetig.<br />

Bis Ende <strong>2019</strong> sind für die DACH-Region<br />

noch über 30 weitere Hörspiele und Hörbücher,<br />

Musik- und Wissenstitel geplant,<br />

für Kinder im Alter von 3 bis 8 Jahren. Die<br />

Lizenzgeber sind divers, von kleinen und<br />

großen Kinderhörmedienverlagen bis zu<br />

den Entertainment-Konzernen Disney und<br />

Playmobil, von denen im August und September<br />

Figuren ins Portfolio kommen. Die<br />

Mehrzahl der Titel kommt dabei aus dem<br />

hochpopulären Mainstream-Bereich. Neben<br />

Kinderbuchklassikern prägen das Angebot<br />

Marken wie Benjamin Blümchen und Mia<br />

and me. Die Tonies bringen somit vielfach<br />

Character ins Kinderzimmer, die ohnehin<br />

schon den Markt dominieren.<br />

Wo bleibt da die Sichtbarkeit für weniger<br />

bekannte Stoffe? Führt das begrenzte Titelangebot<br />

nicht zwangsläufig zu einer Vereinheitlichung<br />

im Kinderzimmer? Solche Kritik<br />

kann Faßbender in gewissem Maße<br />

nachvollziehen. „Dass wir so viele große<br />

Themen im Portfolio haben, ist keiner Haltung,<br />

sondern unserem Geschäftsmodell<br />

geschuldet.“ Das Unternehmen muss aufgrund<br />

hoher Initialkosten mindestens 5000<br />

Tonies pro Titel produzieren, damit dieser<br />

annähernd rentabel ist. Hintergrund: Zwischen<br />

dem Entschluss für ein Tonieprojekt<br />

und dem fertigen Produkt liegen über 70<br />

Wochen, die bezahlt werden müssen. „Diese<br />

für viele Titel zu hohe Hürde schmerzt<br />

uns auch“, versichert Faßbender. Daher will<br />

Begleiter des<br />

Medienwandels:<br />

Patric Faßbender gründete<br />

2013 gemeinsam mit<br />

Marcus Stahl die Boxine<br />

GmbH. Die beiden Quereinsteiger<br />

(Faßbender war<br />

zuvor Kreativdirektor in<br />

einer Werbeagentur, Stahl<br />

Manager in einem Elektronik-Unternehmen)<br />

konnten<br />

viele Verlage schnell von<br />

ihrem Konzept überzeugen<br />

– andere hatten zunächst<br />

Bedenken. So befürchteten<br />

einige Lizenzgeber im Vorfeld,<br />

dass ihnen durch die<br />

Tonies reguläre Verkäufe<br />

entgehen könnten. Eine<br />

Sorge, die sich Faßbender<br />

zufolge als unbegründet erwiesen<br />

hat. „Ganz im Gegenteil:<br />

Wir bescheren den<br />

Verlagen neue Umsätze.<br />

Wenn wir überhaupt etwas<br />

kannibalisieren, dann das<br />

Medium Audio-CD. Aber<br />

das bricht ohnehin weg. Im<br />

Ausland ist die CD schon<br />

kaum mehr vorhanden – in<br />

Deutschland beschleunigen<br />

wir diese Entwicklung<br />

höchstens minimal.“


32 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Boxine<br />

Grafenberger Allee 120<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/54254054<br />

www.tonies.de<br />

▪ Gründung: 2013<br />

▪ Geschäftsführer:<br />

Patric Faßbender,<br />

Marcus Stahl<br />

▪ Mitarbeiter: rund 130<br />

▪ Produkte: Toniebox,<br />

Tonies<br />

▪ Umsatz 2018:<br />

60 Mio Euro<br />

Tiger Media<br />

Deutschland<br />

Pinnasberg 47<br />

20359 Hamburg<br />

Tel. 040/46896230<br />

www.tiger.media<br />

Ein Unternehmen der<br />

Storydocks GmbH, die<br />

2015 als Tochtergesellschaft<br />

der Verlagsgruppe<br />

Oetinger gegründet<br />

wurde und seit 2018<br />

eigenständig ist<br />

▪ Geschäftsführer:<br />

Till Weitendorf<br />

▪ Produkte: Tigerbooks,<br />

Tigertones, Tigerbox,<br />

Tigertab, Superbuch<br />

Boxine künftig Wege finden, über einen<br />

neuen Ansatz auch unbekanntere Inhalte<br />

ins Tonie-Ökosystem zu integrieren. Noch<br />

ist nichts spruchreif, daher verweist Faßbender<br />

erst einmal auf die Kreativ-Tonies,<br />

die die Möglichkeit bieten, beliebige Inhalte<br />

in das System zu überführen. Es handelt<br />

sich um leere Tonies, die über die hauseigene<br />

App bespielbar sind.<br />

Bibliotheken als Tool im Marketingmix<br />

Trotz aller Beschränkungen des Systems:<br />

Sich durch das bestehende Angebot zu arbeiten,<br />

wäre bereits ein sehr zeitintensives<br />

Projekt – und ein kostenintensives. Jeder<br />

der 120 lieferbaren Tonies kostet 14,99<br />

Euro. Schon für einen Grundstock von<br />

einer Handvoll Figuren bezahlen Eltern<br />

somit bereits so viel wie anderswo für viele<br />

Monate unbegrenzten Streamings. Eine<br />

Alternative zur Anschaffung aller vom Kind<br />

nachgefragten Figuren stellt die Bibliotheksausleihe<br />

dar. Viele öffentliche Büchereien<br />

haben inzwischen Tonies angeschafft.<br />

Als verkaufsschädigend sieht Boxine diese<br />

Entwicklung nicht an. „Wir sind eher der<br />

Ansicht, dass unser Produkt dadurch besser<br />

gefunden wird. Bibliotheken sind für uns<br />

ein Multiplikator, ein Marketing-Tool“, so<br />

Faßbender. Vor allem, weil oft von der<br />

Lokalpresse über die Tonie-Anschaffungen<br />

der jeweiligen Stadtbibliothek berichtet werde.<br />

„Das ist für uns kostenlose PR.“<br />

Beim Marketing setzt Boxine neben klassischer<br />

Pressearbeit vor allem auf Social-<br />

Media-Aktivitäten, denn als Start-up war zu<br />

Beginn nur ein sehr geringer Marketingetat<br />

vorhanden. Faßbender gibt sich selbstbewusst:<br />

„Wir waren da sehr limitiert, was uns<br />

aber nicht geschadet hat. Unser Produkt hat<br />

eine Relevanz, die teure Werbekampagnen<br />

überflüssig macht.“ Die Zielgruppe der jungen<br />

Eltern war für die Ausgangslage des<br />

Start-ups optimal, weil diese sich viel online<br />

umschaut und vernetzt. Schnell entstand<br />

ein Empfehlungsmarketing, das die Nachfrage<br />

rasant wachsen ließ. Diese konnte Boxine<br />

zeitweise nicht decken: Ende 2016, wenige<br />

Monate nach dem Verkaufsstart, war<br />

die Toniebox nicht mehr lieferbar. Das Problem<br />

setzte sich an Ostern 2017 sowie im<br />

folgenden Weihnachtsgeschäft fort: 2017<br />

waren die Tonieboxen bereits im Oktober<br />

ausverkauft. Inzwischen ist Faßbender zuversichtlich,<br />

dass es zu solchen Engpässen<br />

nicht mehr kommen wird, weil das Team<br />

historische Verkaufsdaten generiert und die<br />

Nachfrage jetzt besser einschätzen kann.<br />

Seit es keine Lieferprobleme mehr gibt,<br />

baut das Unternehmen den eigenen Online-Shop<br />

aus. Bis vor Kurzem wurden die<br />

Verkäufe über Tonies.de noch komplett ausgesetzt,<br />

weil Boxine die knappe Ware lieber<br />

dem Handel zur Verfügung stellte. Faßbender<br />

hofft, dass diese Botschaft bei den Vertriebspartnern<br />

ankommt: „Der stationäre<br />

Handel ist uns sehr wichtig. Wir haben ein<br />

erklärungsbedürftiges Produkt, das wir dort<br />

am besten verkaufen können, wo Beratung<br />

stattfindet.“ Der Online-Anteil am Umsatz<br />

beträgt knapp 20%, der Rest entfällt auf die<br />

rund 3500 Verkaufsstellen, hälftig aus dem<br />

Buch- und dem Spielwarenhandel. Von Anfang<br />

an waren auch inhabergeführte Buchhandlungen<br />

dabei.<br />

Alternativangebot für ältere Kinder<br />

Demnächst haben Kunden in vielen<br />

Geschäften die Qual der Wahl, denn ein<br />

neuer Audiowürfel für Kinder steht in den<br />

Startlöchern: Die Storydocks-Tochter Tigermedia<br />

will ab Oktober ihre Tigerbox touch<br />

als alternatives Abspielgerät flächendeckend<br />

in den Handel bringen. Nach einer<br />

einjährigen Testphase, in der über 50.000<br />

Exemplare des Prototypen Tigerbox verkauft<br />

wurden, hat sich das Team unter Führung<br />

von Geschäftsleiter Martin Kurzhals<br />

zu der kostenintensiven Produktentwicklung<br />

entschlossen. Im Gegensatz zum Testmodell<br />

aus dem Jahr 2017 beinhaltet die<br />

Tigerbox touch ein eigenes Betriebssystem,<br />

das ein zusätzliches Endgerät bei der Nutzung<br />

überflüssig macht. Dass die Funktionen<br />

des neuen Audiowürfels weit über die<br />

des Vorgängers hinausgehen, zeigt sich<br />

auch am neuen Preis: Während die Tigerbox<br />

für 39 Euro angeboten wurde, kostet das<br />

erweiterte Produkt nach der Einführungsphase<br />

119,99 Euro – wobei knapp 20 Euro<br />

auf die mitgelieferten Inhalte entfallen.<br />

Dem Audiowürfel von Tigermedia liegt<br />

ein anderes Geschäftsmodell zugrunde als<br />

der Toniebox: Die neue Tigerbox zielt auf<br />

„Power-User“ ab, erklärt Kurzhals. Neben<br />

dem Würfel als Hardware verkauft Tigermedia<br />

den Zugang zu einem über 3000 Audiotitel<br />

enthaltenden Streamingkatalog. Diese<br />

Abo-Verlängerung soll ein zentraler Mehrwert<br />

gegenüber der Toniebox sein. Das ge-


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

33<br />

schlossene System mit seinem großen<br />

Titelangebot, in dem sich die Kinder frei<br />

bewegen können, richtet sich eher an etwas<br />

ältere Kinder. Um auch 2- bis 4-Jährige abzuholen,<br />

die mit der Medienvielfalt überfordert<br />

sind und meist lieber bestimmte Hörspiele<br />

wieder und wieder hören wollen, hat Tigermedia<br />

ein duales System geschaffen. Neben<br />

dem Streamingsystem bieten die Tigercards<br />

einen singulären Zugang: Ähnlich wie die<br />

Toniefiguren lassen sich einzelne Datenträger<br />

erwerben, die sich mit der Audiobox verbinden<br />

und zeitlich unbegrenzten Zugang<br />

zu genau einem Hörtitel bieten.<br />

Herzstück des Angebots soll aber das<br />

Streamingportal als „geschütztes digitales<br />

Umfeld“ sein, so Kurzhals: „Wir bringen<br />

Streaming ins Kinderzimmer, ohne dass die<br />

Kinder Zugriff auf Erwachseneninhalte haben.“<br />

Das geschaffene System will Tigermedia<br />

künftig ausbauen. Für 2020 sind sowohl<br />

neue Hardware als auch neue Streamingkataloge<br />

geplant. Das selbst gesteckte<br />

Ziel lautet: „Wir wollen kindgerechte Angebote<br />

zum digitalen Hören, Lesen, Sehen<br />

und Spielen zusammenführen und so zum<br />

zentralen Medienanbieter fürs Kinderzimmer<br />

werden.“<br />

Der stationäre Handel soll dabei – auch<br />

hier – nicht außen vor bleiben. Dank der<br />

physischen Karten gelangt das eigentlich<br />

rein digitale Produkt „zurück auf die Fläche“,<br />

wirbt Kurzhals. Das Konzept scheint<br />

bei den Händlern anzukommen: Nach der<br />

Spielwarenmesse im Februar hat Tigermedia<br />

mit dem Vorverkauf begonnen – und<br />

jetzt schon die Verkaufsziele für <strong>2019</strong> erreicht.<br />

Der vertriebliche Fokus liegt zunächst<br />

auf großen Spielwaren- und Buchhandelsketten,<br />

aber Kurzhals verspricht,<br />

dass die Vertriebsstruktur 2020 in die Breite<br />

wachsen wird. Bis dahin können kleinere<br />

Filialbetriebe und inhabergeführte Buchhandlungen<br />

nur in Eigeninitiative bei Tigermedia<br />

Bestellungen aufgeben.<br />

Lisa Maria Starke starke@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Toniebox<br />

Tigerbox touch<br />

■ Toniebox: Das Starterset für 79,95 Euro beinhaltet eine Box<br />

in einer der 6 Farbvarianten (Anthrazit, Beere, Grün, Hellblau,<br />

Pink, Rot) und einen farblich passenden Kreativ-Tonie.<br />

■ Produkteigenschaften der Box: Bedienung über einen integrierten<br />

Sensor (der auf Berührungen und Bewegungen reagiert),<br />

7 Stunden Akkulaufzeit, Kopfhöreranschluss, Ladestation<br />

■ Offline-Nutzung: Nachdem ein Titel beim ersten Anhören<br />

übers WLAN heruntergeladen wurde, ist er über den integrierten<br />

Speicher (8 GB) offline verfügbar.<br />

■ Tonies: 120 Titel sind aktuell lieferbar, im Juli kommen<br />

4 weitere hinzu. Alle Tonies kosten je 14,99 Euro.<br />

■ Kreativ-Tonies: Für 11,99 Euro bietet Boxine unbespielte<br />

Figuren mit einer Laufzeit von 90 Minuten an, die über die<br />

App mit allen möglichen Audiodateien befüllt werden können.<br />

Zur Auswahl stehen 24 Ausführungen.<br />

■ Kernzielgruppe: Der Verzicht auf Tasten und Displays<br />

ermöglicht Kleinkindern eine selbstständige Nutzung. Der<br />

Titelkatalog richtet sich vor allem an Kinder im Alter von 3<br />

bis 6 Jahren, wobei auch einige Titel für Kinder ab 7 oder 8<br />

Jahren im Portfolio sind.<br />

■ Verkaufszahlen: Seit 2016<br />

wurden 950.000 Tonieboxen<br />

und 7,5 Mio Tonies verkauft.<br />

Das ursprüngliche Verkaufs -<br />

gebiet (D/A/CH) wurde 2018<br />

um Großbritannien und Irland<br />

erweitert.<br />

■ Tigerbox touch: Es werden 3 Farbmodelle angeboten<br />

(Grün, Lila, Schwarz), denen jeweils ein Tigerticket für 1<br />

Monat und eine Tigercard beiliegen. Der Einführungspreis<br />

beträgt 99,99 Euro, später kostet das Paket 119,99 Euro.<br />

■ Produkteigenschaften der Box: Bedienung übers Touchdisplay,<br />

7 Stunden Akkulaufzeit, Kopfhöreranschluss, Stereoklang,<br />

Nachtlicht, Trageschlaufe, Ladekabel<br />

■ Offline-Nutzung: Der 8-GB-Speicher kann Hörbücher auch<br />

dann verfügbar halten, wenn das Gerät offline ist.<br />

■ Tigertones: Der Streamingkatalog des Abo-Angebots umfasst<br />

aktuell 3100, zum Verkaufsstart im Herbst voraussichtlich<br />

3500 bis 4000 Titel.<br />

■ Tigertickets: Das einer Gutscheinkarte ähnelnde Prepaid-Ticket<br />

ermöglicht einen Zugang zum Streamingkatalog Tigertones<br />

für 1 (9,99 Euro), 3 (24,99 Euro) oder 6 (39,99 Euro)<br />

Monate. Tigertones lässt sich über die App auch ohne die<br />

hauseigene Hardware und auf bis zu 5 Geräten über denselben<br />

Account nutzen.<br />

■ Tigercards: Ausgewählte Einzeltitel werden separat auf<br />

physischen Datenträgern verkauft. Zum Start sind 42 Titel à<br />

5,99 bis 9,99 Euro verfügbar.<br />

■ Kernzielgruppe: Aufgrund der<br />

Gestaltung und Bedienung richtet<br />

sich die Tigerbox eher an (Vor-)-<br />

Schulkinder (4 bis 8 Jahre) als an<br />

Kleinkinder.<br />

■ Verkaufsstart: Oktober <strong>2019</strong>


34 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Sachhörbuch<br />

Wissen und Rat<br />

sinnlich vermitteln<br />

Hörbücher mit Sachthemen erleben derzeit einen Aufschwung.<br />

Im Downloadbereich ist eine breitere und spitzere Abdeckung möglich.<br />

Große Namen im Herbst:<br />

Zu den Spitzentiteln im<br />

Sachhörbuch gehören<br />

„Herbstbunt“ von Thomas<br />

Gottschalk (Random<br />

House Audio), „Sei du<br />

selbst“ von Richard David<br />

Precht (Der Hörverlag) und<br />

„News Diät“ von Rolf<br />

Dobelli (Osterwold audio).<br />

Die aktuelle Sachbuch-Konjunktur<br />

lässt sich auch im Hörbuchmarkt<br />

nachvollziehen: Bei einem vergleichsweise<br />

kleinen Anteil von 3,6% am<br />

physischen Gesamtumsatz 2018 konnte das<br />

Sachhörbuch deutlich zulegen, zuletzt betrug<br />

das Plus im 1. Halbjahr <strong>2019</strong> rund 20%<br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die positive<br />

Entwicklung erklärt sich nach Zahlen<br />

von Media Control vor allem aus den Spitzentiteln<br />

„Der Junge muss an die frische<br />

Luft“ (Osterwold audio) – der durch die Verfilmung<br />

stark nachgefragt wurde – und „Becoming“<br />

(Der Hörverlag), also zwei eingelesenen<br />

Biografien von Prominenten, die auch<br />

in Buchform zu Bestsellern avancierten.<br />

Von einer insgesamt steigenden Anzahl<br />

von Hörbuchhörern, die auch in der Breite<br />

die Nachfrage im Sachgenre verstärken<br />

würde, berichtet Heike Völker-Sieber, Sprecherin<br />

des marktführenden Hörverlags, die<br />

sich auf entsprechende Studien, Umfragen<br />

sowie eigene Verkaufsanalysen beruft.<br />

Deutliche Zuwächse gibt es Völker-Sieber<br />

zufolge auf der digitalen Schiene, wo ein<br />

größeres Themenspektrum bedient werde,<br />

da man nicht auf eine festgelegte Anzahl<br />

von Programmplätzen beschränkt sei. Vorteile<br />

verspreche der Downloadmarkt vor allem<br />

bei folgenden Ausgangsbedingungen:<br />

■Kleine Zielgruppe: Titel wie „Ho’oponopono“<br />

(Der Hörverlag) von Ulrich Emil Duprée,<br />

bei denen sich eine CD-Ausgabe aufgrund<br />

des erwartbar kleinen Publikums<br />

nicht kalkulieren lässt.<br />

■Aktuelles Thema: Bei Titeln, die möglicherweise<br />

nur für begrenzte Zeit im Fokus<br />

stehen – wie „Verrat“ (Der Hörverlag) von<br />

Luke Harding über die Trump-Russland-<br />

Connection –, kann der Verlag schneller<br />

reagieren als mit einer CD, die eine Vorlaufzeit<br />

von mindestens zwei Monaten hat.<br />

Fotos: Random House/Susanne Krauss.com; Amanda Berens; Luca Senoner


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

35<br />

■Nachhaltigkeit testen: Den Bestseller „Der<br />

Ernährungskompass“ von Bas Kast hatte<br />

der Hörverlag im Juni 2018 zunächst als<br />

Download herausgebracht. Nachdem er<br />

„über längere Zeit Spitzenpositionen in den<br />

Downloadcharts besetzte“ (Völker-Sieber),<br />

ist er jüngst zusammen mit dem „Hör-<br />

Kochbuch“ in einer Box mit zwei MP3-CDs<br />

erschienen. Die physische Edition beinhaltet<br />

als Bonus ein Exklusivinterview mit dem<br />

Autor im O-Ton.<br />

■Darüber hinaus gäbe es Hörbücher, die<br />

speziell die digital affine Zielgruppe ansprechen,<br />

weiß Christin Dwertmann, Programmleiterin<br />

bei Hörbuch Hamburg und<br />

Osterwold audio. Ein Beispiel seien Fußballerbiografien<br />

wie Per Mertesackers „Weltmeister<br />

ohne Talent“ (Hörbuch Hamburg).<br />

Grundsätzlich sei dies nicht zwangsläufig<br />

nur eine männliche Hörerschaft, da heute<br />

jeder über das Smartphone auch Zugriff auf<br />

eine digitale Hörbibliothek habe und diese<br />

auch nutze, wie die Zuwachsraten in diesem<br />

Vertriebskanal zeigten.<br />

Hörbuchratgeber legen zu<br />

Auch bei Hörbuch Hamburg schaffen Ratgeberthemen<br />

– siehe Bas Kast – vermehrt<br />

den Sprung in den physischen Markt.<br />

Christin Dwertmann: „Insbesondere Lebenshilfe-Themen<br />

waren im Buchhandel<br />

lange Zeit nicht sehr gefragt, jetzt gibt es<br />

dafür eine größere Zielgruppe.“ Als Beispiele<br />

nennt sie „Das Robbins Power Prinzip“<br />

des amerikanischen Motivationstrainers<br />

Anthony Robbins sowie den Ernährungsratgeber<br />

„Fettlogik überwinden“ von Nadja<br />

Hermann, deren jeweiliges Hörbuchpendant<br />

zunächst im Download verkauft wurde<br />

und jetzt als MP3-CD erscheint. Im Herbstprogramm<br />

kommen als Spitzentitel im<br />

Ratgebersegment „Darm mit Charme“ erstmals<br />

als ungekürzte Autorenlesung bei<br />

Hörbuch Hamburg sowie „News Diät“ von<br />

Rolf Dobelli, parallel zur Buchveröffent -<br />

lichung bei Piper, bei Osterwold audio heraus.<br />

Bei Random House Audio hat sich entsprechend<br />

die Reihe „Das kleine Hörbuch<br />

...“ zu Themen wie Achtsamkeit, Meditation<br />

und Glück „erfolgreich im Programm<br />

etabliert“, wie Programmleiterin Anke Susanne<br />

Hoffmann berichtet. Sowohl on- als<br />

auch offline zeige sich eine verstärkte Nachfrage<br />

nach Ratgeberthemen.<br />

Neben Titeln aus dem Segment Lebenshilfe<br />

ständen derzeit das Verhältnis von Mensch<br />

und Natur sowie gesellschaftspolitische<br />

Stoffe im Fokus, so Heike Völker-Sieber. Zu<br />

den Bestsellerautoren im Sachbereich zählen<br />

beim Hörverlag u.a. Eckart von Hirschhausen<br />

(insgesamt über 600.000 verkaufte<br />

Hörbücher auf CD), Yuval Noah Harari<br />

(über 35.000 CDs) und Peter Wohlleben<br />

(mehr als 45.000 CDs). Einfluss auf die<br />

Programmentscheidung haben neben dem<br />

Bestsellerpotenzial des Titels „die Eignung<br />

fürs Hören, eine erwartete große Zielgruppe<br />

und bei Parallelveröffentlichungen seine<br />

Positionierung im Buchverlag“. In den kommenden<br />

Monaten seien sowohl „Das geheime<br />

Band“ von Peter Wohlleben (erscheint<br />

am 12. August parallel bei Ludwig) als auch<br />

der dritte Band von Richard David Prechts<br />

vierteiliger Philosophiegeschichte „Sei du<br />

selbst“ (erscheint am 14. Oktober parallel<br />

bei Goldmann) Anwärter auf Bestsellerplatzierungen.<br />

Konkrete Anlässe und Jubiläen spielen<br />

in der Planung ebenfalls eine Rolle:<br />

■Bei Random House Audio wird im Herbst<br />

der 200. Geburtstag Clara Schumans und<br />

im März 2020 der 250. Geburtstag Friedrich<br />

Hölderlins mit diversen Titeln gefeiert.<br />

■Zum 250. Geburtstag Alexander von<br />

Humboldts ist gerade das Feature „Der unbekannte<br />

Kosmos des Alexander von Humboldt“<br />

von Hans Sarkowicz erschienen, das<br />

den Universalgelehrten, Pionier und Welt-<br />

Bestseller Sachhörbuch<br />

Autor<br />

1. Kerkeling<br />

2. Obama<br />

3. Harari<br />

4. Hawking<br />

5. Harari<br />

6. Enders<br />

7. v. Dreien<br />

8. v. Dreien<br />

9. Wohlleben<br />

10. Beck<br />

11. Lindenberg u.a.<br />

12. Lange<br />

13. Khider<br />

14. Illies<br />

15. Nguyen-Kim<br />

Titel<br />

Verlag<br />

Der Junge muss an d. frische Luft<br />

Becoming<br />

Eine kurze Geschichte d. Menschheit<br />

Kurze Antworten auf große Fragen …<br />

21 Lektionen f. d. 21. Jahrhundert<br />

Darm mit Charme<br />

Christina. Zwillinge als Licht …<br />

Christina. Die Vision des Guten<br />

Das geheime Leben der Bäume<br />

Abenteuer & Wissen: Stephen Hawking<br />

Udo<br />

Sternstunden<br />

Deutsch für alle<br />

1913 – Was ich unbedingt noch …<br />

Komisch, alles chemisch!<br />

Ermittlungszeitraum: 1. Halbjahr <strong>2019</strong>; Preise in Euro<br />

Osterwoldaudio<br />

Hörverlag<br />

Hörverlag<br />

Hörverlag<br />

Hörverlag<br />

Audio Media<br />

Govinda<br />

Govinda<br />

Hörverlag<br />

Headroom<br />

Roof Music<br />

Aufbau Audio<br />

Hb. Hamburg<br />

Der Audio Verlag<br />

RH Audio


36 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Kinder nachhaltig für<br />

Sachthemen begeistern:<br />

Theresia Singer, Geschäftsführerin<br />

von Headroom<br />

Sound Production, will der<br />

trockenen Wissensvermittlung<br />

an Schulen mit der<br />

Reihe „Abenteuer & Wissen“<br />

einen „emotionalen<br />

Zugang“ entgegenstellen.<br />

reisenden in Auszügen aus seinen Schriften<br />

sowie in zahlreichen Interviews mit Forschern<br />

nahebringt.<br />

In der Aufbereitung der Texte liegt für<br />

Völker-Sieber ein wesentlicher Grund für<br />

die wachsende Nachfrage nach Sachthemen<br />

im Hörbuch: „Vermeintlich ‚trockene‘ Inhalte<br />

aus Geschichte, Philosophie, Naturwissenschaft,<br />

Wirtschaft und Politik werden<br />

in Features und Lesungen zum sinnlichen<br />

Hörerlebnis.“ Viele Sachbuchautoren seien<br />

zudem „begnadete ‚Erklärer‘ ihres Fachgebiets“<br />

und somit „ideale Interpreten ihrer<br />

eigenen Texte“. Regelmäßig würden zudem<br />

„originär akustische Projekte ohne Buchvorlage“<br />

umgesetzt, die keine Aussicht auf eine<br />

Bestsellerplatzierung haben.<br />

Anke Susanne Hoffmann von Random<br />

House Audio pflichtet bei: „Oft benötigen<br />

Sachhörbücher mehr Bearbeitung als belletristische<br />

Texte und sind daher anspruchsvoll<br />

in der Umsetzung.“ Zudem sei die Ausstattung<br />

aufgrund von Zusatzmaterial wie<br />

Abbildungen oder Illustrationen meist aufwendiger.<br />

Mitunter spricht jedoch der Umfang der<br />

Illustrationen in der Buchvorlage selbst gegen<br />

eine akustische Umsetzung: „Wir fragen<br />

uns bei jedem Titel, ob man solche Informationen<br />

umsetzen kann oder ob es<br />

reicht, wenn man sie in ein Booklet packt“,<br />

erläutert Christin Dwertmann. Ein Beispiel<br />

hierfür ist der Titel „Runter mit dem Bluthochdruck“<br />

von Jörn Klasen (ZS Verlag).<br />

Das Layout besteche zwar durch die gelungene<br />

Kombination von Text, Grafiken und<br />

Rezepten, gerade diese Besonderheit mache<br />

das Buch aber ungeeignet für eine Übertragung<br />

ins Hörbuch, so Dwertmann.<br />

Wissensvermittlung auf Augenhöhe<br />

Die Möglichkeiten des Mediums Hörbuch<br />

macht sich seit mittlerweile 15 Jahren auch<br />

die Reihe „Abenteuer & Wissen“ zunutze.<br />

„Hier stimmt alles: Inhalt, Dramaturgie, Detailliertheit,<br />

Abwechslung, die Hintergrundgeräusche<br />

und Sprecher. Das informative<br />

Booklet sorgt für eine zusätzliche Vertiefung“,<br />

schrieb die Jury 2014 über den Reihentitel<br />

„Antoine de Saint-Exupéry. Vom<br />

Himmel zu den Sternen“, der als bestes Sachhörbuch<br />

für Kinder ausgezeichnet wurde.<br />

Theresia Singer, Geschäftsführerin von<br />

Headroom Sound Production, hat die Reihe<br />

2004 als erste Sachhörbuch-Reihe für Kinder<br />

gestartet, um „auf Augenhöhe“ mit der<br />

Zielgruppe „über eine abenteuerliche Geschichte<br />

emotional Wissen“ zu vermitteln.<br />

Für jede Produktion wird ein Autor beauftragt,<br />

„Wesen und Leben eines berühmten<br />

Menschen nahezubringen“ und dabei auch<br />

eine Brücke zur Neuzeit zu schlagen, „indem<br />

Experten zu Wort kommen, die heute<br />

in ähnlichen Bereichen arbeiten und damit<br />

die historische Errungenschaft erfahrbarer<br />

machen können“, beschreibt Singer das<br />

Konzept.<br />

Die aufwendig produzierte Reihe im<br />

Markt zu platzieren, habe lange gedauert,<br />

berichtet die engagierte Verlegerin, Produzentin<br />

und Regisseurin. Dass heute „ganze<br />

Familien nach den Hörbüchern reisen und<br />

sich bilden“ – wie begeisterte Kunden-<br />

E-Mails den Verlag wissen lassen –, sei vor<br />

allem Mund-zu-Mund-Propaganda zu verdanken.<br />

Zur Vermarktung tragen außerdem<br />

regelmäßige Kooperationen mit der „Zeit“<br />

bei, so auch im Jubiläumsjahr der Reihe:<br />

■Ab Juli wird „Die große Entdecker-Box.<br />

Geniale Künstler und Denker“ im Online-<br />

Shop der „Zeit“ sowie in den Printausgaben<br />

des Kindermagazins „Zeit Leo“ sowie der<br />

wöchentlichen „Zeit“-Ausgabe beworben.<br />

■Die exklusiv für die „Zeit“ zusammengestellte<br />

sechsteilige Edition beinhaltet die<br />

Produktionen „Isaac Newton“, „Stephen<br />

Hawking“, „Mark Twain“, „Frida Kahlo“,<br />

„Michelangelo“ sowie „Charles Darwin“ und<br />

kostet 59,95 Euro.<br />

■Da sich nach Singers Erfahrungen eine<br />

Box in diesem Umfang schwer im Buchhandel<br />

verkaufen lässt, wird hier ein Dreier-<br />

Bundle mit den Hörbüchern zu Alexander<br />

von Humboldt, Edmund Hillary und Albert<br />

Einstein zum Preis von 28 Euro angeboten.<br />

Die steigende Nachfrage wird durch die<br />

Platzierung auf der aktuellen Bestsellerliste<br />

der 15 erfolgreichsten Sachhörbücher bestätigt,<br />

wo mit „Stephen Hawking. Der Superstar<br />

des Universums“ ein Titel aus der Reihe<br />

vertreten ist. Im internen Verlagsranking<br />

befinden sich die Hörbücher zu Darwin,<br />

Humboldt und zur Titanic an der Spitze.<br />

Pro Jahr kommen im Schnitt vier neue Titel<br />

dazu, 2020 wird das 50. „Abenteuer & Wissen“-Hörbuch<br />

lieferbar sein. On- und Off -<br />

line-Verkäufe würden sich nicht kannibalisieren,<br />

sagt Singer, sondern im Gegenteil<br />

„gegenseitig befruchten“.<br />

Nicole Stöcker stoecker@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Fotos: Monika Nonnenmacher


tacheles!<br />

Hörbuch bei<br />

Herbst <strong>2019</strong><br />

ROOFMUSIC<br />

Mit Musik<br />

der<br />

WDR Big Band<br />

Matthias Brandt VÖ: 22.08.<br />

Blackbird<br />

Karen Köhler VÖ: 28.08.<br />

Miroloi<br />

Die<br />

Biografie<br />

Roger Willemsen & die WDR Big Band VÖ: 23.10.<br />

Unterwegs. Vom Reisen<br />

Hanno Koffler I Ronald Reng VÖ: 02.09.<br />

Miro<br />

Tom Müller VÖ: 28.08.<br />

Die jüngsten Tage<br />

Neuer<br />

Erscheinungstermin<br />

10.10.<br />

Jasna Fritzi Bauer I Carmen Buttjer VÖ: 28.08.<br />

Levi<br />

20 Jahre<br />

tacheles!<br />

Iffland-Ring<br />

an<br />

Jens Harzer<br />

Deniz Yücel I Recai Hallaç VÖ: 10.10.<br />

Agentterrorist<br />

Hildegard Knef<br />

Der geschenkte Gaul & Das Urteil<br />

lieferbar<br />

www.roofmusic.de<br />

Jens Harzer | Klaus Mann<br />

Mephisto<br />

lieferbar


38 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Atmende Bücher<br />

Die »Generation Kopfhörer«<br />

verlangt neue Hörerlebnisse<br />

Der digitale Wandel lässt die Produzenten nach neuen Ansätzen suchen.<br />

Label-Chef Eduardo Garcia über neue Technik und Potenziale für die Branche.<br />

Experimentierfreudig:<br />

Die Autorin Cornelia Funke<br />

und Eduardo Garcia,<br />

Inhaber des Produktionsstudios<br />

German Wahnsinn<br />

(Hamburg), liefern Hörern<br />

neue Sounderlebnisse.<br />

Im Jahr 2016 haben sich der Inhaber des<br />

Produktionsstudios German Wahnsinn,<br />

Eduardo Garcia, und die Bestseller-Autorin<br />

Cornelia Funke zusammengetan, um unter<br />

ihrem neu gegründeten Label „Atmende<br />

Bücher“ die Hörbuchfassungen von Funkes<br />

Kinder- und Jugendbüchern zu veröffent -<br />

lichen. Im Juli <strong>2019</strong> erscheint die dritte Produktion<br />

„Das Labyrinth des Fauns“. Für die<br />

szenische Lesung haben Garcia und sein<br />

Team erstmals mit 3D-Soundtechnik gearbeitet.<br />

Das heißt, die Sprecherstimme (Tom<br />

Vogt), Geräusche und Musik wurden so gesetzt,<br />

dass sich für den Hörer, der einen Kopfhörer<br />

nutzt, ein dreidimensionales Klangerlebnis<br />

wie im Dolby-Surround-Film ergibt.<br />

Im Interview spricht Garcia über das große<br />

Potenzial der digitalen Technik und die veränderten<br />

Ansprüche der Zielgruppe.<br />

Sie sind 2016 mit Atmende Bücher gestartet.<br />

Wie fällt Ihre Bilanz aus?<br />

Sehr gut, denn gleich der Start war ein großer<br />

Erfolg: Unsere erste szenische Lesung,<br />

„Drachenreiter – Die Feder eines Greifs“, ist<br />

auf der SPIEGEL-Bestsellerliste gelandet.<br />

Wir haben sogar mehr als 17.000 Exem -<br />

plare der hochpreisigen CD verkauft. Auch<br />

die zweite Produktion, das Hörspiel „Drachenreiter<br />

– Die Vulkan-Mission“ lief gut,<br />

und unsere erste US-Veröffentlichung „The<br />

Griffinsʼ Feather“, rein digital, wurde vor<br />

Kurzem als „Most Notable Children Recording<br />

2018“ ausgezeichnet und als bestes<br />

Hörbuch für den Digital Book World Award<br />

nominiert. Wir denken, dass auch unser<br />

neuestes Hörbuch „Das Labyrinth des<br />

Fauns“ daran anschließen kann.<br />

„Drachenreiter – Die Vulkan-Mission“ hatten<br />

Foto: Tim Ohnsorge


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

39<br />

Sie von der Buchveröffentlichung losgekoppelt.<br />

Ging das Konzept auf?<br />

Wir haben nacheinander sämtliche Formate<br />

auf den Markt gebracht, also CD, Download<br />

und Streaming, und haben im Buchhandelsvertrieb<br />

schon gemerkt, dass es ohne<br />

gleichzeitige Buch-PR nicht so einfach ist.<br />

Die CD ist aber unterm Strich gut gelaufen.<br />

Mit dem Streamingergebnis sind wir sehr<br />

zufrieden. Hier muss man einfach nur<br />

mehr Geduld mitbringen und die Umsätze<br />

längerfristig betrachten.<br />

Also muss nicht unbedingt der Buchverkauf<br />

den Hörbuchverkauf ankurbeln?<br />

Das Buch hilft enorm und idealerweise<br />

kombiniert man beides, aber am Ende geht<br />

es um die ganzheitliche Idee. „Die Vulkan-<br />

Mission“, das Spin-off zur Drachenreiter-<br />

Reihe, wurde erst für eine App entwickelt,<br />

dann von Cornelia Funke zum Hörspiel<br />

umgeschrieben, und vielleicht wird es ja<br />

noch auf andere Art und Weise rezipiert<br />

werden, als Buch, E-Book oder später vielleicht<br />

als Netflix-Serie.<br />

„Das Labyrinth des Fauns“ erscheint aber<br />

wieder zeitgleich als Buch und Hörbuch.<br />

Ja, und zwar weltweit am 2. Juli. Wir haben<br />

die deutschen Rechte am Hörbuch und<br />

bringen unsere Produktion in Kooperation<br />

mit dem Fischer Verlag heraus. Die Marketing-Kraft<br />

des großen Verlages merken wir<br />

natürlich deutlich. Im Vergleich zum Buch-<br />

Budget ist unser Budget eher klein. Wir<br />

bespielen andere Kanäle und setzen dabei<br />

gezielt auf den Aspekt Hochwertigkeit und<br />

Innovation.<br />

Was zeichnet denn eine hochwertige Hörbuchproduktion<br />

aus?<br />

Für uns steht immer die Frage im Vordergrund,<br />

wie wir den vorliegenden Stoff zu einem<br />

lebendigen Hörerlebnis machen können.<br />

Jede Form der Darbietung und der Rezeption<br />

hat dabei eigene Erfordernisse und<br />

eigene Möglichkeiten, die wir ausschöpfen<br />

wollen. Wir produzieren mit unserem Produktionsstudio<br />

German Wahnsinn ja auch<br />

für viele andere Verlage und Marken, und<br />

auch dort gehen wir immer mit diesem Ansatz<br />

heran: in allen Bereichen das Maximum<br />

an Qualität zu bringen. Es gibt sehr<br />

viele, schnell produzierte Hörbücher, aber<br />

das war nie unsere Herangehensweise.<br />

Wächst bei aufwendigen Hörspielproduktionen<br />

der Verkaufsdruck?<br />

Nein, denn in der Art, wie wir produzieren,<br />

ist der Aufwand oft identisch. Wir konzeptionieren<br />

und kalkulieren ganzheitlich, da<br />

wir ja alle Gewerke stellen, vom Sprechercasting<br />

über das Sounddesign, die Komposition,<br />

Hörspielbearbeitung und Regie bei<br />

der Aufnahme bis hin zum Mix und fertigen<br />

Master.<br />

Welche Vertriebskanäle sind für Atmende<br />

Bücher am wichtigsten?<br />

Unsere CDs werden nach wie vor über den<br />

stationären Handel und online verkauft. Mit<br />

„Das Labyrinth des Fauns“ gehen wir jetzt<br />

das erste Mal zeitgleich physisch und im<br />

Streaming auf den Markt und sind gespannt,<br />

wie sich das auswirken wird. Wir<br />

haben anhand unserer ersten drei Produktionen<br />

schon sehen können, dass beides gut<br />

funktioniert, aber es zeigte sich auch, dass<br />

man die Märkte getrennt beurteilen muss.<br />

Bei den physischen CDs hat man feste<br />

Abläufe im Handel und am Ende eines<br />

bestimmten Verkaufszeitraums die Verkaufszahlen.<br />

Im digitalen Bereich werten<br />

wir die Daten schneller aus und regieren<br />

entsprechend.<br />

Punkten Cornelia Funkes physische Hör -<br />

bücher auch durch die Backliststärke?<br />

Ja, auf jeden Fall, es sind Evergreens, das<br />

sieht man an den Produktionen, die bei<br />

Jumbo oder Oetinger Audio im Programm<br />

sind. Vor allem, wenn diese immer mal wieder<br />

neu gestaltet werden. Auch für Atmende<br />

Bücher rechnen wir damit, dass der Absatz<br />

unserer Produktionen lange anhält.<br />

Die Autorin ist ja offen für verschiedene Formate.<br />

Wird es bei Ihnen in Zukunft auch<br />

Apps oder Games zu ihren Büchern geben?<br />

Wir konzentrieren uns bei Atmende Bücher<br />

immer auf die Geschichte und wie man diese<br />

am besten erzählen kann. Dabei bleiben<br />

wir offen für kreative und innovative<br />

Lösungsansätze im Storytelling. Je nach<br />

Stoffumsetzung und Anforderung, z.B. im<br />

Virtual- und Augmented-Reality-Bereich, arbeiten<br />

wir auch mit anderen Partnern zusammen.<br />

Cornelia Funke ist aber vorsichtig<br />

mit solchen Projekten und überlegt sich<br />

sehr genau, welche Idee sie in welcher<br />

Form umsetzt.<br />

Im Musikmarkt wurde 2018 laut Bundesverband<br />

Musikindustrie erstmals mit Streaming<br />

mehr Umsatz gemacht als mit CDs – wie lange<br />

geben Sie der Musik-CD noch?<br />

Ihre Zeit ist im Grunde vorbei. Witzigerweise<br />

kommt im Musikmarkt jetzt die Kassette<br />

»Der Lebens -<br />

zyklus der CD<br />

neigt sich im<br />

Erwachsenenmarkt<br />

bereits<br />

dem Ende zu.«


40 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Atmende Bücher<br />

▪ 2016 gegründet von<br />

der Kinder- und Jugendbuchautorin<br />

Cornelia<br />

Funke und dem Produktionsstudio-Inhaber<br />

Eduardo Garcia.<br />

▪ Sitz: Hamburg<br />

▪ Mitarbeiter: 4<br />

Bisherige Veröffent -<br />

lichungen:<br />

▪ Drachenreiter – Die<br />

Feder eines Greifs<br />

(2016)<br />

▪ Drachenreiter – Die<br />

Vulkan-Mission (2017)<br />

▪ Dragon Rider – The<br />

Griffins’ Feather (2018)<br />

▪ Das Labyrinth des<br />

Fauns (<strong>2019</strong>)<br />

www.atmende-buecher.de<br />

German Wahnsinn<br />

▪ 2010 gegründet, Produktionsstudio<br />

für Musik,<br />

Film, Werbung und<br />

Hörspiele, Musikkomposition,<br />

Audio-Postproduktion<br />

und Sounddesign.<br />

▪ 6 Regie- und 5 Aufnahmeräume<br />

auf 500 qm<br />

▪ Sitz: Hamburg<br />

▪ Mitarbeiter: 12<br />

www.germanwahnsinn.de<br />

Stand: Juni <strong>2019</strong>;<br />

Quelle: <strong>buchreport</strong><br />

zurück. Auch Vinyl wird immer eine Nische<br />

behalten, weil es diesen Nostalgie-Faktor<br />

gibt. Mit einer CD-Nostalgie rechne ich aber<br />

nicht, da ist zu viel Plastik im Spiel. Die<br />

physische Musik-CD ist tot.<br />

Wird dieser Trend auf den Hörbuchmarkt<br />

übergreifen?<br />

Ja, bestimmt. Wie schnell das geht, ist<br />

schwer zu sagen, aber ich glaube, der<br />

Lebenszyklus des Formats neigt sich im<br />

Erwachsenenmarkt bereits dem Ende zu.<br />

Auch Downloads werden langsam aussterben.<br />

Im Kinder- und Jugendbereich, also für<br />

die Zielgruppe bis etwa 12 Jahre, wird sich<br />

die Hörbuch-CD sicher noch etwas länger<br />

halten, weil sie ein haptisches Geschenk ist.<br />

Da gibt es inzwischen aber tolle neue Formate<br />

wie die „Tonies“ oder den „Mobi-Stick“.<br />

Das heißt, der Medienalltag wird in abseh -<br />

barer Zeit komplett digital sein?<br />

Absolut. Er ist es ja fast schon. Morgens bittet<br />

man seinen Smartspeaker, die Lieblingsmusik<br />

abzuspielen, nutzt die Fahrt ins Büro<br />

für die neuesten Audionachrichten und<br />

abends hört man Podcast-Stories, während<br />

man seine Bahnen schwimmt. Es werden<br />

ständig digitale Audioinhalte konsumiert.<br />

Das sieht man auch an der „Generation<br />

Kopfhörer“. Deren veränderte Mediennutzung<br />

bietet uns ein großes Potenzial, denn<br />

alle Kopfhörer sind mögliche Abspielstationen,<br />

und diese wollen mit Inhalt gefüttert<br />

werden.<br />

Sie müssen Ihr Tonstudio also technisch immer<br />

breiter aufstellen?<br />

Wir sind oft auf internationalen Messen unterwegs,<br />

um innovative Entwicklungen zu<br />

entdecken, die wir einsetzen können, und<br />

wir bilden uns ständig weiter. Wir haben<br />

vor etwa zwei Jahren eine eigene Digital-<br />

Unit gegründet, die sich speziell um Kundenprojekte<br />

aus diesem Bereich kümmert.<br />

Haben sich für German Wahnsinn damit<br />

neue Märkte erschlossen?<br />

Unbedingt. Bei so vielen neuen Geräten, die<br />

sich bespielen lassen: geogetrackte Kopfhörer,<br />

Audio-Sonnenbrillen, Smartspeaker,<br />

Entertainment-Konzepte für selbstfahrende<br />

Autos usw. Viele Unternehmen setzen inzwischen<br />

auf unsere Expertise und das Prototyping<br />

für immersive und aufwendig produzierte<br />

Audioinhalte als die zukunftsweisende<br />

Form des Storytellings. Sei es für<br />

Werbung, interne oder externe Marken -<br />

kommunikation, Sachinhalte oder Podcasts.<br />

Und was bedeuten die technischen Trends<br />

für das Hörbuchlabel?<br />

Dass wir von Anfang an die verschiedenen<br />

auditiven Verwertungsmöglichkeiten mitdenken:<br />

Welches Abspielgerät ist relevant<br />

und mit welcher Technik transportieren wir<br />

welchen Inhalt am besten? Wir müssen<br />

nicht zwingend alle neuesten Tools verwenden.<br />

Es ist technisch vieles möglich, aber<br />

am Ende muss es der Geschichte dienen.<br />

Das ist das Wesentliche.<br />

Wie können die Verlage die neuen technischen<br />

Möglichkeiten für sich nutzen?<br />

Ich denke, dass die 3D-Sound-Produktion<br />

im Hörbuch und Hörspiel an Bedeutung<br />

gewinnen wird, denn sie ist eine faszinierende,<br />

neue Form der Audioerzählung, die<br />

sogar in erweiterter Form Möglichkeiten<br />

für Interaktion bietet – Stichwort Gamification.<br />

Das ist auch für weitere Bereiche interessant:<br />

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen bei<br />

einer Stadtführung im Hamburg mittels<br />

Smart-Tech in einem akustischen Hologramm<br />

zur historischen Hammaburg der<br />

Karolingerzeit. Wir erstellen zum Beispiel<br />

gerade einen Audio-Buchtrailer-Prototypen,<br />

mit dem man in die Welt von Cornelia Funkes<br />

„Reckless“ buchstäblich eintreten kann.<br />

Wenn per Kopfhörer gehört wird, kann der<br />

Nutzer durch Interaktion selbst bestimmen,<br />

wie die Geschichte sich entwickelt.<br />

Dadurch erhält man einen personalisierten<br />

Mehrwert, wie zum Beispiel dass man sich<br />

zu einem Gewinnspiel navigieren kann.<br />

Eine neue Form der Werbung?<br />

Ganz genau. Wir kombinieren die Geschichte<br />

mit neuen Sound-Technologien<br />

und machen daraus den „Trailer der Zukunft“.<br />

Im nächsten Schritt müssen wir<br />

überlegen, wie auch der Handel das gewinnbringend<br />

einsetzen kann. Da gilt es<br />

möglicherweise, klassische Strukturen etwas<br />

aufzubrechen. Die Buchbranche geht<br />

dort immer noch sehr konservativ vor und<br />

verschenkt meiner Ansicht nach Potenzial.<br />

Es kommt eine neue Generation von Konsumenten<br />

auf uns zu. Die ist viele verschiedene<br />

Medienformate gewöhnt und technisch<br />

anders ausgerüstet. Für die „Digital<br />

Natives“ müssen wir vom Inhalt ausgehend<br />

alle möglichen und sinnvollen Kanäle bespielen.<br />

Da wird es in Zukunft noch sehr<br />

viele spannende Möglichkeiten geben.<br />

Ulrike Peters peters@<strong>buchreport</strong>.de


42 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Kinderhörbuch<br />

Weltmusik und Klassik<br />

bringen Kinder zum Tanzen<br />

Marko Simsa gehört zu den bekannten Größen im Kindermusikmarkt.<br />

Beim Jumbo Verlag sind seine Werke eine tragende Säule des Programms.<br />

Musikalischer Entertainer:<br />

Marko Simsa präsentiert<br />

seit 30 Jahren Konzert- und<br />

Theaterprogramme für<br />

Kinder. Das Bild zeigt ihn<br />

(2.v.l.) zusammen mit den<br />

Musikern Marwan Abado,<br />

Amirkasra Zandian und Salah<br />

Ammo (v.l.) bei der Vorstellung<br />

von „Das bunte<br />

Kamel“ (2018), einer Geschichte,<br />

die Kindern die<br />

Musik und Kultur des Orients<br />

näherbringen soll.<br />

Wenn Eltern ihm augenzwinkernd<br />

sagen: „Wir können Ihre Stimme<br />

nicht mehr hören“, ist der Wiener<br />

Theaterkünstler und Produzent Marko Simsa<br />

glücklich. Heißt es doch, dass der Nachwuchs<br />

seine Hörbücher so intensiv genießt,<br />

dass die Erwachsenen dabei an ihre Grenzen<br />

stoßen. Mehr könne sich ein Künstler<br />

nicht wünschen. Und auch das macht ihn<br />

zufrieden: Nach 20 Jahren im deutschsprachigen<br />

Kinderhörbuchmarkt ist die Nachfrage<br />

nach seinen unterhaltenden Klassik-<br />

Produktionen noch immer ungebrochen.<br />

Seit rund 30 Jahren tritt Simsa mit seinen<br />

Musiker-Kollegen in Konzerthäusern in<br />

seiner Heimat Österreich und in Deutschland<br />

auf, um Kinder für klassische Musik<br />

von Beethoven bis Vivaldi oder aber Weltmusik<br />

von Europa bis Lateinamerika zu<br />

begeistern. Seit genau 20 Jahren ist dabei<br />

der Hamburger Hörbuch- und Buchverlag<br />

Jumbo sein verlegerischer Partner im<br />

deutschsprachigen Buchmarkt.<br />

Bei Jumbo erschienen seine Erstlinge<br />

„Mit Ketchup und Pommes Frites“ (1998),<br />

eine Boogie-Produktion, sowie das Barock-<br />

Stück „Geburtstagskonzert für die Prinzessin“<br />

(1999), und ab 1999 folgten regelmäßig<br />

CD-Produktionen, die Simsa im Zusammenhang<br />

mit seinen Klassik-Kinderkonzerten<br />

oder als eigenständige Studioaufnahmen<br />

entwickelte. Zudem entstand die<br />

Bilderbuch-Reihe „klingende Bilderbücher“<br />

zu verschiedenen Musikstücken, für die der<br />

Jumbo-Verlag unterschiedliche Illustratoren<br />

heranzieht. Aktuell umfasst das Portfolio elf<br />

„klingende Bilderbücher“ (Bilderbücher mit<br />

CD) und mehr als 40 Musikhörspiele.<br />

Foto: Erika Mayer


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

„Wir haben von Marko Simsa insgesamt<br />

über 800.000 Bücher und<br />

CDs verkauft, wobei die CDs deutlich<br />

vor den Büchern rangieren“,<br />

teilt Gabriele Swiderski, Geschäftsführerin<br />

und Vertriebsleiterin bei<br />

Jumbo, mit. Als Spitzentitel bei den<br />

Büchern nennt sie „Peter und der<br />

Wolf“ von Sergej Prokofjew mit<br />

mehr als 49.000 verkauften Exemplaren.<br />

Spitzentitel des CD-Programms<br />

sei „Mozart-Hits für Kinder“<br />

mit über 46.000 verkauften<br />

CDs. Damit sei Marko Simsa<br />

eine der tragenden Säulen des Jumbo-Programms,<br />

ergänzt Programmleiter<br />

Ulrich Maske.<br />

Mozarts Musik als Auftakt<br />

Insbesondere die Musik von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart habe seinen<br />

Erfolg auf dem Hörbuchmarkt begründet,<br />

schildert Simsa seinen<br />

Werdegang. Im Hörbuchformat<br />

reißt die Nachfrage nach Mozart<br />

nicht ab. Und eines seiner ersten<br />

Bühnenprogramme, „Nachtmusik<br />

und Zauberflöte – Mozart für Kinder“,<br />

steht noch immer auf seinem<br />

Live-Spielplan. Das Konzept, die<br />

Kinder auf eine musikalische Reise<br />

durch die bekannten Werke mitzunehmen,<br />

kommt gut an – schließlich<br />

darf das Publikum bei der holprigen<br />

Kutschfahrt wie zu Mozarts<br />

Zeiten kräftig mittrampeln.<br />

Auch bei den CD-Produktionen<br />

lässt der Erzähler die Kinder in die<br />

Lebenszeit der Komponisten eintauchen,<br />

und häufig ist auch dort<br />

die Interaktion ein wesentlicher<br />

Teil des Konzepts. Wenn es zum<br />

Stück passt, fordert der Erzähler die<br />

Kinder auf, sich zu bewegen, zu<br />

klatschen oder mitzusingen, aber<br />

stets ohne pädagogischen Ansatz.<br />

„Auf der Bühne erlebe ich hautnah,<br />

wie gut etwas bei den Kindern ankommt“,<br />

sagt Simsa. Dies versuche<br />

er später auch bei den CD-Produktionen<br />

zu berücksichtigen. Da er<br />

nach Konzerten positive Rückmeldungen<br />

zu seinen CDs erhalte, sei<br />

er sicher, dass das Konzept auch im<br />

Kinderzimmer aufgehe.<br />

Sein eigenes Faible für klassische<br />

Musik habe er im Alter von<br />

etwa 10 Jahren entdeckt, erinnert<br />

sich Simsa. Heute sei sein Zielpublikum<br />

im Durchschnitt deutlich<br />

jünger als 10 Jahre. „Ab der weiterführenden<br />

Schule interessieren<br />

sich viele Kinder nicht mehr für<br />

Klassik, dann ist andere Musik cooler“,<br />

zeigt er sich realistisch. Bei den<br />

Jüngeren haben die Eltern aber<br />

noch Einfluss, und in vielen Familien<br />

zählt klassische Musik – vor<br />

allem berühmte Werke wie „Karneval<br />

der Tiere“, „Die vier Jahreszeiten“<br />

oder „Der Nussknacker“ –<br />

noch immer zur Allgemeinbildung.<br />

„Mein Ziel ist es, spielerisch und<br />

humorvoll den Appetit zu wecken“,<br />

sagt Simsa. So mancher junge<br />

Hörer findet als Erwachsener zur<br />

Klassik zurück, hat er festgestellt.<br />

Instrumente und Kultur<br />

Der Jumbo-Verlag begleitet das Jubiläum<br />

der Zusammenarbeit zu<br />

diesem Herbst mit einem Aktionspaket<br />

für den Buchhandel. Ein Plakat<br />

für den POS und ein Infofolder<br />

zu Simsas Werken sollen für Aufmerksamkeit<br />

sorgen. Bestandteil<br />

des Pakets sind fünf „klingende<br />

Bilderbücher“ aus der Backlist sowie<br />

zwei neue Titel, die im September<br />

zeitgleich auch als Hörbuch-CD<br />

erscheinen:<br />

■„Das Zookonzert“ mit kurzen sinfonischen<br />

Stücken zu verschiedenen<br />

Tieren, illustriert von Silke Brix<br />

■„Das große Weihnachtskonzert<br />

für die ganze Familie“ mit traditioneller,<br />

klassischer und moderner<br />

Musik, illustriert von Gisela Dürr.<br />

Außerdem erscheint das Hörbuch<br />

„Gitarren-Hits für Kinder“<br />

(Sept.), das Kindern ab 5 Jahren verschiedene<br />

Saiteninstrumente und<br />

ihre Spielweisen nahebringen soll.<br />

Hier zieht Simsa wie schon bei vorherigen<br />

Produktionen Stücke aus<br />

unterschiedlichen Stilrichtungen<br />

und Epochen heran und zeigt so die<br />

große Vielseitigkeit des Instruments<br />

und der Kompositionen.<br />

Ulrike Peters peters@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Jetzt neu bei<br />

Annette Betz,<br />

dem Marktführer<br />

im Musikbilderbuch!<br />

Hurra – die »Ritter Rost«-Novität<br />

zum Jubiläumsjahr!<br />

48 Seiten, Hardcover mit Audio-CD<br />

Auslieferung am 13. September <strong>2019</strong><br />

ISBN 978-3-219-11848-3<br />

www.annettebetz.de<br />

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44 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Libro.fm<br />

Audible-Konkurrenz punktet<br />

mit Downloads im Handel<br />

US-Audioanbieter Libro.fm hat sich als Partner des Indie-Handels etabliert.<br />

Das Start-up aus Seattle arbeitet mit über 700 Buchhändlern zusammen.<br />

Ein kleines Team:<br />

Gerade einmal sieben<br />

Mitarbeiter sorgen dafür,<br />

dass bei Libro.fm alles<br />

reibungslos läuft. Auf dem<br />

Foto v.l. Carl Hartung,<br />

Stephanie Ballien, Mark<br />

Pearson und Nick Johnson.<br />

Es fehlen Jason Machacek,<br />

Madison Mullen und Albee<br />

Romero.<br />

Seit Jahren dominiert die Hörbuchplattform<br />

Audible den amerikanischen<br />

Audiomarkt fast nach Belieben.<br />

Doch mit Libro.fm hat sich im Schatten der<br />

Amazon-Tochter ein kleiner Anbieter erfolgreich<br />

in einer Nische etabliert, die dem übermächtigen<br />

Marktführer wegen seiner Anbindung<br />

an Amazon weitgehend verschlossen<br />

bleibt: den unabhängigen US-Buchhandel.<br />

Libro.fm wurde 2014 von CEO Mark<br />

Pearson, Carl Hartung und Yaw Anokwa in<br />

Seattle gegründet. Letzterer ist frühzeitig<br />

ausgestiegen, für ihn kam Nick Johnson als<br />

Partner und Kreativdirektor ins Team. In<br />

der Kellerbar von Indie-Buchhändler Third<br />

Place Books hatten die passionierten Buchleser<br />

und Audiohörer in vielen Diskussionen<br />

nach Alternativen zu Amazon und Audible<br />

gesucht. Pearson: „Irgendwann stand<br />

eine eigene Audioplattform im Raum; aber<br />

es hat dann doch noch zwei Jahre gedauert,<br />

bis wir das Startkapital zusammenhatten.“<br />

Mundpropaganda als Treiber<br />

Von Beginn war den Jungunternehmern<br />

klar, dass sie vom Hörbuch-Direktverkauf<br />

an Konsumenten nicht leben konnten. Ein<br />

starker Partner musste her und wurde u.a.<br />

nach Gesprächen mit Robert Sindelar, dem<br />

Ko-Partner von Third Place Books und damaligen<br />

Präsidenten der American Booksellers<br />

Association (ABA), schnell gefunden.<br />

Im November 2016 wurde die Kooperation<br />

mit dem US-Buchhändlerverband besiegelt.<br />

160 Indies waren zum Start im Boot.<br />

Es war vor allem Mundpropaganda, die<br />

die Zahl der mit Libro.fm zusammenarbeitenden<br />

Buchhandlungen sprunghaft hat an-<br />

Fotos: Libro


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

45<br />

steigen lassen – von 215 im Sommer 2018<br />

über 561 Anfang dieses Jahres bis zu den<br />

aktuell 720 Partnerbuchhandlungen. Beide<br />

Seiten feiern die Kooperation als großen Erfolg,<br />

den so niemand erwartet hatte.<br />

„Libro.fm versteht Indie-Buchhändler<br />

und wie wir arbeiten“, sagt Chris Morrow<br />

von Northshire Books in Manchester Center,<br />

Vermont. Mark Pearson gibt das Kompliment<br />

zurück: „Ein Indie-Buchhändler ist<br />

das Herz und die Seele seiner Nachbarschaft<br />

und weiß besser, was sich in seinem Laden<br />

verkauft als jeder Algorithmus.“ Das letzte<br />

Wort hat ABA-Chef Oren Teicher: „Das Audiogeschäft<br />

war im unabhängigen Buchhandel<br />

viele Jahre zufallsgeprägt, jetzt gibt es ein<br />

im Alltag einfach umzusetzendes Konzept,<br />

das dem Handel nicht nur Zusatzumsatz in<br />

die Kasse bringt, sondern auch noch ein gutes<br />

Kundenbindungsinstrument ist.“<br />

Libro.fm arbeitet mit allen namhaften<br />

US-Audioproduzenten zusammen und bietet<br />

Zugriff auf ca. 125.000 verschiedene<br />

Hörbücher. Kunden können Downloads<br />

entweder einzeln erwerben oder im Abonnement.<br />

Letzteres entwickelt sich zum großen<br />

Renner: <strong>2019</strong> liegt der Abo-Verkauf<br />

nach fünf Monaten um 300% über dem vergleichbaren<br />

Zeitraum des Vorjahrs.<br />

Und so funktioniert das digitale Abonnement<br />

von Libro.fm:<br />

■Die Mitgliedschaft kostet im Monat 14,99<br />

Dollar.<br />

■Alle 4 Wochen kann dafür ein Audiobook<br />

heruntergeladen werden.<br />

■Der Download im ersten Monat ist umsonst.<br />

■Wer mehr als ein Buch hören möchte, bekommt<br />

pro Download 30% Rabatt.<br />

■Die iOS- und Android-App von Libro.fm<br />

ist kostenlos.<br />

■Durch den Verzicht auf DRM kann der Titel<br />

auf jedem beliebigen Gerät (Handy, Tablet,<br />

PC) gehört werden.<br />

■Die Mitgliedschaft ist jederzeit kündbar.<br />

Wem die Konditionen bekannt vorkommen,<br />

so ist das kein Zufall. Audible hat dafür<br />

ganz unübersehbar Pate gestanden.<br />

Pearson: „Wir müssen Audible eigentlich<br />

dankbar sein, denn ohne sie wären wir vermutlich<br />

nie auf die Idee gekommen, ins<br />

Audiogeschäft einzusteigen.“<br />

Jede Buchhandlung hat auf der Startseite<br />

ihrer Homepage einen individuell gestalteten<br />

Audiobook-Banner geschaltet. Je nach-<br />

Wachstum mit dem Turbo<br />

Die große Resonanz der Indie-Buchhändler auf das Angebot von<br />

Libro.fm überrascht in den USA niemanden. Jenseits des Atlantik<br />

spielen (insbesondere digitale) Hörbücher mittlerweile in einer eigenen<br />

Liga. Es geht um viel Geld, denn die Audioverlage liefern einen<br />

Umsatzrekord nach dem andern ab:<br />

■ 2017 wurden rekordträchtige (geschätzte) 2,5 Mrd Dollar (+23%)<br />

mit Audiobooks umgesetzt.<br />

■ Dahinter steht eine um 22% gewachsene Nachfrage.<br />

■ Seit 2013 wurde der Umsatz nahezu verdoppelt.<br />

■ Dieses Wachstum geht in erster Linie auf das Konto des Digital -<br />

geschäfts mit dem Smartphone als Lieblingsabspielgerät der Hörer.<br />

■ Die Umsatzumfrage 2018 läuft noch, aber alles andere als ein wei -<br />

terer zweistelliger Wachstumsschub wäre eine große Überraschung.<br />

So wie das Audiogeschäft<br />

aus der Nische<br />

heraus in den Mainstream<br />

hineingewachsen<br />

ist, hat sich auch die früher<br />

nur lose organisierte<br />

Audio Publishers Association<br />

(APA) professionell<br />

neu aufgestellt. Mit<br />

Michele Cobb als Executive<br />

Director hat vor drei<br />

Jahren eine erfahrene<br />

Audio-Expertin die Zügel<br />

in die Hand genommen.<br />

Ihre Hauptaufgabe ist<br />

die strategische Planung<br />

der APA und die Vermarktung<br />

von erfolgreichen<br />

Hörbuchaktionen<br />

wie die Poster-Kampagne<br />

„Celebrate Audiomonth“<br />

im Juni (Foto). In Cobbs Beritt fällt auch die Organisation der APA-<br />

Jahreskonferenz im Rahmen der US-Buchmesse BookExpo in New<br />

York. In diesem Jahr hat die Branche mit den Füßen ihre Stärke gezeigt:<br />

Über 600 Teilnehmer waren dabei, so viel wie nie zuvor.<br />

Hier wurde auch die aktuelle Hörerumfrage vorgestellt:<br />

■ 50% aller Amerikaner haben 2018 ein Buch gehört (2017: 44%).<br />

■ Die meisten Audiobook-Nutzer (55%) sind unter 45 Jahre alt.<br />

■ 74% (69%) der Befragten hören Audiobooks beim Autofahren, 68%<br />

(71%) bei der Arbeit im Haushalt.<br />

Getragen wird das lukrative Audiogeschäft in den USA sowohl von<br />

<strong>spezial</strong>isierten Hörbuchverlagen wie Recorded Books als auch von<br />

den großen Publikumsverlagsgruppen:<br />

■ Viele Top-Verlage haben den Hörbuchmarkt als attraktiven Content-<br />

Schauplatz mit viel Potenzial für zusätzliches Einkommen entdeckt.<br />

■ Bei Penguin Random House (PRH), Hachette Book Group (HBG),<br />

Simon & Schuster und HarperCollins haben zweistellige Zuwächse<br />

mit digitalen Hörbüchern rückläufige E-Book-Verkäufe aufgefangen.


46 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Service zum Hören:<br />

In besonders umsatz -<br />

starken Buchhandlungen<br />

werden Hörstationen für<br />

interessierte Kunden eingerichtet,<br />

die jeder Buch<br />

händler individuell<br />

gestaltet. Im Bild v.l.:<br />

Fountain Bookstore (Richmond,<br />

Virginia), Owl Books<br />

(Ogden, Utah) und Avid<br />

Bookshop (Athens, Georgia).<br />

dem, wie viel Zeit der Buchhändler investieren<br />

will, leitet er per Mausklick entweder direkt<br />

zu Libro.fm weiter oder gestaltet eigene<br />

Einstiegsseiten für die Partnerschaft, die<br />

letztlich aber auch per Kaufbutton zu<br />

Libro.fm führen.<br />

Mitmachen ist einfach:<br />

■Buchhändlern entstehen keine Kosten.<br />

■An jedem Einzelverkauf (ohne Abo) sind<br />

sie mit 15% Umsatzanteil beteiligt.<br />

■Für jedes verkaufte Monatsabonnement<br />

werden einmalig 15 Dollar gutgeschrieben.<br />

■Pro getätigtem Abo-Umsatz erhält der<br />

Buchhändler monatlich eine Umsatzbeteiligung<br />

von 10%.<br />

■Ähnlich wie die Leseexemplare beim gedruckten<br />

Buch haben Buchhändler zudem<br />

vorab Zugang zu kostenlosen „Hörexemplaren“,<br />

ein Service, den sie im letzten Jahr<br />

140.000-mal genutzt haben.<br />

Abschiedsbrief an Audible<br />

Viele Indies hatten von Anfang an ein offenes<br />

Ohr für das Start-up, aber einen messbaren<br />

Schub gab es im Januar nach einem<br />

in den sozialen Medien veröffentlichten<br />

„Abschiedsbrief“ von Denvers Indie-Ikone<br />

The Tattered Cover an Audible. Der Blog-<br />

Eintrag hatte sich wie ein Lauffeuer nicht<br />

nur im Internet, sondern auch im Buchhandel<br />

und in den Printmedien verbreitet. Pearson:<br />

„Die Resonanz war überwältigend; wir<br />

wurden wochenlang von Anfragen überrannt,<br />

von Indies, aber auch wechselwilligen<br />

Kunden.“<br />

Auch diesen Aspekt hat das Libro.fm-<br />

Team in seiner Planung berücksichtigt,<br />

denn Kunden, die von einem anderen Anbieter<br />

wechseln wollen, werden tatkräftig<br />

unterstützt: Zum Einstieg erhalten Neu-<br />

Abonnenten für 14,99 Dollar drei Hör -<br />

bücher statt einem, danach greift die normale<br />

Mitgliedschaft.<br />

Noch gilt dieses (wie das gesamte) Angebot<br />

nur für Kunden aus den USA und Kanada,<br />

aber das soll sich im kommenden Jahr<br />

ändern: Mark Pearson und seine insgesamt<br />

sechs Kollegen arbeiten an einem internationalen<br />

Auftritt von Libro.fm. „Wir planen<br />

den zeitgleichen Auftritt in möglichst vielen<br />

Ländern.“ Ob auch Deutschland dabei sein<br />

wird, lässt er vorerst noch offen, dafür sei es<br />

noch zu früh. „Wir haben uns in den USA<br />

Zeit gelassen und wir nehmen uns auch international<br />

die Zeit, die wir brauchen.“ Fest<br />

steht, dass erneut lokale Buchhändler den<br />

Auftritt mittragen sollen.<br />

Während Pearson im Sinne der globalen<br />

Expansion demnächst viel Zeit im Flieger verbringen<br />

wird, wird in Seattle parallel an Stellschrauben<br />

für die Optimierung der Präsenz<br />

im nordamerikanischen Buchhandel gedreht:<br />

■ Das Marketing soll in der zweiten Jahreshälfte<br />

u.a. mit Anzeigen und Sonderangeboten<br />

intensiviert werden, um mehr neue<br />

Fans für das Hörbuch zu gewinnen.<br />

■Nachdem Testläufe in unterschiedlichen<br />

Regionen positiv angenommen wurden,<br />

können interessierte Buchhändler seit einiger<br />

Zeit Hörstationen installieren; ein Serviceangebot,<br />

das von Händlern und Kunden<br />

gleichermaßen gut genutzt wird.<br />

Anja Sieg sieg@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Fotos: Fountain Bookstore; Owl Books; Avid Bookshop


ZWEI DER GRÖSSTEN GESCHICHTENERZÄHLER<br />

UNSERER ZEIT TREFFEN AUFEINANDER<br />

• erstmalig komplett in 3D Sound<br />

• ein Audioerlebnis, als wäre man mittendrin<br />

• ungekürzt gelesen von Tom Vogt,<br />

der Stimme von Colin Firth, und Cornelia Funke<br />

• basierend auf dem oscarprämierten<br />

Meisterwerk »Pan's Labyrinth«<br />

• das Buch erscheint zeitgleich bei FISCHER am 2. Juli<br />

1 MP3-CD · 423 Minuten<br />

ISBN: 978-3-9816539-3-9<br />

atmende-buecher.de


48 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Anzeigen<br />

Diogenes Verlag<br />

Sprecherstr. 8, 8032 Zürich<br />

Tel. 0041/44/25485-11, www.diogenes.ch<br />

E-Mail: info@diogenes.ch<br />

Kontakt<br />

Vertrieb<br />

Ulrich Richter<br />

Tel. 0041/44/25485-22<br />

ur@diogenes.ch<br />

Auslieferung<br />

Deutschland<br />

HGV<br />

Werbung<br />

Renata Sielemann<br />

Tel. 0041/44/25485-33<br />

sie@diogenes.ch<br />

Österreich<br />

Mohr Morawa<br />

Presse<br />

Ruth Geiger<br />

Tel. 0041/44/25485-46<br />

rg@diogenes.ch<br />

Schweiz<br />

BZ<br />

Hörbuch Hamburg<br />

Paul-Nevermann-Platz 5, 22765 Hamburg<br />

Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-0, www.hoerbuch-hamburg.de<br />

E-Mail: info@hoerbuch-hamburg.de<br />

Kontakte<br />

Vertrieb<br />

Ullstein Buchvlg.<br />

GmbH<br />

Tel. 030/23456-348<br />

kundenservice@<br />

ullstein-buchverlage.de<br />

Auslieferung<br />

Deutschland<br />

Distribook<br />

Werbung<br />

Dortje Christiansen<br />

Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-110<br />

d.christiansen@<br />

hoerbuch-hamburg.de<br />

Österreich<br />

Mohr Morawa<br />

Presse<br />

Tessa Müller<br />

Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-14<br />

t.mueller@<br />

hoerbuch-hamburg.de<br />

Schweiz<br />

Buchzentrum AG<br />

Thomas Meyer<br />

Wolkenbruchs waghalsiges<br />

Stelldichein mit der Spionin<br />

Okt., 5 CDs, ca. 355 Min., ca. 22,00 €,<br />

Sprecher: Thomas Meyer, ISBN 978-3-257-80408-9<br />

Nach dem Bruch mit seiner frommen jüdischen<br />

Familie wird Motti von Schicksals -<br />

genossen aufgenommen. Wie sich bald<br />

zeigt, haben die aber weit mehr als nur<br />

gegenseitige ii Unterstützung im Sinn: Sie trachten nach der Weltherrschaft.<br />

Bisher allerdings völlig erfolglos. Erst als Motti das Steuer<br />

übernimmt, geht es vorwärts. Doch eine Gruppe von Nazis hat das<br />

gleiche Ziel – und eine gefährlich attraktive Agentin.<br />

Jo Nesbø<br />

Messer<br />

Aug., 2 MP3-CDs, 850 Min., 24,00 €,<br />

Sprecher: Uve Teschner,<br />

ISBN 978-3-95713-172-0<br />

Eines Morgens erwacht Harry Hole – ohne<br />

jede Erinnerung an die Nacht. Seine Kleidung<br />

ist voller Blut. Für den ehemaligen<br />

Star des Osloer Polizeipräsidiums beginnt<br />

ein wahrer Albtraum. Er steht vor seiner härtesten Prüfung. Der 12.<br />

Fall für Harry Hole – aufreibender und abgründiger als je zuvor!<br />

Messerscharf gelesen von Uve Teschner.<br />

Dror Mishani<br />

Drei<br />

Sept., 6 CDs, ca. 426 Min., ca. 24,00 €,<br />

Sprecher: Franz Dinda, ISBN 978-3-257-80409-6<br />

Eine Frau sucht ein wenig Trost, nachdem<br />

ihr Mann sie und ihren Sohn verlassen hat.<br />

Eine zweite Frau sucht nach einem Zuhau-<br />

se und nach einem Zeichen von Gott, dass<br />

sie auf dem richtigen Weg ist. Eine dritte<br />

Frau sucht etwas ganz anderes. Sie alle finden denselben Mann. Es<br />

gibt vieles, was sie nicht über ihn wissen, denn er sagt ihnen nicht<br />

die Wahrheit. Aber auch er weiß nicht alles über sie.<br />

Delia Owens<br />

Der Gesang der Flusskrebse<br />

Juli, 2 MP3-CDs, 650 Min., 22,00 €,<br />

Sprecherin: Luise Helm,<br />

ISBN 978-3-95713-177-5<br />

In den 1960er-Jahren schwirren viele Gerüchte<br />

über Kya Clark durch die ruhige<br />

Küstenstadt Barkley Cove. Isoliert lebt sie<br />

im Marschland, bis zwei junge Männer auf<br />

die wilde Schöne aufmerksam werden. Als einer der beiden tot aufgefunden<br />

wird, sind sich die Bewohner sicher: Das „Marschmädchen«“<br />

ist schuld. Packend gelesen von Luise Helm.<br />

Martin Suter<br />

Allmen und der Koi<br />

Okt., 4 CDs, ca. 347 Min., ca. 20,00 €,<br />

Sprecher: Gert Heidenreich, ISBN 978-3-257-804<strong>07</strong>-2<br />

Eine Einladung von „Unbekannt“ lockt<br />

Allmen nach Ibiza auf ein exklusives Anwesen.<br />

An einem Teich erwartet ihn ein älterer<br />

Mann und zeigt ihm seine kostbaren Kois.<br />

Einer der Fische – der wertvollste – ist verschwunden.<br />

Die Detektei Allmen International erhält den Auftrag,<br />

„Boy“, fast eine Million wert, ausfindig zu machen. Allmen und seine<br />

Crew bekommen Einblick in eine kuriose Sammelleidenschaft.<br />

Tessa Hennig<br />

Von wegen Dolce Vita!<br />

Juli, 2 MP3-CDs, 13,00 €, 783 Min.,<br />

ISBN 978-3-95713-184-3<br />

Hippies, Herz und Humor – großer<br />

Urlaubsspaß von Bestsellerautorin Tessa<br />

Hennig. „Angie“ Schirner war schon in<br />

den 68ern ein echtes Blumenkind und ist<br />

im Herzen auch heute noch ein Hippie.<br />

Ganz anders ihre Tochter Janis, die ein Leben wie aus der Rama-<br />

Werbung führt – spießig und sicher. Ein turbulenter Roadtrip durch<br />

den Süden ändert alles!


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

49<br />

Anzeigen<br />

Anika Decker<br />

Wir von der anderen Seite<br />

Juli, 2 MP3-CDs, 600 min., 20,00 €,<br />

Sprecherin: Katja Riemann,<br />

ISBN 978-3-95713-186-7<br />

Als Rahel aus einem heftigen Fiebertraum<br />

erwacht, versteht sie erst mal gar nichts. Wo<br />

ist sie, warum ist es so laut hier, was sind<br />

das für Schläuche überall. Nach und nach<br />

beginnt sie zu verstehen: Sie ist im Krankenhaus, sie lag im Koma!<br />

Katja Riemann liest den Debütroman der Drehbuchautorin von<br />

»Keinohrhasen« – persönlich, humorvoll, emotional.<br />

Markus Osterwalder<br />

Bobo Siebenschläfer.<br />

Drinnen ist was los!<br />

Sept., 1 CD, 40 Min., 11,00 €,<br />

Sprecherin: Katrin Gerken,<br />

ISBN 978-3-8337-4031-2;<br />

EAN 4012144-40312-4<br />

Gemütliche Drinnenideen für ungemüt -<br />

liche Draußentage! Bei Kälte, Wind und<br />

Regen bleibt Bobo einfach<br />

im Haus. Denn drinnen kann man sich<br />

wunderbar verkleiden und Theater spielen oder mit Waldschätzen<br />

basteln und musizieren. Bobos neuestes Abenteuer – wie immer<br />

mit vielen Geräuschen und Musik!<br />

▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />

JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH<br />

Henriettenstr. 42a, 20259 Hamburg<br />

Tel. 040/429300-0, info@jumbo-medien.de<br />

www.jumbo-medien.de<br />

Kontakt<br />

Vertrieb/Werbung<br />

Claudia Kretschmer<br />

Tel. 040/42930402-53<br />

c.kretschmer@jumbo-medien.de<br />

Auslieferung<br />

Deutschland<br />

Koch, Neff & Oetinger<br />

Österreich<br />

Medienlogistik Pichler<br />

Presse<br />

Kristina Fischer<br />

Tel. 040/4293040-27<br />

k.fischer@jumbo-medien.de<br />

Schweiz<br />

AVA<br />

Stefan Greschik<br />

Wieso? Weshalb? Warum?<br />

ProfiWissen. Weltraum (6)<br />

Juli, 1 CD, 85 Min., 13,00 €,<br />

ISBN 978-3-8337-4047-3; EAN 4012144-40472-5<br />

Für Ben steht fest: Er möchte später einmal<br />

Astronaut werden. Zusammen mit seinen<br />

Freunden Jette, Finn und Lilli darf er die<br />

Ferien in einem Spacecamp für Kinder verbringen!<br />

Dort erfahren die WissensProfis alles über unser Sonnensystem,<br />

Planeten, Sterne und außerirdisches Leben in anderen<br />

Galaxien.<br />

▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />

Marko Simsa<br />

Klassik für Babys.<br />

Traumhaft schöne Melodien<br />

Juni, 1 CD, 40 Min., 28,00 €, ISBN 978-3-8337-3392-5;<br />

EAN 4012144-33922-5<br />

Zur Ruhe kommen mit klassischer Musik!<br />

Neben sanften Melodien zum Schlummern<br />

und Träumen finden sich auf dieser CD<br />

lebendige Stücke, die unterschiedliche<br />

Erlebnisse und Gefühle widerspiegeln. Zwölf hochwertige Kunstdrucke<br />

von Louise Heymans bieten zudem eine zauberhafte Ergänzung<br />

zu den Kompositionen.<br />

▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />

Alice Pantermüller<br />

Mein Lotta-Leben.<br />

Alles Bingo mit Flamingo!<br />

Das Ori ginal-Hörspiel zum Film<br />

Aug., 2 CDs, 160 Min., 12,00 €,<br />

ISBN 978-3-8337-4068-8; EAN 4012144-40682-8<br />

Lottas filmreifer Alltagswahnsinn! Nach 15<br />

Bänden „Mein Lotta-Leben“ kommt die<br />

Bestsellerreihe von Alice Pantermüller und<br />

Daniela Kohl endlich in die Kinos! Die Verfilmung ist ein bunter<br />

Kinospaß für die ganze Familie. Das Original-Hörspiel zum Film<br />

erscheint pünktlich zum Filmstart am 29.8.<br />

▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />

Andreas H. Schmachtl<br />

Missi Moppel. Detektivin für alle Fälle.<br />

Das Geheimnis im Turmzimmer und<br />

andere Rätselhaftigkeiten (1)<br />

Juni, 3 CDs, 3 Std. 40 Min., 15,00 €, Sprecher:<br />

Christian Rudolf, ISBN 9978-3-8337-4<strong>07</strong>6-3;<br />

EAN 4012144-4<strong>07</strong>62-7<br />

Die Miss Marple unter den Katzen! Als<br />

Detektivin für alle Felle … äh Fälle hat man<br />

einiges zu tun! Die Schule muss von einem mysteriösen Phantom<br />

befreit und der wertvolle Wunderpott zurückgeholt werden und<br />

noch vieles mehr. Für tollkühne und unerschrockene Spürnasen!<br />

▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />

Antje Babendererde<br />

Schneetänzer<br />

Sept., 5 CDs, 450 Min., 20,00 €,<br />

Sprecher: Carla Swiderski/Aleksandar Radenkovic,<br />

ISBN 978-3-8337-4084-8; EAN 4012144-40842-6<br />

Die Suche nach der eigenen Identität … Als<br />

Jacob erfährt, dass sein Vater nicht, wie er<br />

bisher geglaubt hat, eine flüchtige Urlaubsbekanntschaft<br />

seiner Mutter war, sondern<br />

ein Cree-Indianer, macht er sich auf den Weg in den Norden Kanadas<br />

und findet nicht nur zu seinem Vater, sondern auch zu sich<br />

selbst.<br />

▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion


50 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Anzeigen<br />

Klaus-Peter Wolf<br />

Todesspiel im Hafen.<br />

Sommerfeldt räumt auf (3)<br />

Juni, 4 CDs, 320 Min., 20,00 €,<br />

Sprecher: Klaus-Peter Wolf<br />

ISBN 978-3-8337-3979-8; EAN 4012144-39792-8<br />

Teil 3 der Bestsellerreihe! Noch sitzt Dr.<br />

Sommerfeldt in der JVA. Doch seine Freundin<br />

Cordula will die Schuld für seine Verbrechen<br />

auf sich ihnehmen und das kann er nicht zulassen. Deshalb<br />

schmiedet er Pläne für seinen Ausbruch … Wie immer mitreißend<br />

gelesen vom Autor selbst!<br />

▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />

Rolf Dobelli<br />

News Diät – Wie Sie die Informationsflut<br />

meistern und klarer denken<br />

Sept., 3 CDs, 225 Min., 16,00 €,<br />

Sprecher: Frank Stöckle, ISBN 978-3-86952-426-9<br />

Bestsellerautor Rolf Dobelli lebt seit vielen<br />

Jahren gänzlich ohne News – und kann die<br />

befreiende Wirkung aus erster Hand schildern.<br />

Machen Sie es wie er: Klinken Sie<br />

sich aus. Und genießen Sie ein Leben mit klarerem Denken, wertvolleren<br />

Einsichten, besseren Entscheidungen und tollen Hör -<br />

büchern. Denn nun haben Sie Zeit, sie auch wirklich zu hören!<br />

Ella Dove<br />

Fünf Wörter für Glück<br />

Sept., 6 CDs, 480 Min., 20,00 €,<br />

Sprecherin: Julia Nachtmann,<br />

ISBN 978-3-8337-4091-6; EAN 4012144-40912-6<br />

Sag Ja zum Leben! Heidi versucht sich in<br />

London als Schauspielerin zu etablieren, als<br />

ein schwerer Unfall ihr Leben von einem<br />

Tag auf den anderen verändert. Mithilfe<br />

eines Fünf-Punkte-Plans Pl begibt sie sich auf die Suche nach Glück<br />

und einem neuen Leben. Herzerwärmend gesprochen von Julia<br />

Nachtmann.<br />

▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />

Andrea Sawatzki<br />

Andere machen das beruflich<br />

Die Bundschuhs, Band 4<br />

Okt., 5 CDs, 18,00 €, 375 Min.,<br />

ISBN 978-3-86952-428-3<br />

Endlich bietet sich für Gundula Bundschuh<br />

die Gelegenheit, auf eigenen Füßen zu<br />

stehen. Denn Matzʼ Lehrerin fällt aus – und<br />

Gundula soll für sie einspringen. Eine echte<br />

Herausforderung, der sich Gundula kurz entschlossen stellt. Neues<br />

von Familie Bundschuh – voller Humor gelesen von der Bestsellerautorin.<br />

ZDF-Verfilmung in Planung.<br />

OSTERWOLDaudio<br />

Paul-Nevermann-Platz 5, 22765 Hamburg<br />

Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-0, www.osterwold-audio.de<br />

E-Mail: info@osterwold-audio.de<br />

Kontakt<br />

Vertrieb<br />

Piper Verlag GmbH<br />

Tel. 089/381801-0<br />

info@piper.de<br />

Auslieferung<br />

Deutschland<br />

Distribook<br />

Werbung<br />

Dortje Christiansen<br />

Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-110<br />

d.christiansen@<br />

hoerbuch-hamburg.de<br />

Österreich<br />

Mohr Morawa<br />

Presse<br />

Dörthe Gaettens<br />

Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-15<br />

d.gaettens@<br />

hoerbuch-hamburg.de<br />

Schweiz<br />

Buchzentrum AG<br />

Giuseppe Tomasi di Lampedusa<br />

Der Leopard<br />

Sept., 8 CDs, 600 Min., 24,00 €,<br />

Sprecher: Thomas Loibl,<br />

ISBN 978-3-86952-429-0<br />

Lampedusas Leopard in einer bestechenden<br />

Neuübersetzung von Burkhart Kroeber<br />

– und von Thomas Loibl kongenial vertont.<br />

Genau 60 Jahre nach seinem ersten Erscheinen<br />

in Deutschland hat der Klassiker der modernen italienischen<br />

Literatur nichts von seiner Aktualität verloren und zieht das<br />

Publikum bis heute in seinen Bann.<br />

Margaret Atwood<br />

Die Zeuginnen<br />

Sept., 3 MP3-CDs,1000 Min., 25,00 €,<br />

ISBN 978-3-86952-433-7<br />

„Und so steige ich hinauf, in die Dunkelheit<br />

dort drinnen oder ins Licht.“ – Als am<br />

Ende von „Report der Magd“ die Tür des<br />

Lieferwagens und damit auch die Tür von<br />

Desfreds Report zuschlug, blieb ihr Schicksal<br />

ungewiss. Was erwartete sie: Freiheit? Gefängnis? Der Tod? Das<br />

Warten hat ein Ende! Zeitgleich zum weltweiten Erscheinen der<br />

Buchausgabe.<br />

Verlag Ernst Reinhardt GmbH & Co KG<br />

Kemnatenstr. 46, 80639 München<br />

Tel. 089/178016-0, www.reinhardt-verlag.de<br />

E-Mail: info@reinhardt-verlag.de<br />

Kontakt<br />

Vertrieb<br />

Maria Moosmann<br />

Tel. 089/178016-44<br />

moosmann@<br />

reinhardt-verlag.de<br />

Auslieferung<br />

Werbung<br />

Ulrike Weißenbach<br />

Tel. 089/178016-19<br />

weissenbach@<br />

reinhardt-verlag.de<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Brockhaus Commission Mohr Morawa<br />

Presse<br />

Alena Verrel<br />

Tel. 089/178016-12<br />

presse@<br />

reinhardt-verlag.de<br />

Schweiz<br />

Scheidegger & Co.


uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Hörbuch<br />

51<br />

Anzeigen<br />

Lamprecht/Hammel/Hürzeler/<br />

Niedermann<br />

Wie das Krokodil zum Fliegen kam<br />

Ber. ersch., 1 MP3-CD, ca. 256 Min., 19,90 €,<br />

Sprecher: Hemma Michel/Axel Wostry,<br />

ISBN 978-3-497-02845-0<br />

Dieses Hörbuch entführt die Hörerinnen<br />

und Hörer in das Land der Fantasie. Es lädt<br />

ein, sich auf die Reise zu<br />

machen – und das Leben mal aus einer<br />

anderen Perspektive zu betrachten. Menschen auf der Suche nach<br />

neuen Wegen finden in den humorvollen und optimistischen<br />

Geschichten Anregungen, schwierige Situationen anders anzugehen.<br />

Hans Peter Royer<br />

Wofür mein Herz schlägt<br />

Juli, 1 MP3-CD, 14,99 €, Sprecher: Martin Falk,<br />

ISBN 978-3-7751-5989-0<br />

Hans Peter Royer plante, ein weiteres Buch<br />

zu verfassen, als er im August 2013 tragisch<br />

verunglückte. Das Thema: Gottes Liebe.<br />

Fünf Jahre nach seinem Tod hat seine Frau<br />

Hannelore Texte aus seinem Nachlass zusammengestellt<br />

– über Gottes Wesen, Beziehungen,<br />

die erste und die zweite Liebe.<br />

▪ Publikumswerbung<br />

Lamprecht/Hammel/Hürzeler/<br />

Niedermann<br />

Wie der Bär zum Tanzen kam<br />

Ber. ersch., 1 MP3-CD, ca. 186 Min., 19,90 €,<br />

Sprecher: Hemma Michel/Axel Wostry,<br />

ISBN 978-3-497-02846-7<br />

Körperliche Beschwerden stehen im Mittelpunkt<br />

dieser therapeutischen Hörgeschichten.<br />

Denn wie sehr uns ein körperliches Leiden beeinträchtigt und<br />

wie gut eine Therapie wirkt, lässt sich durch die eigenen Gedanken<br />

und Erwartungen beeinflussen, die beim Zuhören aufkommen.<br />

Die Geschichten unterstützen damit die Heilprozesse des Körpers.<br />

Julie Klassen<br />

Die Magd von Fairbourne Hall<br />

Juli, 1 MP3-CD, 14,99 €, ISBN 978-3-7751-6003-2<br />

Um der Heirat mit dem skrupellosen Neffen<br />

ihres Stiefvaters zu entgehen, taucht<br />

Margaret Macy in Fairbourne Hall als<br />

Dienstmädchen unter. Allerdings hat sie<br />

nicht mit der harten Arbeit gerechnet. Und<br />

ausgerechnet der Hausherr entpuppt sich<br />

als früherer Verehrer.<br />

▪ Publikumswerbung<br />

SCM Hänssler in d. SCM Verlagsgruppe GmbH<br />

Max-Eyth-Straße 41, 71088 Holzgerlingen,<br />

Tel. <strong>07</strong>031/74140, www.scm-haenssler.de,<br />

info@scm-haenssler.de<br />

United Soft Media Verlag GmbH<br />

Thomas-Wimmer-Ring 11, 80539 München<br />

Tel. 089/290 88-175, info@usm.de<br />

www.usm.de<br />

Kontakt<br />

Kontakt<br />

Vertrieb<br />

Matthias Rau<br />

Tel. <strong>07</strong>031/7414530<br />

rau@<br />

scm-verlagsgruppe.de<br />

Marketing<br />

Silke Rapp<br />

Tel. <strong>07</strong>031/7414362<br />

rapp@<br />

scm-verlagsgruppe.de<br />

Presse<br />

Jürgen Asshoff<br />

Tel. 02302/93093781<br />

asshoff@<br />

scm-verlagsgruppe.de<br />

Vertrieb<br />

Mathias Czychy<br />

Tel. 040/41 49 68 85<br />

vertrieb@usm.de<br />

Werbung/Presse<br />

Michaela Schultheis<br />

Tel. 089/29 08 81 61<br />

m.schultheis@usm.de<br />

Auslieferung<br />

Auslieferung<br />

Deutschland<br />

SCM<br />

Österreich<br />

SCM<br />

Schweiz<br />

Brunnen<br />

Deutschland<br />

VVA<br />

Österreich<br />

Mohr Morawa<br />

Schweiz<br />

Buchzentrum<br />

Wilhelm Buntz<br />

Der Bibelraucher<br />

Juli, 1 MP3-CD, 18,99 €, Sprecher: Jan Primke,<br />

ISBN 978-3-7751-5990-6<br />

Die Biografie des Ex-Knackis: Im Gefängnis<br />

qualmt Wilhelm Buntz Zigaretten aus<br />

Bibelseiten. Bis er im Neuen Testament<br />

diesen Jesus kennenlernt ... Das Hörbuch<br />

zum beeindruckenden Bestseller, gelesen<br />

von Jan Primke.<br />

▪ Publikumswerbung<br />

Michael Büker<br />

Was den Mond am Himmel hält<br />

Juni, 3 CDs, 16,99 €, 185 Min.,<br />

Sprecher: Michael Büker, ISBN 978-3-8032-9205-6<br />

Warum ändert der Mond seine Gestalt?<br />

Wonach riecht er? Wie entstehen Ebbe und<br />

Flut? Was sieht und hört man auf dem<br />

Mond? Wann landen wieder Menschen<br />

dort? Das und viel mehr erklärt Astrophysiker und Science-Slammer<br />

Michael Büker bei dieser unterhaltsamen Wissensreise und<br />

der wohl gemütlichsten Mondmission seit 50 Jahren.


52 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Anzeigen<br />

Tanja Langer<br />

Der Tag ist hell, ich schreibe dir<br />

Aug., 16,99 €, 792 Min., Sprecherin: Eva Mattes,<br />

ISBN 978-3-8032-9209-4<br />

Helen macht gerade Abitur, als sie dem<br />

Bankier Julius Turnseck begegnet. Ein Funke<br />

springt über, eine ungewöhnliche Beziehung<br />

beginnt. Schreib mir, sagt er immer<br />

wieder. Bis er ermordet wird. Bei einem<br />

Attentat kurz nach dem Mauerfall 1989. Jahre später erinnert sich<br />

Helen, befragt Zeitzeugen und Stasiakten. Wer war Julius? Warum<br />

musste er sterben?<br />

Julie Bender<br />

Mia Magie und die verrückten Hühner<br />

(Folge 2)<br />

Okt., 1 CD, 8,99 €, ISBN 978-3-8032-3481-0<br />

Wenn Mia ihre Eltern vermisst, färbt sich<br />

das magische Mal in ihrem Gesicht vor<br />

Neid nilpferdpipigelb. Dabei hat Mia doch<br />

ihre obercoole Hexentante Polly! Als der<br />

Schmuck der Schwestern Lucinda und<br />

Eleonore verschwindet, kann Mia endlich zeigen, dass ihr Herz am<br />

rechten Fleck sitzt und auch, wie gut sie jetzt schon zaubern kann.<br />

Timo Parvela/Bjørn Sortland<br />

Kepler 62 – Die Einladung (Folge 1)<br />

Okt., 1 CD, 8,99 €, ISBN 978-3-8032-3465-0<br />

Ari und Joni leben in einer Welt am Rande<br />

der Katastrophe. Eines Tages bekommt Joni<br />

ein Computerspiel geschenkt, das alle<br />

haben möchten, denn am Ende soll etwas<br />

Außergewöhnliches geschehen. Und dann<br />

steht ein geheimnisvolles Mädchen vor der<br />

Tür und lädt sie zu einer Weltraummission ein ... Die erfolgreiche<br />

Fantasyreihe ab 10 Jahren als Lesung.<br />

Ellis Kaut/Uli Leistenschneider<br />

Pumuckl – Abenteuergeschichten<br />

Nov., 2 CDs, 9,99 €, Sprecher: Stefan Kaminski,<br />

ISBN 978-3-8032-3596-1<br />

Ob auf dem Segelboot, mit dem Glücks -<br />

marienkäfer oder der zugelaufenen Katze –<br />

mit dem Pumuckl kann man immer was<br />

erleben. Drei Geschichten von Ellis Kaut<br />

sowie eine ganz neue Geschichte von Uli Leistenschneider begeistern<br />

Groß und Klein: „Kapitän Pumuckl“, „Pumuckl und das<br />

Glück“, „Pumuckl auf Hexenjagd“, „Pumuckl und die Katze“.<br />

Timo Parvela/Bjørn Sortland<br />

Kepler 62 – Der Countdown (Folge 2)<br />

Okt., 1 CD, 8,99 €, ISBN 978-3-8032-3466-7<br />

Überall auf der Welt versuchen Kinder, das<br />

Spiel Kepler 62 zu knacken. Marie, die<br />

Tochter eines reichen norwegischen Waffenfabrikanten,<br />

kommt mit unorthodoxen<br />

Methoden ans Ziel und darf in einem<br />

Camp mit anderen ausgewählten Kindern<br />

für eine Weltraummission trainieren: Die Besiedelung des Planeten<br />

Kepler 62. Aber ist dort überhaupt Leben möglich?<br />

Linda Chapman<br />

Sternenschweif –<br />

Zauberhafte Tiergeschichten<br />

Nov., 2 CDs, 9,99 €, Sprecherin: Dagmar Bittner,<br />

ISBN 978-3-8032-3597-8<br />

Tief verborgen im Wald schlummern magische<br />

Geschichten: von Eulenkindern, die<br />

ihren Mut entdecken, und von kleinen<br />

Bären, die nachts aus der sicheren Höhle<br />

ausbüxen. Begleite Laura und Sternenschweif bei ihren Abenteuern<br />

mit den Tierkindern und lass dich von den beiden magischen Tiergeschichten<br />

verzaubern.<br />

Julie Bender<br />

Mia Magie und die Zirkusbande<br />

(Folge 1)<br />

Okt., 1 CD, 8,99 €, ISBN 978-3-8032-3480-3<br />

Mia hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann<br />

Gefühle anderer Leute spüren! Außerdem<br />

hat sie einen lästigen Leberfleck, der<br />

je nach Stimmung seine Farbe ändert. Als<br />

plötzlich rund um Tante Pollys Pension Tiere<br />

verschwinden – auch der kleine Elefant Tabo aus dem Zirkus –,<br />

will sie mit ihrer Gefühlsmagie helfen, doch es wird ganz schön<br />

gruselig …<br />

Linda Chapman<br />

Sternenschweif – Eine Freundin für<br />

Waldfee (Folge 50)<br />

Sept., 1 CD in Glitzerfolie, 7,99 €,<br />

ISBN 978-3-8032-3597-8<br />

In der Jubiläumsfolge der beliebten Einhornreihe<br />

bekommt das Einhornfohlen<br />

Waldfee eine eigene Einhornfreundin. Laura<br />

und Sternenschweif haben da schon<br />

jemanden im Sinn. Komisch nur, dass dieses Mädchen sich so gar<br />

nicht für die magische Einhornwelt begeistern kann. Sind die beiden<br />

wirklich auf der richtigen Fährte?


Berge<br />

und<br />

Meer ?<br />

Erschienen am 3. Juni<br />

© O12<br />

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Soeben erschienen<br />

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54 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />

Personen<br />

Anokwa, Yaw ............... 44<br />

Boschmann, Werner ... 20<br />

Dohle, Markus .............. 8<br />

Dwertmann, Christin .. 34<br />

Faßbender, Patric ....... 30<br />

Funke, Cornelia ........... 38<br />

Garcia, Eduardo .......... 38<br />

Hartung, Carl .............. 44<br />

Hoffmann, Anke S. ..... 34<br />

Hoheisel, Mathias ........ 5<br />

Johnson, Nick ............. 44<br />

Kissling, Kilian ........ 8, 20<br />

Kurzhals, Martin ......... 30<br />

Ladd, Frank ................. 12<br />

Machacek, Jason ......... 44<br />

Maske, Ulrich .............. 42<br />

Morrow, Chris ............. 44<br />

Mullen, Madison ........ 44<br />

Pearson, Mark ............. 44<br />

Pfeifer, Thilde Nybro .... 6<br />

Pobot, Sebastian ......... 16<br />

Pux, Oliver ..................... 8<br />

Reumann, Maik ............ 8<br />

Romero, Albee ............ 44<br />

Rudels, Håkan ............ 12<br />

Rüstig, Kathrin ............ 12<br />

Sandin, Niclas ............. 12<br />

Sieper, Marc .................. 8<br />

Sieper, Mark ................ 20<br />

Simsa, Marko .............. 42<br />

Sindelar, Robert .......... 44<br />

Singer, Theresia 8, 20, 34<br />

Stahl, Marcus .............. 30<br />

Stricker,<br />

Johannes ........ 8, 24, 34<br />

Swiderski, Gabriele . 8, 42<br />

Teicher, Oren .............. 44<br />

Tellander, Jonas .......... 12<br />

Völker-Sieber,<br />

Heike .................. 20, 34<br />

Wawrczeck, Jens ......... 20<br />

Westenberger,<br />

Stefanie ..................... 20<br />

Wildgruber, Robert ....... 8<br />

Unternehmen/<br />

Organisationen<br />

AkooBooks Audio ......... 4<br />

Amazon ......... 5, 8, 16, 44<br />

American Booksellers<br />

Association (ABA) .... 44<br />

Apple Music ................ 16<br />

Argon .......................... 20<br />

Argon Verlag ................. 8<br />

Atmende Bücher ......... 38<br />

Audible ...... 5, 6, 8, 12, 44<br />

Audio Media ......... 5, 6, 8<br />

Audiobuch ..................... 8<br />

Audoba ........................ 20<br />

Auf die Ohren ............... 4<br />

Aufbau Verlag ............... 8<br />

Avid Bookshop<br />

(Athens, Georgia) .... 44<br />

Beat Technology ........... 4<br />

Bertelsmann ................. 8<br />

Bonnier ............. 8, 12, 24<br />

Bookbeat ....... 8, 9, 12, 16<br />

Bookwire ....................... 4<br />

Boxine ......................... 30<br />

cbj audio ................. 8, 20<br />

Deezer ..................... 6, 16<br />

Der Audio Verlag .......... 8<br />

Der Hörverlag .. 5, 8, 20, 34<br />

Deutscher<br />

Hörbuchpreis ............. 5<br />

Egmont ..................... 5, 6<br />

Europa ......................... 16<br />

Facebook ..................... 16<br />

Fountain Bookstore<br />

(Richmond, Virginia) .. 44<br />

Franckh Mediengruppe 5<br />

Frankf. Buchmesse ....... 4<br />

German Wahnsinn ..... 38<br />

Goldmann ................... 34<br />

Google ......................... 16<br />

Graff (Braunschweig) . 20<br />

Headroom ......... 8, 20, 34<br />

Henselowsky<br />

Boschmann .............. 20<br />

Herbig ........................... 5<br />

Hörbuch Hamburg<br />

5, 8, 20, 24, 34<br />

IG Hörbuch ................... 8<br />

Jumbo ................ 8, 38, 42<br />

Junius<br />

(Gelsenkirchen) ....... 20<br />

Karussell ..................... 16<br />

Kids Audio .................... 5<br />

Kortenkamp (Haltern) 20<br />

Kosmos ......................... 5<br />

Langen Müller ............... 5<br />

Lesezeichen<br />

(Duisburg-Hamborn) 20<br />

Libro.fm ...................... 44<br />

Lyx Audio ...................... 5<br />

Lübbe Audio ....... 5, 8, 20<br />

Maritim ....................... 16<br />

Mayersche ..................... 8<br />

Napster ....................... 16<br />

Netflix .................... 16, 38<br />

Nextory ................ 8, 9, 12<br />

Northshire Books ....... 44<br />

Nymphenburger ........... 5<br />

Oetinger Audio ........... 38<br />

Osterwold audio ......... 34<br />

Owl Books<br />

(Ogden, Utah) .......... 44<br />

Penguin Random<br />

House ..................... 4, 8<br />

Piper ............................ 34<br />

Platzer (Essen-Steele) 20<br />

Pobot Musikverlag ...... 17<br />

Random House<br />

Audio ........... 5, 8, 20, 34<br />

Saga, Lindhardt og<br />

Ringhof .................... 5, 6<br />

Sony Music ............. 5, 16<br />

Spooks ........................ 16<br />

Spotify ................. 6, 8, 16<br />

Steinbach<br />

sprechende Bücher .... 5<br />

Storytel ............ 4, 6, 8, 12<br />

Straß (Baden-Baden)..<br />

20<br />

Swann Studio ................ 4<br />

The Tattered Cover<br />

(Denver)......................<br />

44<br />

Third Place Books ....... 44<br />

Tigermedia .................. 30<br />

United Soft Media<br />

(USM) ........................... 5<br />

Universal Music .......... 16<br />

WDR Mediagroup ......... 5<br />

Westermann ......... 5,6 , 8<br />

Youtube ....................... 16<br />

Zebralution ................... 4<br />

ZS Verlag ..................... 34<br />

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