buchreport.spezial 07/2019
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uchreport<br />
Hörbuch<br />
Verkaufsförderung fürs Hörbuch<br />
Was Handel und Verlage umsetzen<br />
Neue Player im Streaming-Markt<br />
Was die Schweden planen<br />
Aufschwung mit Rat und Wissen<br />
Warum es in der Sach-Nische blüht<br />
<strong>spezial</strong><br />
Der Pfau war anders,<br />
und Laufen ist wieder ganz anders:<br />
Das neue Hörbuchereignis<br />
von Isabel Bogdan!<br />
© URBAN ZINTEL<br />
Gelesen von<br />
Johanna Wokalek<br />
Isabel Bogdan<br />
Laufen<br />
Gelesen von Johanna Wokalek Ungekürzte Lesung<br />
ca. 4 CDs Laufzeit: ca. 4 Stunden, 40 Minuten<br />
ISBN 978-3-8398-1733-9<br />
Lieferbar am 12. 09. <strong>2019</strong><br />
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und Co. im Herbst <strong>2019</strong>!
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Inhalt<br />
Frische Hörbücher<br />
im Herbst<br />
4 Spektrum<br />
8 Hörbuch als Hoffnungsträger im Buchmarkt<br />
Im stationären Sortiment gehen die Hörbuchumsätze weiter zurück.<br />
Der digitale Vertriebsweg gewinnt dagegen zunehmend an Relevanz.<br />
12 Schwedens Audioexperten wollen den Markt besetzen<br />
Zuerst die Bonnier-Tochter Bookbeat und jetzt Nextory und Storytel:<br />
Schwedens Streaminganbieter sehen im deutschen Markt Potenzial.<br />
16 »Als Verleger könnte ich auf die CD gern verzichten«<br />
Sebastian Pobot ist Geschäftsführer des Hörspiellabels Maritim.<br />
Im Interview erklärt er, warum er beim Hörspiel auf Streaming setzt.<br />
20 Wie Verlage und Buchhandel das Hörbuch fördern<br />
Hörbücher stehen im stationären Handel oft im Schatten des Buches.<br />
Dabei gibt es noch Spielraum, um den Audioumsatz anzukurbeln.<br />
Sprecher: Konstantin Graudus<br />
3 mp3-CD | 29,95 €* | ab 14 J.<br />
978-3-945709-99-3<br />
24 »Das Hörbuch ist von Bestsellern abhängig«<br />
Entgegen dem Trend ist Hörbuch Hamburg 2018 gewachsen.<br />
Geschäftsführer Johannes Stricker über die Gründe fürs Plus.<br />
30 Würfel als Schnittstelle zwischen analog und digital<br />
In bald 1 Mio Haushalten gibt es einen Toniebox-Audiowürfel.<br />
Im Herbst kommt die Tigerbox touch als Konkurrenzprodukt.<br />
34 Wissen und Rat sinnlich vermitteln<br />
Hörbücher mit Sachthemen erleben derzeit einen Aufschwung.<br />
Im Downloadbereich ist noch eine breitere Abdeckung möglich.<br />
Sprecher: Pascal Houdus<br />
4 CD | 16,95 €* | ab 12 J.<br />
978-3-945709-96-2<br />
38 »Generation Kopfhörer« verlangt neue Hörerlebnisse<br />
Im digitalen Wandel suchen Produzenten nach neuen Ansätzen.<br />
Label-Chef Eduardo Garcia über innovative Techniken für die Branche.<br />
42 Weltmusik und Klassik bringen Kinder zum Tanzen<br />
Marko Simsa gehört zu den bekannten Größen der Kindermusik.<br />
Bei Jumbo sind seine Werke eine tragende Säule des Programms.<br />
44 Wie ein Start-up Audible Konkurrenz macht<br />
In den USA hat sich Libro.fm als Partner des Indie-Handels etabliert.<br />
Der Audioanbieter aus Seattle kooperiert mit 700 Buchhändlern.<br />
Redaktionsschluss für dieses <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong>: 21. Juni <strong>2019</strong><br />
Sprecher: Julian Greis und andere<br />
1 mp3-CD | 14,95 €* | ab 13 J.<br />
978-3-96632-002-3<br />
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4 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuchbestseller<br />
1. Kling: Die Känguru-Apokryphen<br />
14,00<br />
(Hörbuch Hamburg)<br />
2. Kling: Die Känguru-Chroniken<br />
14,99<br />
(Hörbuch Hamburg)<br />
3. Kerkeling: Der Junge muss an die frische 15,00<br />
Luft (Osterwoldaudio)<br />
4. Kling: Das Känguru-Manifest<br />
14,99<br />
(Hörbuch Hamburg)<br />
5. Kling: QualityLand (Hörbuch Hamburg) 18,00<br />
6. Kling: Die Känguru-Offenbarung 14,99<br />
(Hörbuch Hamburg)<br />
7. Hansen: Mittagsstunde<br />
22,00<br />
(Random House Audio)<br />
8. von der Lippe: Nudel im Wind<br />
18,00<br />
(Random House Audio)<br />
9. Beckett: Die ewigen Toten (Argon) 29,95<br />
10. Rowling: Harry Potter. Die große Box 99,00<br />
zum Jubiläum (Der Hörverlag)<br />
11. Fitzek: Der Insasse (Argon)<br />
19,95<br />
12. von Schirach: Kaffee und Zigaretten 20,00<br />
(Der Hörverlag)<br />
13. Moyes: Nächte, in denen Sturm aufzieht 19,95<br />
(Argon)<br />
14. Neuhaus: Muttertag (Hörbuch Hamburg) 24,00<br />
15. v. Hirschhausen/Esch: Die bessere Hälfte 14,99<br />
(Der Hörverlag)<br />
16. Stahl: Das Kind in dir muss Heimat finden 14,99<br />
(Arkana)<br />
17. Moers: Der Bücherdrache (Der Hörverlag) 20,00<br />
18. Nuhr: Gut für dich (Lübbe Audio) 15,00<br />
19. von der Lippe: Der witzigste Vorleseabend 10,00<br />
der Welt (Lübbe Audio)<br />
20. Maurer: Am Tatort bleibt man ungern 19,95<br />
liegen (Argon)<br />
21. Obama: Becoming, (Der Hörverlag) 26,00<br />
22. Jaud: Der Löwe büllt (Argon)<br />
19,95<br />
23. Berkel: Der Apfelbaum (Hörbuch Hamburg) 22,00<br />
24. Koch: Mörder mögen keine Matjes. 19,99<br />
Ein Küstenkrimi (Der Audio Verlag)<br />
25. Elsberg: Gier. Wie weit würdest du gehen? 24,00<br />
(Random House Audio)<br />
26. Bergmann: Das Dach muss vor dem 14,99<br />
Winter drauf (Der Audio Verlag)<br />
27. Gesthuysen: Mädelsabend (Argon) 19,95<br />
28. Harari: Eine kurze Geschichte der 19,99<br />
Menschheit (Der Hörverlag)<br />
29. Jonasson: Der Hundertjährige, der zurückkam,<br />
um die Welt zu retten (Der Hörverlag)<br />
20,00<br />
30. Leo/Gutsch: Es ist nur eine Phase, Hase 14,00<br />
(Hörbuch Hamburg)<br />
Ermittlungszeitraum: 1. Halbjahr <strong>2019</strong>; Quelle: Media Control<br />
Spektrum<br />
Mehr Raum für Veranstaltungen im neuen Bereich Frankfurt Audio<br />
Frankfurter Buchmesse<br />
Bühne fürs Hörbuch<br />
Die Frankfurter Buchmesse (16. – 20. Oktober) baut der Welt<br />
der Hörbücher, Podcasts und Smartspeaker einen größeren<br />
Auftritt. Zum Ausstellungsareal in Halle 3 gehören die Bühne<br />
Frankfurt Audio Stage sowie eine halbtägige Fachkonferenz<br />
am Messedonnerstag (17. Oktober), der Frankfurt Audio<br />
Summit. Weitere Einzelheiten:<br />
■ Im Frankfurt Audio Areal, das in Halle 3.1 mehr als 600<br />
qm belegt, werden deutschsprachige und internationale Aussteller<br />
Trends und Produkte aus dem Audiobereich zeigen.<br />
■ Neben der Gemeinschaftspräsentation deutschsprachiger<br />
Hörbuchverlage und internationaler Player, wie zum Beispiel<br />
Beat Technology (Norwegen), Penguin Random House<br />
Audio (USA), Swann Studio (Dänemark) und AkooBooks<br />
Audio (Ghana), werden sich auch Mediendienstleister<br />
vorstellen.<br />
■ Zebralution, Storytel, Bookwire und das Podcast-Netzwerk<br />
Auf die Ohren werden als Partner von Frankfurt Audio das<br />
neue Areal nicht nur als Aussteller, sondern auch programmatisch<br />
und mit einem mobilen Podcast-Studio unterstützen.<br />
■ In der Business Lounge des Areals können Kontakte gepflegt<br />
werden.<br />
■ Frankfurt Audio Stage in Halle 3.1 bietet Ausstellern die<br />
Möglichkeit, ihre Produkte und Services zu präsentieren.<br />
■ An den Fachbesuchertagen (16. – 18. Oktober) wird das<br />
Bühnenprogramm durch kuratierte Fachveranstaltungen<br />
und -diskussionen ergänzt.<br />
■ Am Messewochenende (19./20. Oktober) treffen dort Hörbuchsprecher<br />
und Podcaster auf ihre Fans.<br />
Grafik: Frankfurter Buchmesse
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
5<br />
Deutscher Hörbuchpreis<br />
Finanzierung ist für 2020/21 gesichert<br />
Hoffnung auf Verkaufserfolge: Seit 2003<br />
wird der Deutsche Hörbuchpreis verliehen.<br />
Der Deutsche Hörbuchpreis ist die<br />
bekannteste Auszeichnung der Audiobranche<br />
und wurde <strong>2019</strong> zum<br />
16. Mal vergeben. Doch die diesjährige<br />
Preisverleihung drohte zu platzen:<br />
„Der Preis stand vor dem Aus“,<br />
berichtet Mathias Hoheisel, Geschäftsführer<br />
des Deutschen Hörbuchpreises.<br />
Hintergrund: Die<br />
WDR Mediagroup – der WDR hatte<br />
den Preis gegründet und gehört<br />
zum Vorstand des Vereins – musste<br />
„aufgrund von Strukturmaßnahmen<br />
und rundfunkrechtlichen Bestimmungen“<br />
ihren Zuspruch von<br />
80.000 Euro streichen.<br />
Daraufhin gründete Hoheisel<br />
eine Task Force, die Finanzierungsmöglichkeiten<br />
ausloten, die Pressearbeit<br />
optimieren, brancheninterne<br />
Kritik aufnehmen und das Ansehen<br />
des Preises verbessern sollte. Ziel<br />
war auch, den Preis stärker als Marketing-Tool<br />
für Handel und Verlage<br />
zu platzieren.<br />
Die Finanzierung für 2020/21 sei<br />
dank Sponsoren (ein Namenssponsor<br />
wird noch gesucht) jetzt ebenfalls<br />
gesichert, auch wegen der Beiträge<br />
von den Hörbuchverlagen Argon,<br />
Der Hörverlag/Random House<br />
Audio, Lübbe Audio (ohne institutionelle<br />
Mitgliedschaft) und dem Amazon-Downloadportal<br />
Audible, die<br />
erstmals als Mitglieder dem Deutschen<br />
Hörbuchpreis beigetreten<br />
sind. Da sich aber kleinere Verlage<br />
die 5000 Euro Jahresbeitrag nicht<br />
leisten können, wird am 2. August<br />
(10.00 – 16.30 Uhr) im WDR Funkhaus<br />
in Köln ein Barcamp stattfinden,<br />
bei dem u.a. Beteiligungsmöglichkeiten<br />
geklärt werden sollen.<br />
Westermann/ Audio Media<br />
Abschied von der Hörbuchproduktion<br />
Die Westermann-Gruppe, mit einem<br />
Umsatz von geschätzt 300 Mio Euro<br />
(2018) auf Rang 4 im <strong>buchreport</strong>-<br />
Ranking „Die 100 größten Buchverlage“,<br />
hat den Betrieb ihres Münchener<br />
Hörbuchverlags Audio Media<br />
zum 1. Juni eingestellt und die Assets<br />
an den dänischen Verlag Saga<br />
verkauft, der zu Lindhardt og Ringhof<br />
unter dem Dach der Egmont-<br />
Gruppe gehört (s. Interview S. 6).<br />
Begründet wird der Schritt mit den<br />
„zunehmend schwierigen Marktbedingungen<br />
des Hörbuchmarkts“,<br />
wobei neben „Konzentrationsbewegungen“<br />
auch explizit die „stark sinkende<br />
Nachfrage nach CDs“ angeführt<br />
wird. Westermann verkauft neben<br />
dem rund 600 Titel starken Audio-Media-Programm<br />
auch die Marke<br />
Audio Media an Saga. Die bei Audio<br />
Media beschäftigten 10 Mitarbeiter<br />
werden nicht übernommen.<br />
Lindhardt Ringhof verstärkt mit der<br />
Akquise seine Hörbuchaktivitäten:<br />
Im Februar 2016 wanderte Steinbach<br />
sprechende Bücher unter das<br />
Dach der Dänen. Steinbach sprechende<br />
Bücher wird einen Teil des<br />
physischen Audio-Media-Verlagsprogramms<br />
fortführen und ausliefern,<br />
auch die Novitäten des Herbstprogramms<br />
<strong>2019</strong>.<br />
Foto: WDT/Annika Fusswinkel<br />
Lübbe Audio/ Sony Music<br />
Gemeinsamer Vertrieb<br />
Sony Music übernimmt ab Sommer <strong>2019</strong> für Lübbe Audio den Vertrieb<br />
im Tonträgerhandel. Sony Music wird demnach komplett für den physischen<br />
Vertrieb sowie für ausgewählte Programmbereiche des digitalen<br />
Vertriebs zuständig sein. Zu den erfolgreichsten Veröffentlichungen von<br />
Lübbe Audio gehören u.a. Hörbücher von Ken Follett, Dan Brown, Jeff<br />
Kinney, Rebecca Gablé und Sebastian Fitzek sowie Hörspielreihen wie<br />
„Geisterjäger John Sinclair“. Die „John Sinclair“-Reihe ist auch Teil der<br />
Zusammenarbeit von Lübbe Audio und Sony Music: Für sie wurde eine<br />
Koproduktion vereinbart. Seit Juni werden alle Novitäten der Reihe physisch<br />
und digital von Sony Musics Artist & Label Services vertrieben.<br />
USM Audio<br />
Erwachsen<br />
Der Digitalverlag United Soft Media<br />
(USM) verlegt in seinem Hörbuchprogramm<br />
künftig auch Erwachsenentitel.<br />
USM gehört zur Franckh<br />
Mediengruppe. Aus den Gruppenverlagen<br />
Kosmos, Langen Müller,<br />
Herbig und Nymphenburger speist<br />
sich auch das erweiterte Programm.<br />
USM Audio bündelt für die Gruppe<br />
künftig alle Hörbuchaktivitäten.
6 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Saga, Lindhardt Ringhof<br />
»Alles sollte immer überall im Handel sein«<br />
Die Westermann-Gruppe hat den<br />
Betrieb ihres Münchener Hörbuchlabels<br />
Audio Media (AM) eingestellt<br />
und die Assets an den dänischen<br />
Verlag Saga verkauft, der zu Lindhardt<br />
og Ringhof unter dem Dach<br />
der Egmont-Gruppe gehört. Saga-<br />
Redaktionschefin Thilde Nybro Pfeifer<br />
im Interview zu Plänen und Konzept<br />
des Digital-Imprints.<br />
Was wird aus den AM-Substanzen?<br />
Unser Plan ist es, alle AM-Titel im<br />
Verkauf zu halten und die Absatzmöglichkeiten<br />
zu steigern durch einen<br />
erweiterten Vertrieb der Hörbücher.<br />
Die Hörbücher müssen dort<br />
sein, wo die Kunden sind – und das<br />
heißt, bei jedem Online-Händler.<br />
Das starke Programm und das moderne<br />
Profil des Verlages werden<br />
wir wie bisher weiterführen.<br />
Wie funktioniert Ihr Geschäftsmodell?<br />
Im Digitalbereich gilt, dass alles immer<br />
überall im Handel sein sollte.<br />
Das ist der wichtigste Ansatzpunkt,<br />
und wir sehen gerade interessante<br />
Entwicklungstendenzen im deutschen<br />
Markt, sowohl im Streamingbereich<br />
als auch bei neuen Geschäftsmodellen<br />
von Storytel bis<br />
Deezer. Marktführer Audible ist<br />
nicht mehr allein im Hörbuchbereich.<br />
Es gibt heute sehr viele größere<br />
Portale, wo Hörbuchverlage ihre<br />
Titel vermarkten können, mehr<br />
Genres, um die Vielfalt in der Backlist<br />
suchbar zu machen, intelligentere<br />
Empfehlungsalgorithmen. Das ist<br />
alles gut für die Vermarktung sowohl<br />
von Front- als auch Backlist.<br />
Und im stationären Markt?<br />
Im haptischen Markt gilt wie zuvor:<br />
Content is King. Nur der beste Inhalt<br />
findet einen Weg in die Buchhandlung<br />
und in die Nebenmärkte.<br />
Wir werden uns natürlich bemühen,<br />
das AM-Lizenzprogramm weiterzuführen<br />
und unseren Lizenzpartner<br />
zeigen, dass wir auch weiterhin hohe<br />
Umsätze mit dem AM-Programm<br />
erzeugen werden.<br />
Sie wollen das Hörbuch „zum vorgezogenen<br />
Off-Screen-Unterhaltungsmedium<br />
des modernen Verbrauchers<br />
machen“. Was meinen Sie damit?<br />
Wir lieben alle Buchformate, sind<br />
aber auf die digitalen Formate <strong>spezial</strong>isiert.<br />
Hörbücher spielen eine<br />
besondere Rolle in den vielen Unterhaltungsangeboten,<br />
die derzeit für<br />
die Verbraucher verfügbar sind.<br />
Wenn Sie ein Hörbuch hören, können<br />
Sie zugleich andere Dinge tun,<br />
etwa im Auto zur Arbeit fahren. Es<br />
ist wie beim traditionellen Lesen<br />
Kopfkino statt Screen-Time angesagt.<br />
Wir denken, dass es wichtig ist,<br />
auch im modernen Leben diese Ruhepole,<br />
diese Möglichkeiten der Vertiefung<br />
zu schaffen, und das kann<br />
das Hörbuch – im Auto, zu Hause,<br />
ja eigentlich überall.<br />
Sind weitere Akquisitionen geplant?<br />
Saga Egmont wird mit dem Kauf des<br />
Audio Media Verlags mehr als 2500<br />
deutsche Hörbücher auf dem Markt<br />
haben. Wir publizieren international<br />
in mehr als 10 Sprachen und verfolgen<br />
aufmerksam, wie der Hörbuchmarkt<br />
sich digital entwickelt – und<br />
gleichzeitig haptisch abwickelt. Die<br />
Frage ist, wo und wann die rentable<br />
Schnittstelle liegt, das weiß wohl noch<br />
keiner so recht. Alle reden vom Hörbuchwunder,<br />
aber der Umsatz pro Titel<br />
wird generell im Markt fallen. Wie<br />
wird man künftig Neuproduktionen<br />
auf den Markt bringen können? Wie<br />
und wann entwickelt und verfeinert<br />
sich das synthetische Vorlesen? Wird<br />
Spotify oder Storytel das dominierende<br />
Outlet für Hörbücher? Vieles ist<br />
noch komplett offen im digitalen<br />
Buchmarkt. Nur eins ist sicher: Der<br />
digitale Buchmarkt wird sich rasant<br />
entwickeln und verändern. Da muss<br />
man wach sein und stets die eigenen<br />
Strategien überprüfen.<br />
Bastei Lübbe/ Hörbuch Hamburg<br />
Neue Audiolabels gehen an den Start<br />
Zwei Neugründungen erweitern das<br />
Angebot an Hörbüchern:<br />
■ Lyx, das Romance-Imprint von<br />
Bastei-Lübbe, bekommt ein eigenes<br />
Hörbuchlabel. Bei Lyx Audio sollen<br />
ausgewählte Hörbücher aus dem<br />
Verlagsprogramm erscheinen. Das<br />
erste Hörbuchprogramm startet im<br />
Sommer <strong>2019</strong> mit rund 40 Titeln,<br />
künftig sollen dann etwa 20 meist<br />
ungekürzte Hörbücher pro Halbjahr<br />
erscheinen und auf allen relevanten<br />
Download- und Streamingplattformen<br />
verfügbar sein. Ausgewählte<br />
Titel sollen auch als CD-Ausgaben<br />
produziert werden.<br />
■ Unter dem Namen Kids Audio<br />
startet Hörbuch Hamburg ein neues<br />
Digital-Imprint, das unter dem Dach<br />
des Kinder- und Jugendhörbuchlabels<br />
Silberfisch angesiedelt ist. Bei<br />
Kids Audo sollen bisher unveröffentlichte<br />
Stoffe für Kinder zwischen<br />
2 und 11 Jahren erscheinen.<br />
Foto: Egmont
8 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuchmarkt<br />
Hörbuch als Hoffnungsträger<br />
im stagnierenden Buchmarkt<br />
Im stationären Sortiment gehen die Hörbuchumsätze weiter zurück.<br />
Der digitale Vertriebsweg gewinnt dagegen zunehmend an Relevanz.<br />
Wichtiger Vertriebsweg:<br />
Der stationäre Buchhandel<br />
bleibt für die Hörbuch -<br />
verlage ein wichtiger<br />
Kooperationspartner (Foto:<br />
Hörbuchabteilung bei der<br />
Mayerschen in Dortmund).<br />
Der deutsche Hörbuchmarkt wächst,<br />
allerdings ausschließlich aufgrund<br />
der steigenden Umsätze im Digitalgeschäft.<br />
Wie groß das digitale Wachstum<br />
ist, lässt sich dabei nur schwer beziffern, da<br />
zuverlässige Angaben zum digitalen Vertrieb<br />
fehlen. Den Großteil davon machen<br />
nach wie vor die Hörbuchdownloads aus:<br />
Die Amazon-Tochter Audible, die den<br />
Markt mit einem geschätzten Anteil von<br />
80% beherrscht, gibt keinerlei Zahlen preis.<br />
Aber auch von Streamingplattformen wie<br />
Bookbeat, Spotify und Co. sind keine konkreten<br />
Daten zu bekommen.<br />
Befragt man jedoch die führenden Hörbuchverlage<br />
nach ihrem digitalen Geschäft,<br />
wird immer öfter ein Anteil von etwa 50% am<br />
Gesamtumsatz genannt – mit wachsender<br />
Tendenz. Bei der weltgrößten Publikumsverlagsgruppe<br />
Penguin Random House traut<br />
Bertelsmann-Buchvorstand Markus Dohle<br />
dem digitalen Audiobuch zu, „in 5 bis 7 Jahren<br />
des E-Book einzuholen oder gar zu<br />
überholen, wie er im Interview im <strong>buchreport</strong><br />
erklärte (<strong>buchreport</strong>.magazin 4/<strong>2019</strong>).<br />
Und das physische Hörbuch? Eine Auswertung<br />
der Marktdaten von Media Control zu<br />
den Geschäftsjahren 2018/19 (Januar bis<br />
Mai) ergeben ein im Vergleich zu den Vorjahren<br />
nahezu unverändertes Bild eines<br />
rückläufigen Geschäfts:<br />
■Nachdem 2018 die Umsätze mit physischen<br />
Tonträgern über alle Vertriebswege<br />
um rund 9% zurückgegangen sind, hat sich<br />
der Trend in den ersten 5 Monaten <strong>2019</strong><br />
mit –7% gebremst fortgesetzt (wobei Verlage<br />
anmerken, dass im Handelspanel die für<br />
Hörbücher relevanten und vergleichsweise<br />
stabilen Vertriebskanäle in Nebenmärkten<br />
nicht berücksichtigt sind, wie zum Beispiel<br />
das Tankstellengeschäft).<br />
■Der rückläufige Umsatz ist auf geringere<br />
Nachfrage zurückzuführen: Der Absatz ist<br />
um 8% gesunken, bei einem leicht angestiegenen<br />
Durchschnittspreis von 11,74 Euro<br />
pro Stück (Vorjahreszeitraum: 11,67 Euro).<br />
■Nimmt man allein den Sortimentsbuchhandel<br />
in den Fokus, dem mit einem Marktanteil<br />
von rund 58% wichtigsten Vertriebsweg,<br />
entspricht die Entwicklung dem<br />
Gesamtmarkt: Hier schrumpfen die Umsätze<br />
seit 2018 um 7%.<br />
■Während im Sortimentsbuchhandel in<br />
den ersten 5 Monaten des Jahres die übrigen<br />
Warengruppen zum Teil deutlich ver -<br />
loren haben, auch Kinder- und Jugendtitel<br />
(–11%), ist das Sachbuch der große Gewinner<br />
mit +32% (s. S. 34), durchaus analog zur<br />
Konjunktur gedruckter Sachbücher.<br />
Entsprechend der Gesamtmarktentwicklung<br />
hatten die meisten Hörbuchverlage<br />
laut Media Control im Jahr 2018 ein- bis<br />
zweistellige Umsatzrückgänge im physischen<br />
Geschäft, mit Ausnahme von Hörbuch<br />
Hamburg. Der zum Bonnier-Konzern<br />
gehörende Verlag konnte wie in den Vorjah-<br />
Fotos: <strong>buchreport</strong>; HHV/Ana Santl
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
9<br />
ren erneut zulegen und ein deutlich zweistelliges<br />
Umsatzplus einfahren.<br />
Die Random House-Gruppe ist mit<br />
ihren Hörbuchverlagen – darunter der Hörverlag<br />
als umsatzstärkstes Label – nach wie<br />
vor unumstrittener Marktführer und hatte<br />
2018 im physischen Geschäft nur geringe<br />
Einbußen. Der im vergangenen Jahr übernommene<br />
Audio Verlag hat als einziges<br />
RH-Audiolabel sogar ein kleines Plus erzielen<br />
können.<br />
»CD-Geschäft nur leicht rückgängig«<br />
Bei den Hörbuchverlagen in Deutschland<br />
fallen die Einschätzungen zur weiteren<br />
Marktentwicklung fast ausnahmslos optimistisch<br />
aus. Und ungeachtet des zunehmend<br />
wachsenden Digitalvertriebs weisen<br />
die Verlage auch auf die weiterhin große<br />
Bedeutung der physischen Hörbücher und<br />
Hörspiele auf CD hin:<br />
■Robert Wildgruber, Verlagsleiter von Random<br />
House Audio, cbj audio und Der Hörverlag,<br />
erklärt übereinstimmend mit den<br />
Media-Control-Zahlen, dass man trotz der<br />
Zuwächse im Digitalgeschäft – vor allem<br />
mit Downloads – lediglich einen „moderaten“<br />
Rückgang der CD-Verkäufe verzeichne.<br />
■Lübbe Audio verdankt sein Wachstum<br />
laut Leiter Marc Sieper zwar vornehmlich<br />
dem Digitalgeschäft, das 2018 eine „unglaublich<br />
positive Entwicklung“ erfahren<br />
habe, die aber kaum zulasten des physischen<br />
Geschäfts gehe, „das nur einen leichten<br />
Rückgang“ zeige.<br />
■Hörbuch-Hamburg-Geschäftsführer Johannes<br />
Stricker sieht ebenfalls das große Poten -<br />
zial fürs digitale Hörbuch angesichts jährlich<br />
zweistelliger Wachstumsraten, zeigt sich<br />
gleichzeitig aber überzeugt, dass auch das<br />
physische Hörbuch in Zukunft eine Rolle<br />
spielen werde, denn die typischen Kunden<br />
des stationären Buchhandels seien Vielhörer<br />
und -käufer.<br />
■Auch Theresia Singer, Geschäftsführerin<br />
des Kölner Hörbuchverlags Headroom,<br />
schätzt die aktuelle Marktentwicklung in<br />
der Warengruppe Hörbuch „sehr positiv“<br />
ein: „Wir verzeichnen eine Steigerung des<br />
Umsatzes nicht nur im digitalen Bereich,<br />
sondern erstaunlicherweise auch im traditionellen,<br />
sprich CD-Vertrieb.“<br />
Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele:<br />
Die Westermann-Gruppe etwa hat kürzlich<br />
ihr Hörbuchlabel Audio Media eingestellt<br />
Zur Diskussion: Streaming<br />
Hörbuch Hamburg-Geschäftsführer<br />
Johannes Stricker sieht<br />
das Streaming als Vertriebsmodell<br />
für Hörbücher kritisch.<br />
In einem Gastbeitrag formuliert<br />
er seine Einwände:<br />
„Bei Flatrate/Streaming muss<br />
man generell zwischen zwei<br />
Modellen unterscheiden:<br />
■ Modelle, die nach sogenannter<br />
„Fixed Fee Basis“<br />
(oder „Net Price Model“) die<br />
Urheber und Verlage vergüten Johannes Stricker<br />
(z.B. BookBeat und Nextory)<br />
■ Modelle, die nach dem sogenannten „Pool Model“ (oder „Revenue<br />
Share Model“) abrechnen (Spotify, Napster, Deezer usw.).<br />
Bei der-Fixed-Fee Basis bestimmt der Verlag den Preis bzw. den<br />
Erlös des Hörbuchs, während bei den Pool-basiert abrechnenden<br />
Diensten der Verlag keinerlei Einflussmöglichkeit auf den Erlös hat.<br />
Hier werden Front- wie Backlist, Spitzentitel oder Sleeper über<br />
einen Kamm geschert und es ist immer unklar, was am Ende für<br />
die Produzenten und Urheber nach Abzug der Margen für die Plattformkonzerne<br />
und den Vertrieb übrig bleibt.<br />
Für den Service ist dieses Modell natürlich risikolos. Ob der<br />
Hörer nun ein einziges Hörbuch hört oder drei – der Anbieter<br />
behält seine fixen Share, die Verlage erhalten im letzteren Fall dann<br />
aber nur noch ein Drittel der Einkünfte.<br />
Darüber hinaus bedeuten „All you can hear“-Modelle à la<br />
Spotify mittelfristig eine Verringerung des Umsatzes. Kurzfristig<br />
gewinnt man zwar neue, vor allem jüngere und musiknahe Hörer,<br />
mittelfristig wird man diese Hörer aber nicht davon überzeugen können,<br />
zu wechseln und für ein ähnliches Angebot mehr zu bezahlen.<br />
Hörbücher sind in der Produktion wesentlich teurer als E-Books<br />
Wir werden zwar viele neue, vor allem musiknahe Hörer durch<br />
Streaming-Angebote bei Spotify und Napster gewinnen können,<br />
diese werden aber dauerhaft nicht bereit sein, einen angemessenen<br />
Preis für unsere Produktionen zu zahlen.<br />
Und Hörbücher zu machen hat nun mal seinen Preis. Es ist<br />
wesentlich teurer und aufwendiger, ein Audiobook zu produzieren<br />
als ein E-Book herzustellen.<br />
Am Ende haben Angebote, bei denen nur Centbeträge bei den<br />
Urhebern und Produzenten landen, einen negativen Einfluss auf<br />
den Branchenumsatz und damit letztlich auf die Qualität und die<br />
Vielfalt der Inhalte und Geschichten.<br />
Deshalb stehe ich – bei allen Vorteilen hinsichtlich der Gewinnung<br />
neuer Hörer, die Hörbuchangebote bei Musikportalen wie Spotify<br />
und Napster bieten mögen – diesen auf Pool-Basis abrechnenden<br />
Streamingportalen sehr kritisch gegenüber. Wohl wissend, dass am<br />
Ende der Kunde entscheidet, was für ihn das beste Angebot ist.“
10 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Blick in die Zukunft:<br />
Einigkeit herrscht unter<br />
Hörbuchverlagen darin,<br />
dass der Digitalvertrieb<br />
künftig weiter an Relevanz<br />
gewinnen wird (Foto v.o.:<br />
Marc Sieper, Kilian Kissling,<br />
Gabriele Swiderski).<br />
und dies vor allem mit der „stark sinkenden<br />
Nachfrage nach CDs“ begründet.<br />
Wie sich physische Hörbücher auf CD<br />
weiterentwickeln werden, soll eine Marktforschungsstudie<br />
zeigen, die zurzeit die IG<br />
Hörbuch in Kooperation mit dem Börsenverein<br />
erarbeitet.<br />
Wie gehen Verlage mit Streaming um?<br />
Zukünftig dürfte vor allem das digitale<br />
Audiogeschäft weiter an Schwung gewinnen:<br />
Aktuell erwirtschaften die Verlage den überwiegenden<br />
Teil ihres Digitalumsatzes mit<br />
dem Downloadgeschäft, wobei der Anteil am<br />
Gesamtumsatz laut Hörbuch-Hamburg-<br />
Chef Stricker mittlerweile „mindestens 50%“<br />
ausmacht – ein Wert, der mit kleineren Abweichungen<br />
nach oben und unten auch von<br />
anderen Hörbuchverlagen bestätigt wird.<br />
Allerdings gewinnt das Streaming zunehmend<br />
an Relevanz, vor allem vor dem<br />
Hintergrund, dass in diesem Jahr neue<br />
Streamingportale wie Nextory und Storytel<br />
in den deutschen Markt einsteigen (s. S. 12).<br />
Dabei gehen die Verlage sehr unterschiedlich<br />
mit dem Thema „Streaming“ um:<br />
■Der Argon Verlag ist mit seinem Sor -<br />
timent seit 2012 im Streaming verfügbar.<br />
„Allerdings erscheinen unsere meisten Hör -<br />
bücher dort zeitversetzt, wenn sie im Buchhandel<br />
nicht mehr nachbestellt werden“,<br />
erklärt Geschäftsführer Kilian Kissling.<br />
■Bei den Hörbuchverlagen von Random<br />
House verfolgt man die Entwicklung beim<br />
Streaming laut Robert Wildgruber „besonnen“<br />
weiter. Man beobachte und analysiere<br />
„sehr genau“ und denke über weitere Testläufe<br />
mit ausgewählten Titeln nach. „Nach<br />
wie vor sehen wir Streaming aber als vorrangig<br />
für den Musikvertrieb entwickeltes<br />
Modell – noch nicht optimal auf das Hörbuch<br />
angepasst, was Nachhaltigkeit und<br />
Erlöse betrifft“, fällt Wildgrubers Fazit<br />
jedoch eher kritisch aus.<br />
■Lübbe Audio zählt dagegen zu den Hörbuchverlagen,<br />
die sich früh dem Streaming<br />
geöffnet haben und ihre Produktionen bereits<br />
seit 20<strong>07</strong> bei den Musik-Streamingdiensten<br />
anbieten. Von „ununterbrochen<br />
guten Erfahrungen“ berichtet Marc Sieper:<br />
„Wir erreichen immer noch neue Zielgruppen<br />
und auch die Erlössituation empfinden<br />
wir längst nicht so dramatisch wie häufig zitiert.“<br />
Zum Teil verdiene Lübbe Audio im<br />
Streaming sogar mehr als über die klassischen<br />
Absatzkanäle, auch kannibalisiere<br />
Streaming nach wie vor „nur in ganz geringem<br />
Maß“ andere Erlösmodelle.<br />
■Der Hörbuchverlag Jumbo bietet etwa<br />
90% seiner Titel im Download und Streaming<br />
an. „Gleichzeitig arbeiten wir aber<br />
weiterhin eng mit dem Buchhandel zusammen,<br />
den wir als Partner sehr schätzen“,<br />
sagt Geschäftsführerin Gabriele Swiderski.<br />
Die Download- und Streaming-Quote über<br />
alle Jumbo-Label und Altersgruppen hinweg<br />
liege nur bei 15%, weil im Kinder bereich der<br />
digitale Vertriebsweg eine geringere Rolle<br />
spiele.<br />
■Headroom-Geschäftsführerin Theresia<br />
Singer, deren Audiolabel ebenfalls den<br />
Schwerpunkt bei Hörbüchern für Kinder<br />
setzt, spürt schon auch einen digitalen Zug.<br />
Zwar entwickelten sich die Umsätze<br />
zugunsten des digitalen Marktes „nicht so<br />
rasant wie in anderen Bereichen“, dennoch<br />
spüre man aber sehr deutlich den Trend<br />
zum digitalen Vertrieb. So habe man noch<br />
bis vor 3 Jahren im verlagseigenen Online-<br />
Shop zu 80% CDs verkauft und nur 20%<br />
digitalen Content. In diesem Jahr habe sich<br />
dieser Anteil komplett gedreht. Dennoch ist<br />
Singer beim Thema Streaming ebenfalls<br />
zurückhaltend und testet zunächst nur mit<br />
einigen Kinderhörbüchern.<br />
■Die Einschätzung von Audiobuch-Vertriebsleiter<br />
Maik Reumann zum Digitalgeschäft<br />
fällt ambivalent aus: „Einserseits<br />
wächst der digitale Markt ständig, was für<br />
erfreuliche Umsätze sorgt. Andererseits<br />
fallen die Erlöse pro Hörbuch deutlich niedriger<br />
als bei den CDs aus.“ Hintergrund sei<br />
der starke Wettbewerb von einigen wenigen<br />
Plattformen, der „auf dem Rücken der<br />
Hörbuchverlage“ ausgetragen werde. Ein<br />
großer Musikstreamingdienst, der auch<br />
Hörbücher anbiete, habe im vergangenen<br />
Jahr seine Erlösbeteiligung deutlich verringert,<br />
berichtet Reumann. „Das schmerzt,<br />
zumal ja auch noch die Vertriebsprovisionen<br />
der Aggregatoren hinzukommen.“<br />
■Der Aufbau Verlag unterscheidet laut<br />
Oliver Pux, Leiter Digital, „sehr genau“, in<br />
welchen Audioformaten er seine Stoffe anbietet.<br />
Da die Musikindustrie 2018 erstmals<br />
mehr Umsatz mit Download und Streaming<br />
als mit physischen Produkten erzielt<br />
habe, sei es aber wichtig, als Verlag auch<br />
diese Portale mit Content zu bedienen.<br />
Till Spielmann spielmann@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Fotos: Andreas Biesenbach; Argon Verlag, prviat
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12 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Streaming<br />
Wie Schwedens Audioexperten<br />
den Markt besetzen wollen<br />
Zuerst die Bonnier-Tochter Bookbeat und jetzt auch Nextory und Storytel:<br />
Schwedens Streaminganbieter sehen im deutschen Markt großes Potenzial.<br />
um sich rechtzeitig ihr Stück vom noch kleinen<br />
Streamingkuchen zu sichern:<br />
■Nextory bietet unbegrenzten Zugriff auf<br />
250.000 Hörbücher und E-Books über mehrere<br />
Abo-Modelle an. Eine der Hauptzielgruppen<br />
sind Familien (s. Kasten auf S. 13).<br />
■Storytel setzt bei seiner Flatrate für 14,90<br />
Euro pro Monat schwerpunktmäßig auf Hörbücher,<br />
wird aber auch E-Books anbieten.<br />
Boom dank Smartphone:<br />
Ein Großteil der Hörbuchstreamingkunden<br />
sind<br />
Frauen. Ihr Anteil liegt bei<br />
etwa 70%, berichten die<br />
Anbieter. Der weltweite<br />
Audioboom und der damit<br />
verbundene Erfolg von<br />
Streaminganbietern ist eng<br />
mit der technischen Entwicklung<br />
verbunden.<br />
Smartphone und Tablet<br />
ermöglichen den einfachen<br />
Zugriff auf die Inhalte –<br />
gern von unterwegs aus.<br />
Im Jahr <strong>2019</strong> werden wir mit Bookbeat<br />
den Kampf um die deutschen Hörbuchkunden<br />
aufnehmen“, hat Bonniers Buchchef<br />
Håkan Rudels am Jahresanfang angekündigt<br />
und dem auch gleich Taten folgen<br />
lassen: „Unser schwedisches Mutterhaus<br />
Bonnier hat auch in diesem Jahr ein nochmals<br />
deutlich erhöhtes Marketingbudget<br />
zur Verfügung gestellt, um das Wachstum<br />
weiter zu befördern – weil man auch dort<br />
sieht, dass Deutschland für das Hörbuchstreaming<br />
ein extrem interessanter Markt<br />
ist, der ein großes Potenzial hat“, berichtet<br />
Kathrin Rüstig, die das Deutschlandgeschäft<br />
von Bookbeat leitet.<br />
<strong>2019</strong> ist auch das Jahr, in dem der 2017<br />
in Deutschland gestartete Hörbuchstreamingdienst<br />
wohlbekannte Konkurrenz bekommt,<br />
gegen die er sich künftig auch hierzulande<br />
behaupten muss: Die beiden<br />
schwedischen Wettbewerber Nextory und<br />
Storytel haben im Frühjahr ihre Dienste<br />
ebenfalls auf den deutschen Markt gebracht,<br />
Expandierendes Schweden-Trio<br />
In ihrem schwedischen Heimatmarkt sind<br />
die Kräfteverhältnisse klar verteilt: Storytel<br />
kommt dort auf einen Marktanteil auf<br />
geschätzt 70%, Bookbeat und Nextory dürften<br />
sich dahinter einen Kampf um Platz 2<br />
liefern. Nachdem das Streaming bei den<br />
digitalaffinen Schweden auf besonders<br />
fruchtbaren Boden gefallen ist – die Audiobuch-Abos<br />
tragen aktuell stolze 14% zum<br />
gesamten Buchumsatz bei –, forcieren alle<br />
drei Anbieter die internationale Expansion:<br />
■Storytel, 2005 gegründet, ist aktuell in 17<br />
Ländern aktiv. Innerhalb eines guten Jahres<br />
sind 7 Märkte hinzugekommen, zuletzt<br />
Deutschland Mitte Juni. Mit Brasilien steht<br />
in diesem Jahr noch ein weiterer Marktstart<br />
an. Der Großteil des Geschäfts entfällt jedoch<br />
weiterhin auf die nordeuropäischen<br />
Länder. Im 1. Quartal <strong>2019</strong> zählte Storytel<br />
allein in seinem Heimatmarkt Schweden<br />
(etwa 10 Mio Einwohner) 363.200 Abonnenten.<br />
Weltweit sind es 834.300.<br />
■Nextory ist aktuell in Schweden, Finnland<br />
und in Deutschland aktiv, wo man sich<br />
Libreka als Partner ins Boot geholt hat.<br />
Angekündigt ist der Launch in Dänemark.<br />
Bookbeat strebt für <strong>2019</strong> ein Umsatzplus<br />
von 100% auf mehr als 30 Mio Euro an.<br />
Kürzlich hat der Streamingdienst seine Präsenz<br />
in einer konzertierten Aktion auf 28<br />
Foto: 123rf.comprofile-maridav
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
13<br />
Länder hochgeschraubt: Der Service wurde in<br />
24 europäischen Ländern neu verfügbar gemacht,<br />
wobei es der Bonnier-Tochter – anders<br />
als in Deutschland – erst einmal darum geht,<br />
mit geringen Mitteln Präsenz zu zeigen, Potenziale<br />
auszuloten und dann bei Bedarf individuelle<br />
Länderangebote aufzubauen:<br />
■Die meisten neuen Ländershops sind englischsprachig<br />
und speisen sich aus einem<br />
Titelpool von 50.000 vorwiegend englischsprachigen<br />
Hörbüchern und E-Books.<br />
■In manchen Ländern wird der Katalog um<br />
„mehrere Tausend Hörbücher in der jeweiligen<br />
Landessprache“ ergänzt.<br />
■Die neuen Länderportale werden von der<br />
Zentrale in Schweden aus betreut.<br />
■Die Übersetzung in die jeweilige Landessprache<br />
und der Aufbau lokaler Teams werden<br />
an die Nachfrage und das Potenzial des<br />
jeweiligen Marktes gekoppelt.<br />
„Wir glauben, dass das Hörbuch eines der<br />
am schnellsten wachsenden digitalen Medien<br />
in Europa werden kann. Sobald dieses<br />
Medium in einem Markt Fuß fasst, möchten<br />
wir schon vor Ort und bereit sein, das dortige<br />
Potenzial zu realisieren, um so der führende<br />
Streamingservice für Hörbücher in ganz<br />
Europa zu werden“, gibt Bookbeat-CEO<br />
Niclas Sandin die Marschrichtung vor.<br />
Aufeinandertreffen in Deutschland<br />
Deutschland spielt in den Expansionsplänen<br />
der schwedischen Flatrate-Anbieter<br />
eine wichtige Rolle: einer der führenden<br />
Buchmärkte weltweit, lange Hörbuchtradition<br />
mit großem Titelangebot, bis auf Audible<br />
keine konkurrierenden Hörbuchstreamingdienste.<br />
Im E-Book-Bereich sieht die<br />
Lage u.a. mit Skoobe und Legimi anders<br />
aus, weshalb Bookbeat sich in Deutschland<br />
auf Hörbücher beschränkt.<br />
Mit dem Markteintritt von Storytel und<br />
Nextory dürfte das wachsende Digitalgeschäft<br />
weiter an Dynamik gewinnen. Anders<br />
als in der Musikindustrie, wo das Streaming<br />
längst eine herausragende Stellung<br />
hat, erwirtschaften die Hörbuchverlage den<br />
überwiegenden Teil ihres Digitalumsatzes<br />
im Downloadgeschäft; das Streaming beginnt<br />
erst, sich zu etablieren.<br />
„In einem so stark wachsenden Bereich<br />
wie dem digitalen Hörbuchmarkt ist durchaus<br />
Platz für mehrere Player. Gerade ein<br />
neu entstehendes Feld wie Hörbuchstreaming<br />
kann von der Aktivität mehrerer Anbieter<br />
profitieren und dadurch schneller vorankommen“,<br />
sagt Kathrin Rüstig von Bookbeat.<br />
Ähnlich reagiert auch Storytel-Gründer<br />
und -CEO Jonas Tellander auf die Frage,<br />
wie hart der schwedische Kampf um die<br />
deutschen Hörbuchkunden werden wird (s.<br />
auch Interview auf S. 14). Er setzt, wie Nextory,<br />
darauf, neue Leser- und Hörergruppen<br />
zu erschließen. Gelingen soll das mit flexiblen<br />
Abo-Modellen, wie sie die Kunden von<br />
Netflix und Co. kennen: kostenlose Probezeit,<br />
monatlich kündbar – die neuen digitalen<br />
Abo-Modelle haben wenig mit dem traditionellen<br />
Dauerbezug von Medien zu tun.<br />
Eine unkomplizierte An- und Abmeldung<br />
vom Angebot gibt es auch bei Audible,<br />
allerdings unterscheidet sich das Angebot<br />
recht deutlich von den anderen: Amazons<br />
Hörbuchtochter setzt neben den klassischen<br />
Verlagstiteln verstärkt auf Eigenproduktionen<br />
(oft ungekürzte Lesungen erfolgreicher<br />
Titel). Das Abo umfasst für 9,95<br />
Euro im Monat ein Hörbuch und unbegrenzt<br />
Audible Original Podcasts.<br />
Neues Modell für deutsche Vielhörer<br />
Bei den schwedischen Anbietern, die auf<br />
wesentlich umfangreichere Flatrates setzen,<br />
liegt der Erfahrungsvorteil vorerst bei Bookbeat.<br />
Genaue Zahlen für den deutschen<br />
Markt will das Unternehmen nicht herausgeben,<br />
lässt aber wissen, dass man mit der<br />
Entwicklung sehr zufrieden sei und starkes<br />
Wachstum verzeichne.<br />
Dennoch musste das Angebot angepasst<br />
werden. Zunächst mit dem gleichen „Unlimited-Modell“<br />
gestartet wie in Schweden,<br />
ist Bookbeat hierzulande mittlerweile auf<br />
ein zweistufiges Modell umgeschwenkt:<br />
■Das Standard-Abo (14,90 Euro/Monat) erlaubt<br />
30 Stunden Hören im Monat.<br />
■Das Premium-Abo (19,90 Euro/Monat)<br />
erlaubt unbegrenzten Zugang.<br />
■Zum Premium-Abo können per Familien-<br />
Abo weitere Accounts hinzugefügt werden.<br />
Grund für die Umstellung war, dass die<br />
Deutschen den Service intensiver nutzen<br />
als die Schweden: Sie kommen im Schnitt<br />
auf 28 Hörstunden im Monat (etwa 5 bis 6<br />
Hörbücher). Damit sich das Angebot noch<br />
lohnt, musste Bookbeat gegensteuern – wie<br />
beispielsweise auch schon die US-amerikanische<br />
E-Book-Flatrate Scribd, die die viellesenden<br />
Romance-Fans nicht einkalkuliert<br />
hatte. „Ein kleinerer, aber sehr aktiver Teil<br />
Abo-Modelle<br />
von Nextory<br />
▪ Das Abo-Modell „Silber“<br />
kostet 13,99 Euro<br />
monatlich, das Modell<br />
„Gold“ 16,99 Euro.<br />
▪ Für Familien gibt es<br />
drei verschiedene Abo-<br />
Modelle von 2 bis 4 Nutzern<br />
ab 19,99 Euro<br />
monatlich.<br />
▪ Vor Abo-Abschluss<br />
kann Nextory 14 Tage<br />
lang kostenlos getestet<br />
werden.<br />
▪ Der Service kann auf<br />
Mobiltelefonen und Tablets<br />
genutzt werden.
14 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Lizenzmodell<br />
von Bookbeat<br />
Bookbeat zahlt einen<br />
festen Betrag pro gehörtem<br />
Hörbuch.<br />
Grundsätzlich orientiert<br />
sich dieser Betrag dabei<br />
am digitalen Listenpreis<br />
und an der Laufzeit des<br />
Titels. Am Ende einer<br />
Abrechnungsperiode<br />
werden alle Hörvorgänge<br />
für dieses Hörbuch<br />
(also auch jene von<br />
Kunden, die nur einen<br />
Teil des Hörbuchs gehört<br />
und dann abgebrochen<br />
haben) zusammengezählt<br />
und zu vollen<br />
Hörbüchern aufaddiert,<br />
die dann komplett<br />
vergütet werden.<br />
unserer Nutzer hört extrem viel. Anders als<br />
Musikstreamingdienste tragen wir mit unserem<br />
fixen Erlösmodell das volle finanzielle<br />
Risiko durch die festen Lizenzzahlungen<br />
pro Hörbuch an die Verlage“, erläutert Rüstig<br />
(mehr zum Lizenzmodell s. Kasten). Für<br />
das Gros der Kunden reiche aber das Standard-Abo<br />
mit maximal 30 Hörstunden aus.<br />
Lizenzen: Verlagsbedenken abbauen<br />
Mitunter schwierig ist für die Streaminganbieter<br />
der Aufbau eines umfangreichen<br />
Katalogs, weil einige Verlage skeptisch sind,<br />
ob Streaming eine sinnvolle Verlängerung<br />
der Wertschöpfungskette darstellt. Aktuell<br />
streitet etwa Storytel in Schweden mit Bonnier<br />
über die Vertragskonditionen. Man sei<br />
weiterhin im Gespräch, versichert Storytel-<br />
CEO Jonas Tellander auf Nachfrage, Novitäten<br />
gibt Bonnier vorerst aber dennoch nicht<br />
für den Streamingdienst frei.<br />
Bei Nextory sei man offen für alle Arten<br />
von Lizenzen sagt Country Manager Frank<br />
Ladd. „Unsere Grundhaltung ist jedoch,<br />
dass Verlage und Autoren im Voraus wissen<br />
sollten, wie viel sie bekommen werden.<br />
Deshalb arbeiten wir vorzugsweise mit<br />
einer Vergütung pro gelesenem Buch.“<br />
Dieses Modell bevorzugt auch Bookbeat<br />
– auch, weil es Vorbehalte und Unsicherheiten<br />
von Verlagen abbaue. Rüstig zu den Perspektiven<br />
des Hörbuchstreamings: „Wir<br />
wollen mehr Menschen fürs Hörbuch<br />
gewinnen und so auch das Wachstum des<br />
digitalen Hörbuchmarkts weiter vorantreiben.<br />
Mein persönlicher Wunsch ist eine<br />
Fortführung dessen, was wir aktuell in<br />
Ansätzen schon sehen: dass zunehmend<br />
mehr Verlage ihre Hörbücher fürs Streaming<br />
freigeben, denn Titelvielfalt ist das,<br />
was der Kunde sucht und erwartet.“<br />
Lena Scherer scherer@<strong>buchreport</strong>.de<br />
»Zentral ist die bestmögliche Kuratierung«<br />
CEO Jonas Tellander über den Marktstart von Storytel in Deutschland<br />
Wieso ist der deutsche Markt für<br />
Sie interessant?<br />
Wir sind jetzt seit mehr als zehn<br />
Jahren im schwedischen Markt<br />
aktiv und haben dort ein gut<br />
funktionierendes Angebot etabliert,<br />
das wir natürlich auch auf<br />
andere Länder übertragen wollen.<br />
Der deutsche Publikumsbuchmarkt<br />
ist weiterhin sehr<br />
stark von physischen Produkten geprägt, wird aber zunehmend<br />
digitaler und hat großes Potenzial. Wir wollen<br />
hier zur weiteren Digitalisierung beitragen – so wie wir<br />
es auch in Schweden getan haben.<br />
Sie bieten zwei Buchformate an. Welchem trauen Sie<br />
mehr zu: dem E-Book oder dem Hörbuch?<br />
Wir starten in Deutschland im Rahmen eines Softlaunchs<br />
zunächst mit Hörbüchern, schrittweise kommen<br />
dann auch E-Books hinzu, die traditionell mit zu<br />
unserem Angebot gehören. In unseren Kernmärkten sehen<br />
wir aber, dass das Hörbuch das bevorzugte Format<br />
ist: Mehr als 90% der Nutzung entfallen auf unsere<br />
Audioinhalte. Insofern ist für uns ein starkes, kuratiertes<br />
Hörbuchangebot essenziell. Wir arbeiten hier ähnlich<br />
wie HBO oder Netflix: weniger Masse, aber dafür<br />
eine sehr gute Auswahl.<br />
Deutsche Verlage waren mit Titellizenzen für Flatrates<br />
bislang eher zurückhaltend. Wie überzeugen Sie sie?<br />
Ich glaube, es geht weniger um Überzeugungsarbeit als<br />
darum, überzeugende Angebote für ein Mehr an Verkäufen<br />
zu machen. Der schwedische Buchmarkt beispielsweise<br />
wächst, und dazu tragen Streamingangebote<br />
bei. Sie bedienen ein neues Nutzungsszenario, das es so<br />
vorher nicht gab, und sie legen stärker zu, als die physischen<br />
Verkäufe zurückgehen.<br />
In Schweden streiten Sie mit Bonnier über Konditionen.<br />
Wir haben Vereinbarungen mit etwa 700 Verlagen weltweit<br />
geschlossen. Die alte Bonnier-Vereinbarung stammt<br />
aus unserer Anfangszeit und seitdem hat sich der Markt<br />
weiterentwickelt. Bonnier hat sich dazu entschieden,<br />
vorerst keine Novitäten mehr bei uns einzuspeisen, aber<br />
wir führen weiterhin die Backlist. Und natürlich sprechen<br />
wir weiterhin miteinander, weil Bonnier ein wichtiger<br />
Player ist.<br />
Ist der deutsche Markt groß genug für mehrere Hörbuchstreaminganbieter?<br />
Der deutsche Hörbuchstreamingmarkt ist noch sehr<br />
klein, es gibt also auch noch sehr viel Platz für Wachstum<br />
und Anbieter. Wir müssen jetzt einen sehr guten<br />
Job machen, um unseren Service bekannt und beliebt zu<br />
machen. Zentral ist hier für uns die bestmögliche Kuratierung<br />
der Inhalte.<br />
Foto: Åsa Liffner
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Motiv: © Fotosearch/Xuanyu Han/Getty Images, © PixxWerk® unter Verwendung von Motiven von Shutterstock.com. Foto Luise Helm: © Niklas Vogt
16 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Maritim<br />
»Als Verleger könnte ich<br />
auf die CD gern verzichten«<br />
Sebastian Pobot ist Geschäftsführer des Hörspiellabels Maritim.<br />
Im Interview erklärt er, warum er beim Hörspiel auf Streaming setzt.<br />
Vor fünf Jahren hat der Musik- und<br />
Hörspielproduzent Sebastian Pobot<br />
das Hörspiellabel Maritim übernommen,<br />
neben Hörspielmarktführer Europa<br />
(heute Sony Music) und Karussell (Universal<br />
Music) eine der bekanntesten Marken<br />
aus der Hochzeit der Hörspielkassetten in<br />
den 70er-/80er-Jahren.<br />
Sie sind Jahrgang 1973, also groß geworden<br />
mit Hörspielen auf Kassetten?<br />
Ganz genau, „Die drei ???“ und „TKKG“<br />
haben mich gewissermaßen großgezogen.<br />
Ich war schon immer sehr audioaffin, habe<br />
mein Leben lang Musik und Hörspiele gehört.<br />
Als Kind habe ich mir im Bücherbus<br />
Hörspiele ausgeliehen und einige Folgen<br />
Hunderte Male gehört.<br />
Gab diese Prägung auch den Ausschlag zur<br />
Übernahme des Hörspiel-Labels Maritim?<br />
Nein, der berufliche Brückenschlag war<br />
eher Zufall. Beim Kauf von Maritim kam<br />
mir natürlich zugute, dass ich mit dem Medium<br />
vertraut war und die Bedeutung des<br />
Katalogs einschätzen konnte.<br />
»Das Digitale kommt mir zupass, weil Down -<br />
load und Streaming für ein Label deutlich leichter<br />
zu handhaben sind als physische Tonträger.«<br />
Gab es noch weitere Interessenten für Maritim?<br />
Es gab etliche, denen Maritim angeboten<br />
wurde. Darunter waren auch einige Major-<br />
Labels, die damals aber alle abgelehnt und<br />
das Potenzial meines Erachtens nicht erkannt<br />
haben.<br />
Warum sehen Sie Potenzial für Hörspiele?<br />
Das liegt vor allem am Streamingvertrieb.<br />
Noch bis vor wenigen Jahren hatten die großen<br />
Plattenkonzerne ihre Probleme mit<br />
Streaming, weil die Angst akut war, dass<br />
dadurch ihre physischen Verkaufszahlen<br />
torpediert werden. Deswegen haben sie<br />
großartige Serien wie „TKKG“ oder „Die<br />
drei ???“ erst relativ spät fürs Streaming<br />
freigegeben. Bis heute gibt es bei der Verwertung<br />
der „Die drei ???“-Folgen eine zeitliche<br />
Verschiebung: Erst kommen Down -<br />
load und CD, danach werden die Folgen im<br />
Streaming verfügbar.<br />
Den Maritim-Katalog hätten die Majors ja<br />
auch physisch vermarkten können …<br />
Als ich 2015 Maritim gekauft hatte, war der<br />
Boom bei Hörbüchern und Hörspielen aber<br />
noch nicht in der Form erkennbar, wie es<br />
jetzt durch das Aufkommen des Streamings<br />
der Fall ist. Uns spielt dagegen der<br />
Streamingvertrieb sehr in die Karten. Es<br />
kommt mir zupass, weil Download und<br />
Streaming für ein Label deutlich leichter zu<br />
handhaben sind als physische Tonträger:<br />
Bei CDs benötigt man große Lagerflächen,<br />
man muss im Voraus ins Risiko gehen, die<br />
Pressung bezahlen, die GEMA-Beiträge<br />
vorausschicken und auch beim Timing<br />
werden viel größere Vorläufe benötigt. Der<br />
digitale Vertriebsweg erlaubt mir, ganze<br />
Kataloge innerhalb von wenigen Wochen zu<br />
veröffentlichen, was früher mit CDs nicht<br />
möglich gewesen wäre – allein schon vom<br />
Kostenaufwand her nicht.<br />
Sie haben das Hörspiel mal als „digitale Variante<br />
des Fortsetzungsromans“ bezeichnet.<br />
Was meinen Sie damit?<br />
Als Hörspiel-Label habe ich die Möglichkeit,<br />
in kurzen Abständen eine neue Folge einer<br />
Serie zu veröffentlichen, ich habe wesentlich<br />
niedrigere Produktionskosten und gebe<br />
mit jeder neuen Veröffentlichung Impulse<br />
für den Back-Katalog – deswegen ist der<br />
digitale Vertrieb so interessant.
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
17<br />
Foto: Martin Nink<br />
Klingt ein bisschen nach dem Netflix-Effekt,<br />
wo beim Video-Streaming immer gleich das<br />
nächste passende Angebot aufpoppt. Die<br />
Buchbranche sieht diese Art der Bindung ja<br />
als große Medienkonkurrenz. Können Hörspiele<br />
hier etwas entgegensetzen?<br />
Natürlich wäre es vermessen, sich mit<br />
einem so finanzstarken Unternehmen wie<br />
Netflix zu vergleichen. Aber der Effekt, dass<br />
Leute wieder mit interessanten Stoffen<br />
begeistert werden können, schlägt sich tatsächlich<br />
auch im Hörspielbereich nieder.<br />
Das Hörspiel hat sogar den Vorteil, dass es<br />
nebenbei konsumiert werden kann, etwa<br />
beim Aufräumen, Bügeln, Auto fahren und<br />
im Zug, und zwar mobil und offline. Insofern<br />
ist es sogar fast ein kleiner Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber Videostreaming-<br />
Angeboten.<br />
Maritim-Hörspiele haben die Kindheit und<br />
Jugend der heute um die 40-Jährigen geprägt.<br />
Überwiegen unter Ihren Kunden die<br />
erwachsenen Nostalgiker?<br />
Absolut. Man denkt bei Hörspielen ja meistens<br />
an Unterhaltung für Kinder, aber in<br />
Deutschland ist es überhaupt nicht so: Wir,<br />
die Kinder aus den 70er- und 80er-Jahren,<br />
sind erwachsen geworden und hängen immer<br />
noch sehr an diesem Medium. Deswegen<br />
ist meine Kernzielgruppe zwischen 30<br />
und 50 Jahre alt.<br />
Machen Sie sich auch Gedanken, wie Sie eine<br />
jüngere Zielgruppe erreichen können?<br />
Die jüngere Zielgruppe trifft man vor allem<br />
auf den Social-Media-Portalen, und Maritim<br />
ist ja auch auf Youtube sehr aktiv: Wir sind<br />
das erste Label, das wöchentlich eine Hörspielfolge<br />
kostenlos zur Probe online stellt –<br />
als Appetitanreger für die jeweiligen Serien.<br />
Wir konnten innerhalb von einem Jahr<br />
25.000 Abonnenten generieren – das sind<br />
in der Mehrheit jüngere Leute.<br />
Sie machen 90% Ihrer Umsätze im digitalen<br />
Geschäft mit Download- und Streamingerlösen.<br />
Warum ist dieser Anteil so hoch?<br />
Weil ich an den digitalen Markt zu einem<br />
relativ frühen Zeitpunkt geglaubt habe. Wir<br />
waren das erste Hörspiel-Label, das den<br />
kompletten Katalog fürs Streaming geöffnet<br />
hat. Wir haben auch nie Windowing betrieben,<br />
also kein Verschieben der zeitlichen<br />
Veröffentlichung. So kommen wir auf 2 Mio<br />
Streams unserer Hörspiele pro Tag, Tendenz<br />
steigend.<br />
Was sind für Sie die wichtigsten Portale?<br />
Sebastian Pobot<br />
ist Musik- und Hörspielproduzent, Komponist und Verleger. 1973 geboren,<br />
absolvierte er zunächst eine kirchenmusikalische Ausbildung,<br />
gefolgt vom Studium zum Toningenieur. 1994 gründete Pobot seine<br />
eigene Musikproduktionsfirma, den Pobot Musikverlag. Für Sendeanstalten<br />
wie ARD, ZDF, Arte oder MDR produziert er Soundtracks und<br />
Titelmelodien. Für seine Produktionen erhielt er neben der Goldenen<br />
Stimmgabel bereits die Silberne Palme in Cannes.<br />
2014 kaufte Pobot den traditionsreichen Maritim-Verlag und digitalisierte<br />
dessen vollständigen Katalog, den er mit seinen eigenen Copyrights<br />
– z.B. „Captain Future“, „Batman“ und „Star Trek“ – zum nach<br />
eigenen Angaben größten unabhängigen Hörspielkatalog in Deutschland<br />
fusionierte, mit einer insgesamt fünfstelligen Titelzahl. Als Maritim-Geschäftsführer<br />
will Pobot den Maritim-Katalog durch Zukäufe<br />
und Lizenzierungen stetig erweitern. Er digitalisiert bekannte Hörspielklassiker,<br />
um diese als Download oder Stream anzubieten.<br />
An erster Stelle Spotify, aber Apple Music<br />
wird immer wichtiger. Deezer ist im Hörspielbereich<br />
ebenfalls recht aktiv, auch bei<br />
Napster und Amazon sind wir vertreten.<br />
Damit man mal eine Vorstellung bekommt<br />
von der Größenordnung: Was bringen 2 Mio<br />
Streams im Schnitt an Einnahmen?<br />
Das kann sich jeder selbst ausrechnen.<br />
Das scheint aber selbst für Verlage nicht<br />
leicht zu kalkulieren sein, da die Abrechnungen<br />
sehr unübersichtlich sind …
18 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Digitales Arbeiten:<br />
Tablet, Notebook, Lautsprecher<br />
(die spacige<br />
weiße Kugel) und als Reminiszenz<br />
an die physischen<br />
Tonträger ein paar CDs –<br />
ein Grund dafür, warum<br />
der Schreibtisch von<br />
Sebastian Pobot in<br />
München einen so aufgeräumten<br />
Eindruck macht,<br />
liegt auch daran, dass er<br />
an diesem eher weniger<br />
Zeit verbringt, weil er<br />
geschäftlich meist unterwegs<br />
ist.<br />
Es ist ein bald fünfstelliger, noch vierstelliger<br />
Umsatz. Davon gehen natürlich Kosten<br />
ab für die diversen Lizenzpartner sowie für<br />
die Produktion.<br />
Lohnt sich Streaming nur, wenn man eine<br />
entsprechende Masse an Titeln einspeist?<br />
Das ist genau das Problem. Deswegen beschweren<br />
sich auch viele Künstler übers<br />
Streaming. In der Tat lohnt es sich nur,<br />
wenn man als Label auftritt und nicht als<br />
Künstler, der von der Plattenfirma dann womöglich<br />
nur 20% der Erträge bekommt.<br />
Viele Hörbuchverlage stehen Musikstreamingportalen<br />
wie Spotify skeptisch gegenüber,<br />
weil bei der Abrechnung unklar sei, was<br />
nach Abzug der Margen für Plattform und<br />
Vertrieb am Ende für Produzenten und Urheber<br />
übrig bleibe. Ist diese Kritik berechtigt?<br />
Na ja, im Grunde ist jeder Logarithmus<br />
eines Internet-Portals eben sein Kapital. Egal<br />
ob man nun von Facebook, Google oder Spotify<br />
spricht. Aber es stimmt, worauf Sie ja<br />
schon beim Preis pro Stream angespielt haben:<br />
Es ist sehr schwierig, die Vergütung<br />
nachzuvollziehen. Insofern gibt es eine gewisse<br />
Grauzone und man muss den Portalen<br />
schon sehr vertrauen. Auf der anderen Seite<br />
muss man auch bedenken, dass Spotify nach<br />
wie vor defizitär ist an der Börse – und das<br />
heißt, das Unternehmen hat sehr wohl immense<br />
Kosten für die zahlreichen Rechte -<br />
geber. Und schließlich bleibt die Frage: Wo<br />
ist die Alternative? Das ist wie mit Amazon:<br />
Man befindet sich in einer Monopolspirale,<br />
die sicher nicht unproblematisch ist.<br />
Als Alternative werden oft Portale wie Bookbeat<br />
ins Spiel gebracht, die anders als die<br />
Musikportale ein Abrechnungsmodell haben,<br />
das Produzenten und Künstlern mehr<br />
Kontrolle zugestehen soll.<br />
Das mag sein, aber das Problem ist, dass<br />
unsere Zielgruppe sich dort nicht tummelt.<br />
Und Bookbeat ist auch insgesamt bei Weitem<br />
nicht so weit verbreitet wie Spotify.<br />
Aus Nutzersicht sind Hörbücher und Hörspiele<br />
oft schlecht zu finden auf Musikstreamingportalen.<br />
Ist das so?<br />
Es gibt sogar Apps, die beim Organisieren<br />
der Inhalte Hilfestellung anbieten.<br />
Ja, es gibt Programme wie Spooks, die sind<br />
auch sehr gut und hilfreich. Ich selbst nutze<br />
in erster Linie Apple Music, da gibt es Hörspiele<br />
als eigenes Genre – und da finde ich<br />
mich persönlich sehr gut zurecht.<br />
Welche Rolle spielt bei all dem für Sie noch<br />
das physische Trägermedium CD?<br />
Aus meiner Perspektive als Verleger könnte<br />
ich auf die CD verzichten. Sie ist in Sachen<br />
Handling, Infrastruktur und von den Kosten<br />
eine Belastung. Ich könnte also gut ohne<br />
CD auskommen, aber es gibt sehr viele Fans<br />
und Sammler, die ich nicht enttäuschen<br />
möchte. Deswegen werden die großen Serien,<br />
die sich gut verkaufen, nach wie vor als<br />
CD erscheinen. Aber um die Masse an<br />
Titeln in den Verkauf zu bekommen, die<br />
Maritim mittlerweile hat, muss ich digital<br />
denken – alles andere würde mich hemmen.<br />
Im deutschen Hörbuchmarkt sind CDs noch<br />
erstaunlich stabil. Die meisten Verlage verweisen<br />
auf einen Umsatzanteil von rund<br />
50% beim physischen Geschäft.<br />
Das liegt meines Erachtens daran, dass die<br />
großen Verlage ihr digitales Potenzial noch<br />
gar nicht ausgeschöpft haben. Sie haben sich<br />
sehr lange auf das physische Trägermedium<br />
fokussiert. Im Hörbuchbereich sind die CDs<br />
zwar derzeit noch gefragt und im Hörspielsegment<br />
spielen sie vor allem bei einigen<br />
großen Serien wie „Die drei ???“ und bei<br />
Kinderthemen wie „Teufelskicker“ noch eine<br />
Rolle. Aber die Entwicklung ist doch nach<br />
wie vor, dass die CD-Verkäufe rückläufig<br />
sind und das Digitale immer wichtiger wird.<br />
Interview Till Spielmann<br />
Foto: privat
HOCHSPANNUNG<br />
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2 mp3-CDs, ca. 12 Std, 15,00 € [D 7%]*<br />
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20 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch im Handel<br />
Wie Verlage und Buchhandel<br />
das Hörbuch fördern können<br />
Hörbücher stehen im stationären Handel oft im Schatten des Buches.<br />
Dabei gibt es noch einigen Spielraum, um den Audioumsatz anzukurbeln.<br />
Schnell mal testhören:<br />
An der Hörstation der<br />
Buchhandlung Graff<br />
können Kunden online auf<br />
Hörproben der Verlage<br />
zurückgreifen und selbst<br />
prüfen, ob Text und<br />
Interpret ihren Geschmack<br />
treffen.<br />
Mit einem besonderen Veranstaltungsformat<br />
ist Verleger Werner<br />
Boschmann in den letzten Monaten<br />
durch die Buchhandlungen im Ruhr -<br />
gebiet getourt: Dort produzierte er mit seinem<br />
Bottroper Regionalverlag Henselowsky<br />
Boschmann eine Hörbuchreihe mit zunächst<br />
vier Titeln in den Buchhandlungen<br />
Lesezeichen (Duisburg-Hamborn), Kortenkamp<br />
(Haltern), Platzer (Essen-Steele) und<br />
Junius (Gelsenkirchen). Der Clou der Live-<br />
Hörbuchaufnahme: Applaus, Geräusche<br />
und Kommentare aus dem Publikum sowie<br />
gemeinsam gesungene Lieder wurden Teil<br />
der Hörbuchaufnahmen, die Boschmann<br />
als Hommage an die Ruhrgebiets-Buchhandlungen<br />
sieht. Seine Bilanz zum Live-<br />
Format: Nicht nur der Verkauf der Bücher,<br />
sondern auch derjenige der so entstandenen<br />
Hörbuchaufnahmen lief gut.<br />
Im Schatten des Buchs<br />
Veranstaltungen wie diese, in denen das<br />
Hörbuch im Fokus steht, sind im Handel allerdings<br />
eher die Ausnahme. Bekannte Interpreten<br />
auf die Bühne zu bringen, die<br />
auch entsprechend Publikum anziehen, ist<br />
für Hörbuchverlage oft mit hohen Investitionen<br />
verbunden, sodass sich große Events<br />
oft besser eignen. Bei anderen Lesungen<br />
wiederum greift das Publikum oft lieber<br />
zum Buch als zum Hörbuch.<br />
Auch mit der Präsenz von Hörbüchern<br />
im Handel hapert es den meisten Verlagen<br />
zufolge vielerorts noch. „Wir müssen darum<br />
kämpfen, wenigstens den Status quo<br />
Fotos: Graff
Die überraschende Fortsetzung<br />
von »P. S. Ich liebe Dich«<br />
Cecelia Ahern<br />
Postscript – Was ich dir noch sagen möchte<br />
Gelesen von Merete Brettschneider<br />
Laufzeit: ca. 7 Stunden<br />
ca. 6 CDs ca. € 19,95* ISBN 978-3-8398-1768-1<br />
*empfohlener ladenpreis<br />
Erscheint am 23. Oktober <strong>2019</strong><br />
www.argon-verlag.de<br />
Jetzt auch in
22 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Stefanie Westenberger<br />
leitet seit rund vier Jahren<br />
die Hörbuchabteilung in<br />
der Braunschweiger Buchhandlung<br />
Graff und hat<br />
dabei gemerkt, dass das<br />
Hörbuch „ein Medium ist,<br />
das richtig Spaß macht“.<br />
am POS zu halten. Manche Händler scheinen<br />
das physische Hörbuch trotz seines<br />
Potenzials ‚abgeschrieben‘ zu haben“, sagt<br />
Heike Völker-Sieber, Presseleiterin der<br />
Random-House-Verlage Der Hörverlag,<br />
Random House Audio und cbj audio.<br />
Dabei lägen die Argumente fürs Hörbuch<br />
auf der Hand:<br />
■Sie passen gut zum mobilen Lebensstil.<br />
■Kunden kaufen heutzutage multimedial<br />
und Warengruppen-übergreifend.<br />
■Das Hörbuch bietet eine Sinnlichkeit und<br />
zusätzliche Dimension über den gedruckten<br />
Text hinaus.<br />
■Es eignet sich gut als Geschenk für Menschen,<br />
die sich unterhalten, herausfordern,<br />
informieren lassen wollen, selbst wenn sie<br />
nicht unbedingt zu den Viellesern gehören.<br />
■Die Umsätze mit CDs sind bei den meisten<br />
Hörbuchverlagen, parallel zum Wachstum<br />
im Digitalen, stabil.<br />
Von Werbemitteln zu Preisaktionen<br />
Um den Handel zu unterstützen, liefern<br />
Verlage Werbemittel wie<br />
■Plakate, Folder, Endkundenmagazine,<br />
Displays<br />
■ kostenlose Hörproben-CDs, mit denen<br />
sich Kunden einen Eindruck über die Interpretation<br />
verschaffen und zudem zu Hause<br />
testen können, ob sich das Format auch für<br />
das eigene Gerät eignet<br />
■QR-Codes, um per Smartphone an die<br />
Hörproben zu kommen. Gerade für kleine<br />
Buchhandlungen mit wenig Fläche, die keine<br />
eigene Hörstation aufstellen können, ist<br />
das oft eine praktische Alternative.<br />
Graff: »Hörbuch des Monats«<br />
■ Pro Monat wird ein Hörbuch aus einem Partnerverlag ausgewählt<br />
(in der Regel keine Novität).<br />
■ Kriterien für die Titelwahl sind u.a. Saison (z.B. Humorvolles für die<br />
Sommerferien), aktuelle Graff-Veranstaltungen (z.B. Krimititel während<br />
des Krimifestivals im Herbst), eigene Empfehlungen, Hinweise<br />
bzw. Tipps von Verlagsvertretern.<br />
■ Die Verlage stellen der Buchhandlung in der Regel für 4 verkaufte<br />
Exemplare 1 Freiexemplar zur Verfügung. Der Preis für das Hörbuch<br />
wird also im Aktionsmonat um 25% reduziert. Zudem liefert der Verlag<br />
ein Plakat zum Titel mit dem Aufdruck „Hörbuch des Monats“.<br />
■ Graff präsentiert die Hörbücher mit Plakat prominent auf einem Büchertisch,<br />
in einem eigens dafür reservierten Schaufenster und auf<br />
der Webseite.<br />
Mit Preisaktionen spielen<br />
Auch die Befreiung der Hörbücher von der<br />
Buchpreisbindung bietet mehr Spielraum<br />
für das Hörbuch. Bei Preisaktionen muss<br />
man allerdings prüfen, ob solche Angebote<br />
überhaupt bei der Zielgruppe ankommen:<br />
Lübbe-Audio-Chef Mark Sieper setzt Preisaktionen<br />
gerne ein, um Neukunden den<br />
Einstieg ins Hörbuch zu ermöglichen. Im<br />
Herbst startet der Kölner Verlag eine Aktionsreihe<br />
mit insgesamt 12 Titeln zu cozyund<br />
humoristischen Krimis. Dagegen sind<br />
regelmäßige Hörbuchhörer relativ preisunsensibel,<br />
wenn Inhalt und Ausstattung<br />
überzeugen, schränkt Völker-Sieber ein.<br />
Anlässlich des Taschenbuch-Erscheinens<br />
oder im Rahmen von Verlagsaktionen wie<br />
„Urlaub für die Ohren“ (Der Hörverlag)<br />
oder „Unsere Besten“ (Random House Audio),<br />
die Hörbuchbestseller in einer Sonderausgabe<br />
für 9,99 bzw. 12,99 Euro anbieten,<br />
könnten Preisreduktionen oder Sonderausgaben<br />
aber ein zusätzlicher Kaufanreiz<br />
sein.<br />
Buchhandelsleuchtturm Graff<br />
Eine Buchhandlung, die sehr gute Erfahrungen<br />
mit ausgewählten Preisaktionen gemacht<br />
hat, ist die Braunschweiger Traditionsbuchhandlung<br />
Graff. Stefanie Westenberger,<br />
die die Hörbuchabteilung verantwortet,<br />
setzt seit 15 Monaten erfolgreich die Aktion<br />
„Hörbuch des Monats“ um (Details s.<br />
Kasten). Die Idee dazu hat sie von einer Fortbildung<br />
bei Hörbuch Hamburg mitgebracht.<br />
Das Format eigne sich gut, um saisonal<br />
passende Hörbücher in Szene zu setzen<br />
oder auch auf Veranstaltungen im eigenen<br />
Haus mit einem entsprechenden Titel-<br />
Angebot zu reagieren, sagt Westenberger.<br />
Auch in der Vorweihnachtszeit setzt Graff<br />
auf Aktionspreise: Dann erhalten Kunden,<br />
die eine Graff-Kundenkarte besitzen, 20%<br />
Rabatt auf Kalender, DVDs und Hörbücher.<br />
In der Hörbuchabteilung pflegt Westenberger<br />
eine klare Trennung nach Warengruppen<br />
und eine breite Auswahl:<br />
■In sechs Regalen werden Hörbücher frontal<br />
präsentiert.<br />
■Im unteren Regalabschnitt gibt es die<br />
Möglichkeit, durch weitere Titel zu blättern.<br />
■Für Biografien, Sachbücher und Humortitel<br />
stehen Gondeln bereit.<br />
■Saisonale Aktionen werden auf einem<br />
Hörbuchtisch präsentiert.
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
23<br />
■Im Juni/Juli steht Westenberger drei<br />
Wochen lang auch der prominente Tisch im<br />
Eingangsbereich der Buchhandlung für die<br />
Hörbuchpräsentation zur Verfügung.<br />
Anregung und Orientierung<br />
Prominente Präsentationsflächen wie diese<br />
bleiben im Handel derweil hart umkämpft.<br />
„Wir haben selten Möglichkeiten der Einflussnahme“,<br />
sagt Theresia Singer, Geschäftsführerin<br />
des Kölner Verlags Headroom:<br />
„Aber jetzt konnten wir einen Kölner<br />
Buchladen überzeugen, ein Schaufenster<br />
mit unserer ‚Abenteuer & Wissen‘-Reihe<br />
auszustatten, zu der wir Materialien geliefert<br />
und Ware in Kommission bereitgestellt<br />
haben.“ Der Effekt: Die Aktionsware verkaufte<br />
sich deutlich über dem Schnitt.<br />
Argon-Geschäftsführer Kilian Kissling<br />
sieht vor allem bei der Sortierung noch<br />
Nachholbedarf. Seine Beispiele:<br />
■Kinderbuch: Hier werden Hörbücher vielerorts<br />
noch ohne Alterssortierung in einem<br />
Regal oder in einer Drehsäule gesammelt,<br />
oft zusammen mit Kindermusik, die eigentlich<br />
getrennt präsentiert werden sollte. Für<br />
die Kunden erschwert das die Orientierung.<br />
■Sachbuch/Lebenshilfe: Die Hörbuchabteilung<br />
ist oft an die Belletristik gekoppelt. Es<br />
gibt aber sehr erfolgreiche Sachbuchgenres,<br />
die der Kunde dort gar nicht erwartet. Verlagsbestseller<br />
wie der Lebenshilfe-Titel „Magic<br />
Cleaning“ haben so im Handel kaum eine<br />
Chance. So blieb der Umsatzanteil der<br />
Sortimente an diesem Hörbuch minimal.<br />
Mehr Mut zum Formate-Mix<br />
Orientierung ist das eine, formatübergreifende<br />
Angebote zum selben Autor das andere:<br />
Doppelplatzierung von Buch und Hörbuch<br />
halten die meisten Verlage für sehr<br />
empfehlenswert. „Unsere Kunden sind<br />
längst den Schubladen entstiegen und bewegen<br />
sich geschmeidig zwischen analog und<br />
digital, zwischen Lesen und Hören. Da ergibt<br />
es Sinn, Impulse an unterschiedlichen<br />
Stellen zu setzen“, so Völker-Sieber. Gerade<br />
bei Bestsellerautoren animierten Hörbuchausgaben<br />
neben den Print-Titeln zur spontanen<br />
Mitnahme und zu Doppelkäufen.<br />
Auch bei Graff in Braunschweig werden<br />
ausgewählte Hörbücher in den anderen Abteilungen<br />
präsentiert, vor allem in der Belletristik-Abteilung<br />
oder bei den aktuellen<br />
SPIEGEL-Bestsellern.<br />
Bühnenreifes Hören<br />
Mehr Sichtbarkeit können aber auch Veranstaltungen<br />
bieten, die den Höreindruck in<br />
den Mittelpunkt stellen. Für Schauspieler,<br />
Sprecher und Verleger Jens Wawrczeck ist<br />
das bereits Alltag: 2008 hat er sein Hörbuchlabel<br />
Audoba gegründet, um vergessene Perlen<br />
wieder in den Handel zu bringen. Auch<br />
Bühnenperformances sind für Wawrczeck,<br />
bekannt als Stimme des Peter Shaw in „Die<br />
drei ???“, seit zwei Jahren fester Bestandteil<br />
der Verlagsarbeit. Sein Ziel: mit einem sorgfältig<br />
zusammengestellten Programm eine<br />
persönliche Bindung zum Publikum herzustellen<br />
und damit auch für die Hörbücher zu<br />
werben. Auch in Buchhandlungen tritt<br />
Wawrczeck auf. Allerdings reagierten gerade<br />
die Filialisten eher spröde auf das Angebot,<br />
obwohl gerade die Performances den Verkauf<br />
der Hörtitel ankurbeln.<br />
Wawrczeck sieht hier noch viel Luft nach<br />
oben. Sein Tipp: sich mit Leuten zusammentun,<br />
die Erfahrung haben, gemeinsam<br />
darüber nachdenken, was möglich ist, und<br />
offen für Neues sein.<br />
Eva Killy killy@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Hörbuch live:<br />
Zum Schauplatz einer Hörbuchaufnahme<br />
wurde die<br />
Duisburger Buchhandlung<br />
Lesezeichen (oben). Mit<br />
dem Projekt will Verleger<br />
Werner Boschmann (r., mit<br />
„WAZ“-Redakteur Lars von<br />
der Gönna) die Ruhrgebiets-<br />
Atmosphäre einfangen.<br />
Sprecher und Audoba-Verleger<br />
Jens Wawrczeck (u.)<br />
fasziniert mit seinen Performances<br />
normalerweise<br />
auf großen Bühnen. Seit<br />
rund zwei Jahren tritt er<br />
zudem in Buchhandlungen<br />
auf, so auch Ende Mai in<br />
der Baden-Badener Buchhandlung<br />
Straß.
24 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch Hamburg<br />
»Das Hörbuch ist heute mehr<br />
von Bestsellern abhängig«<br />
Anders als viele Konkurrenten hat Hörbuch Hamburg 2018 Plus gemacht.<br />
Geschäftsführer Johannes Stricker über die Gründe und den Hörbuchmarkt.<br />
Engagement<br />
für das Hörbuch:<br />
Seit 10 Jahren leitet<br />
Johannes Stricker den<br />
Velrag Hörbuch Hamburg,<br />
der 1999 von<br />
Margit Osterwold<br />
gegründet wurde. Seit<br />
2006 gehört der Verlag<br />
zur schwedischen<br />
Bonnier-Gruppe.<br />
Weit oben in einem Bürogebäude<br />
am Paul-Nevermann-Platz, direkt<br />
am Bahnhof Altona, in einem<br />
Eckzimmer mit Vogelblick auf die umgebenden<br />
Hamburger Stadtviertel, liegt das<br />
Büro von Johannes Stricker. Seit 2009 lenkt<br />
der Geschäftsführer von Hörbuch Hamburg<br />
die Geschicke des Verlags, der am 6. Juni<br />
sein 20-jähriges Bestehen gefeiert hat.<br />
Grund zum Anstoßen gibt es auch, weil der<br />
Verlag im vergangenen Geschäftsjahr erneut<br />
mit einem Umsatzplus abschließen<br />
konnte, in einem ansonsten weiterhin angespannten<br />
Marktumfeld. Das Herbstprogramm<br />
mit Spitzentiteln der Thriller-Autoren<br />
Volker Klüpfel und Michael Kobr<br />
(„Draußen“), Jo Nesbø („M“), Delia Owens<br />
(„Der Gesang der Flusskrebse“) oder einer<br />
neuen Lesung der „Schule der magischen<br />
Tiere“ verspricht ähnliche Erfolge.<br />
Das physische Geschäft mit Hörbüchern<br />
war 2018 leicht rückläufig, Sie waren deutlich<br />
im Plus. Woran lag das?<br />
Ich führe es zum einen auf die starken Titel<br />
in unserem Programm zurück, allen voran<br />
Marc-Uwe Klings „Känguru-Apokryphen“,<br />
den neuen Klüpfel-Kobr-Krimi und den<br />
Überraschungserfolg „Es ist nur eine Phase,<br />
Hase“ von Maxim Leo und Jochen<br />
Gutsch. Zum anderen ist unser Umsatz-<br />
Plus aber auch der Beharrlichkeit unseres<br />
Vertriebs zu verdanken. Wir haben uns<br />
nicht davon einschüchtern lassen, dass das<br />
Hörbuch ein Stück weit „kleingeredet“ wird<br />
Fotos: <strong>buchreport</strong>/Lisa Maria Stakre
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
25<br />
und setzen uns etwa dafür ein, dass Buch<br />
und Hörbuch zusammen präsentiert werden,<br />
damit das Hörbuch einen prominenten<br />
Platz im Handel bekommt.<br />
Dennoch: Die positive Bilanz ist vor allem<br />
auf die Toptitel zurückzuführen?<br />
Ja, natürlich. Dennoch rechnen wir in der<br />
Bilanz immer wieder solche Toptitel heraus<br />
und können dadurch beobachten, dass auch<br />
das Standardprogramm wächst. Das heißt:<br />
Wir gewinnen immer mehr Hörer dazu.<br />
Und das nicht nur bei Digitalformaten:<br />
Zwar wächst das Geschäft im digitalen Bereich<br />
besonders gut, aber auch das Hard -<br />
copy-Programm hat 2018 zugelegt.<br />
Die Känguru-Titel ausgenommen, waren unter<br />
den Jahresbestsellern 2018 nur Novitäten.<br />
Ist das Hörbuchgeschäft vor allem novitätengetrieben?<br />
Ich glaube, dass das Hörbuch noch mehr als<br />
früher von Bestsellern abhängig ist. Wenn<br />
es einen Bestseller gibt, wird er auch von<br />
Buchhandlungen gut eingekauft. Marc-Uwe<br />
Kling beispielsweise war überall präsent,<br />
selbst in Bahnhofsbuchhandlungen, die<br />
normalerweise keine Hörbücher verkaufen.<br />
Das befördert natürlich auch die Bestsellerund<br />
Novitätenfixierung. Die ganze Midlist<br />
dagegen wird immer weniger eingekauft.<br />
Die Backlist hat es also schwerer?<br />
Wenn man mal von Klassikern und einigen<br />
Dauersellern absieht, ja. Weniger Schwierigkeiten<br />
gibt es im Kinderbuchbereich: Serien<br />
wie „Die Schule der magischen Tiere“<br />
oder „Conni“ werden nicht alt und auch von<br />
den nachwachsenden Generationen immer<br />
weiter gehört.<br />
Belletristik und Kinderbuch sind mit Abstand<br />
die wichtigsten Warengruppen im Hörbuchbereich,<br />
der Anteil von Ratgeber bzw. Sachbuch<br />
ist deutlich geringer. Auch bei Hörbuch<br />
Hamburg?<br />
Das ist schwer zu sagen, denn zum Sachbuch<br />
zählt zum Beispiel auch ein Hape Kerkeling.<br />
Sicherlich ist die Belletristik bei uns<br />
ein Schwerpunkt, das Sachbuch hat es als<br />
Hörbuch dagegen relativ schwer. Dennoch<br />
achten wir darauf, immer eine konstante<br />
Anzahl an Sach- und Ratgebertiteln im Programm<br />
zu haben.<br />
Die letzte Statistikfrage: Der Durchschnittspreis<br />
für das Hörbuch liegt aktuell bei knapp<br />
unter 12 Euro. Wie ist das bei Ihnen?<br />
Die genaue Zahl kenne ich nicht, ich schätze<br />
aber, dass wir darüber liegen. Beim<br />
Durchschnittspreis wird ja alles verrechnet,<br />
inklusive Sonderausgaben und Kindertitel,<br />
die tendenziell eher günstiger sind. Wenn<br />
man die Formate klarer trennen würde, käme<br />
man meines Erachtens viel näher ans<br />
Buch heran. Zudem hängt der Durchschnittspreis<br />
immer auch von den Verkaufszahlen<br />
ab. Tendenziell achten wir in<br />
unserer Preispolitik darauf, den Buchpreis<br />
nicht zu unterbieten, weil die Produktion<br />
sonst unrealistisch wäre. Auch die Studiokosten<br />
müssen ja mitberechnet werden.<br />
»Wir gewinnen immer mehr Hörer dazu.<br />
Und das nicht nur bei Digitalformaten: Auch<br />
das Hardcopy-Programm hat zugelegt.«<br />
Die Preise werden aber nach Verwertungsstufen<br />
angepasst?<br />
Ja. Wenn wir sehen, dass ein Krimi jetzt nur<br />
im Taschenbuch erscheint, machen wir<br />
auch den Hörbuchpreis niedriger. Dann<br />
kostet das Taschenbuch vielleicht 10 Euro<br />
und das Hörbuch 12 bis 14 Euro. Wenn es<br />
ein Hardcover wäre, würde ein Hörbuch<br />
mit gleichem Umfang 20 Euro kosten.<br />
Wie steht es um das Pricing bei digitalen Versionen?<br />
Das kann man relativ klar beantworten: Der<br />
Preis für digitale Formate liegt im Schnitt<br />
30% unter dem Hardcopy-Preis.<br />
In den letzten Jahren lässt sich einen Trend<br />
hin zu Digitalprodukten beobachten. Liegt<br />
die Zukunft des Hörbuchs im Digitalen?<br />
Ja, ich denke schon. Wobei ich nicht glaube,<br />
dass sie sich ausschließlich auf den digitalen<br />
Markt konzentrieren wird. Es wird das<br />
Hörbuch auch in zehn Jahren noch als haptisches<br />
Produkt geben, auch weil es nach<br />
wie vor ein attraktives Geschenk und ein<br />
schönes Mitbringsel ist. Trotzdem sind die<br />
digitalen Formate natürlich sehr praktisch:<br />
Man kann alles hören, immer auf die einzelnen<br />
Tracks zurückgreifen und auch qualitativ<br />
gibt es kaum einen Unterschied zur<br />
CD. Außerdem sind auch die Hardcopy-Formate<br />
wie CD und MP3 selbst schon digitale<br />
Produkte. Der Unterschied ist also nicht so<br />
groß wie zwischen gedrucktem Buch und<br />
E-Book: Wenn ich ein richtiges Buch in der<br />
Hand habe, kann ich sehen, wie weit ich<br />
schon bin. Das gedruckte Buch vermittelt<br />
ein ganz anderes Lesegefühl.<br />
Sie kooperieren auch mit dem Digitaldienst-
26 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch Hamburg<br />
Paul-Nevermann-Platz 5, 22765 Hamburg<br />
Tel. 040 | 8972<strong>07</strong>80 , info@hoerbuch-hamburg.de<br />
www.hoerbuch-hamburg.de<br />
Hörbuch Hamburg ist ein Hörbuchverlag der deutschen Bonnier-<br />
Verlage mit den weiteren Audiomarken Osterwold und Silberfisch.<br />
Geschäftsleitung Johannes Stricker (GF)<br />
Umsatz<br />
12,9 Mio €<br />
Mitarbeiter<br />
16<br />
Integrierte Verlage/<br />
Programme<br />
Quelle: Die 100 größten Buchverlage<br />
Hörbuch Hamburg, Osterwold audio,<br />
Silberfisch,<br />
leister Bookwire. Worin besteht die Zusammenarbeit?<br />
Für uns ist zum Beispiel die Nutzung des<br />
Tools „BASS“ (Bookwire Audiobook Snipping)<br />
interessant, das die Tracks der Hörbuchtitel<br />
automatisiert auf die optimale<br />
Länge bei Streamingdiensten anpasst. Diese<br />
setzen Hörbuchtitel trackweise ab: Bei<br />
Musik ist ein Lied ein Track, bei Hör -<br />
büchern liegt es letztlich am Verlag, wie er<br />
die Tracks setzt. In der Vergangenheit wurden<br />
die Tracks eigentlich immer nach inhaltlichen<br />
Kriterien gesetzt, wenn also ein<br />
Kapitel zu Ende war oder ein Absatz. Beim<br />
Streaming zählt aber etwas ganz anderes:<br />
Wenn ich doppelt so viele Tracks setze,<br />
dann kriege ich auch doppelt so viel Umsatz.<br />
Sony hat das 2017 sehr erfolgreich umgesetzt<br />
bei „Die drei ???“: Für die Streamingversion<br />
wurde hier alle 1,5 Minuten<br />
ein Track gesetzt.<br />
Wird Tracking auch für Hörbuch Hamburg<br />
künftig eine größere Rolle spielen?<br />
Auch wir nutzen natürlich schon trackbasierte<br />
Plattformen, aber man muss sie mit<br />
Vorsicht genießen. Ich würde zum Beispiel<br />
einen Spitzentitel oder eine Neuerscheinung<br />
aus dem Erwachsenenbereich niemals<br />
im trackbasierten Streaming, das nach<br />
dem Revenue-Share-Model (Details s. S. 9,<br />
Anm. d. Red.) abrechnet, anbieten. Denn<br />
der Erlös, der am Ende beim Verlag als Vergütung<br />
landet, beträgt nur einen Bruchteil<br />
dessen, was der Verlag im Download erhält.<br />
Außerdem: Im Download erhält der Verlag<br />
im Gegensatz zum Streaming immer den<br />
ganzen Betrag, auch wenn das Hörbuch nur<br />
zum Teil gehört wurde.<br />
Wie sieht es mit den Zielgruppen aus: Unterscheiden<br />
sich Hörer auf Streamingportalen<br />
tatsächlich nach wie vor so stark von den<br />
Käufern physischer Hörbücher?<br />
Das ist tatsächlich so: Die Zielgruppe für<br />
das physische Hörbuch ist der Buchhandlungskunde.<br />
Im Schnitt hat er ein höheres<br />
Haushaltsnettoeinkommen, ein höheres<br />
Durchschnittsalter und tendenziell eine<br />
höhere Bildung als der Durchschnittsdeutsche.<br />
Bei Spotify sind eher junge Leute unterwegs,<br />
die zum Beispiel auch viel Musik<br />
hören, vor allem viel Popmusik. Da gibt es<br />
also einen großen Unterschied.<br />
Sie haben im vergangenen Jahr eine Kooperation<br />
mit dem Carlsen-Label Impress Audio<br />
begonnen. Ist eine solche Ausdifferenzierung<br />
der Hörbuchprogramme sinnvoll?<br />
Ich glaube, es ist zu früh, das zu sagen, weil<br />
es für uns zunächst ein Test ist. Dieses Ausprobieren<br />
ist insgesamt gerade im Trend:<br />
Viele Verlage experimentieren damit, was<br />
mit Hörbüchern noch zu machen ist. Und<br />
wir machen das natürlich auch.<br />
Impress Audio zielt vor allem auf junge Erwachsene.<br />
Wie Hörbuch-affin ist diese Gruppe?<br />
Ich glaube, dass sie sehr affin sind. Als ich<br />
vor etwa 20 Jahren mit Hörbüchern angefangen<br />
habe, galt das als ein Format für<br />
Senioren. Wenn ich heute Studenten oder<br />
Auszubildende frage, wer schon einmal ein<br />
Hörbuch gehört hat, dann bleibt keine<br />
Hand unten. Sie sind damit aufgewachsen.<br />
Das trifft auch auf die Carlsen-Impress-<br />
Leserinnen zu. Sie haben keine Berührungsängste<br />
mehr mit dem Hörbuch.<br />
Auch im Bereich Kinderbuch bauen Sie derzeit<br />
aus und haben das Digital-Imprint Kids<br />
Audio aus der Taufe gehoben (s. S. 6). Welche<br />
Chance sehen Sie hier?<br />
Die Nachfrage nach Titeln speziell für Kinder<br />
wächst. Die jungen Eltern, die selbst hören,<br />
suchen auch für ihre Kinder nach Hörstoff.<br />
Diese Nachfrage besser zu bedienen<br />
und gleichzeitig das große Portfolio vor allem<br />
der Bonnier-Kinderbuchverlage ins Audioformat<br />
umzuwandeln, ist unser Ziel bei<br />
„Kids Audio“.<br />
Lässt sich denn die Hörbuch-Zielgruppe<br />
durch neue Formate, Kanäle oder auch Services<br />
noch vergrößern?<br />
Auf jeden Fall. Das zeigen auch Studien wie<br />
die repräsentative Umfrage, die die Amazon-Tochter<br />
Audible jährlich durchführt: Jedes<br />
Jahr kommen neue Hörer dazu, auch
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
27<br />
bei denjenigen, die bereits Hörbücher hören,<br />
gibt es Potenzial. Angebote wie die Tonies<br />
erreichen neue Zielgruppen und auch<br />
durch neue Technologien wie die Smart-<br />
Lautsprecher, die zunehmend zum Inventar<br />
in den Wohnungen werden, lassen sich<br />
neue Hörer gewinnen. Es gibt also noch viel<br />
Spielraum für weitere Innovationen im<br />
Hörbuchbereich.<br />
Inwiefern hat sich die Zielgruppe verändert?<br />
Sie ist größer und jünger geworden. Das<br />
Hörbuch ist in der Mitte der Gesellschaft<br />
angekommen. Früher haben das die Alten<br />
und Sehbehinderten gehört, dann waren es<br />
die Early Adopter, also der Typus Porsche<br />
fahrender Anzugträger, der in der Werbeagentur<br />
arbeitet und gern anspruchsvolle<br />
Sachen hört. Jetzt sind es junge Leute und<br />
mittelalte, Eltern, aber auch der 60-jährige<br />
Lehrer. Die Hörerschaft ist wirklich ganz<br />
breit aufgestellt.<br />
Wie wirkt sich das auf das Marketing aus?<br />
Es hat sich viel verändert: Vor 20 Jahren gab<br />
es in der „Zeit“ alle 14 Tage eine Hörbuch-<br />
Kolumne, in der „Süddeutschen“ jede<br />
Woche. Diese Zeiten sind vorbei. Das hängt<br />
natürlich auch mit der Krise der Zeitschriften<br />
und Zeitungen zusammen. Jetzt erreicht<br />
man die Gruppen viel eher über die<br />
Social- Media-Kanäle. Und auch Blogger<br />
werden immer wichtiger. Das wirkt sich natürlich<br />
auch auf die Pressearbeit aus.<br />
Die Grenze zwischen Presse und Marketing<br />
verwischt immer stärker …<br />
Genau, das ist wirklich eine Herausforderung.<br />
Wir haben das im Moment so gelöst,<br />
dass wir eine Arbeitsgruppe aus Presse- und<br />
Marketingmitarbeitern als Schnittstelle eingerichtet<br />
haben, die diese Kanäle gemeinsam<br />
bedienen.<br />
Und wie steht es mit dem Programm?<br />
Früher hat man versucht, die Hörbuchrechte<br />
der Bestseller zu kaufen. Das ist mittlerweile<br />
ganz anders: Zum einen muss man<br />
die Hörbücher oft schon parallel zum Buch<br />
produzieren, man kann also nicht mehr darauf<br />
warten, ob sich ein Buch als Bestseller<br />
etabliert oder nicht. Zum anderen ist das<br />
Programm breiter geworden, man setzt<br />
auch Titel um, die man früher nicht als Hörbuch<br />
gemacht hätte, z.B. Sachthemen. Die<br />
Zielgruppe dafür erreicht man im Buchhandel<br />
nicht mehr so gut, aber im Internet<br />
funktionieren diese Titel wunderbar. Das<br />
geht so weit, dass wir manche Produktionen<br />
nur fürs Digitale machen, weil diese im<br />
Haptischen nicht mehr funktionieren.<br />
Im vergangenen Jahr hat Random House<br />
DAV übernommen. Nimmt die Marktkonzentration<br />
zu?<br />
Die Übernahme hat meiner Einschätzung<br />
nach keine Auswirkungen auf den Markt,<br />
weil die Verlage sehr unterschiedliche Profile<br />
haben. Aber natürlich haben es die kleinen<br />
unabhängigen Verlage schwerer, an<br />
Lizenzen heranzukommen. Weil wir selbst<br />
zur Bonnier-Gruppe gehören, haben wir<br />
den großen Vorteil, dass wir ein Erstzugriffsrecht<br />
auf die Bonnier-Lizenzen haben.<br />
»Viele Verlage experimentieren damit,<br />
was mit Hörbüchern noch zu machen ist.<br />
Und wir machen das natürlich auch.«<br />
Bei Playern wie Audible spielt es ebenfalls<br />
eine Rolle, ob man ein großes Haus ist oder<br />
ein kleines, ob man zu einem Konzern gehört<br />
oder nicht.<br />
Welche Chancen bestehen dann noch für die<br />
kleinen Verlage?<br />
Ich denke, dass sie sich durch Originalität<br />
hervorheben können, indem sie Perlen ausfindig<br />
machen. Sie müssen ihre Nischen<br />
finden, in denen sie überleben können.<br />
Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung<br />
im Buchhandel?<br />
Damit bin ich nicht zufrieden. Das Problem:<br />
Hörbücher sind im Gegensatz zum<br />
Buch viel häufiger ein Spontankauf, das zeigen<br />
auch verschiedene Studien. Wenn das<br />
Hörbuch nicht im Laden liegt, dann weiß<br />
der Kunde gar nicht, dass es das gibt und<br />
nimmt es auch nicht mit. Ich glaube, dass<br />
das Hörbuch im Handel ein viel größeres<br />
Potenzial hat. Wir sehen das bei einzelnen<br />
Händlern, die mutig sind, ihre Kunden gut<br />
kennen und durch Beratung wirklich etwas<br />
erreichen können. Das kostet natürlich Mühe<br />
und erfordert engagierte Buchhändler,<br />
die das Hörbuch erklären: Beim Buch haben<br />
Sie einen Autor und vielleicht noch einen<br />
Übersetzer. Beim Hörbuch haben Sie<br />
einen Sprecher, Sie haben unterschiedliche<br />
Formate, Sie haben gekürzte und ungekürzte<br />
Lesungen, Hörspiele. Gerade bei der älteren<br />
Generation müssen Sie viel erklären.<br />
Aber dort, wo es umgesetzt wird, sind die<br />
Händler auch erfolgreich.<br />
Eva Killy killy@<strong>buchreport</strong>.de
30 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Kindermedien<br />
Audiowürfel als Schnittstelle<br />
zwischen analog und digital<br />
In bald 1 Mio Haushalten befindet sich inzwischen ein Toniebox-Würfel.<br />
Im Herbst bekommt das Produkt Konkurrenz durch die Tigerbox touch.<br />
Es ist eine Start-up-Geschichte wie aus<br />
dem Lehrbuch: Zwei Väter gründen<br />
ein Unternehmen, um ein Produkt zu<br />
lancieren, das sie sich selbst für ihre Kinder<br />
wünschen: einen kindgerechten Ersatz für<br />
CD-Player und andere Abspielgeräte. Das<br />
Ergebnis bringen sie unter dem Namen<br />
Toniebox auf den Markt. Der stoffbezogene<br />
Lautsprecherwürfel mit digitalem Kern<br />
schlug bei der Zielgruppe junger Eltern<br />
2006 voll ein. Innerhalb der ersten Monate<br />
verkauften die Gründer Patric Faßbender<br />
und Marcus Stahl mit ihrer Firma Boxine<br />
30.000 Exemplare. Mittlerweile ist die millionste<br />
Toniebox produziert, 950.000 Stück<br />
sind abverkauft. Von den zugehörigen<br />
Tonies, den als Spielfigur getarnten Datenträgern,<br />
sind bislang insgesamt 7,5 Mio<br />
Stück über die Ladentheke gegangen.<br />
Das Besondere an dem Konzept des<br />
Audiosystems: Es ist ein Brückenschlag zwischen<br />
analogen und digitalen Medien. In seiner<br />
Keynote auf der Jahrestagung der IG Digital<br />
<strong>2019</strong> fasste Marcus Stahl die Leitlinie<br />
Foto: <strong>buchreport</strong>/Lisa Maria Starke
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
31<br />
von Boxine so zusammen: „Die Zukunft darf<br />
nicht das Motto verfolgen, wie wir alles möglichst<br />
digitalisieren können, sondern wie<br />
man sinnvolle Synergien findet, um das Beste<br />
aus der analogen Welt mit der neuen digitalen<br />
Welt zu verbinden.“ Für die Toniebox-<br />
Erfinder bedeutet das in erster Linie, dass die<br />
Technologie nicht zum Selbstzweck wird.<br />
Patric Faßbender: „Welche Technologie wir<br />
einsetzen, war für uns erst einmal zweitrangig.<br />
Wir sind das Projekt aus Kundenperspektive<br />
angegangen. Das fiel uns als Start-up<br />
natürlich leichter als vielen etablierten Unternehmen,<br />
die sich an vorhandenen technischen<br />
Gegebenheiten orientieren müssen.“<br />
Das Grundprinzip der Toniebox ist simpel.<br />
Die Nutzer kaufen Audiotitel in Form<br />
von Tonies. Um einen Titel anzuhören,<br />
wird die jeweilige Figur auf die Abspielbox<br />
gestellt, mit der sie sich automatisch verbindet.<br />
Dass der Nutzer auf die Inhalte nicht<br />
ohne die Figuren als physische Datenträger<br />
zugreifen kann – obwohl sie in der Cloud<br />
vorgehalten werden und somit theoretisch<br />
über alle internetfähigen Endgeräte abrufbar<br />
wären –, gehört zum Konzept. „Unsere<br />
Philosophie folgt dem Gedanken, dass ein<br />
Kind nicht immer ein Smartphone in die<br />
Hand nehmen sollte, um Audioinhalte abzuspielen“,<br />
erklärt Faßbender.<br />
Klassiker und starke Marken im Fokus<br />
Zunächst war es vornehmlich der Back-Katalog,<br />
den Boxine von den Verlagen zur Verfügung<br />
gestellt bekam. Faßbender zufolge war<br />
das für das junge Unternehmen unproblematisch:<br />
„In dem Kleinkindsegment, in dem<br />
wir unterwegs sind, haben Klassiker glücklicherweise<br />
einen hohen Stellenwert, zumal<br />
viele Eltern sie selbst von früher kennen.“<br />
Wenn Eltern die Tigerente, das Sandmännchen,<br />
das Sams oder den Räuber Hotzenplotz<br />
sähen, spreche das viele von ihnen stärker<br />
an als aktuelle Toptitel. „Insofern sind<br />
wir etwas unabhängiger von den üblichen<br />
Marktregeln als Anbieter von Produkten für<br />
andere Altersgruppen“, glaubt Faßbender.<br />
Das Tonie-Portfolio entwickelt sich stetig.<br />
Bis Ende <strong>2019</strong> sind für die DACH-Region<br />
noch über 30 weitere Hörspiele und Hörbücher,<br />
Musik- und Wissenstitel geplant,<br />
für Kinder im Alter von 3 bis 8 Jahren. Die<br />
Lizenzgeber sind divers, von kleinen und<br />
großen Kinderhörmedienverlagen bis zu<br />
den Entertainment-Konzernen Disney und<br />
Playmobil, von denen im August und September<br />
Figuren ins Portfolio kommen. Die<br />
Mehrzahl der Titel kommt dabei aus dem<br />
hochpopulären Mainstream-Bereich. Neben<br />
Kinderbuchklassikern prägen das Angebot<br />
Marken wie Benjamin Blümchen und Mia<br />
and me. Die Tonies bringen somit vielfach<br />
Character ins Kinderzimmer, die ohnehin<br />
schon den Markt dominieren.<br />
Wo bleibt da die Sichtbarkeit für weniger<br />
bekannte Stoffe? Führt das begrenzte Titelangebot<br />
nicht zwangsläufig zu einer Vereinheitlichung<br />
im Kinderzimmer? Solche Kritik<br />
kann Faßbender in gewissem Maße<br />
nachvollziehen. „Dass wir so viele große<br />
Themen im Portfolio haben, ist keiner Haltung,<br />
sondern unserem Geschäftsmodell<br />
geschuldet.“ Das Unternehmen muss aufgrund<br />
hoher Initialkosten mindestens 5000<br />
Tonies pro Titel produzieren, damit dieser<br />
annähernd rentabel ist. Hintergrund: Zwischen<br />
dem Entschluss für ein Tonieprojekt<br />
und dem fertigen Produkt liegen über 70<br />
Wochen, die bezahlt werden müssen. „Diese<br />
für viele Titel zu hohe Hürde schmerzt<br />
uns auch“, versichert Faßbender. Daher will<br />
Begleiter des<br />
Medienwandels:<br />
Patric Faßbender gründete<br />
2013 gemeinsam mit<br />
Marcus Stahl die Boxine<br />
GmbH. Die beiden Quereinsteiger<br />
(Faßbender war<br />
zuvor Kreativdirektor in<br />
einer Werbeagentur, Stahl<br />
Manager in einem Elektronik-Unternehmen)<br />
konnten<br />
viele Verlage schnell von<br />
ihrem Konzept überzeugen<br />
– andere hatten zunächst<br />
Bedenken. So befürchteten<br />
einige Lizenzgeber im Vorfeld,<br />
dass ihnen durch die<br />
Tonies reguläre Verkäufe<br />
entgehen könnten. Eine<br />
Sorge, die sich Faßbender<br />
zufolge als unbegründet erwiesen<br />
hat. „Ganz im Gegenteil:<br />
Wir bescheren den<br />
Verlagen neue Umsätze.<br />
Wenn wir überhaupt etwas<br />
kannibalisieren, dann das<br />
Medium Audio-CD. Aber<br />
das bricht ohnehin weg. Im<br />
Ausland ist die CD schon<br />
kaum mehr vorhanden – in<br />
Deutschland beschleunigen<br />
wir diese Entwicklung<br />
höchstens minimal.“
32 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Boxine<br />
Grafenberger Allee 120<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/54254054<br />
www.tonies.de<br />
▪ Gründung: 2013<br />
▪ Geschäftsführer:<br />
Patric Faßbender,<br />
Marcus Stahl<br />
▪ Mitarbeiter: rund 130<br />
▪ Produkte: Toniebox,<br />
Tonies<br />
▪ Umsatz 2018:<br />
60 Mio Euro<br />
Tiger Media<br />
Deutschland<br />
Pinnasberg 47<br />
20359 Hamburg<br />
Tel. 040/46896230<br />
www.tiger.media<br />
Ein Unternehmen der<br />
Storydocks GmbH, die<br />
2015 als Tochtergesellschaft<br />
der Verlagsgruppe<br />
Oetinger gegründet<br />
wurde und seit 2018<br />
eigenständig ist<br />
▪ Geschäftsführer:<br />
Till Weitendorf<br />
▪ Produkte: Tigerbooks,<br />
Tigertones, Tigerbox,<br />
Tigertab, Superbuch<br />
Boxine künftig Wege finden, über einen<br />
neuen Ansatz auch unbekanntere Inhalte<br />
ins Tonie-Ökosystem zu integrieren. Noch<br />
ist nichts spruchreif, daher verweist Faßbender<br />
erst einmal auf die Kreativ-Tonies,<br />
die die Möglichkeit bieten, beliebige Inhalte<br />
in das System zu überführen. Es handelt<br />
sich um leere Tonies, die über die hauseigene<br />
App bespielbar sind.<br />
Bibliotheken als Tool im Marketingmix<br />
Trotz aller Beschränkungen des Systems:<br />
Sich durch das bestehende Angebot zu arbeiten,<br />
wäre bereits ein sehr zeitintensives<br />
Projekt – und ein kostenintensives. Jeder<br />
der 120 lieferbaren Tonies kostet 14,99<br />
Euro. Schon für einen Grundstock von<br />
einer Handvoll Figuren bezahlen Eltern<br />
somit bereits so viel wie anderswo für viele<br />
Monate unbegrenzten Streamings. Eine<br />
Alternative zur Anschaffung aller vom Kind<br />
nachgefragten Figuren stellt die Bibliotheksausleihe<br />
dar. Viele öffentliche Büchereien<br />
haben inzwischen Tonies angeschafft.<br />
Als verkaufsschädigend sieht Boxine diese<br />
Entwicklung nicht an. „Wir sind eher der<br />
Ansicht, dass unser Produkt dadurch besser<br />
gefunden wird. Bibliotheken sind für uns<br />
ein Multiplikator, ein Marketing-Tool“, so<br />
Faßbender. Vor allem, weil oft von der<br />
Lokalpresse über die Tonie-Anschaffungen<br />
der jeweiligen Stadtbibliothek berichtet werde.<br />
„Das ist für uns kostenlose PR.“<br />
Beim Marketing setzt Boxine neben klassischer<br />
Pressearbeit vor allem auf Social-<br />
Media-Aktivitäten, denn als Start-up war zu<br />
Beginn nur ein sehr geringer Marketingetat<br />
vorhanden. Faßbender gibt sich selbstbewusst:<br />
„Wir waren da sehr limitiert, was uns<br />
aber nicht geschadet hat. Unser Produkt hat<br />
eine Relevanz, die teure Werbekampagnen<br />
überflüssig macht.“ Die Zielgruppe der jungen<br />
Eltern war für die Ausgangslage des<br />
Start-ups optimal, weil diese sich viel online<br />
umschaut und vernetzt. Schnell entstand<br />
ein Empfehlungsmarketing, das die Nachfrage<br />
rasant wachsen ließ. Diese konnte Boxine<br />
zeitweise nicht decken: Ende 2016, wenige<br />
Monate nach dem Verkaufsstart, war<br />
die Toniebox nicht mehr lieferbar. Das Problem<br />
setzte sich an Ostern 2017 sowie im<br />
folgenden Weihnachtsgeschäft fort: 2017<br />
waren die Tonieboxen bereits im Oktober<br />
ausverkauft. Inzwischen ist Faßbender zuversichtlich,<br />
dass es zu solchen Engpässen<br />
nicht mehr kommen wird, weil das Team<br />
historische Verkaufsdaten generiert und die<br />
Nachfrage jetzt besser einschätzen kann.<br />
Seit es keine Lieferprobleme mehr gibt,<br />
baut das Unternehmen den eigenen Online-Shop<br />
aus. Bis vor Kurzem wurden die<br />
Verkäufe über Tonies.de noch komplett ausgesetzt,<br />
weil Boxine die knappe Ware lieber<br />
dem Handel zur Verfügung stellte. Faßbender<br />
hofft, dass diese Botschaft bei den Vertriebspartnern<br />
ankommt: „Der stationäre<br />
Handel ist uns sehr wichtig. Wir haben ein<br />
erklärungsbedürftiges Produkt, das wir dort<br />
am besten verkaufen können, wo Beratung<br />
stattfindet.“ Der Online-Anteil am Umsatz<br />
beträgt knapp 20%, der Rest entfällt auf die<br />
rund 3500 Verkaufsstellen, hälftig aus dem<br />
Buch- und dem Spielwarenhandel. Von Anfang<br />
an waren auch inhabergeführte Buchhandlungen<br />
dabei.<br />
Alternativangebot für ältere Kinder<br />
Demnächst haben Kunden in vielen<br />
Geschäften die Qual der Wahl, denn ein<br />
neuer Audiowürfel für Kinder steht in den<br />
Startlöchern: Die Storydocks-Tochter Tigermedia<br />
will ab Oktober ihre Tigerbox touch<br />
als alternatives Abspielgerät flächendeckend<br />
in den Handel bringen. Nach einer<br />
einjährigen Testphase, in der über 50.000<br />
Exemplare des Prototypen Tigerbox verkauft<br />
wurden, hat sich das Team unter Führung<br />
von Geschäftsleiter Martin Kurzhals<br />
zu der kostenintensiven Produktentwicklung<br />
entschlossen. Im Gegensatz zum Testmodell<br />
aus dem Jahr 2017 beinhaltet die<br />
Tigerbox touch ein eigenes Betriebssystem,<br />
das ein zusätzliches Endgerät bei der Nutzung<br />
überflüssig macht. Dass die Funktionen<br />
des neuen Audiowürfels weit über die<br />
des Vorgängers hinausgehen, zeigt sich<br />
auch am neuen Preis: Während die Tigerbox<br />
für 39 Euro angeboten wurde, kostet das<br />
erweiterte Produkt nach der Einführungsphase<br />
119,99 Euro – wobei knapp 20 Euro<br />
auf die mitgelieferten Inhalte entfallen.<br />
Dem Audiowürfel von Tigermedia liegt<br />
ein anderes Geschäftsmodell zugrunde als<br />
der Toniebox: Die neue Tigerbox zielt auf<br />
„Power-User“ ab, erklärt Kurzhals. Neben<br />
dem Würfel als Hardware verkauft Tigermedia<br />
den Zugang zu einem über 3000 Audiotitel<br />
enthaltenden Streamingkatalog. Diese<br />
Abo-Verlängerung soll ein zentraler Mehrwert<br />
gegenüber der Toniebox sein. Das ge-
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
33<br />
schlossene System mit seinem großen<br />
Titelangebot, in dem sich die Kinder frei<br />
bewegen können, richtet sich eher an etwas<br />
ältere Kinder. Um auch 2- bis 4-Jährige abzuholen,<br />
die mit der Medienvielfalt überfordert<br />
sind und meist lieber bestimmte Hörspiele<br />
wieder und wieder hören wollen, hat Tigermedia<br />
ein duales System geschaffen. Neben<br />
dem Streamingsystem bieten die Tigercards<br />
einen singulären Zugang: Ähnlich wie die<br />
Toniefiguren lassen sich einzelne Datenträger<br />
erwerben, die sich mit der Audiobox verbinden<br />
und zeitlich unbegrenzten Zugang<br />
zu genau einem Hörtitel bieten.<br />
Herzstück des Angebots soll aber das<br />
Streamingportal als „geschütztes digitales<br />
Umfeld“ sein, so Kurzhals: „Wir bringen<br />
Streaming ins Kinderzimmer, ohne dass die<br />
Kinder Zugriff auf Erwachseneninhalte haben.“<br />
Das geschaffene System will Tigermedia<br />
künftig ausbauen. Für 2020 sind sowohl<br />
neue Hardware als auch neue Streamingkataloge<br />
geplant. Das selbst gesteckte<br />
Ziel lautet: „Wir wollen kindgerechte Angebote<br />
zum digitalen Hören, Lesen, Sehen<br />
und Spielen zusammenführen und so zum<br />
zentralen Medienanbieter fürs Kinderzimmer<br />
werden.“<br />
Der stationäre Handel soll dabei – auch<br />
hier – nicht außen vor bleiben. Dank der<br />
physischen Karten gelangt das eigentlich<br />
rein digitale Produkt „zurück auf die Fläche“,<br />
wirbt Kurzhals. Das Konzept scheint<br />
bei den Händlern anzukommen: Nach der<br />
Spielwarenmesse im Februar hat Tigermedia<br />
mit dem Vorverkauf begonnen – und<br />
jetzt schon die Verkaufsziele für <strong>2019</strong> erreicht.<br />
Der vertriebliche Fokus liegt zunächst<br />
auf großen Spielwaren- und Buchhandelsketten,<br />
aber Kurzhals verspricht,<br />
dass die Vertriebsstruktur 2020 in die Breite<br />
wachsen wird. Bis dahin können kleinere<br />
Filialbetriebe und inhabergeführte Buchhandlungen<br />
nur in Eigeninitiative bei Tigermedia<br />
Bestellungen aufgeben.<br />
Lisa Maria Starke starke@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Toniebox<br />
Tigerbox touch<br />
■ Toniebox: Das Starterset für 79,95 Euro beinhaltet eine Box<br />
in einer der 6 Farbvarianten (Anthrazit, Beere, Grün, Hellblau,<br />
Pink, Rot) und einen farblich passenden Kreativ-Tonie.<br />
■ Produkteigenschaften der Box: Bedienung über einen integrierten<br />
Sensor (der auf Berührungen und Bewegungen reagiert),<br />
7 Stunden Akkulaufzeit, Kopfhöreranschluss, Ladestation<br />
■ Offline-Nutzung: Nachdem ein Titel beim ersten Anhören<br />
übers WLAN heruntergeladen wurde, ist er über den integrierten<br />
Speicher (8 GB) offline verfügbar.<br />
■ Tonies: 120 Titel sind aktuell lieferbar, im Juli kommen<br />
4 weitere hinzu. Alle Tonies kosten je 14,99 Euro.<br />
■ Kreativ-Tonies: Für 11,99 Euro bietet Boxine unbespielte<br />
Figuren mit einer Laufzeit von 90 Minuten an, die über die<br />
App mit allen möglichen Audiodateien befüllt werden können.<br />
Zur Auswahl stehen 24 Ausführungen.<br />
■ Kernzielgruppe: Der Verzicht auf Tasten und Displays<br />
ermöglicht Kleinkindern eine selbstständige Nutzung. Der<br />
Titelkatalog richtet sich vor allem an Kinder im Alter von 3<br />
bis 6 Jahren, wobei auch einige Titel für Kinder ab 7 oder 8<br />
Jahren im Portfolio sind.<br />
■ Verkaufszahlen: Seit 2016<br />
wurden 950.000 Tonieboxen<br />
und 7,5 Mio Tonies verkauft.<br />
Das ursprüngliche Verkaufs -<br />
gebiet (D/A/CH) wurde 2018<br />
um Großbritannien und Irland<br />
erweitert.<br />
■ Tigerbox touch: Es werden 3 Farbmodelle angeboten<br />
(Grün, Lila, Schwarz), denen jeweils ein Tigerticket für 1<br />
Monat und eine Tigercard beiliegen. Der Einführungspreis<br />
beträgt 99,99 Euro, später kostet das Paket 119,99 Euro.<br />
■ Produkteigenschaften der Box: Bedienung übers Touchdisplay,<br />
7 Stunden Akkulaufzeit, Kopfhöreranschluss, Stereoklang,<br />
Nachtlicht, Trageschlaufe, Ladekabel<br />
■ Offline-Nutzung: Der 8-GB-Speicher kann Hörbücher auch<br />
dann verfügbar halten, wenn das Gerät offline ist.<br />
■ Tigertones: Der Streamingkatalog des Abo-Angebots umfasst<br />
aktuell 3100, zum Verkaufsstart im Herbst voraussichtlich<br />
3500 bis 4000 Titel.<br />
■ Tigertickets: Das einer Gutscheinkarte ähnelnde Prepaid-Ticket<br />
ermöglicht einen Zugang zum Streamingkatalog Tigertones<br />
für 1 (9,99 Euro), 3 (24,99 Euro) oder 6 (39,99 Euro)<br />
Monate. Tigertones lässt sich über die App auch ohne die<br />
hauseigene Hardware und auf bis zu 5 Geräten über denselben<br />
Account nutzen.<br />
■ Tigercards: Ausgewählte Einzeltitel werden separat auf<br />
physischen Datenträgern verkauft. Zum Start sind 42 Titel à<br />
5,99 bis 9,99 Euro verfügbar.<br />
■ Kernzielgruppe: Aufgrund der<br />
Gestaltung und Bedienung richtet<br />
sich die Tigerbox eher an (Vor-)-<br />
Schulkinder (4 bis 8 Jahre) als an<br />
Kleinkinder.<br />
■ Verkaufsstart: Oktober <strong>2019</strong>
34 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Sachhörbuch<br />
Wissen und Rat<br />
sinnlich vermitteln<br />
Hörbücher mit Sachthemen erleben derzeit einen Aufschwung.<br />
Im Downloadbereich ist eine breitere und spitzere Abdeckung möglich.<br />
Große Namen im Herbst:<br />
Zu den Spitzentiteln im<br />
Sachhörbuch gehören<br />
„Herbstbunt“ von Thomas<br />
Gottschalk (Random<br />
House Audio), „Sei du<br />
selbst“ von Richard David<br />
Precht (Der Hörverlag) und<br />
„News Diät“ von Rolf<br />
Dobelli (Osterwold audio).<br />
Die aktuelle Sachbuch-Konjunktur<br />
lässt sich auch im Hörbuchmarkt<br />
nachvollziehen: Bei einem vergleichsweise<br />
kleinen Anteil von 3,6% am<br />
physischen Gesamtumsatz 2018 konnte das<br />
Sachhörbuch deutlich zulegen, zuletzt betrug<br />
das Plus im 1. Halbjahr <strong>2019</strong> rund 20%<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die positive<br />
Entwicklung erklärt sich nach Zahlen<br />
von Media Control vor allem aus den Spitzentiteln<br />
„Der Junge muss an die frische<br />
Luft“ (Osterwold audio) – der durch die Verfilmung<br />
stark nachgefragt wurde – und „Becoming“<br />
(Der Hörverlag), also zwei eingelesenen<br />
Biografien von Prominenten, die auch<br />
in Buchform zu Bestsellern avancierten.<br />
Von einer insgesamt steigenden Anzahl<br />
von Hörbuchhörern, die auch in der Breite<br />
die Nachfrage im Sachgenre verstärken<br />
würde, berichtet Heike Völker-Sieber, Sprecherin<br />
des marktführenden Hörverlags, die<br />
sich auf entsprechende Studien, Umfragen<br />
sowie eigene Verkaufsanalysen beruft.<br />
Deutliche Zuwächse gibt es Völker-Sieber<br />
zufolge auf der digitalen Schiene, wo ein<br />
größeres Themenspektrum bedient werde,<br />
da man nicht auf eine festgelegte Anzahl<br />
von Programmplätzen beschränkt sei. Vorteile<br />
verspreche der Downloadmarkt vor allem<br />
bei folgenden Ausgangsbedingungen:<br />
■Kleine Zielgruppe: Titel wie „Ho’oponopono“<br />
(Der Hörverlag) von Ulrich Emil Duprée,<br />
bei denen sich eine CD-Ausgabe aufgrund<br />
des erwartbar kleinen Publikums<br />
nicht kalkulieren lässt.<br />
■Aktuelles Thema: Bei Titeln, die möglicherweise<br />
nur für begrenzte Zeit im Fokus<br />
stehen – wie „Verrat“ (Der Hörverlag) von<br />
Luke Harding über die Trump-Russland-<br />
Connection –, kann der Verlag schneller<br />
reagieren als mit einer CD, die eine Vorlaufzeit<br />
von mindestens zwei Monaten hat.<br />
Fotos: Random House/Susanne Krauss.com; Amanda Berens; Luca Senoner
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
35<br />
■Nachhaltigkeit testen: Den Bestseller „Der<br />
Ernährungskompass“ von Bas Kast hatte<br />
der Hörverlag im Juni 2018 zunächst als<br />
Download herausgebracht. Nachdem er<br />
„über längere Zeit Spitzenpositionen in den<br />
Downloadcharts besetzte“ (Völker-Sieber),<br />
ist er jüngst zusammen mit dem „Hör-<br />
Kochbuch“ in einer Box mit zwei MP3-CDs<br />
erschienen. Die physische Edition beinhaltet<br />
als Bonus ein Exklusivinterview mit dem<br />
Autor im O-Ton.<br />
■Darüber hinaus gäbe es Hörbücher, die<br />
speziell die digital affine Zielgruppe ansprechen,<br />
weiß Christin Dwertmann, Programmleiterin<br />
bei Hörbuch Hamburg und<br />
Osterwold audio. Ein Beispiel seien Fußballerbiografien<br />
wie Per Mertesackers „Weltmeister<br />
ohne Talent“ (Hörbuch Hamburg).<br />
Grundsätzlich sei dies nicht zwangsläufig<br />
nur eine männliche Hörerschaft, da heute<br />
jeder über das Smartphone auch Zugriff auf<br />
eine digitale Hörbibliothek habe und diese<br />
auch nutze, wie die Zuwachsraten in diesem<br />
Vertriebskanal zeigten.<br />
Hörbuchratgeber legen zu<br />
Auch bei Hörbuch Hamburg schaffen Ratgeberthemen<br />
– siehe Bas Kast – vermehrt<br />
den Sprung in den physischen Markt.<br />
Christin Dwertmann: „Insbesondere Lebenshilfe-Themen<br />
waren im Buchhandel<br />
lange Zeit nicht sehr gefragt, jetzt gibt es<br />
dafür eine größere Zielgruppe.“ Als Beispiele<br />
nennt sie „Das Robbins Power Prinzip“<br />
des amerikanischen Motivationstrainers<br />
Anthony Robbins sowie den Ernährungsratgeber<br />
„Fettlogik überwinden“ von Nadja<br />
Hermann, deren jeweiliges Hörbuchpendant<br />
zunächst im Download verkauft wurde<br />
und jetzt als MP3-CD erscheint. Im Herbstprogramm<br />
kommen als Spitzentitel im<br />
Ratgebersegment „Darm mit Charme“ erstmals<br />
als ungekürzte Autorenlesung bei<br />
Hörbuch Hamburg sowie „News Diät“ von<br />
Rolf Dobelli, parallel zur Buchveröffent -<br />
lichung bei Piper, bei Osterwold audio heraus.<br />
Bei Random House Audio hat sich entsprechend<br />
die Reihe „Das kleine Hörbuch<br />
...“ zu Themen wie Achtsamkeit, Meditation<br />
und Glück „erfolgreich im Programm<br />
etabliert“, wie Programmleiterin Anke Susanne<br />
Hoffmann berichtet. Sowohl on- als<br />
auch offline zeige sich eine verstärkte Nachfrage<br />
nach Ratgeberthemen.<br />
Neben Titeln aus dem Segment Lebenshilfe<br />
ständen derzeit das Verhältnis von Mensch<br />
und Natur sowie gesellschaftspolitische<br />
Stoffe im Fokus, so Heike Völker-Sieber. Zu<br />
den Bestsellerautoren im Sachbereich zählen<br />
beim Hörverlag u.a. Eckart von Hirschhausen<br />
(insgesamt über 600.000 verkaufte<br />
Hörbücher auf CD), Yuval Noah Harari<br />
(über 35.000 CDs) und Peter Wohlleben<br />
(mehr als 45.000 CDs). Einfluss auf die<br />
Programmentscheidung haben neben dem<br />
Bestsellerpotenzial des Titels „die Eignung<br />
fürs Hören, eine erwartete große Zielgruppe<br />
und bei Parallelveröffentlichungen seine<br />
Positionierung im Buchverlag“. In den kommenden<br />
Monaten seien sowohl „Das geheime<br />
Band“ von Peter Wohlleben (erscheint<br />
am 12. August parallel bei Ludwig) als auch<br />
der dritte Band von Richard David Prechts<br />
vierteiliger Philosophiegeschichte „Sei du<br />
selbst“ (erscheint am 14. Oktober parallel<br />
bei Goldmann) Anwärter auf Bestsellerplatzierungen.<br />
Konkrete Anlässe und Jubiläen spielen<br />
in der Planung ebenfalls eine Rolle:<br />
■Bei Random House Audio wird im Herbst<br />
der 200. Geburtstag Clara Schumans und<br />
im März 2020 der 250. Geburtstag Friedrich<br />
Hölderlins mit diversen Titeln gefeiert.<br />
■Zum 250. Geburtstag Alexander von<br />
Humboldts ist gerade das Feature „Der unbekannte<br />
Kosmos des Alexander von Humboldt“<br />
von Hans Sarkowicz erschienen, das<br />
den Universalgelehrten, Pionier und Welt-<br />
Bestseller Sachhörbuch<br />
Autor<br />
1. Kerkeling<br />
2. Obama<br />
3. Harari<br />
4. Hawking<br />
5. Harari<br />
6. Enders<br />
7. v. Dreien<br />
8. v. Dreien<br />
9. Wohlleben<br />
10. Beck<br />
11. Lindenberg u.a.<br />
12. Lange<br />
13. Khider<br />
14. Illies<br />
15. Nguyen-Kim<br />
Titel<br />
Verlag<br />
Der Junge muss an d. frische Luft<br />
Becoming<br />
Eine kurze Geschichte d. Menschheit<br />
Kurze Antworten auf große Fragen …<br />
21 Lektionen f. d. 21. Jahrhundert<br />
Darm mit Charme<br />
Christina. Zwillinge als Licht …<br />
Christina. Die Vision des Guten<br />
Das geheime Leben der Bäume<br />
Abenteuer & Wissen: Stephen Hawking<br />
Udo<br />
Sternstunden<br />
Deutsch für alle<br />
1913 – Was ich unbedingt noch …<br />
Komisch, alles chemisch!<br />
Ermittlungszeitraum: 1. Halbjahr <strong>2019</strong>; Preise in Euro<br />
Osterwoldaudio<br />
Hörverlag<br />
Hörverlag<br />
Hörverlag<br />
Hörverlag<br />
Audio Media<br />
Govinda<br />
Govinda<br />
Hörverlag<br />
Headroom<br />
Roof Music<br />
Aufbau Audio<br />
Hb. Hamburg<br />
Der Audio Verlag<br />
RH Audio
36 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Kinder nachhaltig für<br />
Sachthemen begeistern:<br />
Theresia Singer, Geschäftsführerin<br />
von Headroom<br />
Sound Production, will der<br />
trockenen Wissensvermittlung<br />
an Schulen mit der<br />
Reihe „Abenteuer & Wissen“<br />
einen „emotionalen<br />
Zugang“ entgegenstellen.<br />
reisenden in Auszügen aus seinen Schriften<br />
sowie in zahlreichen Interviews mit Forschern<br />
nahebringt.<br />
In der Aufbereitung der Texte liegt für<br />
Völker-Sieber ein wesentlicher Grund für<br />
die wachsende Nachfrage nach Sachthemen<br />
im Hörbuch: „Vermeintlich ‚trockene‘ Inhalte<br />
aus Geschichte, Philosophie, Naturwissenschaft,<br />
Wirtschaft und Politik werden<br />
in Features und Lesungen zum sinnlichen<br />
Hörerlebnis.“ Viele Sachbuchautoren seien<br />
zudem „begnadete ‚Erklärer‘ ihres Fachgebiets“<br />
und somit „ideale Interpreten ihrer<br />
eigenen Texte“. Regelmäßig würden zudem<br />
„originär akustische Projekte ohne Buchvorlage“<br />
umgesetzt, die keine Aussicht auf eine<br />
Bestsellerplatzierung haben.<br />
Anke Susanne Hoffmann von Random<br />
House Audio pflichtet bei: „Oft benötigen<br />
Sachhörbücher mehr Bearbeitung als belletristische<br />
Texte und sind daher anspruchsvoll<br />
in der Umsetzung.“ Zudem sei die Ausstattung<br />
aufgrund von Zusatzmaterial wie<br />
Abbildungen oder Illustrationen meist aufwendiger.<br />
Mitunter spricht jedoch der Umfang der<br />
Illustrationen in der Buchvorlage selbst gegen<br />
eine akustische Umsetzung: „Wir fragen<br />
uns bei jedem Titel, ob man solche Informationen<br />
umsetzen kann oder ob es<br />
reicht, wenn man sie in ein Booklet packt“,<br />
erläutert Christin Dwertmann. Ein Beispiel<br />
hierfür ist der Titel „Runter mit dem Bluthochdruck“<br />
von Jörn Klasen (ZS Verlag).<br />
Das Layout besteche zwar durch die gelungene<br />
Kombination von Text, Grafiken und<br />
Rezepten, gerade diese Besonderheit mache<br />
das Buch aber ungeeignet für eine Übertragung<br />
ins Hörbuch, so Dwertmann.<br />
Wissensvermittlung auf Augenhöhe<br />
Die Möglichkeiten des Mediums Hörbuch<br />
macht sich seit mittlerweile 15 Jahren auch<br />
die Reihe „Abenteuer & Wissen“ zunutze.<br />
„Hier stimmt alles: Inhalt, Dramaturgie, Detailliertheit,<br />
Abwechslung, die Hintergrundgeräusche<br />
und Sprecher. Das informative<br />
Booklet sorgt für eine zusätzliche Vertiefung“,<br />
schrieb die Jury 2014 über den Reihentitel<br />
„Antoine de Saint-Exupéry. Vom<br />
Himmel zu den Sternen“, der als bestes Sachhörbuch<br />
für Kinder ausgezeichnet wurde.<br />
Theresia Singer, Geschäftsführerin von<br />
Headroom Sound Production, hat die Reihe<br />
2004 als erste Sachhörbuch-Reihe für Kinder<br />
gestartet, um „auf Augenhöhe“ mit der<br />
Zielgruppe „über eine abenteuerliche Geschichte<br />
emotional Wissen“ zu vermitteln.<br />
Für jede Produktion wird ein Autor beauftragt,<br />
„Wesen und Leben eines berühmten<br />
Menschen nahezubringen“ und dabei auch<br />
eine Brücke zur Neuzeit zu schlagen, „indem<br />
Experten zu Wort kommen, die heute<br />
in ähnlichen Bereichen arbeiten und damit<br />
die historische Errungenschaft erfahrbarer<br />
machen können“, beschreibt Singer das<br />
Konzept.<br />
Die aufwendig produzierte Reihe im<br />
Markt zu platzieren, habe lange gedauert,<br />
berichtet die engagierte Verlegerin, Produzentin<br />
und Regisseurin. Dass heute „ganze<br />
Familien nach den Hörbüchern reisen und<br />
sich bilden“ – wie begeisterte Kunden-<br />
E-Mails den Verlag wissen lassen –, sei vor<br />
allem Mund-zu-Mund-Propaganda zu verdanken.<br />
Zur Vermarktung tragen außerdem<br />
regelmäßige Kooperationen mit der „Zeit“<br />
bei, so auch im Jubiläumsjahr der Reihe:<br />
■Ab Juli wird „Die große Entdecker-Box.<br />
Geniale Künstler und Denker“ im Online-<br />
Shop der „Zeit“ sowie in den Printausgaben<br />
des Kindermagazins „Zeit Leo“ sowie der<br />
wöchentlichen „Zeit“-Ausgabe beworben.<br />
■Die exklusiv für die „Zeit“ zusammengestellte<br />
sechsteilige Edition beinhaltet die<br />
Produktionen „Isaac Newton“, „Stephen<br />
Hawking“, „Mark Twain“, „Frida Kahlo“,<br />
„Michelangelo“ sowie „Charles Darwin“ und<br />
kostet 59,95 Euro.<br />
■Da sich nach Singers Erfahrungen eine<br />
Box in diesem Umfang schwer im Buchhandel<br />
verkaufen lässt, wird hier ein Dreier-<br />
Bundle mit den Hörbüchern zu Alexander<br />
von Humboldt, Edmund Hillary und Albert<br />
Einstein zum Preis von 28 Euro angeboten.<br />
Die steigende Nachfrage wird durch die<br />
Platzierung auf der aktuellen Bestsellerliste<br />
der 15 erfolgreichsten Sachhörbücher bestätigt,<br />
wo mit „Stephen Hawking. Der Superstar<br />
des Universums“ ein Titel aus der Reihe<br />
vertreten ist. Im internen Verlagsranking<br />
befinden sich die Hörbücher zu Darwin,<br />
Humboldt und zur Titanic an der Spitze.<br />
Pro Jahr kommen im Schnitt vier neue Titel<br />
dazu, 2020 wird das 50. „Abenteuer & Wissen“-Hörbuch<br />
lieferbar sein. On- und Off -<br />
line-Verkäufe würden sich nicht kannibalisieren,<br />
sagt Singer, sondern im Gegenteil<br />
„gegenseitig befruchten“.<br />
Nicole Stöcker stoecker@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Fotos: Monika Nonnenmacher
tacheles!<br />
Hörbuch bei<br />
Herbst <strong>2019</strong><br />
ROOFMUSIC<br />
Mit Musik<br />
der<br />
WDR Big Band<br />
Matthias Brandt VÖ: 22.08.<br />
Blackbird<br />
Karen Köhler VÖ: 28.08.<br />
Miroloi<br />
Die<br />
Biografie<br />
Roger Willemsen & die WDR Big Band VÖ: 23.10.<br />
Unterwegs. Vom Reisen<br />
Hanno Koffler I Ronald Reng VÖ: 02.09.<br />
Miro<br />
Tom Müller VÖ: 28.08.<br />
Die jüngsten Tage<br />
Neuer<br />
Erscheinungstermin<br />
10.10.<br />
Jasna Fritzi Bauer I Carmen Buttjer VÖ: 28.08.<br />
Levi<br />
20 Jahre<br />
tacheles!<br />
Iffland-Ring<br />
an<br />
Jens Harzer<br />
Deniz Yücel I Recai Hallaç VÖ: 10.10.<br />
Agentterrorist<br />
Hildegard Knef<br />
Der geschenkte Gaul & Das Urteil<br />
lieferbar<br />
www.roofmusic.de<br />
Jens Harzer | Klaus Mann<br />
Mephisto<br />
lieferbar
38 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Atmende Bücher<br />
Die »Generation Kopfhörer«<br />
verlangt neue Hörerlebnisse<br />
Der digitale Wandel lässt die Produzenten nach neuen Ansätzen suchen.<br />
Label-Chef Eduardo Garcia über neue Technik und Potenziale für die Branche.<br />
Experimentierfreudig:<br />
Die Autorin Cornelia Funke<br />
und Eduardo Garcia,<br />
Inhaber des Produktionsstudios<br />
German Wahnsinn<br />
(Hamburg), liefern Hörern<br />
neue Sounderlebnisse.<br />
Im Jahr 2016 haben sich der Inhaber des<br />
Produktionsstudios German Wahnsinn,<br />
Eduardo Garcia, und die Bestseller-Autorin<br />
Cornelia Funke zusammengetan, um unter<br />
ihrem neu gegründeten Label „Atmende<br />
Bücher“ die Hörbuchfassungen von Funkes<br />
Kinder- und Jugendbüchern zu veröffent -<br />
lichen. Im Juli <strong>2019</strong> erscheint die dritte Produktion<br />
„Das Labyrinth des Fauns“. Für die<br />
szenische Lesung haben Garcia und sein<br />
Team erstmals mit 3D-Soundtechnik gearbeitet.<br />
Das heißt, die Sprecherstimme (Tom<br />
Vogt), Geräusche und Musik wurden so gesetzt,<br />
dass sich für den Hörer, der einen Kopfhörer<br />
nutzt, ein dreidimensionales Klangerlebnis<br />
wie im Dolby-Surround-Film ergibt.<br />
Im Interview spricht Garcia über das große<br />
Potenzial der digitalen Technik und die veränderten<br />
Ansprüche der Zielgruppe.<br />
Sie sind 2016 mit Atmende Bücher gestartet.<br />
Wie fällt Ihre Bilanz aus?<br />
Sehr gut, denn gleich der Start war ein großer<br />
Erfolg: Unsere erste szenische Lesung,<br />
„Drachenreiter – Die Feder eines Greifs“, ist<br />
auf der SPIEGEL-Bestsellerliste gelandet.<br />
Wir haben sogar mehr als 17.000 Exem -<br />
plare der hochpreisigen CD verkauft. Auch<br />
die zweite Produktion, das Hörspiel „Drachenreiter<br />
– Die Vulkan-Mission“ lief gut,<br />
und unsere erste US-Veröffentlichung „The<br />
Griffinsʼ Feather“, rein digital, wurde vor<br />
Kurzem als „Most Notable Children Recording<br />
2018“ ausgezeichnet und als bestes<br />
Hörbuch für den Digital Book World Award<br />
nominiert. Wir denken, dass auch unser<br />
neuestes Hörbuch „Das Labyrinth des<br />
Fauns“ daran anschließen kann.<br />
„Drachenreiter – Die Vulkan-Mission“ hatten<br />
Foto: Tim Ohnsorge
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
39<br />
Sie von der Buchveröffentlichung losgekoppelt.<br />
Ging das Konzept auf?<br />
Wir haben nacheinander sämtliche Formate<br />
auf den Markt gebracht, also CD, Download<br />
und Streaming, und haben im Buchhandelsvertrieb<br />
schon gemerkt, dass es ohne<br />
gleichzeitige Buch-PR nicht so einfach ist.<br />
Die CD ist aber unterm Strich gut gelaufen.<br />
Mit dem Streamingergebnis sind wir sehr<br />
zufrieden. Hier muss man einfach nur<br />
mehr Geduld mitbringen und die Umsätze<br />
längerfristig betrachten.<br />
Also muss nicht unbedingt der Buchverkauf<br />
den Hörbuchverkauf ankurbeln?<br />
Das Buch hilft enorm und idealerweise<br />
kombiniert man beides, aber am Ende geht<br />
es um die ganzheitliche Idee. „Die Vulkan-<br />
Mission“, das Spin-off zur Drachenreiter-<br />
Reihe, wurde erst für eine App entwickelt,<br />
dann von Cornelia Funke zum Hörspiel<br />
umgeschrieben, und vielleicht wird es ja<br />
noch auf andere Art und Weise rezipiert<br />
werden, als Buch, E-Book oder später vielleicht<br />
als Netflix-Serie.<br />
„Das Labyrinth des Fauns“ erscheint aber<br />
wieder zeitgleich als Buch und Hörbuch.<br />
Ja, und zwar weltweit am 2. Juli. Wir haben<br />
die deutschen Rechte am Hörbuch und<br />
bringen unsere Produktion in Kooperation<br />
mit dem Fischer Verlag heraus. Die Marketing-Kraft<br />
des großen Verlages merken wir<br />
natürlich deutlich. Im Vergleich zum Buch-<br />
Budget ist unser Budget eher klein. Wir<br />
bespielen andere Kanäle und setzen dabei<br />
gezielt auf den Aspekt Hochwertigkeit und<br />
Innovation.<br />
Was zeichnet denn eine hochwertige Hörbuchproduktion<br />
aus?<br />
Für uns steht immer die Frage im Vordergrund,<br />
wie wir den vorliegenden Stoff zu einem<br />
lebendigen Hörerlebnis machen können.<br />
Jede Form der Darbietung und der Rezeption<br />
hat dabei eigene Erfordernisse und<br />
eigene Möglichkeiten, die wir ausschöpfen<br />
wollen. Wir produzieren mit unserem Produktionsstudio<br />
German Wahnsinn ja auch<br />
für viele andere Verlage und Marken, und<br />
auch dort gehen wir immer mit diesem Ansatz<br />
heran: in allen Bereichen das Maximum<br />
an Qualität zu bringen. Es gibt sehr<br />
viele, schnell produzierte Hörbücher, aber<br />
das war nie unsere Herangehensweise.<br />
Wächst bei aufwendigen Hörspielproduktionen<br />
der Verkaufsdruck?<br />
Nein, denn in der Art, wie wir produzieren,<br />
ist der Aufwand oft identisch. Wir konzeptionieren<br />
und kalkulieren ganzheitlich, da<br />
wir ja alle Gewerke stellen, vom Sprechercasting<br />
über das Sounddesign, die Komposition,<br />
Hörspielbearbeitung und Regie bei<br />
der Aufnahme bis hin zum Mix und fertigen<br />
Master.<br />
Welche Vertriebskanäle sind für Atmende<br />
Bücher am wichtigsten?<br />
Unsere CDs werden nach wie vor über den<br />
stationären Handel und online verkauft. Mit<br />
„Das Labyrinth des Fauns“ gehen wir jetzt<br />
das erste Mal zeitgleich physisch und im<br />
Streaming auf den Markt und sind gespannt,<br />
wie sich das auswirken wird. Wir<br />
haben anhand unserer ersten drei Produktionen<br />
schon sehen können, dass beides gut<br />
funktioniert, aber es zeigte sich auch, dass<br />
man die Märkte getrennt beurteilen muss.<br />
Bei den physischen CDs hat man feste<br />
Abläufe im Handel und am Ende eines<br />
bestimmten Verkaufszeitraums die Verkaufszahlen.<br />
Im digitalen Bereich werten<br />
wir die Daten schneller aus und regieren<br />
entsprechend.<br />
Punkten Cornelia Funkes physische Hör -<br />
bücher auch durch die Backliststärke?<br />
Ja, auf jeden Fall, es sind Evergreens, das<br />
sieht man an den Produktionen, die bei<br />
Jumbo oder Oetinger Audio im Programm<br />
sind. Vor allem, wenn diese immer mal wieder<br />
neu gestaltet werden. Auch für Atmende<br />
Bücher rechnen wir damit, dass der Absatz<br />
unserer Produktionen lange anhält.<br />
Die Autorin ist ja offen für verschiedene Formate.<br />
Wird es bei Ihnen in Zukunft auch<br />
Apps oder Games zu ihren Büchern geben?<br />
Wir konzentrieren uns bei Atmende Bücher<br />
immer auf die Geschichte und wie man diese<br />
am besten erzählen kann. Dabei bleiben<br />
wir offen für kreative und innovative<br />
Lösungsansätze im Storytelling. Je nach<br />
Stoffumsetzung und Anforderung, z.B. im<br />
Virtual- und Augmented-Reality-Bereich, arbeiten<br />
wir auch mit anderen Partnern zusammen.<br />
Cornelia Funke ist aber vorsichtig<br />
mit solchen Projekten und überlegt sich<br />
sehr genau, welche Idee sie in welcher<br />
Form umsetzt.<br />
Im Musikmarkt wurde 2018 laut Bundesverband<br />
Musikindustrie erstmals mit Streaming<br />
mehr Umsatz gemacht als mit CDs – wie lange<br />
geben Sie der Musik-CD noch?<br />
Ihre Zeit ist im Grunde vorbei. Witzigerweise<br />
kommt im Musikmarkt jetzt die Kassette<br />
»Der Lebens -<br />
zyklus der CD<br />
neigt sich im<br />
Erwachsenenmarkt<br />
bereits<br />
dem Ende zu.«
40 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Atmende Bücher<br />
▪ 2016 gegründet von<br />
der Kinder- und Jugendbuchautorin<br />
Cornelia<br />
Funke und dem Produktionsstudio-Inhaber<br />
Eduardo Garcia.<br />
▪ Sitz: Hamburg<br />
▪ Mitarbeiter: 4<br />
Bisherige Veröffent -<br />
lichungen:<br />
▪ Drachenreiter – Die<br />
Feder eines Greifs<br />
(2016)<br />
▪ Drachenreiter – Die<br />
Vulkan-Mission (2017)<br />
▪ Dragon Rider – The<br />
Griffins’ Feather (2018)<br />
▪ Das Labyrinth des<br />
Fauns (<strong>2019</strong>)<br />
www.atmende-buecher.de<br />
German Wahnsinn<br />
▪ 2010 gegründet, Produktionsstudio<br />
für Musik,<br />
Film, Werbung und<br />
Hörspiele, Musikkomposition,<br />
Audio-Postproduktion<br />
und Sounddesign.<br />
▪ 6 Regie- und 5 Aufnahmeräume<br />
auf 500 qm<br />
▪ Sitz: Hamburg<br />
▪ Mitarbeiter: 12<br />
www.germanwahnsinn.de<br />
Stand: Juni <strong>2019</strong>;<br />
Quelle: <strong>buchreport</strong><br />
zurück. Auch Vinyl wird immer eine Nische<br />
behalten, weil es diesen Nostalgie-Faktor<br />
gibt. Mit einer CD-Nostalgie rechne ich aber<br />
nicht, da ist zu viel Plastik im Spiel. Die<br />
physische Musik-CD ist tot.<br />
Wird dieser Trend auf den Hörbuchmarkt<br />
übergreifen?<br />
Ja, bestimmt. Wie schnell das geht, ist<br />
schwer zu sagen, aber ich glaube, der<br />
Lebenszyklus des Formats neigt sich im<br />
Erwachsenenmarkt bereits dem Ende zu.<br />
Auch Downloads werden langsam aussterben.<br />
Im Kinder- und Jugendbereich, also für<br />
die Zielgruppe bis etwa 12 Jahre, wird sich<br />
die Hörbuch-CD sicher noch etwas länger<br />
halten, weil sie ein haptisches Geschenk ist.<br />
Da gibt es inzwischen aber tolle neue Formate<br />
wie die „Tonies“ oder den „Mobi-Stick“.<br />
Das heißt, der Medienalltag wird in abseh -<br />
barer Zeit komplett digital sein?<br />
Absolut. Er ist es ja fast schon. Morgens bittet<br />
man seinen Smartspeaker, die Lieblingsmusik<br />
abzuspielen, nutzt die Fahrt ins Büro<br />
für die neuesten Audionachrichten und<br />
abends hört man Podcast-Stories, während<br />
man seine Bahnen schwimmt. Es werden<br />
ständig digitale Audioinhalte konsumiert.<br />
Das sieht man auch an der „Generation<br />
Kopfhörer“. Deren veränderte Mediennutzung<br />
bietet uns ein großes Potenzial, denn<br />
alle Kopfhörer sind mögliche Abspielstationen,<br />
und diese wollen mit Inhalt gefüttert<br />
werden.<br />
Sie müssen Ihr Tonstudio also technisch immer<br />
breiter aufstellen?<br />
Wir sind oft auf internationalen Messen unterwegs,<br />
um innovative Entwicklungen zu<br />
entdecken, die wir einsetzen können, und<br />
wir bilden uns ständig weiter. Wir haben<br />
vor etwa zwei Jahren eine eigene Digital-<br />
Unit gegründet, die sich speziell um Kundenprojekte<br />
aus diesem Bereich kümmert.<br />
Haben sich für German Wahnsinn damit<br />
neue Märkte erschlossen?<br />
Unbedingt. Bei so vielen neuen Geräten, die<br />
sich bespielen lassen: geogetrackte Kopfhörer,<br />
Audio-Sonnenbrillen, Smartspeaker,<br />
Entertainment-Konzepte für selbstfahrende<br />
Autos usw. Viele Unternehmen setzen inzwischen<br />
auf unsere Expertise und das Prototyping<br />
für immersive und aufwendig produzierte<br />
Audioinhalte als die zukunftsweisende<br />
Form des Storytellings. Sei es für<br />
Werbung, interne oder externe Marken -<br />
kommunikation, Sachinhalte oder Podcasts.<br />
Und was bedeuten die technischen Trends<br />
für das Hörbuchlabel?<br />
Dass wir von Anfang an die verschiedenen<br />
auditiven Verwertungsmöglichkeiten mitdenken:<br />
Welches Abspielgerät ist relevant<br />
und mit welcher Technik transportieren wir<br />
welchen Inhalt am besten? Wir müssen<br />
nicht zwingend alle neuesten Tools verwenden.<br />
Es ist technisch vieles möglich, aber<br />
am Ende muss es der Geschichte dienen.<br />
Das ist das Wesentliche.<br />
Wie können die Verlage die neuen technischen<br />
Möglichkeiten für sich nutzen?<br />
Ich denke, dass die 3D-Sound-Produktion<br />
im Hörbuch und Hörspiel an Bedeutung<br />
gewinnen wird, denn sie ist eine faszinierende,<br />
neue Form der Audioerzählung, die<br />
sogar in erweiterter Form Möglichkeiten<br />
für Interaktion bietet – Stichwort Gamification.<br />
Das ist auch für weitere Bereiche interessant:<br />
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen bei<br />
einer Stadtführung im Hamburg mittels<br />
Smart-Tech in einem akustischen Hologramm<br />
zur historischen Hammaburg der<br />
Karolingerzeit. Wir erstellen zum Beispiel<br />
gerade einen Audio-Buchtrailer-Prototypen,<br />
mit dem man in die Welt von Cornelia Funkes<br />
„Reckless“ buchstäblich eintreten kann.<br />
Wenn per Kopfhörer gehört wird, kann der<br />
Nutzer durch Interaktion selbst bestimmen,<br />
wie die Geschichte sich entwickelt.<br />
Dadurch erhält man einen personalisierten<br />
Mehrwert, wie zum Beispiel dass man sich<br />
zu einem Gewinnspiel navigieren kann.<br />
Eine neue Form der Werbung?<br />
Ganz genau. Wir kombinieren die Geschichte<br />
mit neuen Sound-Technologien<br />
und machen daraus den „Trailer der Zukunft“.<br />
Im nächsten Schritt müssen wir<br />
überlegen, wie auch der Handel das gewinnbringend<br />
einsetzen kann. Da gilt es<br />
möglicherweise, klassische Strukturen etwas<br />
aufzubrechen. Die Buchbranche geht<br />
dort immer noch sehr konservativ vor und<br />
verschenkt meiner Ansicht nach Potenzial.<br />
Es kommt eine neue Generation von Konsumenten<br />
auf uns zu. Die ist viele verschiedene<br />
Medienformate gewöhnt und technisch<br />
anders ausgerüstet. Für die „Digital<br />
Natives“ müssen wir vom Inhalt ausgehend<br />
alle möglichen und sinnvollen Kanäle bespielen.<br />
Da wird es in Zukunft noch sehr<br />
viele spannende Möglichkeiten geben.<br />
Ulrike Peters peters@<strong>buchreport</strong>.de
42 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Kinderhörbuch<br />
Weltmusik und Klassik<br />
bringen Kinder zum Tanzen<br />
Marko Simsa gehört zu den bekannten Größen im Kindermusikmarkt.<br />
Beim Jumbo Verlag sind seine Werke eine tragende Säule des Programms.<br />
Musikalischer Entertainer:<br />
Marko Simsa präsentiert<br />
seit 30 Jahren Konzert- und<br />
Theaterprogramme für<br />
Kinder. Das Bild zeigt ihn<br />
(2.v.l.) zusammen mit den<br />
Musikern Marwan Abado,<br />
Amirkasra Zandian und Salah<br />
Ammo (v.l.) bei der Vorstellung<br />
von „Das bunte<br />
Kamel“ (2018), einer Geschichte,<br />
die Kindern die<br />
Musik und Kultur des Orients<br />
näherbringen soll.<br />
Wenn Eltern ihm augenzwinkernd<br />
sagen: „Wir können Ihre Stimme<br />
nicht mehr hören“, ist der Wiener<br />
Theaterkünstler und Produzent Marko Simsa<br />
glücklich. Heißt es doch, dass der Nachwuchs<br />
seine Hörbücher so intensiv genießt,<br />
dass die Erwachsenen dabei an ihre Grenzen<br />
stoßen. Mehr könne sich ein Künstler<br />
nicht wünschen. Und auch das macht ihn<br />
zufrieden: Nach 20 Jahren im deutschsprachigen<br />
Kinderhörbuchmarkt ist die Nachfrage<br />
nach seinen unterhaltenden Klassik-<br />
Produktionen noch immer ungebrochen.<br />
Seit rund 30 Jahren tritt Simsa mit seinen<br />
Musiker-Kollegen in Konzerthäusern in<br />
seiner Heimat Österreich und in Deutschland<br />
auf, um Kinder für klassische Musik<br />
von Beethoven bis Vivaldi oder aber Weltmusik<br />
von Europa bis Lateinamerika zu<br />
begeistern. Seit genau 20 Jahren ist dabei<br />
der Hamburger Hörbuch- und Buchverlag<br />
Jumbo sein verlegerischer Partner im<br />
deutschsprachigen Buchmarkt.<br />
Bei Jumbo erschienen seine Erstlinge<br />
„Mit Ketchup und Pommes Frites“ (1998),<br />
eine Boogie-Produktion, sowie das Barock-<br />
Stück „Geburtstagskonzert für die Prinzessin“<br />
(1999), und ab 1999 folgten regelmäßig<br />
CD-Produktionen, die Simsa im Zusammenhang<br />
mit seinen Klassik-Kinderkonzerten<br />
oder als eigenständige Studioaufnahmen<br />
entwickelte. Zudem entstand die<br />
Bilderbuch-Reihe „klingende Bilderbücher“<br />
zu verschiedenen Musikstücken, für die der<br />
Jumbo-Verlag unterschiedliche Illustratoren<br />
heranzieht. Aktuell umfasst das Portfolio elf<br />
„klingende Bilderbücher“ (Bilderbücher mit<br />
CD) und mehr als 40 Musikhörspiele.<br />
Foto: Erika Mayer
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
„Wir haben von Marko Simsa insgesamt<br />
über 800.000 Bücher und<br />
CDs verkauft, wobei die CDs deutlich<br />
vor den Büchern rangieren“,<br />
teilt Gabriele Swiderski, Geschäftsführerin<br />
und Vertriebsleiterin bei<br />
Jumbo, mit. Als Spitzentitel bei den<br />
Büchern nennt sie „Peter und der<br />
Wolf“ von Sergej Prokofjew mit<br />
mehr als 49.000 verkauften Exemplaren.<br />
Spitzentitel des CD-Programms<br />
sei „Mozart-Hits für Kinder“<br />
mit über 46.000 verkauften<br />
CDs. Damit sei Marko Simsa<br />
eine der tragenden Säulen des Jumbo-Programms,<br />
ergänzt Programmleiter<br />
Ulrich Maske.<br />
Mozarts Musik als Auftakt<br />
Insbesondere die Musik von Wolfgang<br />
Amadeus Mozart habe seinen<br />
Erfolg auf dem Hörbuchmarkt begründet,<br />
schildert Simsa seinen<br />
Werdegang. Im Hörbuchformat<br />
reißt die Nachfrage nach Mozart<br />
nicht ab. Und eines seiner ersten<br />
Bühnenprogramme, „Nachtmusik<br />
und Zauberflöte – Mozart für Kinder“,<br />
steht noch immer auf seinem<br />
Live-Spielplan. Das Konzept, die<br />
Kinder auf eine musikalische Reise<br />
durch die bekannten Werke mitzunehmen,<br />
kommt gut an – schließlich<br />
darf das Publikum bei der holprigen<br />
Kutschfahrt wie zu Mozarts<br />
Zeiten kräftig mittrampeln.<br />
Auch bei den CD-Produktionen<br />
lässt der Erzähler die Kinder in die<br />
Lebenszeit der Komponisten eintauchen,<br />
und häufig ist auch dort<br />
die Interaktion ein wesentlicher<br />
Teil des Konzepts. Wenn es zum<br />
Stück passt, fordert der Erzähler die<br />
Kinder auf, sich zu bewegen, zu<br />
klatschen oder mitzusingen, aber<br />
stets ohne pädagogischen Ansatz.<br />
„Auf der Bühne erlebe ich hautnah,<br />
wie gut etwas bei den Kindern ankommt“,<br />
sagt Simsa. Dies versuche<br />
er später auch bei den CD-Produktionen<br />
zu berücksichtigen. Da er<br />
nach Konzerten positive Rückmeldungen<br />
zu seinen CDs erhalte, sei<br />
er sicher, dass das Konzept auch im<br />
Kinderzimmer aufgehe.<br />
Sein eigenes Faible für klassische<br />
Musik habe er im Alter von<br />
etwa 10 Jahren entdeckt, erinnert<br />
sich Simsa. Heute sei sein Zielpublikum<br />
im Durchschnitt deutlich<br />
jünger als 10 Jahre. „Ab der weiterführenden<br />
Schule interessieren<br />
sich viele Kinder nicht mehr für<br />
Klassik, dann ist andere Musik cooler“,<br />
zeigt er sich realistisch. Bei den<br />
Jüngeren haben die Eltern aber<br />
noch Einfluss, und in vielen Familien<br />
zählt klassische Musik – vor<br />
allem berühmte Werke wie „Karneval<br />
der Tiere“, „Die vier Jahreszeiten“<br />
oder „Der Nussknacker“ –<br />
noch immer zur Allgemeinbildung.<br />
„Mein Ziel ist es, spielerisch und<br />
humorvoll den Appetit zu wecken“,<br />
sagt Simsa. So mancher junge<br />
Hörer findet als Erwachsener zur<br />
Klassik zurück, hat er festgestellt.<br />
Instrumente und Kultur<br />
Der Jumbo-Verlag begleitet das Jubiläum<br />
der Zusammenarbeit zu<br />
diesem Herbst mit einem Aktionspaket<br />
für den Buchhandel. Ein Plakat<br />
für den POS und ein Infofolder<br />
zu Simsas Werken sollen für Aufmerksamkeit<br />
sorgen. Bestandteil<br />
des Pakets sind fünf „klingende<br />
Bilderbücher“ aus der Backlist sowie<br />
zwei neue Titel, die im September<br />
zeitgleich auch als Hörbuch-CD<br />
erscheinen:<br />
■„Das Zookonzert“ mit kurzen sinfonischen<br />
Stücken zu verschiedenen<br />
Tieren, illustriert von Silke Brix<br />
■„Das große Weihnachtskonzert<br />
für die ganze Familie“ mit traditioneller,<br />
klassischer und moderner<br />
Musik, illustriert von Gisela Dürr.<br />
Außerdem erscheint das Hörbuch<br />
„Gitarren-Hits für Kinder“<br />
(Sept.), das Kindern ab 5 Jahren verschiedene<br />
Saiteninstrumente und<br />
ihre Spielweisen nahebringen soll.<br />
Hier zieht Simsa wie schon bei vorherigen<br />
Produktionen Stücke aus<br />
unterschiedlichen Stilrichtungen<br />
und Epochen heran und zeigt so die<br />
große Vielseitigkeit des Instruments<br />
und der Kompositionen.<br />
Ulrike Peters peters@<strong>buchreport</strong>.de<br />
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Annette Betz,<br />
dem Marktführer<br />
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44 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Libro.fm<br />
Audible-Konkurrenz punktet<br />
mit Downloads im Handel<br />
US-Audioanbieter Libro.fm hat sich als Partner des Indie-Handels etabliert.<br />
Das Start-up aus Seattle arbeitet mit über 700 Buchhändlern zusammen.<br />
Ein kleines Team:<br />
Gerade einmal sieben<br />
Mitarbeiter sorgen dafür,<br />
dass bei Libro.fm alles<br />
reibungslos läuft. Auf dem<br />
Foto v.l. Carl Hartung,<br />
Stephanie Ballien, Mark<br />
Pearson und Nick Johnson.<br />
Es fehlen Jason Machacek,<br />
Madison Mullen und Albee<br />
Romero.<br />
Seit Jahren dominiert die Hörbuchplattform<br />
Audible den amerikanischen<br />
Audiomarkt fast nach Belieben.<br />
Doch mit Libro.fm hat sich im Schatten der<br />
Amazon-Tochter ein kleiner Anbieter erfolgreich<br />
in einer Nische etabliert, die dem übermächtigen<br />
Marktführer wegen seiner Anbindung<br />
an Amazon weitgehend verschlossen<br />
bleibt: den unabhängigen US-Buchhandel.<br />
Libro.fm wurde 2014 von CEO Mark<br />
Pearson, Carl Hartung und Yaw Anokwa in<br />
Seattle gegründet. Letzterer ist frühzeitig<br />
ausgestiegen, für ihn kam Nick Johnson als<br />
Partner und Kreativdirektor ins Team. In<br />
der Kellerbar von Indie-Buchhändler Third<br />
Place Books hatten die passionierten Buchleser<br />
und Audiohörer in vielen Diskussionen<br />
nach Alternativen zu Amazon und Audible<br />
gesucht. Pearson: „Irgendwann stand<br />
eine eigene Audioplattform im Raum; aber<br />
es hat dann doch noch zwei Jahre gedauert,<br />
bis wir das Startkapital zusammenhatten.“<br />
Mundpropaganda als Treiber<br />
Von Beginn war den Jungunternehmern<br />
klar, dass sie vom Hörbuch-Direktverkauf<br />
an Konsumenten nicht leben konnten. Ein<br />
starker Partner musste her und wurde u.a.<br />
nach Gesprächen mit Robert Sindelar, dem<br />
Ko-Partner von Third Place Books und damaligen<br />
Präsidenten der American Booksellers<br />
Association (ABA), schnell gefunden.<br />
Im November 2016 wurde die Kooperation<br />
mit dem US-Buchhändlerverband besiegelt.<br />
160 Indies waren zum Start im Boot.<br />
Es war vor allem Mundpropaganda, die<br />
die Zahl der mit Libro.fm zusammenarbeitenden<br />
Buchhandlungen sprunghaft hat an-<br />
Fotos: Libro
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
45<br />
steigen lassen – von 215 im Sommer 2018<br />
über 561 Anfang dieses Jahres bis zu den<br />
aktuell 720 Partnerbuchhandlungen. Beide<br />
Seiten feiern die Kooperation als großen Erfolg,<br />
den so niemand erwartet hatte.<br />
„Libro.fm versteht Indie-Buchhändler<br />
und wie wir arbeiten“, sagt Chris Morrow<br />
von Northshire Books in Manchester Center,<br />
Vermont. Mark Pearson gibt das Kompliment<br />
zurück: „Ein Indie-Buchhändler ist<br />
das Herz und die Seele seiner Nachbarschaft<br />
und weiß besser, was sich in seinem Laden<br />
verkauft als jeder Algorithmus.“ Das letzte<br />
Wort hat ABA-Chef Oren Teicher: „Das Audiogeschäft<br />
war im unabhängigen Buchhandel<br />
viele Jahre zufallsgeprägt, jetzt gibt es ein<br />
im Alltag einfach umzusetzendes Konzept,<br />
das dem Handel nicht nur Zusatzumsatz in<br />
die Kasse bringt, sondern auch noch ein gutes<br />
Kundenbindungsinstrument ist.“<br />
Libro.fm arbeitet mit allen namhaften<br />
US-Audioproduzenten zusammen und bietet<br />
Zugriff auf ca. 125.000 verschiedene<br />
Hörbücher. Kunden können Downloads<br />
entweder einzeln erwerben oder im Abonnement.<br />
Letzteres entwickelt sich zum großen<br />
Renner: <strong>2019</strong> liegt der Abo-Verkauf<br />
nach fünf Monaten um 300% über dem vergleichbaren<br />
Zeitraum des Vorjahrs.<br />
Und so funktioniert das digitale Abonnement<br />
von Libro.fm:<br />
■Die Mitgliedschaft kostet im Monat 14,99<br />
Dollar.<br />
■Alle 4 Wochen kann dafür ein Audiobook<br />
heruntergeladen werden.<br />
■Der Download im ersten Monat ist umsonst.<br />
■Wer mehr als ein Buch hören möchte, bekommt<br />
pro Download 30% Rabatt.<br />
■Die iOS- und Android-App von Libro.fm<br />
ist kostenlos.<br />
■Durch den Verzicht auf DRM kann der Titel<br />
auf jedem beliebigen Gerät (Handy, Tablet,<br />
PC) gehört werden.<br />
■Die Mitgliedschaft ist jederzeit kündbar.<br />
Wem die Konditionen bekannt vorkommen,<br />
so ist das kein Zufall. Audible hat dafür<br />
ganz unübersehbar Pate gestanden.<br />
Pearson: „Wir müssen Audible eigentlich<br />
dankbar sein, denn ohne sie wären wir vermutlich<br />
nie auf die Idee gekommen, ins<br />
Audiogeschäft einzusteigen.“<br />
Jede Buchhandlung hat auf der Startseite<br />
ihrer Homepage einen individuell gestalteten<br />
Audiobook-Banner geschaltet. Je nach-<br />
Wachstum mit dem Turbo<br />
Die große Resonanz der Indie-Buchhändler auf das Angebot von<br />
Libro.fm überrascht in den USA niemanden. Jenseits des Atlantik<br />
spielen (insbesondere digitale) Hörbücher mittlerweile in einer eigenen<br />
Liga. Es geht um viel Geld, denn die Audioverlage liefern einen<br />
Umsatzrekord nach dem andern ab:<br />
■ 2017 wurden rekordträchtige (geschätzte) 2,5 Mrd Dollar (+23%)<br />
mit Audiobooks umgesetzt.<br />
■ Dahinter steht eine um 22% gewachsene Nachfrage.<br />
■ Seit 2013 wurde der Umsatz nahezu verdoppelt.<br />
■ Dieses Wachstum geht in erster Linie auf das Konto des Digital -<br />
geschäfts mit dem Smartphone als Lieblingsabspielgerät der Hörer.<br />
■ Die Umsatzumfrage 2018 läuft noch, aber alles andere als ein wei -<br />
terer zweistelliger Wachstumsschub wäre eine große Überraschung.<br />
So wie das Audiogeschäft<br />
aus der Nische<br />
heraus in den Mainstream<br />
hineingewachsen<br />
ist, hat sich auch die früher<br />
nur lose organisierte<br />
Audio Publishers Association<br />
(APA) professionell<br />
neu aufgestellt. Mit<br />
Michele Cobb als Executive<br />
Director hat vor drei<br />
Jahren eine erfahrene<br />
Audio-Expertin die Zügel<br />
in die Hand genommen.<br />
Ihre Hauptaufgabe ist<br />
die strategische Planung<br />
der APA und die Vermarktung<br />
von erfolgreichen<br />
Hörbuchaktionen<br />
wie die Poster-Kampagne<br />
„Celebrate Audiomonth“<br />
im Juni (Foto). In Cobbs Beritt fällt auch die Organisation der APA-<br />
Jahreskonferenz im Rahmen der US-Buchmesse BookExpo in New<br />
York. In diesem Jahr hat die Branche mit den Füßen ihre Stärke gezeigt:<br />
Über 600 Teilnehmer waren dabei, so viel wie nie zuvor.<br />
Hier wurde auch die aktuelle Hörerumfrage vorgestellt:<br />
■ 50% aller Amerikaner haben 2018 ein Buch gehört (2017: 44%).<br />
■ Die meisten Audiobook-Nutzer (55%) sind unter 45 Jahre alt.<br />
■ 74% (69%) der Befragten hören Audiobooks beim Autofahren, 68%<br />
(71%) bei der Arbeit im Haushalt.<br />
Getragen wird das lukrative Audiogeschäft in den USA sowohl von<br />
<strong>spezial</strong>isierten Hörbuchverlagen wie Recorded Books als auch von<br />
den großen Publikumsverlagsgruppen:<br />
■ Viele Top-Verlage haben den Hörbuchmarkt als attraktiven Content-<br />
Schauplatz mit viel Potenzial für zusätzliches Einkommen entdeckt.<br />
■ Bei Penguin Random House (PRH), Hachette Book Group (HBG),<br />
Simon & Schuster und HarperCollins haben zweistellige Zuwächse<br />
mit digitalen Hörbüchern rückläufige E-Book-Verkäufe aufgefangen.
46 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Service zum Hören:<br />
In besonders umsatz -<br />
starken Buchhandlungen<br />
werden Hörstationen für<br />
interessierte Kunden eingerichtet,<br />
die jeder Buch<br />
händler individuell<br />
gestaltet. Im Bild v.l.:<br />
Fountain Bookstore (Richmond,<br />
Virginia), Owl Books<br />
(Ogden, Utah) und Avid<br />
Bookshop (Athens, Georgia).<br />
dem, wie viel Zeit der Buchhändler investieren<br />
will, leitet er per Mausklick entweder direkt<br />
zu Libro.fm weiter oder gestaltet eigene<br />
Einstiegsseiten für die Partnerschaft, die<br />
letztlich aber auch per Kaufbutton zu<br />
Libro.fm führen.<br />
Mitmachen ist einfach:<br />
■Buchhändlern entstehen keine Kosten.<br />
■An jedem Einzelverkauf (ohne Abo) sind<br />
sie mit 15% Umsatzanteil beteiligt.<br />
■Für jedes verkaufte Monatsabonnement<br />
werden einmalig 15 Dollar gutgeschrieben.<br />
■Pro getätigtem Abo-Umsatz erhält der<br />
Buchhändler monatlich eine Umsatzbeteiligung<br />
von 10%.<br />
■Ähnlich wie die Leseexemplare beim gedruckten<br />
Buch haben Buchhändler zudem<br />
vorab Zugang zu kostenlosen „Hörexemplaren“,<br />
ein Service, den sie im letzten Jahr<br />
140.000-mal genutzt haben.<br />
Abschiedsbrief an Audible<br />
Viele Indies hatten von Anfang an ein offenes<br />
Ohr für das Start-up, aber einen messbaren<br />
Schub gab es im Januar nach einem<br />
in den sozialen Medien veröffentlichten<br />
„Abschiedsbrief“ von Denvers Indie-Ikone<br />
The Tattered Cover an Audible. Der Blog-<br />
Eintrag hatte sich wie ein Lauffeuer nicht<br />
nur im Internet, sondern auch im Buchhandel<br />
und in den Printmedien verbreitet. Pearson:<br />
„Die Resonanz war überwältigend; wir<br />
wurden wochenlang von Anfragen überrannt,<br />
von Indies, aber auch wechselwilligen<br />
Kunden.“<br />
Auch diesen Aspekt hat das Libro.fm-<br />
Team in seiner Planung berücksichtigt,<br />
denn Kunden, die von einem anderen Anbieter<br />
wechseln wollen, werden tatkräftig<br />
unterstützt: Zum Einstieg erhalten Neu-<br />
Abonnenten für 14,99 Dollar drei Hör -<br />
bücher statt einem, danach greift die normale<br />
Mitgliedschaft.<br />
Noch gilt dieses (wie das gesamte) Angebot<br />
nur für Kunden aus den USA und Kanada,<br />
aber das soll sich im kommenden Jahr<br />
ändern: Mark Pearson und seine insgesamt<br />
sechs Kollegen arbeiten an einem internationalen<br />
Auftritt von Libro.fm. „Wir planen<br />
den zeitgleichen Auftritt in möglichst vielen<br />
Ländern.“ Ob auch Deutschland dabei sein<br />
wird, lässt er vorerst noch offen, dafür sei es<br />
noch zu früh. „Wir haben uns in den USA<br />
Zeit gelassen und wir nehmen uns auch international<br />
die Zeit, die wir brauchen.“ Fest<br />
steht, dass erneut lokale Buchhändler den<br />
Auftritt mittragen sollen.<br />
Während Pearson im Sinne der globalen<br />
Expansion demnächst viel Zeit im Flieger verbringen<br />
wird, wird in Seattle parallel an Stellschrauben<br />
für die Optimierung der Präsenz<br />
im nordamerikanischen Buchhandel gedreht:<br />
■ Das Marketing soll in der zweiten Jahreshälfte<br />
u.a. mit Anzeigen und Sonderangeboten<br />
intensiviert werden, um mehr neue<br />
Fans für das Hörbuch zu gewinnen.<br />
■Nachdem Testläufe in unterschiedlichen<br />
Regionen positiv angenommen wurden,<br />
können interessierte Buchhändler seit einiger<br />
Zeit Hörstationen installieren; ein Serviceangebot,<br />
das von Händlern und Kunden<br />
gleichermaßen gut genutzt wird.<br />
Anja Sieg sieg@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Fotos: Fountain Bookstore; Owl Books; Avid Bookshop
ZWEI DER GRÖSSTEN GESCHICHTENERZÄHLER<br />
UNSERER ZEIT TREFFEN AUFEINANDER<br />
• erstmalig komplett in 3D Sound<br />
• ein Audioerlebnis, als wäre man mittendrin<br />
• ungekürzt gelesen von Tom Vogt,<br />
der Stimme von Colin Firth, und Cornelia Funke<br />
• basierend auf dem oscarprämierten<br />
Meisterwerk »Pan's Labyrinth«<br />
• das Buch erscheint zeitgleich bei FISCHER am 2. Juli<br />
1 MP3-CD · 423 Minuten<br />
ISBN: 978-3-9816539-3-9<br />
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48 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
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Vertrieb<br />
Ulrich Richter<br />
Tel. 0041/44/25485-22<br />
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Auslieferung<br />
Deutschland<br />
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Österreich<br />
Mohr Morawa<br />
Presse<br />
Ruth Geiger<br />
Tel. 0041/44/25485-46<br />
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Schweiz<br />
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Paul-Nevermann-Platz 5, 22765 Hamburg<br />
Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-0, www.hoerbuch-hamburg.de<br />
E-Mail: info@hoerbuch-hamburg.de<br />
Kontakte<br />
Vertrieb<br />
Ullstein Buchvlg.<br />
GmbH<br />
Tel. 030/23456-348<br />
kundenservice@<br />
ullstein-buchverlage.de<br />
Auslieferung<br />
Deutschland<br />
Distribook<br />
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Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-110<br />
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hoerbuch-hamburg.de<br />
Österreich<br />
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Presse<br />
Tessa Müller<br />
Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-14<br />
t.mueller@<br />
hoerbuch-hamburg.de<br />
Schweiz<br />
Buchzentrum AG<br />
Thomas Meyer<br />
Wolkenbruchs waghalsiges<br />
Stelldichein mit der Spionin<br />
Okt., 5 CDs, ca. 355 Min., ca. 22,00 €,<br />
Sprecher: Thomas Meyer, ISBN 978-3-257-80408-9<br />
Nach dem Bruch mit seiner frommen jüdischen<br />
Familie wird Motti von Schicksals -<br />
genossen aufgenommen. Wie sich bald<br />
zeigt, haben die aber weit mehr als nur<br />
gegenseitige ii Unterstützung im Sinn: Sie trachten nach der Weltherrschaft.<br />
Bisher allerdings völlig erfolglos. Erst als Motti das Steuer<br />
übernimmt, geht es vorwärts. Doch eine Gruppe von Nazis hat das<br />
gleiche Ziel – und eine gefährlich attraktive Agentin.<br />
Jo Nesbø<br />
Messer<br />
Aug., 2 MP3-CDs, 850 Min., 24,00 €,<br />
Sprecher: Uve Teschner,<br />
ISBN 978-3-95713-172-0<br />
Eines Morgens erwacht Harry Hole – ohne<br />
jede Erinnerung an die Nacht. Seine Kleidung<br />
ist voller Blut. Für den ehemaligen<br />
Star des Osloer Polizeipräsidiums beginnt<br />
ein wahrer Albtraum. Er steht vor seiner härtesten Prüfung. Der 12.<br />
Fall für Harry Hole – aufreibender und abgründiger als je zuvor!<br />
Messerscharf gelesen von Uve Teschner.<br />
Dror Mishani<br />
Drei<br />
Sept., 6 CDs, ca. 426 Min., ca. 24,00 €,<br />
Sprecher: Franz Dinda, ISBN 978-3-257-80409-6<br />
Eine Frau sucht ein wenig Trost, nachdem<br />
ihr Mann sie und ihren Sohn verlassen hat.<br />
Eine zweite Frau sucht nach einem Zuhau-<br />
se und nach einem Zeichen von Gott, dass<br />
sie auf dem richtigen Weg ist. Eine dritte<br />
Frau sucht etwas ganz anderes. Sie alle finden denselben Mann. Es<br />
gibt vieles, was sie nicht über ihn wissen, denn er sagt ihnen nicht<br />
die Wahrheit. Aber auch er weiß nicht alles über sie.<br />
Delia Owens<br />
Der Gesang der Flusskrebse<br />
Juli, 2 MP3-CDs, 650 Min., 22,00 €,<br />
Sprecherin: Luise Helm,<br />
ISBN 978-3-95713-177-5<br />
In den 1960er-Jahren schwirren viele Gerüchte<br />
über Kya Clark durch die ruhige<br />
Küstenstadt Barkley Cove. Isoliert lebt sie<br />
im Marschland, bis zwei junge Männer auf<br />
die wilde Schöne aufmerksam werden. Als einer der beiden tot aufgefunden<br />
wird, sind sich die Bewohner sicher: Das „Marschmädchen«“<br />
ist schuld. Packend gelesen von Luise Helm.<br />
Martin Suter<br />
Allmen und der Koi<br />
Okt., 4 CDs, ca. 347 Min., ca. 20,00 €,<br />
Sprecher: Gert Heidenreich, ISBN 978-3-257-804<strong>07</strong>-2<br />
Eine Einladung von „Unbekannt“ lockt<br />
Allmen nach Ibiza auf ein exklusives Anwesen.<br />
An einem Teich erwartet ihn ein älterer<br />
Mann und zeigt ihm seine kostbaren Kois.<br />
Einer der Fische – der wertvollste – ist verschwunden.<br />
Die Detektei Allmen International erhält den Auftrag,<br />
„Boy“, fast eine Million wert, ausfindig zu machen. Allmen und seine<br />
Crew bekommen Einblick in eine kuriose Sammelleidenschaft.<br />
Tessa Hennig<br />
Von wegen Dolce Vita!<br />
Juli, 2 MP3-CDs, 13,00 €, 783 Min.,<br />
ISBN 978-3-95713-184-3<br />
Hippies, Herz und Humor – großer<br />
Urlaubsspaß von Bestsellerautorin Tessa<br />
Hennig. „Angie“ Schirner war schon in<br />
den 68ern ein echtes Blumenkind und ist<br />
im Herzen auch heute noch ein Hippie.<br />
Ganz anders ihre Tochter Janis, die ein Leben wie aus der Rama-<br />
Werbung führt – spießig und sicher. Ein turbulenter Roadtrip durch<br />
den Süden ändert alles!
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
49<br />
Anzeigen<br />
Anika Decker<br />
Wir von der anderen Seite<br />
Juli, 2 MP3-CDs, 600 min., 20,00 €,<br />
Sprecherin: Katja Riemann,<br />
ISBN 978-3-95713-186-7<br />
Als Rahel aus einem heftigen Fiebertraum<br />
erwacht, versteht sie erst mal gar nichts. Wo<br />
ist sie, warum ist es so laut hier, was sind<br />
das für Schläuche überall. Nach und nach<br />
beginnt sie zu verstehen: Sie ist im Krankenhaus, sie lag im Koma!<br />
Katja Riemann liest den Debütroman der Drehbuchautorin von<br />
»Keinohrhasen« – persönlich, humorvoll, emotional.<br />
Markus Osterwalder<br />
Bobo Siebenschläfer.<br />
Drinnen ist was los!<br />
Sept., 1 CD, 40 Min., 11,00 €,<br />
Sprecherin: Katrin Gerken,<br />
ISBN 978-3-8337-4031-2;<br />
EAN 4012144-40312-4<br />
Gemütliche Drinnenideen für ungemüt -<br />
liche Draußentage! Bei Kälte, Wind und<br />
Regen bleibt Bobo einfach<br />
im Haus. Denn drinnen kann man sich<br />
wunderbar verkleiden und Theater spielen oder mit Waldschätzen<br />
basteln und musizieren. Bobos neuestes Abenteuer – wie immer<br />
mit vielen Geräuschen und Musik!<br />
▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />
JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH<br />
Henriettenstr. 42a, 20259 Hamburg<br />
Tel. 040/429300-0, info@jumbo-medien.de<br />
www.jumbo-medien.de<br />
Kontakt<br />
Vertrieb/Werbung<br />
Claudia Kretschmer<br />
Tel. 040/42930402-53<br />
c.kretschmer@jumbo-medien.de<br />
Auslieferung<br />
Deutschland<br />
Koch, Neff & Oetinger<br />
Österreich<br />
Medienlogistik Pichler<br />
Presse<br />
Kristina Fischer<br />
Tel. 040/4293040-27<br />
k.fischer@jumbo-medien.de<br />
Schweiz<br />
AVA<br />
Stefan Greschik<br />
Wieso? Weshalb? Warum?<br />
ProfiWissen. Weltraum (6)<br />
Juli, 1 CD, 85 Min., 13,00 €,<br />
ISBN 978-3-8337-4047-3; EAN 4012144-40472-5<br />
Für Ben steht fest: Er möchte später einmal<br />
Astronaut werden. Zusammen mit seinen<br />
Freunden Jette, Finn und Lilli darf er die<br />
Ferien in einem Spacecamp für Kinder verbringen!<br />
Dort erfahren die WissensProfis alles über unser Sonnensystem,<br />
Planeten, Sterne und außerirdisches Leben in anderen<br />
Galaxien.<br />
▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />
Marko Simsa<br />
Klassik für Babys.<br />
Traumhaft schöne Melodien<br />
Juni, 1 CD, 40 Min., 28,00 €, ISBN 978-3-8337-3392-5;<br />
EAN 4012144-33922-5<br />
Zur Ruhe kommen mit klassischer Musik!<br />
Neben sanften Melodien zum Schlummern<br />
und Träumen finden sich auf dieser CD<br />
lebendige Stücke, die unterschiedliche<br />
Erlebnisse und Gefühle widerspiegeln. Zwölf hochwertige Kunstdrucke<br />
von Louise Heymans bieten zudem eine zauberhafte Ergänzung<br />
zu den Kompositionen.<br />
▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />
Alice Pantermüller<br />
Mein Lotta-Leben.<br />
Alles Bingo mit Flamingo!<br />
Das Ori ginal-Hörspiel zum Film<br />
Aug., 2 CDs, 160 Min., 12,00 €,<br />
ISBN 978-3-8337-4068-8; EAN 4012144-40682-8<br />
Lottas filmreifer Alltagswahnsinn! Nach 15<br />
Bänden „Mein Lotta-Leben“ kommt die<br />
Bestsellerreihe von Alice Pantermüller und<br />
Daniela Kohl endlich in die Kinos! Die Verfilmung ist ein bunter<br />
Kinospaß für die ganze Familie. Das Original-Hörspiel zum Film<br />
erscheint pünktlich zum Filmstart am 29.8.<br />
▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />
Andreas H. Schmachtl<br />
Missi Moppel. Detektivin für alle Fälle.<br />
Das Geheimnis im Turmzimmer und<br />
andere Rätselhaftigkeiten (1)<br />
Juni, 3 CDs, 3 Std. 40 Min., 15,00 €, Sprecher:<br />
Christian Rudolf, ISBN 9978-3-8337-4<strong>07</strong>6-3;<br />
EAN 4012144-4<strong>07</strong>62-7<br />
Die Miss Marple unter den Katzen! Als<br />
Detektivin für alle Felle … äh Fälle hat man<br />
einiges zu tun! Die Schule muss von einem mysteriösen Phantom<br />
befreit und der wertvolle Wunderpott zurückgeholt werden und<br />
noch vieles mehr. Für tollkühne und unerschrockene Spürnasen!<br />
▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />
Antje Babendererde<br />
Schneetänzer<br />
Sept., 5 CDs, 450 Min., 20,00 €,<br />
Sprecher: Carla Swiderski/Aleksandar Radenkovic,<br />
ISBN 978-3-8337-4084-8; EAN 4012144-40842-6<br />
Die Suche nach der eigenen Identität … Als<br />
Jacob erfährt, dass sein Vater nicht, wie er<br />
bisher geglaubt hat, eine flüchtige Urlaubsbekanntschaft<br />
seiner Mutter war, sondern<br />
ein Cree-Indianer, macht er sich auf den Weg in den Norden Kanadas<br />
und findet nicht nur zu seinem Vater, sondern auch zu sich<br />
selbst.<br />
▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion
50 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Anzeigen<br />
Klaus-Peter Wolf<br />
Todesspiel im Hafen.<br />
Sommerfeldt räumt auf (3)<br />
Juni, 4 CDs, 320 Min., 20,00 €,<br />
Sprecher: Klaus-Peter Wolf<br />
ISBN 978-3-8337-3979-8; EAN 4012144-39792-8<br />
Teil 3 der Bestsellerreihe! Noch sitzt Dr.<br />
Sommerfeldt in der JVA. Doch seine Freundin<br />
Cordula will die Schuld für seine Verbrechen<br />
auf sich ihnehmen und das kann er nicht zulassen. Deshalb<br />
schmiedet er Pläne für seinen Ausbruch … Wie immer mitreißend<br />
gelesen vom Autor selbst!<br />
▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />
Rolf Dobelli<br />
News Diät – Wie Sie die Informationsflut<br />
meistern und klarer denken<br />
Sept., 3 CDs, 225 Min., 16,00 €,<br />
Sprecher: Frank Stöckle, ISBN 978-3-86952-426-9<br />
Bestsellerautor Rolf Dobelli lebt seit vielen<br />
Jahren gänzlich ohne News – und kann die<br />
befreiende Wirkung aus erster Hand schildern.<br />
Machen Sie es wie er: Klinken Sie<br />
sich aus. Und genießen Sie ein Leben mit klarerem Denken, wertvolleren<br />
Einsichten, besseren Entscheidungen und tollen Hör -<br />
büchern. Denn nun haben Sie Zeit, sie auch wirklich zu hören!<br />
Ella Dove<br />
Fünf Wörter für Glück<br />
Sept., 6 CDs, 480 Min., 20,00 €,<br />
Sprecherin: Julia Nachtmann,<br />
ISBN 978-3-8337-4091-6; EAN 4012144-40912-6<br />
Sag Ja zum Leben! Heidi versucht sich in<br />
London als Schauspielerin zu etablieren, als<br />
ein schwerer Unfall ihr Leben von einem<br />
Tag auf den anderen verändert. Mithilfe<br />
eines Fünf-Punkte-Plans Pl begibt sie sich auf die Suche nach Glück<br />
und einem neuen Leben. Herzerwärmend gesprochen von Julia<br />
Nachtmann.<br />
▪ Publikumswerbung ▪ Buchhandelsaktion<br />
Andrea Sawatzki<br />
Andere machen das beruflich<br />
Die Bundschuhs, Band 4<br />
Okt., 5 CDs, 18,00 €, 375 Min.,<br />
ISBN 978-3-86952-428-3<br />
Endlich bietet sich für Gundula Bundschuh<br />
die Gelegenheit, auf eigenen Füßen zu<br />
stehen. Denn Matzʼ Lehrerin fällt aus – und<br />
Gundula soll für sie einspringen. Eine echte<br />
Herausforderung, der sich Gundula kurz entschlossen stellt. Neues<br />
von Familie Bundschuh – voller Humor gelesen von der Bestsellerautorin.<br />
ZDF-Verfilmung in Planung.<br />
OSTERWOLDaudio<br />
Paul-Nevermann-Platz 5, 22765 Hamburg<br />
Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-0, www.osterwold-audio.de<br />
E-Mail: info@osterwold-audio.de<br />
Kontakt<br />
Vertrieb<br />
Piper Verlag GmbH<br />
Tel. 089/381801-0<br />
info@piper.de<br />
Auslieferung<br />
Deutschland<br />
Distribook<br />
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Dortje Christiansen<br />
Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-110<br />
d.christiansen@<br />
hoerbuch-hamburg.de<br />
Österreich<br />
Mohr Morawa<br />
Presse<br />
Dörthe Gaettens<br />
Tel. 040/8972<strong>07</strong>8-15<br />
d.gaettens@<br />
hoerbuch-hamburg.de<br />
Schweiz<br />
Buchzentrum AG<br />
Giuseppe Tomasi di Lampedusa<br />
Der Leopard<br />
Sept., 8 CDs, 600 Min., 24,00 €,<br />
Sprecher: Thomas Loibl,<br />
ISBN 978-3-86952-429-0<br />
Lampedusas Leopard in einer bestechenden<br />
Neuübersetzung von Burkhart Kroeber<br />
– und von Thomas Loibl kongenial vertont.<br />
Genau 60 Jahre nach seinem ersten Erscheinen<br />
in Deutschland hat der Klassiker der modernen italienischen<br />
Literatur nichts von seiner Aktualität verloren und zieht das<br />
Publikum bis heute in seinen Bann.<br />
Margaret Atwood<br />
Die Zeuginnen<br />
Sept., 3 MP3-CDs,1000 Min., 25,00 €,<br />
ISBN 978-3-86952-433-7<br />
„Und so steige ich hinauf, in die Dunkelheit<br />
dort drinnen oder ins Licht.“ – Als am<br />
Ende von „Report der Magd“ die Tür des<br />
Lieferwagens und damit auch die Tür von<br />
Desfreds Report zuschlug, blieb ihr Schicksal<br />
ungewiss. Was erwartete sie: Freiheit? Gefängnis? Der Tod? Das<br />
Warten hat ein Ende! Zeitgleich zum weltweiten Erscheinen der<br />
Buchausgabe.<br />
Verlag Ernst Reinhardt GmbH & Co KG<br />
Kemnatenstr. 46, 80639 München<br />
Tel. 089/178016-0, www.reinhardt-verlag.de<br />
E-Mail: info@reinhardt-verlag.de<br />
Kontakt<br />
Vertrieb<br />
Maria Moosmann<br />
Tel. 089/178016-44<br />
moosmann@<br />
reinhardt-verlag.de<br />
Auslieferung<br />
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Ulrike Weißenbach<br />
Tel. 089/178016-19<br />
weissenbach@<br />
reinhardt-verlag.de<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
Brockhaus Commission Mohr Morawa<br />
Presse<br />
Alena Verrel<br />
Tel. 089/178016-12<br />
presse@<br />
reinhardt-verlag.de<br />
Schweiz<br />
Scheidegger & Co.
uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Hörbuch<br />
51<br />
Anzeigen<br />
Lamprecht/Hammel/Hürzeler/<br />
Niedermann<br />
Wie das Krokodil zum Fliegen kam<br />
Ber. ersch., 1 MP3-CD, ca. 256 Min., 19,90 €,<br />
Sprecher: Hemma Michel/Axel Wostry,<br />
ISBN 978-3-497-02845-0<br />
Dieses Hörbuch entführt die Hörerinnen<br />
und Hörer in das Land der Fantasie. Es lädt<br />
ein, sich auf die Reise zu<br />
machen – und das Leben mal aus einer<br />
anderen Perspektive zu betrachten. Menschen auf der Suche nach<br />
neuen Wegen finden in den humorvollen und optimistischen<br />
Geschichten Anregungen, schwierige Situationen anders anzugehen.<br />
Hans Peter Royer<br />
Wofür mein Herz schlägt<br />
Juli, 1 MP3-CD, 14,99 €, Sprecher: Martin Falk,<br />
ISBN 978-3-7751-5989-0<br />
Hans Peter Royer plante, ein weiteres Buch<br />
zu verfassen, als er im August 2013 tragisch<br />
verunglückte. Das Thema: Gottes Liebe.<br />
Fünf Jahre nach seinem Tod hat seine Frau<br />
Hannelore Texte aus seinem Nachlass zusammengestellt<br />
– über Gottes Wesen, Beziehungen,<br />
die erste und die zweite Liebe.<br />
▪ Publikumswerbung<br />
Lamprecht/Hammel/Hürzeler/<br />
Niedermann<br />
Wie der Bär zum Tanzen kam<br />
Ber. ersch., 1 MP3-CD, ca. 186 Min., 19,90 €,<br />
Sprecher: Hemma Michel/Axel Wostry,<br />
ISBN 978-3-497-02846-7<br />
Körperliche Beschwerden stehen im Mittelpunkt<br />
dieser therapeutischen Hörgeschichten.<br />
Denn wie sehr uns ein körperliches Leiden beeinträchtigt und<br />
wie gut eine Therapie wirkt, lässt sich durch die eigenen Gedanken<br />
und Erwartungen beeinflussen, die beim Zuhören aufkommen.<br />
Die Geschichten unterstützen damit die Heilprozesse des Körpers.<br />
Julie Klassen<br />
Die Magd von Fairbourne Hall<br />
Juli, 1 MP3-CD, 14,99 €, ISBN 978-3-7751-6003-2<br />
Um der Heirat mit dem skrupellosen Neffen<br />
ihres Stiefvaters zu entgehen, taucht<br />
Margaret Macy in Fairbourne Hall als<br />
Dienstmädchen unter. Allerdings hat sie<br />
nicht mit der harten Arbeit gerechnet. Und<br />
ausgerechnet der Hausherr entpuppt sich<br />
als früherer Verehrer.<br />
▪ Publikumswerbung<br />
SCM Hänssler in d. SCM Verlagsgruppe GmbH<br />
Max-Eyth-Straße 41, 71088 Holzgerlingen,<br />
Tel. <strong>07</strong>031/74140, www.scm-haenssler.de,<br />
info@scm-haenssler.de<br />
United Soft Media Verlag GmbH<br />
Thomas-Wimmer-Ring 11, 80539 München<br />
Tel. 089/290 88-175, info@usm.de<br />
www.usm.de<br />
Kontakt<br />
Kontakt<br />
Vertrieb<br />
Matthias Rau<br />
Tel. <strong>07</strong>031/7414530<br />
rau@<br />
scm-verlagsgruppe.de<br />
Marketing<br />
Silke Rapp<br />
Tel. <strong>07</strong>031/7414362<br />
rapp@<br />
scm-verlagsgruppe.de<br />
Presse<br />
Jürgen Asshoff<br />
Tel. 02302/93093781<br />
asshoff@<br />
scm-verlagsgruppe.de<br />
Vertrieb<br />
Mathias Czychy<br />
Tel. 040/41 49 68 85<br />
vertrieb@usm.de<br />
Werbung/Presse<br />
Michaela Schultheis<br />
Tel. 089/29 08 81 61<br />
m.schultheis@usm.de<br />
Auslieferung<br />
Auslieferung<br />
Deutschland<br />
SCM<br />
Österreich<br />
SCM<br />
Schweiz<br />
Brunnen<br />
Deutschland<br />
VVA<br />
Österreich<br />
Mohr Morawa<br />
Schweiz<br />
Buchzentrum<br />
Wilhelm Buntz<br />
Der Bibelraucher<br />
Juli, 1 MP3-CD, 18,99 €, Sprecher: Jan Primke,<br />
ISBN 978-3-7751-5990-6<br />
Die Biografie des Ex-Knackis: Im Gefängnis<br />
qualmt Wilhelm Buntz Zigaretten aus<br />
Bibelseiten. Bis er im Neuen Testament<br />
diesen Jesus kennenlernt ... Das Hörbuch<br />
zum beeindruckenden Bestseller, gelesen<br />
von Jan Primke.<br />
▪ Publikumswerbung<br />
Michael Büker<br />
Was den Mond am Himmel hält<br />
Juni, 3 CDs, 16,99 €, 185 Min.,<br />
Sprecher: Michael Büker, ISBN 978-3-8032-9205-6<br />
Warum ändert der Mond seine Gestalt?<br />
Wonach riecht er? Wie entstehen Ebbe und<br />
Flut? Was sieht und hört man auf dem<br />
Mond? Wann landen wieder Menschen<br />
dort? Das und viel mehr erklärt Astrophysiker und Science-Slammer<br />
Michael Büker bei dieser unterhaltsamen Wissensreise und<br />
der wohl gemütlichsten Mondmission seit 50 Jahren.
52 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Anzeigen<br />
Tanja Langer<br />
Der Tag ist hell, ich schreibe dir<br />
Aug., 16,99 €, 792 Min., Sprecherin: Eva Mattes,<br />
ISBN 978-3-8032-9209-4<br />
Helen macht gerade Abitur, als sie dem<br />
Bankier Julius Turnseck begegnet. Ein Funke<br />
springt über, eine ungewöhnliche Beziehung<br />
beginnt. Schreib mir, sagt er immer<br />
wieder. Bis er ermordet wird. Bei einem<br />
Attentat kurz nach dem Mauerfall 1989. Jahre später erinnert sich<br />
Helen, befragt Zeitzeugen und Stasiakten. Wer war Julius? Warum<br />
musste er sterben?<br />
Julie Bender<br />
Mia Magie und die verrückten Hühner<br />
(Folge 2)<br />
Okt., 1 CD, 8,99 €, ISBN 978-3-8032-3481-0<br />
Wenn Mia ihre Eltern vermisst, färbt sich<br />
das magische Mal in ihrem Gesicht vor<br />
Neid nilpferdpipigelb. Dabei hat Mia doch<br />
ihre obercoole Hexentante Polly! Als der<br />
Schmuck der Schwestern Lucinda und<br />
Eleonore verschwindet, kann Mia endlich zeigen, dass ihr Herz am<br />
rechten Fleck sitzt und auch, wie gut sie jetzt schon zaubern kann.<br />
Timo Parvela/Bjørn Sortland<br />
Kepler 62 – Die Einladung (Folge 1)<br />
Okt., 1 CD, 8,99 €, ISBN 978-3-8032-3465-0<br />
Ari und Joni leben in einer Welt am Rande<br />
der Katastrophe. Eines Tages bekommt Joni<br />
ein Computerspiel geschenkt, das alle<br />
haben möchten, denn am Ende soll etwas<br />
Außergewöhnliches geschehen. Und dann<br />
steht ein geheimnisvolles Mädchen vor der<br />
Tür und lädt sie zu einer Weltraummission ein ... Die erfolgreiche<br />
Fantasyreihe ab 10 Jahren als Lesung.<br />
Ellis Kaut/Uli Leistenschneider<br />
Pumuckl – Abenteuergeschichten<br />
Nov., 2 CDs, 9,99 €, Sprecher: Stefan Kaminski,<br />
ISBN 978-3-8032-3596-1<br />
Ob auf dem Segelboot, mit dem Glücks -<br />
marienkäfer oder der zugelaufenen Katze –<br />
mit dem Pumuckl kann man immer was<br />
erleben. Drei Geschichten von Ellis Kaut<br />
sowie eine ganz neue Geschichte von Uli Leistenschneider begeistern<br />
Groß und Klein: „Kapitän Pumuckl“, „Pumuckl und das<br />
Glück“, „Pumuckl auf Hexenjagd“, „Pumuckl und die Katze“.<br />
Timo Parvela/Bjørn Sortland<br />
Kepler 62 – Der Countdown (Folge 2)<br />
Okt., 1 CD, 8,99 €, ISBN 978-3-8032-3466-7<br />
Überall auf der Welt versuchen Kinder, das<br />
Spiel Kepler 62 zu knacken. Marie, die<br />
Tochter eines reichen norwegischen Waffenfabrikanten,<br />
kommt mit unorthodoxen<br />
Methoden ans Ziel und darf in einem<br />
Camp mit anderen ausgewählten Kindern<br />
für eine Weltraummission trainieren: Die Besiedelung des Planeten<br />
Kepler 62. Aber ist dort überhaupt Leben möglich?<br />
Linda Chapman<br />
Sternenschweif –<br />
Zauberhafte Tiergeschichten<br />
Nov., 2 CDs, 9,99 €, Sprecherin: Dagmar Bittner,<br />
ISBN 978-3-8032-3597-8<br />
Tief verborgen im Wald schlummern magische<br />
Geschichten: von Eulenkindern, die<br />
ihren Mut entdecken, und von kleinen<br />
Bären, die nachts aus der sicheren Höhle<br />
ausbüxen. Begleite Laura und Sternenschweif bei ihren Abenteuern<br />
mit den Tierkindern und lass dich von den beiden magischen Tiergeschichten<br />
verzaubern.<br />
Julie Bender<br />
Mia Magie und die Zirkusbande<br />
(Folge 1)<br />
Okt., 1 CD, 8,99 €, ISBN 978-3-8032-3480-3<br />
Mia hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann<br />
Gefühle anderer Leute spüren! Außerdem<br />
hat sie einen lästigen Leberfleck, der<br />
je nach Stimmung seine Farbe ändert. Als<br />
plötzlich rund um Tante Pollys Pension Tiere<br />
verschwinden – auch der kleine Elefant Tabo aus dem Zirkus –,<br />
will sie mit ihrer Gefühlsmagie helfen, doch es wird ganz schön<br />
gruselig …<br />
Linda Chapman<br />
Sternenschweif – Eine Freundin für<br />
Waldfee (Folge 50)<br />
Sept., 1 CD in Glitzerfolie, 7,99 €,<br />
ISBN 978-3-8032-3597-8<br />
In der Jubiläumsfolge der beliebten Einhornreihe<br />
bekommt das Einhornfohlen<br />
Waldfee eine eigene Einhornfreundin. Laura<br />
und Sternenschweif haben da schon<br />
jemanden im Sinn. Komisch nur, dass dieses Mädchen sich so gar<br />
nicht für die magische Einhornwelt begeistern kann. Sind die beiden<br />
wirklich auf der richtigen Fährte?
Berge<br />
und<br />
Meer ?<br />
Erschienen am 3. Juni<br />
© O12<br />
Ihre Kundenmagazine<br />
für alle Urlaubstypen!<br />
Soeben erschienen<br />
© EvgeniT<br />
Bestellen Sie jetzt bei:<br />
Kai Rohde<br />
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54 Hörbuch <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong><br />
Personen<br />
Anokwa, Yaw ............... 44<br />
Boschmann, Werner ... 20<br />
Dohle, Markus .............. 8<br />
Dwertmann, Christin .. 34<br />
Faßbender, Patric ....... 30<br />
Funke, Cornelia ........... 38<br />
Garcia, Eduardo .......... 38<br />
Hartung, Carl .............. 44<br />
Hoffmann, Anke S. ..... 34<br />
Hoheisel, Mathias ........ 5<br />
Johnson, Nick ............. 44<br />
Kissling, Kilian ........ 8, 20<br />
Kurzhals, Martin ......... 30<br />
Ladd, Frank ................. 12<br />
Machacek, Jason ......... 44<br />
Maske, Ulrich .............. 42<br />
Morrow, Chris ............. 44<br />
Mullen, Madison ........ 44<br />
Pearson, Mark ............. 44<br />
Pfeifer, Thilde Nybro .... 6<br />
Pobot, Sebastian ......... 16<br />
Pux, Oliver ..................... 8<br />
Reumann, Maik ............ 8<br />
Romero, Albee ............ 44<br />
Rudels, Håkan ............ 12<br />
Rüstig, Kathrin ............ 12<br />
Sandin, Niclas ............. 12<br />
Sieper, Marc .................. 8<br />
Sieper, Mark ................ 20<br />
Simsa, Marko .............. 42<br />
Sindelar, Robert .......... 44<br />
Singer, Theresia 8, 20, 34<br />
Stahl, Marcus .............. 30<br />
Stricker,<br />
Johannes ........ 8, 24, 34<br />
Swiderski, Gabriele . 8, 42<br />
Teicher, Oren .............. 44<br />
Tellander, Jonas .......... 12<br />
Völker-Sieber,<br />
Heike .................. 20, 34<br />
Wawrczeck, Jens ......... 20<br />
Westenberger,<br />
Stefanie ..................... 20<br />
Wildgruber, Robert ....... 8<br />
Unternehmen/<br />
Organisationen<br />
AkooBooks Audio ......... 4<br />
Amazon ......... 5, 8, 16, 44<br />
American Booksellers<br />
Association (ABA) .... 44<br />
Apple Music ................ 16<br />
Argon .......................... 20<br />
Argon Verlag ................. 8<br />
Atmende Bücher ......... 38<br />
Audible ...... 5, 6, 8, 12, 44<br />
Audio Media ......... 5, 6, 8<br />
Audiobuch ..................... 8<br />
Audoba ........................ 20<br />
Auf die Ohren ............... 4<br />
Aufbau Verlag ............... 8<br />
Avid Bookshop<br />
(Athens, Georgia) .... 44<br />
Beat Technology ........... 4<br />
Bertelsmann ................. 8<br />
Bonnier ............. 8, 12, 24<br />
Bookbeat ....... 8, 9, 12, 16<br />
Bookwire ....................... 4<br />
Boxine ......................... 30<br />
cbj audio ................. 8, 20<br />
Deezer ..................... 6, 16<br />
Der Audio Verlag .......... 8<br />
Der Hörverlag .. 5, 8, 20, 34<br />
Deutscher<br />
Hörbuchpreis ............. 5<br />
Egmont ..................... 5, 6<br />
Europa ......................... 16<br />
Facebook ..................... 16<br />
Fountain Bookstore<br />
(Richmond, Virginia) .. 44<br />
Franckh Mediengruppe 5<br />
Frankf. Buchmesse ....... 4<br />
German Wahnsinn ..... 38<br />
Goldmann ................... 34<br />
Google ......................... 16<br />
Graff (Braunschweig) . 20<br />
Headroom ......... 8, 20, 34<br />
Henselowsky<br />
Boschmann .............. 20<br />
Herbig ........................... 5<br />
Hörbuch Hamburg<br />
5, 8, 20, 24, 34<br />
IG Hörbuch ................... 8<br />
Jumbo ................ 8, 38, 42<br />
Junius<br />
(Gelsenkirchen) ....... 20<br />
Karussell ..................... 16<br />
Kids Audio .................... 5<br />
Kortenkamp (Haltern) 20<br />
Kosmos ......................... 5<br />
Langen Müller ............... 5<br />
Lesezeichen<br />
(Duisburg-Hamborn) 20<br />
Libro.fm ...................... 44<br />
Lyx Audio ...................... 5<br />
Lübbe Audio ....... 5, 8, 20<br />
Maritim ....................... 16<br />
Mayersche ..................... 8<br />
Napster ....................... 16<br />
Netflix .................... 16, 38<br />
Nextory ................ 8, 9, 12<br />
Northshire Books ....... 44<br />
Nymphenburger ........... 5<br />
Oetinger Audio ........... 38<br />
Osterwold audio ......... 34<br />
Owl Books<br />
(Ogden, Utah) .......... 44<br />
Penguin Random<br />
House ..................... 4, 8<br />
Piper ............................ 34<br />
Platzer (Essen-Steele) 20<br />
Pobot Musikverlag ...... 17<br />
Random House<br />
Audio ........... 5, 8, 20, 34<br />
Saga, Lindhardt og<br />
Ringhof .................... 5, 6<br />
Sony Music ............. 5, 16<br />
Spooks ........................ 16<br />
Spotify ................. 6, 8, 16<br />
Steinbach<br />
sprechende Bücher .... 5<br />
Storytel ............ 4, 6, 8, 12<br />
Straß (Baden-Baden)..<br />
20<br />
Swann Studio ................ 4<br />
The Tattered Cover<br />
(Denver)......................<br />
44<br />
Third Place Books ....... 44<br />
Tigermedia .................. 30<br />
United Soft Media<br />
(USM) ........................... 5<br />
Universal Music .......... 16<br />
WDR Mediagroup ......... 5<br />
Westermann ......... 5,6 , 8<br />
Youtube ....................... 16<br />
Zebralution ................... 4<br />
ZS Verlag ..................... 34<br />
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