13.07.19 Lindauer Bürgerzeitung
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AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B) 13. Juli 2019 • BZ Ausgabe KW 28/19<br />
Hoffnung für die Weide<br />
Auf der Insel Hoy wird zusätzlich eine neue Weide gepflanzt<br />
Ein trauriges Bild: Der große<br />
Ast der alten Trauerweide auf<br />
der Insel Hoy liegt im Wasser.<br />
Die alte Weide hat beim letzten<br />
Gewittersturm ihren Hauptast<br />
verloren. Nur der Stamm ragt<br />
aus dem Boden. Aber – und das<br />
freut die Baumpfleger Martin<br />
Geuting und Markus Steinbeißer<br />
von der <strong>Lindauer</strong> Stadtgärtnerei,<br />
ganz oben treibt die<br />
alte Weide noch aus.<br />
Auf kurzem Dienstweg hat Stefan<br />
Fei von der Seemeisterstelle<br />
Lindau die beiden Baumpfleger<br />
mit dem Boot auf die Insel Hoy<br />
gebracht. Jetzt wird erstmal<br />
aufgeräumt, der Ast, der nur<br />
Die alte Weide treibt weiter aus.<br />
Stefan Fei von der Seemeisterstelle Lindau und die beiden Baumpfleger<br />
Markus Steinbeißer und Martin Geuting der GTL sichern den<br />
abgebrochenen Ast.<br />
Fotos: Patricia Herpich<br />
noch an einem „seidenen Faden“<br />
hängt abgesägt, bevor die<br />
Seekuh kommt und das Holz<br />
mitnimmt.<br />
Der dicken Rinde am übriggebliebenen<br />
Stamm sieht man<br />
Wind und Wetter an. Innen ist<br />
der Baum komplett hohl, woran,<br />
so Markus Steinbeißer,<br />
wohl ein Pilz schuld ist. Außerdem<br />
hat irgendjemand im hohlen<br />
Stamm Feuer gemacht. Die<br />
Brandspuren sieht man immer<br />
noch.<br />
Aber der Baum ist laut Steinbeißer<br />
absolut standfest. „Der<br />
Eifelturm ist innen auch hohl“,<br />
sagt der Baumpfleger und erklärt,<br />
dass so lange die dicken<br />
Versorg ungsstränge noch<br />
f unktionieren, stehe der<br />
Stamm wie eine Litfaßsäule<br />
und solange könne die Weide<br />
auch immer wieder austreiben.<br />
Da auch Insekten und Fledermäuse<br />
hier daheim sind, wird<br />
der Stamm auf jeden Fall auf<br />
der Insel stehen bleiben und<br />
darf gerne wieder austreiben.<br />
Allerdings werden die Baumpfleger<br />
aufpassen, dass die Krone<br />
nicht zu wuchtig wird.<br />
Im Herbst soll dann eine<br />
zweite Trauerweide auf der kleinen<br />
Insel gepflanzt werden.<br />
Patricia Herpich<br />
Energieteam Stadt Lindau<br />
(Bodensee)<br />
Die neue EU-Gebäuderichtlinie<br />
AUF EIN<br />
WORT<br />
Es gibt Dinge, die wirken<br />
selbstverständlich, weil es sie<br />
bereits lange gibt. Die Städtepartnerschaft<br />
mit Chelles ist<br />
so eine scheinbare Selbstverständlichkeit.<br />
Dieses Jahr feiert<br />
sie quicklebendig bereits<br />
ihren 55. Geburtstag.<br />
Wobei ich lieber von einer<br />
Städtefreundschaft, als von<br />
einer Partnerschaft spreche.<br />
Denn während andernorts<br />
oft die zahlreichen Partnerschaften<br />
mit anderen Städten<br />
lediglich auf den Hinweistafeln<br />
am Ortseingang prangen,<br />
ist die Beziehung zu Chelles<br />
voll sprühendem Leben und<br />
ehrlichem gegenseitigen Interesse<br />
geprägt. Auch dieses<br />
Jahr zum Kinderfest haben<br />
wir wieder willkommene Gäste<br />
aus unserer Partnerstadt.<br />
Natürlich tragen auch der Verwaltungsaustausch<br />
und die gegenseitigen<br />
Besuche von städtischen<br />
Delegationen dazu bei.<br />
Hinzu kommen enge Kontakte<br />
zwischen Vereinen oder der lebendige<br />
Austausch zwischen<br />
den Feuerwehren.<br />
Doch die eigentliche Bindung<br />
entsteht durch die Vielzahl der<br />
persönlichen Freundschaften<br />
und Kontakte, die in den vergangenen<br />
Jahrzehnten entstanden<br />
sind. Sie machen aus der<br />
Freundschaft mit Chelles etwas<br />
Besonderes, das es auch in Zukunft<br />
zu bewahren gilt.<br />
Ihr<br />
Dr. Gerhard<br />
Ecker,<br />
Oberbürgermeister<br />
Zusammen pflanzen<br />
Ein weiterer Schritt zum Gartendenkmal<br />
Ein Team der Lebenshilfe<br />
Lindau, 15 Mitglieder des<br />
Fördervereins “Gartendenkmal<br />
Lindenhofpark” und Iris<br />
Möller von der Unteren Denkmalschutzbehörde<br />
Lindau haben<br />
in der letzten Juniwoche,<br />
unter fachlicher Anleitung<br />
von Maximilian Hornung vom<br />
Büro Wiegel Landschaftsarchitektur<br />
aus Bamberg und<br />
Udo Frank von der Stadtgärtnerei<br />
Lindau, Palmen, Rosen,<br />
Lavendel und andere Gewächse<br />
in die von der Firma Börner<br />
Lindau angelegten Beete im<br />
Lindenhofpark gepflanzt.<br />
Damit erhalten die wiederhergestellten<br />
Schmuckbeete erstmals<br />
eine Bepflanzung, die<br />
mit ihrem Farbenflor bald<br />
7<br />
den zentralen Teil des Lindenhofparks<br />
bereichern wird.<br />
Im Herbst dieses Jahres<br />
werden die Pflanzarbeiten<br />
mit Wein und Rosen am bereits<br />
errichteten Laubengangbogen<br />
abgeschlossen werden<br />
können. Damit gehen die Arbeiten<br />
zur Wiederherstellung<br />
der Nutzgärten, die vom Freistaat<br />
Bayern, der Deutschen<br />
Stiftung Denkmalschutz und<br />
weiteren Förderern kontinuierlich<br />
unterstützt wird, ihrem<br />
glücklichen Abschluss<br />
entgegen.<br />
Die Stadtverwaltung Lindau<br />
dankt den fleißigen Helfern<br />
der Lebenshilfe Lindau<br />
und dem Förderverein für ihr<br />
wiederholtes ehrenamtliches<br />
Engagement. Iris Möller<br />
Für den Klimaschutz und zur Umsetzung<br />
der Energiewende hat die EU zahlreiche<br />
Richtlinien erlassen, welche von den EU-<br />
Mitgliedsstaaten in einer angemessenen<br />
Frist in nationales Recht umgesetzt werden<br />
müssen. Dazu gehört auch die EU-Richtlinie<br />
über die Gesamteffizienz von Gebäuden,<br />
kurz Gebäuderichtlinie. Die EU-Gebäuderichtlinie<br />
setzt Vorgaben für die energetische<br />
Sanierung von Gebäuden und die Energieeffizienz<br />
von Neubauten, welche bisher<br />
in Deutschland durch die Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) weitgehend umgesetzt<br />
wurden.<br />
Eine weitere Novelle der Richtlinie von 2010<br />
fordert von den Mitgliedstaaten unter anderem<br />
die Einführung eines „Niedrigstenergiegebäudes“<br />
als Standard für alle Neubauten ab<br />
2021 und für behördliche Bauten bereits seit<br />
2019. Dabei soll der fast bei Null liegende<br />
oder sehr geringe Energiebedarf zu einem<br />
ganz wesentlichen Teil durch erneuerbare<br />
Energie gedeckt werden. Die Umsetzung dieser<br />
Forderung soll in Deutschland durch ein<br />
neues Gesetz, das Gebäude-Energien-Gesetz<br />
(GEG) umgesetzt werden. Die Bundesregierung<br />
ist aber mit der Einführung GEG stark<br />
in Verzug geraten.<br />
Die interessantesten Punkte der Novelle vom<br />
9. Juli 2018, sind der Einsatz von Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie (IKT)<br />
und intelligenter Technologien, um den effizienten<br />
Betrieb von Gebäuden sicherzustellen,<br />
sowie die Einführung eines „intelligenten<br />
Bereitschaftsindikators“, der die Fähigkeit<br />
der Gebäude zur Nutzung neuer Technologien<br />
und elektronischer Systeme zur Anpassung<br />
an die Bedürfnisse des Verbrauchers,<br />
zur Optimierung seiner Funktionsweise und<br />
zur Interaktion mit dem Stromnetz misst.<br />
Beide Punkte sind mit der Einführung intelligenter<br />
Zähler, so genannten Smart Meter,<br />
welche den Energieverbrauch besser erfassen<br />
und verarbeiten können, verbunden.<br />
Ferner soll die Einführung von E-Mobility-<br />
Infrastruktur unterstützt werden.<br />
Hier sieht die EU-Richtlinie bei Neubauten<br />
und umfassenden Renovierungen von Gebäuden<br />
verbindliche Quoten für Ladepunkte<br />
vor, die den Aufbau einer Ladeinfrastruktur<br />
deutlich erleichtern und beschleunigen sollen.<br />
Steffen Riedel<br />
Alle Helfer trotzten unbeirrt der sommerlichen Hitze.<br />
Foto: Möller