12.08.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln Ausgabe 05 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Geld & Geschäft<br />

DIE STECHUHR<br />

HAT AUSGEDIENT<br />

EuGH-Urteil zur Arbeitszeiterfassung sorgt<br />

für Verunsicherung bei Arbeitgebern<br />

Moderne Zeiterfassunssysteme sind App-gesteuert und bieten zahlreiche Anwendungen.<br />

Foto: Mobile2b GmbH<br />

Das ist natürlich nicht der aktuelle Stand<br />

der Technik. Inzwischen funktioniert Zeiterfassung<br />

über Apps und Smartphones.<br />

Nicht nur Mitarbeiter im Außendienst nutzen<br />

sie, sondern auch in Büros oder Produktionsstätten<br />

kann eine appbasierte<br />

Lösung eingesetzt werden. <strong>Die</strong> Arbeitszeiterfassung<br />

kann alternativ über stationäre<br />

Tablet-Terminals erfolgen. <strong>Die</strong>s ist nicht<br />

nur eine kostengünstige Variante der Zeiterfassung.<br />

Sie ermöglicht auch umfassende<br />

Auswertungsmöglichkeiten. Zudem<br />

kann das Tablet auch für andere interne<br />

Prozesse verwendet werden (z. B. zur Besucheranmeldung).<br />

<strong>Die</strong> <strong>Köln</strong>er Mobile2b GmbH bietet mit ihrer<br />

Cloud-Lösung myBusiness.AI die Möglichkeit,<br />

Arbeitszeiten per App zu erfassen und<br />

auszuwerten. Für die Mitarbeiter wird ein<br />

Konto am Backend angelegt. Dann laden<br />

sich die Benutzer die Zeiterfassungs-App<br />

im jeweiligen Store (iOS oder Android) herunter.<br />

Über Benutzernamen und Passwort<br />

melden sich die Mitarbeiter einmalig an<br />

und schon können sie auf dem Smartphone<br />

oder Tablet „an- und abstempeln“. Dabei<br />

spielt es keine Rolle, ob eine Internetverbindung<br />

vorhanden ist. „Offline“ werden<br />

die Daten in der App lokal gespeichert und<br />

bei bestehender Internetverbindung dann<br />

übertragen.<br />

Mitarbeiter können zudem zu Arbeitsbeginn<br />

und Arbeitsende automatisch daran<br />

erinnert werden, die Arbeitszeit zu erfassen.<br />

Fehlende Einträge werden damit<br />

vermieden. Über die App können Außendienst-Mitarbeiter<br />

auch ihr Arbeitszeitkonto<br />

einsehen. Sie haben einen Überblick<br />

über die gesamten geleisteten Stunden und<br />

Überstunden. Über die App können sie beispielsweise<br />

auch Urlaub beantragen.<br />

Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass Arbeitgeber angehalten sind, die<br />

Arbeitszeiten sämtlicher Mitarbeiter vollständig zu erfassen. Das bedeutet für jeden<br />

EU-Staat die Einführung entsprechender Richtlinien. Was auch für die Unternehmen<br />

in Deutschland weitreichende Folgen haben könnte.<br />

Mit der guten alten Stechuhr verbindet<br />

man die Zeit des <strong>Wirtschaft</strong>swunders.<br />

Branchen wie Bergbau und Stahl, die Autoproduzenten<br />

sowie große Behörden und Institutionen<br />

nutzten diese Art der exakten<br />

Zeiterfassung. Getreu dem NdW-Hit von<br />

Geier Sturzflug: „Wenn früh am Morgen die<br />

Werkssirene dröhnt und die Stechuhr beim<br />

Stechen lustvoll stöhnt“ … Nun, was waren<br />

die Alternativen? In Ämtern und Verwaltungen<br />

mussten Mitarbeiter ihr tägliches<br />

Kommen und Gehen in Zeiterfassungskarten<br />

eintragen. Auf diese Weise konnte am<br />

Monatsende festgestellt werden, ob sich<br />

Überstunden aufgebaut hatten oder eher<br />

die geforderte Mindestarbeitszeit unterschritten<br />

wurde.<br />

<strong>Die</strong> Stechuhr wurde von modernen Systemen<br />

abgelöst. Eine Plastikkarte in Visitenkartengröße,<br />

vor ein Lesegerät gehalten,<br />

sammelte exakt die Zeiten, wann ein- und<br />

ausgecheckt wurde. <strong>Die</strong> Daten standen der<br />

Personalabteilung sofort zur Verfügung.<br />

Wie aber kann man die Arbeitszeiten von<br />

Mitarbeitern im Vertrieb, im Field Service<br />

oder beispielsweise in der Montage, die<br />

im Firmenauftrag unterwegs sind, exakt<br />

erfassen? <strong>Die</strong>se können die stationären<br />

Systeme nicht nutzen und erfassen ihre<br />

Arbeitszeiten häufig noch auf Papier oder<br />

in Excel-Listen und reichen diese dann an<br />

den Innendienst zur Weiterverarbeitung<br />

weiter. Dort werden die Daten dann aufwendig<br />

in die firmeneigene Zeiterfassung<br />

überführt und eingepflegt.<br />

Moderne Zeiterfassung<br />

über Apps und<br />

Smartphones<br />

Deutliche Entlastung durch<br />

Zeiterfassung per App<br />

Im Backend werden die Arbeitszeiten für<br />

den Innendienst übersichtlich dargestellt.<br />

Dort können die Büromitarbeiter auch sehen,<br />

welche Mitarbeiter nicht gestempelt<br />

haben, und dies im Notfall händisch nachtragen.<br />

Für den Innendienst bedeutet die<br />

Arbeitszeiterfassung per App auch eine<br />

deutliche Entlastung. Es müssen keine Arbeitszeiten<br />

von Außendienst-Mitarbeitern<br />

mehr eingepflegt werden. Alle erfassten<br />

Arbeitszeiten laufen direkt ins IT-System<br />

und werden dort ausgewertet. Auch Pausen,<br />

Urlaub und Krankheitstage werden<br />

automatisch berücksichtigt und fließen in<br />

die Auswertung mit ein.<br />

Arbeitszeiten lassen sich auch mit Projekten,<br />

Aufträgen oder Kunden verknüpfen.<br />

Somit kann genau erfasst werden, wie viel<br />

Zeit ein Mitarbeiter z. B. für ein bestimmtes<br />

Projekt aufgebracht hat. <strong>Die</strong> App bietet<br />

darüber hinaus noch die Möglichkeit,<br />

Geschäftsprozesse schnell und einfach zu<br />

digitalisieren. Statt Papierformularen werden<br />

digitale Checklisten auf dem Smartphone<br />

oder Tablet abgearbeitet. W<br />

Heribert Eiden<br />

38 www.diewirtschaft-koeln.de

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