12.08.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln Ausgabe 05 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Macher & Märkte |<br />

die Kalkulation von Honoraren werden von<br />

den Beraterinnen in Fortbildungen, Themenabenden<br />

und Vorträgen vermittelt.<br />

Lokale und staatliche<br />

Programme<br />

Das Bundesministerium für <strong>Wirtschaft</strong> und<br />

Energie bietet mit existenzgruenderinnen.<br />

de ebenfalls ein Portal gezielt für Frauen an.<br />

Darüber können interessierte Gründerinnen<br />

und Unternehmerinnen sich beraten lassen,<br />

Tipps zur richtigen Vernetzung erhalten<br />

oder auch die Unternehmensnachfolge klären.<br />

Außerdem gibt es eine Übersicht über<br />

aktuelle Veranstaltungen für Start-ups, bei<br />

denen Sachpreise oder andere Prämien bei<br />

Pitches gewonnen werden können. Ein Ableger<br />

von den Existenzgründerinnen ist die<br />

Initiative FRAUEN unternehmen – diese soll<br />

Frauen zur beruflichen Selbstständigkeit ermutigen<br />

und Mädchen für das Berufsbild<br />

Unternehmerin begeistern.<br />

Auch der STARTPLATZ in <strong>Köln</strong> bietet gezielte<br />

Angebote für Gründerinnen an. An dem<br />

Ort, wo so viele Start-ups aufeinandertreffen,<br />

wird deutlich, dass es zwar motivierte<br />

Gründerinnen gibt – es aber nicht viele<br />

sind. Gründer sind überwiegend männlich.<br />

Als Starthilfe für Gründerinnen gibt es beim<br />

STARTPLATZ für Frauen ein spezielles Mentorenprogramm.<br />

Gründerinnen sollten sich<br />

schon in der Phase der Ideenentwicklung<br />

Zugang zum Mentoring verschaffen. Viele<br />

Frauen wagen immer noch nicht den Schritt<br />

in die Selbstständigkeit. Oft würden sie sich<br />

unterschätzen oder seien manchmal zu sehr<br />

verkopft und trauten sich daher nicht so viel<br />

zu wie Männer und hinterfragen zu früh Aspekte,<br />

die noch weit in der Zukunft liegen.<br />

Das Mentoringprogramm hilft Frauen deshalb<br />

nicht nur dabei, strukturiert das eigene<br />

Unternehmen aufzubauen, sondern auch<br />

dabei, die eigene Persönlichkeit zu stärken.<br />

Gezielte Angebote<br />

der IHK <strong>Köln</strong><br />

Beratungsangebote gibt es auch bei der Industrie<br />

und Handelskammer zu <strong>Köln</strong>. Dort<br />

werden Hilfestellungen bei Aus- und Weiterbildung<br />

sowie im Bereich der Unternehmensgründung<br />

gegeben. „Wir wissen um<br />

die Besonderheiten der jeweiligen Zielgruppen.<br />

So haben Frauen andere Ansprüche<br />

als Männer, gerade bei der Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie – wir beobachten,<br />

dass besonders viele Frauen die Chance ergreifen,<br />

im Nebenerwerb zu gründen“, sagt<br />

Alexander Hoeckle, Geschäftsführer International<br />

und Unternehmensförderung der<br />

IHK <strong>Köln</strong>. Er hebt auch das Gründerstipendium<br />

noch einmal hervor, ein Programm,<br />

das die IHK <strong>Köln</strong> sehr begrüße – auch weil<br />

die IHKs in NRW bei seiner Ausgestaltung<br />

maßgeblich mitgewirkt haben. „In der <strong>Köln</strong>er<br />

Region haben wir einen sehr hohen<br />

Frauenanteil bei den Zusagen zum Gründerstipendium<br />

mit etwa 20 Prozent“, so<br />

Hoeckle. Das sind rund fünf Prozent mehr<br />

als im NRW-Schnitt. Regelmäßig stattfindende<br />

Veranstaltungen wie „Gründen im<br />

Nebenerwerb“ der IHK <strong>Köln</strong> werden gut angenommen.<br />

Etwa die Hälfte der Besucher<br />

sind weiblich und ein Großteil der Frauen<br />

gründet denn auch im Nebenwerb, berichtet<br />

Hoeckle. „Etwa 60 Prozent aller Unternehmensgründungen<br />

sind im Nebenerwerb<br />

– davon die Hälfte von Frauen“, so Hoeckle.<br />

Um noch gezielter auf die individuellen Bedürfnisse<br />

Gründungsinteressierter einzugehen,<br />

plant die IHK Beratungsangebote wie<br />

den „Gründerkompass“ zu erweitern. „Wir<br />

wollen den Gründerkompass gezielt um eine<br />

Stunde verlängern, um dort noch gezielter<br />

auf individuelle Bedürfnisse gründungsinteressierter<br />

Frauen einzugehen oder auch<br />

zunehmend Menschen mit Migrationshintergrund<br />

bei ihrem Gründungsprozess besser<br />

informieren und beraten zu können.“<br />

„Familienunternehmen“<br />

und Startup gleichzeitig?<br />

Doch trotz vieler Hilfsangebote: Nur etwa<br />

jedes siebte Startup (14,6 Prozent) ist das<br />

Projekt einer Frau. Faktoren wie Familienplanung<br />

oder das Gründen während<br />

des Berufs sind schwierig mit einem neuen<br />

Projekt, das rentabel wirtschaften und<br />

wachsen soll, in Einklang zu bringen. Hinzu<br />

kommt ein unbestrittenes Ungleichgewicht<br />

bei der Bezahlung zwischen Frauen<br />

und Männern. <strong>Die</strong>s betrifft nicht nur das<br />

übliche Berufsleben, auch Sportlerinnen<br />

trifft dies. Beim Finale der Frauen-Weltmeisterschaft<br />

im Fußball forderte das gesamte<br />

Stadion nach dem Spiel „Equal Pay“<br />

– gleiche Bezahlung. Hier ging es um die<br />

Prämienverteilung der FIFA. Zwar sind die<br />

Gehaltsunterschiede im „normalen“ Arbeitsleben<br />

nicht so eklatant wie im Profisport<br />

zwischen männlichen und weiblichen<br />

Sportlern – sie sind aber dennoch<br />

vorhanden. <strong>Die</strong>s dämpft das Wachstum<br />

von Unternehmen, die von Frauen im Nebenerwerb<br />

aufgebaut werden. Dennoch<br />

zeigen zahlreiche inspirierende Startups<br />

aus der Region, dass es dennoch geht. Man<br />

muss nur vielleicht etwas genauer hingucken.<br />

Es sind oft kleine Ladenlokale um die<br />

Ecke, mit interessanten Produkten, oder<br />

mit Angeboten wie Workshops oder Konzepte,<br />

mit denen der Umwelt etwas Gutes<br />

getan werden soll, bis hin zu erfolgreichen<br />

E-Commerce-Shops. Es schlummern so viele<br />

großartige und vor allem nachhaltige<br />

Ideen in jungen Unternehmen der Gründerinnen<br />

– einige Beispiele von Gründerinnen<br />

aus der Domstadt gibt es auf den Folgeseiten.<br />

W<br />

Christian Esser<br />

Foto: © fotogestoeber – stock.adobe.com<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 9

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