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FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 11

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Im Sommer 2019 | Ausgabe <strong>11</strong> | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />

<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil<br />

®<br />

KARIM SANDER<br />

SO WAS VON DA !<br />

» Die Menschen hier sind sehr nett und freundlich. «<br />

MATTHIAS HENZE In Minuten zur eigenen Website DIE 3K Frauen an den Herd<br />

MIKE GORDEN Thriller-Autor aus Findorff CLAUS LUMMA Die Kunst der Fassade<br />

BETTINA BEXTE Ohne Worte HANSELIFE 2019 Ein Ausflug für die ganze Familie


AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong>.<br />

BEXTES BLICK<br />

q VOM LEBEN GEZEICHNET<br />

Text & Gestaltung: www.raetsch.de, Foto: »This dog just fetched the newspaper« © Shevs, www.shutterstock.com<br />

AUF DEN HUND GEKOMMEN ? Wow, was tut man nicht alles, um Aufmerksamkeit zu bekommen – zum Beispiel<br />

die potentieller Inserenten, deren Anzeigen wir gern hätten, damit Sie »<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>« weiterhin regelmäßig<br />

und kostenlos lesen können. Wir freuen uns über jede Anzeige der Findorffer Geschäftswelt und umzu, die unser Magazin als<br />

attraktiven Werbeträger nutzen möchte. Warum ? Wir machen »<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>« für die Menschen in dem<br />

Stadtteil, in dem auch wir leben und arbeiten. »<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>« hat eine tatsächliche Druckauflage von<br />

10.000 Exemplaren. Das Magazin wird an alle Haushalte in die Briefkästen in Findorff verteilt (Ausnahme: Werbeverweigerer).<br />

Zudem wird es an 70 »Hotspots« und in 50 Arztpraxen im Stadtteil ausgelegt. Wer uns lieber auf digitalen<br />

Wegen oder weit entfernt lesen möchte, nutzt die Online-Ausgabe wie bereits 7.050 User im Durchschnitt<br />

pro Ausgabe oder bestellt das gedruckte Exemplar im Abonnement. Weitere Infos auf www.findorff.info<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03


q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong>.<br />

» Na, schon wach ? «<br />

D<br />

as ist ab und zu die spaßige<br />

Frage von KundInnen, wenn<br />

sie gegen <strong>11</strong>:00 Uhr bei<br />

dem kreativen Mediengestalter<br />

ihres Vertrauens anrufen.<br />

Der antwortet dann<br />

gelassen wie einst Oma, die<br />

früher als Fulltime-Job den<br />

Haushalt geschmissen hat: »Seit<br />

6:00 Uhr morgens bin ich schon auf den Beinen !«.<br />

Anscheinend gelten Kreative immer noch als spät aufstehende<br />

Paradiesvögel, die, wenn sie nicht in der Werbe- und Kunstszene<br />

ständig bis in die Nacht feiern, viel Schlaf brauchen, damit sie<br />

im Laufe des Tages eine geniale Idee entwickeln können, die<br />

sie als Kunstwerk, Song, Roman, Zeitungsartikel, Theaterstück<br />

oder per Knopfdruck vom Himmel gefallenes Stadtteilmagazin<br />

teuer an wen auch immer verkaufen, um sich eine goldene<br />

Nase zu verdienen – damit der oder die Kreative während der<br />

restlichen Zeit die ungezählten goldenen Taler im Geldspeicher<br />

neben dem eigenen Penthouse putzmunter polieren kann, bevor<br />

es zur nächsten Party geht. Und wissen Sie was ? Genau so ist es !<br />

Natürlich nicht. Zahlreiche Menschen in der Kreativbranche<br />

könnten ihren Job ohne Unterstützung nicht ausüben. Der<br />

Durchschnittsverdienst der bei der »Künstlersozialkasse« versicherten<br />

KünstlerInnen und PublizistInnen von A wie AkrobatIn<br />

bis Z wie ZeichnerIn betrug 2016 nach Angaben der Rentenversicherung<br />

wenig glamouröse 14.500 Euro – brutto und pro<br />

Jahr wohlgemerkt. Nur fünf Prozent der bildenden<br />

KünstlerInnen in Deutschland können von ihrer<br />

Kunst leben. Augen zu vor der Berufswahl: Darüber<br />

sollte man einige Nächte schlafen, bevor man<br />

sich für einen kreativen Beruf entscheidet – der<br />

ansonsten natürlich großartig sein kann.<br />

»Warum sind Sie kreativ ?«, fragte der Filmemacher<br />

Hermann Vaske Promis. Der Musiker Nick Cave antwortete:<br />

»Because I have to be.« und Modeschöpfer Jean<br />

Paul Gaultier stellte fest: »It makes me alive.« So ungefähr ist es.<br />

Britische Forscher fanden heraus: Kreative stehen für Bewegung<br />

und Fortschritt. Sie investieren emotional in ihren Schaffensprozess.<br />

Kreativität ist für sie zugleich eine Form der beruflichen<br />

Selbstverwirklichung. Sie arbeiten zielstrebig auf ein bestimmtes<br />

Ergebnis hin, um etwas zu erschaffen, das zuvor nicht existiert hat.<br />

Auch Ausgabe <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> ist so entstanden. Wir stellen Ihnen diesmal<br />

Menschen vor, die in unserem Stadtteil Findorff und dem Rest<br />

der Welt kreativ sind: als Nachwuchs-Fotograf, erfolgreicher<br />

Unternehmer, kulinarisches Koch-Trio, Schriftsteller im Dorff,<br />

ausgezeichnete Cartoonistin oder großartiger Wandkünstler.<br />

» Inspiration kennt keine Grenzen ! « verkündete Karl Lagerfeld<br />

bereits in den frühen Siebzigerjahren. Also: Lassen Sie sich von<br />

den Themen und Inhalten auf den folgenden Seiten inspirieren –<br />

und werden Sie selbst kreativ; falls Sie es nicht schon sind.<br />

Wir freuen uns auf viele Meinungen zu dieser Ausgabe – und<br />

über Leserbriefe auf www.findorff.info/leserbriefe<br />

<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />

06 l KARIM SANDER<br />

Unterwegs zwischen Studio, Feuerwehr und Theater<br />

10 l MATTHIAS HENZE<br />

Der »Jimdo«-Gründer über schnelle, günstige und<br />

intelligente Weblösungen für Unternehmen<br />

14 l DIE FRAUEN VON 3K<br />

Konkurrenzlos gut gekocht: Funda Klein-Ellinghaus,<br />

Luka Lübke und Barbara Stadler richten an<br />

18 l MIKE GORDEN<br />

Der Thriller-Autor aus Findorff träumt lebhaft und fragt:<br />

»Wer braucht schon Rosinen, wenn er Kuchen hat ?«<br />

22 l CLAUS LUMMA & GÜNTHER WARNERS<br />

Im Auftrag von ESPABAU: Wie der Wandkünstler<br />

Claus Lumma Häuserfassaden schöner macht<br />

26 l SPARKASSE BREMEN<br />

Neues aus der Findorffer Filiale<br />

28 l BETTINA BEXTE<br />

Ohne Worte: Die neue Cartoonistin von<br />

Seite 3 gibt Auskunft über ihr Leben<br />

32 l VAPE CONVENTION<br />

Bremen dampft: Das Märchen geht weiter<br />

33 l HANSELIFE<br />

Inspirationen, aktuelle Trends und Innovationen<br />

34 l DORFFKLATSCH<br />

36 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />

38 l SIM SCHAUT HIN<br />

Die Findorff Kolumne<br />

Frage an Bettina Bexte: Kannst Du von Deinen<br />

Zeichnungen eigentlich leben ? Antwort:<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05


PROFILE<br />

q KARIM SANDER LERNT FOTOGRAF IN DER »BILDPLANTAGE XIII«<br />

» Für mich sind alle Menschen gleich.«<br />

NACHWUCHS-<br />

FOTOGRAF<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06<br />

KARIM SANDER<br />

K<br />

arim, Du bist derzeit in der Ausbildung für<br />

Deinen Traumberuf. Warum möchtest Du<br />

unbedingt Fotograf werden ?<br />

Ich möchte Fotograf werden, weil es mein<br />

Ziel ist, später in die armen Länder dieser<br />

Welt zu reisen, um zu zeigen, wie die Menschen<br />

dort in Armut leben. Ich möchte die<br />

Kinder dort fotografieren, um zu vermitteln,<br />

wie hart sie dort arbeiten. Wenn man eines<br />

dieser Kinder mit nur zehn Euro im Monat unterstützt, könnte<br />

es auf eine Schule gehen und vielleicht aus seiner Situation<br />

herauskommen. Das unglaublich harte Leben dieser Kinder<br />

möchte ich im Bild festhalten und in meinen Reportagen zeigen.<br />

Deine Ausbildung machst Du bei uns im Stadtteil im Findorffer<br />

Studio »Bildplantage XIII«. Wie wirst Du von dem Team<br />

unterstützt, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen ?<br />

Alle KollegInnen im Studio unterstützen mich auf ihre jeweilige<br />

Art. Sonja unterstützt mich durch die kreativen Aufgaben, die<br />

sie mir gibt. Maika unterstützt mich beim Fotografieren und<br />

bei der Dekoration. Sie erklärt mir auch das Licht und wie man<br />

es einsetzt. Mein Chef Martin Bockhacker und meine Chefin<br />

Annelie Sander geben mir Zeit und Freiraum. Auch die Kameratechnik<br />

im Studio kann ich ausleihen und nutzen. Alle sind<br />

für mich da, wenn ich nach der Berufsschule im Studio bin, und<br />

fragen mich, ob es irgendwelche Probleme gibt oder ob sie mir<br />

helfen können. Das ist wirklich toll.<br />

Du besuchst gleichzeitig die Berufsschule. Deine Bilder zum<br />

Thema «Schwingungen« haben die beste Note in Deiner Klasse<br />

bekommen. Die Fotoserie zeigt Klangschalen, die Du durch<br />

Licht überraschend in Szene gesetzt hast. Die einfachen Klangschalen<br />

sehen in Deiner visuellen Interpretation teilweise aus<br />

wie Mondlandschaften, die man bei klarer Sicht am Himmel<br />

sehen kann. Wie bist Du auf das Thema »Schwingungen«<br />

gekommen – und was ist der inhaltliche Hintergrund für diese<br />

besondere Art der Inszenierung ?<br />

»Schwingungen« war erstmal ein ganz schweres Thema für<br />

mich, weil ich zunächst gar nicht wusste, was das Wort alles<br />

bedeutet. Ich habe dann im Internet recherchiert und herausgefunden,<br />

dass das Wort mehrere Bedeutungen haben kann. Das<br />

Leben ist durch Schwingungen bestimmt. Schwingungen beeinflussen<br />

zum Beispiel aber auch das Wasser. Als erste Idee habe<br />

ich stundenlang Steinchen in einen Gartenteich geworfen und<br />

versucht die Wasserkreise zu fotografieren. Ein Stein ist daneben<br />

geflogen und hat einen leeren Blumentopf getroffen. Das gab<br />

einen seltsamen Klang. Dieser Treffer hat mich auf die Idee der<br />

Klangschalen gebracht, die auch optisch viel besser aussehen,<br />

als ein Blumentopf. Ich habe mir dann gesagt: »Okay, bringe<br />

ich die Schwingungen der Klangschalen und die Schwingungen<br />

des Leben von der Geburt bis zum Tod zusammen.«<br />

Als Sinnbild für die die Geburt habe ich die Schale in Rot ausgeleuchtet<br />

und für die Jugend und das Erwachsenwerden habe<br />

ich Gelb gewählt. Für das Alter und den Tod habe ich ein kühles<br />

Blau genommen.<br />

Neben Deiner Ausbildung bist Du auch in anderen künstlerischen<br />

Bereichen unterwegs. Du hast unter der Leitung von<br />

Saher Khanaqa-Kükelhahn in »Und täglich grüßt der Flüchtling«<br />

im Bremer Theater am Goetheplatz mitgespielt. Deine<br />

Theatergruppe heißt »the next generation« und ist ein internationales<br />

Bremer Laien-Ensemble, das seit mehreren Jahren<br />

Mitwirkende aus vielen Ländern im Alter zwischen 15 und 25<br />

auf die Bühne bringt. Die Beschreibung des Stückes beginnt<br />

mit der Zeile »Als Mandy aufwacht, stehen plötzlich ein<br />

frommer Afghane, ein selbstverliebter Somalier und ein alter,<br />

weiser Inder in ihrem Schlafzimmer. Nur Mandy kann sie<br />

sehen und muss mit ihnen leben, bis Zeus sich wieder etwas<br />

Neues einfallen lässt.« Du musstest Dein Heimatland Afghanistan<br />

verlassen. Warum hast Du Dich entschieden, in diesem<br />

Stück mitzuspielen ?<br />

In diesem Stück geht es um Vorurteile. Manche sagen: »Du bist<br />

schwarz.« Andere sagen: »Du bist blond und so weiter.« Das ist<br />

doch alles bla bla. Für mich sind alle Menschen gleich. Das ist<br />

die Botschaft in diesem Theaterstück. Um das zu zeigen, habe<br />

ich mitgespielt.<br />

Welche Rolle hast Du gespielt – und ist neben der Fotografie<br />

auch der Beruf des Schauspielers für Dich denkbar ?<br />

Meine Rolle war die eines Engels, der die Hauptfigur Mandy<br />

unterstützt, damit Zeus sie nicht hart bestraft oder sogar tötet.<br />

Schauspieler möchte ich später nicht werden, aber als Hobby im<br />

Theater auf einer Bühne zu spielen macht mir richtig Spaß. u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07


q KARIM SANDER IM INTERVIEW<br />

» Man sollte sich gegenseitig helfen. «<br />

Wie gefällt Dir Bremen ? An welchem Ort bist Du in unserer<br />

Stadt am liebsten ?<br />

Ich finde Bremen sehr schön. Es ist nicht so groß und hektisch<br />

wie Hamburg oder Berlin. Die Menschen hier sind sehr nett<br />

und freundlich. Es gibt in Bremen spannende Orte wie den<br />

Dom, die Domsheide oder das Universum. Die Neustadt finde<br />

ich als Stadtteil sehr schön und sauber.<br />

Okay, in einem Stadtteilmagazin für Findorff die falsche Antwort,<br />

aber lassen wir gelten. Was antwortest Du jemandem,<br />

der sagt: Die Flüchtlinge sollen sich in Deutschland integrieren ?<br />

Im Theater, aber auch besonders im Alltag ist die Sprache<br />

eines Landes unverzichtbar, um kommunizieren zu können.<br />

Wie hast Du deutsch gelernt – und wie lange hast Du gebraucht ?<br />

Ich habe deutsch am Gymnasium und vor allem mit Hilfe meiner<br />

Pflegemutter gelernt. Wir haben an den Wochenenden viele<br />

Bücher auf deutsch gelesen – und sie hat mir geduldig die Worte<br />

und Sätze erklärt. Wichtig waren auch die Kontakte zu all den<br />

Menschen, die ich bisher kennengelernt habe. Zwei Jahre hat es<br />

insgesamt gedauert, um deutsch zu lernen.<br />

Du bist ehrenamtlich aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr in<br />

Osterholz-Scharmbeck. Der Bürgermeister hat den Feuerwehrnachwuchs<br />

schon gewürdigt und gesagt: »Bei einer so guten<br />

Jugendarbeit blicke ich zuversichtlich nach vorn.« Warum<br />

engagierst Du Dich dort – und was hast Du schon erlebt ?<br />

Ich finde Feuerwehrmann ist ein ziemlich spannender Beruf.<br />

Gut gefällt mir bei der Feuerwehr, dass man Menschen helfen<br />

kann und jeder bei uns für die anderen da ist. Ich glaube daran,<br />

dass man auf die Welt gekommen ist, um für andere da zu sein.<br />

Man sollte sich gegenseitig helfen. Deswegen bin ich bei der<br />

Feuerwehr und es macht mir richtig Spaß. Ich bin als Nachwuchs<br />

noch nicht bei den ganz gefährlichen Einsätzen dabei,<br />

bei denen man eine Atemschutzmaske braucht. Einmal aber<br />

durfte ich schon bei einem Einsatz mit: Eine ältere Frau hatte<br />

ihren Schlüssel unter ihrem Bett verlegt. Weil sie das nicht mehr<br />

wusste, kam sie auf die Idee, die Feuerwehr anzurufen. Ich<br />

durfte bei diesem Einsatz mit und wir haben dann alle in der<br />

Wohnung den Schlüssel gesucht und auch gefunden (lacht).<br />

Dein Instagram-Account verrät: Du reist gern. Was hast Du<br />

schon von Deutschland und Europa gesehen ?<br />

Im ersten Jahr in Deutschland durfte ich nicht ins Ausland<br />

reisen. Deshalb bin ich zuerst im Land gereist. Ich war unter<br />

anderem in Bonn, Essen, Hamburg, Berlin. Nach dem Jahr bin<br />

ich nach Paris gefahren und war auch in Belgien, um dort einen<br />

guten Kumpel zu besuchen. Er lebt dort mit seinen Kindern.<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08<br />

Als Flüchtling sollte man sich mit der Kultur des Landes<br />

beschäftigen, in das man kommt. Jedes Land hat seine eigene<br />

Kultur, mit der man klar kommen sollte. Als Flüchtling sollte<br />

man auch an die eigene Zukunft denken – also was man in seinem<br />

Leben eigentlich noch alles so machen möchte. Ein Leben<br />

lang vom Staat nur Geld zu bekommen finde ich schrecklich<br />

und kann ich mir auf Dauer nicht vorstellen. Und weiterhin die<br />

deutsche Sprache zu lernen ist natürlich ganz wichtig, damit<br />

man sich auch gut verständigen kann.<br />

Stichwort: Zukunft und »the next generation«. Wo siehst Du<br />

Dich in zehn Jahren ?<br />

Es gibt für mich zwei Möglichkeiten: In zehn Jahren sehe ich<br />

mich entweder als professioneller Fotograf um die Welt reisen<br />

oder aber ich bleibe hier in Bremen und umzu und bin dann<br />

verbeamteter Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr.<br />

Karim, vielen Dank für das Gespräch.<br />

q ÜBER KARIM SANDER<br />

Karim wurde 1999 in Afghanistan geboren – ein Land mit einer<br />

komplexen Migrationsgeschichte. Der seit 16 Jahren andauernde<br />

Krieg zwischen den radikal-islamischen Taliban und dem Militär<br />

der amerikanischen und der afghanischen Regierung sowie den<br />

Nato-Staaten hat viele Regionen unbewohnbar gemacht. Karim<br />

Sander kam aufgrund der Kriegssituation in seinem Land Ende<br />

2015 nach Deutschland. Die AfghanInnen werden schon seit<br />

Jahrzehnten vertrieben und viele MigrantInnen leben bereits seit<br />

über drei Dekaden in einem anderen Land. Über seine persönlichen<br />

Erlebnisse während der Flucht möchte Karim öffentlich<br />

nicht sprechen. Lieber spricht er über sein Ziel, die Ausbildung als<br />

Fotograf bei dem Foto- und Kreativteam »Bildplantage XIII« in<br />

Findorff erfolgreich abzuschließen. Die bei »Bildplantage XIII« für<br />

seine Ausbildung verantwortliche Annelie Sander sagt über Karim:<br />

»Seine Motivation und Energie begeistern uns alle sehr. Er<br />

betreibt die Fotografie mit großer Leidenschaft. Karim bringt das<br />

Team mit seinem Witz und Charme oft zum Lachen und sorgt<br />

damit für gute Stimmung.« Weitere Informationen gibt es unter<br />

www.bildplantage13.de und mehr Infos über die Gründe, warum<br />

Menschen Ihre Heimat verlassen, auf www.fluchtgrund.de<br />

Interview: Mathias Rätsch, Fotos: Bildplantage XIII ▲


PROFILE<br />

q DER »JIMDO«-GRÜNDER ÜBER INTELLIGENTE WEBLÖSUNGEN FÜR KLEINE UNTERNEHMEN<br />

» Für viele ist der erste Schritt die größte Hemmschwelle. «<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 10<br />

MATTHIAS HENZE<br />

JIMDOGRÜNDER<br />

M<br />

atthias, der Onlinehandel ist auch<br />

weiterhin ein stark wachsender<br />

Markt: Laut der Handelsexperten des<br />

IFH Köln wird der Umsatz bis 2021<br />

voraussichtlich auf die neue Rekordsumme<br />

von 80,4 Milliarden Euro<br />

steigen. Das sind Entwicklungen, die<br />

man eigentlich im stationären Einzelhandel<br />

nicht ignorieren kann – aber<br />

viele HändlerInnen fühlen sich vom Onlinehandel scheinbar bedroht,<br />

anstatt neue Chancen zu sehen. Du bist einer der Gründer,<br />

die mit »Jimdo« im Jahr 2007 sehr erfolgreich durchgestartet<br />

sind, um Webseiten ohne Programmierkenntnisse möglich<br />

zu machen. Heute hat »Jimdo« über 200 MitarbeiterInnen und<br />

weltweit über 20 Millionen KundInnen – und die NutzerInnen<br />

von »Jimdo« sind nach wie vor KleinstunternehmerInnen mit<br />

bis zu fünf MitarbeiterInnen. Was sind die Hemmschwellen<br />

von HändlerInnen, wenn es darum geht, bisher stationäre<br />

Geschäftsmodelle auch online zu etablieren ? Sind es vorrangig<br />

unbegründete Ängste, ist es konservatives Beharrungsvermögen,<br />

fehlendes Wissen oder einfach nur Zeitmangel ?<br />

Im täglichen Kontakt mit unseren KundInnen erfahren wir viel<br />

über ihre Ängste und Hemmschwellen. Einige haben Sorge,<br />

dass ein Online-Shop nur für große HändlerInnen gewinnbringend<br />

oder auch technisch kompliziert ist. Wir verstehen<br />

diese Ängste und versuchen, ihnen möglichst viel Arbeit durch<br />

automatisierte Lösungen abzunehmen. Eine eigene Website<br />

oder einen Online-Shop einzurichten geht heute ohne großen<br />

Aufwand oder hohe Kosten. Ist der erste Schritt gemacht,<br />

beobachten wir, dass viele unserer KundInnen zum Beispiel<br />

ihren Shop nach dem Start immer weiter ausbauen. In einigen<br />

Fällen ist der Online-Shop einfach eine Ergänzung zum<br />

stationären Angebot. Andere sind sehr schnell regelrecht<br />

überrascht, wie gut online für sie »funktioniert«.<br />

Die Zeit für den stationären Handel läuft jedenfalls: Im April<br />

2019 warnte der Handelsverband Deutschland (HDE), dass<br />

bis 2025 jeder zehnte Laden seine Tore für immer schließen<br />

wird. Das entspräche dem Aus für fast 50.000 Geschäfte. Und<br />

weiter: »Ein Ladensterben unter den kleineren HändlerInnen<br />

wäre auch für die Städte dramatisch«, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer.<br />

Das wäre auch für einen Stadtteil wie Findorff<br />

nicht gut. Mir kommt es allerdings manchmal vor, als starren<br />

HändlerInnen, Handelskammern und Verbände hilflos wie das<br />

Kaninchen auf die Schlange. Positive Unterstützung ist gefragt.<br />

»Jimdo« hat die eigene Kernzielgruppe kürzlich genau analysiert.<br />

Wie ticken Eure KundInnen ? Wie sind deren Anforderungen<br />

für einen Einstieg in das digitale Business ?<br />

Für viele ist der erste Schritt die größte Hemmschwelle. Wer<br />

aber einmal anfängt und seine Website gebaut hat, stellt schnell<br />

fest, wie einfach es ist. Und jeder Website-Besucher ist auch<br />

ein potentieller Kunde. Um es den NutzerInnen so leicht wie<br />

möglich zu machen, nehmen wir ihnen viele Arbeitsschritte ab<br />

und machen ihnen konkrete Vorschläge, wie sie ihre Website<br />

optimieren können. Im Online-Auftritt steckt ein enormes<br />

Potential für den stationären Handel, das genutzt werden<br />

muss, um auf sich aufmerksam zu machen !<br />

Die Philosophie von »Jimdo« war von Anfang an, KundInnen<br />

zu ermöglichen, Webseiten ohne Programmierkenntnisse sehr<br />

schnell selbst zu bauen. »Dolphin« ist der neueste Clou von<br />

«Jimdo«: Das System baut die Seiten eigenständig in wenigen<br />

Minuten nach einigen Fragen selbst auf – inklusive bereits<br />

vorhandenen Bildern und individuell modifizierbaren Texten.<br />

Das klingt unglaublich, aber es funktioniert. Was war die Idee<br />

der »Jimdo«-EntwicklerInnen hinter »Dolphin« ?<br />

Mit »Dolphin« wollten wir es Klein- und KleinstunternehmerInnen<br />

nochmals einfacher machen, eine Website zu erstellen.<br />

Aufgrund unserer Erfahrung wissen wir, wie eine gute Seite<br />

zum Beispiel für den Einzelhandel oder für einen Online-Shop<br />

aussieht und schlagen unseren KundInnen eine Struktur mit<br />

Bildern vor. Die Seite lässt sich selbstverständlich weiter individualisieren.<br />

Aber der Kunde hat schnell ein professionelles<br />

Ergebnis und hat den ersten Schritt gemacht. Die NutzerInnen<br />

sind immer wieder überrascht, wie schnell das geht.<br />

Auch ein schicker Online-Shop kann bei Bedarf völlig unkompliziert<br />

mit wenigen Klicks selbst eingerichtet werden. Das ist<br />

heutzutage kein Problem mehr. Oft höre ich allerdings von<br />

HändlerInnen: An jedem Shop hängt für mich aber auch eine<br />

zeitintensive Logistik für Bestellung, Bezahlung und Versand –<br />

ein vermeintlich arbeitsintensiver Background, der viele<br />

potentielle OnlinehändlerInnen abschreckt. Welche Möglichkeiten<br />

bietet ihnen »Dolphin«, um für die HändlerInnen die<br />

logistischen Prozesse eines Shops im Internet so einfach<br />

wie möglich zu machen ?<br />

Wir verstehen die Angst der NutzerInnen und versuchen deshalb<br />

immer eine Online-Lösung zu finden, die ihnen die Arbeit<br />

erleichtert. Deshalb lag uns das Thema »Bestellverwaltung«<br />

am Herzen. Auch hier wollen wir den KundInnen Zeit sparen,<br />

damit sie sich um ihr Geschäft kümmern können. Eine Bestätigungs-E-Mail<br />

wird beispielsweise ganz automatisch versendet.<br />

Im Anschluss werden die Lieferscheine einfach über den<br />

Browser ausgedruckt und müssen nicht umständlich formatiert<br />

werden. Ich darf hier noch nicht zu viel verraten, aber gerade im<br />

Bereich der Versandlogistik haben wir neue Features in Arbeit,<br />

die unseren KundInnen die Organisation erleichtern werden.<br />

Meine Erfahrung als Mediengestalter zeigt, dass es auch<br />

Menschen gibt, die trotz einfachster Bedienbarkeit dennoch mit<br />

einem äußerst intuitiv aufgebauten System wie »Jimdo« nicht<br />

klar kommen oder sagen: »Das ist nicht meine Kernkompetenz.«<br />

Was empfiehlst Du ? u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | <strong>11</strong>


q MATTHIAS HENZE IM INTERVIEW<br />

» Ich würde raten, ›Jimdo‹ einfach einmal auszuprobieren. «<br />

Ich würde ihnen raten, »Jimdo« einfach einmal auszuprobieren.<br />

83 Prozent unserer KundInnen schaffen es in maximal fünf<br />

Stunden, einen kompletten Online-Shop einzurichten. Und<br />

bei Schwierigkeiten gibt es unsere Hilfeseiten, den Blog, das<br />

Support-Team – und die »Jimdo Experts«. Das sind Freiberufler<br />

oder Web-Agenturen mit viel Fachwissen rund um unsere<br />

Seiten. Zu einem fairen Preis erhält man hier Hilfe bei Design,<br />

Suchmaschinenoptimierung oder Texten. Viele vernetzen sich<br />

mit Gleichgesinnten, FreundInnen oder KollegInnen, die schon<br />

eine Website haben. Oder sie recherchieren anfangs online um<br />

von anderen in Sachen Aufbau, Bildauswahl und Text zu lernen.<br />

Ok, ich bin als stationärer Einzelhändler mutig geworden und<br />

möchte Deine unglaublichen »Werbeversprechen« unverbindlich<br />

und am besten kostenlos testen. Was muss ich machen ?<br />

Anmeldung und Registrierung sind bei uns kostenlos. Mit der<br />

Basisversion lassen sich voll funktionsfähige Websites erstellen<br />

und die verschiedenen Funktionen testen. So können Nutzer-<br />

Innen sich ganz praktisch davon überzeugen, wie einfach das<br />

Erstellen einer Website ist.<br />

Falls man als NeueinsteigerIn dennoch nicht klar kommt und<br />

Fragen hat: Wie sieht der Support von »Jimdo« aus ?<br />

Auf unserer Website haben wir einerseits einen großen FAQ-<br />

Bereich. Viele finden hier bereits eine Antwort auf ihre Frage.<br />

Falls nicht, geht unser Support-Team auf jedes Problem<br />

individuell ein und sucht nach der besten Lösung.<br />

Du sagst: Der Weg zum eigenen Online-Shop mit »Jimdo« ist<br />

heute so einfach wie nie zuvor. Nicht so einfach ist es allerdings,<br />

ohne großen Etat den neuen Shop online bekannt zu machen,<br />

um neue KundInnen zu gewinnen. Wie kann »Dolphin« als<br />

wegweisendes, intelligentes System dabei unterstützen ?<br />

Im Internet auf Website und Shop aufmerksam zu machen,<br />

ist heute einfacher und günstiger, als viele denken. Und auch<br />

hier möchten wir unseren KundInnen Arbeit abnehmen durch<br />

intelligente Automatisierung: Für Selbständige ist es zeitaufwändig<br />

ihre Daten auf allen Suchportalen wie zum Beispiel »Google<br />

Maps« oder »Yelp« auf dem aktuellen Stand zu halten. Mit<br />

unserem Partner »Uberall« werden Änderungen zum Beispiel bei<br />

Öffnungszeiten oder Kontaktdetails automatisch synchronisiert.<br />

Wer in den Suchmaschinen gefunden wird, hat gute Chancen,<br />

neue KundInnen zu gewinnen. Nahezu jedes Unternehmen<br />

möchte daher im Ranking bei Google ganz oben stehen. Das<br />

ist logisch in der Theorie, aber unlogisch in der Praxis.<br />

Welches sind aus deiner Sicht wichtige Kriterien für eine<br />

erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung (SEO) ?<br />

Die technische Suchmaschinenoptimierung nehmen wir unseren<br />

KundInnen ab – sie funktioniert automatisiert. Für Suchmaschinen<br />

wie »Google« sind Schlagworte in Texten, sogenannte<br />

»Keywords«, wichtig. Indem unsere NutzerInnen die Begriffe<br />

verwenden, die ihre KundInnen typischerweise bei einer<br />

Suchanfrage eingeben, werden sie leichter gefunden. Sie landen<br />

bei den Suchergebnissen dadurch auf den vorderen Plätzen.<br />

Vor dem Bestellvorgang für ein neues Content Management<br />

System (CMS) von »Jimdo« die »Killerfrage«: Was kostet es,<br />

den »Creator« oder »Dolphin« für seine eigenen Geschäftszwecke<br />

zu nutzen ?<br />

Ein professionelles Paket gibt es bereits ab 9,00 Euro und den<br />

Online-Shop mit einer unbegrenzten Anzahl an Produkten<br />

bereits ab 19,00 Euro im Monat. Für 39,00 Euro erhält man das<br />

Premium-Paket mit einer professionellen Design-Analyse und<br />

Anspruch auf Support binnen einer Stunde. Diese Pakete kann<br />

man mit einer individuellen Webadresse als eigene Domain<br />

verbinden. Die vermittelt einen professionellen Online-Eindruck<br />

und ist darüber hinaus wichtig, damit unsere KundInnen<br />

bei Suchmaschinen schneller gefunden werden.<br />

Stichwort »Künstliche Intelligenz«: Welche zukünftigen Trends<br />

siehst Du für den stationären Einzelhandel in einer Welt, die<br />

sich immer weiter digitalisiert – und wie wird »Jimdo«<br />

KleinstunternehmerInnen weiterhin unterstützen ?<br />

Ich persönlich hoffe sehr, dass weiterhin viele Einzelhändler-<br />

Innen das Bild der Innenstädte prägen. Deshalb sollte es auch<br />

keine Frage von »Entweder-Oder« sein, sondern ein nebeneinander<br />

von Ladengeschäft und Online-Handel. Viele KundInnen<br />

denken nicht mehr in den Kategorien »online« oder »offline«,<br />

sondern kombinieren beide Möglichkeiten. Sie recherchieren<br />

online und kaufen dann im Laden ein – oder eben auch umgekehrt.<br />

Wir haben viele Interviews mit den Selbständigen geführt<br />

und wissen, welche Bedürfnisse, Wünsche und auch Schwierigkeiten<br />

sie haben. Diese Infos fließen in die Entwicklung unserer<br />

Produkte ein. Unser Job ist es, NutzerInnen die ersten Schritte<br />

so leicht wie möglich zu machen und sie bei ihrem Projekt zu<br />

unterstützen. Den ersten Schritt machen müssen sie selbst, aber<br />

wir wollen der Partner sein, der ihnen dabei hilft.<br />

Matthias, vielen Dank für das Gespräch.<br />

q ÜBER MATTHIAS HENZE<br />

Matthias Henze ist CEO von »Jimdo«, führender Anbieter für<br />

Website-Baukästen. 2007 gründete er das Unternehmen zusammen<br />

mit Fridtjof Detzner und Christian Springub. »Jimdo«<br />

unterstützt Selbständige und kleine Unternehmen dabei, ihre<br />

Website ohne Computerkenntnisse selbst zu gestalten und mit<br />

ihrer Idee online erfolgreich zu sein. Bis heute wurden weltweit<br />

über 25 Millionen Websites mit »Jimdo« gebaut. Das Unternehmen<br />

beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter in Hamburg und<br />

Tokio.Matthias ist jeden Tag aufs Neue beeindruckt von der<br />

Vielfalt der »Jimdo«-NutzerInnen und ihrer Projekte, die sie mit<br />

Leidenschaft und viel Know-how umsetzen. Direkte Begegnungen<br />

und Gespräche helfen ihm und seinem Team, von ihnen zu<br />

lernen und neue Produkte zu entwickeln. www.jimdo.de<br />

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Pressefoto »Jimdo« ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 13


PROFILE<br />

q »DIE 3K« SIND »DIE KONKURRENZLOSE KÖCHINNEN KOOPERATIVE«<br />

» Wenn ich koche, bin ich gut drauf.«<br />

LUKA LÜBKE<br />

BARBARA STADLER<br />

FUNDA KLEIN-ELLINGHAUS<br />

KOCHTRIO<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14<br />

H<br />

inter der Marke »DIE 3K« stehen Funda<br />

Klein-Ellinghaus, Luka Lübke und Barbara<br />

Stadler. Funda, wie habt Ihr Euch gefunden ?<br />

Vor ungefähr sieben Jahren war »buten un<br />

binnen« im Rahmen der »Herdbesuche«<br />

bei mir zuhause. Die haben bei mir einfach<br />

geklingelt und Luka Lübke und ich haben<br />

sehr schön gemeinsam gekocht. Danach<br />

haben wir uns lange Zeit nicht gesehen, aber<br />

irgendwann zufällig getroffen. Wir haben dann gemeinsam mit<br />

Barbara Stadler im »Badehaus« ehrenamtlich im Rahmen eines<br />

Flüchtlingsprojekts gekocht. Es ging darum, geflüchtete Frauen<br />

einen Tag lang zu verwöhnen. Es gab für sie Entspannung im<br />

Hamam, eine Yogalehrerin war dabei und wir haben eben alle<br />

drei für die Frauen gemeinsam gekocht. Das war ein toller Tag<br />

und wahrscheinlich der Start für uns als »DIE 3K«.<br />

Der Volksmund sagt: »Viele Köche verderben den Brei.«<br />

Warum verderben drei Köchinnen nicht den Brei ?<br />

Weil wir drei uns ganz wunderbar gegenseitig ergänzen und<br />

unterstützen – und gemeinsam als Köchinnen viel Spaß haben.<br />

Was unterscheidet Euch von Euren MitbewerberInnen ?<br />

Wir unterscheiden uns dadurch, dass wir als »konkurrenzlose<br />

Köchinnen Kooperative« kulinarisch die ganze Welt abdecken.<br />

Du, Luka Lübke und Barbara Stadler sind ganz verschiedene<br />

Persönlichkeiten. Inwieweit bestimmt der Charakter eines<br />

Menschen auch dessen Kochkunst ?<br />

Für mich kann ich sagen, dass ich am liebsten sehr kleinteilig<br />

arbeite und ein äußerst visuell denkender Mensch bin. Insofern<br />

sind einfache, deftige Gerichte nicht so Meins, wohl aber zum<br />

Beispiel kreativ angerichtetes Fingerfood – und bei der Anrichtung<br />

spielt auch die Optik und Inszenierung eine große Rolle.<br />

Apropos Kochkunst: Der berühmte französische Koch Paul<br />

Bocuse hat gesagt: »Ich sehe das Kochen mehr als Handwerk,<br />

und eigentlich weigere ich mich sogar, das Kochen als große<br />

Kunst hinzustellen. Meine Aufgabe ist es allein gut zu kochen,<br />

um den Gästen damit eine Freude zu bereiten.« Wie siehst<br />

Du das: Ist Kochen eher Kunst oder Handwerk ?<br />

Beides ist richtig. Kochen ist natürlich Handwerk. Kochen ist<br />

aber auch Kunst, weil nicht jeder, der das Handwerk kann, auch<br />

die Kunst beherrscht, dass das zubereitete Gericht zugleich<br />

besonders und außergewöhnlich schmeckt.<br />

Warum hat kulinarische Qualität aus Deiner Sicht nicht nur<br />

mit Wissen und Talent zu tun, sondern auch viel mit Herz<br />

und der Liebe zu dem, was man tut ?<br />

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen: Wenn ich koche,<br />

bin ich immer gut drauf – und vergesse dabei alle meine Sorgen.<br />

Ich versuche daher immer Gerichte zu kochen, bei denen ich<br />

Spaß habe. Ich empfinde es so, dass von mir mit Spaß zubereitete<br />

Gerichte besser schmecken – im Gegensatz zu Gerichten, bei<br />

denen ich überhaupt keinen Bock habe, die zu kochen. Wahrscheinlich<br />

koche ich mit schlechter Laune nicht schlechter, aber<br />

ich habe hinterher das Gefühl, es schmeckt den Gästen nicht so<br />

gut – auch wenn es vielleicht gar nicht so ist.<br />

Ob mediterran oder bodenständig: Kann ich mir die Richtung<br />

der Gerichte, die ihr für meine Veranstaltung oder Feier kocht,<br />

aussuchen und macht Ihr, wenn mir so gar nichts einfällt, auch<br />

Vorschläge, die dem Charakter der Festivität entsprechen ?<br />

Beides ist möglich. Ob französische, orientalische oder asiatische<br />

Küche: Wir besprechen gemeinsam, in welche Richtung<br />

es gehen soll. Auf Wünsche gehen wir selbstverständlich ein.<br />

Es gibt aber auch AuftraggeberInnen, die noch keine Ideen<br />

haben, was sie machen wollen. Das ist völlig in Ordnung. Wir<br />

beraten dann entsprechend und beziehen auch die Ausrichtung<br />

der Veranstaltung mit ein.<br />

Im Gegensatz zu den üblichen Catering-Angeboten kocht ihr<br />

nicht nach Katalog, sondern »DIE 3K« entwickeln maßgeschneiderte<br />

Angebote. Wie geht Ihr dabei untereinander vor ?<br />

Wir besprechen alles und entscheiden, ob der Auftrag eher<br />

etwas für Barbara, Luka oder mich ist – und stimmen uns<br />

darüber ab, wer wann was macht.<br />

Kannst Du ein Beispiel nennen, wie Ihr ein ganz besonderes<br />

kulinarisches Mahl entwickelt und umgesetzt habt ?<br />

Barbara und ich haben einmal gemeinsam für eine persische<br />

Familie gekocht und sehr viele Mezze-Platten zubereitet – und<br />

dabei in großartiger Atmosphäre voneinander sogar noch Neues<br />

gelernt. Das war ein sehr kreatives gemeinsames Kochen mit<br />

einer tollen Stimmung und unser Part ist gut angekommen.<br />

Wie wichtig ist es für ProfiköchInnen, sich kulinarisch in der<br />

internationalen Küche auszukennen, um AuftraggeberInnen<br />

und Gästen überraschende Lösungen für ein besonderes<br />

kulinarisches Event zu eröffnen ?<br />

Ob deutsche oder asiatische Gesellschaft: Die Menschen in<br />

diesen Gruppen sind ja nicht zwangsläufig homogen alle aus<br />

einem Land. Sie kommen oftmals aus aller Welt und haben<br />

geschmacklich unterschiedliche Erwartungen – denen wir als<br />

»DIE 3K« durch kulinarische Vielfalt sehr gut entsprechen.<br />

Wodurch zeichnet sich für Dich ein gutes Essen aus ?<br />

Essen heißt nicht »Hauptsache satt«, sondern es sollte unbedingt<br />

gut schmecken. Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich<br />

auch viel eher satt bin, wenn etwas ausgezeichnet schmeckt.<br />

Mahlzeiten sollen auch schön aussehen und gut riechen. Gutes<br />

Essen ist in der Gesamtheit immer auch ein sinnliches Erlebnis.<br />

Auch frische Zutaten sind sehr wichtig. Wo kaufst Du die ein ?<br />

Wo ich was einkaufe, hängt davon ab, was ich brauche. Ich<br />

kaufe frische Produkte am liebsten auf dem Findorffmarkt ein.<br />

Es gibt aber auch Gemüsesorten wie türkische Paprika, die ich<br />

füllen möchte, die ich bei meinem türkischen Anbieter hole. u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 15


q FUNDA KLEIN-ELLINGHAUS IM INTERVIEW<br />

» Kochen kann jedeR. «<br />

Zu ihm gehe ich auch, wenn ich aus Yufka frisches Börek machen<br />

möchte. Stichwort Fleisch: Auch Fleisch kaufe ich auf dem<br />

Findorffmarkt, aber mein Lammfleisch kaufe ich in großen<br />

Mengen bei einem Hobbyzüchter in Bremerhaven, der seine<br />

Schafe draußen auf der Wiese hat. Dort kann man sich alles vor<br />

Ort angucken – und auch Barbara und Luka kaufen vornehmlich<br />

direkt bei den ErzeugerInnen ihres Vertrauens ein.<br />

Vorrangig Männer sagen gern: »Ich kann nicht kochen«.<br />

Stimmt das oder kann eigentlich jedeR das Kochen lernen ?<br />

Kochen kann jedeR, der oder die es möchte und auch will.<br />

Kann Euch jedeR auch für eine kleine Feier engagieren oder<br />

erfordert der Einsatz von drei Köchinnen unter Kostenkriterien<br />

eher eine Festivität im großen Rahmen ?<br />

Die geballte kulinarische Kompetenz des »3K«-Trios ist genau<br />

richtig für größere Gesellschaften. Ich bin aber auch für kleinere<br />

Gruppen offen, für Barbara Stadler kann es schwieriger<br />

werden, weil bei ihr die Anreise vom Land dazukommt und es<br />

sich dadurch vielleicht nicht mehr rentiert. Aber das kann man<br />

ja von Fall zu Fall mit den AuftraggeberInnen besprechen, wer,<br />

was, wo und wann gewünscht ist.<br />

Wie und wo kann man Euch buchen ?<br />

Fassaden bewahren.<br />

Anspruch trifft Anspruch: Als Findorffer Meisterbetrieb bieten wir<br />

Ihnen hochwertige Holzfenster mit schlanken Profilen und leisten<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 16<br />

Das ist ganz leicht: einfach anrufen oder auf die Internetseite<br />

gehen und uns eine E-Mail schreiben.<br />

Funda, vielen Dank für das Gespräch.<br />

q ÜBER »DIE 3K«<br />

Fundiertes Fachwissen und kreative Kompetenz sind laut<br />

Eigenwerbung für »DIE 3K« der Garant für Qualität. Aber was<br />

das kulinarische Zusammenspiel von Luka Lübke, Barbara<br />

Stadler und Funda Klein-Ellinghaus wirklich ausmacht, sind<br />

drei unterschiedliche Lebenswege, die mit dem Wort »Werdegang«<br />

auf etwas rein Berufliches beschränkt wären. Kochen ist<br />

für die Frauen mehr als nur ein technisches Vorgehen nach Rezept<br />

– es hat immer auch mit Herz zu tun: Herz für das Lebensmittel,<br />

seine ErzeugerInnen und die Gäste, die am Ende auf<br />

ihren Geschmack kommen. Alle drei haben ihre kulinarischen<br />

Wurzeln überall. Im Nahen Osten, im hohen Norden, im<br />

Orient, in Südostasien, im Rheinland, irgendwo zwischen Mittelmeer<br />

und Mittelamerika, Martfeld, Mersin und Marseille,<br />

Verden und Vietnam, Bremen und Bosporus. »DIE 3K« haben<br />

vielfältige Erfahrungen als Linecook, Küchenchefin, Showköchin,<br />

neugierige Praktikantin, Foodfotografin, Produktentwicklerin,<br />

Rampensau, Eventmanagerin, Gesundheitswissenschaftlerin,<br />

Foodscout, Bloggerin, Dozentin, SlowFood-Aktivistin,<br />

Pflegewissenschaftlerin, Kochbuchautorin, Küchenmeisterin,<br />

Caterer, Consulting-Agentin, Mutter, Kinderkrankenschwester,<br />

Liebhaberin von Gewürzen und natürlich Gastgeberin. Eines<br />

geht nie verloren: die Liebe zum Kochen. Ausführliche Infos<br />

gibt es auch auf www.koechinnen-kooperative.de<br />

Interview: Mathias Rätsch Foto: Pressefoto ▲<br />

TAPAS + MORE<br />

Das Rucola Team erwartet Sie mit gewohnt frischer, kreativer<br />

internationaler Küche, kombiniert mit Aromen aus verschiedenen<br />

Ländern der Welt. Wir bieten Ihnen neben verschiedenen Speiseangeboten<br />

auch Tapas als kleine spanische Köstlichkeiten an.<br />

Es gibt bei uns einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch.<br />

Reservierungen per Telefon 0421 35 09 72 94 oder vor Ort.<br />

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Öffnungszeiten: mittags Mo. - Fr. 12:00 - 14:00<br />

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q SCHRIFTSTELLER MIKE GORDEN IM INTERVIEW<br />

» Ich träume lebhaft.«<br />

H<br />

allo, Mike Gorden. Kürzlich fragte jemand auf<br />

»facebook«: »Schriftsteller im ›Dorff‹ – gibt es<br />

die ?« Ja, zum Beispiel Dich ! Warum schreibst Du<br />

Romane und was bedeutet es Dir, zu schreiben ?<br />

Der Knoten platzte vor einigen Jahren während<br />

eines Inselurlaubs. Ich schrieb zuhause weiter<br />

und konnte seitdem nicht mehr aufhören. Wo<br />

andere 10.000 Schritte laufen, produziere ich<br />

täglich 1.000 Worte in Form von Glossen,<br />

Artikeln, Kurzgeschichten und Romanen.<br />

Dein erster Roman erschien 2018. »Gefahr von der anderen<br />

Seite« war gleich die ganz große Nummer:<br />

Walter Stein und Mike Peters können nach<br />

fast 600 Seiten den Untergang der Welt<br />

verhindern. Darunter machst Du es nicht.<br />

Die Handlung des SciFi-Thrillers spielt in Paris. Woher nimmst<br />

Du die Ideen ? Passiert alles im Kopf oder inspiriert Dich unser<br />

beschauliches Findorff, in dem Du seit vielen Jahren im Verborgenen<br />

lebst und arbeitest ?<br />

Ich erlebe viel und träume lebhaft. Das ist meine Inspiration.<br />

Schriftstellerei ist ein Handwerk, für das ich Ruhe benötige. Die<br />

finde ich gut in »meinem« Findorff, dessen Entwicklung ich seit<br />

1986 mit einem lachenden und einem weinenden Auge begleite.<br />

Paris liebe ich sehr. Schauplätze meiner Projekte liegen auch<br />

in Deutschland. In Findorff aber nicht. Ich leide mit meinen<br />

Romanfiguren und bin froh, sie weit weg zu wissen.<br />

Einige Deiner Figuren sind schwul. Du selbst bist bürgerlich<br />

mit Deinem Mann verheiratet. Wieviel von Dir findet sich in<br />

Deinen Protagonisten wieder ?<br />

Ich kann nur aus mir selbst schöpfen. Das heißt aber nicht, daß<br />

Heteros in meinen Storys keine Romanzen erleben dürfen.<br />

Im Herbst erscheint »Der gefrorene Urknall«. Worum geht es ?<br />

Der erste Roman ist in sich geschlossen, die Geschichte aber<br />

nicht zuende erzählt. Die Protagonisten müssen sich neuen<br />

Herausforderungen stellen. Jemand versucht, sie zu manipulieren.<br />

Erst spät zeigt sich die wahre Bedrohung dahinter.<br />

Über welche Kanäle vermarktest Du Deine Bücher ?<br />

Per eBook und gedruckt über alle Plattformen und über meine<br />

Homepage. Auch im »Findorffer Bücherfenster« bestellen die<br />

netten Damen Dir meine Romane gerne. Für mich ist es ein<br />

großer Erfolg, einen Stoff dieses Umfangs zu bewältigen und<br />

ein handwerklich gutes Produkt zu schaffen, das in der Lage ist,<br />

Dich tagelang zu absorbieren. Das macht mich sehr stolz ! Alles<br />

weitere sind nur Rosinen auf dem Kuchen und wer braucht<br />

schon Rosinen, wenn er Kuchen hat ?<br />

Kann man Dich auf einer Lesung live vor Ort erleben ?<br />

Ja, ich lese am Freitag, dem 23. August 2019 um 18:00 Uhr in<br />

der »Lilie« in Raum 3. Mehr auch auf www.mikegorden.de<br />

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 19


q <strong>FINDORFF</strong> GOES ONLINE<br />

Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik:<br />

Das neue Internetportal für den Stadtteil<br />

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PROFILE<br />

q WIE CLAUS LUMMA FÜR DIE ESPABAU IN <strong>FINDORFF</strong> LEERE WÄNDE KREATIV GESTALTET<br />

» Genau ! Es ist auch ein Suchbild ! «<br />

CLAUS LUMMA<br />

WANDKÜNSTLER<br />

MANFRED EISINGER<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22<br />

GÜNTHER WARNERS<br />

H<br />

err Warners, 2018 hatte die ESPABAU<br />

125-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass<br />

hat Bremens älteste Genossenschaft, die<br />

ihren Sitz am Standort Findorff hat, ein<br />

besonderes Geschenk bekommen, vor dem<br />

wir gerade stehen. Wer hat Ihnen da was<br />

zum Jubiläum geschenkt ?<br />

Wir sind von diesem außergewöhnlichen<br />

Geschenk überrascht worden. Dachdeckermeister<br />

Lutz Detring, Geschäftsführer der Friedrich Schmidt<br />

Bedachungs GmbH, hat einige Partnerfirmen, die seit Jahren<br />

für uns tätig sind, überzeugt, uns eine Fassadengestaltung zum<br />

Jubiläum zu schenken.<br />

Sie betreuen als technischer Leiter bei ESPABAU auch die<br />

künstlerischen Projekte. Welche Zielsetzung verfolgt eine<br />

Wohnungsbaugenossenschaft mit solchen Aktionen ? Wollen<br />

Sie unsere oft graue Welt ein bisschen bunter machen ?<br />

Ja, das kann man so sagen. Wir haben bereits vergleichbare<br />

Projekte gemeinsam mit Claus Lumma realisiert und möchten<br />

an anderen markanten Punkten Findorff weiter verschönern.<br />

Claus Lumma, Sie sind der Künstler, der das Wandbild als<br />

Fassadengestaltung für die bisher leere Wand am Eckhaus der<br />

Herbststraße/Ecke Eickedorferstraße entworfen hat und zur<br />

Zeit umsetzt. Was zeigt das gewählte Motiv und welche Idee<br />

steht dahinter ?<br />

Das Motiv zeigt eine Baustellensituation. Es geht darum, dass<br />

die ESPABAU auch Neubauten macht. Die Idee dahinter ist,<br />

dass alle Gewerke, die für das Wandbild gespendet haben, auf<br />

dem Motiv zu sehen sind – mit lebendig dargestellten Situationen<br />

auf der Bausstelle. Außerdem sollte es einen Bezug zu Bremen<br />

geben, wie der Fernsehturm in Walle, der ganz im Hintergrund<br />

dargestellt ist.<br />

Insofern ist die Gestaltung der Fassade eine Art Suchbild ?<br />

Genau ! Es ist auch ein Suchbild ! Vielleicht baue ich zusätzlich<br />

noch eine versteckte Besonderheit ein, die die Kinder und<br />

natürlich auch die Erwachsenen suchen können.<br />

Die Wirkung des Bildes ist farbenfroh und die Wahrnehmung<br />

der Szenen für die BetrachterInnen komplex. Gezeigt wird<br />

auch die bunte Vielfalt der handwerklichen Betriebe in und<br />

um Findorff. Inwieweit muss man Findorffer Geschichte und<br />

Geschichten kennen, um den Stadtteil mit entsprechenden<br />

visuellen Erzählungen zu verschönern ?<br />

In der Regel geht es in den verschiedenen Bildern immer um<br />

den Stadtteil und hier – richtig erkannt – um die verschiedenen<br />

Gewerke, die in Findorff ansässig sind. Ob Gerüstbauer, Tischler<br />

oder Maurer: Man beschäftigt sich im Vorfeld der Entstehung<br />

mit den verschiedenen Unternehmen und damit, was die<br />

alles so leisten – und lernt dabei auch immer etwas dazu.<br />

Hatten Sie als Künstler volle Autonomie oder wurden die BewohnerInnen<br />

des ESPABAU-Eckhauses am Ende der Herbststraße<br />

für die Entwurfsideen mit einbezogen ?<br />

Ich hatte lediglich die allgemeine Vorgabe in einem Wimmelbild<br />

die verschiedenen Gewerke in Baustellen darzustellen.<br />

Ansonsten war ich in der Ausgestaltung frei. Die Bewohner und<br />

Bewohnerinnen des Hauses waren nicht involviert, aber alle<br />

Reaktionen sind bisher durchweg positiv.<br />

Mit welchen Techniken der Reproduktion arbeiten Sie, um<br />

den vermutlich eher kleinen Entwurf auf der Fläche der Wand<br />

umzusetzen, die 75 Quadratmeter groß ist ? Projizieren Sie die<br />

ursprüngliche Skizze auf die Fassade, um die Vorzeichnung<br />

zu machen oder wie gehen Sie vor ?<br />

So ist es. Ich erstelle zunächst klein auf Papier und in schwarzweiß<br />

eine Skizze. Diese Vorzeichnung wird im Anschluss auf<br />

eine Folie transferiert und in groben Linien mit allen Fluchtpunkten<br />

projiziert. Wenn ich Elemente einfügen möchte, arbeite<br />

ich mit einem Raster. Zudem gibt es in jedem Bild viele kleine<br />

Details, die ich erst später beim colorieren hinzufüge.<br />

Wie behält man im Prozess der Umsetzung jederzeit den<br />

Überblick, ob noch alle Proportionen stimmen ?<br />

Man arbeitet mit den Fluchtpunktlinien. Die Fluchtpunkte<br />

muss man allerdings ständig kontrollieren. Ich steige vom<br />

Gerüst und schaue, ob die Fluchtpunkte zum Dachbalken noch<br />

stimmen. Nur aus der Entfernung erkennt man: »Okay, das<br />

kann so nicht sein und muss angepasst werden.« Der Fallturm<br />

zum Beispiel war ursprünglich viel zu groß. Das kommt vor und<br />

ich kann das aus der Nähe mit nur 50 cm Abstand zur Wand<br />

auf dem Gerüst auch gar nicht sehen. Dafür muss ich heruntersteigen,<br />

um das Gesamtbild zu überprüfen. Damit alles richtig<br />

wird, ist immer ein bisschen »Wasserwaage« und Individualität<br />

gefragt – und wenn etwas nicht stimmt, arbeite ich nach.<br />

Wie lange dauert es, bis ein Wandbild als Fassadengestaltung<br />

in dieser Größe fertig ist ?<br />

Die Zeitdauer der Umsetzung eines Projektes ist abhängig vom<br />

Wetter. Bei hoher Luftfeuchtigkeit trocknen die Lacke nicht<br />

gut auf. Das sollte man vermeiden. Zweites Kriterium für die<br />

Zeitdauer ist die Komplexität des Motivs. Dieses Bild hat viele<br />

Linien und Szenen und ist dadurch sehr aufwendig. Man kann<br />

sagen: Bei gutem Wetter sind es ungefähr 60 bis 70 Arbeitstage.<br />

Welche Lacke setzen Sie ein, damit die unglaubliche Intensität<br />

der Farben für viele Jahre nachhaltig gegeben ist ?<br />

Ich verwende ausschließlich die acrylaten Farben in den<br />

Sprühdosen der Marke »MOLOTOW«, die von der »Feuerstein<br />

GmbH« in Lahr produziert werden. Das ist der einzige<br />

Hersteller, der Garantie auf nachhaltige Farbechtheit gibt.<br />

Die gesamte Fläche wird später mit einem speziellen Graffitiwachs<br />

konserviert, das UV-Schutz bietet. u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 23


q CLAUS LUMMA UND GÜNTHER WARNERS IM INTERVIEW<br />

» Es braucht eine gewisse Detailverliebheit. «<br />

Wenn ich das nicht machen würde, könnten bestimmte Farben<br />

wie Rot ausbleichen, weil sie der Sonne ausgesetzt sind.<br />

Könnte es sein, dass das Bild irgendwann dennoch verblasst ?<br />

Nein, das Verblassen wird durch die Schutzschicht verhindert.<br />

Wenn es nach vier oder fünf Jahren an der Zeit ist, sollte die<br />

semi-permanente Schutzschicht wieder aufgetragen werden.<br />

Dadurch, dass sie semi-permanent ist, kann man sie gut abwaschen<br />

und erneuern. Wenn man alles richtig macht, es also<br />

eine vernünftige Untergrundbehandlung gab und man bei der<br />

richtigen Witterung gearbeitet hat, ist jedes Bild sehr langlebig.<br />

Wann haben Sie Ihre Profession für gesprayte Wand- und<br />

Fassadengestaltungen entdeckt ?<br />

Ich komme aus der Graffiti-Szene und hatte schon früh den Anspruch,<br />

etwas komplexere Bilder zu malen. Mein erstes Bild für<br />

Geld habe ich 1996 gemalt. Das fand man damals in der Szene<br />

nicht so toll. Heute sind Auftragsarbeiten selbstverständlich.<br />

Wer inspiriert Sie für Ihre im wahrsten Sinne des Wortes<br />

»großartige« Wandkunst ?<br />

Ich versuche mir überall Inspirationen zu holen. Man geht<br />

mit offenen Augen durch die Welt und lässt sich von anderen<br />

»Urban Artists« anregen – und es braucht eine gewisse Detailverliebheit,<br />

um Situationen erzählerisch interessant darzustellen.<br />

Das funktioniert visuell nämlich nur, wenn der Herr auf dem<br />

Dach einen schicken Schnurrbart trägt oder das Schwein auf<br />

dem Grill sich dreht (lacht).<br />

Welche Reaktionen gab es bisher auf das Bild ?<br />

Man bekommt ausschließlich Freundliches zu hören: »Das sieht<br />

ja toll aus !« oder: »Wären nur alle Graffitis so schön !« – aber<br />

alles nur »schön« kann es in einer bunten und ganz unterschiedlich<br />

aufgestellten Graffitiszene natürlich nicht geben –<br />

und die Entwicklungen und Trends gehen ja immer weiter.<br />

Die letzte Frage an den Projektleiter: Gibt es noch weitere<br />

Wandbilder der ESPABAU in Findorff und Bremen – und<br />

wenn ja, wo sind die zu sehen oder online für eine »Wandbildtour«<br />

durch den Stadtteil zu recherchieren ?<br />

Günther Warners: Es gibt weitere Bilder. In Findorff haben wir<br />

uns anfangs auf einige Problemecken im Stadtteil konzentriert,<br />

in denen es unschöne Schmierereien gab, wie beispielsweise in<br />

der Findorffstraße. In den Unterführungen der Thielenstraße<br />

und der Grünbergstraße haben wir gemeinsam die ersten Bilder<br />

realisiert. Wir haben festgestellt, dass es danach an diesen<br />

Orten keine Schmierereien mehr gab. Ein weiteres Motiv ist das<br />

Efeu- Bild an der Ecke Hemmstraße/Utbremer Ring und die<br />

sehr aufwendig gestalteten Giebelmotive in der Anne-Frank-<br />

Straße/Hemmstraße. Hier zeigen wir auf der einen Seite ein<br />

Wimmelbild vom Findorffmarkt und auf der anderen Seite den<br />

Blick ins Haus mit verstecktem ESPABAU-Sparschweinchen.<br />

Aber auch in anderen Stadtteilen wie Sebaldsbrück gibt es unsere<br />

Wandbilder – und es kommen sicher noch einige dazu.<br />

q ÜBER ESPABAU UND DAS PROJEKT<br />

Das Wandbild-Projekt wurde initiiert von Manfred Eisinger,<br />

Mitglied im Vorstand der ESPABAU. Günther Warners ist<br />

Leiter der technischen Abteilung im Unternehmen und betreut<br />

während der Umsetzung auch alle künstlerischen Projekte der<br />

ESPABAU. 1893 begann der »Eisenbahn Spar- und Bauverein<br />

Bremen« als eingetragene Genossenschaft Häuser und Wohnungen<br />

zu bauen. Es wurde ein Sparsystem entwickelt, das den<br />

Wohnungsbau zu finanzieren half und den SparerInnen attraktive<br />

Zinsen brachte. An diesem Grundprinzip hat sich bis heute<br />

nichts geändert. Von adäquaten Wohnungen für junge Familien<br />

bis zu Seniorenwohnungen für die älteren Mitglieder: An vielen<br />

Stellen in Bremen ist ESPABAU als Wohnungsanbieter aktiv.<br />

Der Wandkünstler Claus Lumma arbeitet hauptberuflich als Betreuer<br />

von Obdachlosen in einer Bremer Notunterkunft. In seiner<br />

zweiten Existenz besprüht er legal Wände im Auftrag seiner<br />

KundInnen. 2016 brachte Lumma beide Welten zusammen: Im<br />

Rahmen des Projektes »Uni der Straße« der »Inneren Mission«,<br />

das von der »Aktion Mensch« finanziert wurde, realisierte Claus<br />

Lumma einen Workshop für Wohnungslose. Außerdem betreibt<br />

er das »C-Airbrush Studio«. Weitere Informationen gibt es unter<br />

www.espabau.de und www.c-airbrush.de<br />

Interview: Mathias Rätsch Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 24 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 25


q DIE SPARKASSE BREMEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />

» Der Container ist weg – die neue SB-Filiale ist da ! «<br />

W<br />

ir haben es schon in<br />

der letzten Ausgabe<br />

angekündigt.<br />

Inzwischen<br />

hat die Sparkasse<br />

Bremen<br />

wieder eine<br />

feste Anlaufstelle<br />

neben der Filiale in<br />

der Fürther Straße. In unmittelbarer<br />

Nähe des »Eiscafé Cercenà« und direkt<br />

neben »Thiele Augenoptik« steht nun<br />

seit kurzer Zeit eine neue SB-Filiale in<br />

der Hemmstraße 124. Neben Geldund<br />

Einzahlungsautomat ist dort auch ein Terminal vorhanden,<br />

das Überweisungen oder Daueraufträge entgegennimmt. Der<br />

Standort ist rund um die Uhr geöffnet.<br />

Aber nicht nur Bankgeschäfte finden in der Sparkasse statt. Die<br />

Filiale in der Fürther Straße organisiert regelmäßig Veranstaltungen<br />

zu Themen, die Menschen vor Ort bewegen: Einbruchschutz,<br />

Lifestyle oder Reisen und vieles mehr. Im neuen Portal<br />

SPOT sind unter www.spot-bremen.de alle Veranstaltungen<br />

AKTIV VOR ORT<br />

aufgelistet, sortiert nach den Bremer Stadtteilen.<br />

Zudem gibt es Infos zur Infrastruktur: Ob Ärzte,<br />

Kinderbetreuung oder Shopping – alles wird<br />

regelmäßig aktualisiert. »Wir sind als Filiale ein<br />

Treffpunkt und möchten den engen Kontakt zu<br />

den Menschen hier in Findorff halten«, erklärt<br />

Filialleiterin Janine Bittkau das neue Stadtteilkonzept.<br />

»Dazu gehören auch Freizeitangebote,<br />

wie der freie Eintritt in Bremer Museen für Kinder.«<br />

Durch diese Förderung können alle<br />

unter 18 Jahren gratis sieben Einrichtungen<br />

besuchen. Nicht nur in den Sommerferien<br />

eine tolle Sache für Familien – und<br />

weitere Informationen gibt es auf www.<br />

blog.sparkasse-bremen.de. Dieses Engagement entspricht dem<br />

Gründungsgedanken der Sparkasse: vor Ort zu sein und mit<br />

den Erträgen mit den Menschen etwas zu bewegen. Ein Beispiel<br />

dafür ist die Stadtteilinitiative »gemeinsam gut!«, bei der sich<br />

im Frühjahr erneut Projekte aus Findorff beworben haben.<br />

»Ich freue mich, dass Menschen für andere aktiv sind«, sagt<br />

Bittkau, »hier mit Geld zu unterstützen, kommt vielen zugute«.<br />

Text: Nils Andresen, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />

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TERRASSENDÄCHER MIT CABRIOLET- FEELING<br />

Bei unseren Terrassendächern setzen wir auf die Systeme der<br />

JOKA-System GmbH, dem europäischen Marktführer in der<br />

Herstellung von Terrasendach- und Glasschiebedächern.<br />

Der Hersteller produziert jedes Dach individuell und maßgenau im<br />

eigenen Werk in Delmenhorst. Das bietet Ihnen große Flexibilität und<br />

Freiheiten bei der Gestaltung Ihrer Wunschüberdachung.<br />

Wir stellen Ihnen die aktuellen Produkte der JOKA-System GmbH vor.<br />

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seit 1930<br />

Gläbe Glas & Metalltechnik GmbH<br />

Bayernstraße 178A, 28219 Bremen<br />

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l Sonntagsbuffet 12,90 Euro von <strong>11</strong>.30 bis 15:00 Uhr<br />

l Catering-Buffet ab 25 Personen: Fragen Sie uns !<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27


PROFILE<br />

q NACHGEHOLT UND VORGESTELLT: DIE NEUE VON SEITE 3<br />

» Ohne Worte.«<br />

B<br />

ettina, Du bist Cartoonistin und Illustratorin.<br />

Was zeichnet einen guten Cartoon aus ?<br />

Woher nimmst Du Deine Ideen ?<br />

BETTINA BEXTE<br />

Was fällt Dir spontan zu Findorff ein ?<br />

CARTOONISTIN<br />

u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 28<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 29


q BETTINA BEXTE IM INTERVIEW<br />

Kannst Du eigentlich von Deinen Zeichnungen leben ?<br />

q BETTINA BEXTE IM INTERVIEW<br />

Hast Du Angst vor dem weißen Blatt Papier oder<br />

kommt Dir immer gleich eine Idee ?<br />

Deine schlechteste Eigenschaft ?<br />

Deine beste Eigenschaft ?<br />

Deine Cartoons erscheinen auch im Stern, in der taz<br />

und im Weser-Kurier. Welche Zeitschriften liest Du<br />

selbst gern beim Friseur ?<br />

q ÜBER BETTINA BEXTE<br />

Die Zeichnerin Bettina Bexte ist in Hamburg aufgewachsen<br />

und hat in Bremen an der Hochschule für Künste Illustration<br />

und Trickfilm studiert. Seitdem lebt sie in Bremen. Wie man<br />

jetzt weiß: Ihre Studentinnenbude war in Findorff. Anregungen<br />

bekommt Bettina Bexte für gewöhnlich in den Cafés, in die<br />

es sie zum Arbeiten zieht. Gespräche am Nachbartisch oder<br />

Passanten wecken bei ihr allerlei Ideen. Dann zeichnet sie so<br />

lange, bis ein brauchbarer Cartoon entstanden ist. Ihre Arbeiten<br />

erschienen unter anderem im Stern, Juris (Juristische Monatszeitschrift),<br />

Spiegel-online, taz, Nebelspalter (Schweiz), Titanic,<br />

Eulenspiegel, Welt der Frau (Österreich) und in der Kinderzeitschrift<br />

Gecko. Sie hat im Carlsen Verlag Bücher veröffentlicht<br />

und ist an Cartoon-Samplern im Lappan-Verlag beteiligt. Im<br />

Jahr 2017 erschien ihr erstes selbstverlegtes Buch mit dem Titel<br />

»Fluch der Akribik«. Mehr unter www.bettinabexte.de<br />

Interview: Mathias Rätsch, Zeichnungen: Bettina Bexte ▲<br />

Wie heißt der<br />

Was wärst Du gern geworden, wenn<br />

Cartoonistin nicht geklappt hätte ?<br />

Du hast als Zeichnerin viele Preise gewonnen, darunter<br />

erneut in diesem Jahr den »Geflügelten Bleistift« beim<br />

19. »Deutschen Karikaturenpreis«. Was machst Du<br />

mit Deinen Trophäen ?<br />

EXPERT BREMEN?<br />

Jimdo am besten kostenlos testen:<br />

www.raetsch.de<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 30<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 31


▼ VOM 07. BIS 08. SEPTEMBER 2019: DIE ZWEITE »VAPE CONVENTION« IN BREMEN<br />

▼ SHOPPINGMESSE BIETET VIELFÄLTIGES EINKAUFS- UND ERLEBNISANGEBOT<br />

HanseLife 2019: Ein Ausflug für die ganze Familie<br />

Bowling, Kino oder Fahrradtour: Die Unternehmungen<br />

mit der Familie können vielfältig sein.<br />

Was aber, wenn man mal einen Tag zu Hause<br />

verbringen möchte ? Ein Besuch der HanseLife<br />

in der Messe Bremen kann da helfen: Von<br />

Samstag bis Sonntag, 14. bis 22. September,<br />

können Groß und Klein digitale und analoge<br />

Spiele testen und für den nächsten Spieleabend<br />

erwerben – seien es Kugelbahnen oder Drohnen.<br />

Der Bereich »Games for Families« ist aber nur einer<br />

von vielen Themenbereichen, die es an den neun<br />

Veranstaltungstagen in den Messehallen sowie auf<br />

dem Freigelände zu entdecken gibt.<br />

Rund 800 regionale und überregionale Aussteller<br />

bieten Inspirationen, aktuelle Trends und Produktinnovationen<br />

für jedes Alter und aus allen Bereichen des täglichen Lebens: von<br />

Autos über Wohnen, Einrichten und Dekoration, Haushalt und<br />

Küche bis hin zu Mode, Schmuck und Wellnessprodukten. Die<br />

Angebotsvielfalt lockte im Vorjahr 75.555 Besucher auf die<br />

HanseLife – und auch in diesem Jahr werden wieder Zehntausende<br />

erwartet.<br />

MESSEZEIT<br />

Zusätzliche Akzente setzt das umfangreiche Rahmenprogramm<br />

mit Tanz, Musik und Sport. Hier<br />

darf nicht nur zugeschaut werden: So können<br />

zum Beispiel Kinder ihre musikalischen Fähigkeiten<br />

bei einem Mitmach-Konzert testen. Die<br />

Halle 7 ist traditionell für Sonderveranstaltungen<br />

reserviert: Am ersten Wochenende wendet<br />

sich die TrauZeit an angehende Brautpaare,<br />

während bei der GrillGut auf dem Freigelände<br />

um den Titel »Bremer Landesgrillmeister 2019«<br />

gekämpft wird. Am Dienstag und Mittwoch,<br />

17. und 18. September, dreht sich alles um ein<br />

aktives Leben im Alter. Am letzten Messewochenende<br />

kommen Bastler und Handwerksliebhaber<br />

bei der KreativZeit und dem DesignMarkt auf ihre Kosten.<br />

Die HanseLife ist vom 14. bis 22. September täglich von 10:00 bis<br />

18:00 Uhr geöffnet – am Freitag von 12:00 bis 20:00 Uhr. Der<br />

Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 8,50 Euro. Ab 15:30 Uhr kann<br />

täglich eine Feierabendkarte für 6 Euro erworben werden. Mehr<br />

Informationen gibt es unter www.hanselife.de<br />

Text: Janne Addiks, Foto: M3B GmbH/Jan Rathke ▲<br />

» Der Traum geht weiter ! «<br />

hanselife.de<br />

THEMENWELTEN<br />

M<br />

it gigantischen 7.200 BesucherInnen<br />

war die »Vape Convention« als erste<br />

Dampfermesse im hohen Norden im<br />

letzten Jahr ein voller Erfolg – und weit<br />

über 70 AusstellerInnen präsentierten<br />

sich in der Messehalle 4 auf der<br />

Bürgerweide. Sie präsentierten den<br />

FachbesucherInnen und EndverbraucherInnen<br />

neueste Trends und Produkte rund um das Thema<br />

E-Zigarette. Veranstalter Dirk Schäfer hat sich über den gigantischen<br />

Erfolg gefreut, aber war nicht wirklich überrascht: »Mein<br />

Sohn Kevin sagte irgendwann zu mir: ›Warum gibt es eigentlich<br />

noch keine Messe für die Dampferszene im norddeutschen<br />

Raum ?‹ Da war Bremen, auch dank des Supports der »MESSE<br />

BREMEN«, ein idealer Standort. Das Einzugsgebiet der »Vape<br />

Convention« hat einen Umkreis von ungefähr 200 Kilometern<br />

– und unser Konzept ist voll aufgegangen.«<br />

Vom Samstag, den 7. bis Sonntag, den 8. September 2019 ist es<br />

jetzt wieder soweit: »Der Traum geht weiter« – unter dem Motto<br />

bietet die zweite »Vape Convention« alles, was das Dampferherz<br />

begehrt. Circa 90 HerstellerInnen und HändlerInnen präsentieren<br />

sich mit ihren neuesten Produkten rund um E-Zigaretten,<br />

Liquids, Aromen und Zusatzstoffen, Hardware und Zubehör wie<br />

Verdampfer, Wickler, Tröpfler, Akkus, Ladegeräte und vielem<br />

mehr. Es gibt auch wieder eine kleine Tattoo-Area; hier können<br />

sich Tattoofans direkt vor Ort tätowieren lassen oder zuschauen,<br />

wie die KünstlerInnen der Szene die Dampfergemeinde bunt<br />

machen. Außerdem wird es ein DJ-Set geben, das für den Sound<br />

im Hintergrund sorgt – und viele weitere Überraschungen, die<br />

noch nicht verraten werden.<br />

▼ ÜBER DIE VAPE CONVENTION<br />

Der Besuch der »Vape Convention« ist ab 18 Jahren gestattet.<br />

Dieses Jahr sind fast alle bekannten, namhaften HerstellerInnen<br />

und HändlerInnen mit ihren Produkten vertreten – mit einem<br />

einmaligen Angebot rund um Liquids, Hardware und Zubehör.<br />

Entstanden ist die Idee zur »Vape Convention« dadurch, dass Veranstalter<br />

Dirk Schäfer und sein Sohn Kevin Schäfer als Betreiber<br />

ihres eigenen Labels »Liquid-Helden.de« nach der Teilnahme an<br />

einigen Messen feststellten, dass die Anfragen in den sozialen<br />

Netzwerken nach einem solchen Event auch im norddeutschen<br />

Raum unglaublich groß waren. Es werden erneut einige Tausend<br />

BesucherInnen erwartet. Für die Gäste der Messe stehen über<br />

2.500 kostenpflichtige Parkplätze direkt vor der Messehalle zur<br />

Verfügung. Weitere Infos gibt es auf www.vapeconvention.de.<br />

Bequem Tickets online buchen kann man entweder über<br />

www.liquid-helden.de oder über www.dampfalarm.de<br />

Text: Pressetext, Foto: Sahra Johnson ▲<br />

Medienpartner<br />

Marktplatz Bremen<br />

Land & Natur<br />

Haus, Wohnen & Einrichten<br />

Auto & Zubehör<br />

Wellness, Gesundheit,<br />

Sport & Leben<br />

Beauty, Styling & More<br />

Kunsthandwerkermarkt<br />

Games for Families<br />

Küche & Haushalt<br />

SONDERVERANSTALTUNGEN<br />

TrauZeit: Eure Hochzeitsmesse<br />

14. + 15. Sept.<br />

GrillGut: Dein BBQ-Event<br />

14. + 15. Sept.<br />

STADTZWERG: Die Messe<br />

für dich und dein Kind<br />

14. + 15. Sept.<br />

InVita: Fit & Aktiv<br />

im Alter 17. + 18. Sept.<br />

KreativZeit: Hobby,<br />

Basteln & Design<br />

20. – 22. Sept.<br />

PROMOTION | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 32


Lesung in Katja‘s Villa Kunterbunt,<br />

Münchner Str. 80, Samstag, 19. Okt.<br />

Andreas Pohl<br />

zwei<br />

mal<br />

sommer<br />

Beginn ist 19:00 Uhr. Eintritt kostenlos. Der Roman<br />

ist erhältlich im lokalen Buchhandel und online über<br />

»amazon« und www.facebook.com/zweimal.sommer<br />

DORFFKLATSCH<br />

+++ Die <strong>FINDORFF</strong>ER GESCHÄFTSLEUTE E. V.<br />

wünschen sich viel Besuch für ihr Sommerfest: Am Sonnabend,<br />

den 7. September 2019 wird ein Gelände auf der Bürgerweide von<br />

14:00 bis 22:00 Uhr zum bunt belebten Festplatz. Direkt vor dem<br />

SCHLACHTHOF werden sich zahlreiche Findorffer Unternehmen<br />

und Institutionen präsentieren. Sie bringen eine Auswahl ihrer<br />

besonderen Sortimente mit, informieren über ihre Leistungen<br />

und haben zur Feier des Tages spezielle Aktionen und Attraktionen<br />

im Angebot. Für Essen, Trinken und ein abwechslungsreiches<br />

Bühnenprogramm wird gesorgt sein. Bei einer großen Tombola<br />

werden attraktive Sachpreise und Gutscheine verlost. Die Bremer<br />

Feuerwehr rückt mit ihrem großen Leiterwagen an und ermöglicht<br />

spektakuläre Aussichten. Selbstverständlich gibt es auch wieder<br />

einen privaten Flohmarkt. Ausführliche Infos auf www.findorff.de<br />

+++ »Körpersprache. Braucht kein<br />

Mensch ? Und ob !« heißt das neue<br />

Programm mit STEFAN VERRA<br />

am Mittwoch, 18. September 2019<br />

um 19:30 im »Fritz Theater Bremen«.<br />

Um Karten zu gewinnen, abonnieren<br />

Sie online einfach den Newsletter von<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>. Die<br />

Anmeldung erfolgt mit der E-Mail-Adresse<br />

und wenigen Klicks. »Absenden« nicht vergessen! Der Newsletter<br />

kann jederzeit abbestellt werden. Die GewinnerInnen werden per<br />

E-Mail benachrichtigt. Teilnahme unter www.findorff.info<br />

Blumenladen, unmittelbar neben<br />

der »Lilie«. Ich freue mich,<br />

mein Angebot insbesondere<br />

im Bereich Herrenmode<br />

mit weiteren bekannten<br />

qualitativen »Eco- &<br />

Fair-Marken wie bereits<br />

jetzt ›Armedangels‹ zu<br />

erweitern.« Der genaue<br />

Eröffnungstag steht noch nicht<br />

fest, wird aber frühzeitig bekannt<br />

gegeben, sowohl auf www.fb.com/georgsfairkauf als auch<br />

auf www.georgs-fairkauf.de<br />

+++ Das JAN-REINERS-CENTER in der Hemmstraße<br />

veranstaltet am Freitag, den 30. August, von 14:00 Uhr bis<br />

18:00 Uhr ein großes Sommerfest mit buntem Programm für<br />

Alt und Jung. Höhepunkt ist für viele BesucherInnen sicher<br />

das Bingo-Spiel mit dem aus dem NDR-Fernsehen bekannten<br />

BINGOBÄR MICHAEL THÜRNAU, der um 14:00 Uhr,<br />

15:00 Uhr, 16:00 Uhr und 17:00 Uhr zum kostenlosen Mitspielen<br />

einlädt. Dazwischen sorgen Thomas Kiekebusch und<br />

sein Partner mit Live-Musik, Drachendame Lizzy mit ihrem<br />

Baby und Friedrich der Zauberer mit seinem aktionsgeladenen<br />

Zauberprogramm für Spaß und Unterhaltung. Moderator ist<br />

q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />

Luftballonkünstler TOM BOLA. Auch für das leibliche Wohl<br />

ist gesorgt. REWE bietet Grillwurst und -fleisch sowie Getränke<br />

an. Die BÄCKEREI ROLF lockt mit frisch gebackenen<br />

Berlinern. Am Stand von FRISEUR RYF gibt es eine Typ- und<br />

Produktberatung. Die Einnahmen werden für<br />

die Restaurierung der Jan-Reiners-<br />

Lok gespendet. Der Eintritt ist<br />

frei. Mehr Informationen unter<br />

www.jan-reiners-center.de<br />

+++ Neue Kurse zum Thema<br />

»Homöopathie für Kinder<br />

und Erwachsene« bei Verletzungen,<br />

Infekten der Luftwege<br />

und Magen-Darmerkrankungen<br />

bietet in Findorff die Heilpraktikerin<br />

DOROTHEE TEUTSCH ab<br />

November an. Aktuelle Infos unter www.heilen-und-beraten.de<br />

+++ Der Liedermacher und Logopäde ANDREAS POHL hat<br />

einen Roman geschrieben. Der Roadmovie »Zweimal Sommer«<br />

erzählt eine Liebesgeschichte aus den Achtzigerjahren. Der Autor<br />

stellt das Buch mit einer Lesung am Samstag, dem 19. Oktober<br />

ab 19:00 Uhr in »Katjas Villa Kunterbunt« in der Münchner<br />

Straße 80 vor. Mehr auf www.facebook.com/zweimal.sommer<br />

Textredaktion: Mathias Rätsch, Fotos: Pressefotos ▲<br />

Friseur von Herzen<br />

BEI UNS SIND SIE GAST!<br />

Ryf of Switzerland<br />

Hemmstraße 240<br />

Jan-Reiners-Center<br />

28215 Bremen<br />

TEL. 0421-358 360<br />

VEREINBAREN SIE JETZT EINEN TERMIN!<br />

WIR FREUEN UNS AUF SIE.<br />

+++ An dieser Stelle eine<br />

kurze Werbeunterbrechung:<br />

»Fluch der Akribik« heißt das<br />

Buch unserer Cartoonistin<br />

von Seite 3, der wunderbaren<br />

BETTINA BEXTE – und<br />

wer Gefallen an den wortlosen,<br />

aber bildreichen Antworten<br />

im Interview mit der<br />

Zeichnerin in dieser Ausgabe<br />

von <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong><br />

<strong>NEBENAN</strong> gefunden hat, bekommt<br />

mit weiteren äußerst<br />

witzigen Zeichnungen noch<br />

mehr Schmunzelstoff. Als besonderes Schmankerl beinhaltet das<br />

Buch einen von Hand eingeklebten Pop-Up-Cartoon sowie ein<br />

eingelegtes Daumenkino zum Selberbasteln. Man kann das Werk<br />

bequem online bestellen unter www.bettinabexte.de/shop<br />

RYF OF SWITZERLAND<br />

Hemmstraße 240 • 28215 Bremen<br />

5€ GUTSCHEIN *<br />

*Gültig bis 30.<strong>11</strong>.19, gilt für Dienstleistungen.<br />

+++ Im September 2019 ist es soweit: GEORGS FAIRKAUF<br />

zieht um, bleibt Findorff aber auch zukünftig erhalten. Inhaber<br />

Georg Gersberg plant bereits den Umzug, möchte am neuen<br />

Standort sein Angebot erweitern und ist begeistert über mehr<br />

Ausstellungsfläche, die dann für neue Fairtrade-Produkte zur Verfügung<br />

stehen wird. »Wir werden die größeren Räumlichkeiten<br />

in der Hemmstraße 161 beziehen, dem ehemaligen Findorffer u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34


<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />

TIPP l SA 02.<strong>11</strong> l SCHLACHTHOF<br />

»Das ich das noch erleben darf !«, sagte Tante Gertrude immer, wenn große Ereignisse<br />

ihre Schatten vorauswarfen. Sie stand in den Siebzigern allerdings auf die niederländische<br />

»George Baker Selection« und weniger auf die britische Band FISCHER-Z, die 1977 von<br />

dem Sänger und Gitarristen JOHN WATTS gegründet wurde. Seitdem hat man viele Alben<br />

veröffentlicht – wobei die ersten beiden Highlights »Word Salad« und »Going Deaf for<br />

a Living« aus der Hochphase der damals angesagten »New Wave«-Zeit unvergessen geblieben<br />

sind; ebenso wie die Hits »The Worker«, »Room Service» und »So Long«. Damals<br />

wurden »Fischer-Z« sogar mit »The Police« verglichen. Die Polizisten wurden zu Superstars<br />

befördert und haben ihre Einheit längst aufgelöst, Fischer-Z hingegen wurden nie richtig<br />

berühmt, aber es gibt sie mit Unterbrechungen und einigen Personalwechseln bis heute.<br />

40 Jahre später kommen John Watts & Co nach Findorff in den Schlachthof – und Tante<br />

Gertrude hatte zwar keinen Geschmack, konnte aber große Ereignisse auf den Punkt bringen.<br />

Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr u www.schlachthof-bremen.de<br />

DO 17.09 l MEISENFREI<br />

Die unverwüstlichen SAVOY BROWN<br />

stehen seit Jahrzehnten für hervorragenden<br />

Blues-Rock. Gründer Kim Simmonds ist<br />

auch am Ende des 7. Lebensjahrzehnts ein<br />

technisch unglaublich versierter Gitarrist,<br />

der sein Instrument singen, sprechen und<br />

aufheulen lässt. Und er hat auch immer<br />

noch viel zu erzählen. Ziemlich überraschend<br />

erreichte das neue, phantastische<br />

Studio-Album »Going to the Delta« in den<br />

USA die Spitze der Billboard-Blues-Charts<br />

und bescherte Savoy Brown einen dritten<br />

Sommer. Live werden aber auch die alten<br />

Glanznummern wie »Tell Mama«, »Hellbound<br />

Train«, »Street Corner Talking« und<br />

»Louisiana Blues« zu erleben sein.<br />

FR 23.08 l ALTES PUMPWERK<br />

Sänger und Gitarrist Jörn Schlüter hat es sich<br />

im Interview mit diesem Magazin gewünscht<br />

und schon passiert‘s: SOMEDAY JACOB<br />

sind momentan Bremens feinste Folkrockband<br />

und spielen heute live in Findorff.<br />

20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />

SA / SO 07. / 08.09 l HALLE 4<br />

Nach dem großen Erfolg der ersten Bremer<br />

VAPE CONVENTION findet zum zweiten<br />

Mal eine Dampfermesse für Fachbranche<br />

und VerbraucherInnen statt. Hersteller und<br />

Händler sind mit neuen Produkten rund um<br />

Liquids, Hardware und Zubehör vertreten.<br />

Infos u www.vapeconvention.de<br />

SO 20.09 l ALTES PUMPWERK<br />

LOS TEMPERAMENTOS verbinden alte<br />

Traditionen mit einem Hörerlebnis des 21.<br />

Jahrhunderts. Zum zehnjährigen Jubiläum<br />

garantiert das Programm »Stereo Ciacona«<br />

wieder Barock im »Hier und Jetzt« – von<br />

Händel bis zu farbenfrohen Klängen aus<br />

Mexiko, Peru, Venezuela und der Karibik.<br />

20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />

SA 26 .09 l SCHLACHTHOF<br />

Was haben »a-ha« und MADRUGAGA<br />

gemeinsam? Beide Bands kommen aus<br />

Norwegen und haben tolle Sänger. Der<br />

Klang dieser Indie-Band allerdings ist<br />

melancholisch und kraftvoll zugleich.<br />

Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr<br />

u www.schlachthof-bremen.de<br />

SA 03.10 l ALTES PUMPWERK<br />

Die Maus kommt – und der verschwiegene<br />

TV-Star mit den Lach-und Sachgeschichten<br />

lädt unter dem Motto »Türen auf !« zum<br />

TÜRÖFFNER-TAG ein. Teilnahme nur<br />

mit vorheriger Anmeldung per E-Mail.<br />

MI 23.09 l MEISENFREI<br />

Diesen niederländischen Gitarristen kann<br />

man getrost als einen der angesehensten<br />

seiner Art in Kontinentaleuropa bezeichnen:<br />

Dank seines musikalischen Elternhauses<br />

ist JULIAN SAS schon früh mit<br />

Jimi Hendrix, Alvin Lee, Peter Green und<br />

natürlich dem Gitarrengott Rory Gallagher<br />

in Kontakt gekommen. »Der Held für mich<br />

schlechthin ist Rory Gallagher«, sagt Sas<br />

und kommt mit Blues, viel Groove, hartem<br />

Hammondorgel-Sounds sowie treibendem<br />

Bass und dem neuen, komplett analog<br />

eingespielten Album »Stand Your Ground«<br />

für ein Konzert nach Bremen.<br />

Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de<br />

OKT/NOV l ALTES PUMPWERK<br />

Mit viel Spielfreude bringen die Studierenden<br />

der Hochschule für Künste Bremen Mozart‘s<br />

ZAUBERFLÖTE am Freitag, den 25.10.,<br />

Sonntag, den 27.10., Freitag, den 01.<strong>11</strong>. und<br />

Sonntag, den 03.<strong>11</strong>.2019 zur Aufführung,<br />

um zu beweisen, was Bremens »klassischer«<br />

Nachwuchs zu bieten hat.<br />

Mehr unter u www.altespumpwerk.de<br />

SA 26.10 l METROPOL<br />

Anfang der Siebzigerjahre noch als schnulzige<br />

»Poor Man‘s Moody Blues« verspottet, straften<br />

BARCLAY JAMES HARVEST die Kritiker<br />

mit einem gleichnamigen Song auf dem Album<br />

»Gone to Earth« – das sich volle vier Jahre in den<br />

Charts hielt und den Superhit »Hymn« abwarf.<br />

Hymnisch wird es sicherlich auch heute.<br />

20:00 Uhr uwww.metropol-theater-bremen.de<br />

IMPRESSUM<br />

AUTOR/INN/EN<br />

Janne Addiks, Nils Andresen, Simeon Buß, Mathias Rätsch<br />

© Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch auszugsweise,<br />

sind nur mit vorheriger Genehmigung gestattet. Sämtliche<br />

Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff Verlag.<br />

Zuwiderhandlungen in Form von Urheberrechtsverletzungen<br />

werden strafrechtlich verfolgt.<br />

FOTOGRAFIE<br />

Karim Housseini, www.bildplantage13.de<br />

Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de<br />

ILLUSTRATION<br />

Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de<br />

ART DIRECTION<br />

Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />

LEKTORAT<br />

Leona Ilgner<br />

BILDNACHWEIS<br />

Titel/Seite 6: Karim, Bildplantage XIII, Seite 3: »Morning<br />

of overworked sleepy couple« © NinaMalyna, Adobe Stock,<br />

www. stock.adobe.com, Seite 10 © »Matthias Henze« © Jimdo<br />

Pressefoto, www.jimdo.com, 22/25/26/35/38 © Kerstin Rolfes,<br />

Seite 5/28/29/30/31 © Bettina Bexte, Seite 32: »Gentleman<br />

Blowing Ecig Vapor Electronic Cigarette« © sarahjohnson1,<br />

Pixabay, www.pixabay.com, Seite 33 »Hanselife« © Pressefoto,<br />

Seite 36/37 Fischer-Z © Sam Shaw, Savoy Brown © Fabienne<br />

Wertsch, Someday Jacob © Caspar Sessler, www.casparsessler.<br />

com, Julian Sas © Johan Breij, Madrugaga © Knut Aaserud<br />

Zauberflöte © HfK Bremen, Barcley James Harvest © Sabine<br />

Holroyd, Los Temperamentos, Maus, onstige © Pressefotos<br />

DRUCK<br />

BerlinDruck GmbH + Co KG,<br />

www.berlindruck.de, FSC ® -mixed<br />

produziert. Es wurden Materialien<br />

aus FSC-zertifizierten Wäldern<br />

und/oder Recyclingmaterial sowie<br />

Material aus kontrollierten<br />

Quellen verwendet.<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

10.000 Exemplare<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

Alle Erscheinungstermine 2019 auf www.findorff.info<br />

DISTRIBUTION<br />

Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in<br />

28215 Findorff sowie über Arztpraxen und 70 »Hotspots«<br />

im Stadtteil. Infos unter www.findorff.info/das-magazin/<br />

hotspots. Sie haben kein Exemplar erhalten ? Mailen Sie<br />

uns Namen und Anschrift an kontakt@findorff.info<br />

ANZEIGENBUCHUNG<br />

Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter<br />

kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />

Online buchen ? www.findorff.info/anzeige-buchen.<br />

Anzeigenschluss für die kommende Ausgabe <strong>Nr</strong>. 12, die<br />

ab dem 16. November 2019 erscheint, ist der 04. November<br />

2019. Änderungen vorbehalten. Unser Dank gilt allen<br />

AnzeigenkundInnen aus und um Findorff, ohne die diese<br />

Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.<br />

HERAUSGEBER<br />

Mathias Rätsch<br />

VERLAG<br />

Findorff Verlag<br />

Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />

Telefon 0421 / 579 55 52<br />

Telefax 0421 / 579 55 53<br />

E-Mail kontakt@findorff.info<br />

KOOPERATION<br />

Der Findorff Verlag kooperiert mit der Stadtteilinitiative<br />

»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich<br />

das Stadtteilportal www.findorffaktuell.de<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Der Findorff Verlag ist Mitglied der »Findorffer Geschäftsleute<br />

e.V.«. und der Handelskammer Bremen. Infos unter<br />

www.findorff.de und www.handelskammer-bremen.de<br />

FACEBOOK<br />

Gefällt ! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />

https://www.facebook.com/FindorffVerlag<br />

LESERBRIEFE<br />

Wir freuen uns über Anregungen, konstruktive Kritik,<br />

Ideen oder ganz einfach Ihre Meinung zu dieser Ausgabe<br />

als digitalen Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe<br />

®<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 36<br />

Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de<br />

Mehr unter u www.altespumpwerk.de<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 37


q DIE <strong>FINDORFF</strong> KOLUMNE<br />

» Wir sind gefangen in einer Kolumne ! «<br />

Hemmstr. 157b +<br />

212-214 + 344-346<br />

28215 Bremen/Findorff<br />

B<br />

EEEEERND ! DIE WAND, BEEEERND !«<br />

»Jetzt schrei doch nicht immer so, Jürgen.«<br />

»ABER BEEEEERND ! DIE WAND ! DIE<br />

VIERTE WAND !«<br />

»Ich hab‘ gesagt, Du sollst nicht so schreien !<br />

Seit Monaten kommst Du schreiend hier<br />

reingelaufen. Was ist denn falsch bei Dir ? Wer<br />

hat Dir Manieren beigebracht ? Hat Deine<br />

Mutter Dir nicht gesagt, dass Du nicht immer schreien<br />

sollst ? Was ist das denn für eine Attitüde ?«<br />

Jürgen zeigt auf die Überschrift und dann<br />

auf das Foto rechts direkt neben dem Text.<br />

Bernd ignoriert ihn, er sitzt mit Kopfschmerzen<br />

im mittlerweile nicht mehr<br />

ganz so neuen CDU-Parteibüro. An den<br />

Wänden hängen noch die Plakate der<br />

vergangenen Kommunalwahl. »Jürgen,<br />

Jürgen, Jürg...«, steht auf einem, das halb<br />

von der Wand gerissen wurde, »…en kann<br />

mehr« auf einem anderen, ebenfalls nicht mehr<br />

vollständigen. Seit der gewonnenen Bürgerschaftswahl,<br />

die dann irgendwie doch in einer<br />

schmetternden Niederlage für die<br />

»Christ«-Demokraten endete, sitzt Bernd<br />

eigentlich durchgängig mit Kopfschmerzen<br />

im Parteibüro. Auch wenn es Jürgen gewesen war, der sich<br />

zur Wahl gestellt hatte; Bernd war derjenige, der seit der Wahl<br />

nicht mehr aus der schlechten Laune herauskam. Bis zur Wahl<br />

hatte er geplant, organisiert und geregelt; hatte seinem ganzen<br />

Kommunikations- und Kreativtalent freien Lauf lassen können,<br />

hatte einen Sinn gehabt. Jetzt hingegen fühlte er sich sinnlos<br />

und leer; grau, würde man wohl sagen, wenn Menschen Farben<br />

wären, oder aber cDU, wenn Menschen Parteien wären.<br />

»Weißt Du, Jürgen; manchmal frage ich mich, was für ein<br />

kranker Gott eigentlich unsere Leben kontrolliert. Ich mein‘,<br />

innerhalb von wenigen Monaten sind wir erst ziemlich schlechte<br />

und erfolglose Immobilienmakler, lassen eines unserer<br />

besten Objekte einfach besetzen ohne uns groß dagegen zu<br />

wehren, und das auch noch von vollkommen unrealistisch<br />

anmutenden Hippies, die uns inzwischen großzügig bezahlen<br />

– und dann sind wir mir nichts, dir nichts in der Politik, so<br />

als wäre das überhaupt nichts. Wer zum Teufel kommt auf so<br />

einen Mist ? Woher hat dieser kranke Gott seine Ideen ? Woher<br />

die Inspiration ? Setzt er sich an den Weidedammfleet, schaut<br />

aufs Wasser und schreibt dann unsere Geschichte oder was ?<br />

Manchmal fühle ich mich, als wären wir die Protagonisten einer<br />

Kolumne im Magazin <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>.«<br />

Den Kopf in den Händen vergraben monologisiert Bernd vor<br />

sich hin und beachtet Jürgen gar nicht, der kreidebleich und wild<br />

gestikulierend versucht ihn zu unterbrechen, aber keinen Ton<br />

mehr herausbekommt.<br />

»Wenn wir wenigstens regieren würden. Weißt Du ? Wenn der<br />

Autor oder Gott oder wer auch immer uns wenigstens das<br />

gestattet hätte. Aber nein, natürlich regieren die Parteien, die<br />

inhaltlich am meisten Konsens und insgesamt die meisten<br />

Stimmen bekommen haben. Natürlich schließen die sich zusammen,<br />

damit wir nicht auch noch in Bremen Politik für Unternehmen<br />

und gegen die Bürger machen können,<br />

wie wir es überall sonst im Land schon tun.»<br />

Jürgen hört überhaupt nicht, was Bernd sagt,<br />

sondern zeigt immer wieder auf das Foto<br />

des Autors das gerade Links neben dieser<br />

Kolumne abgebildet ist. »Da…«, sagt er.<br />

»Daaa !« und zeigt und wedelt und zeigt.<br />

Bernd ignoriert ihn immer noch.<br />

»Weißt Du, ich weiß nicht einmal,<br />

warum ich gerade so sehr über unsere<br />

eigene Partei herziehe. Das ist fast als<br />

könnte ich mich nicht wehren, als würden<br />

mir die Worte von irgendwem in den Mund<br />

gelegt.« Bernd schaut traurig aus der<br />

Wäsche, obwohl er das gerade eigentlich<br />

gar nicht will. Eigentlich will er<br />

wütend drein schauen, aber ich lasse<br />

ihn nicht. Insgesamt lasse ich den beiden Protagonisten gerade<br />

überhaupt keinen Spielraum mehr, lasse sie – Simsalabim – wie<br />

immer nach meiner Pfeife tanzen, nur, dass ich sie es jetzt das<br />

erste Mal spüren lasse, dass sie keinen eigenen Willen haben.<br />

SIM SCHAUT HIN<br />

»Wer… wer spricht das ? Wer erzählt das ?«, lasse ich Bernd<br />

unvermittelt fragen und hebe zum ersten Mal seinen Kopf.<br />

Jürgen muss zitternd noch einmal auf das Foto zeigen, das jetzt<br />

etwas weiter über ihnen schwebt. Bernd stößt einen Schrei des<br />

Entsetzens aus.<br />

»Die vierte Wand, Jürgen !«<br />

»Ja, Bernd !«<br />

Ich lasse Bernd aufstehen und etwas näher an die vierte Wand<br />

herantreten, die Autor, Protagonist und LeserIn trennt.<br />

»HIIIIIILFE !«, ruft Bernd ! »HOLEN SIE UNS HIER RAUS !<br />

WIR SIND GEFANGEN IN EINER KOLUMNE ! BITTE !<br />

BITTE ! RETTEN SIE UNS !«<br />

Mit geballten Fäusten klopft er gegen die unsichtbare Barriere,<br />

die nur durch Inspiration aufrecht erhalten wird. Es ergibt<br />

kein Geräusch, nicht einmal ein dumpfes Pochen ist zu hören.<br />

Verzweiflung macht sich in Bernd breit. Dann schnipse ich mit<br />

den Fingern, tippe einige wenige Worte und lasse die beiden<br />

vergessen, was sie gerade erlebt haben.<br />

Text: Simeon Buß, www.simpanse.de, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />

REWE Markt GmbH, Domstr. 20 in 50668 Köln, Namen und Anschrift der Partnermärkte finden Sie unter www.rewe.de oder der Telefonnummer 0221 - 177 397 77. Unser Unternehmen ist Bio-zertifiziert durch DE-ÖKO-006.<br />

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Bücher, Tabakwaren, Telefonkarten, Pfand/Leergut, Tchibo-Non-Food,<br />

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Für Sie geöffnet: Montag – Samstag von 7 bis 22 Uhr<br />

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15. SWB-<br />

MARATHON<br />

6. OKTOBER 2019<br />

SPANNUNG. SPRINT. SPASS.<br />

Am 6. Oktober sind wieder sportlicher Einsatz und aufbauende Unterstützung gefragt.<br />

Willkommen zum 15. swb-Marathon entlang Bremens schönster Strecke. Wir wünschen<br />

allen Teilnehmern und Zuschauern einen sensationellen Tag.<br />

www.swb-marathon.de

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